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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 16.1972
- Erscheinungsdatum
- 1972
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197200008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19720000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19720000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 16.1972
-
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- Ausgabe Nr. 4, 27. Januar 1
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Band
Band 16.1972
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Proben für Olympia? Kesseltreiben! Geht die Jagd in München weiter? Helsinki: Bei den Leicht athletik - Europameisterschaf ten 1971 entfesseln bundes deutsche Funktionäre ein regelrechtes Kesseltreiben ge gen den DDR-Zehnkämpfer Joachim Kirst. Sie wollen Re vanche für Athen, wo die' BRÖ-Sportler wegen ihrer un heilvollen Verkettung mit der Alleinvertretungspolitik nicht gestartet sind und Joachim Kirst Europameister geworden ist. Doch wie wird die Revan che gesucht? „Die Welt“ weiß zu berichten: „Die Flüsterpropaganda im Lager dei* Zehnkämpfer funk tioniert — gerüchteweise. Joa chim Kirst, so erzählt man, habe eine unruhige Nacht ver bracht.“ Joachim Kirst nicht schlafen zu lassen, haben die DLV- Asse Walde und Bendlinsamt ihrem Trainer Oberbeck schon vorher ungeniert ange kündigt. Dennoch führt Kirst nach dem ersten Tag. Beim Stabhochsprung folgt der näch ste Versuch, ihm die Führung zu rauben. Das Fachblatt „Leichtathletik“ gesteht: „Vielleicht hätte Kirst auch 4,30 m übersprungen, wenn ihm nicht ein deutscher Zu schauer ... in den Anlauf hin eingerufen hätte: ,Kirst, das schaffst du nicht! 1 Kirst war konsterniert..., der Übeltäter konnte leider nicht gefunden Werden.“ Als der DDR-Sportler seine Führung weiter behauptet und — unerwartet möglicherweise • im Diskuswerfen ausbaut, unterstellt der bundesdeutsche DLV-Sportwart Heinz Fallak schließlich einen Verstoß gegen die Regeln (angeblich unkor rekter Diskus), und konstruiert daraus einen Protest. Die Jury benötigt keine Minute, um zu ermitteln, daß der Protest jeg licher Grundlage entbehrt. An dem Versuch ändert das jedoch nichts. Geklaute Minuten. Wird in München auch gestohlen? Uppsala: Beim Schwimm- Europapokal 1971 der Männer verursacht der BRD-Rücken schwimmer Verweyen im 200-m-Finale zwei Fehlstarts. Scheinheilig verweist er auf seine übergroße Nervosität. In Wirklichkeit ist ein abgekarte tes Spiel im Gange, sind die Fehlstarts bewußt geplant. Sie gehören zum unsportlichen Konzept des Trainers Gerhard Hetz, der den Reportern grin send gesteht: Trainer Helt aber bettätig, te, daß das Manöver geplant war. „Es wurden 3’, Minuten mehr an Vorbereitungszeit für Hans Faßnacht gewonnen. Es ist doch nichts dagegen ein. xuwenden, zwei Fehlstarts zu machen. Zwei sind nun einmal erlaubt. Nur anschließend braucht man Nerven." Daß darunter sieben Rük- kenschwimmer zu leiden ha ben, stört im BRD-Lager niemanden. Zynische „Bild"- Schlagzeile: * I Drei „geklaute“ Minuten j machten unseren llmi flott | Funktionäre verbrennen! im olympischen Feuer 1972? Varese: Bei den Radsport- Weltmeisterschaften 1971 im Bahnfahren gewinnt das DDR- Tandem Otto/Geschke den dritten und entscheidenden. Lauf gegen das Westberliner Duo Müller/Barth. Trotz kla rer, sportlich unanfechtbarer Entscheidung protestiert der Verband der Unterlegenen we gen angeblichen Verlassens der Fahrlinie durch die DDR- Mannschaft. Die Appelations- jury — als „Ostblockmafia" ‘ beschimpft, verwirft den Pro-' test. UZ-Interview mit unserer Olympiasiegerin / Anna-Maria Müllers Erfahrungen mit den Gastgebern der Sommerspiele UZ: .Anna-Maria, Sie haben sich nach Ihrem Olympiasieg vom Lei stungssport verabschiedet, um sich ganz dem Studium widmen zu kön nen. War es auf dem Schlitten leich ter als vor der Prüfung? Anna-Maria Müller: Die Umstel lung ist schon schwer, aber ich glaube, ich komme zurecht. Außer dem gibt es auch Gemeinsamkei ten. UZ: Welche? Anna-Maria Müller: Im Leistungs sport lernt man Selbstüberwindung, man weiß, daß nur ständiges,, regel mäßiges Trainieren hohe Leistungen bringt. Und das ist wohl überall so, wo man ein hohes Ziel erreichen will, auch im Studium. Lampenfieber hier wie da UZ: Was steht jetzt unmittelbar bevor? Anna-Maria Müller: Staatsexa men in Pharmakognosie,. Technolo gie und Ökonomie. UZ: Helfen Ihnen Ihre Kommili tonen? Anna-Maria Müller: Natürlich,, es ist ein .gutes. Kollektiv, in das ich ja nun im März praktisch neu hinein- gekommen bin, Wir versuchen, uns gegenseitig etwas zu.geben: Sie un terstützen mich im Studium, und ich kann ihnen von ein paar Erfah rungen über' Kollektivleistungen er zählen, die ich beim Sport gesam melt habe. UZ: Obwohl man doch allein auf dcm‘ Schlitten sitzt? Anna-Maria Müller: Wie in der Prüfung — aber hier wie dort ent scheidet die Vorbereitung, und da zahlt sich Kollektivität immer aus. Anna-Maria im Labor und inmitten ihrer Kommilitonen. UZ: Sind Sie schon richtig warm geworden, oder beschränken sicii die Kontakte aufs Studieren? Anna-Maria Müller: Nein, nein. Vor ein paar Tagen waren wir zum Beispiel zusammen im Theater, in Volker Brauns „Kippern“ — ein an spruchsvolles Stück übrigens, nicht nur Unterhaltung, sondern zum Nachdenken —, darüber müßten wir mal reden. Und auch sonst: FD.- Zirkel und noch mancherlei, was im Programm der Gruppe steht. Vor München noch Sapporos Nachwehen UZ: Wie oft denkt man eigentlich noch daran, daß man Olympiasiege rin ist? Anna-Maria Müller: Ach noch ziemlich oft — jedenfalls dann, wenn einen Zeitungsleute deshalb, ausfra- geh. Oder bei Einladungen zu Eh rungen oder Foren. Und wenn man die Autogrammpost aus dem Brief kasten nimmt. UZ: Kommen da poch immer Wünsche? Anna-Maria Müller: Ein Brief ist mindestens jeden Tag da. UZ: Wieviel waren es im März, „Junge Welt“ hatte ja leichtsinni gerweise Ihre Adresse veröffent licht? Anna-Maria Müller: So um die achtzig am Tag. Spitzenleistung waren, glaube ich, hundertzwanzig. UZ: Für Sie also schon die Nach wehen von Olympia .72, andere sind auf dem Höhepunkt der Vorberei tungen. Was erwartet die Olympia siegdrin von Sapporo von den Olym pischen Sommerspielen in München? Anna-Maria Müller: Spannende Wettkämpfe, hohe Leistungen von al len und natürlich auch von unseren Sportlern, na ja — und ein paar Siege für unsere Republik. UZ: Wem trauen Sic die am ehe sten zu? Anna-Maria Müller: Oh, das ist schwer. Viele haben eine Chance, aber Prognosen im Sport...? Ich hoffe Roland Matthes, unsere Wild wasserkanuten, die Ruderer..., und ich traue auch Rita Schmidt eine Goldmedaille zu... UZ: ... der wir wünschen, daß sie starke Nerven haben möge. Anna-Maria Müller: Die braucht man immer im Wettkampf, aber in München könnte das sogar besonders wichtig sein, weil die Auseinander setzungen um ein gutes Abschnei den zwischen den Sportlern der BRD und unseren sicher nicht auf den sportlichen Wettkampf be schränkt bleiben. Erfahrungen aus Grenoble und Sapporo . • . UZ: Sie haben Erfahrungen auf diesem Gebiet durch Ihre beiden Olympiastarts und mehrere Welt- und Europameisterschaften. Anna-Maria Müller: Ja, der Me daillenskandal von Grenoble war ja eine beispiellose Sache, das gab es meines W issens überhaupt noch nicht. UZ: Sic könnten außer Ihrer Goldmedaille von 1972 schon eine silberne von Grenoble besitzen. Anna-Maria Müller: Ja. Das hatte mit Sport nichts zu tun. Als sie nach dem dritten Lauf merkten, daß für sie kaum etwas zu holen war, mußten Verleumdung und Betrug herhalten. Ich meine, wir haben vor her auch schon gewußt, mit wein wir es da zu tun haben, aber wenn man das dann am eigenen Leibe spürt, ist’s doch noch was anderes. UZ: Was hat sich in dieser Bezie hung in Sapporo gegenüber Greno ble geändert? Anna-Maria Müller: Na die Me daillen haben sie uns nicht wieder stehlen können, das hängt wohl auch mit ■ unseren sportlichen Lei stungen zusammen. ich meine, über haupt denen der DDR-Sportler, die ja das Ansehen unserer Republik enorm gehoben haben — nicht nur auf sportlichem Gebiet. In Sapporo sind wir ja auch das erste Mal völ lig souverän, mit unserer Flagge, un serem Staatswappen und unserer Hymne aufgetreten. UZ: Und sonst? Anna-Maria Müller: Ich würde sagen, die Methoden waren deshalb notgedrungen etwas feiner, nicht so superskandalös wie in Grenoble, aber am Prinzip hat sich nichts ge ändert. Auf die Schauermärchen von den Silberkufen ist ja eben niemand eingestiegen. Aber auch sonst haben die BRD-Journalisten allerhand ver sucht, um uns aus der Ruhe zu brin gen. UZ: Sollten Sic auch auf offener Straße zum Interview genötigt wer den, wie einige unserer Männer? Anna-Maria Müller: Nein, die Frauen hatten es ein bißchen leich ter, sich von denen fernzuhalten. Aber man kann das ja auch so fein machen: Einfach ein bißchen über durchschnittlicher Rummel mit Fo tografen und so vorm Start — da braucht man dann schon ganz schöne Nerven. Na ja und: „Man müßte mal einen Schlitten klauen“, war ja eini gen eingefallen. Da bewährt sich dann; ein starkes Kollektiv, damit man nicht vor allem möglichen Angst bekommt. UZ: Also an den Medaillen — es waren ja acht allein bei den Renn- Schlittensportlern, von neun mög lichen! — haben unsere Feinde nichts ändern können. Wie haben sie sich hinterher dazu verhalten! Anna-Maria Müller: Abgesehen von der dummfrechen Frage eines „Bild“-Mannes bei der Pressekonfe renz nach dem Wettkampf — wieso wir auf einmal so gut wären, wor auf ich ihm sagte, wir waren schon vor vier Jahren gut — einigerma ßen normal.- Sie. hätten ja' auch nichts, mehr erreichen können, außer sieh selbst bloßzustellen. . . . für München gut merken UZ: Anna-Maria, das Westfern sehen berichtete vor zwei Wochen ausführlich von den DDR-Meister schaften der Leichtathleten, wür digte dabei unsere Olympiakandida ten. wünschte gute Leistungen — wie paßt das zusammen? Anna-Maria Müller: Ach, das paßt schon. Nach außen hin geht meist alles seinen Gang, man muß schon hinter die Kulissen . schauen. Ich kann mir sogar vorstellen, daß Sportler von uns, die gewonnen ha ben, in München gefeiert werden, wie das so ein Minister bei der Vierschanzentournee mit unseren Springern schon versucht hat — das kostet doch nichts. UZ: ... sieht aber so schön nach Gemeinsamkeit aus ... Anna-Maria Müller: Aber da darf man doch nicht drauf ’reinfallen. Ich kann mir nämlich genau so gut vorstellen, daß vorher und beim Wettkampf alles Mögliche ver sucht wird, zu verhindern, daß wir gewinnen. So wie mit Joachim Kirst bei den Europameisterschaften, oder so wie mit unserem Tandem bei den Weltmeisterschaften, oder so wie beim Europapokal im Schwimmen oder auch ganz an ders. Und ich habe auch nicht ge hört, wie, die BRD-Regierung ver- , hindert, daß solche Leute, die Burg linde Pollak und Gunhild Hoffmei ster bedrohten, in München zum Zuge kommen (vgl. Faksimiles). UZ: Besten Dank, Anna-Maria, • für die Erfahrungen der Olympia siegerin, die Sie unseren Lesern hier * vermittelten, und das gewohnte toi- toi-toi — diesmal für die Prüfun gen. Die „Ostblockmafia" besteht aus einem Belgier, einem Ita liener, einem Schweizer und einem DDR-Vertreter. Aber welcher Leser weiß das schon. Der Schweizer Perfetta, Prä sident der Technischen Kom mission der UCI, begründet: „Eine Disqualifikation ist nur denkbar, wenn eine Be hinderung durch die Strecken posten angezeigt wird. Das war hier nicht der Fall.“ Obwohl sich die abgewiese nen Fälscher von 'Vornherein über die Aussichtslosigkeit ihres unsportlichen Versuchs im klaren sein müssen, brüskieren sie wutschnaubend die UCI: „Betrug! Man hat unser Tandem um das Gold gebracht!“ Und das sind die Wirkungen der Hetze der Journaille und der Funktionäre: G*hA/• Heffmeitr HFricaa.10 7o3 X ?s C o ff 6 -s -m**rs H üJ- -4 • DDR Ga h 4/ /o Acmtmesre-./ Mose 6,c4 ya mht cf Mt!. c ^ottve-rafot/n-ntfr Kommu +/e*sa* , den* Aor/eri 4am **4* ohe-it +AA mefr beze/4ne« , &-.
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