Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 7. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 14. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 21. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 28. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 4. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 11. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 18. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 25. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 1. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 15. April 1
- Ausgabe Nr. 16/17, 22. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 29. April 1
- Ausgabe Nr. 19, 6. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 13. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 20. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 27. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 3. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 10. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 17. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 24. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 1. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 8. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 15. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 22. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 5. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 2. September 1
- Ausgabe Nr. 33/35, 16. September 1
- Ausgabe Nr. 36, 23. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 30. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 8. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 28. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 4. November 1
- Ausgabe Nr. 43/44, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 18. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 25. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 48, 9. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 16. Dezember 1
-
Band
Band 15.1971
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
rm arbeitet. Neue Plasttypen sind die ersten sichtbaren Ergebnisse. Die Wissenschaft prüft die Studenten der Sowjetunion in wir brauchen Bauteile.“ Ich unseres neuen Lehrstuhls? Sie ten For- XiWHHRai mm Franzosen bitten, ihnen die Lizenz für unseren Ofen zu verkaufen.. Es war ein strenger Winter. Der Professor und die Studenten wand ten sich an den Chefmechaniker des Werkes: „Grigori Jakolewitsch, läge in Nishni Tagil noch heute. Es wurde nach diesem Prinzip striellen Ringofen zu funktioniert beschlossen, einen indu- bauen. Die Prüfungen, Stille in den Hör sälen. Aufgeregtes Flüstern auf den Korridoren. Ein Freudenruf: „Noch eine Prüfung bestanden!“ Vor einigen Jahren begegnete ich in einem Institut zum ersten mal dem Flieger Eduard Jelian. Er saß in einer Pilotenkanzel, die durch ein Netz von Leitungsdräh ten mit Elektroanlagen verbunden war, und steuerte eine Überschall- „TU-114“. Das Flugzeug war noch nicht gebaut, aber der Flieger saß schon am Führerstand. Er fühlte, wie sich die Maschine beim Start, beim Landen, in großer Höhe be nimmt. Dieses Wunder wurde dank der Mathematik und Elektronik möglich. Neulich erinnerte ich mich an diese Episode im Gespräch mit Viktor Kafarow, dem Korrespon dierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. abgeschlossen, ausgezeichnet. habe einen ausgedienten Hand schrapper. Vielleicht kann man da noch einiges verwenden ...“ schungsarbeit dient dem Studium, macht die Studenten anspruchsvoll sich selbst gegenüber. Und wie paradox es auch scheinen mag — sie spart Zeit.“ von die ver ¬ ver und bauen mathematische Modelle chemischen Werkabteilungen, schon in Betrieb sind, und suchen sie zu verbessern. Sie teidigen ihre Diplomprojekte, die Fachleute freuen sich, wenn sie diese Projekte sehen: so viele wertvolle Vorschläge für die In dustrie sind darin enthalten.“ Das Arbeitszimmer des Rektors der Hochschule, Professor Sergej Kaftanow. Wissenschaftsorganisation in Leuna In England und Frankreich, Bel gien und Italien, Österreich und Indien ist das Verfahren vom Schlackensitall patentiert. Schlak- kensitall ist ein künstlicher Stein mit sehr hohen chemischen, mecha nischen, thermischen Eigenschaften. K. Alexejew berichtet über die wissenschaftliche Forschungsarbeit an der Mendelejew-Hochschule Fakultät für ökonomische Kybernetik in Odessa Eine Pionierleistung wollen die Kollektive des Forschungszentrums mit der Entwicklung eines automati sierten Fließverfahrenszuges voll bringen, dessen Entstehung rück rechnend vom geplanten Endpro dukt vor sich gehen soll. Ein Ju gendkollektiv will bis zur nächsten MMM für ein bedeutendes Vorhaben der Grundlagenforschung die For schungstechnologie revolutionieren und damit den Grundstein legen für eine Technologie des Forschens, die von der Prognose bis zur Inbetrieb nahme der komplex verknüpften Anlagen alle Phasen umfaßt. Der technische Fortschritt stellt immer neue, Probleme. Sie müssen gelöst werden. Wer soll das machen? Die Forschungsinstitute? Und die Hochschulen? Dort sind doch auch viele hochqualifizierte Gelehrte tätig. Und ihnen zur Seite stehen junge begabte Studenten und Aspiranten. Ja — diese Kader können Berge versetzen.“ Allgemein bekannt, überlegte ich — ist es nicht leicht, Student zu sein. Man sagt, sogar die Begab testen, die Leistungsfähigsten lei den an Zeitmangel. Ist nun die Forschungsarbeit für Studenten und Lehrer nicht allzu zeitrau bend? sind erfolgreich Zwanzig wurden „Die Kybernetik“, erklärte der Gelehrte, „hilft auch chemische Prozesse zu imitieren. Dank ihr können wir mathematische Modelle künftiger chemischer Abteilungen und automatisierter Werke schaf fen. Wir können beobachten, wie sie funktionieren, können berech nen, ob sie rentabel sind, ob es sich lohnt, sie zu projektieren. Wo mit befassen sich jetzt die Studen- artige Organisation der „Wir fanden diesen Handschrap- per“, fährt Makarow fort. „In zwei Wochen bauten wir ein Mo dell der Anlage von drei Meter Durchmesser. Wir arbeiteten Tag und Nacht. Der technische Rat des Werkes bestätigte unser Projekt. Die Werkzeichnungen wurden zu Diplomarbeiten der , Studenten. Wie freuten sich alle über die ersten 200 kg des neuen Kokses. Und was glauben Sie? Diese An- „Die künftigen Fachleute“, sagt der Prorektor der Hochschule, Pro fessor Boris Stepanow, „reifen durch die Arbeit. Und wenn diese Arbeit etwas Neues für die Wis senschaft bringt? Wenn deine Ar beit Verbesserungen in einen Pro duktionsprozeß bewirkt? Und wenn alles, was du für einen In dustriebetrieb gemacht hast, die Grundlage für deine Jahres- oder Diplomarbeit abgibt? Eine der- ... Lehrstuhl für Technologie der Kunststoffe. Einige der hier auf Bestellung der Industrie unlängst ausgeführten Arbeiten zeigt Pro fessor Dmitri Kutepow. Hier die thermostabilen Polymere für den Schiffbau. Da — der gemeinsam mit der Akademie für Kommunal wirtschaft entwickelte Isolierstoff zum Schutz unterirdischer Rohrlei tungen. „Erstmalig in der Geschichte der Glastechnik“, erklärt Professor Nikolai Pawluschkin, „wurde die ser künstliche Stein bei uns im Lande als ein fließendes Band im Walzverfahren gewonnen. Diese Arbeit setzen wir gemeinsam mit „In diesem Jahr“, sagt er, „führ ten wir auf Grund unserer Ver träge mit den Betrieben achtzig komplizierte Forschungsarbeiten durch. Neunundvierzig von ihnen Es berichtet Professor Gleb Ma karow: „Das Land braucht Metall. Zu seiner Gewinnung ist Koks notwendig. Aber Koks wird heut zutage noch nach der alten Tech nologie erzeugt: Die Kohle wird in periodisch funktionierenden Cfen angewärmt. Wir sind auf die Idee gekommen, einen kontinuierlich funktionierenden Ofen zu schaffen. Wie sieht er aus? Ein riesiger hoh ler Ring, innen bewegt sich ein massives Gestell. Eine Umdrehung genügt, damit der Koks fertig ist. Freilich, nicht alles ging am An fang glatt. Wir experimentierten. Für unseren Ofen gewann der Chefingenieur der Kokerei in Nishni Tagil, Fuat Mustafin, In ¬ teresse. Zu jener Zeit leitete ich dort das Praktikum der Studenten. .Geben Sie uns das Projekt', sägte Mustafin. .Sehen Sie sich an, wel che von unseren Werkanlagen man dabei nutzen kann. Und Ihre Jungs müssen unbedingt mitarbei ten .. dem Institut „Awtosteklo" (Auto glas) fort. An ihr sind auch die Studenten beteiligt. An meinem Lehrstuhl studiert Vitali Pusche- tschnikow. Er forscht nach neuen Zusammensetzungen, um das Schlackensitall zu verbessern, und er findet sie.“ Notwendigkeit und Nutzen stän digen ideologischen Ringens im Pro zeß der revolutionären Umgestal tung von Forschung und Produktion hat Dipl.-Ing, Werner Steinbach vom . Großforschungszentrum Leuna unterstrichen. „Wir wollen mehr als jemals zuvor die Mathematik für die Entwicklung neuer Verfahren nut zen“, erläuterte der Sektorenleiter für Wissenschaftsorganisation und EDV. Auf diese Weise sei das zeit aufwendige Experiment weitgehend durch rechentechnische Modellie rung abzulösen. Das zu erreichen aber sei kein in erster Linie tech nischer, sondern ein zutiefst ideolo gischer Prozeß. Viel ist bereits seit der Beschluß fassung des Ministerrates über die Wissenschaftsorganisation in der chemischen Industrie im Leunaer Großforschungszentrum geschehen. Sein durch Konzentration verviel fachtes Potential hat das Zentrum auf wenige Forschungsschwerpunkte ausgerichtet. Die wichtigsten The men werden von interdisziplinären Arbeitsgemeinschaften in enger Ko operation mit der Sowjetunion be- Am landwirtschaftlichen Institut in Odessa ist die erste Fakultät für Ökonomische Kybernetik der So wjetunion eröffnet worden, die vier Lehrstühle umfaßt: ökonomische Kybernetik, Leitung, höhere Mathe matik und Organisation der mecha nisierten Verarbeitung von Infor mationen. Der Fakultät angeschlos sen sind ein Rechenzentrum und mehrere Laboratorien. Die Absol venten dieser neuen Bildungsein richtung werden sich mit der Be arbeitung von Informationen und der Modellierung ökonomischer Pro zesse in der landwirtschaftlicheß Produktion beschäftigen. In der Sowjetunion soll ein Infor mations- und Datenverarbeitungs System geschaffen werden. Im kom menden Fünfjahrplan werden run 700 Spezialisten für ökonomiscbe Kybernetik ausgebildet. In de 11 Landwirtsaiaftsinstituten von Mos kau, Leningrad, Kiew und Nowo sibirsk sind an den ökonomischen Fakultäten bereits Abteilungen füf Kybernetik eingerichtet worden. Kirgisiens Bildungsbilanz positiv Jeder dritte Bürger der Kirgisi schen Sozialistischen Sowjetrepu blik lernt und studiert. Jeder 25. be sitzt eine abgeschlossene Hoch- oder Fachschulbildung. In Frunse gibt es heute doppelt soviel Studenten, wie die Metropole vor der Großen So zialistischen Oktoberrevolution Ein wohner hatte, in ganz Kigisien sind es 90 000 Studenten. Auf je 10 000 Einwohner entfallen doppelt soviel wie in der BRD und anderthalbmal soviel wie in den USA. Die neuen Hochschulen Kirgisiens entlassen jährlich 5000, die 36 Fachschulen 8000 Spezialisten. An der Kirgisi schen Akademie der Wissenschaften arbeiten in 50 Forschungsinstituten etwa 5000 Wissenschaftler. Noch im Jahre 1912 stellte die rus sische Zeitung „Der Bildungsbote“ folgende Behauptung auf: „Es wird noch Jahrhunderte dauern, bis man den Analphabeten in Mittelasien und Kasachstan das Lesen und Schreiben beigebracht hat.“ Diese skeptische Prognose ist eindeutig widerlegt. Die erste Aufgabe der Sowjet macht in Kirgisien bestand darin, den 99 Prozent Analphabeten des Landes das Lesen und Schreiben zu lehren. 1924 wurde die erste eigene Schriftsprache eingeführt. Im No vember des gleichen Jahres erschien die erste Zeitung. Heute stehen den drei Millionen Kirgisen 102 Zeitun gen und 47 Zeitschriften zur Ver fügung. In den fünf Verlagen wer den jährlich 1000 Titel mit einer Gesamtauflage von fünf Millionen Exemplaren herausgegeben. Künstliche Zellsynthese gelungen Einer Forschergruppe an der Un versität Buffalo ist der künstlic” Aufbau einer Zelle gelungen. A den Teilen anderer Zellen wu, eine neue „synthetische“ Amöbe 2 sammengefügt, die weiterlebte uoa regenerationsfähig war. Um dieh Synthese durchführen zu könp waren Zellmembran, Zellplasd, und Zellkern erforderlich. Der L ter der Gruppe, Dr. James Daniel rechnet damit, daß es schon in fö, Jahren möglich sein wird, n ,, artige Zellen aus Teilen der VS schiedensten Arten zu erzeug' nachdem inzwischen schon die SSa thesen eines Gens, eines Virus u nun die Wiedergeburt einer lebe" . den Zelle erreicht worden ist. Der Wissenschaftler wies in d sem Zusammenhang auf die Gef% ren hin, die darin bestehen, daß » Laufe der Forschungszeit a%0 Krankheitserreger und andere sche liehe Organismen synthetisiert "S den könnten. Er schlug deshalb d Bildung einer Sonderzentrale " die die menschliche Gesellschaft B jeglichem Mißbrauch der Synthe forschung schützen soll. Beeindruckend ist auch die Bilanz auf dem Gebiet des Gesundheits- ' wesens. Der einstige Generalgouver- | neur der Steppenregion, Baron von ! Taube, behauptete einmal: „Die Kir-' gisen brauchen keine ärztliche Hilfe, das Nomadenleben ist das beste Heilmittel.“ Er entließ den Arzt helfer Wassili Frunse, den Vater des , revolutionären Kämpfers Michael j Frunse, weil er einen Kirgisen in i ein Krankenhaus eingewiesen hatte. I Damals gab es nur neun Kranken häuser mit 100 Betten, wo 15 Ärzte praktizierten. ken von mehr als 30 000 Sternen zusammengestellt. Foto: ZB Heute stehen der Bevölkerung 284 Krankenhäuser mit 28 500 Bet ten und 6000 Ärzte zur Verfügung. Auch die Bewohner abgelegener Bergdörfer werden ständig medizi nisch betreut. 220 Polikliniken, Am bulatorien, Schwangeren- und Müt terberatungsstellen, 766 Schwestern- Stationen und Hebammenstütz punkte, 224 Entbindungsheime und 174 Apotheken gewährleisten den vorbeugenden Gesundheitsschutz, die ambulante medizinische Betreuung und die Nachsorge. Die kirgisischen Mediziner beschäftigen sich auch mit bedeutenden Forschungsauf gaben. Insgesamt arbeiten heute 134 000 Kader mit Hoch- und Fach schulbildung in der Volkswirtschaft der Kirgisischen SSR. Ihre erfolg reiche Arbeit spiegelt sich auch dar in wider, daß die kirgisische Akade mie der Wissenschaften ihre Publi kationen an 90 wissenschaftliche Institutionen des Auslands versen- I det. ASTROPHYSIKER vom Astrophysikalischen Observatorium Abastumani (Georgische SSR), 1700 Meter über dem Meeres spiegel, bei Sonnenbeobachtungen. Wissenschaftler des Observatoriums haben verschiedene Himmelskörper in den Stern bildern Schwan, Adler und Stier erforscht und einen Katalog mit dreifarbigen foto- und spektrometiSchen Charakteristi- Schreianalyse Eine schwedisch-finnische For schergruppe hat in Stockholm einen sogenannten „Schreidetek tor" entwickelt. Mit seiner Hilfe sollen Analysen des Kleinkinder- weinens vorgenommen werden, deren Ergebnisse Rückschlüsse auf angeborene Leiden zulassen. Bestimmte Krankheiten können nur dann erfolgreich behandelt werden, wenn sie bereits in den ersten 14 Lebenstagen diagno- 4 astiziert werden. 2 Ayy «40 ponang €- m#g A p 0 fobeEmuEad“mdmdä B । UZ-FEUILLETON i . Dank an Heinrich V itali Aljonin hat ein Buch ge schrieben „Wir fahren, fahren, fahren...“ In ihm setzt er einem leider nicht näher benamsten Heinrich, Philologiestudenten der Karl-Marx-Universität, ein Denk mal. Lieber Heinrich, hab herzlichen Dank für die Betreuung der sowje tischen Touristengruppe, der Vitali Aljonin angehörte. Doch zur Person Heinrichs. Heinrich, mir graut’s vor dir! Mit diesen Wortenwecktuns jeden Morgen Heinrich, unser Reiseführer und Dolmetscher in einer Person: „Aufstehen, es ist um 61 'raus aus den Federn!“ Wir ziehen uns die Decke über den Kopf und bedenken unseren lustigen, freundlichen Heinrich im stillen mit schmückenden Beiwör tern, die er bestimmt nicht hätte übersetzen können. Aber wir wollen schlafen. Vor vier Stunden erst, nämlich gegen zwei Uhr nachts, wa ren wir mit unserem unermüdlichen Begleiter vom Besuch einer histo rischen Stätte zurückgekehrt, und UZ 3/71. Seite 6 jetzt, um sechs Uhr, vernehmen wir i bereits wieder seinen fröhlichen Ruf. Unser Heinrich ist ein prima Kerl, aber in unseren Augen hat er zwei Fehler. Erstens läßt er uns nicht aussdilafen, und zweitens vergöttert er bei all seinem unversiegbaren Optimismus und seiner außerge wöhnlichen Lebensf reude aus irgend einem Grunde Friedhöfe. Deshalb führte er uns in'einer jeden Stadt, die wir gemeinsam besuchten, zu allererst auf den Friedhof. Mit viel Qefühl und offensichtlichem Be hagen erzählte er von allen mög lichen deutschen Kurfürsten und Herzögen, deren sterbliche Hüllen in verwitterten Gräbern und muffigen Grüften ruhen. Hatten wir einmal in einer Stadt alle Sehenswürdigkeiten bewundert, kamen aber aus irgendeinem Grunde nicht mehr dazu, auch noch auf den Friedhof zu gehen, so war unser Heinrich untröstlich und fest davon überzeugt, unser fundiertes touristisches Wissen sei um etwas Wichtiges ärmer geblieben. Es ist kaum zu glauben, wie aus dauernd, unermüdlich und geduldig die deutschen Fremdenführer sind. Der ausländische Tourist findet in ihnen nicht nur den Kommentator des Gezeigten und den Dolmetscher, sondern auch einen aufmerksamen und fürsorglichen Kameraden, ja sogar Krankenpfleger und Arzt. Heinrich verkörpert gleichfalls in seiner Person all die Gefühle der Freundschaftlichkeit und Brüderlich keit, die die Bevölkerung der Deut schen Demokratischen Republik uns Sowjetbürgern entgegenbringt. Aljonin stellt Verblüffendes fest: Die sterile Sauberkeit der deut schen Straßen blieb mir im Ge dächtnis haften. Für den Deutschen ist die Straße gleichsam zusätzlicher Wohnraum, den er pflegt, sauber hält und auch '„möbliert“ :: I Ich kann mir nicht erklären, wann die Deutschen ihre Straßen reinigen. Ich habe mir den Kopf zerbrochen, wo hin denn die Deutschen all die Kom ponenten werfen, aus denen der Straßenmüll besteht: Zigaretten stummel, leere Zigarettenschachteln, alte Zeitungen, Apfelgriebse. Mir war das um so rätselhafter, als auf den Straßen nur sehr wenig Papier körbe aufgestellt sind. Heinrich muß das organisiert haben! Ich kam zu dem Schluß, daß die Deutschen in dem Bestreben, ihre Straßen sauberzuhalten, alle Abfälle einfach in die Tasche stecken. Doch dann machte ich eine Beobachtung, die mir deutlich zeigte, daß ich irrte. Ich sah nämlich einen Mann auf der Straße, der offensichtlich in großer Eile war und hastig an einer Ziga rette zog. „Wirf doch den Stummel einfach auf den Gehsteig, tritt mit dem Fuß darauf und setze deinen Weg fort, als sei nichts geschehen!“ beschwor ich ihn im stillen. Der Mann dachte jedoch gar nicht daran, meinem Rat zu folgen und hielt den Stummel fest in der Hand. Vor einem Haustor bog er plötzlich ein, lief zu einem auf dem Hof stehen den Mülleimer, hob behutsam des sen Deckel und warf seinen Ziga rettenstummel hinein, worauf er schleunigst weiterging, offensichtlich hatte er es tatsächlich eilig. Daran ist Heinrich unschuldig Sorgfältig gemalte Schilder begeg nen uns an jeder Kreuzung. Dafür rief bei uns die Reklame auf den Fernverkehrsstraßen eine gewisse Verwirrung hervor. Bei uns nämlich zeigt sich das Reklameschild dem Autofahrer unbedingt an einem schwierigen Straßenabschnitt. Wie ein böser Geist kommt es plötzlich hinter einer gefährlichen Kurve her vorgeschossen, und der Fahrer steht vor der bestimmt nicht kleinlichen Wahl, entweder die Reklame zu lesen und dann im Straßengraben zu übernachten oder weiterzufahren, ohne sein Wissen durch das Lesen der Reklame erweitert zu haben. Der deutsche Autofahrer hat diese Wahl nicht, wir sehen darin eine eindeu tige Schmälerung seiner Rechte. Wie sollte Heinrich das übersetzen? Ein Verkehrsunfall geschah vor unseren Augen. Ein flinker „Tra ¬ bant“ war zu weit nach links gerd und mit einer entgegenkomme^, Straßenbahn zusammengestoPj Schon bildeten sich in Gruppe verschiedene Parteien'. Vf einen hielten den Autofahrer Li schuldig, die anderen verurteh temperamentvoll die Straßenb^ Doch das war gar nicht nötig- we Straßenbahner kam aus seinern "d gen heraus, öffnete die Tür Autos und half dem höchst ver^i ten Chauffeur beim Aussteige^,: wechselten kurz einige Worte, dnlir ten sich die Hände und inforf 1 fi ten einen herbeigeeilten Verkeg Polizisten über das Vorgef a “gie Ein erneuter Händedruck, und' ie ji fünf Minuten waren vergang^’ V setzte die Straßenbahn ihre HQ fort, das beschädigte Auto "Co” von einem anderen, zufällig ^r überkommenden in Schlepp ü en ) men, und die Schaulustigen ■ • hs das war ja eben das Erstaunl^jf Die Fußgänger bedachten die Gr 5, auf \der Fahrbahn lediglich s einem flüchtigen Blick, ließen■ aber nicht aufhalten, wollten De sichtlich nicht unnütz Zeit veTSo, Erstaunlich, erstaunlich... be Heinrich das auch organisiert ha
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)