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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
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- Ausgabe Nr. 7, 11. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 11, 11. März 1
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- Ausgabe Nr. 39, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 28. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 43/44, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 18. November 1
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- Ausgabe Nr. 48, 9. Dezember 1
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Band
Band 15.1971
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Wettbewerbs- Programm nach Maß Das Kollektiv der Forschungs außenstelle der Neurochirurgischen Klinik hat diie Ergebnisse der am 4. Februar stattgefundenen Ver sammlung der Gewerkschafts aktivisten der Karl-Marx-Vniversität ausgewertet und sich einen Stand punkt erarbeitet. Die dort beschlos sene Wettbewerbskonzeption ist für uns richtungweisend. Unser Wettbewerbsprogramm ver körpert dementsprechend die Über einstimmung zwischen den zu erfül lenden detaillierten Aufgaben und der Wettbewerbskonzeption. Das Programm kann nur von dem be treffenden Kollektiv selbst erarbeitet werden. Jede starre Vorgabe eines Programms durch Administration würde die Gesetze der sozialisti schen Demokratie schon aus objek tiven Gegebenheiten heraus verlet zen. Ein Programm muß abrechen bar und kontrollierbar sein. Es dient als Regelinstrument für die Prozesse der Leitung. Daraus folgt, daß sich ein im Wettbewerb stehendes Kol lektiv eingehend mit der Konzeption zu befassen hat, bis diese in all ihren Konsequenzen klar erkannt ist. Danach wird ein Wettbewerbs programm „nach Maß" für den un mittelbaren Arbeits- und Lebens bereich des Kollektivs erarbeitet. Die unmittelbaren Arbeitsbereiche sind als Elemente des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozia lismus zu verstehet/.. Hier ist auch das Feld, wo der Sozialismus gestal tet wird. Der Wettbewerb ist eines der wichtigsten Instrumente dazu. Wer mit der Forschung zu tun hat, der weiß, daß Forschung nie aufhört. Ein gelöstes Problem wirft eine Fülle neuer, noch ungelöster Probleme auf und setzt damit neue' Maßstäbe und Ziele. Eine gleiche Dynamik ist. beim Wettbewerb fest zustellen. Die Lösung einer Aufgabe bringt neue Aufgaben mit sich. Des wegen ist ein Wettbewerb auch als langfristiger Prozeß aufzufassen, dessen Erfüllung in einzelnen Etap pen zu bestimmten Anlässen das Erreichen eines gewissen Entwick lungsniveaus zum Ziel hat. Wir sollten jedoch erkennen, daß wir ständig im Wettbewerb stehen, und wir sollten darum bestrebt sein, diesen Wettbewerb bewußt und nach besten Kräften zielgerichtet mitzu gestalten. Das sind die Gründe, wes halb wir vor einem Jahr den sozia listischen Wettbewerb fortgesetzt haben und gegenwärtig die noch malige Verleihung des Ehrentitels „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ anstreben. Dr. Laux Den Wettbewerb komplex und als System führen Methoden der Wettbewerbsführung am Institut für tropische Landwirtschaft Am Institut für tropische Land wirtschaft und Veterinärmedizin der Karl-Marx-Universität gibt es ein Dokument, das die Gestaltung und Führung des sozialistischen Wett bewerbes als System zum Inhalt hat. Es war gar nicht einfach, dieses Do kument auszuleihen. Der BGL-Vor sitzende Dr. Werner Huß konnte es ebensowenig entbehren wie die Wettbewerbsprogramme für 1971 wurde bereits so verfahren. Das war weder ein konfliktloser noch formaler Prozeß, denn eine be stimmte Ordnung und Planmäßig keit, das Zusammenwirken der Lei tungen, Gewerkschaftsgruppen und Kommissionen ist nur eine Seite des Systems der Wettbewerbsfüh rung, der Inhalt die andere, die be- staatliche Leitung. Ein gutes Zei- stimmende. abgeschlossen Universitätsebene werden, aber da es schon für den chen, wenn letztere nicht länger als zwei Tage darauf verzichten kann. Dieses Dokument wurde auf der Grundlage einer Vereinbarung zwi schen Institutsgewerkschaftsleitung und staatlicher Leitung erarbeitet. Nun sollen ja an und für sich der artige Vereinbarungen nur noch auf für uns auch nicht, in welcher Form fixiert, sondern mit welchem Inhalt und mit welcher Zielstellung beide Leitungen auf gemeinsame Ziele Leistungsgruppe umfaßt wiederum eine Reihe von Elementen. In der Leistungsgruppe „Ent Der Wettbewerb am Institut um faßt die Leistungsgruppen Ausbil dung und Erziehung, Weiterbildung, Forschung und sonstige wissen schaftliche Leistungen außerhalb der Lehre, sonstige Leistungen im Rahmen der Planaufgaben, Qualifi- zierung, Leistungen in Wahrneh mung zentraler Funktionen und Entwicklung des sozialistischen Ar- Zeitraum bis 1975 vorlag, sich be- beitens und Lebens (einschließlich währte, blieb man dabei. Wichtig ist ebeitens, ud. -ebensueinschiieich • - - - — der sozialistischen Demokratie). Jede orientierten, ihre Realisierung ohne Verletzung ihrer Eigenständigkeit gemeinsam anpacken. Zu den wich tigsten Punkten dieser Vereinbarung gehört die Wettbewerbsführung. Wer ist für was verantwortlich, wann muß was und wie und von wem gemacht werden? — darüber herrscht an diesem Institut Klarheit. Bis zum 1. Dezember schlüsselt die Institutsleitung die Plankennziffern (soweit vom Institut zu erarbeiten) auf und gibt sie schriftlich an die Wettbewerbskommission. Die BGL organisiert über die Vertrauensleute die Diskussion zur Ausarbeitung der Wettbewerbsprogramme bzw. Maß- nahmepläne. Die Gewerkschafts gruppen geben ihre Entwürfe bis zum 12. Dezember bei der Wett bewerbskommission ab. Bei der an schließenden Prüfung werden Insti tutsleitung und BGL wirksam von den Fachkommissionen, so z. B. von den Kommissionen Ausbildung, Er ziehung und Forschung unterstützt. Müssen Programmentwürfe über arbeitet werden, dann wissen das die Gewerkschaftsgruppen bis zum 31. Dezember. Bereits am 15. Ja nuar liegen sie wieder zur Bestäti wicklung des sozialistischen Arbei tens und Lebens“ sind solche Auf gaben enthalten wie Arbeit mit dem Wettbewerbsprogramm, Auftei lung der Aufgaben (Festlegung per sönlicher Verantwortlichkeit), Be schäftigung mit aktuellen politi schen Problemen, gegenseitige erzie herische Einflußnahme, sozia listische Hilfe, sportliche Betäti gung, gesellige Veranstaltungen, eigene kulturelle Betätigung, Be such und Auswertung von Ver anstaltungen, volkswirtschaftliche Masseninitiative (z. B. NAW), poli tische Repräsentation des Instituts nach außen (Teilnahme an Kund gebungen usw.), direkter Erfah rungsaustausch zwischen Kollek tiven und Erfahrungsaustausch über Wandzeitungen, Versammlungen u. ä. Es wurde versucht, Kriterien und Maßstäbe für die qualitative und quantitative Bewertung zu finden. So wird bei der Arbeit mit dem Wettbewerbsprogramm nicht nur die Regelmäßigkeit und Häufigkeit der Kontrolle über die Erfüllung, sondern vor allem die Einbeziehung der Mitglieder in Ausarbeitung und Kontrolle gewertet. gung vor. Nicht später als am 31. Januar haben alle Gewerk schaftsgruppen die bestätigten Wett bewerbsprogramme für das laufende Kalenderjahr in der Hand. Bis zum 15. Januar wird auch der Wett bewerb des vorangegangenen Jah res ausgewertet. Die Wettbewerbs kommission, aus Vertretern der staatlichen und gewerkschaftlichen Leitung bestehend, legt ihrerseits eine Einschätzung aus der Sicht des Instituts vor. Auf der Grundlage der bilanzierten Programme erarbei tet die staatliche Leitung ihren Planvorschlag für die Universitäts leitung. Bei der Erarbeitung der In einer Wettbewerbsordnung sind u. a. Einzelmaßnahmen zur Wett bewerbsführung, die Tätigkeit der Kommissionen und ein Punktsystem festgelegt. Ein Punktsystem ist sehr umstritten. Nicht bestritten werden kann hingegen, daß Bemühungen um Abrechenbarkeit richtig sind. Den sozialistischen Wettbewerb komplex, konkret und als System zu führen, ist unter Führung der Parteiorganisation am Institut ein gemeinsames Anliegen der staat lichen und gewerkschaftlichen Lei tung. Sie sind dabei ein gutes Stück vorangekommen. I. U. I n der Zeit vom 22. Februar • bis 4. April wird für das V. Studienjahr Veterinärmedi zin das tierärztliche Prakti kum in der sozialistischen Landwirtschaft durchgeführt. Jetzt müssen wir beweisen, daß wir das uns vermit telte gesellschaftswissen schaftliche und fachliche Wis sen beherrschen und gut an- wenden können. Um dieses Ziel zu erreichen, war eine gründliche Vorbereitung not wendig, die wir unter der Lei tung von Dozent Dr. Elze nach dem bewährten Prinzip der Zusammenarbeit zwischen Er zieherkollektiv, Parteigruppe und FD J-Leitung durchge führt haben. Zur inhaltlichen Vorbereitung des Praktikums wurde im Dezember eine Aus sprache mit den ausbildenden Praktikum gut vorbereitet Tierärzten durchgeführt. Im Mittelpunkt der Aussprache standen die Probleme und Schwerpunkte der Erziehungs arbeit an unserer Sektion. Durch die Ausführungen des Vorsitzenden des Lehrkollek tivs „Fachstudium Veterinär medizin“, Prof. Schieiter, des Erzieherkollektivsvorsit- zenden Dr. Schneider, des FDJ-Sekretärs W. Methling und des Vertreters der Praxis Dr. Feldmann, wurden die ausbildenden Tierärzte auf ihre Aufgaben vor allem bei der politisch-ideologischen Er ziehung der Studenten unse res Studienjahres hingewie sen. Dabei wurde besonders auf den FD J-Auftrag für das Praktikum hingewiesen, der vor allem die politische Arbeit mit den Werktätigen in den sozialistischen Landwirt schaftsbetrieben zum Inhalt hat. Die Abrechnung über die Realisierung des Auftrages, der von der FDJ-Studienjah- resleitung beschlossen wurde, erfolgt während des Prakti kums gemeinsam mit den Aus bildungstierärzten und den Betreuerassistenten, sowie auf der Abschlußveranstaltung zur Auswertung des Prakti kums gemeinsam mit den Aus- Die geschilderte schwerpunkt- mäßige Orientierung auf die politisch-ideologische Erzie hung der Studenten unseres Studienjahres gibt uns die Gewißtheit: Wir sind für den Ausbildungsabschnitt in der sozialistischen Praxis gut ge rüstet! Wolfgang Methling Diskussionsabend zur Parteilichkeit in der Kunst Wie kann der Fachbereich Kunst- erziehung/Kunstgeschichte der Sek tion Kulturwissenschaften/Germa- nistik Impulse für die kulturelle Arbeit an der Sektion geben? Wie können Studenten beider Fachrich tungen Diskussionsabende gestal ten, auf denen- z. B. Studentenarbei ten aus der künstlerischen Praxis unter einer bestimmten Thematik — in unserem Falle Industrieland schaften — vorgestellt werden und Kunstgeschichtsstudenten einen Einblick in ihre kulturpolitische Tätigkeit geben? Am 28. Januar 1971 fand der erste Diskussionsabend statt. Zahl reiche Arbeiten von künftigen Kunsterziehern aus ihrem künstleri schem Praktikum in Böhlen wurden gezeigt, der Forschungsstudent Hans Lägel sprach zu seinen Arbei ten, Wilfried Huy, 3. Studienjahr Kunsterziehung/Geschichte, ver suchte, den kulturpolitischen As pekt und die ablesbare parteiliche Stellung der Studenten bei der künstlerischen Widerspiegelung von Industrielandschaften in den Ar beiten der Studenten Ivondic Maischak, Sauerzapfe und Pfitzner herauszustellen. So kam es zu einer zwanglosen Diskussion zwischen Lehrkräften, Studenten und Gästen, in der immer wieder Dozenten unse res Fachbereiches, Dr. Berger, Dr. Ko ber und Prof. Regel sowie Peter Grünstein von der FDJ-Kreisleitung und Studenten beider Fachrichtungen neue Aspekte zu Problemen der Par teilichkeit und der Kunst als Waffe aufwarfen. Im Sozialismus wird das künst ¬ lerische Schaffen immer mehr zu einer gesellschaftlichen Angelegen heit. Deshalb versuchte ich darzu legen, wie wir Studenten der Kunst geschichte uns immer mehr um eine öffentlichkeitswirksame Arbeit be mühen, die uns das nötige Rüstzeug für unsere spätere kulturpolitische Tätigkeit geben soll (ich verweise hier auf den Artikel von Reinhard Grahl, UZ 3/71, S. 4, FDJ-Gruppe bietet an: Kunstdiskussionen) — z. B. unsere Führungen auf der Ausstel lung „Bildnerisches Volksschaffen“ im Oktober 1970 und unsere konti nuierlich durchgeführten Kunst gespräche mit Jugendlichen im Kul turpalast Böhlen. Zur Zeit gestaltet das 2. Studienjahr Kunstgeschichte in Zusammenarbeit mit der Gruppe III/l Kunsterziehung, die um den Titel „Sozialistisches Studentenkol lektiv“ kämpft, eine Poliklinik im Bezirk Leipzig aus. Es kommt darauf an, daß die Stu ¬ denten der Kunsterziehung in ih rem künstlerischen Schaffen ihren parteilichen Standpunkt zum Aus druck bringen und wir künftigen Kunstwissenschaftler in unserer kulturpolitischen Tätigkeit ebenso wirksam werden, bezeichnet doch sozialistische Parteilichkeit ein neues Verhältnis der Verantwortlich keit der Kunsterzieher und Kunst wissenschaftler gegenüber ihrer Klasse und,damit der Gesellschaft. Diesen ersten Diskussionsabend schätze ich noch als Experiment ein. Es sollte seine Aufgabe sein, das Fundament für eine effektivere Zu sammenarbeit im Fachbereich Kunsterziehung/Kunstgeschichte zu legen. Um eine weitere öffentlich keitswirksame kulturpolitische Tä tigkeit zu gewährleisten, schlage ich eine engere Zusammenarbeit mit den Kommilitonen der Fachrichtung Kulturwissenschaft vor. Elfriede Starke Weiterbildung nach Maß . . . (Fortsetzung von Seite 3) sonderes praktisches Gewicht. Ein großer Teil der Hochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter unserer Sektion hat mit großem Ge winn an dem von Dr. Apitzsch aus gezeichnet gestalteten Kurs Stufe I teilgenommen. Wir halten die Grundlagenausbildung in Stufe I und II für sehr nützlich, haben aber bereits während des Kurses unsere Überlegung vorgetragen, wie diese Grundlagenausbildung für die Be dürfnisse der einzelnen Sektionen konkret wirksam gemacht werden könnte. Als stellvertretender Di rektor für Erziehung. Ausbildung und Weiterbildung ist für mich des halb auch von besonderem Interesse, wie wir mit Hilfe teilprogrammier ter Prüfungen, deren Ergebnisse im Rechenzentrum schnell ausgewertet werden könnten, zu einer systema tischen Leistungskontrolle (bei gro ßer Zeitersparnis) gelangen könnten. Hier eröffnet sich zugleich ein brei tes Feld, bestimmte Seiten der EDV- Weiterbildung organisch mit der hochschulpädagogischen Weiterbil dung (namentlich im didaktischen Bereich) zu verbinden. UZ 8/71, Seite 4 Kostbarkeiten 23 Götz straft Goethe Lügen Seit 1893 besitzt die Universitätsbibliothek die umfangreiche Autogra phensammlung, die Ge org Kestner, Enkel des Kammergerichtsrats Jo hann Christian Kestner und dessen Gemahlin Charlotte Buff, Goethes Lotte in den „Leiden des jungen Werther", zusam mengetragen hat. In 261 Kästen sind Briefe' wohl sämtlicher bedeutender Persönlichkeiten Europas des 18. und 19. Jahrhun derts aufbewahrt. Aus der großen Abteilung der nach altem Sprach gebrauch so benannten „Merkwürdigen Deut schen" soll hier von den Autograplen des Ritters Götz von Berlichingen die „Vorladung vor das kai serliche Kammergericht zu Worms vom 12. Oktober 1515 mit dem Protokoll vermerk über den Vor gang der Ladung" vorge stellt werden. Mit dem Original läßt sich freilich Goethes berühmte For mulierung des Ritters Götz nicht belegen, Dr. Debes „Ich wollte, wir alle hätten xg eine Ansicht und diese (. eine Ansicht wäre gut“ * Des späten Shakespeares „Cymbelin" am jungen Arbeiter-und-Studenten-Theater Jüngste Diskussionen über Sinn und Doppelsinn von Shakespeares Romanzen und die Irrungen und Wirrungen, die eine oberflächliche Inszenierung im Zuschauer erzeu gen kann, belegen hinreichend die Widersprüche, vor die sich der Li teraturhistoriker wie der Theater praktiker bei der Interpretation der Werke gestellt sieht. Es verdient da her große Beachtung, daß das Ar beiter-und-Studenten-Theater im Haus der Volkskunst es unternom men hat, als Beitrag zu den 13. Ar beiterfestspielen eine Aufführung der Romanze „Cymbelin“ zu besor gen. Ein solches Unternehmen, von Laien angestrengt setzt hinsichtlich der Aneignung des kulturellen Erbes Maßstäbe; es ist ein Beispiel für — nicht unbekümmertes, aber durch aus forsches — Beschreiten unaus getretener Pfade auf dem weiten Feld des Klassikerrepertoires, für wagemutiges Erproben marxisti scher Rezeptionsmethoden am un gewöhnlichen Gegenstand. Unter Leitung von Bernhard Scheller ist in dem Ensemble, dem junge Leipziger Arbeiter und Stu denten der Karl-Marx-Universität angehören, eine Konzeption entwik- kelt worden, nach der das vielfach polyvalente, stellenweise symbolisch überhöhte, im ganzen ausgespro chen verdichtete Stück so eingerich tet werden konnte, daß im Allzu- Menschlichen das Gesellschaftlich- Bestimmte, im Privaten das Poli tische sichtbar wird. Das Ensemble begreift die Romanze nicht vorran gig als das Produkt einer ungeord net reichen Phantasie des späten Shakespeares, sondern als den — verschlüsselten — Ausdruck der gesellschaftlichen Verfassung des Autors um 1610, zu einrer Zeit, in der sich in England der Grundwider-. Spruch der Epoche zuzuspitzen be gann, das heißt, der Antagonismus von Bürgertum und Feudaladel — durch elisabethanisch-national absolutistische Herrschaftsprinzi pien bis dato in einer Art „Sozial partnerschaft“ kühl gehalten — voll aufbrach. Das „Familiendrama“ um den entschlußarmen König Cymbelin und dessen entscheidungsfreudige Tochter Imogen wird demnach rich tig als ein Gesellschaftsdrama ge spielt, bei dem es über die Konflikte von Personen hinaus um den Zu sammenstoß gegensätzlicher Konzep tionen vom Sozialen und Humanen geht. Shakespeare — so ist weiter richtig gefolgert — spricht für seine Zeitgenossen, wenngleich er sein Stück in der Vergangenheit an siedelt; er historisiert, um zu aktu alisieren. Im besten Sinne des Wortes ist lehrreich selbst diese Romanze noch für uns. Bei aller märchenhaft an- mutenden extremen Verwicklung (innerhalb der zerrissenen Familie) und optimalen Versöhnung (ihrer rettungswürdigen Mitglieder) moti viert Shakespeare auch hier die Handlungen seiner Helden sowohl deren überpersonalen Umständen als auch deren persönlichen Absich ten gemäß, zeigt er partiell auch in diesem Stück „den geheimen Punkt..., in dem das Eigentümliche unsers Ichs, die prätendierte Frei heit unsres Wollens, mit dem not wendigen Gang des Ganzen zusam menstößt“ (Goethe), wodurch der heutige Zuschauer einen anschauli- chen Begriff von der Bewegung zwi schen Individuum und Gesellschaft in den feudalistischen und bürger lichen Formationen gewinnen kann. Andererseits wird derselbe Zu schauer durch die am Schlüsse von „Cymbelin" vermittelte Utgpie einer die „freundliche“ Welt verkörpern den Menschengemeinschaft auf den — wir dürfen einmal so sagen - geschichtlichen I-Punkt verwiesen, den wirklich zu setzen Aufgabe un serer Tage ist. In der Voraufführung am 8. Fe bruar bestätigte sich, daß Scheller das Wesen der so unterschiedlichen Figuren des Stückes genau erfaßt und für das Spiel höchst einfalls reich ausgelotet hat. Die Vorauffüh rung widerlegte unsere zunächst begründete Annahme, daß bei dem lobenswerten Versuch, durch ra dikale Kürzungen zu konzentrieren, den Bearbeitern eine Reihe zu kräf tiger Striche unterlaufen sei, die dem nichteingeweihten Zuschauer das Verständnis des Geschehens erschweren, überdies zu einer un ökonomischen Proportion zwischen Einzelszenenaufwand und Gesamt- aktion und dadurch schließlich zu einem die Gestalten betreffenden Plastizitätsverlust führen könnte. Die Vorstellung hatte von Anfang bis Ende Tempo wie Zusammenhalt- Henning Schaller, der die Ausstat tung besorgte, beweist mit klugen Szenenbildern und phantasievollen Kostümen beinahe überall gute« Empfinden für ein ausgewogenes Verhältnis von Stilisierung und Tra dition Uwe Ködderitzsch hat Lieder nach Shakespeare-Sonetten geschrie ben, die — zwischen Szenen einge schoben — dank ihres eigenartig herben melodischen Reizes von den Darstellern mit Freude gesungen werden und Freude machen. Einet das kritische Vermögen des Zu 4 schauere fördernden Desillusionie rung dienen sie — was sie ursprüng lich eigentlich sollten — allerdings kaum. Das mit Temperament und Diszi plin agierende Ensemble wahrte bei der Rollenbewältigung im allgemei nen große Konzeptionstreue, zeigte sich in Mimik und Gestik erstaun lich variabel und verfügt fast aus nahmslos auch über eine gute Sprechtechnik. Die Aufführung könnte an Dichte zusätzlich gewin nen, wenn manche Akteure die Scheu vor sich selber ablegen und bestimmte Szenen noch besser, näm lich intensiver ausspielen würden. Die Titelrolle ist mit Eike Sturm höfel, der beispielhafte Wandlungs fähigkeit demonstriert und für jede Lage die genaue Diktion zu finden weiß, hervorragend besetzt. Wir be dauern, daß namentlich diese Partie von Streichungen arg betroffen wurde. Carola Röger spielt die Imo gen erfrischend resolut, Frank Rä ther den Posthumus mit schöner, der Rolle angemessener Eckigkeit In weiteren tragenden Rollen über zeugten Gisela Senf als Königin Christian Becher, der den fürchter lichen Cloten wohldosiert der Lä cherlichkeit preisgibt, Wolfgang Häntsch als lachimo, Bernd-Luti Lange und Jürgen Hart als einfäl tiger beziehungsweise zweifältiger Lord sowie die Darsteller der von der Regie zu Recht entschieden ins Zentrum gerückten Volksgestalten der auf eindringlich leisen Ton ge: stimmte Hans-Jürgen Turczynsk. (Pisanio), der mit weisem Pfif agierende Christoph Hein (Kerker wächter). Mathias Paarsch (Arvira. gus) sei stellvertretend für all jene genannt, die vergleichsweise kleinen Rollen lebhaft Profil zu geben ver mochten. Begeisterter Beifall und Hervorrufe am Schluß! Dem gesamten Kollektiv, ein schließlich der technischen Kräfte, das mit seinem Einsatz ein wirksa mes Beispiel routinefreier Kunst vermittlung bot, möge an dieser Stelle ein herzlicher Dank aus- gesprochen, an seiner Spielstätte je doch vor allem das Interesse einer zahlreichen Besucherschaft zuteil werden. Dr. Werner
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