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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
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- Ausgabe Nr. 11, 11. März 1
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Band 15.1971
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ede Epoche bringt den ihr eigenen Typ eines Wis ¬ senschaftlers hervor. Der Leiter des Lehrstuhls für Ökonomik des moder nen Kapitalismus der Leningrader Staatlichen Universität A. A. Shdanow, Dr. der Wirtschaftswissenschaften Dr. ho ¬ noris causa der Karl-Marx-Univer sität Leipzig, Professor, General major Sergej Iwanowitsch Tjul- panow, dessen siebzigster Geburts tag und fünfundvierzigstes Jubi läum seiner wissenschaftlichen, päd agogischen und gesellschaftlich politischen Tätigkeit in diesen Ta gen in der UdSSR und der DDR ge feiert werden, — ist ein sowjetischer Wissenschaftler und Kommunist. Er hat einen hervorragenden und besonders charakteristischen Le bensweg, der von revolutionärer Ro mantik umwoben ist, zurückgelegt. Am 3. Oktober 1901 in der Familie eines werktätigen Bauern im Ge biet Pakowschtschina geboren, schloß er im Jahre 1919 die ein heitliche Arbeiterschule ab und trat im Mai des gleichen Jahres im Al ter von kaum 18 Jahren freiwillig in die Rote Armee ein, S. I. Tjul- Panow kämpfte an den verschieden sten Fronten im Bürgerkrieg für die Errichtung der Sowjetmacht. Pro fessor S. I. Tjulpanow kennt den Bürgerkrieg nicht aus Lehrbüchern. Und ehe er Wissenschaftler wurde. Wurde er Soldat. Es ist dies der ty pische Weg eines sowjetischen Wissenschaftlers der alten Gene ration. Im Dezember 1927 wird S. I. Tjul panow Mitglied der Kommunisti schen Partei. Viele Jahre seines Lebens s'ind mit der Armee ver bunden. in deren Reihen er sich die marxistisch-leninistischen wirt schaftswissenschaftlichen Kennt nisse angeignet, indem er im Jahre 1929 die Militärpolitische Akademie (die heutige W.-I.-Lenin- Akademie) absolvierte und im Jahre 1930 am Staatlichen Päd agogischen A.-I.-Hertzen-Institut (Fachrichtung Gesellschaftswissen schaften) die Externenprüfung ab- legt. In der Zeit von 1929 bis 1937 übt der Regimentskommissar S. I. Tjul panow in den verschiedensten mili tärischen Lehreinrichtungen eine Lehrtätigkeit aus. Seit 1934 ist er Dozent und seit 1936 Doktor der Wirtschaftswissenschaften. 1938 Wird er Leiter des Lehrstuhles für Politische Ökonomie für die Lenin- Kurse beim ZK der KPSU (B) in Leningrad. Von den ersten Tagen des Gro- Ben Vaterländischen Krieges an be- findet sich S I. Tjulpanow in den Reihen der Verteidiger der Heimat. Der Regimentskommissar S. I. Tjul panow (später Oberst) kämpfte an der Leningrader, Stalingrader und *V. Ukrainischen Front in den ver schiedensten politischen Funktio- Pen gegen die faschistischen Ein dringlinge. Nach der Verteidigung seiner Heimat half er bei der Wiedergeburt der unseren Nach dem Sieg über den Fa- Schismus leitet S. I. Tjulpanow von 1945 bis 1949 die Informations- Verwaltung der Sowjetischen Mili- täradministration in Deutschland (SMAD). Auf diesem verantwort lichen Posten erwies er dem deut- Shen Volk in seinem Kampf um die Errichtung der friedliebenden, de- Mokratischen, unabhängigen und souveränen Deutschen Demokrati- Schen Republik Unterstützung, in dem er sich mit den Fragen der Wiedergeburt und Entwicklung der demokratischen Parteien und Orga- Aisationen, der demokratischen Pfesse. der Propaganda der mar- istisch-leninistischen Theorie usw. beschäftigte. Diese Arbeit hat er in nger Verbindung mit solchen Per sönlichkeiten wie J- R. Becher, 3 Brecht, W. Bredel, F. Wolf, S Weinert, E. Busch und anderen “Urchgeführt. Dieser Zeitabschnitt der Tätigkeit S. I. Tjulpanows wird Ehe er illllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll Wissenschaftler puuIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIH wurde, .war er itiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiii Soldat für die piIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIiIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII beste Sache der Welt JiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiKiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiinii liehen Fakultät der Staatlichen Le- ningrader Universität mit Sonder vorlesungen über den deutschen Imperialismus begonnen hatte, ver band sich das Leben S. I. Tjulpa nows nach seiner Demobilisierung aus der Armee im Jahre 1956 mit der Fakultät und Universität, indem er zum Prorektor der Leningrader Universität ernannt wurde. In sei ner fünfjährigen Tätigkeit auf die sem Posten (bis 1961) hat er viel zur Verbesserung der Ausbildung der Studenten und zur Erhöhung des Niveaus der wissenschaftlichen Arbeit geleistet. Im Jahre 1957 richtet Prof. S. I. Tjulpanow an der Wirtschaftswis senschaftlichen Fakultät den Lehr stuhl für Ökonomie des modernen Kapitalismus ein, den er bis zum heutigen Tage leitet. Unter seiner Leitung hat sich der Lehrstuhl zu einem hochqualifizierten wissen schaftlichen Kollektiv entwickelt und stellt das führende Zentrum Leningrads auf dem Gebiete der Probleme des modernen Kapitalis mus dar. Auf Anordnung des Mi nisters für Hoch- und Fachschul wesens der RSFSR wurde der Lehr stuhl mit der Koordinierung der wissenschaftlichen Forschungstätig keit zur Untersuchung der ökono mischen und politischen Probleme der Entwicklungsländer betraut. Zum 70. Geburtstag von Professor S. I. Tjulpanow Von Prof. Dr. A. Heinze, Prof. Dr. W. A. Peschechonow, Prof. Dr. A. A. Domin, Prof. Dr. H. Richter und Doz. Dr. P. Hofmann Große Verdienste auf dem Gebiet der marxistisch-leninistischen Wirtschaftswissenschaften auch in den Memoiren des Mar schalls der Sowjetunion G. K. Shu kow erwähnt. S. I. Tjulpanow hat viel für die Gestaltung und Orga nisation des neuen Hochschul wesens und für die Wiedergeburt und Entwicklung der Wissenschaft in der Republik geleistet. Die Leip ziger Karl-Marx-Universität verlieh ihm in Anerkennung seiner großen Verdienste den Ehrendoktortitel der Wirtschaftswissenschaften. Für seine Tätigkeit in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg wurde er von der Sowjetregierung mit dem Orden der Arbeit „Rotes Banner“ aus gezeichnet. Anläßlich des 10. Jah restages der DDR erhielt er den Vaterländischen Verdienstorden in Gold. Im Zusammenhang mit dem 20. Jahrestag des Sieges über das faschistische Deutschland zeichnete die Regierung der DDR S. I. Tjul panow mit der Medaille „Kämpfer gegen den Faschismus“ aus. Im Jahre 1965 wurde Prof. S. I. Tjul panow für seine Verdienste bei der Entwicklung der deutschen demo kratischen Kultur die Becher-Me daille in Gold verliehen. Seit 1951 ist sein Leben mit der Staatlichen Leningrader Universität verbunden Seit dem Jahre 1950 ist General S. I. Tjulpanow erneut in Lenin grad. Bis 1955 arbeitete er als stell vertretender Leiter des Lehrstuhles für Politische Ökonomie der Ma rine-Militärakademie Woroschilow, und seit 1955 ist er Leiter des Lehr stuhles für Politische Ökonomie der Ingenieur-Militärakademie S. M. Budjonny. Nachdem er im Jahre 1951 an der Wirtschaftswissenschaft- Der Lehrstuhl erwarb sich die An erkennung der Institute der Aka demie der Wissenschaften der UdSSR, der Lehrstühle der Univer sitäten und Hochschulen der UdSSR und im Ausland, darunter auch der Sektion für Politische Ökonomie der Karl-Marx-Universität Leipzig, so wie hervorragender sowjetischer und ausländischer Wissenschaftler. Am Lehrstuhl befindet sich eine große Aspiranturabteilung, in der ständig Bürger der DDR lernen oder ihr angehören. Professor S. I. Tjulpanow hat sich große Verdienste auf dem Ge biete der marxistisch-leninisti schen Wirtschaftswissenschaften er worben. Seiner Feder entstammen rund 200 Arbeiten, darunter eine Anzahl umfangreicher Monografien. Mitte der sechziger Jahre arbei tete Professor S. I. Tjulpanow die Vorlesungsreihe „Politische Öko nomie der Entwicklungsländer“ aus, die an der Staatlichen Leningrader Universität gehalten wurde, und er gab .methodische Richtlinien und ein Programm heraus. Als Abschluß dieser Arbeiten erschien die Mo nografie „Abriß der Politischen Ökonomie, Entwicklungsländer“ (Moskau, „Mysl“, 1969). Viele Arbeiten zur leninschen Theorie des Imperialismus und zur Frage des staatsmonopolistischen Kapitalismus entstammen ebenfalls der Feder Prof. S. I. Tjulpanows; der Redaktion übergeben wurde eine neue Monografie „Aktuelle Pro bleme des modernen Kapitalismus“, eine umfangreiche Serie von Arti keln und Broschüren (in russischer und deutscher Sprache) ist dem deutschen Problem, dem deutschen und westdeutschen Imperialismus gewidmet. Eine wichtige Etappe der wissen schaftlichen Tätigkeit S. I. Tjul panows stellt die Herausgabe zweier Kollektivarbeiten in der DDR dar: ..Erbe und Verpflichtung“ anläß lich des 100. Jahrestages der Her ausgabe des „Kapitals“' von Karl Marx und „Lenins Lehre lebt“ anläßlich des 100. Geburtstages W. I. Lenins. Diese Arbeiten wur den gemeinsam mit Wissenschaft lern der Leipziger Universität her ausgegeben. Prof. S. I. Tjulpanow und Prof. A. Heinze sind die ver antwortlichen Redakteure und Ko autoren dieser beiden Werke. Unter der redaktionellen Leitung von Professor S. I. Tjulpanow wur den viele andere umfangreiche Arbeiten abgeschlossen. Sein Name als Wissenschaftler fand nicht nur Anerkennung in den Reihen der sowjetischen Ökonomen, sondern auch weit über die Grenzen der UdSSR hinaus. Viele Bücher und Artikel wurden in andere Sprachen übersetzt. Unter unmittelbarer Beteiligung von Prof. S. I. Tjulpanow wurden vor einigen Jahren am Lehrstuhl drei ständig wirkende städtische Hochschul-Problemräte geschaf fen: der Problemrat für die kom plexe Untersuchung der USA und Kanadas, der Problemrat zur kom plexen Untersuchung der BRD und der Problemrat zur komplexen Un tersuchung der Entwicklungslän der. Eine besondere Rolle spielte Prof. S. I. Tjulpanow bei den vom Lehrstuhl und den Problemräten durchgeführten drei Gesamtunions konferenzen zu den Problemen der Ökonomik und Politik der Ent wicklungsländer sowie bei der Durchführung von zwei regionalen Konferenzen zu Problemen der le ninschen Theorie des Imperialismus und des staatsmonopolistischen Ka pitalismus. Prof. S. I. Tjulpanow verfügt als Mensch und Wissenschaftler über hohe Qualitäten. Er hat die Fähig keit, geeignete und talentierte Men schen früh zu erkennen und syste matisch zu entwickeln. Seine Vor lesungen, auf hohem wissenschaft lichem und politisch-ideologischem Niveau stehend, sind von partei licher Leidenschaft geprägt und zwingen seine Hörer zum Denken. Viele Studentenjahrgänge in der UdSSR und im Ausland (darunter auch in der DDR) erinnern sich mit Dankbarkeit an seine Vorlesungen. Das Gefühl tiefer Dankbarkeit he gen ihr Leben lang Dutzende von Kandidaten der Wirtschaftswissen schaften, . deren wissenschaftlicher Betreuer er war, darunter einer der Autoren aus der DDR, welcher Aspirant bei Prof. Tjulpanow war. Dieser Aufgabe Widmet sich Prof. S. I. Tjulpanow mit ganzem Herzen. Prof. S. I. Tjulpanow ist Mitglied des Redaktionskollegiums der Zeit schrift „Weltwirtschaft und inter nationale Beziehungen“, verant wortlicher Redakteur der Serie „Ökonomik, Philosophie und Recht“ der Zeitschrift „Mitteilungen der Staatlichen Leningrader Universität“ sowie Mitglied der Hauptredaktion dieser Zeitschrift. Er arbeitet aktiv am „Jahrbuch für Wirtschafts geschichte“ und anderen Publika tionen in der DDR mit. Er ist Mit glied vieler wissenschaftlicher Räte. Prof. S. I. Tjulpanow hat viel auf dem Gebiet der internationalen wis senschaftlichen und kulturellen Zu sammenarbeit geleistet. Viele Jahre leitete er die Leningrader Abtei lung der Gesellschaft für Freund schaft mit der DDR. Ein unnachgiebiger Kämpfer an der ideologischen Front Prof. S. I. Tjulpanow ist einer der Organisatoren der internationalen Zuammenarbeit der Universitäts wissenschaftler. Er stellt seine ge waltigen Energiereserven, seine her vorragenden organisatorischen Fä higkeiten, seine umfangreichen Spe zialkenntnisse voll und ganz in den Dienst der Wissenschaft, der Festi gung der internationalen Freund schaft zwischen dem sowjetischen und deutschen Volk, der Erziehung der Studenten, Aspiranten und Lehrkräfte — er ist ein unnachgie biger Kämpfer an der ideologischen Front. Für seine erfolgreiche wis senschaftliche und pädagogische Arbeit wurde Prof. S. I. Tjulpanow im Jahre 1969 mit dem Orden „Ehrenzeichen“ ausgezeichnet. Seine hervorragenden Fähigkeiten als Pädagoge, seine Verdienste als Wissenschaftler und seine hervor ragenden menschlichen Qualitäten brachten Prof. S. I. Tjulpanow die tiefe Verehrung der wissenschaft lichen Öffentlichkeit, der Profes soren, Lehrkärfte und Studenten der Leningrader und Leipziger Univer sität ein. BRD-,/Bildungsreform" in der Krise Die von der SPD/FDP-Regierung Versprochene „Bildungsreform“ für Se BRD wird immer weiter hinaus- ^zögert und in ihrer Zielstellung Nsehends dem reaktionären CDU/ >Sü-Bildungskonzept angepaßt. Das ^tätigen die Arbeiten an dem BRD- sBildungsgesamtplan" sowie andere Begierungsprojekte auf dem Bil- AUngssektor, über die nähere Einzel- e *ten bekannt wurden. Presseberichten zufolge sind Re- öerungskoalition und CDU/CSU- Pposition übereingekommen, ob- ktiv notwendige Maßnahmen zur Yereinheitlichung des zersplitterten SRD-Bildungswesens bis mindestens 575 zu vertagen. Die sich im Rah- Hen der Bildungsgesamtplanung mit Uesem Problem befassende Bund- dnder-Kommission geht in einem fernen „Kommissionspapier“ da- t0n aus, daß die „eigentlichen Bil- eHngsreformen" im günstigsten Falle “St in den Jahren zwischen 1975 Ad 1985 anlaufen können. Wie in PAnn bekannt wurde, hat die SPD/ IP bei den bisherigen, äußerst "hleppend geführten Beratungen des Bildungsgesamtplanes bereits weitgehend Abstriche an ihren frü her propagierten „Reformteilen“ vorgenommen. So hat die BRD-Regierung ihre Bereitschaft bekundet, in Anglei chung an die CDU/CSU-Position auf bestimmte „strukturelle Reformen im Bildungswesen“ zu verzichten. Ferner sollen die Forderungen der Gewerkschaften und fortschrittli chen Studentenverbände nach wirk samen Maßnahmen gegen die kata strophalen Zustände in der Berufs ausbildung sowie nach Beseitigung reaktionärer Bildungsinhalte unbe rücksichtigt bleiben. Die Kritik des VDS und anderer Organisationen richtet sich beson ders dagegen, daß alle bisherigen Entwürfe des „Bildungsgesamtpla nes“ zur Vereinheitlichung des zer splitterten BRD-Bildungswesens nur darauf hinauslaufen, die Belange der Großindustrie zu berücksichtigen und Studenten, Schüler und Lehr personal politisch zu „disziplinieren“. Zu den Initiatoren dieses Schiff bruchs in Raten gehören nach Infor mationen aus Bonn Kriegsminister Helmut Schmidt sowie Kanzleramts- minister Horst Ehmke. „Wo immer in diesen Tagen Bonner Regierungs vertreter auf die in der Regierungs erklärung von Bundeskanzler Willy Brandt versprochene Priorität der Bildungsreform angesprochen wer den, läuft der Frager Gefahr, den Vogel gezeigt zu bekommen“, schrieb dazu die. „Frankfurter Rundschau“. In der Kabinettsrunde sei man das Thema leid und empfinde das da malige Kanzlerversprechen als lästig. Bei ihrer verächtlichen Bewertung der Bildungsreform seien sich die Ministerialbürokraten des Beifalls von Ehmke und Schmidt sicher. Zu wessen Gunsten die Regier- rungsreformpläne gestützt und ver tagt werden, machte das Hamburger Springerblatt „Die Welt“ deutlich. Unter der Überschrift „Bildungs utopisten am Ende“ lobte die Zei tung den neuen „Realismus“ der BRD-Regierung, um dann ein paar Seiten weiter zu schreiben: „Das Bundesverteidigungsministerium hat klargestellt, daß es keinen Beschaf fungsstopp aus Haushaltsgründen für die Bundeswehr geben wird.“ Die Priorität im Bundeshaushalt soll auch weiterhin der Rüstungsetat auf Kosten der einst großangekün digten Gesamtreform des Bildungs wesens haben. Die Absicht der Regierung, die Maßnahmen des Bildungsplanes über Steuererhöhüngen zu Lasten der Bevölkerung zu finanzieren, stößt auf wachsenden Widerstand in der Öffentlichkeit. Der VDS fordert deshalb, die erforderlichen Mittel dadurch aufzubringen, daß Rüstungs ausgaben gesenkt und die Monopole höher besteuert Werden. Der VDS, der die Interessen von über 90 Pro zent aller BRD-Studenten vertritt, hat zugleich an die Regierung den eindringlichen Appell gerichtet, den „Bildungsgesamtplan“ nicht wie bis her in. Geheimsitzungen, sondern öffentlich mit den davon Betroffe nen zu diskutieren. Insbesondere müße den Gewerkschaften ein ent scheidendes Mitspracherecht einge räumt werden, zumal bisher alle Lernenden und Lehrenden von der Bildungsplanung ausgeschlossen sind. BRD-Hochschulen sollen Kriegsforschung verstärken Der Wissenschaftsminister der BRD, Hans Leussink, hat dem Ham burger Springerblatt „Die Welt“ zu folge an alle entsprechenden Hoch schulen appelliert, künftig verstärkt an der Kriegsforschung für die Bun deswehr mitzuwirken. Auf der Jah resversammlung der Frauenhofer- Gesellschaft in München, die ge heime Kriegsforschung betreibt, griff er Wissenschaftler einiger Hochschulen an, die einen Austausch von Professoren und eine Zusam menarbeit mit dieser Gesellschaft ablehnen. Studiengebühren in den USA weiter gestiegen Die Studiengebühren in den USA sind jetzt erneut erhöht worden. 4900 Dollar jährlich, das sind 400 Dollar mehr als im vergangenen Jahr, müssen die Studenten der Princeton-Universität allein an Stu diengebühren zahlen. Diese hohen Kosten schließen künftig noch mehr Jugendliche, nun auch aus wohl habenderen Familien, von einem Stu dium au«. UZ-Rezension Biographien hervorragender Natur wissenschaftler und Techniker S eit Anfang der sechziger Jahre gibt der Verlag B. G. Teubner die Reihe „Biographien bedeu tender Physiker“, jetzt „Biographien hervorragender Naturwissenschaft ler und Techniker“ heraus. Bisher erschienen die Selbstbiographien von M. Sklodowska-Curie und H. v. Helmholtz, ferner Biographien über M. Faraday, E. Abbe, J. R. Mayer, W. C. Röntgen, W. M. Lomonossow sowie in jüngster Zeit eine Doppel biographie über D. I. Mendelejew und L. Meyer. Vom Verlag bereits angekündigt sind Biographien über R. W. Bunsen und G. R. Kirchhoff in einem Band sowie über J. Keppler und C. Schorlemmer. Der Umfang dieser kleinen Bücher in ansprechender Aufmachung zum Preise von 3 bis 5 Mark schwankt zwischen 50 und 100 Seiten. Einige Abbildungen, nicht nur Porträts, und Literaturhinweise auf wissen schaftliche Werke und andere aus führliche Biographien vervollständi gen die Ausstattung. Mit jedem Heft, das man an einem Tag, z. B. im Urlaub (aber nicht nur dort), auslesen kann, erhält man einen Einblick in das Leben und Schaffen eines berühmten Wissen- schaftlers, dessen Name so manchem nur durch die Bezeichnung bestimm ter Effekte oder Gesetze bekannt ist. Ihr Ringen um wissenschaft liche Erkenntnisse mitzuerleben, ihre Schwierigkeiten beim Forschen kennenzulernen, lohnt sich schon deshalb, weil sich immer wieder Parallelen zur Gegenwart aufdrän gen, wenn auch die Forschungs gegenstände andere geworden sind und sich die Methode wesentlich ge wandelt hat. Wenn der Leser erfährt, mit welchen primitiven Geräten (meist selbst konstruiert und gebaut) z. B. Faraday und die Curies ihre grundlegenden Entdeckungen ge macht haben, kann man erst völlig den Entwicklungssprung ermessen, der den letzten 100 Jahren in Natur wissenschaften und Technik das Ge präge gibt. Jedoch sind klare Pro blemstellung, sorgfältige Beobach tung, gewissenhafte Auswertung der Ergebnisse und Ausdauer, zuweilen auch Hartnäckigkeit Eigenschaften, die den Forscher heute wie damals auszeichnen. So liegt der erzieheri sche Wert der Biographien von die ser Seite auf der Hand. Die Lebenszeit dieser Wissen schaftler fällt ausnahmslos in die der antagonistischen Klassengesell schaft. Ihr uneigennütziges, huma nistisches Handeln ist auf den Fort schritt aller Menschen gerichtet und gerät so immer mehr in Widerspruch zur Profitgier der Kapitalisten, die die Wissenschaftler auszubeuten su chen. Beispielsweise haben weder Helmholtz, Faraday noch Röntgen und die Curies Patente auf ihre Ent deckungen und Erfindungen genom men, um die allgemeine Nutzung nicht zu gefährden. Andere haben schwer um die Unterstützung ihrer Wissenschaft und um ihre eigene Existenz und Entwicklung als Wis senschaftler in der kapitalistischen Gesellschaftsordnung gerungen. Aber nur wenige haben so nachdrücklich wie Carl Schorlemmer für die Un terdrückten, für die Arbeiterklasse Partei ergriffen. Das sollte man im einzelnen nachlesen. Wer aufmerksam liest, wird un schwer erkennen, daß das Leben dieser Wissenschaftler von dem. Wunschtraum begleitet wird, die Wissenschaft solle dem ganzen Volke gehören und zum Nutzen der Menschheit angewendet werden. Ein Wunsch, der sich erst im Sozia lismus erfüllen sollte. Auch unter diesem Aspekt sollte jeder Inter essierte zu diesen Büchlein greifen und, wenn möglich, sein Wissen weiter vermitteln, um zur Pflege der fortschrittlichen Traditionen der Naturwissenschaften und Technik beizutragen. Es ist erfreulich, daß in den letz ten Jahren in immer kürzeren Ab ständen neue Biographien erschienen, sind. Das ist den Bemühungen des seit ungefähr zwei Jahren wirken den Herausgeberkollegiums (Prof. Goetz, Potsdam; Prof. Wächtler, Freiberg; Prof. Wußing, Leipzig) und der Rührigkeit des Verlages zu danken. Bei der Auswahl sollten in Zukunft auch Biologen und Techni ker, ferner Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts, vor allem sowjeti sche, berücksichtigt werden. Aber auch Biographien über hervorra gende Naturwissenschaftler - des 16. und 17. Jahrhunderts (z. B. Galilei, Newton) in marxistischer Interpre tation wären durchaus angebracht. Dr. Wolfgang Schreier, Karl-Sudhoff-Institut für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften ■ , UZ 37/71, Seite 3
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