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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
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Band 15.1971
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Physik und Weltbild - Teilaufgabe der Direktive UZ-Kommentar _aemzanoau Überprüfungen über Prüfungen Das genaue Studium der Materia lien der 14. Tagung des ZK der SED beherrscht in diesen Tagen und Wo chen zum großen Teil das geistige Leben an der Universität. Das Prin zip: erst genau studieren und dann diskutieren, ist in den Partei-, FDJ- und Gewerkschaftsgruppen zu einem wichtigen und richtigen Arbeitsstil geworden. Trotzdem wäre es völlig fehl am Platze, gründliches Studie ren mit viel Zeit nehmen zu ver wechseln. Da taucht doch ab und zu die Meinung auf: „Ich kann mich jetzt nicht gründlich mit den Mate rialien des Plenums befassen, ich muß mich auf die Prüfung in diesem oder jenem Fach konzentrieren.“ Das Auftauchen dieses Arguments, und wenn es auch noch so vereinzelt geäußert wird, wirft die Frage auf: Wenn sich ein Student das leisten kann, sind dann die Prüfungen nicht einer Überprüfung wert? Überall, in welchen Sektionen auch immer, wenn nach den dringendsten Pro blemen gefragt wird, an denen zur Zeit gearbeitet wird, kommt bei der Aufzählung an oberster Stelle: „Durchdringung der Lehrveranstal tungen des Faches mit dem Gedan kengut des Marxismus-Leninismus“. Sind die Prüfungen davon ausge schlossen? Ich kann mir nicht vorstel len, daß eine Prüfung, die den Nach weis erbringen soll, daß der Student beim wissenschaftlich-produktiven Studium in diesem Fach gelernt hat, Fakten in die richtigen Zusammen hänge zu bringen, an den neuesten Erkenntnissen der wissenschaftlichen Politik unserer Partei einfach vorbei gehen kann. Was nützen sonst alle Bemühungen von Wissenschaftlern und auch FDJ-Studenten, das Niveau der marxistisch-leninistischen Erzie hung zu verbessern? Daß das nicht allein die Verant wortung der für die speziellen Prüfungen verantwortlichen Hoch schullehrer ist, darüber ist sich zum Beispiel die APO Tierproduktion völlig im klaren. Deshalb war das auch ein Thema auf der 2. außer ordentlichen Mitgliederversammlung der Partei. Die Genossen beschlos sen, das Studium der Materialien des 1^4. Plenums sehr gründlich aus-,, zuwärten. Das wird noch in diesem Monat in Seminaren aller FDJ^ Gruppen geschehen. Für sie steht es fest, daß niemand den Nachweis er halten kann, ein guter Fachmann zu sein, welchen Fachs auch immer, der nicht mit der Politik der Partei ver traut ist. Physik-Kolloquium über weltans und Fachausbildung Es verdient sicher hervorgehoben zu werden, wenn Physiker ihr Phy sik-Kolloquium der „Festigung der marxistisch-leninistischen Welt anschauung in der physikalischen Fachausbildung“ widmen. Ein be achtlicher Kreis von Wissenschaft lern — die führenden Professoren der Sektion, Assistenten, Forschungs studenten — hörte dem Vortrag Prof. Kühnels, des stellvertre tenden Direktors für Erziehung und Ausbildung, aufmerksam zu und beteiligte sich an der Diskussion. Der Vortrag nannte Beispiele für natürliche Verknüpfungen zwischen Physik und Philosophie, die für die weltanschauliche Erziehung nutzbar zu machen seien — Begriffe, die in beiden Fächern eine Rolle spielen: Raum und Zeit beispielsweise oder die Beziehungen zwischen dem ge sellschaftswissenschaftlichen Ter minus Freiheit und der „Willens freiheit des Elektrons“. Sektions direktor Prof. Uhlmann schlug in der Diskussion vor, das dem Zufall ausgesetzte Zusammenstellen von Möglichkeiten durch die Bestim mung spezieller Notwendigkeiten, Zielstellungen der marxistisch-len.- nistischen Durchdringung zu syste matisieren. Als solche Gesamtziele der Ausbildung führte er an: das Begreifen der Einheit und Wechsel wirkung von Philosophie und Na turwissenschaften; das Erkennen der Stellung der naturwissenschaft lichen Forschung im ökonomischen System des Sozialismus, das Primat der Ökonomie; den Nachweis, daß ohne wissenschaftliche Weltan schauung trotz humanistischer Grundhaltung grobe politische Feh ler unvermeidbar sind u. a. Damit ging Prof. Uhlmann — wie teilweise auch der Vortragende schon — deutlich über das Thema des Kolloquiums hinaus. Das fest zustellen scheint uns wichtig, weil die Veranstaltung nicht genügend davor bewahrt blieb, ihr Thema mit dem Auftrag der Direktive des Mi nisters zur Verbesserung der klas senmäßigen Erziehung der Studen ten gleichzusetzen. Der ausdrück liche Hinweis darauf wäre an gebracht gewesen, daß weltanschau liche Bildung im Fach nur ein — zwar notwendiger, aber doch einzel ner — Bestandteil der Aufgaben der Direktive ist, daß es insgesamt um die Verantwortung der Sektion für die gesamte Erziehung auf marxi- stisch-leninistischer, Grundlage geht und auch in der physikalischen Fach- ausbildung um die Erzeugung eines materialistischen Weltbildes und eines festen Klassenstandpunktes mit Hilfe aller Bestandteile des Marxis mus-Leninismus und durch den Nachweis der Einheit von Politik, Ideologie und Wissenschaft in der Erziehung Arbeit der Sektion — moderne sozia- listische Arbeitsweise, Einbeziehung der Studenten in Gemeinschafts arbeit zur Stärkung des sozialisti schen Staates wurden als Stichworte in der Diskussion genannt. Ein bemerkenswertes Charakteri stikum der Veranstaltung war, daß nicht nur inhaltliche Ideen vorgetra gen wurden, sondern auch Maßnah men zu ihrer Verwirklichung vor geschlagen wurden, ausgehend von den Worten des Genossen Hannes Hörnig, Mitglied des ZK der SED und Abteilungsleiter Wissenschaften im ZK, daß die Verwirklichung der Direktive eine Aufgabe sei, die an Umfang und Bedeutung der Einfüh rung des Marxismus-Leninismus- Studiums von 1951 nicht nachstehe Der Vorschlag, die Lehrkollektive in sich, dann untereinander zum Erfahrungsaustausch zu verpflichten, könnte dafür eine günstige Aus gangsbasis schaffen. Prof. Kühnel kündigte die Arbeit einer Kommission von Wissenschaft lern und Studenten an, die sich ähnlich dem Beispiel der Chemiker um einen Problemkatalog bemühen wird und zusammen mit der Lehr gruppe ML an der Sektion Physik auch einige Vorlesungen direkt be einflussen soll. Dr. R a a s e , ' Lei ter der Lehrgruppe ML, bat um Konzentration auf zwei bis drei Vorlesungen bzw. Komplexe, um die Arbeit mit Hilfe gezielter ge meinsamer Hospitationen möglichst effektiv werden zu lassen. Beide be tonten, daß das eine erste Stufe der Arbeit sein solle, die zudem mög lichst mit anderen Naturwissen schaftlern der Universität und mit den Physik-Sektionen der DDR ge meinsam durchzuführen sei. Sicher auch für andere wichtig der Hinweis darauf, daß neues An schauungsmaterial, wie es jetzt vie lerorts im Zusammenhang mit neu konzipierten Lehrveranstaltungen entstehe, von vornherein weltan schauliche, politische, ökonomische, ethische, militärpolitische Anknüp fungspunkte berücksichtigen müsse. Die Physiker unterstützten den Gedanken, den ML-Nachweis inner halb der Promotion A in starkem Maße für die Schaffung von Grund lagen zur Verwirklichung der Di rektive zu nutzen. Dieser Gedanke sollte auch nicht durch den Hinweis auf die geringe Zahl qualifzierter Betreuer, die in Marxismus und Fach genügend sattelfest sind, redu ziert werden. Abgesehen von der wachsenden Rolle der marxistisch- leninistischen Weiterbildung der Na turwissenschaftler selbst, auf die mehrfach verwiesen wurde, könnten hierfür möglicherweise auch Poten zen der Universität als Ganzes noch effektiver genutzt werden. • Ms. D ie Seminargruppe 1 des 4. Stu dienjahres Veterinärmedizin hat in den letzten Monaten durch eine bemerkenswerte Initiative an der Sektion Tierproduktion/Veterinär- medizin von sich reden gemacht. Wie Gruppensekretär Jugendfreund Hans-Georg Möckel auf der Wahlversammlung det Grundorgani- sation berichtete, haben die Ange hörigen seiner Gruppe einen Ver trag über sozialistische Hilfe mit einer LPG des Kreises Leipzig-Land abgeschlossen. Worum geht es da bei? Der Betrieb, die LPG „Dr. Marga rete Blank" in Panitzsch, erreichte 1969/70 die schlechtesten Nach zuchtergebnisse bei Schweinen im Kreis. Durch ihren Betreuer, Dipl.- Landwirt Franz Reinisch, auf diese schwache Genossenschaft aufmerk- Hilfe für Genossenschaft - selbstverständlich sam gemacht, untersuchten die FDJ- Studenten die Situation in der Pa nitzscher Schweinezucht. Sie fanden einen modernen Zuchtstall und die Bereitschaft der Mitglieder der Bri gade Kunde, höhere Leistungen zu erbringen', vor. Dem standen unge nügende Fütterungstechnik und Futterqualität, mangelhafte Doku mentation sowie unzureichende Hal tung und Pflege gegenüber. Nach gründlicher Analyse dieser Faktoren beschlossen die Jugend freunde der Seminargruppe 1 auf ihrer Gruppenwahl im Oktober ver gangenen Jahres, in der LPG Pa nitzsch zielgerichtete Hilfe zu leisten. Dabei waren sie sich völlig darüber im klaren, daß daraus für sie eine beachtliche zeitliche Belastung er wachsen würde. Seit Oktober ist nun schon aller hand geschehen. Jede Woche fuh ren Studenten nach Panitzsch. In nerhalb von drei Wochen gelang es, die Fütterung in Ordnung zu brin gen, bis zum Dezember war die Grundlage für eine ordnungsgemäße Dokumentation geschaffen. Das große Ziel für 1971 lautet: An hebung der Reproduktionsleistung auf 15 Ferkel je Sau und Jahr. Nicht nur die LPG, auch die Stu denten ziehen aus dieser Arbeit großen Nutzen. Die Zuchtherde der LPG „Dr. Margarete Blank" steht im Rahmen des Möglichen für Ver suchszwecke zur Erarbeitung von Diplomarbeiten zur Verfügung. Zu dem liegt auf der Hand, daß jeder Jugendfreund durch die ständige und direkte Konfrontation mit Pro blemen der Praxis wichtige Impulse für seine Entwicklung zu einer so zialistischen Leiterpersönlichkeit er hält. Jochen Selbitz UZ-Porträt Sigrid Petzold „Wir danken für die gute gastrono mische Betreuung...", das kann man im Gästebuch der Mensa im Heim der Freundschaft nachlesen. Der Dank rich tet sich an die Leiterin der Mensa, Sigrid Petzold und ihr Kollektiv. „Als ich vor 3 Jahren die Leitung der Mensa übernahm, hatte ich ein bißchen Angst, daß ich mich als Frau bei den Studen ten nicht durchsetzen könnte, aber ent gegen allen Befürchtungen habe ich mich gut eingearbeitet.“ Sigrid Petzold kann sich auf alle ihre Mitarbeiter verlassen, weil sie jeden gut kennt. „Ich lege Wert darauf, daß in meinem Kollektiv eine angenehme Arbeitsatmosphäre herrscht, und wenn meine Kollegen persönliche Probleme haben, dann klären wir die gemein sam." Seit vergangenem Jahr ist Sigrid Petzold Kandidat der Partei. Sie erklärt, daß sie durch ihre Tätigkeit in UGL und BGL, durch ihre Leiterfunktion und die Unterstützung ihrer Familie politisch gewachsen ist. Das drückt sich z. B. in Diskussionen mit ihren Mit arbeitern über politisch-ideologische Fragen aus. Sigrid Petzold meint: „Ich will nicht nur. gute Küchenleiterin sein, sondern auch eine gute Genossin." Es vergehen sicher keine 10 Minuten, ohne daß das Telefon klingelt, und man den Rat oder die Anweisung der Küchenleiterin einholt. Sigrid Petzold setzt mit Hilfe ihrer Kollegen ihre ganze Kraft dafür ein, daß die Versor gung der Studenten reibungslos ab läuft. Es ist eine nicht ganz leichte Aufgabe, auf die unterschiedliche Men talität unserer ausländischen Studenten einzugehen, aber Sigrid Petzold erklärt dazu: „Ich glaube, daß das ganz gut gelingt." Mensaleiterin, Lektor für Fachkunde- Unterricht an der Betriebsakademie und eine ganze Reihe weiterer Verpflich tungen, dafür ist gewiß manchmal ein 12-Stunden-Tag zu kurz. Sie verriet mir, wie sie es schafft. Es gibt in ihrem Tagesablauf keinen Leerlauf. Jede Minute ist für sie kostbar, in der etwas für die Vorbereitung des Mensabetrie bes getan werden kann. Dieses Prin zip wahrt sie auch außerhalb der Ar ¬ beitszeit. Sie nimmt an einem Lehr gang der Karl-Marx-Universität für sozialistische Menschenführung und natürlich am Parteilehrjahr teil und vervollkommnet ihre Englischsprach kenntnisse. Eine sehr ausgeprägte Eigenschaft ist ihre Fürsorge um die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und Lehrlinge. „Zu einem erfolgreichen Ar beitsablauf braucht man einen beweg lichen Mitarbeiterstab", erklärte Sigrid Petzold, dem sie deshalb gern ihre Berufserfahrungen vermittelt. Im Dezember des vergangenen Jah res wurde sie Aktivist der sozialistischen Arbeit. Diese und andere Auszeichnun gen sind die Bestätigung dafür, daß Sigrid Petzold mit ihrem Kollektiv den richtigen Weg gegangen ist. Es gibt kein kulturelles Ereignis, an dem nicht die Mensaleiterin einen Anteil hat. „Wir lassen es auch nicht zu, daß sich jemand aus unserer großen Familie ausschließt, wenn aktiv, dann gemein sam." Sigrid Petzold versteht es, ihr Kollektiv mitzureißen, für eine gemein same Sache zu begeistern. ug WZ 4/5 erschienen Im Heft 4/5 der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Reihe wird eine wissenschaftliche Un tersuchung „Zur Pathogenese und Klinik der progressiv chro nischen Polyarthritis“ geführt. Im Vorwort schreibt MR Prof. Dr. med. habil. W. Otto: „Die progressiv chronische Po lyarthritis (P- s. P.) steht im Mit telpunkt rheumatologischer For schungen. Mit ihrer fortschreiten den Tendenz, die ohne ärztliches Zutun bei etwa 80 Prozent der Erkrankten frühzeitig zur Ar beitsunfähigkeit, Invalidität und Siechtum führt, stellt sie ein weltweites sozialmedizinisches und sozialökonomisches Problem dar. Ein Krankheitsbefall von etwa 1 Prozent weist auf die Dringlichkeit zur ätiologischen Klärung hin, damit diese Patien ten frühzeitig einer kausalen Therapie zugeführt werden kön nen. In den letzten Jahren wur den vielseitige, vorwiegend bio- chemisch und immunologische Untersuchungsergebnisse im Schrifttum mitgeteilt...“ Kostbarkeiten Stamnos des Euphronios Vor einigen Jahren drehte der Deutsche Fernsehfunk nach einem Manuskript von Dozent Paul den Dokumentarfilm „Antike aus Scherben“, der die Wiederherstellung griechischer Keramik des 9. bis 4. Jh. v. u. Z. im Antikenmuseum der Karl-Marx-Universität zum Gegenstand hatte. Die bedeutendste Restaurierungsleistung der Leipziger Sammlung war die Rekonstruktion eines knapp 40 cm hohen Weingefäßes aus 62 Scherben: dadurch wurde der einzige Stamnos des berühmten Töpfers und Malers Euphronios, der um 500 v. u. Z. in Athen arbeitete, wiedergewonnen. Die Form darf mit Ausnahme von Fuß und Lippe auf Grund der Krümmung der einzelnen Scherben als absolut ge sichert gelten. Das bestätigte sich auch, als 1957 ein weiteres zugehöriges Fragment aus Freiburg im Breisgau für Leipzig erworben und eingefügt werden konte, ohne daß Rekonstruk tionskorrekturen vorgenommen werden mußten. Die Freibur ger Scherbe mit der Doppelflöte gehört zu dem langgewande ten Jüngling rechts, der folglich musiziert, während die bei den anderen sich mit Diskus und Speer üben. Scherben griechischer Keramik sind zum Teil über die Museen der Welt verstreut; sofern sie sich als zusammen gehörig erweisen und aneinandergepaßt werden, ist ein Zeug nis antiker Kultur wiedererstanden — im Fall des Stamnos des Euphronios das einzige Beispiel seiner Art. Herrmann, Kustos des Antikenmuseums „Dr. med. Sommer II“ im Gespräch der Fachkollegen Assistentenklub des Bereiches Medizin lud zur Filmdiskussion ein Ein junger Mann mit Koffer be tritt die chirurgische Klinik. „Dok ter Sommer — bitte auf die Sta tion 4!“ tönt es plötzlich aus dem Lautsprecher. Im nächsten Augen blick ist er am Bett des Patienten, gibt seine erste Injektion. Da steht plötzlich Dr. Sommer, der Oberarzt hinter ihm. Der junge Mann ist ver legen. Er heißt auch Sommer. „Wir nennen ihn einfach Sommer II!“ entscheidet der Chef der Klinik. Wo mit nur das geringste der Probleme aus dem Weg geräumt wäre, die dem jungen Dr. Sommer in den er sten Wochen seiner beruflichen Praxis begegnen ... Ärzte, Schwestern, Angestellte des Bereiches Medizin verfolgen im voll besetzten Hörsaal der Hautklinik den DEFA-Film „Dr. med. Som mer II“. Manch kritischem, fach männischem Blick müssen die Sze nen und Einstellungen standhalten. Hin und wieder ist ein Lachen zu hören, da ein. Schmunzeln zu sehen, wenn das Detail dem Fachmann nicht exakt erscheint. Doch werden auch Erinnerungen an die eigenen Schritte in einer Klinik wach. „Der Film ist ein Film, der für Laien auf medizinischem Gebiet ge dreht wurde, um ihnen einen Ein blick in die Problematik unseres Gesundheitswesens zu geben, um einen breiten Bevölkerungskreis mit dem Alltag dort bekannt zu machen. Und uns interessierte dabei die Man nigfaltigkeit der Probleme — ich denke dabei an das Stufen-Pflege- Programm — die schon in diesem Bereich gelöst wurden und an die, die noch zu bewältigen sind. Der Film macht uns mit einem jungen Arzt bekannt, der seinen Weg in der Klinik sucht und dabei einen vorerst unbequemen wählt.“ Lothar Warnecke, Regisseur und neben Hannes Hüttner Drehbuchautor, charakterisierte . einige Gesichts punkte des Filmes in der anschlie ßenden Diskussion. Von Fachleuten wurde ihm be stätigt, daß sein Film sehr gut auf genommen wurde. An für den Arzt sehr wichtigen Fragen, wie das neue Arzt-Patienten-Verhältnis, den damit verbundenen psychologischen Problemen der Therapie, der Stel lung der Klinikangestellten, der As sistentenärzte untereinander, ent zündeten sich die Debatten immer wieder aufs neue. Lothar Warnecke gab auch einen Einblick in die Werkstatt des Films und seine Entstehungsgeschichte. Er bestätigte, die Meinung des Audito riums, daß eine Vielzahl von Pro blemen aufgeworfen werden, sei es das Privatleben des Dr. Sommer II, des Oberarztes Dr. Sommer, oder seien es Probleme der Klinik. Wie zur Konzipierung des Films das Stufenpflegeprogramm bekannt wurde, nach der Fertigstellung des Streifens aber schon angewandt wurde, so zeigt ein Film Historie, Gegenwart und Zukunft, damit ver wies der Regisseur auch auf die Dy namik der Prozesse im Gesundheits wesen hin, die der Film nur anre gen kann. Studenten forschen für Studenten Marlene Scherfke unterhielt sich mit dem FDJ-Sekretär der Seminargruppe 111/2, Rainer Großkopf, von der Sektion Philosophie/WS Auf dem VIII. Parlament hat Walter Ulbricht den Studentenwett bewerb um den Titel „Sozialistisches Studentenkollektiv“ als Hauptfeld für die Bewährung der Jugend be zeichnet. UZ: Seid ihr als einziger „Titelver teidiger“ an eurer Sektion ein Kol lektiv aus lauter Beststudenten oder hattet ihr ein spezielles Arbeits rezept? Rainer: Unser Leistungsdurch schnitt ist zwar 1,9, aber dahinter steckt kein Geheimrezept, sondern klare Studienkonzeption und konti nuierliche Arbeit. In der Begrün dung stand außerdem „für schöpfe rische Initiative im wissenschaft lich-produktiven Studium und aus gezeichneten Kollektivgeist“. Das ist eigentlich die wesentliche Voraus setzung, um die jede Seminargruppe immer wieder ringen muß. UZ: Also doch Geheimrezept? Rezepte sind nicht variabel genug für uns. Unsere FDJ-Leitung muß zum Beispiel in der Lage sein, un sere 16 Mitglieder zu fordern — je den einzelnen mit ganz konkreten, abrechenbaren Aufgaben, gesell schaftlichen und fachlichen. Wir 16 als einzelne Studentenpersönlich keiten sind dann zusammen „die“ Gruppe, in der ganz offen alle welt anschaulichen, politischen und per sönlichen Probleme gelöst werden. Straffe Planung und Leitung auf der anderen Seite, das sind sozusagen die Pfeiler der WS III/2. UZ: Alle Sektionen für Marxis mus-Leninismus führen die dritte Hochschulreform mit anspruchsvol leren Lehr- und Studienmethoden weiter. Wie habt ihr euch darauf eingestellt? Rainer: In einem Jahr werden wir als Propagandisten der SED, als Lehrer im Hoch- und Fachschul dienst arbeiten. Die neuen Lehr pläne verlangen von uns, die theo retischen Erkenntnisse des wissen schaftlichen Sozialismus praktisch anzuwenden oder wenigstens eigene Argumente zu überprüfen; das heißt, noch bessere Vorbereitung und in tensiveres Durchdenken der Aufga ben. Die Sektionsleitung und die FDJ-Kreisleitung haben uns als ihre ersten Studenten-Vertrags- partner mit der Ausarbeitung einer Analyse in der Sektion Mathematik beauftragt; Thema: Wie wirkt sich der Studentenwettbewerb auf die Bewußtseinsbildung aus? Die Pro blematik war uns zwar nicht fremd, aber jeder von uns erarbeitete sich nach einheitlichen Kriterien eine Konzeption, um das „Experiment“ mit bestem Ergebnis zu führen. UZ: Experimente verlangen Kon zentration und Ausdauer. Hattet ihr auch Mutproben zu bestehen? Rainer: Natürlich, das ist ja bei al len noch nicht gelösten Aufgaben so. Wir mußten insgesamt dreimal die Konzeption der Arbeit ändern. Die Auswertung von Arbeitsergebnissen der FDJ-Gruppentätigkeit, das „Mäuschenspielen“ in Versammlun gen brachten zwar statistische „Er folge“, aber wir wollten diese erste Konfrontation mit unserer künfti gen Praxis sozusagen optimal aus nutzen. Erst als wir mit den Lei tungen der Gruppen Erfahrungen austauschten, Ratschläge gaben und mit den „Matheleuten“ im FDJ- Lehrjahr diskutierten, wurde un sere Arbeit sinnvoller für alle Be teiligten. Die Analyse ist konkreter geworden, die Sektionsleitung kann unsere Erfahrungen und Verbesse rungsvorschläge -in organisatorischen und inhaltlichen Fragen für das nächste Studienjahr auswerten und die Mathematiker werden den wis senschaftlichen Sozialismus in ihrem Fach sicher nicht mehr als „demo kratisches Schwänzchen“ betrach ten. Kontakt haben wir übrigens noch immer mit ihnen. Ich glaube, daß sich unsere Gruppe auf diese Weise etwas von dem berühmten Rüstzeug für die Praxis anzueignen verstanden hat. UZ 5/71, Seite 1
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