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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 16.1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197200008
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19720000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19720000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 16.1972
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Band 16.1972
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z wei eng miteinander ver bundene Aufgaben, die zutiefst das Grundanlie gen unserer sozialistischen Gesellschaftsordnung zum Ausdruck bringen, ste hen ... im Vordergrund. In der internationalen Arena ist es der konsequente Kampf der soziali stischen Länder gegen den Imperia lismus für die Erhaltung des Frie dens, besonders das Bemühen um die Einberufung einer europäischen Si cherheitskonferenz. In unseren Län dern sind die Anstrengungen auf die weitere Erhöhung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus un ¬ serer Völker durch die Anwendung der neuesten wissenschaftlich-techni schen Erfahrungen und Erkenntnisse und auf der Grundlage eines hohen Entwicklungstempos der sozialisti schen Produktion, der Steigerung der Effektivität und der Arbeitsproduk tivität gerichtet. Untrennbare Vor aussetzung für die Erfüllung dieser Aufgaben sind die maximale Er höhung der Anstrengungen jedes Landes und in zunehmendem Maße die Festigung unserer Staaten gemeinschaft, die ständige allseitige Vertiefung der Zusammenarbeit un serer Länder, die Entwicklung der sozialistischen Integration 1 ). Zur Dialektik von internationalen und nationalen Interessen - Teil IV - Sozialistische ökonomische Integration Von Prof. Dr. Werner Maiwald, Franz-Mehring-Institut Im Sommer 1971 beschloß die XXV. Tagung des Rates für Gegen seitige Wirtschaftshilfe das Komplex programm für die weitere Vertiefung und Vervollkommnung der Zusam menarbeit und Entwicklung der so zialistischen ökonomischen Integra tion der Mitgliedsländer des RGW. Dieses Programm — Ausdruck der wachsenden Einheit und Geschlos- senheit der sozialistischen Staaten- gemeinschaft — gibt erstmalig eine langfristige Orientierung für den ganzen Komplex der ökonomischen Beziehungen zwischen den Staaten des RGW. Im Komplexprogramm werden die Aufgaben formuliert, die auf der Grundlage des Marxismus-Leninis mus unter den gegenwärtigen Bedin gungen den internationalen und na tionalen Interessen der Arbeiter klasse in den Ländern der sozialisti schen Staatengemeinschaft ent sprechen. In gleichartigen Haupt aufgaben der Fünfjahrpläne 1971 bis 1975 werden zum Wohle der Werk tätigen große und komplizierte Auf gaben gestellt: tive Nutzung der eigenen Anstren gungen und Ressourcen der Länder mit der Nutzung der Vorzüge der internationalen sozialistischen Ar beitsteilung verbunden werden i 2 * 4 5 6 7 ). Die Arbeiterklasse jedes Landes leistet ihren Anteil, kommt ihren Verpflichtungen nach, der Beweis der Überlegenheit aber kann nur von der sozialistischen Gemeinschaft insgesamt angetreten werden. Dabei sind die Vorzüge des Sozialismus als internationales System voll zu nutzen. Wichtige Kennziffern der wirtschaftlichen Entwicklung der RGW-Mitgliedsländer (1975 in Prozent zu 1970) O. Bogomolow: Die Entwicklung der RGW-Länder auf dem. Wege der ökonomischen Integration. Kommunist, Moskau, Nr. 16/1971, S. 76. Land Nationaleinkommen Bruttoproduktion der Industrie Bruttoproduktion der Landwirtsch. VRB 147—150 155-160 117-120 UVR 130-132 132-134 115-116 DDR 3 127 134" 112,5 MVR 130-133 153-156 122-125 VRP 138-139 148-150 118-121 SRR 168-182 168-178 136-149 UdSSR 137-1405 142-146 120-122 CSSR 128 134-136 114 Die Notwendigkeit der sozialisti schen ökonomischen Integration er gibt sich aus der sozialistischen Pro duktionsweise und den ökonomischen Gesetzen des Sozialismus. Die Gleich artigkeit der sozial-ökonomischen Grundlagen, der politischen Orga nisation der Gesellschaft, die ein- heitliche marxistische-leninistische Weltanschauung und die gleichen ge sellschaftlichen Entwicklungsziele verstärken das Gemeinsame und verlangen, den Prozeß der Integra tion einzuleiten. Immer mehr wich tige Aufgaben der ökonomischen Entwicklung lassen sich nur durch die Vereinigung der Anstrengungen lösen. Die Versorgung der Volkswirt- schnften mit den erforderlichen Roh- und Brennstoffen oder die Erzeugung von etwa 2 Millionen Metallbearbei tungsmaschinen einer bestimmten Art z. B. lassen sich im Verlaufe des Fünfjahrplanes nur unter der Vor aussetzung mit höchstem Nutzeffekt sichern, daß die Anstrengungen auf diesen und anderen Gebieten ver- einigt bzw. koordiniert werden. Die ökonomischen Gesetze des So zialismus bewußt und planmäßig nutzen, erfordert heute immer mehr, die gesellschaftliche Aktion der Ar beiterklasse und der anderen Werk tätigen in den anderen Ländern der sozialistischen Staatengemeinschaft zu verbinden. Bestandteil des internationalen Klassenkampfes Die Notwendigkeit der sozialisti schen ökonomischen Integration er gibt sich aber auch aus dem inter nationalen Klassenkampf. Die Stär kung des Sozialismus, sein wachsen der Einfluß auf die gesellschaftliche Entwicklung in der Welt erfordert die Vereinigung der ökonomischen Potenzen. Die Lösung der wichtigsten —Aufgabe des soziali stischen ‘und kommunistischen Aufbaus — die Erreichung eines höheren Niveaus der Produk tivität der gesellschaftlichen Arbeit in den sozialistischen Ländern im Vergleich zu den kapitalistischen Ländern — ist nur möglich, wenn die maximale Mobilisierung und effek Die Begründung der Notwendig keit der sozialistischen ökonomischen Integration aus der sozialistischen Produktionsweise, ihren Gesetz mäßigkeiten und aus dem inter nationalen Klassepkampf ist von großer Bedeutung. Eine einseitige Ableitung . aus der wissenschaftlich- technischen Revolution, aus der Ent wicklung der Produktivkräfte ver wischt den sozialistischen Charakter und den Klasseninhalt der Integra tionsprozesse. Damit fehlen ent scheidende Voraussetzungen, um der imperialistischen Propaganda ent gegen zu treten, wenn sie die Zu sammenarbeit sozialistischer Staaten ohne die Sowjetunion vorschlägt oder Brücken schlagen möchte zwi schen imperialistischen ökonomischen Gruppierungen und den sozialisti- sclien Staaten. Sozialistischer Cha rakter und Klasseninhalt der Inte- grationsprozesse führen zu der Schlußfolgerung, daß die Sowjet union die Basis und der Kristallisa tionskern der sozialistischen ökono mischen Integration ist. Die sozia- listische ökonomische Integration realisiert die internationalen Inter essen der Arbeiterklasse, verwirk- licht die allgemeingültigen Gesetz mäßigkeiten ihres Kampfes. Durch die sozialistische ökono mische Integration werden die natio nalen Volkswirtschaften der RGW- Mitgliedsländer miteinander ver flochten, entsteht in einem langen Entwicklungsprozeß ein einheitlicher Wirtschaftsorganismus dieser Län der. In diesem Prozeß müssen die spe zifischen Bedingungen jedes Landes sowohl in der Politik der marxi stisch-leninistischen Partei als auch im Integrationsprogramm berück sichtigt werden. Die allgemein gültiger. Gesetzmäßigkeiten werden durchgesetzt bei Unterschieden des Entwicklungsstandes der Produktiv kräfte und den sich daraus ergeben den Unterschieden im ökonomischen Entwicklungsniveau, bei Entwidi- lungsunterschieden in den sozialen und politischen Verhältnissen, bei Unterschieden hinsichtlich geogra phischer u. ä. Faktoren sowie bei Unterschieden in den konkreten Anforderungen des internationalen Klassenkampfes. Aus diesen spezifischen Bedin gungen und Unterschieden erwach sen nationale Interessen. Ein Grund problem der sozialistischen ökonomi schen Integration besteht darin, internationale und nationale Inter essen zu verbinden, um den grund legenden Entwicklungs- und Exi stenzerfordernissen der sozialisti schen Staatengemeinschaft und jedes einzelnen sozialistischen Landes zu entsprechen. Prinzipien und Tendenzen der ökonomischen Zusammenarbeit Die Prinzipien der ökonomischen Zusammenarbeit wurden von den sozialistischen Ländern dementspre chend entwickelt. Es handelt sich dabei um solche Prinzipien wie — das Prinzip der Planmäßigkeit und Rationalität, — das Prinzip der Freiwilligkeit und der zunehmenden gegenseitigen Ver antwortung, — das Prinzip des gegenseitigen Vorteils und des gemeinsamen Nut zens. ..Die objektiven Gesetzmäßig keiten des Sozialismus wirken da hingehend, daß die nationalen Interessen der einzelnen Länder im mer mehr mit den Interessen des sozialistischen Weltsystems überein- stimmen." 7) Man kann demzufolge drei Ten denzen hervorheben: 1. Grundlage für das Verhältnis von internationalen und nationalen Interessen ist,. daß beide sozialisti sche Interessen der Arbeiterklasse und der mit ihr verbündeten Werk tätigen sind. 2. Als objektiver Prozeß kann die Tendenz zunehmender Übereinstim mung betrachtet werden. 3. Die Übereinstimmung der inter nationalen und nationalen Inter essen ist das Ergebnis einer plan mäßigen, bewußten und langfristigen Politik der marxistisch-leninistischen Parteien. Um günstige Bedingungen für diesen Prozeß zu schaffen, haben die Länder der sozialistischen Staaten gemeinschaft im Komplexprogramm festgelegt, die Wirtschaftspolitik zu koordinieren und Erfahrungen über die Vervoll kommnung der Planung und Leitung der Volkswirtschaft auszutauschen, um die Wirtschaftsmechanismen der an der Integration beteiligten Län der allmählich anzugleichen, einen relativ stabilen Mechanismus der internationalen Zusammenarbeit herauszubilden — das Programm enthält die Wege zur höheren Plan mäßigkeit und breiteren Nutzung der Ware-Geld-Beziehungen und den Mechanismus der internationalen Zusammenarbeit und die nationalen Methoden der Planung und ökonomischen Stimulierung in Übereinstimmung zu bringen. Ausgangspunkt unseres Handelns Die Prozesse der sozialistischen ökonomischen Integration verlangen die internationalistische Erziehung der Werktätigen auf höherem Niveau. Mit der Vertiefung der Arbeitstei lung und Kooperation zwischen den Ländern der sozialistischen Staaten gemeinschaft und der Entstehung einer gemeinsamen Produktion auf vielen Gebieten werden die Betriebe direkt an der Zusammenarbeit be teiligt sein. Damit erhält z. B. die Forderung nach termin-, sortiments- und qualitätsgerechter Erfüllung der Exportverpflichtungen einen neuen Inhalt. Vor Millionen Arbeitern und an deren Werktätigen steht die Aufgabe, an die ökonomische Zusammenarbeit und die sich daraus ergebenden Verpflichtungen für ihren Betrieb „nicht vom Standpunkt ihres Lan des“ heranzugehen, sondern ihre internationalen Interessen zur Festi gung der Staatengemeinschaft zum Ausgangspunkt ihres Handelns und der Übereinstimmung von interna tionalen und nationalen Inter essen zu machen. Das vom VIII. Parteitag der SED ent wickelte Programm der internatio nalistischen Erziehung schafft in dieser Hinsicht ideologischen Vorlauf. „Die wichtigste außenpolitische Auf gabe besteht darin, die DDR durch die allseitige Vertiefung des Bünd nisses mit der Sowjetunion sowie mit den anderen Bruderländern immer fester in der sozialistischen Staatengemeinschaft zu verankern. Damit leistet die DDR ihren Beitrag zur Stärkung der Einheit und der Macht des sozialistischen Welt systems, der revolutionären Haupt kraft unserer Epoche“ 8 9 ). Diese marxistisch-leninistische Po sition der SED steht im Gegensatz zu kleinbürgerlich-nationalistischen Thesen, die heute wie zur Zeit Kautskys dem Imperialismus dienen. Diesen Thesen ist gemeinsam, daß sie von „den nationalen Interessen“ ausgehend zu der Zusammenarbeit Stellung nehmen und es zum Haupt kriterium ihrer Beteiligung machen,' ob diese oder jene Maßnahme der Integration ihren nationalen Inter essen entspricht. Eine solche Haltung widerspricht dem sozialistischen In ternationalismus und schadet den grundlegenden internationalistischen Interessen der Arbeiterklasse auch in diesem Land. Die UdSSR - Vorbild internationalistischen Handelns Das Beispiel konsequent interna tionalistischen Verhaltens bietet uns die Geschichte der UdSSR von der Oktoberrevolution bis heute. Gingen die sowjetischen Werktätigen nur von ihren nationalen Interessen aus, dann könnte beispielsweise die Versorgung der Bruderländer mit den erforderlichen Roh- und Brenn stoffen nicht gewährleistet werden. Die wachsenden Bedürfnisse auf diesem Gebiet werden vor allem durch die sowjetische Produktion be friedigt. Lieferung wichtiger Roh- und Brennstoffe aus der UdSSR in die anderen RGW-Mitgliedsländer 1966—70 und 1971-75 9 ) Produkt 1966-1970 1971-1975 Erdöl 138 Mill, t 243 Mill. t. Erdgas 8 Mrd. M3 33 Mrd. m3 Elektroenergie 14 Mrd. KWh 42 Mrd. KWh Eisenerz (Reinmetall) 72 Mill. t. 94 Mill, t Diese Lieferungen machen in der Sowjetunion infolge einer hohen Fondsintensität der Förderung um fangreiche Investitionen erforderlich. Auf einen Rubel Produktion ent fielen produktive Grundfonds in Rubel: 10 bei Erzeugnissen der Erdölförderung 3.49 bei Schwarzmetallerzen 2.35 bei Buntmetallerzen 2.65 bei spanabhebenden und holzbearbeitenden Werkzeugmaschinen 0,75 Diese Investitionen wurden bisher von der UdSSR allein getragen. Sie diente damit vor allem den interna tionalen Interessen der sozialisti schen Staatengemeinschaft. Mit der Verwirklichung des Komplexpro grammes werden die wadisenden Investitionen für die Rohstoffförde rung zum Teil von den anderen so zialistischen Ländern mitfinanziert. Dieses Beispiel steht für viele an dere: Das Komplexprogramm der sozialistischen ökonomischen Inte gration verwirklicht die dialektische Einheit von internationalen und nationalen Interessen der Arbeiter klasse in den RGW-Mitgliedländern. i Stoph, W. Der fruchtbare Weg der SO- ziallstischen Integration. Die Wirtschatt, Berlin 26 (1971) 13, S. 3 . 2 Jahresdurchschnitt 1971-1975 in % zum Jahresdurchschnitt 1966—1970 (außer MVR und PVR, bei denen die Produktion 1975 in % zu 1970 ausgewiesen wird) 8 Gesetz über den Fünfjahrplan für die Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR 1971-1975 (Auszug). Neues Deutsch- land, Berlin 21. 12. 1971, S. 5 4 Warenproduktion 5 für Konsumtion und Akkumulation verwendete Nationaleinkommen 6 Vgl. Dokumente RGW - Über die Ver tiefung und Vervollkommnung der Zu sammenarbeit qnd Entwicklung der so zialistischen ökonomischen Integration. Staatsverlag der DDR, Berlin 1971, S. 20/ 21 7 Dudinski, I. Die Ideen Lenins und einige Probleme der sozialistischen Gemein schaft. Sowjetwissensehaft, Gesell schaftswissenschaftliche Beiträge, (1970) 3/4, S. 333 8 Dokumente des VIII. Parteitages der SED, Dietz Verlag. Berlin 1971. S. 12/13 9 Rybakow, O. Das Programm der sozia listischen ökonomischen Integration der RGW-Mitgliedländer. Voprosy ekono- miki, Moskva, (1971) 10, S. 7 •» Vestnik statistiki (1966) 10, Statistische Beilage Z u erfahren, daß Entscheidungen über die gesellschaftlichen Fol gen wissenschaftlicher Tätigkeit nicht irrational, sondern auch auf der Basis der Wissenschaft gefällt werden können, ist von großer er zieherischer Bedeutung. Wissen und Können zu vermitteln, ohne gleich zeitig zu lehren, auf Grund welcher Zielstellungen das Wissen ange wandt und die Anwendung verant wortet wird, bliebe Stückwerk. Er führen unsere kommenden Genera tionen von Wissenschaftlern dies nicht, endete die Ausbildung nur mit der Aneignung des Wissens, ohne etwas über seine Anwendung zu lehren, dann entließen wir von unseren Universitäten (um einen Begriff von Bertolt Brecht zu bor gen) bestenfalls „erfinderische Zwerge“. Wir, die wir die wissenschaftliche Weltanschauung der Arbeiterklasse teilen, meinen, daß eben diese Welt anschauung nicht nur die Grund lage aller anderen Wissenschaften, sondern auch die Grundlage für die Beantwortung dieser Fragen ist. Darum hat sie für uns so eine große prinzipielle Bedeutung. Darum ist sie die Grundlage der gesamten wissenschaftlichen und erzieheri schen Arbeit, die unsere Hochschu len leisten. Dies gelingt, weil bei uns die Ziele der Gesellschaft und die der Wissenschaft keine Gegen sätze sind. Unseren Studenten ist klar, daß sich bei einer solchen Übereinstimmung im Grundsätzli- Wissenschaft, die um ihre Wirkung weiß Von Prof. Dr, Karl-Heinz Wirzberger, Rektor der Humboldt-Universität Berlin chen der Wissenschaftler nicht vor der Frage sieht, Schlimmes abzu wenden oder zu verhüten. Zum an deren ist unsere gesamte Bildungs konzeption getragen vom Streben nach Verwirklicnung der Einheit von fachlich-sachlicher Ausbildung und staatsbürgerlicher sozialistischer Persönlichkeitserziehung. Hier ist das Feld, wo sich der Wissenschaftler als geachteter her vorragender Fachmann und als Ver fechter der öffentlichen Sache be währen muß. Hier muß dem Studen ten die Gelegenheit gegeben sein, sich am Vorbild des erfahrenen Hochschullehrers zu orientieren, der sich in der Wissenschaft und in der Gesellschaft auskennt. Woraus unsere Zweifelsfreiheit resultiert Unsere Zweifelsfreiheit, daß wir im rechten Sinn erziehen und die Wissenschaft für die rechten Ziele einsetzen, wird genährt von der Übereinstimmung des Sinns unserer Arbeit und des Sinns des Sozialis mus, nämlich: „Alles zu tun für das Wohl des Menschen, für das Glück des Volkes, für die Interessen der Arbeiterklasse und aller Werktäti gen.“ Diese Zweifelsfreiheit wird nicht durch einen Glauben oder eine Hoffnung getragen. Sie resul tiert aus Wissen. Sie ist begründet durch die historische Leistung der um die Befreiung der Menschen kämpfenden Arbeiterklasse, sie ist überprüfbar und aus der gesell schaftlichen, der historischen Erfah rung belegt. Dort, wo die Arbeiterklasse die Macht hat, bestimmt das Wohl der Massen die Politik, aber auch dort, wo dies noch nicht der Fall ist, kann keine Politik gegen die Mas sen durchgesetzt werden. Weltweite Versuche, dem Interesse der Massen entgegenzuwirken, lösen zugleich immer machtvollere welt weite Protest aus. Als Beispiele mö gen die Bewegung zur Durchsetzung der Atomwaffenächtung oder der Kampf um das Leben von Angela Davis genügen. Der Rahmen, in dem der an die Öffentlichkeit gerichtete Ruf des Wissenschaftlers wirklich etwas bewegt und verändert, wird. durch die Bewegung der Massen gegeben. Maßstab für Wissenschaftlerpersönlichkeit Wir meinen, daß das Gewicht der wissenschaftlichen Persönlichkeit nicht dadurch bestimmt ist, daß er die einsam herausragende Figur ist, der große einzelne, der anderen vor denkt, sondern daß er getragen von der Masse und in Übereinstimmung mit dem, was ihrem Wohle dient und ihren Interessen objektiv ent spricht, erst das volle Maß seiner Wirksamkeit als Persönlichkeit er reicht. Als Lehrer, als Erzieher muß man sich sehr genau überlegen, was in unserer gegebenen Lage in Europa für wirklich real gehalten wird. Denn diese Ziele rücken wir ja dann ins Zentrum unserer politischen Ar beit, die immer von beiden be stimmt ist, von der Generallinie und von den Aufgaben, die der Tag uns stellt. Also von den Aufgaben, die im Juni 1969 von der Beratung der kommunistischen und Arbeiterpar teien entwickelt wurden, und dem Kampf um die europäische Sicher heit, in Concreto dem Kampf um Rie Ratifizierung der Verträge der Sowjetunion und der Volksrepublik Polen mit der BRD und um die Einberufung einer europäischen Konferenz für Sicherheit und Zu sammenarbeit. Als reale Ziele, die im koordinier ten Ringen aller gesellschaftlichen Kräfte, die guten Willens sind, er reicht werden können, sehen wir: — die Überwindung des Widerstan des der Kräfte der Reaktion, des Konservatismus, der Beharrung, — die Überwindung der Reste der Vergangenheit insbesondere da durch, daß es den Kräften der Reak tion verwehrt wird, die Ergebnisse des zweiten Weltkrieges zu revidie ren, — den Übergang von einer Periode der Konfrontation, der Massierung von Streitkräften und Waffen der amerikanischen Stützpunkte und des Ausbaus der nuklearen Rüstung zu einer Periode der Entspannung, der wachsenden Sicherheit und der Kooperation. Es gehört mit zur Verantwortung des Wissenschaftlers, dieses mög liche, dieses herangereifte und er kämpfte Ziel richtig zu erkennen, einzuschätzen und sich dann voll für seine Verwirklichung einzuset zen. In diesem Zusammenhang ist es richtig, daß wir den Gedanken eines Zusammenschlusses aller gesell schaftlichen Kräfte, die solches wol len, unterstützen und zu einer Ak tionseinheit beitragen, um eine friedliche und demokratische Zu kunft Europas zu sichern. Verantwortung für das Erkennen, wer Freund und wer Feind ist Da alle Prozesse kompliziert ver laufen, sollten die akademischen Lehrer, die sich mit wissenschaftli cher Einsicht in die Dialektik des internationalen Klassenkampfes ge rüstet haben, auch ihren Studenten helfen zu erkennen, wer Freund und wer Feind ist. Dies ist ange sichts der Wandlungen und Anpas- sungsversuehe, die der Imperialis mus durchgemacht hat und ange sichts der gleichermaßen auf Ver wirrung angelegten ultralinken Gruppierungen eine wichtige Auf gabe und erlegt uns eine große Ver antwortung auf. (Aus dem Referat, das Prof. Dr. Wirzberger in) November auf der Konferenz der Weltföderation der Wissenschaftler in Berlin hielt.) UZ 2/72, Seite 5
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