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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 7. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 7, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 11. März 1
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- Ausgabe Nr. 43/44, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 25. November 1
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Band
Band 15.1971
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Einen Baum gepflanzt, ein Buch geschrieben KOLLEKTIV DER SOZIALISTISCHEN ARBEIT: Station 17, Medizinische Klinik E inen Baum haben sie schon ge pflanzt (eine erzgebirgische Fichte auf die neue Blumenra batte), ein Buch auch schon ge schrieben (ein schönes Brigadetage buch) — steht also frei nach einem unserer ganz Großen fest, daß sie nicht umsonst am Bereich Medizin waren. Was eine Menge Leute recht gern bestätigen, sogar unabhängig von Baum und Buch. Zum Beispiel Herr Gerhard Eulitz: . hatte bei meiner Einweisung doch eine ganze Menge Vorbehalte . . . haben Sie es gemeinsam verstanden, mir einen recht anschaulichen Begriff zu ver mitteln, wie unser sozialistisches Ge sundheitswesen in Aktion aussehen kann.“ Und: „ . . . wünsche Ihnen, daß Ihr ernsthaftes Bemühen um während der zeitweiligen Auftei lung regelmäßig traf) zur Abtren nung weiterer Boxen, also kleiner Pflegeeinheiten innerhalb des Saals für Schwerkranke, zur Verbesserung der sanitären Anlagen, der Lichtver hältnisse im Labor und so weiter. Schon wahr: Das alles kann nur ein gutes Kollektiv. Hohe Einsatzbe reitschaft jedes Mitgliedes, „jeder tritt für den anderen ein“, erfahren wir schon bei unserem ersten Be such auf Station 17. Und das gilt nicht nur für die Arbeit unmittelbar mit dem Kranken. ♦ Das schon erwähnte Bäumchen steht inmitten ebenfalls selbstge pflanzter Blumen — die ganze Was zeichnet ein gutes Kollektiv aus? Mir schien, als ich die Frage stellte, war sie den meisten neu. Alle waren überzeugt davon, eins zu sein, konnten ja auch viele gute Lei stungen des Kollektivs vorweisen, einige auch mit anderen Stationen vergleichen. Aber was ist das, ein sozialistisches Kollektiv? Führt der selbstgeschaffene Aufent haltsraum uns weiter? Er hatte so quasi eine Doppelfunktion in bezug aufs Kollektiv: War Voraussetzung für eine ordentliche Entwicklung, zu der ja auch fachlicher wie politischer Meinungsaustausch gehört, und in einem Abteil, wo Patienten mithö ren, geht es teils schlecht, teils gar nicht. Und es war eine Art Bewäh den Menschen einmal mit einer Aus- zeichnung gewürdigt wird.“ Dem Manne konnte geholfen wer den, sogar zweimal: Im März, als er auf Station 17 der Medizinischen Klinik behandelt wurde (woraus sich der Dankeschön-Brief ergab, aus dem wir zitierten und von des sen Art die Station 17 durchaus nicht nur einen hat, vor allem Urlaubs grüße in großer Zahl — der weite ste aus Vietnam); und im Dezem ber, da der. Bereich ihm seinen Wunsch erfüllt und der Station 17 den Titel „Kollektiv der sozialisti schen Arbeit“ verleiht. Ergeben sich zwei Fragen: Wie sieht denn „unser sozialistisches Ge sundheitswesen in Aktion“ aus auf dieser Station? Und: wofür gibt’s den Titel? Beides die gleiche Frage? Zu einem Teil sicher. Also: Da ist eine Station, die genauso wenig Schwe stern hat wie die anderen (und wenn sie mal eine mehr hat, dann geht die auch zur anderen Station wie Genossin Irmgard Lindner), die aber die Bettenzahl nicht verringert hat, sondern mit weniger Personal die gleiche Zahl Patienten versorgt. Und gut versorgt •— die sich bedankenden Patienten haben doh nicht vorher eine Planstellen-Analyse angestellt und dann die auf sie noch entfallen den Teile pflegerischer Sorgfalt, Freundlichkeit, individueller Betreu ung errechnet. ♦ Intensive Gespräche mit den Pa tienten durch die Ärzte, Diskussio nen über gesunde Lebensweise und soziale Möglichkeiten durch das Pflegepersonal, kulturelles Leben auf der Station — eine Saalstation hat dafür Gelegenheiten, sie werden genutzt: mit Lichtbildern, Schall platten, Vorträgen . , . Fazit: Zufrie dene Patienten, Verweildauer ge senkt. Mit der Station 18 gibt’s Vereinba rungen, nach denen gleiche Wege nur eine Schwester für beide Sta tionen erledigt, ein Speise- und Aufenthaltsraum für Patienten wurde nach den Erfahrungen der Nachbarstation eingerichtet, der dort entwickelte Visitenwagen übernom men. Bei der kürzlichen Renovierung verhalf das Mitdenken und Voraus denken des Kollektivs (das sich auch Ein Teil des Kollektivs der Station 17:' Stationsarzt Dr. Wulf Storch diktiert Kollegin Lenke, eine Rück frage beantwortet die Sta tionsleiterin, Schwester Anny (Bild links). Fürs leibliche Wohl der Patien ten ist Frau Langrock ver antwortlich, Kollegin Feri assistiert (Bild links au ßen). Schwester Hilde gard I (eigentlich Hilde gard Troisch, die Erst schwester der Station), Rüdiger Möricke, der zweite Arzt des Kollektivs, und Schwester Edith (Bild oben von links). Fotos: Raschke Schuttlandschaft um die Station ist dabei verschwunden. Haben schon davon auch andere Leute allerhand, so noch mehr von den sportlichen Ambitionen derer von der 17: Zwei mal in der Woche Volleyball oder Federball (auf selbsthergerichtetem Platz) weist die Abrechnung des Kampfprogrammes aus. Lehrlinge, Studenten und Handwerker der Kli nik machen da mit, auch Patienten, wenn es ihrer Genesung dient. Die Studenten revanchieren sich, indem sie einen Gymnastikzirkel leiten, der nun wiederum den Brauen viel Spaß macht. Was das regelmäßige Üben ausmachen kann, bewies die Medaillenwertung des Bereichssport festes, an dem das Kollektiv kom plett teilnahm: zwei erste und drei zweite Plätze für unsere „17“. Es gibt viele solcher kleinen und größeren Erfolge, die zusammen das Kollektiv ausmachen. Das Brigade tagebuch weist auch aus, daß „Tante Ruth“ allmählich schon alle Kinder hatte, daß es gegenseitige Hilfe beim Nähen gibt, daß Kollege Schmidt, der Pfleger, Reparaturen im Haus halt der Kolleginnen übernimmt. . 1 rungsprobe — seit diesem Aufent haltsraum hat nämlich die Stations leiterin das überall traditionelle Eigenzimmer nicht mehr. Ich habe Anny Müller, die einen gewaltigen Anteil am Werden des Kollektivs hat, Aktivistin der sozia listischen Arbeit ist, nicht danach gefragt, wie sie damals mit dieser Forderung an sich selbst' zurechtge kommen ist. Aber ich habe sie ge fragt, ob es oft Streit gibt auf Sta tion, wie die Beziehungen zwischen Schwestern und Ärzten sind . . Einer der Ärzte saß dabei, und sie waren sich einig: Gute Beziehungen, weil offen gestritten, nicht „gehechelt“, wird. * Verantwortung fürs Ganze, Ver antwortung für den anderen gehört sicher zum sozialistischen Kollektiv. Da gab’s zwei Mädchen auf Station, noch ohne Abschlußprüfung von der Wir bekommen nüchtern mitgeteilt, daß ihnen ihre Illusionen in bezug auf Leben und Lernen genommen wurden. Natürlich gehörten Diskus ¬ sionen dazu, die beiden zum Nach holen der 8. Klasse zu bewegen. Aber ich denke mir, das Vorbild der anderen, die nahezu alle lernen, wird noch beredter gewesen sein, als Anny Müller oder die anderen im direkten Gespräch. Das Kapitel „fachliche Weiterbildung“ umfaßt in der Abrechnung acht Punkte: Schwe ster Irmgard und Schwester Ruth machen Mittelstufe, Schwester Han nelore hat die A 2 geschafft, macht jetzt die A 3, Hilfsschwester Christa ist beim Zehnklassenabschluß, da nach heißt ■ der Kurs Vollschwester, Schwester Hildegard und Schwester Anny lernen in der Volkshochschule Russisch . . . (das waren vier der acht Punkte). Die Mehrzahl der Kol lektivmitglieder bildet sich auch po litisch weiter — in Parteilehrjahr, FDJ-Schuljähr, den marxistisch-leni nistischen Kolloquien, der Kreis schule für Marxismus-Leninismus usw. ♦ Es war so viel, worüber die Kol legen und ihr Brigadetagebuch zu berichten wußten, daß ich vergaß, nach ihrem Verhältnis zur Kunst zu fragen. Auf jeden Fall sind sie tüch tig stolz, daß ihre Arztschreiberin, Kollegin Lenke, ein im Bereich be kanntes und anerkanntes positives Verhältnis dazu hat — so manche Feier nicht nur des Kollektivs oder der Klinik hat davon profitiert. Mir schien fast, als sei Fräulein Lenke so ein bißchen ein künstlerisches Alibi für die Station, aber wie ge sagt: ich habe nicht nochmal ge fragt, und aus dem Stolz können ja auch noch wärmere Gefühle werden. Die Prämie übrigens, die für die Titelverleihung, wird diesmal nicht aufgeteilt, sondern gemeinsam nach Oberwiesenthal gebracht und dort verbracht. Vielleicht ist das eine Ge legenheit, sich selbst nochmal zu fragen: Was ist denn nun ein sozia listisches Kollektiv? Ich möchte mei nen: die vielen erfolgreichen An strengungen und das Bewußtsein darüber, warum und wie die dem Kollektiv dienlich sind und sein kön nen. Weil dann jeder einzelne noch besser fürs ganze Kollektiv mitden ken und vorausdenken kann. Rolf Möbius des Kollektivs unter ihren Fittichen Schule, froh,'ihr entronnen zu sein. Bestellsystem hat sich schon bewährt Hautklinik übernahm mit Erfolg gute Erfahrungen anderer Gesundheitsein richtungen UZ bat uns, etwas über un sere Erfahrungen, die wir mit der Einführung des Bestellsy- stems in unserer Ambulanz sammelten, zu berichten. Schon vor Jahren versuchte hin und wieder dieser oder je ner Arzt unserer Ambulanz, sich Patienten zu bestellen, um deren Wartezeiten zu verkür zen. Schließlich bedeuten War tezeiten in vielen Fällen Ar beitszeitverlust! Immer schei terten frühere Versuche aber an der nicht steuerbaren Zahl „neuer“ Patienten, häufig akute Fälle, die oft so groß war, daß die Bestelltermine „alter“ Patienten nicht einge halten werden konnten. Auf einer Bezirksparteiak tivtagung in diesem Jahr zu Fragen des Gesundheitswesens wurde mit Recht kritisiert, daß viele Einrichtungen sich über die Verkürzung der Wartezei ten zu wenig Gedanken ma chen. Eine Leipziger Polikli nik wurde lobend erwähnt, da dort nach folgendem Prinzip gearbeitet wird: Ein Arzt hat an einem bestimmten Wochen tag Aufnahmedienst, behan delt also sämtliche Neuauf nahmen. Den Patienten aber bestellt er sich dann für die übrigen Werktage zur Weiter behandlung. Je nach Anzahl der in einer Ambulanz tätigen Ärzte hat demnach jeder an ein oder zwei Tagen in der Woche Aufnahmedienst, be handelt jedoch an allen ande ren Tagen lediglich seine be stellten Patienten. Bevor wir dieses System bei uns einführten, stellten wir eine Wartezeitanalyse auf. Diese ergab, daß Männer im allgemeinen eine bis höch stens zwei Stunden bis Be- handlungsbeginn warteten, während Frauen sogar bistdzei Stunden 'Wartezeit in Kauf nehmen mußten (Zahl der weiblichen Patienten liegt bei uns wesentlich höher als die der männlichen). Seit zwei Monaten erfolgt jetzt das Bestellen unserer Pa tienten nach dem oben geschil derten Verfahren. Neu zu uns kommende Kranke warten das erste Mal unter Umständen zwei bis drei Stunden, bei al len weiteren Konsultationen jedoch vergehen vom Zeit punkt der Anmeldung bis zum Behandlungsbeginn höchstens 15 Minuten. Allerdings, das sei am Rande bemerkt, stellten wir fest, daß viele Patienten erst erzogen werden müssen, ihre Termine einzuhalten. Wir können heute sagen, daß sich das neue Bestellsy stem bereits gut bewährte, und glauben, mit der Verkür zung der Wartezeiten einen Beitrag zur Verbesserung der ambulanten Versorgung unse rer Bevölkerung zu leisten. Dr. F. Liebsch D er VIII. Parteitag der Sozialisti schen Einheitspartei Deutsch lands hat für die Stomatologie im Rahmen der Medizin wichtige Aufgaben gestellt, die in der Forde rung nach Verbesserung der ambu lanten Betreuung der Bevölkerung ihren Ausdruck finden. Die Hoch schulen können in mehrfacher Hin sicht zut Realisierung dieser Forde rung beitragen. Analysiert man kurz die Situation in der ambulanten stomatologischen Betreuung, so stehen der Mangel an Zahnärzten, die Überalterung der im Beruf stehenden Zahnärzte sowie die mangelnde Einsetzbarkeit der Absolventen in der stomatologischen Grundversorgung im Vordergrund. Der Mangel an Zahnärzten bedeutet, daß bereits jetzt die Zahl der auf einen Zahnarzt zu rechenden Perso nen aus der Bevölkerung zu hoch ist. Es ist dadurch nicht möglich, allen Patienten die erforderliche Behand lung zukommen zu lassen. Hinzu kommt, daß nicht alle in der Praxis tätigen Kollegen als volle Arbeits kräfte bewertet werden können, weil sie in Anbetracht ihres teil weise die Altersgrenze überschrei tenden Alters nicht mehr voll tätig sind, sondern nur noch relativ wenig Patienten behandeln. Des weiteren können die in den nächsten Jahren vermehrt zu erwartenden Altersab- OMR Prof. Dr. Dr. W. Bethmann, Fachrichtungsleiter Stomatologie: Lösungen nur in Einheit von Ausbildung, Forschung und Betreuung gänge eine Verschärfung der Situa tion mit sich bringen. Schließlich wirkt es sich ungünstig auf die Be treuung aus, wenn die Absolventen nicht sofort in der Grundbetreuung wirksam werden können, sondern noch eine relativ lange dauernde An leitung benötigen; dieser Umstand bindet Behandlungskapazitäten sei tens erfahrener Stomatologen und bedeutet erhöhten Zeitaufwand des Absolventen bei reduzierten Patien tenzahlen. Daneben gibt es zahlreiche weitere Ursachen für die mangelhafte Be treuung, jedoch lassen sich aus den oben genannten Gründen unmittel bar Aufgaben für die Hochschule ableiten. Die Aufgaben der Hoch- schule liegen vor allen Dingen in der Erhöhung der Zahl und Verbes serung der Ausbildungsqualität der Absolventen. An der Fachrichtung Stomatologie des Bereiches Medizin der Karl-Marx-Universität wurden bisher jährlich 70 Studierende im matrikuliert. Bei einem fünfjährigen Studium bedeutet das eine Gesamt zahl von ca. 350 Stomatologiestuden ten, die zur gleichen Zeit in einem Institut in Ausbildung stehen, wel ches ursprünglich für eine Gesamt zahl von 120 Studenten geplant und errichtet war. In Zusammenarbeit mit den entsprechenden vorgesetz ten Leitungsebenen und den gesell schaftlichen Organisationen hat der Fachrichtungsrat Stomatologie die Erhöhung der Immatrikulationszah len dahingehend diskutiert, daß 1972 100 Studierende, ab 1973 120 Studie rende jährlich immatrikuliert wer den. Mit dieser Erhöhung hing die Lösung solcher Probleme zusammen wie: — bessere Nutzung der personellen und materiellen Fonds, noch stärkere Auslastung der Behand lungsplätze als Ausbildungsplätze (Schichtbetrieb), — Erhöhung der materiellen Fonds (Verbrauchsmaterialien usw.), — vermehrte Bereitstellung von Studentenunterkünften und Men saplätzen usw. Die Erhöhung der Ausbildungs qualität in dem sehr wichtigen prak tischen Ausbildungsbereich erfordert die konzeptionelle Klärung derjeni gen Anforderungen, die an einen in der Grundversorgung einsetzbaren Absolventen gestellt werden müssen. Hierzu wurden detaillierte Vorstel lungen erarbeitet, an deren Umset zung gearbeitet wird. Dabei wird es erforderlich, besonders die Nutzung von Behandlungs- und Laborplätzen sowie den Einsatz von Personal un ter dem Blickwinkel der Erhöhung des Anteils praktischer Ausbildung zu sehen. Die sofortige Einsetzbar keit des Absolventen in der stoma tologischen Grundversorgung be dingte eine erneute inhaltliche Ab klärung der Ausbildungsinhalte. Es wurde dabei für den theoretischen wie für den praktischen Anteil der Ausbildung stärker auf die in der täglichen Praxis- des Stomatologen am häufigsten vorkommenden Maß nahmen orientiert, ohne daß jedoch zuviel Zeitreserven durch übermäßig lange Routineübungen beansprucht werden dürfen. Neben der Ausbildung von Absol venten in höherer Zahl und besse ¬ rer Qualität kann die Fachrichtung Stomatologie der Karl-Marx-Univer sität auch in der Verbesserung der ambulanten Patientenbetreuung den Forderungen des VIII. Parteitages mit entsprechen, obwohl die Betreu ung für Hochschuleinrichtungen nicht das vordergründigste Problem sein kann. Die mit dem territorialen Gesundheitswesen begonnenen Ab stimmungen werden in erhöhtem Maße dazu führen, daß dringende Behandlungsfälle abgefangen wer den. Da in Zukunft eine Erleichterung der Situation in der stomatologischen Betreuung der Bevölkerung nicht nur durch die Erhöhung der Zahl der Zahnärzte, sondern auch durch Senkung der Erkrankungszahlen ge schaffen werden muß, kommt der Prophylaxe eine sehr große Bedeu tung zu. In dem Forschungsprojekt „Präventive Stomatologie“, für wel- dies der Bereich Medizin der Karl- Marx-Universität mit seiner Fach richtung Stomatologie im Republik maßstab verantwortlich zeichnet, wird eine auf die Verhütung von Zahn-und Gebißkrankheiten gerich tete Forschung betrieben. Wenn diese Forschung erfolgreich sein soll, so müssen alle verfügbaren mate riellen und personellen Forschungs kapazitäten auf diesen Schwerpunkt konzentriert werden. Audi dieser Prozeß ist in vollem Gange; erste Erfolge dieser Bemühungen sind be reits sichtbar. Es kann also zusammenfassend festgestellt werden, daß die Fach richtung Stomatologie der Karl- Marx-Universität aus den Forderun gen des VIII. Parteitages wichtige Aufgabenstellungen konkretisiert hat und ihre Lösung in Angriff ge nommen hat.
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