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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
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Band
Band 15.1971
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Unidad Populär und Chiles Uni versitäten Dr. Armin Ermisch (Sektion Biowis senschaften), vor mehreren Wochen aus Chile zurückgekehrt, notierte zum Jahrestag der Unidad-Popular-Regie- rung Eindrücke zur Zusammenarbeit zwischen der Karl-Marx-Universität und der Universidad de Chile Gratulation für Dr. Krzulovic, dem der Rektor der Karl-Marx-Universität, Prof. Dr. Winkler (ganz rechts), eben die Habilitationsurkunde überreicht hat (November 1970 in Santiago). Die chilenischen Universitäten sind für das gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Leben des Lan des außerordentlich bedeutsam. Um diese Aussage zu belegen, sei z. B. darauf verwiesen, daß einige Mini sterien der Allende-Regierung und zahlreiche weitere hohe Staatsfunk tionen mit Universitätsprofessoren be setzt worden sind. Politische Vorgänge im Lande führen zu Aktionen an den Universitäten. Die Unidad Populär hatte und hat in den Hochschulen nicht nur Sympathisierende, die in den Wahlen für die Volksfront stimm ten, sondern Akteure bei Demonstra tionen, Lehrer für Arbeiter-Abend kurse und Helfer in den freiwilligen Arbeitseinsätzen zur Steigerung der Produktion. Ohne Zweifel hat aber die Volksregierung auch erbitterte Gegner gerade an den Universitäten. Die Universitäten sind die kulturel len Zentren des Landes. Nicht nur Theater, Orchester und Ballett ge hören beispielsweise in Santiago zur Universidad de Chile, auch zwei der drei Fernsehprogramme werden von den Universitäten kontrolliert. Schließlich ist die Forschung in Chile Universitätsforschung, denn mehr als 90 Prozent der Forschungs- kapazitäten des Landes sind hier angesiedelt. Die Universidad de Chile ist mit etwa 45 000 Studenten (das sind etwa 45 Prozent aller Studieren den des Landes) die größte, im Hin blick auf die Zahl der Institute und wissenschaftlichen Kapazitäten auch die bedeutendste der acht chileni schen Universitäten. Mit dieser Universidad de Chile ist die Karl-Marx-Universität seit 1964 vertraglich verbunden und realisiert u. a. den Austausch von Wissen schaftlern. Es ist in der jetzigen Periode ganz offensichtlich, daß der Vertrag über die Universitätsgrenzen hinaus öffentlichkeitswirksam wird. Recht deutlich wurde das, als anläß ¬ lich einer Aktualisierung des bestehen den Vertrages Magnifizenz Winkler und Prof. Kossok im November des vergangenen Jahres Santiago besuch ten. Die Presse in Chile reagierte nicht nur mit jener Aufmerksamkeit, die entsprechenden Ereignissen im allgemeinen zukommt. Als Akzent wurde — damals noch vor der Auf nahme normaler diplomatischer Be ziehungen — spürbar, daß die be stehenden Verbindungen zwischen unseren Ländern für die weitere Entwicklung Chiles Wertigkeit be sitzen. Wenn man etwa an Chile als Kupferexporteur denkt, so wird man Gleiches von Seiten der DDR sagen können. Aber auch in den Universitäts beziehungen ergibt sich nach meiner Auffassung durchaus ein wechsel seitiger Vorteil. Die chilenische Ent wicklung, so betonten Prof. Markov und Dr. Hackethal während des ge meinsamen Aufenthaltes in Santidgo, bot und bietet sehr interessante Stu dienmöglichkeiten für Gesellschafts wissenschaftler zahlreicher Disziplinen. Wenn in naturwissenschaftlichen Ge bieten die Zusammenarbeit über Gastvorlesungen im Partnerland hin ausgehen und sich auch auf For schungsarbeiten beziehen soll, so müssen oft mancherlei Voraussetzun gen für solche Aktivitäten gegeben sein. Zu diesen Voraussetzungen ge hören in der Neurobiologie, als dein eigenen Fachgebiet, z. B. erfahrene Arbeitsgruppen mit entsprechender apparativer Ausstattung. Solche Be dingungen wird man wohl selten an den Zweigstellen („sedes") der Uni versidad de Chile in den Provinz städten finden. Diese über das ganze Land verstreuten sedes — Arica liegt 2200 km nördlich von Santiago am Pazifik, die tropische Wüste als Hin terland, Osorno 1000 km südlich der Hauptstadt in der regnerischen, kli matisch gemäßigten Zone — sind, ab gesehen von Valparaiso, Gründungen der letzten fünf bis fünfzehn Jahre. Mit großem Respekt denke ich an die Leistungen der Kollegen, die ich in jenen nördlichen, in der Wüste gelegenen Zweigstellen der Universi dad de Chile kennenlernen konnte: etwa an Meeresbiologen in Iquique und Antofagasta, die Möglichkeiten untersuchen, mehr Nahrungs- oder Futtermittel aus dem Meer zu ge winnen. Die oft mit bescheidensten Mitteln betriebenen Untersuchungen sind sehr wesentlich für das Land. Denn was nicht an Nahrungsmitteln aus dem Meer gewonnen werden kann, muß aus den mehr als 1500 km entfernten Südprovinzen in das Wü stengebiet gebracht werden. In Santiago, wo sich der seit 1843 bestehende Grundkörper der Univer sidad de Chile befindet, sind durch aus Institute, die in der Fragestel lung und in der apparativen Aus rüstung mit Hochleistungsgeräten, wie Elektronenmikroskopen, Spektro photometern, Ultrazentrifugen oder neurophysiologischen Registriergerä ten internationalen Vergleichen stand halten. Das Hochschulwesen ist in Chile unter kapitalistischen und unter den Bedingungen einer Ausbeutung der Landesreichtümer durch ausländische Konzerne »gewachsen. Damit erklärt sich die Heterogenität in der Kapa zität räumllich oft benachbarter In stitute, wie auch ihre mangelnde Zu sammenarbeit. Seht viel Mühe wird es den Wissenschaftspolitikern der Unidad de Populär kosten, aus dem Bestehenden Bereiche zu entwickeln, die die für Chile günstigsten Frage stellungen aufgreifen und verfolgen. Mit viel Interesse wird von chile nischer Seite nach den entsprechen- den Entwicklungen in der DDR ge fragt. Offensichtlich ist aber schon jetzt die Leistungsfähigkeit einiger biologischer Einrichtungen, wie etwa des Institutes für Zellphysiologie. Es ist erfreulich, daß im Hinblick auf die Beziehungen in biologischen Diszipli nen schon konkrete Festlegungen von beiden Universitäten getroffen wur den. Die Zusammenarbeit und der Wissenschaftlerdustausch werden sich planmäßig fortsetzen. Damit entsteht, den jetzigen staatlichen Beziehungen angemessen, eine neue Ebene der im Grunde langjährigen Verbindun gen. An der Sektion Biowissenschaf ten habilitierte sich 1969 Dr. Juan Krzulovic von der Universidad de Chile. Er gehört jetzt in Valparaiso als Leiter des Bereiches Elektronen mikroskopie an der naturwissen schaftlichen Fakultät nicht nur zu den jenigen, die der DDR und ihrer Wis senschaft einen guten Ruf verschaf fen, sondern seine Arbeiten sind, auf frühere Experimente in Leipzig auf bauend, nunmehr auch für uns von direktem Interesse. Eine Zusammenarbeit zwischen der Universidad de Chile und der Karl- Marx-Universität hat aber auch im naturwissenschaftlichen Bereich einen politischen Akzent. Naturwissen schaftler aus der DDR demonstrieren in Chile, das sich seinen Weg in so zialistischer Richtung gegen die Reak tion sehr mühsam erkämpfen muß, letztlich das Leistungsvermögen unse res Systems. Das ist oft wirksam. Vielfach ist jetzt in politischen Doku menten zu lesen, daß sich die wis senschaftlich-technische und kultu relle Zusammenarbeit mit Chile ver tieft. Man freut sich, einer Universi tät anzugehören, die dabei war und ist, die nüchterne Sprache des poli tischen Dokumentes in das Leben zu übersetzen, wenn man Chile zu sei ner nunmehr ein Jahr tätigen Volks regierung gratuliert. Dr. Armin Ermisch, Sektion Biowissenschaften WELT. 30 Staatspreise der UdSSR Das Zentralkomitee der KPdSU und der Ministerrat der UdSSR ha ben Staatspreise für 30 hervorra gende Arbeiten im Bereich der Wis senschaft und Technik des Jahres 1971 verliehen. Für die großen Leistungen in den wichtigsten Bereichen der modernen Physik-Forschungen auf dem Gebiet der gesteuerten thermonuklearen Reaktion an den „Tokomak" -Anla gen wurde ein Wissenschaftlerkol lektiv unter' Leitung von L. Arzi- mowitsch mit diesem Preis geehrt. Dem Kollektiv gelang es erstmals auf der Welt, für den Zeitraum einer hundertstel Sekunde stabiles Plasma herzustellen. Eine Gruppe von Physikern des Vereinigten Kernforschungsinstituts in Dubna bei Moskau erhielt diese hohe Auszeichnung für die Schaf fung des IbR-Reaktors, an dem breit angelegte Untersuchungen auf dem Gebiet der Kern- und Festkörper physik durchgeführt werden kön nen. Durch das dem Reaktor zu grunde liegende Impulsverfahren wurde dessen Leistung bedeutend erhöht. Dieser kleine und einfach zu bedienende Reaktor wurde von der Weltwissenschaft als aussichtsreich anerkannt. Auf dem Gebiet der Mechanik der Himmelskörper wurden jene so wjetischen Wissenschaftler geehrt, die neue Methoden zur Konstruktion von Bewegungen natürlicher und künstlicher kosmischer Objekte ent wickelten. Unter den weiteren Preisträgern befinden sich die Autoren des zwei bändigen „Atlasses der Antarktis“. In diesem sind die Ergebnisse der langjährigen Untersuchungen über die Natur des Südpolargebietes zu sammengefaßt. Auf dem Gebiete der Biologie wurde der Preis dem Akademiemit glied Nikolaj Jerusalimski und einer Gruppe von Wissenschaftlern zuer kannt, die wissenschaftliche Grund lagen der mikrobiologischen Gewin nung von Eiweißstoffen aus Kohlen wasserstoffen des Erdöls schufen. Dieses Verfahren ermöglichte es, in der UdSSR eine industriemäßige Produktion von Futterhefe aus Erd ölparaffinen aufzubauen. Für hervorragende Forschungs arbeiten auf dem Gebiet der Nieren transplantationen erhielten der so wjetische Gesundheitsminister, Aka demiemitglied Prof. Dr.- Boris Pe trowski, sowie eine Gruppe von Me dizinern den Staatspreis. Die von ihnen entwickelte Methode der Or gankonservierung ermöglicht es, auch die Nieren Verstorbener für Überpflanzungen zu verwenden. Auf dem Gebiete der Technik wurde die Entwicklung der elektro nischen Datenverarbeitungsanlagen vom Typ „Nairi" preisgekrönt. „Nairi“ erlaubt es Menschen ohne Spezialausbildung, einen breiten Kreis wissenschaftlicher und inge nieurtechnischer Aufgaben zu lö sen. Zur Zeit sind bereits über 1000 derartige Anlagen in verschiedenen Bereichen der sowjetischen Volks wirtschaft im Einsatz. Staatspreise vergab man weiter an die Autoren der Lehrbücher „Grundlagen der analytischen Che mie“ und „Atomkraftwerke“. CSSR: Betatron für Krebsbekämpfung Das erste Betatron der CSSR zur Krebsbekämpfung wurde in der Ge schwulstabteilung des Bezirkskran kenhauses Ceske-Budejovice in Be trieb genommen. Damit können bös artige Geschwülste wirksam be strahlt werden. In der therapeutischen Abteilung dieses Krankenhauses wurde gleich zeitig eine künstliche Niere, die vierte in der CSSR, installiert. Noch in diesem Jahr sollen weitere künst liche Nieren für die Kliniken in Prag, Brno und Kosice hergestellt werden. Havanna: Fünf Jahre Tropenforschungsinstitut Das ‘Tropenforschungsinstitut „Alexander von Humboldt“ der Aka demie der Wissenschaften Kubas in Hirnzellen als Sender Die elektrischen Impulse von Neu ronen, den Nervenzellen des Men schen, sind von den sowjetischen Physiologen Swetlana Rajewa und Abram Kadin erstmals im Verlauf einer Hirnoperation aufgezeichnet worden. Die Ströme der Milliarden von Zellen der beiden Großhirn hemisphären lassen sich mit einer außerordentlich feinen und mit Spezialisierung versehenen Wolf ramsonde registrieren. Solche Son den besitzen einen Durchmesser von einem Mikrometer. Die Aufzeichnungen der Hirnzel lenimpulse durch Mikroelektronen können zur Diagnose verschiedener schwerer Erkrankungen des Zentral nervensystems verwendet werden. Die neue Methode ist eine Art Vor untersuchung zu dem eigentlichen chirurgischen Eingriff. Die Neuro nen haben in den verschiedenen Strukturen des Großhirns einen un terschiedlichen elektrischen Code. Durch die Registrierung der Neu ronensignale können die Grenzen je ner Abschnitte bestimmt werden, die durch eine Operation ausgeschaltet werden sollen. Nach diesem neuen Diagnosever fahren wurden bereits 30 Operatio nen vorgenommen. In jedem Falle gelangte der Chirurg schnell und exakt an die betreffende Stelle des Gehirns. Er schaltete somit auf ope rativem Wege wirklich nur die ge schädigten Neuronen aus. Ohne die jetzt entwickelte subtile Methode zur Lokalisierung der Krankheits herde wäre das nicht möglich gewe sen, da die gleichen Hirnstrukturen in ihren Abmessungen und Formen bei jedem Menschen völlig verschie den sind. Größte sowjetische Antarktisexpedition Das Motorschiff „Nawarin" ist am 7. November zur 17. und bis her größten Antarktisexpedition von Leningrad aus nach dem sechsten Kontinent ausgelaufen. An dieser internationalen Expedi tion nehmen über 400 Polarfor scher, unter ihnen zahlreiche Ex perten aus Bulgarien, der DDR, Polen, Rumänien, Ungarn sowie aus Indien und den USA, teil. Die Polarforscher werden Beob achtungen fortsetzen, die in den vorangegangenen Jahren begon nen wurden, am Ufer der ‘Amundsensee das Terrain für eine neue sowjetische Forschungs-Sta tion abstecken und in zahlreichen Einzelexpeditionen mit Schlitten und Raupenfahrzeugen ins In nere des Eiskontinentes vor stoßen. Havanna, für das die DDR wissen schaftlich-technische Ausrüstungen bereitstellte und eine größere' Spe zialistengruppe entsandte, untersucht) erprobt und entwickelt landwirt schaftliche und industrielle Erzeug nisse der DDR und Kubas unter tropischen und subtropischen Be dingungen Es wurde am 8. Novem ber 1966 auf der Grundlage eines Re gierungsabkommens zwischen bei den Ländern gegründet. Es gab Aus künfte über die Qualität von DDR- Pflanzenschutzmitteln unter tropi schen Bedingungen, prüfte die Tro pentauglichkeit verschiedener Pro dukte der Farben-, Lack-, Gummi- und Plastindustrie und untersuchte Möglichkeiten zur Saatguterzeugung verschiedener Kulturen. „SALUT" ist der Name dieses neuen sowjetischen Elektrokardiographen. Das Gerät arbeitet zuverlässig und ist ein fach in der Bedienung. Es wiegt nur 5 kg und kann in einer Tragetasche be quem transportiert werden. Foto: ZB/TASS STATT EINES FEUILLETONS Ein Heim heimisch machen N ur wenige Meter seitlich vom Hauptbahnhof befindet sich das Studentenwohnheim Gerberstra ße 16. 350 Kommilitonen, vorwie gend der Sektion Politische Öko nomie, sind hier untergebracht. Was unternehmen sie in ihrer Freizeit? Welche Gelegenheiten zu einem sinnvollen geistig-kulturellen Leben haben sie? Bibliothek in der II. Etage Wir kommen in die U. Etage. Es ist am frühen Abend. In dem ge räumigen, an den Wänden allerdings noch kahlen Gang treffen wir be reits einige Studenten, die offenbar alle das gleiche Ziel anstreben: die Hausbibliothek. Dank großzügiger Unterstützung der Sektionsleitung, auf die wir noch näher zu sprechen kommen, kann in dieser behaglichen UZ 45/71, Seite 6 Bücherei studiert werden. Die Werke der Klassiker des Marxis- miis-Leninismus, ausgewählte Stan dardbücher, Lexika und Wörter bücher können hier für diesen Raum entliehen werden. Nebenan befindet sich ein weiterer Aufent haltsraum, in dem über das Ge lesene und Mitgeschriebene disku tiert wird, in dem Seminare vor bereitet werden, in dem Referate angefertigt werden. Zwei Etagen höher — Musik Inzwischen ist es draußen schon dunkel geworden. Wir setzen un seren Rundgang in der Gerb^i'- straße 16 mit einem Besuch der vierten Etage fort. Musik empfängt uns, Und wie wir uns der 428 nähern, sehen wir das lustige, be schwingte Treiben der Tanz- und Musikfreudigen. Peter sitzt an der Diskothek, bedient recht umsichtig die Anlage. Zwischen den einzelnen Titeln erzählt er kurze Begeben heiten, ein richtiger Amateur-Disk jockey. Und die Musik scheint an zukommen, bei den Tanzenden und bei denen, die sich unterhalten. Und wenn nun kein Tanz ist, was veranstaltet ihr dann in diesem Komplex, frage ich den Vorsitzen den des Heimkomitees, Bernhard Gembolis. Als ob er dies erwartet habe, so kommt seine Antwort her aus: „Das ist ganz einfach. Da diese Räume als Mehrzweckräume einge richtet wurden, werden sie auch dementsprechend genutzt. Hier ist immer etwas los. Wir können mit unter gar nicht alle Wünsche unter einen Hut bringen — Fernsehabende, Diskussionsforen mit Prominenten der Messestadt, Schach- und Tisch tennisturniere, Billardwettkämpfe usw.“ Als ich die 428 verlasse, bleibt mein Blick an der einfallsreich ge stalteten Wandzeitung hängen. Vorschau auf vorgesehene Ver anstaltungen, Meinungsäußerungen zum bisherigen Programm, Kritik, Abänderungsvorschläge. Und Fotos. Acht passionierte „Fotografen“ be herbergt die Gerberstraße 16. Und wenn in ihrem neunstöckigen Haus etwas los ist, da sind sie dabei — bei der Einrichtung der Pförtner loge, beim Einzug des soundsoviel ten neuen Heimleiters, bei „Subbot nik“-Einsätzen im und vor dem Haus... Blende auf in der siebenten In der VII. Etage haben die Jün ger der Fotokunst ihr Domizil auf- geschlagen. Gerade ist Uwe dabei, seine Schnappschüsse vom sowjeti schen Studentensommer zu verviel fältigen. Da ich ihn nicht weiter stören will, erkundige ich mich nur bei ihm, wie sie es geschafft haben, dieses Fotolabor einzurichten. „In teresse und eigene Praxis gehörten natürlich zu allererst dazu. Aber ohne die große Hilfe seitens unserer Sektion hätten wir es wohl kaum geschafft“ Der Haken der Geschichte Als ich mit dem Fahrstuhl wie der im Erdgeschoß angelangt bin, bin ich immer noch angetan von so viel Kultur unter einem Dach. Ich will schon eine Lobeshymne auf die guten Arbeits- und Lebensbedingun gen der Studenten anstimmen, da stellt mich Bernhard Gembolis wie J der auf den Boden der Wirklichkeit zurück. Denn die ganze Geschichte hat einen kleinen, aber entscheidenden Haken: Die Studenten der Gerber- Straße haben das gemeinsame Vor haben der Sektionsleitung Politische Ökonomie, der FD J -Kreisleitung und ihres Heimkomitees zwar ih den Mittelpunkt ihres Arbeits programms und des Wettbewerbes um den Titel „Sozialistisches Studentenkollektiv“ gestellt, aber - einige notwendige Entscheidungen stehen noch aus, z. B. von der Sek tionsleitung. Doch wie wir die Stu denten kennengelemt haben (im Verlauf der neun Monate seit ihrem Einzug haben sie über 10 000 Auf baustunden geleistet), werden sie beharrlich am Ball bleiben ... Wolfgang Eißef
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