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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 16.1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197200008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19720000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19720000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 16.1972
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Band 16.1972
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aaaa Die Eroberung der „Dritten Dimension Gegenwartsaufgabe der Menschheit Zur Erforschung der Meerestiefen / Von Werner Hintzke I rechnet damit, daß sich dieser UNO 4 3 MHI Herzspezialisten kontra Infarkt Unions-Subbotniks im Jahre 1971 erarbei-. nen bereits bei den Kranken in der Woh- vom ßen ten, tor Weltmeer bedeckt wird. Die wei- Flecken auf den alten Landkar- die vor 100 Jahren zum Stimula- kühner Forschungsexpeditionen Wissenschaftliche Schätzungen Ablagerung von Mineralien auf Meeresboden besagen, daß etwa Billionen Tonnen rote Tiefseetone, die Kobalt,. Nickel und Kupfer enthalten. 17 Prozent der Gesamtproduktion von Erdöl und 8 Prozent der Gesamt produktion von Erdgas werden zur Zeit aus dem Meeresboden gewon nen. Das Meeresboden-Komitee der über dem 1000 frei lieh per tiv Tonnen geschätzt. In dieser Substanz liegen gewaltige Reserven sowohl für die menschliche Ernährung als auch für die Viehfütterung, die Gewinnung von Düngemitteln und anderes mehr. Einige Beispiele sollen das verdeut lichen: UdSSR gehört. Die Mitarbeiter des Insti- arbeiten Empfehlun- zum Einfluß des Wal. in bezug auf Boden- senschaft immer stärker in den Blick punkt, deren Entwicklungstempo in den nächsten Jahren und Jahrzehnten nicht weniger stürmisch sein wird als das aller jener wissenschaftlichen Disziplinen, die mit Astronautik Zu sammenhängen: die Ozeanographie (Meereskunde). Welche gewaltigen Aufgaben von dieser Wissenschaft bei der allseitigen Erforschung der Ozeane zu lösen sind, geht allein schon aus der Tatsache hervor, daß der weitaus größte Teil der Erdober fläche, nämlich rund 361 Millionen Quadratkilometer, d. h. fast 71 Prozent, der 120 tuts gen des die Wis- KLIMA UND WEITERBILDUNG Für die Meteorologie ergeben sich aus der ozeanographischen Forschung Dutzende von Aspekten. Seit 1970 wurde der Aufbau eines globalen Netzes für synoptische ozeanographi sche Beobachtungen (IGOSS) ge schaffen, das die wichtigsten ozeano graphischen Parameter zum Nutzen einer besseren Wettervoraussage in internationalem Maßstabe auswertet. (wird fortgesetzt) Nach „Dokumentation der Zeit" ge- bei DAS MEER ALS NAHRUNGSQUELLE Die gesamte im Weltmeer lebende Substanz wird auf 2600 Mrd. (2,611012) Das Meer als Schatzkammer der Menschheit Die folgende Übersicht soll auf die vielseitigen wirtschaftlichen Aspekte hinweisen, die mit der Erforschung und Nutzbarmachung der Meere, des Meeresbodens und des Meeresunter grundes verbunden sind.- und Ge- von zur von In der nur Abbau von Ribonucleinsäure. Befunde weisen darauf hin, rohe Kartoffeln hauptsächlich bundene Nucleotide enthalten wurden, sind ein Nichts im Vergleich mit dem noch unbekannten und un gleich schwerer zu erschließenden Meeresboden. Gegenwärtig vollzieht sich vor al lem eine umfassende und komplexe Datenerfassung mit modernsten Me thoden einschließlich Satellitenpro gramm und Einsatz von Großrech nern; — der Übergang von der be schreibend-vergleichenden Forschung zu komplexen und detaillierten Kau salanalysen der zugrunde liegenden Prozesse im Meer mit dem Ziel, Ge setzmäßigkeiten abzuleiten, Vorher sagen zu treffen und mit Hilfe tech nischer Mittel solche Prozesse zu kon trollieren und zu beeinflussen. durch Cholera, so betragen diese nach An gaben internationaler Organisationen etwa ein Prozent, während sie beim Herzinfarkt in verschiedenen Ländern der Welt zwi schen 15 und 30 Prozent schwanken. In der Sowjetunion gibt es rund 2500 Soforthilfe-Stationen für Herzanfälle mit mehr als 12 000 Ärzten. Spezielle Brigaden für die Heilung von Herzinfarkten begin- nung mit der notwendigen Behandlung und sichern die rechtzeitige Einweisung in besondere kardiologische Abteilungen. Unlängst fand eine Sitzung des Präsi diums der Akademie der Medizinischen Wissenschaften der UdSSR statt, die die wichtigsten wissenschaftlichen Richtungen der Arbeit des künftigen kardiologischen Zentrums festlegte. Das geplante kardiolo gische Zentrum wird entsprechend seiner Kapazität, seiner Konzeption und der Zahl der zur Medizin herangezogenen Theore tiker verschiedener Fachdisziplinen wie Biologen, Physiker, Chemiker oder Physio logen zum größten seiner Art in Europa werden. Erdbebenforschung — vordringliche Aufgabe Die Erforschung der gegenwärtigen Bewegung der Erdkruste und der De formation des Erdballs hält Akade miemitglied Juri Bulanshe für eine der vordringlichsten Aufgaben der Geophysik. Ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen den Verformungen der Erd kruste und den Erdbeben ist sowohl von sowjetischen als auch von japa nischen Forschern festgestellt wor den. Erdbeben pflegen nicht „plötz lich“ aufzutreten, ihnen gehen Ver lagerungen der Erdkruste voraus, die durch chemische und physikalische Vorgänge im Erdinnern ausgelöst werden. Zum Problem der'Kontinen taldrift erklärte Akademiemitglied Bulanshe, daß die Wissenschaft vor erst noch nicht über jene technischen Mittel verfügt, die es gestatten wür den. die Bewegungen der Kontinente direkt zu verfolgen. Jedoch sei in den kommenden fünf bis sieben' Jahren die Entwicklung einer Apparatur zu erwarten, die diese Frage endgültig beantworten wird. Die wissenschaftlich-technische Re volution hat nicht nur das „Kosmi sche Zeitalter" eingeleitet, sie hat gleichzeitig auch die Erforschung der Tiefe der Meere, der „Dritten Dimen sion", zur Gegenwartsaufgabe heran reifen lassen. der Erforschung von Metallen, Halb leitern und anderen Kristallen. In Grenoble soll eine 10 000-Kilowalt- Magnetspule installiert werden. Un mittelbare praktische Bedeutung hat die Beschäftigung mit Hochma gnetfeldern für die Entwicklung neu artiger Laser, neuer Halbleiter und von Supraleitern, wie man sie für Spezialkabel zur verlustarmen Über tragung großer Energiemengen be nötigt. Bei den Untersuchungen im Hochfeld-Magnetlaboratorium geht es vornehmlich um die Elektronen, die sich im Atom verband eines te sten Körpers mehr oder weniger Eine der bedeutendsten Ereignisse des sowjetischen Gesundheitswesens im Jahre 1971 war der Beschluß des ZK. der KPdSU, des Ministerrates der UdSSR und des Zen tralrates der Sowjetgewerkschaften über den Bau eines Kardiologischen Zentrums in Moskau. Die finanziellen Mittel, die Millionen Werilätige der Sowjetunion während des Die daß ge- und Anteil bei Erdöl bis 1980 auf 30 bis 35 Prozent erhöht. Die Erdölreserven im Meeresuntergrund werden- auf 11,7 Mill. Tonnen geschätzt. Haupt fördergebiete sind der Persische Golf, der Golf von Mexiko, die kaliforni schen Küstengewässer, der Kaspisee, der Maracaibo-See, Gewässer vor Gabun und Nigeria, die Nordsee. An der Erdölförderung aus dem Meeres boden sind 28 Länder beteiligt, wei tere 75 Staaten führen Probebohrun gen durch. ENERGIE AUS DEM MEER Für die notwendige Steigerung der Elektroenergieerzeugung ist der Bau von Gezeiten-Kraftwerken von großer Bedeutung, da diese Energiequelle sich im Gegensatz zu Kohle, Erdöl, Erdgas und spaltbarem Material stän dig regeneriert. Beim Bau von Gezei tenkraftwerken führen Frankreich (La- Rance-Projekt), Sowjetunion (im Kis- iaja-Meerbusen), England (Severn- Projekt), Kanada und Argentinien. In den USA wurde der 1930 begonnene Bau des Passamaquoddy-Werkes wie der eingestellt. SUSSWASSER AUS DEM MEER Die Meereswasserentsalzung steckt noch in den Anfängen, zur Zeit gibt es rund 50 größere Versuchsobjekte mit einer Tagesproduktion von nur rund 500 000 Kubikmetern. r j etwa eine Billion Tonnen Mangan- hydroxidkonkretionen mit einem Ge halt von 25 bis 30.Prozent Mangan; erhebliche Mengen an Eisen, Alumi nium, Kobalt, Nickel, Magnesium und Stahl lagern. Die Rohstoffgewinnung aus dem Meeresgrund bzw. Meeresuntergrund steckt erst in den Anfängen, hat aber große Perspektiven. Zunächst müssen noch zahlreiche Probleme (z. B. neue Fördertechnologien) gelöst werden. bewegen können und wesent- die Eigenschaften solcher Kör bestimmen. Die elektrisch nega geladenen Elementarteilchen werden durch extreme Magnetfelder starken Kräften ausgesetzt. Die Folge davon sind bisher noch weitgehend unbekannte Materieeigenschaften, die einen Rückschluß darauf erlau ben, wie feste Materie überhaupt .funktioniert 1 . Es lassen sich Effekte simulieren, wie man sie sonst nur in der Plasmaphysik beobachtet. Vor 120 Millionen Jahren befand sich der Meeresgrund des nördlichen Pazifik in Höhe des Äquators. Bei den ozeanographischen Untersu chungen wurden auf dem Meeresbodens des Pazifik, Supermagneten für die Materieforschung Extrem starke Magnetfelder winnen zunehmende Bedeutung teten, werden für die Lösung einer der wichtigsten Aufgaben der modernen Me dizin — die Bekämpfung von Herz- und Gefäßkrankheiten - verwendet. Das Problem der Bekämpfung von Herz- und Gefäßkrankheiten ist schon seit lan gem über den begrenzten ärztlichen Rah men hinausgewachsen und zu einer staat lichen Aufgabe geworden. In den USA sterben zum Beispiel infolge einer „hefti gen Herzattacke“, die Herzinfarkt oder plötzlichen Tod einschließt, jährlich rund 600 000 Menschen. In der UdSSR starben im Jahre 1969 infolge eines Herzinfarktes etwa 100 000 Menschen. Vergleicht man diese Zahlen mit der Zahl der Todesfälle noch in Nowosibirsk. Foto: ZB/TASS schütz, Klimaschutz Wasserhaushalt, zur netik und Selektion Holzgewächsen und komplexen Nutzung Holz aus. Ein solches stitut gibt es in UdSSR außerdem Die Ozeanographie Durch das Vordringen in „Dritte Dimension“ rückt eine HIER WIRD DER WALD ERFORSCHT. An einem Elektronenmikroskop UEMW - 100 untersucht Jewgeni Djukiew die re. produktiven Organe von Nadelholzgewächsen. Er ist wissenschaftlicher Mit arbeiter des Holzinstituts Petrosawodsk, das zur Ka relischen Filiale der Aka demie der Wissenschaften Das Meer beherbergt 80 Prozent allen tierischen Lebens. Jährlicher Weltfangertrag der Seefischerei: 1800 = 1,2 Mill. Tonnen, 1900 = 4,0 Mill. Tonnen, 1968 = 58,5 Miii. Tonnen. Eine Reihe von Seefischfar- daß die meisten der Nucleotide. die in gekochten Kartoffeln vorkom men. in der freien Form, insbeson dere als 5-Isomere vorhanden sind. Da außer RNA keine anderen Vor läufer der freien Nucleotide gefun den wurden, deutet dies stark darauf hin, daß RNA während des Kochens degradiert wird, möglicherweise durch eine enzymatische Reaktion. Meeresboden des Pazifik ist 1300 km gewandert 1300 km südöstlich von Tokio, in über tausend Meter Tiefe Sedimentgesteinsproben ge sammelt, die von der gleichen Art sind wie die, die gegen wärtig auf dem Breitengrad des Äquators anzutreffen sind. Amerikanische Wissen schaftler haben darauf hinge wiesen, daß sich diese Ge steinsart nur in typischen Äquatorialgebieten bilden kann. Ribonucleinsäure in Kartoffeln Freie Nucleotide sind wichtige Geschmackskomponenten von ge kochten Kartoffeln, über deren Ent stehung jedoch bisher kaum etwes bekannt war. Nun berichteten B. Buri und J. Sams vom Agrikultur chemischen Institut Zürich, daß diese Nucleotide nicht in nennens werten Mengen in rohen Kartoffeln vorkommen, daß sie jedoch frei gesetzt werden während des Ko chens, sehr wahrscheinlich durch men gibt es bereits in Japan, der UdSSR und den USA. Element Menge (t) Nach dem sogenannten Weltleit- Chlor 29.3 IO 15 plan der Ernährungs- und Landwirt- Natrium 16.3 • 1015 Schaftsorganisation der UNO (FAO) ist eine Verdoppelung der gegenwär tigen Seefischerei-Erträge von rund Magnesium Schwefel 2.1 ■ 1015 1,4 • 1013 60 Mill. Tonnen auf 120 Mill. Tonnen Kalzium 0.6 ■ 1015 möglich. Kalium 0,6 • 10 15 Auf dem Gebiet der Algenverwer- Brom 0,1 • 1015 tung liegt der gegenwärtige Welt- Kohlenstoff 40 • 1012 ernteertrag bei jährlich 700 000 Ton- Strontium 12 • 1012 nen. In der Algenverwertung füh- Bor 7,1 ■ 10'- rende Länder sind Japan (70 Prozent Fluor 2,0 ■ 1012 des Welternteertrages) und die So- wietunion. Ein Großteil der 20 000 Stickstoff 780 • 10° Meeresalgen hat einen hohen Fett-, Phosphor HO -IO 9 Vitamin- und vor allem Eiweißgehalt Jod 93 • 109 und ist als Nahrungsquelle sehr wich tig. Eisen 16 • 109 Zink 16 • 109 DAS MEER ALS ROHSTOFFQUELLE Aluminium 16 ■ 109 DER ZUKUNFT Kupfer 5 • 109 Mineralische Rohstoffe kommen so- Zinn/ Uran Nickel 5 • 10 9 wohl in gelöstem Zustand im Meeres wasser als auch als Ablagerung auf dem Meeresboden vor. Nachgewiesen 5 • 109 3 • 109 sind bisher im Meereswasser 62 sta- Vanadium 3 • 109 bile chemische Elemente. Die 11 wich- Mangan 3 • 109 tiqsten bilden den Salzgehalt des Titan 1,5 • IO 9 0,5 • 109 Meeres. Die Tabelle weist die Ge- samtmenge einiger Elemente im Mee- Silber reswasser aus. Chrom 78 • 10° Bisher wurden aus dem Meeres- Blei 46 • 10° wasser folgende Mineralien in grö- Quecksilber 46 • 10° ßerem Umfange gewonnen: Salz - Gold 6 • 106 Weltjahresproduktion 8 bis 10 Mill. Tonnen, Magnesium-zu Pro- zent, B r o m — zu 70 Prozent, Kalium Radium 150 - in zunehmendem Maße aus dem Meereswasser. ERDÖL UND ERDGAS AUS DEM MEERESBODEN UZ-FEUILLETON 113 I D er 8. August 1971 zog mit strahlendem Wetter herauf. Lachende Sonne, blauer Himmel und hochsommerliche Tem peraturen sorgten für die entsprechende Stimmung an diesem Allunionsfeiertag der Bauarbeiter. Unsere sowjetischen Freunde luden unsere Studentenbrigade, die seit drei Wochen in einem ukrainischen Dorf auf einer Baustelle arbeitete, zu einem Ausflug nach Kiew ein und verhalfen so auch uns vorübergehenden Bauleuten zu einem gelungenen Feiertag. Die ukrainische Metropole wird von ihren Bewohnern stolz die grünste Haupt stadt der Erde genannt. Die breiten, von dichten Baumreihen beschatteten Boule vards, die unter Blattwerk und Blüten der Kletterpflanzen fast verschwindenden Bal kons gehören zu den ersten Eindrücken jedes Besuchers. An Sonn-. Feier- und natürlich Ferientagen beweist ein nicht enden wollender Strom von Menschen zum Dneprufer und in die Waldgebiete der Um gebung den Drang der Großstädter nach Sonne, Luft und Wasser. An einem so schönen Tag war es wohl nicht verwunderlich, wenn auch uns der erste Weg zum Baden führte. Die Komso molzen eines Kiewer Großbetriebes, der Leninskaja Kusniza, hatten uns eingeladen, Ein Feiertag in Kiew ihr Bootshaus am Dnepr zu besuchen und uns einen Vormittag lang im und am Was ser zu aalen. Doch da wir schließlich nicht bloß der Erholung wegen die weite Reise von Leip zig nach Kiew gemacht hatten, sondern auch möglichst viel über das Leben in der Sowjetunion, ihre Geschichte, die Arbeit ihrer Menschen beim Aufbau des Kommu nismus erfahren wollten, nahmen wir das Angebot, das Betriebsmuseum zu besuchen, gern an. Schon nach den ersten Schritten durch die liebevoll ausgestatteten Räume wußten wir. daß sich dieser Besuch lohnen würde. Als der Betrieb 1862 gegründet wurde, war der Arbeitstag zwölfeinhalb Stunden lang, der Lohn karg, und von sozialer Be treuung konnte kaum die Rede sein; es konnten nicht einmal alle Arbeiter lesen und schreiben. Das Bittgesuch eines Arbeiters, der durch einen Betriebsunfall monatelang ohne Ver dienst war und der deshalb um eine kleine Unterstützung bat, beweist das. Dieses Schreiben, das der Arbeiter nicht einmal selbst verfassen konnte, weil er An alphabet war, wurde nie beantwortet. Aber die Arbeiter der Südrussischen Maschinenfabrik merkten bald, daß ihnen mit untertänigen Bittgesuchen nicht zu helfen war. 1897 gründeten sie den Kiewer Kampfbund zur Befreiung der Arbeiter klasse. Wahrscheinlich hatte auch die „Iskra“ einen illegalen Korrespondenten hier. Artikel, die sich auf das Werk beziehen, sind neben einem Foto der Leipziger Iskra-Gedenkstätte ausgestellt, erinnern uns an Traditionen unserer Freundschaft. Die Große Sozialistische Oktoberrevolu tion und der Bürgerkrieg, der für Kiew bis 1920 dauerte, sahen viele Helden, die im Südrussischen Maschinenwerk durch die Schule des Klassenkampfes gegangen wa ren. Am 27. Januar 1924, wenige Tage nach Lenins Tod, wurde der Fabrik der Ehren name „Leninsche Schmiede“ verliehen. Er soll daran erinnern, daß hier Klassen kämpfer im Leninschen Geist erzogen wur den und werden. Die Werft, auf der heute unter anderem mit DDR-Motoren ausgerüstete Fischerei fahrzeuge entstehen, ist ein Objekt des ersten sowjetischen Fünfjahrplanes, 1928 wurde ihr Grundstein gelegt. Das friedliche Aufbauwerk dauerte jedoch gerade zwei Jahrzehnte, als die Kiewer Arbeiter wieder zu den Gewehren greifen mußten, und erneut erwiesen sie sich des Ehrennamens ihres Betriebes würdig. Als Kiew am 6. November 1943 von der Roten Armee befreit wurde, schlugen die Arbeiter der Leninschen Schmiede ein neues Blatt in der Geschichte ihres Betrie bes auf. Nach Kriegsende nahm die Produktion einen raschen Aufschwung, in elf Länder werden gegenwärtig die Erzeugnisse exportiert. Einer der bedeutendsten Tage der jün geren Geschichte war sicher jener, als der Leninskaja Kusniza anläßlich ihres 100. Jahrestages der Leninorden verliehen wurde. 100 Jahre voller Arbeit, Kampf. Entbehrungen — doch welcher Weg wurde dabei zurückgelegt! Einst waren es 60 Ar-, beiter, die im Südrussischen Maschinen werk ausgebeutet wurden, heute arbeiten hier Tausende planmäßig am Aufbau des Kommunismus. Jochen Selbitz N. Shukow: „Iskra
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