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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 16.1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197200008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19720000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19720000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 16.1972
-
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- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1
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- Ausgabe Nr. 42, 23. November 1
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Band
Band 16.1972
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Die Praxis bei der Aneignung des Marxismus-Leninismus besteht darin, daß man zur politischen Entwicklung Po sition bezieht und die Politik der Parte und unseres sozialistischen Staates un terstützt und vertritt, nicht zuletzt als Propagandist der marxistisch-leninisti schen Weltanschauung ... Offene Erörterung von Problemen, Ent gegenstellen von Argumenten, die Not wendigkeit, anderen einen Zusammen hang zu erklären, das fördert ohne Frage das Interesse an unserer Weltanschauung und unserer Politik. Aber wer sich aus einandersetzen will, muß seinen Gegen stand beherrschen. Das ist überall so, bei allen Problemen und neuen Auf gaben, die wir zu lösen haben. Der Marxismus-Leninismus ist natür lich eine Wissenschaft und will als solche studiert werden, ernsthaft und mit nicht wenig Mühe. Basis für jede Art von Praxisverbindung ist im marxistisch- leninistischen Grundlagenstudium nicht weniger als anderswo ein solides Fun dament von Kenntnissen, vor allem aus den Werken der Klassiker. (Aus einem Gespräch mit dem Mini ster für Hoch- und Fachschulwesen - Forum 1/72.) Foto: Raschke Unter die Lupe genommen: Leistungen einer FDJ-Gruppe Mit Schwung, Elan und Optimismus — Verteidigung eines Antrages für den Titel •Sozialistisches Studentenkollektiv“ Sachlich, nicht nüchtern, kritisch und nicht bekrittelnd, nicht förm lich, aber auch nicht formlos, ernst haft, aber auch die Heiterkeit fehlte nicht — Atmosphäre vor vierzehn Tagen im Klubraum der 7. Etage des Studentenwohnheimes Haus II in der Straße des 18. Oktober. Stu denten der Seminargruppe 1 des II. Studienjahres der Sektion Chemie nahmen sich und ihre Lei stung im Grundlagenstudium unter die Lupe. Jeder stand in der anre genden dreistündigen Diskussion im Brennpunkt. Einschätzung der FDJ- Sekretärin nicht nur der Leistun gen, die schwarz auf weiß stehen, auch derer, die nur in Worten und in Taten, präziser in der Studien haltung, im Standpunkt oder im nogersönlichen. Verhältnis y zu denen ib der SG 1 zum Ausdruck kommen. Zugegeben — keine leichte Sache für die Gruppensekretärin, sich in Pädagogik/Psychologie zu üben, un terstützt von Prof. Droste, der Vor lesung und Seminar im Studienjahr hält, und Dr. Welsh, Betreuer der Seminargruppe. Aber auch keine leichte Sache für Michael, Thomas, Dirk, Sabine, Ina oder Marion, un umwunden Schwächen zuzugeben und selbst Wege zur Überwindung zu weisen. Nach der Devise, wer Stärken auf einem Gebiet hat, ist schwach, wenn er nicht andere ver sucht zu stärken — war es eine anregende Gruppendiskussion. Sa bine Römpier, FD J-Sekretärin der l/II erzählte mir über die ersten Wochen und Monate des Zusam menfindens, des Kennenlernens. Chemie: Steckenpferd fast aller Die meisten hatten schon einmal in einem Labor gestanden, einige hatten einen Facharbeiterbrief in der Tasche und kamen aus allen Teilen der Republik nach Leipzig. Wie sind sie? Sabine verbürgt sich, nicht für ihre Aussagen, ihre knap pen kurzen Charakteristiken, aber in ihren Worten spürt man: sie be müht sich, in jedem die Eigenschaf ten zu entdecken, die gefördert werden müssen, die auch der gesamten FDJ-Gruppe helfen. Alle haben sich eingelebt, die Zeit ist längst vorbei, wo der FDJ-Sekretär eben alles wissen mußte, angefan gen vom Essenmarkenverkauf bis zur Organisierung eines Gruppennach mittages. Jeder hat jetzt seine Auf gabe und vor allem bringt neue Ge danken und das „Man müßte mal was machen — aber wer?“ ist auch passe. An diesem Wochenende zum Beispiel fuhr die Gruppe nach Col- ditz, ip eine Jugendherberge.. Zu' einigen Kurzcharakteristiken. Da wäre zuerst Sabine, die Namens- vetterin der FDJ-Sekretärin und Zimmernachbarin im Studenten wohnheim, zu nennen. Sie besuch ten gemeinsam die Oberschule und entschieden sich schon früh für ih ren zukünftigen Beruf. Merkwürdig, vielleicht auch für die sympatische FDJ-Sekretärin nachdenkenswert, über die Zimmernachbarin erzählte sie weniger als über die anderen der Gruppe. Thomas z. B. kommt aus dem Vogtland, hilfsbereit und von sprichwörtlicher Gemütlichkeit. Er hat die Patenschaft über Ina übernommen. Und er nimmt diese Verpflichtung ernst, man merkt das auch am Auftreten in der Diskus sion. Außerdem ist Thomas so bele sen, daß man fast verlegen wird, wenn man mit ihm über Literatur spricht. Der Richtige, um die Kultur arbeit der Gruppe in der Hand zu halten. Literaturabende in der Gruppe, im Heim sind seine Spezia lität. Außerdem werden alle in der Gruppe in den nächsten Wochen ein Buch lesen, um endlich über eins zu diskutieren, was alle kennen. (Anre gung der FDJ-Sekretärin.) Lutz, der bescheiden, ruhig und sehr zurück haltend wirkt, hat mehr mit dem Sport im Sinn. Er schiedst ab und zu am Wochenende. Dirk — Sabine überlegt und ihr fällt es schwer, seine ausgeprägteste Eigenschaft auch in gebührende Worte zu klei den. „Dirk ist ein Mensch, der nicht nur für sich lernt, den schlechte Zensuren auch nicht kalt lassen, der viel weiß, ohne damit an zugeben“, eine Eigenschaft, die uns imponiert. Und Sabine, seit zwei Jahren FDJ-Sekretä rin, ist sehr aufgeschlossen, ich habe den Eindruck, man kann stun denlang mit ihr über die Gruppe sprechen, ohne dabei in Stoffmangel zu geraten. Sie bewegen Probleme, die zu lösen sind, interessiert vieles und mir fällt es auch schwer, ihre wohl wesentlichste Eigenschaft zu be schreiben. Sie fühlt sich dort aufge hoben, wo ein Kollektivgeist in der Gruppe herrscht, und sie trägt selbst dazu bei. Die Diskus sion um die Leistungen im Grund lagenstudium beweisen das. Wie werden wir im Grundlagen studium besser? Wir absolvieren keine Pflicht, wir wissen, daß es zu unserer Entwick lung dazugehört, wie eben die Chemie zu unserem Beruf wird. Ohne zu wissen warum, gibt es keine Basis für Gipfelstürmer. Das war die Ausgangsbasis der Diskus sion. Wie wurde diese konkret? Marion ist noch zu still im Se minar, in den Arbeiten beweist sie größeres Wissen. Ihr fehlt die Si cherheit des Auftretens — Hem mungen bei doch guten Leistungen? Marion wollte mal Lehrerin werden. Verträgt sich das? Was meint die Gruppe? Einmal muß man anfan gen, sich zu überwinden, nicht im mer einen Berg vor sich herschie ben. Außerdem, die Pflicht hat jeder, der gut ist, anderen sich mitzuteilen. Fehlende Kenntnisse mit Wortge prassel zu überdecken, wäre das an dere Extrem, vor dem man in der Diskussion auch die Seminargrup penmitglieder warnte. Rezept: sich in Formulierung üben, wenn das Wesen des Stoffes erkannt ist, die innere Bereitschaft zum Ausdruck bringen. Falk mußte erkennen, daß nicht nur Formeln exakt sind, daß das Wesen eines Buches in ML mit logischem Denken offenbar wird. Und darin muß man sich schulen, und zwar ständig. Fehlender Ge dankenaustausch, wer hindert ihn und andere? Empfehlung aller, man sollte sich die Studiengruppenzu sammensetzung nochmals überden ken. Hier ist doch die beste Gele genheit, um alle Probleme, die beim Literaturstudium auf treten, zu klär- ren. Einen Tag vorm Seminar oder in der Pause ist das natürlich nicht möglich. Einige arbeiten auch schon systematischer, sie überrascht kein Seminar, weil sich die Kontinuität auszahlt. Aber da ist auch Ina, die die Vorbereitung genau nimmt, wie sie sagt, die Gruppe ist nicht der selben Ansicht. Die Qualität der Anforderungen im Seminar läßt die wirklich gute Vorbereitung erken nen. Auch schematisches Auswendig lernen hilft nicht, das Studium an einer Hochschule heißt: auch Um denken in den Arbeitsmethoden. Vielleicht sollte man Fragen aus dem Stoff herausarbeiten und sich dann konsultieren. Man’ muß es ler nen, die Literaturangaben nicht me chanisch abzulernen, sondern sie zu durchdenken. Soll man Sekundärliteratur zum besseren Verständnis des „Kapi tals“ lesen, um schneller und besser das Werk zu verstehen? Warum nicht sofort die Primärliteratur le sen, einmal müssen wir es lernen, uns eigenständig Wissen zu erarbei ten. Ebenso ist das in Chemie, dort greifen wir auch nicht auf Aus- Weichliteratur zurück. Studieren heißt auch ein Stück Selbsterzie hung leisten, so schwer es oft fällt. Erfolgserlebnisse später möchte kei ner missen. Zensurenvorgaben, die Realität und neue Ziele werden überprüft. An gesunder Selbstkritik mangelte es in den drei Stunden nicht. Argu mente eines jeden wurden abge wogen und die besten zählten dann. Außerdem ging keiner aus der Dis kussion, der nicht genau wußte, wie er stand, was er für die nächste Zeit für Aufgaben hatte und wann es wieder eine Abrechnung gibt. In mehreren Sätzen „Experiment gelungen“ — Im Rah men des wissenschaftlich-produkti ven Studiums hatten wir als künf tige Psychologen Seminare zum päd- agogisch-psychologischen Grundkurs, Teil „Allgemeine Psychologie“, durch- zuführen. Die Seminare bereiteten uns Freude. Da wir schon zum gro ßen Teil langjährige Schulpraxis haben, konnten wir jeden Themen kreis mit einer Fülle von Beispielen erläutern und seine Problematik den Lehrerstudenten des ersten Studienjahres näherbringen. Wir versuchten bei jedem Thema, mög liche Reaktionen der Schüler zu schildern, geschicktes Führen und Leiten des Unterrichtsprozesses zu ermitteln, psychologische Erkennt nisse für die Lehrstoffvermittlung darzulegen; d. h., in allem Bezüge zwischen dem marxistisch-leninisti schen Grundlagenstudium und dem Grundkurs auf der Basis der sozia listischen Praxis herzustellen. Für alle war es ein Experiment — und dieses Experiment ist gelungen. Das Honorar für diese Seminare — 800 Mark — überwiesen wir auf das Solidaritätskonto für Vietnam. Seminargruppe 4. Studienjahr Psychologie Physikstudenten des 3. Studienjah res übernahmen als Jugendobjekt Untersuchungen über „Die Erforder nisse des Gesetzes der Ökonomie der Zeit und die Realisierung beim Studium". In einer Studentenkonfe renz legten sie bereits erste Ergeb nisse ihrer Arbeit vor. Biologiestudenten nahmen sich vor, beim Staatsexamen Marxismus-Le ninismus einen Durchschnitt von mindestens gut zu erreichen. Künf tige Lehrer für Marxismus-Leni nismus und Geschichte nutzen die Sendung „Der Schwarze Kanal“, um ihre Kenntnisse auf aktuell-politi sche Ereignisse anzuwenden. Im An schluß an die wöchentlichen Sen dungen führen sie Gruppendiskus sionen durch. Studenten der Sektion Politische Öko nomie gestalten gemeinsam mit FDJlern des Kombinatsbetriebes Böhlen ihr FDJ-Studienjahr. Mit dem Abschluß eines Freundschafts vertrages vertiefen sie ihre Ver bindung zu den jungen Arbeitern. Wettbewerbskriterien zur Führung des Wettbewerbes in den FDJ-Grup- pen wurden von der FDJ-GO der Sektion Physik erarbeitet. Einige davon: Wie ist das Niveau des FDJ- Studienjahres, wie beteiligt sich je der schöpferisch an der Diskussion? Erhält jeder eine Aufgabe in der Gruppe? Welche Gemeinschafts beziehungen gibt es zur Arbeiter jugend? Gehört es zum Gruppen leben kollektiv zu helfen — Paten schaften zu übernehmen. Studien haltung und Studentendisziplin muß sich jeder Student aneignen, not wendig dabei wissenschaftlich pro duktive Studienmethoden. Eine Reihe von Kriterien wurde aufgestellt, die bei der Verteidigung der Gruppenprogramme exakt das Leistungsniveau im Studium und auch auf geistig-kulturellem Ge biet bestimmen lassen. Vernunft kontra Ausrede Wer hat die Ausrede erfunden? Sinnlose Frage, der würde es nicht zugeben. Warum auch — zügellose Phantasie zu haben, ist einfacher als sie in Bahnen zu lenken und so nützlich anzuwenden. Vielleicht ist es auch von der Wirkung brillanter? In den letzten Wochen sprach ich mit vielen Studenten, besuchte ihre FDJ-Versammlungen und verfolgte ihre Diskussionen. Kam das Ge spräch auf die Studiendisziplin, zählten einige — nicht alle — er schrecklich viele zwar verständliche Vokabeln, die doch vom Sinn unver ständliche Ausreden waren, auf. Greifen wir einmal in die schier un erschöpfliche Kiste: Wochenende ist Freitag — Wochen beginn Montag mittag (schon wegen der Anschlußzüge). Schließlich wol len wir audi einmal Familienleben haben. Einverstanden — doch warum läßt der Ehepartner, der Freund oder die Freundin, sollten sie schon z.B. in einem Betrieb arbeiten, nicht die Arbeit liegen? — Nur eine Frage?! Da hat die Tante Geburtstag, Fest tage sind gekommen, Gestricktes und Bestrickendes ist in Mode, und nach der Devise, Zeit ist dann im mer knapp, wenn sie eigentlich etwas anderem dienen sollte, heißt es die Vorlesung „rationell“ auszu nutzen. Hintere Reihen sind Kost barkeiten. Arbeitsschutzbestimmun gen sind für die Vorlesung noch nicht erfunden. Es tut ja auch nicht weh, wenn Worte des Lesenden an einem abfallen, eher schon, wenn die Masche fällt, das Loch ist sofort sichtbar, oft auch noch reparabel — aber es verhält sich nicht mit allem so. 2:0-Resümee. Ob wir noch höher im Duell der Vernunft gegen Aus reden gewinnen können? Ob manche Studenten keinen Wecker haben oder ob es Gesetz mäßigkeiten gibt, nach denen diese bei einigen konstant, besonders früh morgens, nachgehen oder gar nicht erst wecken? Entdeckt sind diese be stimmt noch nicht, obwohl sie ins Feld geführt werden. Nichts gegen die Verkehrsbetriebe, wir fahren auch damit zur Arbeit, daß diese dauernd Verspätungen einkalkulie ren, ist nicht wahr. Ich nehme an, da geht eine ganz andere Zeitrech nung nicht auf. Und welcher Betrieb kann es sich leisten, konstant Fehl stunden einzuplanen? Auch gibt es eigentlich keine Ar gumente. keine Ausrede für Studen ten, die denken, dem guten Freund einen Dienst zu erweisen, wenn sie decken, daß er die Vorlesung schwänzt. Die Anwesenheitseintra gung vor der Vorlesung ist nicht zum Selbstzweck gedacht. Solange eben noch einer für „drei“ einträgt, ist sie auch notwendig, denke ich. Man könnte die Aufzählung noch fortsetzen. Doch Studiendisziplin ist nicht nur eine Angelegenheit der Anwesenheit und der Aufmerksam keit in der Vorlesung oder im Se minar. Sie beginnt zwar dort, hört aber nicht dabei auf. Es wäre auch münio. die Hinderungsgründe auf zuzählen, die einen vom exakten Vorbereiten der Seminare oder der Arbeiten z. B. im Wohnheim abhal ten. Man möchte sich informieren — Zeitung lesen. Rundfunk hören, sich kulturell betätiaen. Alles richtig, alles ist notwendig, alles bereichert lotztenAlich das Studium, die Persön- tichkeitsentmicklnna Doch der erste än^-ng jedes Studenten ist. sein Studium so ernst zu nehmen, daß sehr nute Leistunnen hei der End- abreohnung unter dem Strich stehen und keine roten Zahlen in Form non verlorenen Ausreden. - pie - eit der 3. Hochschulre form hat die Sektion „Theoretische und ange wandte Sprachwissen- schaft" — ähnlich wie andere Sektionen — ihre Beziehungen zu den Praxispartnem in Rahmenverein barungen fixiert, zu denen in jedem Jahr Arbeitspläne aufgestellt wer den. Gleich zu Beginn dieses Jahres wurde nun Bilanz über die Arbeit der Sektion als Kooperationspartner in den vergangenen 12 Monaten ge zogen. An der Sektion werden vornehm lich Sprachlehrer und Sprachmittler ausgebildet, daher sind die wichtig sten Praxispartner die Abteilung Volksbildung beim Rat des Bezirkes und der Fremdsprachendienst der DDR Intertext. Mit diesen beiden Institutionen bestehen enge Partner schaftsbeziehungen, die ständig ge festigt und präzisiert werden. Die wohl wichtigste Erfahrung, die wir in der Zusammenarbeit mit unseren Praxispartnern gesammelt haben, besteht darin, daß es durchaus lohnt, einerseits alle Bereiche der Praxis partner auf Möglichkeiten einer Zu sammenarbeit zu prüfen, und daß andererseits in den Jahresplänen be stimmte Schwerpunkte festgelegt werden müssen, die sich aus dem Entwicklungsstand und der Per spektive der jeweiligen Partner er geben. Daraus folgt die Forderung nach Konkretheit und Realisierbar keit der Vereinbarungen. Ein schön Sektion zieht Bilanz über Zusammenarbeit mit Kooperationspartner Wichtigste Praxispartner der Sektion TAS: Abteilung Volksbildung beim Rat des Bezirkes und Fremdsprachendienst der DDR Intertext formulierter und sehr umfangrei cher, aber schlecht erfüllter Koope rationsvertrag schadet bei den Part nern mehr als er nützt. In der zu rückliegenden Zeit ist es der Sek tion TAS und ihren Praxispartnern gelungen, sowohl hinsichtlich der Intensität als auch der Breite der gemeinsamen Arbeit und der Reali sierbarkeit der Jahresprogramme ein gutes Stück voranzukommen. Dazu bedurfte es gemeinsamer An strengungen, nüchterner und kriti scher Einschätzungen der geplanten Vorhaben bzw. des erreichten Stan des der Kooperationsbeziehungen, einer klaren Perspektive für die je weils bevorstehende Etappe und einer gründlichen Bilanzierung der auf beiden Seiten vorhandenen Ka pazitäten. Auf der Grundlage unserer Ver einbarung mit der Äbt. Volksbil dung beim Rat des Bezirkes entwik- kelte sich vor allem im letzten Jahr eine ausgezeichnete Form der sozia listischen Zusammenarbeit. Beide Partner trugen in gleichem Maße da zu bei, daß es zu einem echten ge genseitigen Geben und Nehmen kam So stellte die Abteilung Volksbil dung Mentoren und Tutoren für die Ausbildung und Betreuung der Lehrerstudenten des Russischen, Englischen und Französischen zur Verfügung, sie unterstützte die Sektion bei der Auswahl von Aspi ranten, leitete Studenten des 1. und 2. Studienjahres in der praktisch politischen Arbeit mit der Pionier organisation und der FDJ an den Schulen an. Sie schuf die Möglich keit, die gewonnenen neuen Erkenntnisse auf methodischem Ge biet durch Schulexperimente zu te sten und erhielt auf der Basis der Vereinbarung ihrerseits die Unter stützung der Sektion bei der Ent wicklung der Neuererbewegung auf dem Gebiet des Fremdsprachen unterrichts in Schulen der Kreise Torgau und Delitzsch. Die Sektion TAS war auch 1971 tragende Institution für die Weiter bildung der Sprachlehrer und Methodiker, sie unterstützte ihren Praxispartner bei der Entwicklung von 'Leitungskadern (vier Kollegen schlossen 1971 bzw. schließen in der nächsten Zeit ihre Promotionen ab) und bei der Überwindung vorüber gehender Schwierigkeiten, die sich durch Erkrankung von Lehrern der Karl-Marx-Oberschule und der 39. Oberschule ergaben. Darüber hinaus bot die Sektion allen Leh rern Gelegenheit, sich an wissen- schaftlichen Konferenzen zu beteili gen, wovon auch rege Gebrauch ge macht wurde. Bei diesen Veranstal tungen hatten nun wiederum ande rerseits auch Studenten die Mög lichkeit, die Ergebnisse ihrer Arbeit auf dem Gebiet Ideologie und Fremdsprachenunterricht vorzule gen und mit erfahrenen Lehrern darüber zu diskutieren. Die Sektion übernahm gleichfalls die Anleitung der Zirkelleiter in der Lehrerweiter bildung und unterstützte die Schu len bei der Organisierung und Ge staltung von Feiern und Russisch- Olympiaden. Mit dem zweiten wichtigen Ko operationspartner, dem Fremdspra chendienst der DDR, Intertext, ar beitet die Sektion auf folgenden Ge bieten eng zusammen: Prognose der Sprachmittlerausbildung, regel mäßiger Erfahrungs- und Meinungs austausch auf den Gebieten Bil- dungs- und Wissenschaftsprognose, Arbeitsteilung auf dem Gebiet der Information und Dokumentation. Über die gemeinsame Arbeit im Rat für Sprachmittler hinaus gibt es mit Intertext einen ständigen Aus tausch bei der Erarbeitung von wichtigen Ausbildungsdokumenten, der Anlage des Hochschullehrbu ches für Sprachmittler und anderen wissenschaftlichen Grundsatzmate rialien. Die Vereinbarungen sehen ferner die Möglichkeit vor, daß In tertext der Sektion Themenwünsche für Diplomarbeiten übermittelt, gleichzeitig werden aus der Praxis Betreuer für diese Arbeiten zur Verfügung gestellt. Weiterhin unter stützt Intertext unsere Sektion tat kräftig bei der Organisierung des Praktikums der Sprachmittler-Stu denten, die Sektion hilft bei der Weiterbildung der in der Praxis tä tigen Übersetzer und Dolmetscher. Gleichzeitig hat sie auch die wis senschaftliche Betreuung von Pro- moventen aus der Praxis übernom men. Abgerundet wird das Bild der engen Kooperation noch durch die gute Zusammenarbeit bei der Be rufslenkung der zukünftigen Absol venten. Die Sektion TAS ist außerdem noch maßgeblich an der Realisie rung einer weiteren Vereinbarung über Zusammenarbeit beteiligt, die gemeinsam mit der Sektion „Kultur wissenschaften und Germanistik“ und dem Haus der Deutsch-Sowjeti schen Freundschaft jährlich abge schlossen wird. Die Spezifik der bei den Sektionen und das gesellschaft lich-politische Anliegen der Gesell schaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft machten den Abschluß einer solchen Vereinbarung gerade zu notwendig. Im vergangenen Jahr fand im Rahmen dieses Vertrages z. B. eine Studentenkonferenz zur Auswertung des Schulpraktikums und zur DSF- Arbeit statt, Vorträge wurden gehal ten, so zum Thema „Behaviorismus im westdeutschen Russischunter richt“, „Sowjetische Malerei“ und im Zuge der Auswertung des XXIV. Parteitages der KPdSU, die Vorbereitung eines Sammelbandes mit Übersetzungen bedeutender so wjetischer Beiträge zur Namen kunde ist angelaufen und die Eh rennamenbewegung erhielt durch eine Reihe von Veranstaltungen und Maßnahmen neue Impulse. Studen ten des 2. Studienjahres führten Pioniernachmittage und Studenten des 3. Studienjahres FDJ-Veranstal- tungen im Hause der DSF durch. Für die Studenten und Freunde der russischen Sprache werden Filme in Russisch gezeigt und der Rus sisch-Laienspielzirkel trat bei deutsch-sowjetischen Studententref- fen und Begegnungen mit sowjeti schen Touristen auf. Nach 3 Jahren Kooperationsbe ziehungen auf vertraglicher Grund lage können wir sowohl insgesamt als auch speziell für 1971 eine durchaus positive Bilanz ziehen, die uns ermutigt und verpflichtet, diese Form der Zusammenarbeit mit un seren Praxisnartnern fortzusetzen und zu vervollkommnen. Dr. Schade UZ 6/72, Seite X
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