Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 16.1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197200008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19720000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19720000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 16.1972
-
- Ausgabe Nr. 1, 6. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 13. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 20. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 27. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 3. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 10. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7/8, 24. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 23. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 30. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 6. April 1
- Ausgabe Nr. 14, 13. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 20. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 27. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 4. Mai 1
- Ausgabe Nr. 18, 11. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 18. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 25. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 1. Juni 1
- Ausgabe Nr. 22, 8. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 15. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 22. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 29. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 6. Juli 1
- Ausgabe Nr. 27, 13. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 20. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 27. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 31. August 1
- Ausgabe Nr. 31, 15. September 1
- Ausgabe Nr. 32/33, 21. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 28. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 5. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 36, 12. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 19. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 26. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 2. November 1
- Ausgabe Nr. 40, 9. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 16. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 23. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 30. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 7. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 14. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 21. Dezember 1
-
Band
Band 16.1972
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vorbild der künftigen Gemeinschaft aller Völker Aus der Festansprache des 1. Sekretärs der SED-Kreisleitung, Prof. Dr. sc. oec. Horst Richter, auf dem Festakt der Karl-Marx-Universität 50 JAHRE Oktoberrevolution In diesen Ta gen feiert die gesamte fort schrittliche Menschheit der Welt den 50. Jahrestag der Gründung der UdSSR, die eben so wie die Große Sozialistische mit zu den be ¬ deutendsten Ereignissen unseres Jahr hunderts zählt. Im Beschluß des ZK der KPdSU über die Vor ¬ bereitung zum 50. Jahrestag der Bildung der Union der So zialistischen Sowjetrepubliken heißt es u. a.r „Die Bildung der UdSSR nimmt ihrer politischen Bedeutung und den sozialökonomischen Folgen nach einen hervorragenden Platz in der Geschichte des Sowjetstaates ein. Dieses historische Ereignis stellt einen überzeugenden . Sieg der Ideen des proletarischen Internatio nalismus dar. das fruchtbare Ergeb nis der Verwirklichung der Lenin ¬ schen nationalen Politik der Kom ¬ munistischen Partei. Die Bildung der Sowjetunion war einer der ent ¬ scheidenden Faktoren, die günstige Voraussetzungen für die Umgestal tung der Gesellschaft auf sozialisti scher Grundlage, für den Auf schwung der Wirtschaft und der Kultur aller Sowjetrepubliken so wie für die Festigung der Vertei digungskraft und der internationa len Positionen des multinationalen Staates der Werktätigen gewähr leisten.“ 1) Die gewaltige internationale Be deutung dieses Ereignisses ist min destens zweifach begründet: Erstens besteht es in der mobilisierenden Wirkung der Erfolge des national staatlichen Aufbaus in der UdSSR auf die Arbeiterklasse in den ka pitalistischen Staaten und ganz be sonders auf die nationale Befrei ungsbewegung in den kolonialen und unterdrückten Staaten und zweitens in der unvermeidlichen Wiederholung sowohl der in der UdSSR zu beobachtenden Grund züge in der Entwicklung völlig neuer Beziehungen zwischen den Nationen als auch bei der Heraus bildung von Beziehungen im Geiste des sozialistischen Internationalis mus zwischen den Gliedern der so zialistischen Staatengemeinschaft. Vom Völkergefängnis zum Bund der Völker In dem historisch außerordentlich kurzen Zeitraum von nur fünf Jah ren nach dem Sieg der Großen So zialistischen Oktoberrevolution wurde aus einem Völkergefängnis, in dem der Zarismus mehr als 100 Nationen. Nationalitäten und Völ kerschaften knechtete und Haß und Zwietracht zwischen ihnen säte, ein Bund gleichberechtigter, freier Völ ker geschaffen, ein Bund, der zum Vorbild der künftigen Weltgemein schaft freier Völker wurde. Die im Ergebnis der Großen So zialistischen Oktoberrevolution ent standenen selbständigen Sowjet republiken suchten von Anfang an das Bündnis mit Sowjetrußland . . . Motor der Vereinigungsbewegung war die von der Kommunistischen Partei geführte Arbeiterklasse. Es war von größter Bedeutung, daß sich die auf dem Gebiet der un abhängigen Sowjetrepubliken ge gründeten kommunistischen Par teien nach wie vor als Bestandteile der einheitlichen multinationalen und internationalistischen Kommu nistischen Partei Rußlands fühlten Der Plan für die Gestaltung des multinationalen Sowjetstaates war ein fester Bestandteil des Lenin schen Planes des sozialistischen Aufbaus. Es ist deshalb durchaus kein Zufall, daß die endgültige Form des nationalstaatlichen Auf baus eine „Föderation gleichberech tigter Republiken“ 2) zur gleichen Zeit gefunden wurde, als Lenin die enngültige Fassung anderer wich tiger Teile dieses Gesamtplanes, z. B. des GOELRO-Planes. aus gearbeitet hatte und seinen Genos senschaftsplan und die Lehre von der sozialistischen Revolution auf dem Gebiet der Ideologie und Kul- tu- erarbeitete. Neben den Erfordernissen der Landesverteidigung und der Not wendigkeit des einheitlichen Han delns aller Republiken auf dem Internationalen Schauplatz sowie der Aufgabe, alle vorhandenen Mit tel für die Wiederherstellung der Vol’tswirt: schäft zu konzentrieren war es vor allem die Notwendig keit eine einheitliche Planwirt schaft aufzubauen, die gebieterisch zur staatlichen Vereinigung der So wjetrepubliken drängte... Der Ausgangspunkt des Lenin schen Programms zur Lösung der nationalen Frage ist die Ge meinsamkeit der Interessen der Arbeiterklasse aller Nationen. Völ kerschaften und nationalen Min derheiten. Die Notwendigkeit des staat lichen Zusammenschlusses ergab sich aus mehreren Gründen, nicht zuletzt auch aus der Tatsache, daß die junge Sowjetmacht einer relativ geschlossenen Front des Imperialis mus gegenüberstand. Jede Republik für sich allein wäre vom Welt imperialismus erdrückt worden. Die ökonomische Rückständigkeit konnte am schnellstens durch den staatlichen Zusammenschluß über wunden werden. Die Fortsetzung und Sicherung der mit der großen Sozialistischen Oktoberrevolution eingeleiteten grundlegenden sozial ökonomischen Umwälzung er forderte also objektiv das staatliche Bündnis der nach der Oktoberrevo lution entstandenen Sowjetrepubli ken auf allen Gebieten des gesell- schaftlichen Lebens. Die Herausbil dung der Grundlagen des Sozialist mus und die Herausbildung des so zialistischen Typs der Nation bilde ten in allen Republiken in der UdSSR eine Einheit. Das historische Neue der sozia listischen Nation wird vor allem durch folgende Gesichtspunkte cha rakterisiert: 4 Die sozialistische Nation ist 15 frei von sozialem Antagonis mus und stellt folglich eine stabile Gemeinschaft von Arbeiterklasse, Genossenschaftsbauern, Intelligenz und anderen werktätigen Schichten dar. Ist diese Gemeinschaft wie in der UdSSR von. Anbeginn in meh reren Nationen entstanden, so ist das auch die Basis für die Entwick lung von Beziehungen der Annähe rung zwischen den sozialistischen Nationen. Das Wirtschaftsleben der sozia listischen Nation ist durch die ausbeutungsfreie Arbeit, durch die Arbeit für sich und die Gesellschaft auf der Grundlage der sozialisti schen Produktionsweise und der ge samtgesellschaftlichen Planung ge kennzeichnet. Es dient dem Ziel, die ökonomischen Grundlagen für die bessere Bedürfnisbefriedigung der Menschen in allen sozialisti schen Nationen und für alle sozia listischen Nationen zu entwickeln. Sprache, sozialistische Kultur und die Territorien der sozia ¬ listischen Nation dienen der Festi gung des Sozialismus. Unter sozia listischen Bedingungen sind die Sprachen, die sozialistischen Kultu ren und die Territorien nichts mehr Trennendes zwischen den Menschen und Völkern. Erst im Sozialismus kann die Einheitlichkeit der Grund lagen des Sozialismus mit der sprachlichen, kulturellen und terri torialen Mannigfaltigkeit im Inter esse der Arbeiterklasse und aller Werktätigen richtig verbunden wer den. Diese Einheit ist ein wesentli cher Faktor für die Entwicklung des Sozialismus selbst. Auf den Gebieten des wirtschaft lichen Aufbaus wurde das Lenin sche Programm so realisiert, daß die KPdSU alle Anstrengungen darauf konzentrierte, die aus der kapitali stischen Vergangenheit überkom mene Ungleichheit zwischen den Nationen und Völkerschaften nach und nach zu überwinden. Damit entstanden die materiellen Voraus setzungen für die Gleichberechti gung sozialistischer Nationen und Völkerschaften. Die 50jährige Entwicklung der UdSSR vermittelt uns folgende Er fahrungen bei der Lösung der na tionalen Frage: Die sozialistischen Nationen. Völ kerschaften und nationalen Minder heiten wurden in ihrer Entwick lung durch die Grundlagen des Sozialismus geprägt. Die sozialisti sche Einheitlichkeit des Klassen wesens und die nationale Mannig faltigkeit führten zur Festigung sowohl der UdSSR als auch zur Entwicklung jeder sozialistischen Nation, sozialistischer Völkerschaft und nationalen Minderheit. Im Sowjetstaat ist die Gleich berechtigung aller Nationen, Völker schaften und nationalen Minderhei- Tatkröftige Hilfe ten realisiert. Es ist bewiesen, daß die Freiwilligkeit des Zusammen schlusses für die Annäherung der Nationen, Völkerschaften und na tionalen Minderheiten nur auf der Grundlage des Sozialismus möglich ist. Mit der UdSSR entstand erstma lig der sozialistische Typ der zwi schennationalen und zwischenstaat lichen Beziehungen. Gerade das Studium dieser Erfahrungen ist von großer Bedeutung bei der Festigung der sozialistischen Staatengemein schaft, der festen Verankerung der DDR in ihr und für die Herausbil dung der sozialistischen Nation in der DDR. Der VIII. Parteitag der SED hat mit aller Deutlichkeit erklärt: Un- i ser Weg, seine Ergebnisse und Er fahrungen bekräftigen die grund- I legende historische Wahrheit und 1 Lehre, daß das Verhältnis zur So wjetunion der entscheidende Prüf stein für die Treue zum Marxis mus-Leninismus und zum proletari schen Internationalismus ist. Die Kommunistische Partei der Sowjetunion hat für die ganze in ternationale Arbeiterbewegung her vorragende Leistungen vollbracht. Erstmals in der Geschichte der Menschheit hat sie den sozialisti schen Aufbau in Angriff genommen. Mutig hat sie als Bahnbrecher neue Wege beschritten. Als damals einzi ges sozialistisches Land hat die So wjetunion unter den schwierigsten Bedingungen und unter großen Op fern und Verzichten grundlegende Probleme der sozialistischen Ent wicklung in Theorie und Praxis ge löst. Jeder Schritt, den sie tat, lag im Interesse der gesamten interna tionalen Arbeiterbewegung und al ler friedliebenden Völker. Ewig und unvergessen wird es uns bleiben, was das sowjetische Volk, was seine ruhmreiche Armee für die Befreiung unseres Volkes vom Hitlerfaschismus und für die Errichtung einer sozialistischen Ge- I sellschaftsordnung auf deutschem Boden vollbracht hat.,. auch für unsere Universität Wie jede Phase unserer gesell schaftlichen Entwicklung mit der Festigung der Freundschaft zur Sowjetunion verbunden ist, so gibt es auch keinen Schritt der Entwick lung unserer Universität, der nicht durch tatkräftige Hilfe und kluge Hinweise unserer sowjetischen Freunde und Genossen unter stützt worden wäre. Die sowjetischen Arbeiter und Bauern, Ingenieure und Wissen schaftler in den Uniformen der siegreichen Roten Armee schenkten schon unmittelbar nach ihrem Ein marsch in Leipzig der Entwicklung der Universität uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Der Leiter der Ab teilung Volksbildung der SMAD, Prof. Solotuchin, der Leiter der In formationsabteilung der SMAD, Oberst Prof. Dr. Tjulpanow, der Stadtkommandant von Leipzig, Ge neralleutnant Trufanow, Prof. Smir now, Major Prof. Pluschnikow und viele andere unterstützten die anti faschistisch-demokratischen Kräfte bei den Vorbereitungen zur Neueröff nung der Universität mit Rat und Tat. Die Leipziger Kommandantur veran laßte die Versorgung der Universität mit Baustoffen, Lebensmitteln und anderen wichtigen Versorgungsgü tern. Etwa 1,5 Millionen Bände der Universitätsbibliothek, die während des Krieges nach verschiedenen Orten Sachsens ausgelagert worden wa ren, wurden sichergestellt und ihr Rücktransport organisiert. Die antifaschistisch-demokratische Umgestaltung der Universität be dingte neben der Umerziehung der Universitätsangehörigen vor allem auch eine Änderung der politischen ■ und sozialen Struktur des Lehrkör pers und der Studentenschaft. Mit : der Errichtung von Vorstudienan stalten, den späteren Arbeiter-und- Bauern-Fakultäten, wiesen die so wjetischen Genossen einen Weg zur Überwindung des Bildungsmonopols, den sie bereits erfolgreich beschrit ten hatten. Der 50. Jahrestag der Gründung der UdSSR verpflichtet uns, alle Ange- i hörigen der Universität, die Studen- ' ten. den wissenschaftlichen Nach wuchs. den Lehrkörper und die Ar- ' beiter und Angestellten im Geiste I der Liebe und Freundschaft zur Sowjetunion zu erziehen. Das bedeu tet zugleich Erziehung zum sozia listischen Patriotismus und proleta rischen Internationalismus. 1 Beschtuß des ZK der KPdSU über die Vorbereitung zum 50. Jahrestag der Bildung der UdSSR 2 W. r. Lenin, Werke, Ergänzungsband 1917-1923, S. 444 ZUM ENSEMBLE „NORDLICHT" der Leningrader Pädagogischen Hochschule „Alexander Herzen“ gehören auch die Tschuwaschin Olga Waldju (I.) und die Tschuktschin Irina Gyrgolnaut, die hier einen Volkstanz zeigen. Sie studieren ge meinsam mit rund 200 Jugendlichen - Angehörigen aus 17 Nationalitäten der nördlichen Gebiete der RSFSR - an der Abteilung der Völker des Nordens. Foto: ADN - ZB (TASS) DIE JAKUTSKER UNIVERSITÄT zählt sieben Fakultäten und 6500 Studenten. Ins gesamt studieren an den Hoch- und Fachschulen Jakutiens 17 000 junge Men schen. Im vorrevolutionären Jakutien gab es nur wenige Schulen mit nur 1300 Schülern - genau so viele, wie Jakutien heute Lehrer hat. VOR 50 JAHREN, als Isat Klytschew (Feto links) geboren wurde, existierte der Begriff „turkmeni sche Malerei“ noch nicht. Das wunder schöne Land, für sei ne Teppichweberei von alters her be rühmt, hatte keinen einzigen Maier. Kurz vor Kly- tschews Geburt konnten von 1000 Turkmenen nur sie ben lesen und schreiben. Erst mit der Sowjetmacht be gann die Umgestal tung des Landes. In jenen Jahren „kämpften die Kom munisten gegen das Analphabetentum wie gegen die Pest"- Grundlegende Gesetzmäßigkeiten sozialistischerKulturentwicklung Erfahrungen aus dem Werdegang der multinationalen Sowjetliteratur / Von Prof. Dr. phil. habil. Willi Beitz, Sektion Kulturwissen schaften und Germanistik In der nächsten Woche werden wir gemeinsam mit den Sowjetvölkern eines der folgenreichsten Ereignisse in der Menschheitsgeschichte be gehen — den 50. Jahrestag der Gründung der UdSSR. Wir würdi gen dieses Ereignis als einen großen Sieg der Leninschen Nationalitäten politik und des proletarischen Inter nationalismus. der in unserem heu tigen Leben, auch im Schaffen des Künstlers und der Arbeit des Wis senschaftler. immer größere Bedeu tung gewinnt. In der Sowjetunion schuf die Kommunistische Partei das welthistorische Beispiel einer in einem mächtigen sozialistischen Staat vereinigten freien und gleich berechtigten Völkerfamilie. Jedes Volk, iede Nation konnte in diesem brüderlichen Rund dank der Macht der Arbeiterklasse und auf der Grund’age tiefgroifender sozialer Veränderungen seine schöpferi- sch’n Kräfte frei entfalten und diese zugleich, gestärkt durch die inter nationalistische Gemeinsamkeit, ver- vielfnchen Es galt nicht mehr das „Weltgesetz des Kapitalismus“ (Le- ni) wenuch dhe mrwikcemm Mmder und Nationen von den stärkeren un terdrückt und übervorteilt wurden. Erstmals in der Geschichte wurde es möglich, das Erblühen jeder Na tion mit der wachsenden Annähe rung der' Völker, Nationen, Natio nalitäten harmonisch zu verbinden. Damit traten gänzlich neue Gesetz mäßigkeiten im internationalen kul turellen Austausch der Völker wie auch in der inneren Entwicklung der nationalen Kulturen in Kraft. Jeder Schritt schwer erkämpft Wir dürfen niemals vergessen, daß jeder Schritt auf diesem Wege, be sonders am Anfang, schwer er kämpft werden mußte, und daß es bis zu unserer Gegenwart eine Fülle komplizierter Probleme zu lösen gab, für die die Weltgeschichte kei nen Präzedenzfall kannte. Die ersten kulturellen Großtaten der jungen Sowietmacht bestanden darin, daß sie das Analphabethentum beseitigte, Millionen Werktätigen den Zugang zu Bildung und Kultur ermöglichte. Die Gründung der UdSSR war von gewaltiger Bedeutung für die Über- wbndung Amma Uaterschiede im kulturellen Entwicklungsstand der einzelnen Völker und Republi ken. Während es in einigen Län dern, vor allem in Rußland, lange vor dem Oktober zur Ausprägung einer starken realistischen Kunsttra dition gekommen war, mußten sol che Völker wie die Kirgisen oder Tschuktschen, aus vorfeudalen Ver hältnissen kommend, nicht nur so zial sondern auch kulturell ganze Epochen „überspringen“. Natürlich besaßen auch die ehemals unter drückten und zurückgebliebenen Völker ihre kulturellen Schätze und Errungenschaften, aber sie verfüg ten in der Regel noch nicht einmal über eine Schriftsprache, ihre Lie der und Epen wurden von Genera tion zu Generation mündlich wei tergegeben. Eine Entwicklung der Literatur setzte hier erst in den 20er oder 30er Jahren ein. Wenn man heute oft kaum noch die frühe ren kulturellen Unterschiede spürt, wenn immer mehr dieser Völker einen bedeutenden Beitrag zur so zialistischen Weltkunst leisten, so steht dahinter eine gewaltige kultur- schöpferische Leistung dar Lenin ¬ schen Partei und des Sowjetstaates. Die dabei gewonnenen Erfahrungen erhalten zunehmende Bedeutung für alle jene Länder, die das Erbe des Kapitalismus und Kolonialismus zu überwinden haben. Schließlich gibt es heute selbst im Herzen der mäch tigsten imperialistischen Staaten ganze Völker, die, wie die Indianer in den USA, in schrecklicher kultu reller Rückständigkeit gehalten werden. Fruchtbare Wechselwirkung Am Beispiel der multinationalen Sowjetkultur erkennt man aber auch die fruchtbare Wechselwirkung von Nationalem und Internationalem in der sozialistischen Völkerfamilie. Auf der Grundlage gemeinsamer Kampferfahrungen in Revolution und Bürgerkrieg setzte schon früh ein reger kultureller Austausch zwi schen den verschiedenen sowjeti schen Nationalitäten ein, und er verstärkte sich in den Jahren des sozialistischen Aufbaus. Die sich zum Teil gerade erst formierenden jungen Nationalkulturen der Kirgi ¬ sen, Baschkiren usw. hätten sich ohne die Erfahrungen der kulturell fortgeschrittenen Nationen, insbe sondere der russischen, nicht in so wenigen Jahrzehnten zu ihrer heu tigen Höhe entwickeln können. Die schöpferische Auseinandersetzung mit dem russischen Realismus (ein geschlossen die realistischen Errun genschaften der jungen russisch- sowjetischen Literatur und Kunst) bildet daher für viele Künstler aus den historisch jungen Völkern den notwendigen Ausgangspunkt für die Weiterführung der aus ihrem eige nen Volke kommenden und vor al lem in der Folklore verkörperten Traditionen. Die Grundlage . für diese internationale Aufnahmebereit schaft bildeten die klassenmäßigen Prozesse im eigenen Volke, die revo lutionäre Veränderung der Nation. Heute gehört diese „Lernphase“ in den meisten Fällen bereits der fer neren Vergangenheit an. Die jungen Literaturen und Künste haben auf geholt und liefern immer neue ein drucksvolle Romane. Erzählungen und Gedichte, Gemälde und Graphi ken, Lieder und Sinfonien, die zur Bereicherung des ganzen Ensembles der sowjetischen Kunst beitragen und auch auf die ehemals führenden Nationalkulturen zurückwirken. Ein Beispiel für die Dialektik die ses Prozesses ist der kirgisische Schriftsteller Tschingis Aitmatow, der mit einer Erzählung „Djamila" oder seinem Roman „Abschied von Gulsary" nahezu schlagartig welt weite Anerkennung errang. Als Schüler großer russischer Realisten wie Tolstoi und Gorki vermochte er aus dem Leben seines Volkes Werke zu schöpfen, die wiederum in die internationale sozialistische Welt kunst Eingang fanden und dort auf einem bestimmten Gebiet einen Maßstab setzten. In ähnlicher Weise treten in letzter Zeit immer mehr Autoren aus der ukrainischen, ka sachischen, litauischen, estnischen, moldauischen oder belorussischen Sowjetliteratur mit Werken von Weltrang an die Öffentlichkeit. Da bei gewinnt die russische Sprache als internationaler Mittler ständig an Bedeutung. Nicht wenige Schrift steller verschiedener Nationalitäten bedienen sich heute bereits, unmit telbar des Russischen in ihrem künstlerischen Schaffen wie einer zweiten Muttersvrache. So bestätigt sich auch hier die von Leonid Bre shnew auf dem XXIV. Parteitag der KPdSU hervorgehobene Tendenz zu immer stärkerer gegenseitiger An näherung der Nationen auf dem ge meinsamen Wege des Sozialismus und Kommunismus UZ 46/72, Seite 4
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)