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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 14. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 7, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 11. März 1
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- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1
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- Ausgabe Nr. 21, 20. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 29, 15. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 31, 5. August 1
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- Ausgabe Nr. 38, 8. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 28. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 43/44, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 25. November 1
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- Ausgabe Nr. 48, 9. Dezember 1
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Band
Band 15.1971
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F Vietnamesische Studenten haben bei uns überall Freunde Der Beginn einer Freundschaft und eine Weihnachtsfeier Ngyen Chi Boe, Le Dä-Phuong, Dong My — es fällt schwer, alle Namenszüge zu entziffern, die vor eineinhalb Monaten unter einen Freundschaftsvertrag gesetzt wur den. Als Kollege Schöne den Weg zum Herder-Institut antrat — schon vorher hatte man sich in seiner Brigade Gedanken gemacht, was tägliche Solidarität üben bedeutet — war klar, wir wollen für drei viet namesische Studenten Pate werden. Doch zu den damals 12 Kollegen der Brigade ..Fortschritt“ des VEB Was serversorgung und Abwasserbehand lung Leipzig kamen 13 junge Viet namesen. Und sie wurden mit of- nen Armen empfangen. Wo für drei Platz ist, genügt er auch für drei zehn, sagte man sich. Jeder kann seinen Patenpflichten so am besten gerecht werden. Natürlich schwer wird es, wenn die große Karten bestellung für eine Veranstaltung abgegeben wird oder wenn man Plätze im Bus benötigt. Doch das tut dem Beginn einer tiefen'Freund schaft keinen Abbruch. tischen, ökonomischen oder kulturel- N len Ziele besser verstehen“, meint Frau Barth. „An der Universität brauchen wir da noch bessere Mög lichkeiten“, setzt Frau Barth aber auch hinzu. Wie man lernte, daß „Bum- Dew“ Post oder „Thong-Boa" Information heißt Eineinhalb Monate alte Freund schaft und viele Zusammenkünfte gab es schon zwischen den 13 viet namesischen Studenten und den jetzt vierzehn Brigademitgliedern. Erster Treff — im sowjetischen Staatszirkus. KIO zeigte seine frap pierenden Zauberkunststücke. Be geisterung bei den Vietnamesen und ihren deutschen Freunden. Die Frage an Brigadeleiterin Ritter: Ist es schwer, immer neue interes- sante gemeinsame Themen für Zu sammenkünfte zu treffen? Vernei nung ist ihre prompte Reaktion. Es geht darum, so oft wie möglich zu sammenzusein und sich kennenzu lernen. Im Brigadetagebuch finde ich viele Berichte über dieses Ken nenlernen. Zum Beispiel Wanderung Brennende Kerzen, Tannengrün, Geschenke auf jedem Platz — elf vietnamesische Jungen und zwei Mädchen sind Gast bei der „Fort schritt“-Brigade. Der Betriebsdirek tor, die gesamte Brigade mit Bri gadeleiterin Regina Ritter, Frau Barth, Herr Köpf vom Herder-Insti tut sitzen mit in der Runde. Das Programm des späten Nachmittags — gemütliches Kaffeetrinken, begei stertes „Päckchenöffnen“, Lichtbil dervortrag 'von Kollegen Oschatz, der Urlaubsbilder aus der Sowjet union mitbrachte, und immer wieder angeregte Unterhaltungen über das Studium der Gäste, die Arbeit der Brigade und über zu Hause. Viele unterhalten sich schon über den Ablauf der Feiertage, denn die viet namesischen Freunde werden sie im Kreise der Brigademitglieder und ihrer Familienangehörigen ver bringen. Das ist eine Selbstverständ lichkeit, da gibt es keine Frage. Muß man fragen, ob diese Brigade den Ehrentitel verliehen bekam? Brigadeleiterin Regina Ritter er zählt begeistert von ihrer doch noch recht kurzen Freundschaft mit den vietnamesischen Studenten des Her der-Institutes. Wie die Freundschaft vertieft werden soll, erfahre ich. Edeltraud Barth. Lehrerin im Hoch schuldienst und Betreuerin der 13 Vietnamesen, spricht von der Hochachtung, die sie alle der Bri gade Zollen, von dem Vertrauen, das sie von der Brigade erhalten und das sie ihr entgegenbringen. „Wir sind immer wieder sehr daran in teressiert, daß unsere Studenten einen so guten Kontakt zum Gast land bekommen. Nur so kann man alle Belange des Landes, seine poli- durch Leipziger Parkanlagen, und das Kegeln wurde an einem Abend sehr groß geschrieben. „Vietnam mit den Augen eines Dozenten gesehen“ — Werner Mök- kel, Lehrer im Hochschuldienst am Herder-Institut, lud dazu ein. Die Eintragung im Tagebuch über diesen Lichtbilderabend: „Man lernte Viet nam viel genauer kennen, und da durch können wir auch ein besseres Verständnis für die Probleme un serer Freunde aufbringen.“ An diesem Abend wurde auch der Freundschaftsvertrag (siehe unser Auszug) zwischen der Brigade „Fort schritt“ und den vietnamesischen Studenten abgeschlossen. An diesem Abend lernte man auch die ersten vietnamesischen Worte richtig spre chen. . Ban-Dien heißt Post und Thong-Bao heißt Information und viele andere fremd klingende Voka beln wurden dauernd wiederholt, bis sie eingeprägt waren. Nguyen ngve Chau, Gruppensekre tär der Gruppe dieser vietnamesi schen Studenten, sagte mir, daß sich alle sehr über diese Vereinbarungen freuen, daß sie in Vietnam schon Bürger unseres Staates kennenge lernt haben und daß sie stolz sind, hier so ein gutes zweites Zuhause gefunden zu haben. Nach dem Ab schluß am Herder-Institut werden sie an verschiedene Hochschulen und Universitäten gehen. Eine große Hilfe ist dabei der Kontakt zu dieser Brigade, mit deren Hilfe sie viel über die Lebensgewohnheiten der Werktätigen erfahren und viel von echter Solidarität spüren. Sie haben hier Freunde und eine große Fa milie gefunden. D ie Brigade verpflichtet sich: Herder-Institut pflegt viele Kontakte -Um den Studenten einen Einblick Aus einem Gespräch mit Gerhard Hartung, Beauftragter für außerunterrichtliche Erziehung in das Leben und Schaffen unserer am Herder-Institut Werktätigen zu vermitteln, laden wir sie zu unseren Brigadeveran- staltungen bei gesellschaftlichen An lässen ein. — In diesen Veranstaltungen wer den unsere Brigademitglieder die Studenten mit dem persönlichen Aus dem Freundschaftsvertrag Leben und der Entwicklung unse res Staates sowie unseren sozialisti schen Errungenschaften vertraut machen. — Gleichzeitig sollen diese Ausspra chen und Zusammenkünfte dazu dienen, die deutsche Sprache bei den vietnamesischen Studenten zu festi gen. — Die Brigade erklärt sich bereit, Lehr- und Anschauungsmaterial zur Verfügung zu stellen (z. B. Bücher- ausleihe in der Betriebsbibliothek, Wasserwerkbesichtigungen u. ä.). — Bei besonderen gesellschaftlichen Anlässen der Studenten werden sie von Mitgliedern der Brigade unter stützt. . Welche Unterstützung können die Angehörigen der Karl-Marx-Univer sität und die Werktätigen anderer Leipziger Betriebe und Institutionen den am Herder-Institut studierenden Ausländern geben, die politischen, ökonomischen und kulturellen Be dingungen unseres Landes besser kennenzulernen ? Wir bemühen uns, den gesamten Lehrprozeß so anzulegen, daß die ausländischen Studenten 1 schon weitestgehend mit unserem Land vertraut werden. Sie bringen meist andere Lebensgewohnheiten mit und müssen sich im Verlauf der Vorbe reitungszeit am Herder-Institut auf ein Studium an Universitäten, Hoch oder Fachschulen einstellen. Sehr günstig wirkt sich der Kontakt zu einer Brigade, einer Familie oder einem Wissenschaftler oder Studen tenkollektiv aus. Wir sind vom Her der-Institut sehr bemüht, für unsere Studenten gute Möglichkeiten zum Kennenlernen der Republik und ih rer Menschen zu schaffen und es gibt eine Vielzahl von Brigaden, Schulklassen und sogar Einwohnern ganzer Ortschaften, die uns dabei tatkräftig unterstützen. Eine Bitte in diesem Zusammen hang an die FDJ-Kreisleitung und alle FDJ-Studenten der Karl-Marx- Universität. Die doch recht spär liche Zahl der Foren und Veranstal tungen, die unsere ausländischen Freunde mit den FDJ-Studenten zu- sammenbrachten, reicht uns nicht aus. Die Rolle der Freien Deutschen Jugend - an der Universität, die die ausländischen Studierenden später im Studienprozeß als eine wichtige Führungsgröße kennenlernen wer den, müßte ihnen schon eher prak tisch vertraut gemacht werden. So gibt es z. B. schon im Studenten wohnheim Haus III der Straße des 18. Oktober gute Bemühungen einer Zusammenarbeit. Studenten der Sek tion Phil./WS unterstützen hier un sere Freunde sehr gut. Sie sagten, daß die Studenten des Herder-Institutes mit mehreren Ein richtungen der Stadt Leipzig und anderen Orten freundschaftliche Be ziehungen unterhalten. Können Sie da einige Beispiele nennen? In den nächsten Tagen wird zwi schen dem VEB Braunkohlenkombi nat Espenhain, konkret dem Tage bau Zwenkau und dem Herder-In stitut ein Freundschaftsvertrag ab geschlossen. Dieser Vertrag wird mit hervorragenden „Kollektiven der Sozialistischen Arbeit“ geschlossen. Wir sind froh, hier Freunde zu fin den, die über gute Produktionser fahrungen verfügen und durch die wir unsere Studenten mit der Arbei terklasse der Republik und ihren Traditionen vertraut machen kön nen. Uns verbinden freundschaftliche Beziehungen mit der Pionierleiter schule in Droyßig und dem VEB Pyrotechnik in Silberhütte/Harz. Dort sind wir in jedem Jahr zu den Tagen der Völkerfreundschaft, die zu wahrhaften Festen des Ortes werden, herzlich eingeladen. Un sere Studenten berichten dort über die Länder, nehmen an Problemdis kussionen teil und kennen auch eine Vielzahl der Bürger persönlich. Ebensolchen guten Kontakt haben wir mit der Heinrich-Heine-Ober schule in Halle, die immer eine Ex kursion für uns am Jahresende ge staltet. Eine Reihe von Ausflügen, z. B. nach Dresden, Berlin und ins Gebirge haben wir noch in iesem Jahr in unserem Programm. Im vergangenen Jahr verlebten 150 Studenten des Herder-Institutes die Weihnachtsfeiertage zu Hause bei Angehörigen der Karl-Marx- Universität. Wie sieht das in diesem Jahr aus? 1970 haben wir erstmals alle Uni versitätsangehörigen angesprochen, unsere ausländischen Freunde über die Feiertage einzuladen. Und für alle Studenten waren das erlebis- reiche Stunden. In diesem Jahr wer den (und es haben sich schon zahl reiche Familien gemeldet) wieder unsere Studenten mit den Familien den Jahresausklang erleben. Die Universitätsgewerkschaftsleitung un terstützt uns bei unseren Bemühung und wir rufen alle Angehörigen der Karl-Marx-Universität auf, auch auf diesem Weg ihre aktive Solidarität zu bekunden. Die Mitglieder der Gewerkschafts- gruppen können sich noch bis Weih nachten an das Herder-Institut oder die UGL zwecks Aufnahme eines ausländischen Studenten über die Feiertage wenden. „Was werden wir uns für den 28. Dezember vornehmen?" - Dr. Gottfried Dittrich stellte am Montagnachmittag seinen ausländischen Gästen vom Herder-Institut diese Frage. Egiy (rechts) und Malva (links) werden bei Dr. Dittrich und seiner Familie gern gesehene Gäste sein. Näheres dazu in unserem Beitrag daneben. Fotos: Raschke Solidarität kann man auch so üben Wir warten schon auf unsere Gäste Ja, man kann auch so Solidarität üben wie beispielsweise Oberassi stent Dr. Gottfried Dittrich von der Sektion Geschichte: Zwei auslän- dische Studenten werden in ihren Weihnachtsferien einen Tag bei seiner Familie zu Gast sein. So wie Genosse Dr. Dittrich handeln noch viele Universitätsangehörige. Genosse Dr. Dittrich verliert dar über weder viele, noch große Worte; weder als der Vorsitzende seiner Sektionsgewerkschaftslei tung ihm das Anliegen des Herder- Instituts vortrug, hoch als wir nach seinen Beweggründen fragten. Seine Beweggründe entsprechen seiner Weltanschauung. ..Als Bürger eines sozialistischen Gastgeberlandes muß man auch aktiv als sein Repräsen tant in Erscheinung treten“, ist seine Meinung. „Zu einem Studium in der DDR gehört auch, gute Kon takte zu ihren Menschen zu haben. Gerade dann, wenn unsere auslän dischen Studenten ihre eigene Fa milie besonders stark vermissen, sollten wir sie zu uns nach Hause einladen.“ Eigentlich bedurfte es für Fa milie Dittrich nicht erst des Auf rufes vom Herder-Institut. Schon vor längerer Zeit bat sie einen Be kannten an diesem Institut, den Kontakt zu einem Studenten her zustellen. „Wir freuen uns, daß es jetzt endlich geklappt hat“, sagt uns Genosse Dr. Dittrich. Er und seine Frau waren es von ihrer Stu dentenzeit her gewöhnt, persönliche internationale Beziehungen zu pflegen, Solidarität auf diese Art zu üben. „Gleich zwei Studenten haben Sie eingeladen?“ „Ja, dann wird das Gespräch bestimmt lebendiger. Wir hoffen auf viele Fragen über unsere Republik, über unsere Le bensweise. Und auch wir werden viele Fragen an unsere Gäste über ihre Heimat haben.“ Im Gespräch gibt Genosse Dr. Dittrich zu verstehen: „Was wir tun, ist nicht besonders aufwendig, ist jedem Universitätsangehörigen möglich.“ Scherzend spricht- er von den „Sorgen“ seiner Frau, ob der Stollen auch so gelungen ist, daß er den Gästen schmeckt. -t Schon vergangenes Jahr Gastgeber ..Im vergangenen Jahr haben wir mit vielen ausländischen Studenten schöne Tage am Jahresende ver bracht, Damals hatten sie uns zu Hause besucht und viele Verbin dungen wurden auch noch nach den Feiertagen aufrechterhalten“, er zählt Frau Dr. Günther, Gewerk schaftsvertrauensmann der Lehr gruppe ML an der Sektion TV. In diesem Jahr werden wieder Stu denten des Herder-Instituts bei den Genossen der Lehrgruppe weilen. Aber in der Lehrgruppe wurde überlegt, wie diese Tage noch in teressanter gestaltet werden kön nen und wie die Studenten noch mehr Einblick in die Arbeit des Kollektivs bekommen könnten. Am 29. Dezember wird die Lehrgruppe fünf Studenten zu ihrer Jahres abschlußveranstaltung einladen. „Wir wünschen uns einen inter nationalen Erfahrungsaustausch, wir werden besonders die auslän dischen Studenten mit unserer Ar beit im Grundstudium vertraut machen“,., sagt Genossin Günther. Immer willkommen „Warum soll ich nicht versu chen, auf diesem Wege meine So lidarität zu zeigen?“ meint Re nate Krause, Chefsekretärin im Lehrstuhl für Arbeitshygiene, als ich sie frage, warum sie in diesem Jahr wieder mit ausländischen Studenten die Weihnachtsfeiertage verleben will? Ganz selbstver ständlich ist das, da kennt keiner eine Diskussion, weder bei ihr, noch bei ihren Verwandten. Es gibt eigentlich keine günstigere Gelegenheit für Ausländer Land und Leute so kennenzulernen, wie gerade in einer Familie. Linges- wari Amirthalingem und Nalajini Panamananza, zwei Studentinnen aus Ceylon, die im vergangenen Jahr bei Renate Krause zu Besuch waren, würden das bestätigen, wenn wir sie erreicht hätten. Lin- geswari studiert an der TU Dres den Schwermaschinenbau und Na lajini hat sich in Halle dem Che miestudium verschrieben. „Be dauerlich, daß wir durch die ter ritoriale Trennung den Kontakt nicht aufrechterhalten konnten“, meint Renate Krause. Es gäbe viele Möglichkeiten, mal über bestimmte Feiertage hinaus sich näher ken nenzulernen, erzählt sie. Gemein sam könnten Veranstaltungen be sucht werden, mal ginge es ins Kino. Gelegentlich ist auch immer, z. B. den ausländischen Freunden beim Erlernen unserer Mutter sprache zu helfen. Und wenn ein ausländischer Gast zu Besuch ist, ist das nicht nur für ihn ein bes seres Verstehenlernen der Pro bleme des Studienlandes, sondern man lernt selbst viel dazu. Renate Krause beschäftigt sich schon vor dem Besuch mit dem Land ihres Gastes, und an einem Tag wird z. B. gemeinsam ein. National- gericht zubereitet. Viel Freude und Spaß gibt es dabei. Und immer wieder muß erzählt werden von den Fortsehritten in der Sprache, vom Studium, den Interessen und viel wird über das zu Hause ge sprochen, den Bedingungen im Heimatland. Renate Krause werden in die sem Jahr wieder zwei äusländische Studentinnen besuchen, und sie hofft, daß die Kontakte über das Jahr 1971 hinausgehen. Diesmal werden zwei arabische Studentin nen nach Mölkau in die Moltrecht straße 17 kommen. Etwas arabisch hat Renate Krause gelernt, dem Besuch und einer guten Verstän digung liegt nichts im Wege.
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