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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 16.1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197200008
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- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Digitalisat
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 16.1972
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Band 16.1972
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Auch In der Lehrarbeit i Tiefere Wissenschaftlichkeit und massenverständlichere Aussagekraft bei der Begründung der führenden Rolle der Arbeiterklasse und ihrer Partei Die Analyse der gesellschaftlichen Entwicklung, die der VIII. Partei tag der SED vornahm, und die Auf gaben, die er für die nächsten Jahre stellte, orientieren die gesellschaft liche Forschung und Lehre im be sonderen auf die Probleme der Wachsenden Führungsrolle der Ar beiterklasse. Der VIII. Parteitag der SED forderte, „auf der Grundlage der Prinzipien des Marxismus-Leni nismus mit tieferer Wissenschaft lichkeit und massenverständlicher Aussagekraft zu klären, warum und Wie mit dem fortschreitenden Auf bau des Sozialismus die führende Rolle der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei Wächst“. Das am 24. Mai von der Sektion Marxismus-Leninismus durchgeführte Kolloquium leistete einen wichtigen Beitrag, um dieser Forderung zu entsprechen. Grundlage der Diskussion im Ple num war das Referat der Sektions leitung, das von den Professoren Er. phil. Heinz Niemann, Dr. phil. habil. Horst Friedrich und Dr. phil. habil. Gerhard Wolter erarbeitet Wurde. Der Referent, der Direktor der Sektion Marxismus-Leninismus, Prof. Niemann, begründete, warum der Ausgangspunkt und das Wesent liche für die Aneignung der mar xistisch-leninistischen Theorie und die Weltanschauung durch die Stu dierenden das Verständnis über die Wachsende Führungsrolle der Arbei terklasse Und ihrer marxistisch-leni- nistischen Partei ist. Umgekehrt ist das Nichtbegreifen der Führungs funktion der Arbeiterklasse eine Ursache für ideologische Unklarhei ten und Vorbehalte. Analysen über die Lehr- Und Erziehungsarbeit im marxistisch-leninistischen Grundla genstudium ergaben, daß die Mehr heit der Studenten die führende Rolle der Arbeiterklasse anerkennt. Ein Teil der Studenten hat noch Schwierigkeiten, die Gesetzmäßig keit der wachsenden Führungsfunk tion der Arbeiterklasse beim Aufbau des Sozialismus/Kommunismus und die sich daraus ergebenden Aufga ben in der gesellschaftlichen Praxis zu begreifen. Häufig wird die füh rende Rolle der Arbeiterklasse ein seitig als geistige Führung erfaßt und die gewaltige Leistung der Ar beiterklasse als Schöpfer der mate riell-technischen Basis des Sozialis mus/Kommunismus unterbewertet. Von jeder Studentengeneration heu zu erarbeiten Bei der Begründung der Füh rungsfunktion der Arbeiterklasse muß in der Lehrarbeit des marxi stisch-leninistischen Grundlagenstu diums berücksichtigt werden, daß sich jede Studentengeneration die marxistisch-leninistische Theorie heu erarbeiten und dabei erkennt- nistheoretische und politisch-ideolo gische Schwierigkeiten überwinden muß. Von diesen Darlegungen ausge hend untersuchte der Referent im Ersten Teil seiner Ausführungen, Warum bei Studenten höherer Stu dienjahre und bei Absolventen nach wiederholter Behandlung der wach- Senden Führungsrolle der Arbeiter klasse zu diesem Problem noch Un klarheiten vorhanden sind. Als eine wesentliche Ursache wurde hervorgehoben, daß in den Lehrveranstaltungen des marxistisch- leninistischen Grundlagenstudiums die Führungsfunktion der Arbeiter klasse bei der Verwirklichung ihrer welthistorischen Mission noch nicht tiefgründig genug erarbeitet wird, viele Fakten einseitig angeführt und in den Kursen des marxistisch-leni nistischen Grundlagenstudiums mehrfach wiederholt werden. Das interessierte Mitdenken und der weltanschauliche Erkenntnisprozeß der Studenten werden dadurch ein geschränkt. Führungsrolle komplex begründen Als wichtige Folgerung für die Lehrarbeit der Kurse des marxi stisch-leninistischen Grundlagen studiums wurde abgeleitet, daß die Führungsrolle der Arbeiterklasse bei der Verwirklichung ihrer geschicht- liehen Mission nur komplex von der Gesamtposition des Marxismus-Leni nismus' begründet werden kann. Hier müssen die Kurse Dialekti scher und historischer Materialis mus, Politische Ökonomie, Wissen schaftlicher Kommunismus / Ge schichte der Arbeiterbewegung Zu sammenwirken, um in der Einheit ihrer Erkenntnisse die welthistori sche Mission der Arbeiterklasse und ihre Verwirklichung in der sozia listischen Gesellschaft darzulegen. Dabei erweist es sich als notwendig, in weitaus größerem Umfang als bisher, die neuesten Forschungser gebnisse der Sowjetwissenschaft auszuwerten. Argumentation zum Verhältnis Arbeiterklasse—Intelligenz Im zweiten Teil des Referates wurde eine Argumentation zu dem für die Lehr- und Erziehungsarbeit wichtigen Problem des Verhältnisses zwischen Arbeiterklasse und Intelli genz gegeben!. Die Arbeiterklasse als herrschende und machtausübende Klasse, als ent scheidende gesellschaftliche Kraft, stellt freundschaftliche Beziehungen zur Intelligenz und den anderen Werktätigen her, die den Fortschritt der sozialistischen Gesellschaft kennzeichnen. Dennoch dürfen noch vorhandene Unterschiede in der so zialen Struktur zwischen Arbeiter klasse und Intelligenz nicht ver wischt werden. Das würde bedeu ten, die Rolle der Arbeiterklasse zu schmälern und den Anschein zu erwecken, als könnte bereits im So zialismus eine völlige soziale Ein heitlichkeit gesichert werden. Die Intelligenz ist im Sozialismus ein anerkannter und mitverantwortlicher Bündnispartner- der Arbeiterklasse, der wesentlichen Anteil an der Ent wicklung der Volkswirtschaft und der Stärkung unserer gesellschaft lichen Ordnung hat. Die weitere Festigung des Bünd nisses zwischen Arbeiterklasse und Intelligenz ist Ausdruck der un trennbaren Verbindung von Sozia lismus, Wissenschaft, Bildung und Kultur. Ihr Ziel ist die Beschleuni gung des wissenschaftlich-techni schen Fortschritts, die weitere He bung des Kultur- und Bildungsstan des der Arbeiterklasse und aller Werktätigen. Bericht über ein Kolloquium an der Sektion Marxismus-Leninismus zum Thema „Die wachsende Führungsrolle der Arbeiterklasse und ihrer marxi stisch-leninistischen Partei beim Aufbau der entwickelten sozialistischen Ge sellschaft"; von Dozentin Dr. rer. oec. Ruth Milachowski, Oberass. Dr. phil Brigitte Hähner und Oberass. Dr. rer. oec. Sigfried Knopfe Im Mittelpunkt der Diskussion ständen folgende Probleme: — Die objektiven Grundlagen für das gesetzmäßige Wachstum der Führungsrolle der Arbeiterklasse — Die wachsende Führungsrollo der Arbeiterklasse auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens im So zialismus — Fragen der Festigung des Bünd nisses der Arbeiterklasse mit den anderen Werktätigen. — Die Auseinandersetzungen mit bürgerlichen und sozialdemokrati schen „Theorien“, die gegen die füh rende Rolle der Arbeiterklasse ge richtet sind. Alle Diskussionsredner bemühten sich, von der Spezifik ihres Lehrbe standteils ausgehend, wichtige Aspekte zur Lösung dieser Probleme beizutragen und dabei diese Fragen in der Einheit des Marxismus-Leni nismus zu erfassen. Sie erarbeiteten Argumente für die Darstellung der Rolle der Arbeiterklasse im Lehr und Erziehungsprozeß des marxi stisch-leninistischen Grundlagenstu diums (Prof. W. Schlegel, Prof. H. Nuhs, Dozent P. Friedrich, Dozent A. Kurtz). Prof. Schlegel betonte in seinem Diskussionsbeitrag die Wichtigkeit des Studiums der politischen Öko nomie für das Verständnis der füh renden Rolle der Arbeiterklasse. Wenn wir hervorheben, daß die füh rende Rolle der Arbeiterklasse primär aus ihrer Stellung in der materiellen Produktion abzuleiten ist, wird damit die Bedeutung dieses Bestandteils des Marxismus-Leninis mus unterstrichen. Das Studium der politischen Ökonomie soll zur Festi gung des Klassenbewußtseins unse rer Studierenden beitragen und ihnen das Verständnis für die Wis senschaftlichkeit der Wirtschafts politik der Partei vermitteln. Das Maß der Aktivität unserer Absol venten bei der Gestaltung der ent wickelten sozialistischen Gesell schaft wird auch von ihren soliden polit-ökonomischen Kenntnissen und den daraus gewonnenen Überzeu gungen bestimmt. Es gibt keine Entwicklung der Wissenschaft an sich Andere Diskussionsredner setzten sich mit der Negierung der führen den Rolle der Arbeiterklasse durch bürgerliche Ideologen auseinander (Prof. Dr. R. Rochhausen, Dozent Dr. P. Kranepuhl, Dozent Dr. S. Knopfe). So wies Prof. Rochhausen zunächst nach, daß Wissenschaft lichkeit und Parteilichkeit eine un trennbare dialektische Einheit bil den. Wissenschaftliche Analyse er fordert eine exakte Darlegung der historischen Entwicklung einer öko nomischen Gesellschaftsformation und der von ihr hervorgebrachten sozialen Verhältnisse. In Auseinan dersetzung mit der sogenannten „wertfreien“ Wissenschaft der spät bürgerlichen Philosophie und des Sozialdemokratismus und der durch diese determinierte Wissenschaftspo litik des Imperialismus gelangte Prof. Rochhausen zu folgender Schlußfolgerung: Es gibt keine Ent wicklung der Wissenschaft an sich, sondern nur eine solche unter den Bedingungen der Diktatur der Mo nopolbourgeoisie oder unter den Be dingungen der Führung der Arbei terklasse und ihrer marxistisch-leni nistischen Partei. Dr. Kranepuhl und Dr. Knopfe be schäftigten sich in ihrem Diskus sionsbeitrag mit der Leugnung der Rolle der Arbeiterklasse durch den Sozialdemokratismus und deren idea listisch-weltanschaulichen Grundla gen. Dabei wiesen sie die These zu rück, daß sich die Arbeiterklasse im gegenwärtigen Kapitalismus in Schichten auflöse. Sicher darf man die Strukturveränderungen in der Arbeiterklasse nicht übersehen. Ent scheidend ist jedoch, daß sich in den imperialistischen Ländern eine Polarisation der Klassenkräfte voll zieht und damit eine Vereinfachung der Klassenverhältnisse vor sich gellt, wie es Marx und Engels im „Manifest der Kommunistischen Par tei“ bereits voraussagten. (Vgl. Marx/Engels, Werke, Bd. 4, DVB 1959, S. 463) Erkenntnisse und Überzeugungen kontinuierlich entwickeln Übereinstimmung herrschte in der Diskussion darüber, daß das Verständnis der führenden Rolle der Arbeiterklasse wesentlich davon abhängt, wie es die Lehrenden ver stehen, diese Rolle aus den objekti ven gesellschaftlichen Entwicklungs prozessen abzuleiten. Mehrfach wurde hervorgehoben, daß es not wendig ist, Erkenntnisse und Über zeugungen der Studenten kontinuier lich während des gesamten Stu diums zu entwickeln. Einige Diskus sionsredner demonstrierten, auf welche Weise die Arbeiterklasse ihre Führungsrolle bei der Gestal tung der sozialistischen Gesellschaft in den verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens wahrnimmt und wie diese Prozesse in der Lehre dargestellt werden können. Wertvoller Diskussionsbeitrag von Professor Reswanow Besonders wertvoll war der Dis kussionsbeitrag von Prof. Reswa now aus der Sowjetunion (Universi tät Rostow), der zur führenden Rolle der Arbeiterklasse beim Aufbau des Kommunismus in der Sowjetunion sprach. Er betonte, daß die füh rende Rolle der Arbeiterklasse pri mär aus ihrer Stellung in der ma teriellen Produktion zu begründen ist und hob vor allem den Prozeß charakter der führenden Rolle der Arbeiterklasse hervor. Die Arbeiter klasse entwickelt sich beim Aufbau Her sozialistischen Gesellschafts ordnung ständig durch ihre Aktivi tät auf allen Gebieten des gesell ¬ schaftlichen Lebens. Sie erarbeitet sich ihre Führungsrolle immer um fassender, wobei unter der Führung der Arbeiterklasse die Bedeutung der Klasse der Genossenschafts bauern und der sozialistischen In telligenz als gesellschaftliche Kräfte, ebenfalls wächst. In der Sowjet union vollzieht sich der Prozeß der Überwindung der sozialen Unter schiede und der Annäherung der Genossenschaftsbauern und der In telligenz an die Arbeiterklasse. Eine wichtige Aufgabe der Arbeiterklasse und ihrer Partei besteht darin, die Klasse der Genossenschaftsbauern und die anderen Schichten der Werktätigen auf das Bewußtseins niveau der Arbeiterklasse zu heben. Daraus resultiert ein Anwachsen der Bedeutung des subjektiven Fak tors beim Aufbau des Kommunis mus. In diesem Zusammenhang wies Prof. Reswanow darauf hin, daß sich in der Sowjetunion der Über gang von der Diktatur des Proleta riats zum Staat des ganzen Volkes vollzieht. Die Kommunistische Par tei der Arbeiterklasse entwickelt sich zu einer Partei des ganzen Vol kes. Dr. Kurtz sprach zu den qualita tiv neuen Merkmalen der Klasse der Genossenschaftsbauern in der DDR. Er zeigte an Beispielen, wie die Ar beiterklasse ihre Führungsrolle ge genüber den Genossenschaftsbauern verwirklicht und ihnen hilft, eine neue Qualität als sozialistische Pro duzenten zu erreichen. Dr. Helga Conrad von der Sek tion Kulturwissenschaften/Germani- stik sprach zu einem anderen wich tigen Aspekt des Kolloquiumsthe- mas, der in der Lehre des marxi stisch-leninistischen Grundlagen studiums noch nicht genügend be achtet wird: Sie befaßt sich mit der Darstellung der Arbeiterpersönlich keit in der sowjetischen Gegenwarts literatur und zeigte Möglichkeiten, die Belletristik in den Erziehungs prozeß einzubeziehen. Sehr konstruktiv war der Dis kussionsbeitrag des 1. Sekretärs der FDJ-Kreisleitung, Horst Helas. Er verwies darauf, daß auftretende Fra gen und Unklarheiten zur führen den Rolle durchaus normal im fort schreitenden weltanschaulichen Er kenntnisprozeß der Studierenden zu betrachten sind. Horst Helas betonte die gemeinsame Verantwortung der FD J-Organisation und des marxi stisch-leninistischen Grundlagen studiums für die klassenmäßige Er ziehung der Studenten. Dabei muß den Studierenden in vollem Umfange bewußt werden, daß sie die groß zügige Förderung durch die Arbei terklasse zu allseitig guten Studien leistungen verpflichtet. Diese Ver pflichtung schließt auch ihren Ein satz als Absolventen in solchen Funk tionen der gesellschaftlichen Praxis ein, die den gesellschaftlichen Erfor dernissen entsprechen. Wichtige Schlußfolgerungen Im Schlußwort konnte Prof. Nie mann resümieren, daß das Kollo quium die Zielstellung im wesent lichen erreicht hat und wertvolle Erfahrungen vermittelte. Sowohl für die theoretische Arbeit als auch für die Erhöhung der Wirksamkeit der Lehre Wurden wichtige Hinweise ge geben. Um das theoretische Niveau der Lehrveranstaltungen zu Proble men der wachsenden Führungsrolle der Arbeiterklasse zu heben, ist es erforderlich, an der Sektion Mar xismus-Leninismus den wissenschaft lichen Meinungsstreit verstärkt zu entwickeln und die neuesten For schungsergebnisse der sowjetischen Gesellschaftswissenschaften noch in tensiver auszuwerten. Zur praxis bezogenen Gestaltung der Lehre ist eine engere Verbindung der Lehren den zur Tätigkeit der Arbeiterklasse erforderlich. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn zur Vorbereitung des Kollo quiums rechtzeitig Thesen zum Re ferat und zu den wichtigsten Dis kussionsbeiträgen vorgelegen hätten. Die freie Diskussion und der wissen schaftliche Meinungsstreit wären dadurch gefördert worden. DAS SOWJETISCHE BUCH Neuerscheinungen und Nachauflagen 1972/73 in der UdSSR Der Vorankündigungsdienst NOWYJE KNIGI empfiehlt: Der Leninismus und die natio nale Frage unter den gegenwär tigen Bedingungen Redaktion: P. N. Fedosejew, E. M. Shukow und M. I, Kuli- tschenko Verlag „Politisdat", 416 Seiten Das multinationale sowjetische Volk und die Dialektik der na tionalen Entwicklung Verlag „Elm“, 240 Seiten Bautina, N. W. Die Vervollkommnung der öko nomischen Wechselbeziehungen zwischen den Mitgliedsländern des RGW Eine Studie Verlag „Ekonomika", 192 Seiten Philosophie und moderne Biolo gie 0 Verlag „Politisdat“, 256 Seiten Kedrowskij, O. I. Der wechselseitige Zusammen hang zwischen Philosophie und Mathematik im Prozeß der histo- rischen Entwicklung Verlag der Kiewer Universität, 160 Seiten Bereshnoj, J. N. 7 Markin, B. I, 2 Tschistow. A. A. Reise über die Karte des Fünf jahrplanes Verlag „Ekonomika“, 128 Seiten Jugend und Bildung Sammelband Verlag „Molodaja gwardija", 352 Seiten Tschnernokosowa, W. I. und Tschemokosow, I. I. Die Ethik des Lehrers Verlag „Radjanska. schkola", 308 Seiten Proshogin, W. E. M. Gorki und die Problematik der Arbeit in der zeitgenössi schen Publizistik Verlag der Kiewer Universität, 192 Seiten Stepanow, A. P. ökonomische Probleme der Pla nung der Volkswirtschaft in der UdSSR Verlag der Kiewer Universität, 192 Seiten Kusmin, A. T. Der Leiter lernt Die marxistisch-leninistische Stählung leitender Kader Verlag „Politisdat“, 64 Seiten Wachruschew, W. W. Neokolonialismus in Aktion Verlag „Nauka“, 320 Seiten Fischson-Ryss., Ju. I, Moderne Mittel zur Unter suchung der Magensekretion Verlag „Medizina", 240 Seiten Fragen der angewandten Mathe matik und der theoretischen Ky bernetik Verlag „Elm“, 160 Seiten N ach den Todesschüssen auf den Studenten Weißbecker und den 17jährigen Tübinger Mchani- kerlehrling vor wenigen Wochen, kam es kurz danach erneut zu Schweren Übergriffen der Polizei. Dreimal schoß ein Beamter einer Hamburger Zivilstreife auf das Auto eines holländischen Touri stenehepaares. Dann löste er „Baa- der-Meinhoff-Alarm" aus. Grund- os und .irrtümlich“, wie sich später herausstellte. Zu Schüssen und Alarm war es gekommen, weil der Beamte angeblich eine auf ihn ge achtete Waffe zu sehen geglaubt hatte, weil er eine Motorfehlzün- dung für einen Schuß und einen Scheinwerferlichtreflex für Mün- “ungsfeuer gehalten hatte. . »Entschuldigen mußte sich auch Frankfurts Polizeipräsident Knut Müller bei der Leitung der privaten Pervenklinik auf der Jügelstraße. Ein Rollkommando der Polizei hatte m Zuge der Räumung besetzter Ab- pruchhäuser kurzerhand auch in der angrenzenden Nervenklinik eufgeräumt’ .. . Wie im Rausch miß- handelten Polizisten Ärzte und Pa- "enten, zerschlugen medizinische ^Pparaturen, rissen Kranke aus den setten und zerfetzten Aktenmate- •ul Diplom-Soziologin Dr. Regina chmidt: In wenigen Minuten "urde die Arbeit eines ganzen Jah- Das „Schwerpunktprogramm innere Sicherheit“ oder: Geplanter „tödlicher Irrtum" Von Dozent Dr. phil. Otto Seifert, Institut für internationale Studien A res vernichtet. Im Polizeipräsidium entpuppte sich der Terror in der Nervenklinik als ,Irrtum“.“ (Deut sche Volkszeitung, Düsseldorf, 16. 3. 1972) „Tödlicher Irrtum“ oder systemimmanent? Zweifellos, ein paar anarchi stische Elemente, denen das Sy- stem in der BRD nicht mehr er tragbar scheint, haben mit ihrer Illegalitätsromantik und kleinbür gerlichen Revolutionsspielerei nicht die richtigen Mittel im Kampf ge gen den Imperialismus gewählt. Sie gaben sogar den reaktionären Kräf ten in der BRD die besten Argu mente. So wurde diese im Grund bedeutungslose Gruppe von indi viduellen Terroristen — nur eine Handvoll Menschen, von denen sich alle demokratischen Kräfte distan zieren —, zu einem Schreckgespenst für die ganze BRD hochgespielt. Im bundesrepublikanischen Blätterwald sprachen die Apologeten des Mono polkapitals von der Gefährdung gan zer Städte, vom Ende der Ordnung, vom Chaos, das bevorstehen würde, wenn nicht mit starker Hand zu gegriffen wird usw. Diese Hysterie über einen angeb lichen Massenterror von „linken Banden“, von „roten Untergrund- gruppen“ und anderes mehr über deckte aber eigentlich eine der größten Notstandsübungen in der BRD. Panzer kontrollierten die Straßen, Kraftfahrzeuge wurden durchsucht, Haussuchungen vor genommen, mit Infanteriewaffen ausgerüstete Polizisten riegelten Städte ab, Notstandskommissionen tagten in den Ländern, und die Bun desregierung leitete Sondermaßnah men ein — alles wie zu Zeiten eines von der Bourgeoisie provozierten Bürgerkrieges, sogar unschuldige Menschen mußten sterben. In dieser Übung eines Terrorfeld zuges, verbunden mit zügellosem Antikommunismus, spiegelt sich eine Entwicklung in der BRD wider, die sich ohne großen Protest der westdeutschen Bevölkerung im Stil len vollzog: ein mit großem Tempo betriebener Ausbau des Unterdrük- kungsapparates des imperialisti schen Staates. Diese Maßnahmen sollen die imperialistische Außen politik im Inneren absichern hel fen. den Einfluß des Sozialismus stoppen und dazu dienen, eine stär ker werdende demokratische Be wegung unter Umständen mit Ge walt zu zerschlagen. Maßnahmen ohne Beispiel Am 22. März berichtete der Bun desminister über Sofortmaßnahmen für die innenpolitische „Sicherheit“. Dabei betonte der Sachwalter der Monopole: „Die Anstrengungen der Regierung auf diesem Gebiet in den fast zweieinhalb Jahren ihrer bis herigen Amtszeit sind ohne Bei spiel.“ So erhöhte sie im Vergleich zu 1969 im Jahre 1972 die Stellen für den Verfassungsschutz um etwa 20 Prozent und für den Bundes- grenzschutz um 10 Prozent, die Ausgaben für den Verfassungsschutz stiegen um 40 Prozent und die für den Bundesgrenzschutz sogar fast um zwei Drittel. In der gleichen Sitzung legte der Innenminister ein „Schwerpunkt programm Innere Sicherheit“ vor. Innerhalb von einem Jahr — von 1972 bis 1973 — will man die Aus gaben für den Ausbau des Unter drückungsapparates wie folgt er höhen : für das Bundeskriminalamt und für das Bundesamt für Verfassungs schutz auf 160 Prozent, für die Bereitschaftspolizei auf 255 Prozent, für den Bundesgrenzschutz auf 112 Prozent, für die Ausländerregistrierung auf 148 Prozent. Die Bonner Regierung beabsich tigt, die Bereitschaftspolizei der Länder bis 1975 um weitere 22 Pro zent zu verstärken. Auch der Mann- • schaftsbestand des Bundesgrenz schutzes, der speziellen Bürger kriegstruppe, soll ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang ist eben falls eine Verbesserung der so genannten technischen Ausrüstung geplant, die vom Einsatz von EDV- Anlagen zur Registrierung der de mokratischen Kräfte und zur ver besserten Überwachung der Auslän der bis zur Aufstellung von Hub schrauberstaffeln für den beweg lichen Einsatz von Bundesgrenz schutzeinheiten in der BRD reicht. Wie aus letzten Meldungen zu entnehmen ist, genügt das alles den Monopolen noch nicht, und die BRD-Regierung berät über weitere, zusätzliche Maßnahmen zur innen politischen „Sicherheit“. Bei aller flexiblen Politik des Imperialis mus in der BRD bemerken wir, daß diese Kräfte im Sinne des Sy stems zu altbewährten Mitteln grei fen, zur Vorbereitung auf die offene, gewaltsame Unterdrückung der Be völkerung. Auch das bestätigt, daß der Imperialismus nach wie vor ag gressiv ist. UZ 27/72 Seite 5
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