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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
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- Ausgabe Nr. 8, 18. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 11, 11. März 1
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- Ausgabe Nr. 39, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 28. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 43/44, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 48, 9. Dezember 1
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Band
Band 15.1971
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Meine stille Liebe UZ 8/71, Seite 6 Meine stille Liebe verschafft mir Zeit für die wissenschaftliche Arbeit- Sitze ich in der Sektion, kommt lau fend der eine oder der andere. Jeder hat einen Wunsch oder ein Anliegen. Die eigentliche Arbeit geht nur zö gernd voran. Sitze ich bei meiner Geliebten, unterbleiben solche Stö rungen. Wer dorthin geht, hat sich selbst programmiert. Er hat keine Zeit, anderen auf die Haut zu rük- ken. Die Liebe fordert Konzen tration. Weite hin Ereig springe ich ab und zu auf und laufe im Zimmer umher. Die Gedanken schweifen ab. Mitunter packt es mich. Ich nehme einen „Kurzen“, um den Gedankenfluß zu fördern. Bald dar auf bekomme ich Hunger. Vom ge strigen Abendessen ist eine Bock wurst übrig geblieben. Ich gehe in die Küche und mache sie warm. Die Zeit verrinnt. Meine Geliebte läßt solche Ablenkungsmanöver nicht zu. Wenn die Verlockung naht, schaue ich um mich. Vor und neben mir wird angestrengt gearbeitet, und ich fühle mich schuldig. Die Krise ist in wenigen Augenblicken überwunden. Nicht für jeden Liebhaber be stimmt ist die Restaurationswerk statt des Museums. Wer sich mit ihrem Leiter, dem Buchbinder Meine Geliebte hält für mich stets neue Überraschungen bereit. Jahre lang stand ich mit ihr bereits auf vertrautem Fuß, ehe ich mich ent schloß, meine Schritte in die Dauer ausstellung der Deutschen Bücherei und des Schriftmuseums zu lenken. Hier kann man sich über Schrift geschichte oder über Buchformen, über Buchmalerei oder Drucktechnik, über den Bucheinband oder über Beschreibstoffe, über das Buch im 20. Jahrhundert oder über Typogra phie und Illustration informieren. Die Vitrinen bergen echte Über raschungen: z. B. die berühmten Minnesängerhandschriften, die Ma- nesse- und Weingartner Liederhand schrift, die von Johann Prüß 1488 in Straßburg gedruckte Weltchronik von ^Werner Rolevinck, die Schwä bische Chronik des Thomas Lirer aus dem Jahre 1486 oder das älteste japanische Handbuch der Papier macherei. mal in Besitz genommen, ließ ich sie nicht mehr los. Manches Referat, manchen Vortrag, die Diplomarbeit und die Dissertation habe ich mit ihrer Hilfe bewältigt. Welche Sek tion, welche Forschungsgruppe, wel- eher Wissenschaftler verfügt über eine derartige umfangreiche Hand bibliothek? Fragt man nach den Be ständen, so zählt meine Geliebte zu dien Millionären: Am 31. Dezember 1969 besaß sie 3 151 371 Bücher, Zeit- sdiriften, Zeitungsbände, Atlanten, Musikalien; 435 974 Hochschulzeit schriften, Schulschriften! 736 Wiegen drucke; 53 Handschriften, Auto- graphe; 67 607 Karten. Dieser Be stand von 3 655 741 Bänden nahm rund 73 000 laufende Meter Stell fläche in Anspruch. Ich bin stolz auf meine Geliebte. Welche andere Bibliothek der Welt verfügt über einen so ausgezeichneten Kunden dienst? Einmal führte ich sie einer Frau Professor für deutsche Sprache und Literatur von der Universität New York vor. Sie erzählte mir, daß einer ihrer Lehrer, eine internatio nal geachtete Kapazität, immer dann, wenn er sich über Unzulänglich keiten in der Universitätsbibliothek beklagte, mit erhobenem Zeigefinger erklärte: „Sie sollten einmal die Deutsche Bücherei in Leipzig ken nenlernen, dort bekommt man das gewünschte Buch in einer halben Stunde.“ Meine Geliebte offenbart mir jedoch nicht nur ihre Bestände. Sie regt mich ungeheuer an. Wenn ich auf der letzten Bank in der lin ken Hälfte des Lesesaals für Gesell schaftswissenschaften sitze, und mein Blick, der selbstverständlich nicht an den entblößten Frauenkörpern an der Stirnwand hängen bleibt, über die Tische und Regale schweift, kommen mir die besten Einfälle. Will ich mit mir selbst eine Ideen konferenz veranstalten, so findet sie bestimmt in der Deutschen Bücherei statt. Meine Geliebte erzieht mich zur Disziplin. Arbeite ich zu Hause, tend nicht gen; Verd Grup lung Pa Ange konk zum Deut On c schoi Maß die ' Irepl Und die I Nutz. Verb im N In Verp zur FDJ- «n c Zu v< Ich bin verliebt. Ich habe eine Ge- I liebte. Täglich erfahre ich der * Liebe Lust und Leid. Meine Ange betete ist anspruchslos. Sie erwartet keine wortreichen Liebeserklärungen und keine kostspieligen Geschenke, nur Zeit, um sich ihr zu widmen. Man kann sie weder als zart wie der Frühlingswind noch als auf reizend wie eine Tollkirsche bezeich nen. Meine Liebe ist eine stille Liebe. Auch habe ich ihretwegen nichts zu erdulden. Meine Moral ist nicht ge fährdet, und die liebe Gattin ver zeiht mir nicht nur meine Seiten sprünge. sondern enthält sich jedes Vorwurfs, denn meine stille Liebe gehört der Deutschen Bücherei. Als Student begann ich, sie zu er obern. Mir wurde damals nicht das Glück zuteil, bereits zu Beginn des ersten Studienjahres von einem Pro seminarleiter in ihre Geheimnisse eingeweiht zu werden. Schritt um Schritt mußte ich vordringen. Ein- Manchmal sehe ich meine Geli^ tagelang nicht. Das Sprichwof^ „Augen, die sich nicht sehen, Ten gessen sich“, trifft auf uns " nicht zu. Ich bleibe ihr treu. Mg bin ich manchmal traurig. GP meister Wolfgang Wächter, unterM^ ten hat, wird der Verlockung nicn widerstehen können, in An^ 11 ' gie zu Stefan Zweig ein net Feuilleton unter der Überseh^ „Unvermutete Bekanntschaft T einem Handwerk“ zu schreiben. VO der Werkstatt steht die Aufg^^ durch innere oder äußere Einwirku 1 * gen beschädigte wertvolle Bücher erneuern. Zu diesem Zwecke hat Meister ein Verfahren der Papier Spaltung entwickelt, vor dem dE Laie offenen Mundes steht. Wer A8 Sensationen aus ist, darf einen Blih. in den Atlas des Großen Kurfürst^ das sogenannte größte Buch dd Welt, werfen, das in mehrjährig Arbeit restauriert wird. Damit dh. Einband erneuert werden ka^' mußten immerhin zwei stramm Ochsen ihr Leben lassen. D [ unc tun; der Disk wies Zu konl dies sete den lism W mät Dun Ziel: Uni scha sphe Dies Puni allse alle die höch gunt und »an D Rede stitui Grür aus nisie den der fond bess Spitz Qusa nen theodoliten - der „Feuerleiteinrichtung". Foto: ZB/Nowosti IM HAGELSCHUTZDIENST DER SÜDLICHEN SOWJETREPUBLIKEN hat sich der verstärkte Einsatz mit einer neuartigen chemischen Ladung versehener Raketen ausgezeichnet bewährt. Das neue chemische Präparat beginnt bereits bei einer Temperatur von -2 °C zu wirken, während bisher verwandte Clemikalien wie Silber- und Bleijodid erst bei noch niedrigeren Temperaturen aktiv wurden. Da mit ist es möglich geworden, die Ausgaben für die Zerstreuung von Hagelwol ken um die Hälfte zu reduzieren. Unser Foto zeigt die Bedienung eines Radio- Hormonsynthese gelungen Ungarischen Wissenschaftlern i es gelungen, zum ersten Mal e menschliches Hormon auf syntheti schem Wege herzustellen. Wie d ungarische Nachrichtenagentur MT ‘berichtet, handelt es sich bei diese wichtigen Medikament um das Ho mon ACTH (AdrenocorticotroP Hormone). Die Fachleute stellten b0 ihren Forschungen die Aufeinande, folge von 39 Aminosäuren des Ho mons dar und konnten damit d Prinzipien seiner synthetischen Pr% duktion festlegen. ACTH ist e1 Hormon des Hypophysenvorderla, pens, das die Nebennierenrinde 20 Sekretion von Glucocorticoiden »F regt. Diese wiederum regulieren de” Stoffwechsel mit Taschencomputer ersetzen eine S tändiger Begleiter des Men schen der Zukunft werden e Computer sein, nicht größer als eine Zigarettenschachtel. Solch ein Taschencomputer kann eine größere Bibliothek mit qualifizier ten Fachkräften ersetzen: Auf Ab ruf wird er die notwendigen Angaben bei kürzester Zugriffszeit in sofort auswertbarer Form aus werfen. Er wird ein erstaunlich in haltsreiches „Notizbuch“, gewisser maßen einen idealen schweigsamen Sekretär darstellen. Zu dieser kühnen Prognose ge langte kürzlich das Akademiemit glied A. Nikolajew, Direktor des Instituts für anorganische Chemie der sibirischen Abteilung der Aka demie der Wissenschaften der UdSSR, in einem längeren „Is- westija" -Beitrag. Daß er sich als § Chemiker zu solchen hochleistungs fähigen Zwergmaschinen äußere — für die die Physiker bereits zweck mäßige Konstruktionsprinzipien kennen —, habe seinen Grund dar in, daß solche Vorrichtungen nicht mit mechanischen Verfahren, son dern mit Verfahren der chemischen H Synthese hergestellt werden. Ein großer Sprung in bezug auf An wendungsverfahren und Bereiche der Computer stehe bevor, äußerte der Professor und führte weiter aus: Ein solcher Minicomputer fixiert als ständiger Zeuge automa tisch alle Ereignisse, mit denen sein Besitzer zu tun hat, und erinnert gegebenenfalls an Verpflichtun gen, Versprechen und Beschlüsse. Außerdem ist die Zwergmaschine ein idealer Reisebegleiter. Über ein drahtloses Nachrichtensystem oder über Sendestellen kann sie Bot schaften ihres Besitzers weiter leiten. Bei entsprechender Pro grammierung kann sie sogar Nach richten und Anfragen selbständig beantworten. Wenn heute noch aus verhältnis mäßig großen Elementen nach einem bestimmten Schema Com puter — komplizierte Aggregate — mechanisch zusammengesetzt wer den, so müssen die Chemiker künf tig Atome und Moleküle neuer Werkstoffe in programmierter Rei henfolge „zusammensetzen“. Das wird dann eine Art „Baumkuchen“ aus Halbleitern, Dielektrika und Metallen sein. Die einzelnen Schich ten müssen teils von höchster Rein heit sein, anderenteils jedoch not wendige Beimischungen nach vor gegebenem Plan enthalten. Dabei ist nicht nur die allgemeine Zu sammensetzung der Beimischungen wichtig, sondern auch der genaue und gezielte Eintritt ihrer Atome in das Atomgitter der Grundsub stanz. Die Stärke jeder einzelnen Schicht wird äußerst unterschied- lieh, im Verhältnisbereich eins bis zehntausend sein, selbst die stärk sten Schichten werden jedoch noch wesentlich dünner sein als ein Menschenhaar. Der Weg zur Her stellung solcher neuen Werkstoffe führt über das Studium der fein sten Einzelheiten beim Wachstum von Kristallen, der Festkörper chemie, der Wechselwirkung von Gasen und Flüssigkeiten mit Kri stallen und amorphen festen Stof fen. Zu einem anderen bedeutungs vollen Aspekt der Herstellung von Kleinst-Computern äußert sich im gleichen „Iswestija"-Artikel der Kybernetiker W. Tschawtschanidse, korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der Georgischen SSR und Direktor des Instituts für Kybernetik dieser Akademie. Als ein Hauptproblem und zugleich als faszinierende Per spektive des ausgehenden 20. Jahr hunderts bezeichnet der Professor, eine gemeinsame und für beide Seiten faßliche Sprache zu finden, und fährt fort: „Zur Zeit ist das Gespräch der Menschen mit der Maschine nicht minder kompliziert als die ersten Gespräche zweier Menschen, die verschiedene Spra chen sprechen und auf das Wörter buch angewiesen sind. Damit es zu einer wirklich flüssigen Unterhal tung kommt, muß der Maschine beigebracht werden, eine graphische oder eine Textinformation in menschlicher Sprache zu verstehen. Es sollte nicht daran gezweifelt werden, daß bereits in den näch sten 15 bis 20 Jahren dafür ent sprechende Theorien aufgestellt werden, geeignet zur praktischen Verwirklichung. Das größte Hindernis besteht darin, daß es bisher noch nicht möglich ist, die Struktur des menschlichen Denkens vollständig zu modellieren. Es sind jedoch be reits umfangreiche Forschungs arbeiten über die Bildung von Be griffen und Begriffsstrukturen so wie über die Schaffung von Mo dellbildern des menschlichen Den kens in Angriff genommen worden. Als Ergebnis dieser Forschungen sollen neue Sprachen entstehen, die schließlich den direkten Kon takt Mensch—Maschine ermöglichen. Abschließend zeichnet der so wjetische Kybernetiker ein wissen schaftlich fundiertes Teilbild der nahen Zukunft, das heute noch wie eine Vision anmutet: „Dann wer den die Kleinst-Computer zum täglichen Leben gehören und die verschiedensten Aufgaben lösen. Bibliothek Sowjetische Wissenschaftler über ein zukunftsträchtiges Projekt, das heute noch wie eine Vision anmutet Ein Wissenschaftler, der geruhsam mit seiner Angel am Fluß sitzt, kann eine plötzliche Eingebung so fort operativ überprüfen; die Haus frau bekommt schnell einen Hin weis zur Situation in der Haushalt kasse, und der Konstrukteur kann zu beliebiger Zeit ein notwendiges Bauelement kurzfristig berechnen. Und das alles wird möglich, weil die Maschinen dieselben Verfahren des Kombinierens, Auswählens und Beschließens anwenden werden wie der Mensch. Zu der Geschwindig keit der Operationen, die heute schon die Möglichkeit seines Ge hirns weit übersteigt, gesellt sich dann auch die Rationalität der Überlegungen und Entscheidungen, die vorläufig nur dem Menschen gegeben ist,“ DAW: Grundfonds unter der Lupe Die Mitarbeiter der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin wollen die Voraussetzungen für- eine noch rationellere Nutzung wertvoller Grundmittel schaffen. Um Reserven aufzudecken, wurden in Berliner Zentralinstituten ent sprechende Untersuchungen vor genommen mit dem Ziel, einen ho hen Nutzeffekt von Geräten und Apparaturen in der wissenschaft lichen Arbeit zu erreichen. Positive Erfahrungen gibt es hier bei im Zentralinstitut für Festkör perphysik und Werkstofforschung, in dem dazu übergegangen wurde, Forschungsmethoden sowie Meß- und Analysenverfahren nach den im Perspektivplanzeitraum vorran gigen Problemen zu bestimmen. In einem kritischen Beitrag setzt sich die Akademie-Zeitschrift „Spek trum“ mit diesen Problemen ausein ander. Die Grundfondspolitik der Akademie sei darauf zu orientieren, die Investitionsmittel kompromißlos für die Lösung strukturbestimmen der Aufgaben und zur Erreichung von Pionier- und Spitzenleistungen einzusetzen. Einen erfolgversprechenden Weg hat das Zentralinstitut für Elektro nenphysik beschritten, indem eine Problemdiskussion „Forschungsmit tel und Meßmethodik“ gebildet wurde. Die Tätigkeit der Fachleute in dieser Kommission ist darauf ge richtet, alle Voraussetzungen für die Forschungsarbeit zu sichern, die materiell-technischen Bedingun gen zu optimieren. Bearbeitungs wege zu rationalisieren und die Effektivität der Forschung zu er höhen. Zu den Aufgaben dieser Kommis sion gehört ferner die ständige Be obachtung und prognostische Ein schätzung der physikalischen Expe- rimentierungstechnik, der Meß methodik und des Trends der tech nologischen Entwicklung. Um die vorhandenen Grundmittel optimal auszulasten, wurde damit begonnen, in sogenannten methodischen Labors Geräte zu konzentrieren. Außer dem soll ein Verleihsystem für wis senschaftliche Spezialgeräte ge schaffen werden. Dabei kommen den Angehörigen dieses Instituts ihre wertvollen Erfahrungen mit einem Benutzernachweisbuch für Forschungsgeräte zugute. Mit Hilfe des sozialistischen Wett bewerbes werden an der Akademie Möglichkeiten geschaffen, die Grund mittel noch besser auszulasten. So enthält zum Beispiel der Wett bewerb im Zentralinstitut für Optik und Spektroskopie die Verpflich tung aller Mitarbeiter, in besonde ren Situationen Geräte durch Mehr- schichtbetrieb maximal .zu nutzen. Optimisator entwickelt Wissenschaftler aus Riga haben logische Universalvorrichtungen — Optimisatoren — entwickelt, deren Wirkungsweise auf dem Prinzip zu fälliger Suche beruht. Die Neuent wicklung ist für die Lenkung wis senschaftlicher Experimente und technologischer Prozesse bestimmt. Eines der neuartigen Geräte wurde unter anderem an einen Chromato graphen angeschlossen, der die che mische Zusammensetzung von flüs sigen Gemischen bestimmt. Die vor genommenen Experimente ergaben die Möglichkeit einer automatischen Einstellung und Korrektur des Be triebs dieser Apparatur. Erfolgreich getestet wurden auch die Optimisa toren in elektronischen Modellen von dynamischen Systemen. Die Neuentwicklung zeichnet sich dadurch aus, daß sie sich neu auf tretenden Umständen anpassen kann, die bei Aufstellung des Pro gramms nicht mit berücksichtigt werden konnten. Der Optimisator tastet bei der Einstellung irgendeines Systems sein Objekt ab und schätzt die Effektivität von zufälligen Steue rungsvarianten ein. Der Automat wertet Fehlschläge und Erfolge aus, speichert Erfahrungen, seine Kom mandos werden danach immer ziel gerichteter. Jeder neue Arbeitsgang des Optimisators bezieht die Ergeb nisse des vorhergegangenen ein. Mathematisches Modell des Hurrikans Tropische Hurrikane kann maß nicht nur voraussagen, sondern auch ihre Stärke berechnen. Zu diesef Schlußfolgerung ist Akademiemit- glied Wassili Schuleikin, ein Spezia* list auf dem Gebiet der Meeres physik, gelangt. Er hat ein mathe matisches Modell des Hurrikans aufgebaut, dem er die Messungen der Windgeschwindigkeit an ver schiedenen Punkten des Wirbel sturms, der Temperatur des Meeres wassers sowie die Wolkenaufnah- men künstlicher Erdsatelliten zu grunde legte. In seinem Modell stellt der Gelehrte den Hurrikan als eine Wärmekraftmaschine dar, die nach den Gesetzen der Thermohydro dynamik funktioniert. Als Erhitzet dienen die besonders erwärmten Wassermassen. Das Modell gestat tet es, die wichtigsten Paramte des tropischen Hurrikans zu be rechnen. Ein „Standard“-Hurrikan seines Modells erreicht seine maxi male Stärke bei einer Temperatur von 28 Grad Celsius an der Wasser oberfläche. Der „Wärmeherd“ hat einen Halbmesser von 225 Kilo metern. Nach neuesten Befunden von Dr. S. Bergström von der Universität Uppsala sind Protozoen tatsächlich zum Lernen befähigt. In einer Reihe von Experimenten versuchte Bergstrom herauszufinden, ob Oiliaten (Tetra- hymena pyriformis), die normaler weise kaum auf Licht reagieren, dazu gebracht werden können, Licht zu ver meiden. Bei den Versuchen brachte Bergstrom je etwa 1000 Einzeller in kleine Gaskammern und setzte diese jeweils einer von vier verschiedenen Behandlungen aus: Beleuchtung von unten und gleichzeitig ein schwacher elektrischer Schock, Beleuchtung ohne Schock, Elektroschock ohne Beleuch tung, und eine vierte Gruppe, die als Kontrolle diente, wurde weder Licht noch Schock ausgesetzt. Wäh rend die Tiere, die die letzten drei bzw. keine Behandlung erfahren hat ten ungehemmt durch die gesamte Kammer schwammen, ohne die be leuchteten Bereiche zu vermeiden, Lernfähigkeit bei Einzellern scheuten jene Tiere, die Licht- und Elektroschocks gleichzeitig ausgesetzt worden waren, offensichtlich das Licht und verblieben eher im unbeleuchte ten Teil der Kammer. Die Tendenz, das Licht zu vermeiden; entwickelt sich bei Tetrahymena nach rund 16 Licht-Elektroschocks. Besonders interessant ist der Be fund, daß die „Erinnerung" auch noch nach einer Zellteilung, also bei beiden Tochterzellen fortbesteht. Nach Ansicht von Bergstrom besitzt Tetrahymena eindeutig die Befähi gung, eine zumindest temporäre As soziation zwischen einem anfänglich neutralen Reiz (Licht) und ihrer nor malen Fluchtreaktion auf elektrischen Schock zu manifestieren. Diese Reak tion läßt sich als eine Art von asso ziativem Lernen klassifizieren, was zwar bei vielen Tieren bekannt ist, jedoch die Oiliaten besitzen kein Nervensystem. Der Mechanismus, auf dem das Lernen bei diesen einzel ligen Organismen beruht, dürfte wahrscheinlich chemischer Natur sein. Coffein für Schweine Der Zusatz von Coffein zum Schvzeinef Utter verursacht bei den Tieren die Produktion von magerem und besserem Schin ken bei geringeren Kosten. Das sollen Versuche von H. M. Cun ningham, Ottawa, ergeben ha ben. Wenn man den Schweinen ein Pfund Coffein je tausend Pfund Futter (was beim Men schen zehn bis zwanzig Tassen Kaffee je Tag entsprechen würde) verabreichte, dann fra ßen die Tiere weniger und kon sumierten einen Teil ihres eige nen Körperfettes für Energie zwecke. Dies wiederum führte zur Umwandlung des im Futter enthaltenen Proteins zu mage rem Fleisch. Nach Ansicht des kanadischen Forschers könnte man ähnliche Ergebnisse durch die Verwen dung der Abfallrückstände von Kakaobohnen erzielen, Kakao samen enthalten Theobromin, eine mit Coffein eng verwandte Substanz, die billiger wäre als das Coffein. Emmmommmommememmommsmmmmemmmmsd UZ-FEUILLETON
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