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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
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Band 15.1971
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Wie vereinbaren sich Diktatur des Pro; letariats und Demokratie? fragten Stu denten des 3. Studienjahres der Sektion Sprachwissenschaft. U nser sozialistischer Staat „ist die politische Organisation der Werktätigen in Stadt und Land, die gemeinsam unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch- leninistischen Partei den Sozialismus verwirklichen.“ (Art. 1 der Verfas sung der DDR). Zugleich ist er — worauf der VIII. Parteitag der SED besonders orientiert hat — ihr Hauptinstrument bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Ge sellschaft. Unser sozialistischer Staat hat sich als wichtigste politische Or ganisation bewährt, über die die Arbeiterklasse ihre politische Macht ausbauen und ausüben, also die an deren Klassen und Schichten auf dem Weg der sozialistischen Entwicklung voranführen und alle Widerstände überwinden konnte. Da die Ziele der Arbeiterklasse von Anfang an mit den Grundinteressen aller Werktäti gen übereinstimmen, die Diktatur des Proletariats also die reale Mög lichkeit eröffnet, daß unter Führung der Arbeiterklasse alle werktätigen Klassen und Schichten aktiv am ge sellschaftlich-staatlichen Leben, an der bewußten Verwirklichung der objektiven Gesetze der gesellschaft lichen Entwicklung teilnehmen, ver körpert die proletarische Diktatur nach Lenin einen völlig neuen, höhe ren Typ der Demokratie. Demokratie für die große Mehrheit und Diktatur gegen die Feinde des Sozialismus be dingen sich. Die Stärkung des sozialistischen Staates selbst bedeutet deshalb in haltlich die zunehmende Vertiefung der führenden Rolle der Arbeiter klasse und ihrer Partei, die Entfal tung der sozialistischen Demokratie, die ständige Qualifizierung der staat lichen Leitungstätigkeit und — aus äußeren Ursachen — nicht zuletzt die Stärkung der besonderen staatlichen Machtorgane. Die Entwicklung und Festigung des sozialistischen Staates, der bekannt lich, bis der Kommunismus vollstän dig aufgebaut ist, notwendig bleibt, vollzieht sich in zwei Hauptetappen, Diktatur und Demokratie? "die die Verbreiterung seiner sozialen Basis kenzeichnen: Mit dem Sieg des Sozialismus wächst der Staat der Diktatur des Proletariats in den , Volksstaat hinüber. Als Fortsetzung der Diktatur des Proletariats ist er das Hauptinstrument des kommu nistischen Aufbaus. Diese höhere Phase des sozialistischen Staatstyps als „entwickelte . sozialistische Ge sellschaft besitzt einen ihr entspre chenden politischen Überbau — den Volksstaat, der den höchsten Demo- kratismus verkörpert.“ 1 ) Die Sowjet union hat die erste entwickelte so zialistische Gesellschaft in der Ge schichte der Menschheit verwirklicht, und der Sowjetstaat ist der erste Volksstaat, in dem die Arbeiterklasse die führende Rolle innehat. In der DDR, die — wie eine ganze Reihe weiterer sozialistischer Staa ten — die entwickelte sozialistische Gesellschaft ausbaut, ist die Diktatur des Proletariats noch notwendig. Die Ursachen dafür werden sichtbar, wenn unser Entwicklungsstand mit dem entwickelten Sozialismus in der Sowjetunion verglichen wird, für den reife gesellschaftliche Verhält nisse charakteristisch sind, „die sich auf der Grundlage der völligen Herr schaft des sozialistischen Eigentums, der Beseitigung jeglicher Ausbeuter elemente und der Festigung der so zialistischen und ideologischen Ein heit der Gesellschaft herausbilden“. 2 3 4 ) Nach dem Sieg der sozialistischen Produktionsverhältnisse hört der Klassenkampf nicht automatisch auf. Die Diktatur des Proletariats ist so mit nicht nur für den Aufbau der Grundlagen des Sozialismus notwen dig, sondern auch, um den Sozialis mus ein für allemal zu errichten und zu festigen. Das verlangt, in einem längeren Zeitabschnitt alle Mitglieder der Gesellschaft zu sozialistischen Werktätigen zu machen. Es ist nach wie vor notwendig, alle Angriffe auf die Diktatur des Proletariats gegen wärtig in der DDR zurückzuweisen (auch wenn sie mit dem — voreiligen — Übergang zum Volksstaat .begrün det werden!), denn sie können nur dem Klassenfeind nutzen, dem die Herrschaft der Arbeiterklasse immer ein Dorn im Auge war. Zugleich ist unverkennbar, daß sich der Volkscharakter unseres Staates, der die Funktionen der Diktatur des Proletariats ausübt, bereits heute sichtbar ausprägt. Und es unterliegt natürlich keinem Zweifel, daß dieser Weg unter Führung der Arbeiter- klass „im Prozeß des umfassenden Aufbaus des Sozialismus und des späteren Übergangs zum Kommunis mus die allmähliche Entwicklung des Arbeiter-und-Bauern-Staates, der Diktatur des Proletariats, zum Volks staat (gewährleistet), der die allum fassende politisch-moralische Ge- schlossenheit des ganzen Volkes ver körpert“, wie es im Programm der SED heißt. Lothar Lotze, Ingo Wagner ’) M. Suslow, Die KPdSU — Partei des schöpferischen Marxismus, in: Der XXIV. Parteitag der KPdSU und die Entwick lung der marxistisch-leninistischen Theo rie, Berlin 1971, S. 12. 2) Vgl. ebenda. ANTWORTEN Ein bewährter Weg: Leser fragen UZ UZ bittet erfahrene Fachleute Fachleute geben unseren Lesern Antwort ■ Auf die Fragen unserer Leser antworten heute: Prof. Dr. INGO WAGNER und Dr. LOTHAR LOTZE (Sektion Rechtswissenschaft), Dozent Dr. HANS IVENS (Institut für internationale Studien), Dozent Dr. GERHARD FRITSCH und Dr. PETER GRIMMER (Sektion Politische Okonomie/MLO). Nach dem Verhältnis von Prognose und Planung erkundigten sich Studenten verschiedener naturwissenschaftlicher Studienrichtungen. D ie Planung ist, wie auf dem VIII. Parteitag der SED unter strichen wurde, das Herzstück, der Mittelpunkt der Leitung der so zialistischen Volkswirtschaft und Ge sellschaft. Sie ist damit von aus schlaggebender Bedeutung für die Qualität der Leitung der sozialisti schen Gesellschaft und ihre erfolg reiche Entwicklung. Die Erfahrung bestätigt, daß die erfolgreiche Ent- wicklung unserer Gesellschaft eng an die konsequente Festigung und stän- In Verwaltungsorganen an der Univer sität wurde gefragt, wie groß die Rolle der MLO (marxistisch-leninistischen Or ganisationswissenschaft) noch ist? E iner der wichtigsten Vorzüge des Sozialismus besteht in der Pla nung auf der Grundlage des sozia listischen Eigentums im gesamt gesellschaftlichen Maßstab. So spricht Engels von der „ . zum planmäßi gen Zusammenwirken organisierte (n) Gesellschaft, um allen Gesellschafts gliedern die Mittel zur Existenz und zu freier Entfaltung ihrer Fähigkei ten zu sichern, und zwar in stets wachsendem Maß.“ Die in die erweiterte Reproduktion Wo ist der Platz der Prognose in der Planung? überflüssig oder not wendig : M LO ? Nützt die Politik der friedlichen Ko existenz nicht auch den Monopolkapita listen? interessiert FDJ-Gruppen des 1. Studienjahrs der Sektion Tierproduk- tion/Vetmed. D ie sozialistische Außenpolitik gegenüber den imperialistischen Staaten, die sich auf die allsei tige Stärkung des Gesamtpotentials der Macht der sozialistischen Staa tengemeinschaft stützt, ist auf die dauernde Verhinderung eines Krie ges zwischen den beiden Weltsyste men gerichtet und strebt weiter nach der Ausschaltung militärischer Konflikte in den zwischenstaatlichen Beziehungen überhaupt. Das Problem besteht folglich darin, die Imperia listen zu zwingen, den Klassenkampf auf nichtmilitärischem Gebiet in den Formen der Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil zu führen. Multilateraler Gewaltverzicht und Entwicklung der Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem, wissenschaft lich-technischem und kulturellem Gebiet sind deshalb die von den so zialistischen Ländern vorgeschlage nen Tagesordnungspunkte für die europäische Sicherheitskonferenz. Wem nützt eine solche Politik und die bei Annahme unserer entspre chenden Vorschläge zu erwartende Entwicklung der zwischenstaatlichen Beziehungen in der Welt und in Europa? Nutzen haben alle die gesellschaft lichen Kräfte, die im eigenen Inter esse — wenn auch aus sehr unter schiedlichen Motiven — ihr Lebens ziel nur bei Erhaltung des Friedens und normalem internationalem Aus tausch erreichen wollen und können. Die Menschen In den sozialistischen Ländern brauchen den Frieden als günstigste äußere Bedingung für die weitere Entwicklung ihrer Gesell- Schafts- und Staatsordnung, zur Lö sung der Hauptaufgabe, für die Werktätigen ein erfülltes sozialisti sches Leben zu gestalten. Die Menschen in Asien, Afrika und Lateinamerika brauchen Frieden als günstigste äußere Bedingung, um die Folgen der Kolonialherrschaft end gültig zu überwinden und sich Zug Wem alles nützt friedliche Koexistenz? dige Vervollkommnung der sozia listischen Planung gebunden ist. Auf Grund der zunehmenden inneren Differenzierung, Qualität und Verflechtung der Volkswirt schaft, des wachsenden Umfangs ökonomischer Prozesse, der interna tionalen sozialistischen ökonomischen Integration usw. erhöhen sich die Anforderungen an die Planung und damit an die wissenschaftliche Be gründung der Pläne. Ein wichtiger Ausgangspunkt der Planausarbeitung sind Prognosen. Sie sind Mittel zur Vorbereitung langfristiger Entscheidungen, die mit der Planausarbeitung bzw. -bestäti- gung getroffen werden. Sie müssen geistigen Vorlauf für die eigentliche Planausarbeitung schaffen, indem sie die Tendenzen der voraussichtlichen wissenschaftlichen, technischen, öko nomischen und sozialen Entwicklung für einen über den Planzeitraum hinausgehenden Zeitabschnitt erfas sen. Dabei gehen sie von den Gesetz mäßigkeiten in Natur und Gesell schaft aus und konfrontieren die er kannten objektiven Entwicklungs- tendenzen mit den zu erwartenden (und ebenfalls in Prognosen zu be stimmenden) Reproduktionsbedin gungen. So wurden bereits in der Vergangenheit wichtige und inzwi schen erfolgreich verwirklichte volks wirtschaftliche Entscheidungen mit begründet (z. B. in der chemischen und elektronischen Industrie). Da die Kompliziertheit der Entscheidungen zunimmt, wächst auch die Rolle der Prognosen. Dabei muß eine sinnvolle Verbin dung zwischen Prognosearbeit, lang-, mittel- und kurzfristiger Planung sowie Analyse gesichert werden. Es darf keine Verselbständigung der Prognosearbeit oder anderer Phasen der Planausarbeitung und -Vorberei tung zugelassen werden. Dies wird durch die Forderung nach Verstär kung der Analysentätigkeit in der Planung unterstrichen. Je näher der Zeitraum ist, für den Planentschei dungen getroffen werden sollen, desto wichtiger ist die Analyse der gegenwärtigen Bedingungen unserer Entwicklung. Umgekehrt wächst die Bedeutung von Prognosen besonders für die Ausarbeitung zeitlich sehr weitreichender Pläne, z. B. für über den Fünfjahrplanzeitraum hinaus gehende Pläne für entscheidende Zweige und Bereiche unserer Volks wirtschaft, wie sie sowohl auf dem XXIV. Parteitag der KPdSU als auch auf dem VIII. Parteitag unserer Par tei gefordert wurden. Um die materiellen und kulturel len Bedürfnisse der Bevölkerung der Hauptaufgabe des Fünfjahrplanes entsprechend immer besser zu befrie digen, muß in der Planung stärker von der Entwicklung der Bedürfnisse und des Bedarfs der Volkswirtschaft und Bevölkerung ausgegangen wer den. Dies bedeutet, daß auch durch Prognosen vermehrt die vorassicht- liehe Entwicklung des Lebensstan dards, der sozialistischen Struktur der Gesellschaft, der zwischenzweig lichen Verflechtungen usw. zu erfas sen sind. Peter Grimmer der sozialistischen Produktionsver hältnisse eingeschlossene Reproduk tion der Leitungsbeziehungen 4f qualitativ höherer Stufenleiter be darf eines wissenschaftlichen Vor laufs, darunter auch des organi sationswissenschaftlichen Vorlaufs. Dieses Erfordernis wächst infolge der sich verstärkenden Grundprozesse der Vergesellschaftung der Arbeit wie Arbeitsteilung, Konzentration und Kooperation, deren bewußte und zielstrebige Gestaltung eines der Hauptanliegen der marxistisch-leni nistischen Organisationswissenschaft war und ist. Diese Verbindung stellte auch Engels her: „Wer aber kombi nierte Tätigkeit sagt, sagt Organisa tion.“ Der Vorzug der Planung im Sozia lismus bepteht nur in Einheit mit der schöpferischen Aktivität der Werk tätigen. In diesem Sinne spricht Lenin von der schwierigsten Auf gabe: „.. die Organisierung der tiefsten, der ökonomischen Grund lagen des Lebens von Millionen und aber Millionen Menschen auf neue Art.“ 1 ) Für diese weitgespannte und umfassende Aufgabe der Leitung hat die marxistisch-leninistische Organi sationswissenschaft Aussagen und Lösungen, ebenso wie andere füh rungswissenschaftliche und wirt schaftswissenschaftliche Disziplinen, auf der Grundlage des Marxismus- Leninismus zu erarbeiten. Viele Potenzen sind z. B. durch bessere Organisationslösungen für den volkswirtschaftlichen und insbe sondere den betrieblichen Reproduk tionsprozeß noch zu erschließen. Das betrifft die zwischen- und innerbe triebliche Kooperation ebenso wie die Arbeitsorganisation unmittelbar in den Produktionsanlagen, das rei bungslose Zusammenwirken von Hilfs- und Nebenbetrieben mit Hauptproduktionsprozessen oder auch die infolge ihrer wachsenden Bedeutung zunehmende Verflechtung mit den produktionsvorbereitenden, insbesondere den wissenschaftlichen Bereichen. Daher umfaßt die sozia listische Rationalisierung als einen ihrer Hauptwege die Verbesserung der Organisation. Insgesamt harren, wie dargestellt, in der Wirtschaft sowie auch in der Gesellschaft überhaupt, zahlreiche Aufgaben ihrer Lösung durch Orga nisationswissenschaftler, darin liegt deren Zukunft, und sie werden diese im richtig geordneten Zusammen wirken mit den anderen gesell schaftswissenschaftlichen Disziplinen auf der einheitlichen Grundlage des Marxismus-Leninismus erfolgreich lösen. Gerhard Fritsch ’) Lenin, W. I., Die nächsten Aufgaben der Sowjetmacht, in: Werke, Bd. 27, Dietz Verlag, Berlin 1960, S. 232 um Zug die Position entwickelter Länder zu erarbeiten. Die Arbeiterklasse, die Bauern, Handwerker, Gewerbetreibenden, die Intelligenz in den kapitalistischen Industriestaaten können unter den Bedingungen eines festen und dauer haften Friedens ihre Kräfte am besten vereinen, um sich demokra tische Rechte und Freiheiten zu er kämpfen und den Kampf für den gesellschaftlichen Fortschritt zu or ganisieren. Und was ist mit den Vertretern des Monopolkapitals ? Haben sie auch einen Nutzen von den Erfolgen der Politik der friedlichen Koexistenz, die von den sozialistischen Staaten und von den Völkern der Welt immer wirksamer unterstützt wird? D i e Vertreter des Monopolkapi tals, die es angesichts der wachsen den Macht der sozialistischen Länder für tunlicher halten, realistischer an die internationalen Probleme heran zugehen, und eine gewisse Bereit schaft zeigen, zu den verschieden sten Übereinkommen mit ihnen zu gelangen, ohne dabei etwa dem So zialismus nützen zu wollen, haben einen Nutzen! Da sie mit ihrer Hal tung objektiv zur Sicherung des Frie dens und zur Entspannung beitra gen, können sie mit den sozialisti schen Ländern auch für sich vorteil hafte Abkommen abschließen, Kosten für die Rüstung einsparen, an An sehen gewinnen. Sie haben einen Nutzen, einen Vorteil, weil sie darauf verzichten, die Welt mit Krieg und Zerstörung zu bedrohen. Diejenigen Vertreter des Mo nopolkapitals, die Kriegsabenteuer suchen, Konflikte schüren, weil sie sich eine Schwächung der Friedens kräfte davon versprechen, die auf die Verschärfung der inter nationalen Lage hinarbeiten, weil sie am Kriege zu verdienen hoffen, die also durch ihre Politik eine Ge fahr für die ganze Menschheit dar stellen — diese Vertreter des Mono polkapitals sehen in den Erfolgen der Politik der friedlichen Koexi stenz den Untergang ihrer Positio nen. Sie versuchen mit allen Mitteln, den Völkern diesen Weg zum Frie den mit immer größeren Hindernis sen zu verbauen! Sie haben tatsächlich keinen Nut zen und sollen ihn auch nicht haben! Denn ihr Nutzen wäre unser Scha den. Wer aber für den Frieden etwas Wirksames tut, wird immer davon profitieren — auch Kapitalisten. Offenbar haben die in Frankreich herrschenden Kapitalisten das schon sehr gut begriffen. Ihr Beispiel wird weiter Schule machen! Hans Ivens Anteil der Lieferungen aus der UdSSR am Gesamtimport der DDR rd. Was will Nixon in der Sowjetunion? Und warum laden wir ihn ein? will die Gewerkschaftsgruppe Reinigungskräfte Peterssteinweg wissen. J eder, der mit persönlichem Enga gement für die internationale Ent spannung eintritt, muß die Verein barung zwischen der UdSSR und den USA über den Besuch des USA-Prä sidenten in Moskau als einen wich tigen Schritt in Richtung auf die Sicherung des Friedens und die wei tere Durchsetzung unserer Politik der friedlichen Koexistenz einschät- zen. Warum? Zunächst handelt es sich um ein weiteres sichtbares Ergebnis bei den Bemühungen der Sowjetunion um die schrittweise Verwirklichung des vom XXIV. Parteitag der KPdSU beschlossenen Friedensprogramms, dem bekanntlich die Leninschen Prinzipien der friedlichen Koexistenz von Staaten unterschiedlicher Gesell- schaftsordnung zugrunde liegen. Weiter: Die Gestaltung der sowjetisch- amerikanischen Beziehungen hat für die Entwicklung des internationalen Kräfteverhältnisses besonderes Ge wicht. Handelt es sich doch um die in wirtschaftlicher und militärischer Hinsicht mächtigsten Staaten der beiden entgegengesetzten Welt systeme. Gelingt es den Bemühun gen der UdSSR, diese Beziehungen von den Bahnen des imperialisti schen „kalten Krieges“ immer stär ker in den Bereich eines realistischen und konstruktiven Herangehens, wie die UdSSR vorschlägt, zu bewegen, so verbessert sich das Gesamtklima in den internationalen zwischen staatlichen Beziehungen der Gegen wart zum Nutzen aller Völker. Kann der Nixon-Besuch in Mos kau einen wichtigen Schritt in diese Richtung bringen?« Beide Seiten erklären, daß sie die Absicht haben, Grundfragen ihrer Beziehungen und der Festigung des Friedens zu behandeln. Was soll, was will Nixon in der SU? Was sind das für Fragen? 1. Probleme der Verhinderung eines Kernwaffenkrieges 2. Probleme der Rüstungsbegrenzung 3. Fragen der Entwicklung von Wirt schaftsbeziehungen und der wis senschaftlich-technischen Zusam menarbeit 4. Fragen der Zusammenarbeit für die Entwicklung der Wissenschaf ten, für die Nutzung der Reich tümer der Weltmeere, für die Ver- ' hinderung der weiteren Umwelt verschmutzung u. a. m. Natürlich wäre im Falle von Über einstimmung im Gespräch beider Seiten, diese Probleme und Fragen schrittweise zum gegenseitigen Nut zen zu lösen und beantworten zu wollen, noch ein weiter und kompli zierter Weg zu gehen, ehe die ersten Resultate zu erwarten sind. Denn es handelt sich ja um gemeinsame Vor haben zweier Staaten, die sich un verändert als Klassengegner gegen überstehen. Jedoch ist die UdSSR prinzipiell bereit, konkrete Schritte dieser Art zu gehen, weil sie aktiv die friedliche Koexistenz mitgestal ten will. Es ist ihr prinzipielles Ziel, so die Entspannung anzustreben. Warum aber fährt Nixon nach Moskau? Der Präsident eines impe rialistischen kann docli nicht die gleichen politischen Ziele verfolgen wie ein sozialistischer Staat! Was zwingt ihn also, diese Reise zu unter nehmen und Grundprobleme der internationalen Beziehungen mit der Hauptmacht der antiimperialistischen Bewegung der Welt zu besprechen? Es ist die unfreiwillige Erkenntnis, daß die USA die Realitäten in der Welt berücksichtigen müsssen. Sie bestehen u. a. darin, daß die Völker immer nachdrücklicher von den USA eine positive Entscheidung über ihre Haltung zu Grundfragen der fried lichen Entwicklung in der Welt for dern, daß die ökonomische Lage der USA dazu zwingt, einen Ausweg aus dem selbst organisierten Wirtschafts chaos durch Entlastung von über mäßigen Rüstungsausgaben und Er öffnung neuer Märkte für den Export amerikanischer Waren zu sichern usw. Mit einem Wort, der USA- Imperialismus ist durch die Entwick- . lung des Kräfteverhältnisses ge zwungen, sich anzupassen und bei unveränderter, weil klassen mäßig bedingter Strategie zu manö vrieren. Diese Manöver haben aber ihre eigenen Gesetze! Sie erleichtern nicht zuletzt die Situation für den Kampf der Arbeiterklasse in den kapitalistischen Ländern, sie führen zur Zurückdrängung der abenteuer lichen Gruppierungen des Monopol kapitals und schaffen günstigere äußere Entwicklungsbedingungen für die sozialistische Staatengemein schaft. Darum muß man den möglichen Auftakt einer solchen Entwicklung prinzipiell gutheißen! Hans Ivens
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