Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 28. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 25. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 1. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1
- Ausgabe Nr. 16/17, 22. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 29. April 1
- Ausgabe Nr. 19, 6. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 13. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 20. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 27. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 3. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 10. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 17. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 24. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 1. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 5. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 2. September 1
- Ausgabe Nr. 33/35, 16. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 30. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 8. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 48, 9. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 16. Dezember 1
-
Band
Band 15.1971
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2202050798 UZ-Kommentar WAO - hohe Anforderungen an das Hochschulwesen Sozialistische Demokratie konkret Die Volksaussprache zur Vor bereitung des VUI. Parteitages der SED hat viele Formen. In Partei- versammlungen, in FDJ-Gruppen und natürlich in allen Publikations organen melden sich Werktätige, Wissenschaftler, Studenten zu Wort, um durch ihre klugen Gedanken, Ideen, Anregungen und Vorschläge unsere sozialistische Entwicklung zu beschleunigen. Hier wird ein Wesenszug unserer Gesellschaftsordnung deutlich: die sozialistische Demokratie. deren wohl wichtigste Basis das tiefe Vertrauensverhältnis und die große Verbundenheit mit der Partei der Arbeiterklasse ist. Nur so ist es zu erklären, daß die Parteitagsvor bereitung zur Sache von Genossen und Parteilosen gleichermaßen ge worden ist. Die Volksaussprache bringt die große Dynamik unserer gesellschaftlichen Entwicklung so recht zum Ausdruck: auch und viel leicht gerade an unserer Universi tät. Sie macht aber auch auf Pro bleme aufmerksam, die wiederum beweisen, daß sozialistische Demo kratie noch nicht in jedem Bereich, bei jedem Leiter zum alltäglichen Arbeitsstil, zur Selbstverständlich keit geworden sind. Da wird manch mal angenommen, daß die eigenen, noch ungelösten Probleme interne Probleme sind, die niemanden sonst angehen, und schon gar nicht in die Spalten einer Zeitung gehören. Da sind einzelne staatliche Leiter der Meinung, daß die Wortmeldun gen der Angehörigen ihrer Kollek tive unbedingt vor der Veröffent lichung von ihnen „begutachtet'- werden müßten. Wo liegen die Ur sachen für solches Herangehen? Mangelnder Überblick und man gelnde Sachkenntnis wird von den betreffenden Leitern als „Entschul digung“ für ihre Bitte angeführt. Ein Leiter, der das bei seinem Kol lektiv vermutet, stellt sich selbst ein arges Zeugnis aus. Die Be schlüsse von Partei und Regierung fordern immer wieder: Informiert die Werktätigen. Diese Forderung trifft vollinhaltlich auch auf die Universität zu. Wenn ein Leiter Bange haben muß, daß Fragen falsch behandelt werden könnten, sollte er nicht nachträglich kon trollieren. sondern beizeiten infor mieren. dann werden sich, auch seine Gedanken, seine Initiativen und Vorschläge, durch- die gewaltige geistiae Kraft des Kollektivs "ver vielfältigen. Dieses Prißzip gilt nicht nur zu Höhepunkten unseres ge sellschaftlichen Lebens, es aehört zu unserem sozialistischen Alltag. Rena Zur Arbeitsberatung über die A Arbeitsorganisation an der Karl- Wie Genosse Walter Ulbricht in seinem bedeutenden Referat über die politische Vorbereitung des VIII. Parteitages auf dem 15. Ple num des ZK der SED zum Ausdruck brachte, ist der Kampf um höchste Effektivität eine Grundbedingung für den Sieg des Sozialismus. Ausgehend von der Tatsache, daß in diesem Zusammenhang die Rolle der Wissenschaft. als unmittelbare Produktivkraft eine immer größere Bedeutung erlangt, ist es unumgäng lich, im Gesamtverband unserer Universität alle Potenzen zu er schließen, über welche die Effekti vität auch im wissenschaftlichen Ar beitsprozeß kontinuierlich und plan mäßig gehoben werden kann. Die vor uns stehenden Aufgaben erfor dern immer stärker die breite Ent wicklung einer wissenschaftlichen Organisation der Arbeit. Die Univer sitätsgewerkschaftsleitung hat des halb in Übereinstimmung mit der Leitung unserer Universität be schlossen, im April eine Arbeits beratung über Probleme der Anwen dung der wissenschaftlichen Ar beitsorganisation (WAO) an der Karl-Marx-Universität durchzufüh ren. Diese Arbeitsberatung ist eine erste Auswertung der arbeitswis senschaftlichen Konferenz des Se kretariats des FDGB-Bundesvorstan- des und des Zentralen Forschungs institutes für Arbeit des Staatlichen Amtes für Arbeit und Löhne beim Ministerrat der DDR, die im Januar dieses Jahres in Dresden stattfand. Ihr Gelingen wird wesentlich davon abhängen, wie sich Gewerkschafts leitungen, Direktoren der Universi tät und der Sektionen, Leiter der Bereiche, wissenschaftliche Sekre täre und die für Arbeit und Löhne den SGL darauf vorbereiten und an ihr aktiv und konstruktiv teilneh men. Die Arbeitsberatung soll dazu bei tragen, einmal das Gesamtsystem der WAO für den Bereich unserer Universität zu erschließen und zum anderen sollen erste konkrete Schritte für die Einführung-' der WAO und ihre Teilbereiche getrof fen werden. Die Behandlung einer derartigen Aufgabenstellung entspricht sowohl den objektiven Erfordernissen für die Gestaltung der Arbeitsprozesse in unseren Einrichtungen als auch vielen vorhandenen Überlegungen ufd Vorschlägen gewerkschaftlicher Leitungen. Für uns als UGL geht es darum, daß mit Hilfe der WAO alle Mög lichkeiten genutzt werden, um eine hohe Ökonomie der Zeit zu gewähr- nwendung der wissenschaftlichen Marx-Universität leisten. Dabei wollen wir weitere Voraussetzungen dafür schaffen, daß Wissenschaftler, Studenten, Ar beiter und Angestellte alle ihre schöpferischen Fähigkeiten und Lei stungen für die allseitige Stärkung der DDR einsetzen und stets darüber Rechenschaft ablegen. Eine bestimmte Rolle wird auf der Arbeitsberatung am 6. April auch die Anwendung der Arbeits zeitfondsanalyse als Element der Anwendung des wissenschaftlichen Arbeitsstudiums spielen. Seit ge raumer Zeit wird sie in verschiede nen Einrichtungen der Universität praktiziert oder erprobt. Zum augenblicklichen Zeitpunkt liegen nicht nur Erfahrungen, sondern auch Forderungen nach ihrer breiteren, systematischeren und einheitlichen Anwendung vor. Viele Leiter, Funk tionäre und Kollektive, ganze Sek tionen und Bereiche haben sie ver wirklicht und damit beigetragen, das Kosten-Nutzen-Denken zu för dern und breiteres Verständnis für die Anwendung ökonomischer Prinzipien in den wissenschaftli chen Bereichen zu erzielen. Wir fordern zur Wortmeldung auf und erwarten Vorschläge und Anre gungen, wie durch eine wissen schaftliche Organisation der Arbeit dazu beigetragen werden kann, die lebendige und vergegenständlichte Arbeit rationeller einzusetzen und einen kontinuierlichen Arbeitsablauf zu gewährleisten. Ein Beispiel gu ter Initiativen geben diesbezüglich bereits die Mitarbeiter der Zentra len Leitungsorgane mit dem Vor schlag, innerhalb der ersten Lei tungsebene das Haushaltsbuch ein zuführen. Im Rahmen der Rationa lisierung der Verwaltungsarbeit wollen sie die Initiative aller Mit arbeiter der Verwaltungsbereiche für die Durchsetzung dieser Maß nahme gewinnen. Sie stützen sich bei ihren Vorschlägen auf die Er fahrungen unserer Werktätigen in der Praxis, die bei der Anwendung des Haushaltsbuches im Rahmen des sozialistischen Wettbewerbs gu te Erfahrungen bezüglich Hebung der Produktivität und Effektivität aufzuweisen haben. In die wissenschaftliche Arbeits organisation sind die Verwirkli chung der Erfordernisse des Ar beitsschutzes und einer hohen Ar beitskultur ebenso eingeschlossen wie die Entwicklung sozialistischer Verhaltensweisen der Werktätigen. Ihre zielstrebige Anwendung reali siert somit einen hohen schöpferi schen Inhalt der Arbeit und die aktive Teilnahme an der Verwirk lichung ihrer Grundsätze ist leben diger Ausdruck unserer sozialisti schen Demokratie. I n der DDR betrögt ab 1. März die Mindestlohnsumme 350 Mark. Für rund 4500 Angehörige der Karl-Marx-Universität bedeutet das zwischen 35 und 120 Mark mehr in der Lohntüte. Etwa 2 Millionen Mark zusätzlich werden der Univer sität dafür von der Volkswirtschaft jährlich zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen Preissenkungen für Industriewaren, eine Verbesserung der Zusatzrentenversicherung und der Leistungen der Sozialversiche rung im Krankheitsfalle und eine Erhöhung der unteren Renten. Alles zusammen ist ein erneuter Beweis der planmäßigen Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen durch unseren Arbeiter-und-Bauern- Staat, ist das Ergebnis der fleißi gen, schöpferischen Arbeit unserer Werktätigen. Die Angehörigen der Abteilung Mensen und gastronomische Be treuung beispielsweise haben das Wesen sozialistischer Sozialpolitik richtig begriffen. Als sie von der Tribüne der 14. Tagung des ZK der SED von den umfangreichen sozial- 4500 Lohntüten wurden größer politischen Maßnahmen erfuhren, sprachen sie in einem Telegramm an das Zentralkomitee nicht nur ihren Dank aus. Sie steckten sich gleichzeitig höhere Maßstäbe für ihre Arbeit. Ihre Arbeit in den letz ten Tagen und Wochen bestätigt ihre Worte. Im sozialistischen Wett bewerb ist es ihnen gelungen, trotz derzeitiger Rekonstruktion der Groß küche im Bereich Medizin die wei tere Produktion von 900 Essen portionen täglich zu sichern. Alle staatlichen und gewerkschaftlichen Leitungen waren gut beraten, die in den vielfältigen Versammlungen die Bekanntgabe der neuen Löhne und Gehälter mit einem politischen Gespräch, mit einer zielstrebigen Entfaltung sozialistischer Initiativen im sozialistischen Wettbewerb ver banden. Der Rektor unserer Universität hat die Arbeit der Mitarbeiter, die in nur 6 bis 8 Wochen die umfang reiche politische, technische und organisatorische Arbeit zur Verwirk lichung der vom Ministerrat be schlossenen lohnpolitischen Maß nahmen bewältigten, gewürdigt. Für das Betriebspersonal wurde ein neuer Tarif mit neuen Tätigkeits merkmalen und mit einem Von-bis- Gehalt in Kraft gesetzt. Die Er höhung beträgt hier mindestens 40 Mark. Das Gleiche gilt für das Küchen-, Gaststätten- und Mensa personal. Hier traten Erhöhungen zwischen 40 und 120 Mark ein. Für Schwestern und Hilfspersonal des Bereiches Medizin erhöhte sich das Gehalt um 35 bis 40 Mark. In den Ambulanzen wurde außerdem die Schichtprämie eingeführt. Das be deutet für 2500 Mitarbeiter eine Ethöhung insgesamt zwischen 35 und 120 Mark, Herbert Zschunke: fotografiert mit „Leib und Seele“ ..Ganz zufällig begann für mich 1922 die Lehrzeit als Reprofotograf. Aber es war-ein Zufall, den ich nie mals bereut habe, denn für diesen Beruf habe ich mein Herz entdeckt", erklärte Herbert Zschunke, Foto meister im Fachbereich Kunstge schichte der Sektion Kulturwissen- schaften/Germanistik. Herbert Zschunke konnte am 1. März sein 25jähriges Dienstjubi läum an der Karl-Marx-Universität feiern. ..Die Arbeit war nicht immer leicht, wenn ich an die Schwarzweiß- und Umkehrentwick lung denke", sagte er mir. „Ich mußte dafür selbst Filme zurecht schneiden und Probeaufnahmen machen, eine ziemlich zeitaufwen dige Arbeit, aber es hat sich ge lohnt“. Aus seinen Erzählungen über seine 25jährige Tätigkeit klangen Zufrie denheit mit dem bisher Geleisteten und der Wunsch, noch viel für die Universität schaffen zu können. Voll Stolz berichtete er davon, daß er 1956 als Aktivist geehrt wurde und in dieser Zeit seinen Meistertitel er worben hatte. Herbert Zschunke fotografiert, wie man so schön sagt, „mit Leib und Seele“. Er erzählte begeistert von seinen Dienstreisen mit Angehörigen der Sektion durch die DDR. Über 108 000 Dias und 65—70 000 Negative sind entstanden, die in Vorlesungen und Seminaren den Studenten der Sektion Kultur- wissenschaft/Germanistik zur Verfü gung stehen. Herbert Zschunke hat vielen Studenten bei der Vorberei tung ihrer Diplomarbeiten geholfen, ihnen wertvolle Anregungen gegeben und seine langjährigen Erfahrungen vermittelt. „Meine Arbeiten sind fester Be standteil des Lehrmaterials, deshalb bemühe ich mich, alle Aufträge ter mingerecht zu erfüllen.“ Fotomeister Herbert Zschunke erfüllt seine Ar beit, sich der Mitverantwortung für den reibungslosen Ablauf der Lehr veranstaltungen bewußt und dafür hängt er auch gern einmal Stunden von seiner Freizeit an, wie Dr. Diet mar Endler, wissenschaftlicher Se kretär, und Roland Opitz, BGL-Vor sitzender, mit den Worten bestäti gen: „In all den Jahren hat er sich stets mit seiner ganzen Person ein gesetzt, um die vor ihm stehenden Aufgaben bestens zu lösen, er er freut sich deshalb unserer besonde ren Wertschätzung.“ Nicht unerwähnt bleiben darf, daß er sehr gewissenhaft arbeitet und ihm ohne Bedenken wertvolle Kunstgegenstände anvertraut wer den. Herbert Zschunke, heute 62 Jahre alt, gehört zu jenen fortschrittlichen und fleißigen Bürgern unserer Re publik, die ihre ganze Kraft für die tägliche Erfüllung der Planaufgaben einsetzen,' denn seine Arbeit trägt wesentlich zur umfassenden Ausbil dung der Studenten des Fachberei ches Kunstgeschichte bei. ug „Bit" hören „Bit“ ist der Titel eines Infor- mationsmagazins für Studenten und Studierende. Der Berliner Rundfunk liefert dieses spezielle Magazin jeden Dienstag frei Haus. Sie brauchen nichts weiter zu tun. als Diens tag abend um 19.50 Uhr den Ber liner Rundfunk anzustelleh, und können bis 21.30 Uhr — also 100 Minuten — ;.bit“-Hörer sein. Bit ist keine technische Sen dung über die Datenverarbei tung, obwohl auch Daten verar beitet werden, „bi" sendet viel Musik, besucht Hochschulsektio nen. diskutiert Probleme der 3. Hochschulreform, bringt theo retische Beiträge zu weltanschau lichen Fragen und ist dem Humor sehr aufgeschlossen und natür lich auch allen Anregungen, Kri tiken und Hinweisen. UZ 13/71, Seite 4 Heuristik unterstützt Denkerziehung Die Arbeitsgruppe Theorie im Wissenschaftlich-methodischen Bei rat für Programmierung tagte unter Leitung von Prof. D. W. Knöchel in diesem Monat an der Karl-Marx- Universität. Neben zahlreichen aus wärtigen Gästen beteiligten sich die Mitglieder des Forschungszentrums „Theorie und Methodologie der Pro grammierung“ an der ganztägigen Arbeitsberatung. Frau Dr. Thiele (Pädagogische Hochschule Dresden) referierte einleitend über das Ver hältnis von marxistisch-lenini stischer Erkenntnistheorie, Systema tischer Heuristik und Pädagogik. Eine lebhafte Diskussion folgte. Tragender Grundgedanke: Unsere Jugend muß dazu erzogen werden, Probleme zu erkennen und sie durch selbständiges, schöpferisches Den ken zu lösen. Diese Fähigkeit ist notwendig, um den Aufbau des ent wickelten gesellschaftlichen Sy stems des Sozialismus in der DDR planmäßig zu vollenden. Die Heuri stik kann die Erreichung dieses Erziehungszieles wirksam unter stützen, indem sie die Theorie der Persönlichkeitsformung und die Praxis der Denkerziehung befruch tet. Forschungsergebnisse sowjeti scher Psychologen zur Spezifik heu ristischer Prozesse legen didakti sche und methodische Konsequenzen für die Unterrichtsgestaltung nahe. Besonders nützlich ist die Heuristik für die — klassifikatorische Analyse von Bildungszielen (Routineaufgaben und Problemstellungen), — Gestaltung zieladäquater Lehr methoden (Lösungs- oder Identifi- kationsalgorithmen und heuristische Prozesse), — Programmierungsmethodik (Ein bau von Orientierungsphasen, Aus lösung und Steuerung semantisch intentionaler Suchstrategien, Trai ning im bewußten Wechsel von Denkebenen und Lösungsmethoden) und für die — rationelle Arbeitsteilung bei der Führung pädagogischer Prozesse sowie bei der Forschungsplanung. Effektive Vorhaben der ..Defekt reduktion“ können auf zahlreiche Applikationsgebiete übertragen wer den. Sie lassen sich in der allge meinbildenden Schule, an Universi täten und im Rahmen der Er wachsenenqualifizierung vermitteln, um das Denkhandeln zu ökonomisie ren und methodenbewußter zu ge stalten. Auch die Erprobung von Lehrprogrammen ist im Sinne der Heuristik eine empirische Form der Defektreduktion und kann durch Erkenntnisse der Systematischen Heuristik befruchtet werden. Pro blemorientierte heuristische Pro gramme für die pädagogisch-psycho logische Forschung sind zu ent wickeln. Das ist eine prognostisch wichtige Aufgabe auch des For schungszentrums „Theorie und Methodologie der Programmierung“ an der Karl-Marx-Universität. Prof. Dr. Clauß Rainer Trotz, Student im 2. Studienjahr der Sektion Rechtswissenschaft, bei Malerarbeiten im neuen Tischtennisraum der Sektion. In einigen Tagen wird dieser Tischtennisraum den Angestellten und Studenten zu sportlicher Betätigung zur Verfügung stehen. Und wer sich nicht für Tischtennis begeistert, dem steht jeden Donnerstag von 7 bis 8 Uhr das Schwimmbecken des Fichtebades zur Verfügung. Foto: Raschke Wir wollen nicht bequem, sondern effektiv arbeiten ' Aus dem Diskussionsbeitrag von Elke Schröder, Medizinische Schule, auf der Kreisdelegiertenkonferenz der FDJ „Ich möchte die Gelegenheit nut zen, allen hier Versammelten zur Kreisdelegiertenkonferenz mitzutei len, daß ich an meinem 18. Geburts tag um Aufnahme in die Partei bitte. Das ist mein persönlicher Bei trag zum VIII. Parteitag.“ Mit die sen bedeutsamen Worten leitete Elke Schröder, Lehrling an der Medizini schen Schule der Karl-Marx-Univer- sität, ihren Diskussionsbeitrag auf der Kreisdelegiertenkonferenz der FDJ ein: Die Lehrlinge kommen oft mit der Meinung zu uns, die FDJ-Arbeit sei Pflichtfach der Schulzeit und nun „überstanden“. Sie von der Notwen digkeit ihrer Mitgestaltung am FDJ- Leben zu überzeugen und sie für un sere gemeinsamen Aufgaben zu geistern ist' dann' unsere erste und wichtigste Aufgabe. Dabei hilft uns der Wettbewerb um den Titel „Vor bildliches Lehrlingskollektiv“. Die FDJ-Gruppe 2 b der Fachrichtung Kinderpflegerinnen z. B. hat sich mit Erfolg um offene politische Diskus sion in ihren FDJ-Veranstaltungen bemüht. Dieselbe Gruppe vertrat unsere Schule bei zahlreichen Sport- Veranstaltungen, und darauf sind wir auch stolz. Daß man mit gründlicher Organisation und vor allem mit gut vorbereitetem Inhalt auch das FDJ- Schuljahr so durchführen kann, daß das Interesse und die Diskutierbe reitschaft aller entfacht wird, bewies die FDJ-Gruppe Zahntechniker des 1. Studienjahres. Zum 25. Partei geburtstag können wir auch Erfolge unserer Kandidatenwerbung für die Partei unter unseren besten FDJ- Mitgliedern vorlegen. Aber es gibt noch eine Vielzahl an sehr ernsten Problemen und .Aufga ben. auf die wir in der Folgezeit größte Aufmerksamkeit richten müs sen, z. B. die politisch-ideologische Arbeit in den Internaten richtig zu führen. Es darf nicht länger gedul det werden, daß das Wohnheim als Aufenthaltsstätte, entfernt von sinn voller Freizeitgestaltung und fri ¬ scher, eianvoller Atmosphäre, ver standen wird. Wir müssen das Inter nat zum Zentrum des geistig-kultu rellen Lebens gestalten, »niveauvolle Veranstaltungen organisieren und leiten. Nicht genug wird für unsere ideo logische Arbeit im Staatsbürger kundeunterricht getan. In meiner Klasse ist der Staatsbürgerkunde unterricht ein halbes Jahr ausgefal len, oft wird im Staatsbürgerkunde unterricht auch über Dinge gespro chen, die nicht im entferntesten, mit Staatsbürgerkunde zu tun haben. Ein großes Problem ist die Füh rung des sozialistischen Berufswett bewerbes, die unter keinen Umstän den als zufriedenstellend bezeichnet ‘ werden kann: Wie. weit entspricht es dem Anliegen ''des ‘sozialistischen Be- rufswettbewerbs, wenn die Lehr linge der Fachrichtung Säuglings- und Kinderkrankenschwestern und Kinderpflegerinnen Stricksachen an- fertiger) müssen.und ihnen dabei die eigentlichen Aufgaben, bei denen sie ihre theoretisch erworbenen Er kenntnisse anwenden könnten, vor- enthalten werden? Ist es nicht ganz offensichtlich Be weis für eine große Kluft im Ver trauensverhältnis zwischen Lehrlin gen, Lehrern und Ausbildern, wenn zum Beispiel Lehrlinge des Internats ihre Probleme in einem anonymen Artikel der „Jungen Welt“ mit teilen? Ist es im Sinne der Ausbildung an der Medizinischen Schule, wenn dann Lehrlinge mit Verbesserungs vorschlägen an ihre Ausbilder heran treten und mit der Antwort der Ausbilder, ..wir arbeiten schon 20 Jahre nach altbewährten Prin zipien, wozu diese Neuerungen, geh lieber an deine Arbeit und steh nicht so herum“ abgespeist werden? (Red. Anmerkung: Wir bitten die APO-Leitung der Medizinischen Schule, uns und anderen Lesern mit zuteilen, wie sie den FDJlern bei der Lösung ihrer Probleme helfen wird.) Kostbarkeiten 27 im Antikenmuseum der Karl-Marx-Universität Griechisches Erzgießer-Modell Als vor anderthalb Jahrzehnten die Werkstatt des Phidias in Olympia ausgegraben wurde, fand man Formstücke in gebranntem Ton, mit deren Hilfe das Gewand der Goldelfenbeinstatue des thro nenden Zeus gearbeitet worden war. Der griechische Künstler bedurfte sowohl für seinen Entwurf als auch für die Herstellung von Guß formen des Terrakotta-Modells, das nach Erfüllung seiner Aufgabe als wertlos verworfen wurde. Eine glückliche Ausnahme bildet die 26,5 cm hohe handgeformte Kore aus grünlichem Ton im Anti kenmuseum der Karl-Marx-Univer sität, deren Erhaltung einer hand werklichen Fehlleistung verdankt wird. Ein korinthischer Erzgießer schuf sie um 500 v. u. Z. als Modell für eine Bronze und entfaltete seine Meisterschaft in ihrer plastischen Durchformung, ohne jedoch auf die technischen Möglichkeiten seiner Zeit ausreichend Rücksicht zu neh men, so daß der Entwurf nicht in Metall umgesetzt werden konnte. Statt das unbrauchbare Modell zu vernichten, vervollständigte man es durch Applikation von Knöpfen. Bändern und Locken sowie eine farbige Fassung und verwendete es als Weihfinur — als Werkstück aber aibt uns die Statuette Einblick in den Produktionsnroze6 einer spät- archaischen Erzgießerei. Herrmann. Kustos des Antikenmuseums
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)