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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
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- Ausgabe Nr. 11, 11. März 1
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- Ausgabe Nr. 41, 28. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 45, 18. November 1
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- Ausgabe Nr. 48, 9. Dezember 1
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Band
Band 15.1971
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IlilllilEAIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITITIIIIIITIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITEIIIIIIIITIIIIIITIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITITIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEITARIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITIIITIIIIIIIITIIIIIIIIIIIIIIITITIIIIIIIIIII demyoranshreirnden Entwicklung Anachronistisch und D n einem Leitartikel des „Neuen Deutschlands" über den VIII. Parteitag der SED heißt es: „Zwi schen Sozialismus und Imperialismus sind die Gegensätze unüberbrück bar. So ist es unvermeidlich, daß die sozialistische DDR und die imperia listische BRD von der objektiven Entwicklung weiter auseinanderge- führt werden und daß die Abgren zung zwischen beiden Staaten in al len Bereichen des gesellschaftlichen Lebens immer tiefgreifender wird.“ 1 ) Diese Feststellung hat die Herren in der Redaktion der Hamburger Wochenzeitschrift „Die Zeit" offen bar erneut beunruhigt. So erhielt Star-Mitarbeiter Joachim Nawrocki, der schon so manchen Unsinn über die DDR geschrieben hat, den Auf trag, sich eine Polemik auszudenken. Dabei kam folgendes heraus: „Mit gespielter Unschuld spricht die SED - wie Anfang dieser Woche in einem Leitartikel ihres Zentral organs — von einer .objektiven“, al so zwangsläufigen Entwicklung einer immer schärferen Abgrenzung ,in al len Bereichen des gesellschaftlichen Lebens“. Dabei meint sie mit Ab- Die Arbeiterklasse in der damali gen sowjetischen Besatzungszone nutzte die historische Chance. Sie überwand mit der Gründung der SED ihre Spaltung und vollzog unter der Führung ihrer marxistisch-leni nistischen Partei und mit Unterstüt zung ihrer sowjetischen Klassen genossen die antifaschistisch-demo kratische und die sozialistische Re volution. Ihr Staat, die DDR, hat in über zwanzig Jahren einen Ent wicklungsstand erreicht, der selbst seine Gegner in Erstaunen versetzt. Die Monopole der heutigen BRD entzogen sich der Klassenauseinan dersetzung auf dem Territorium des ehemaligen Deutschen Reiches. Un ter der Losung „Lieber das halbe Deutschland ganz als das ganze Deutschland halb“ brachen sie — gefördert von den USA und den anderen imperialistischen Besat zungsmächten — das Potsdamer Ab kommen. Mit der Unterzeichnung der Pariser Verträge schmiedeten sie sich mehr auf Verderben denn auf Gedeih an die Politik der USA. gefährlich: Alltag des Bundesbürgers Aus den in diesem Sinne kritik würdigen gesellschaftlichen Zustän den resultieren die kritikwürdigen Alltagserscheinungen. Wenn die Herren aus der Redaktion der „Zeit“ wirklich nicht begeifen können oder wollen, daß sich der Prozeß der Abgrenzung auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens erstreckt, so sollen sie sich der Mühe unter ziehen, den Alltag eines Bürgers der DDR mit dem eines Bundesbürgers zu vergleichen. Ihre eigene Zeitung sei ihnen als Quelle für den bundes republikanischen Alltag empfohlen. Der Bürger der Bundesrepublik sieht sich täglich Erscheinungen gegenübergestellt, die für den DDR- Bürger wie Dinge aus einer anderen Welt anmuten. Das sei an einigen willkürlich herausgegriffenen Bei spielen bewiesen: • So beherrschten am 12. Juli 1971 Revanchelosungen, „Heim-ins- Reich“-Parolen sowie die Wappen und Fahnen polnischer Gebiete das Der glaubte schon aufatmen zu können, als' die Jagd durch einen Waggon ging, in dem zehn bis fünf zehn Fahrgäste saßen. Aber keiner half, keiner zog die Notbremse. Sie sahen weg — aus dem Fenster, in Zeitungen.“ 13 ) • Wiederum in „Die Zeit“ über die bayrische Wildwesternstadt „Hot Gun Town“: „Jeweils zur vollen Stunde macht die Hot Gun Town je doch ihrem Namen erst wirklich Ehre. Da wird dann ein bißchen ge ballert und geboxt, daß die Fetzen fliegen. Mal wird eine vierspännige Postkutsche überfallen, mal die Bank, mal ist große Schlägerei im Salon, mal rauchen die Flinten am Fenster des City-Hotels. Und natür lich gibt es ,Tote“. Zunächst freilich nur neun pro Tag zwischen 9 und 19 Uhr.“ 14 ) • Man kann das Lichtspielpro gramm jeder Großstadt der Bundes republik, die man will, zur Hand nehmen und wird feststellen: Bru talität und Sex. So spielten die füh renden Häuser einer Großstadt im Ruhrgebiet an einem Tag folgende Filme: rührt, macht auch vor den ver- wandschaftlichen Beziehungen nicht halt. Gespräche zwischen Ver wandten sind nicht mehr durch Übereinstimmung, sondern durch Auseinandersetzung gekennzeichnet. Mancher Briefwechsel schläft ein, denn man hat sich nichts mehr zu ■ sagen. Die gesellschaftliche Entwick lung hat zu Veränderungen im per sönlichen Leben geführt. Wenn man an die heranwachsende Generation denkt, wird deutlich, wohin die Ent wicklung geht. Das ändert natürlich nichts daran, daß unsere Solidarität —. wie Erich Honecker auf dem VIII. Parteitag betonte — jenen auf rechten Menschen in der BRD ge hört, die die wirklichen Interessen der arbeitenden Bevölkerung vertre ten. 18 ) Die Messestadt Leipzig steht in außerordentlich guten Beziehungen zu ihrer Partnerstadt Kiew. Di Räte der Städte und die Bevölke rung wissen sich eins in ihren Zie len. Sie sind durch den sozialisti schen Internationalismus verbunden. Von der sozialdemokratisch regier ten Messestadt Frankfurt am Main trennen Leipzig hingegen ganze Welten. lein in den USA gibt es 5,7 Millio nen Arbeitslose. Die Seuche des Rassismus grassiert. Ganze Indu strien verdienen an der Vernichtung der Menschen, an der Zerstörung der Menschenwürde, an der Ver breitung von Brutalität und Un menschlichkeit Riesenprofite. Die Hochburg des Weltimperialismus bietet sich — wie die USA-Ideologen selbst zugestehen müssen — als kranke Gesellschaft dar. 20 ) Düstere Kassandra rufe westlicher Futurologen Legionen von Futurologen der westlichen Welt treten in Kassan dras Fußstapfen und haschen nach einem Zipfel des Mantels, der die Zukunft verbirgt. Ihre „Prognosen“ sind düster. So schreibt ein Sir Her bert Read in „Unsere Welt 1985“: „... Langeweile und Übersättigung aber werden die jungen Leute scha renweise hineintreiben in die Ver gnügungslokale, wo sie ihre unver brauchten Energien dadurch ab reagieren können, daß sie sich wie Dr. Günter Katsch über den Prozeß der Abgrenzung und die Beziehungen zwischen der sozialistischen DDR und der imperialistischen BRD Wie nah ist Kiew grenzung natürlich etwas ganz an deres als zum Beispiel Willy Brandt, Wenn er sich gegen die Verniedli chung der Meinungsunterschiede Wendet... Die Aussichten auf Fort schritt, auf Wandel und Annäherung im geteilten Land sind auch nach dem VIII. Parteitag trostlos.“ 2 ) Bereits eine Woche vorher hatte ein anderer „DDR-Experte“, Theo Sommer, den Versuch unternom men, den Begriff „Abgrenzung“, der seit mehreren Wochen wie ein Ge spenst durch den bundesdeutschen Blätterwald geistert, unterzukrie gen : „Abgrenzung... war eine ty pische Zeiterscheinung des kalten Krieges. Sie wäre heutzutage un tauglich als Begriff, der Entspan- hung ermöglichen soll. Entspannung heißt: Leben und leben lassen.. Niemand wird bestreiten, daß eine gewisse Abgrenzung zwischen den beiden Teilen Deutschlands unver meidbar ist. Es läuft nicht nur eine Staatsgrenze durch Deutschland, Sondern eine Systemgrenze. Da ist es unausbleiblich, daß beide Seiten sich gegen die Ideologie des Geg ners im eigenen Bereich wehren, Das Ziel der sozialistischen Ge sellschaft in der DDR besteht in der immer besseren Befriedigung der materiellen und kulturellen Bedürf nisse der Menschen unter dem Ge sichtspunkt der allseitigen Persön lichkeitsentwicklung. Die ständige Herbeiführung der Übereinstim mung zwischen den Interessen der Gesellschaft, der Kollektive und des einzelnen bildet ihre Haupttrieb kraft. Für die imperialistische Ge sellschaft in der BRD ist das Stre ben nach Höchstprofiten charakte ristisch. Diesem Ziel wird alles, aber auch alles untergeordnet. Die Worte von Karl Marx und Friedrich En gels aus dem „Manifest der Kom munistischen. Partei“ treffen nach wie vor auf diese Gesellschaft zu: Die Bourgeoisie hat „kein anderes Band zwischen Menschen und Mensch übriggelassen, als das nackte Interesse, als die gefühllose ,bare Zahlung“. Sie hat die heiligen Schauer der frommen Schwärmerei, der ritterlichen Begeisterung, der spießbürgerlichen Wehmut in dem eiskalten Wasser egoistischer Be rechnung ertränkt. Sie hat die per- Münchner Messegelände, auf dem sich die „Schlesische Landsmann schaft“ zusammen mit prominenten Revanchistenführern der SPD, CDU und CSU zu einer Großkundgebung versammlt hatte. Die faschistische „Aktion Widerstand“ und die NPD unterstützten den Revanchistenauf marsch mit Losungen wie: „Nie Ost verträge ratifizieren“, per SPD- Bundestagsabgeordnete und Vorsit zende der Landsmannschaft Schle sien, Hupka, brüllte über den Kund gebungsplatz: „Breslau heißt Bres lau und nicht Wroclaw, noch ist Schlesien nicht verloren“. 0 ) • Zehn Mannschaftswagen voll Polizei boten die sozialdemokrati schen Behörden Offenbachs gegen Demonstranten auf, die gegen die Erhöhung der Fahrpreise für die öffentlichen Verkehrsmittel prote stierten. Dem Aufruf eines Bürger komitees, das duf Initiative der DKP zustande gekommen war, waren mehrere hundert Bürger gefolgt. Sie demonstrierten unter Losungen wie „Senkt die Rüstung, dann könnt ihr auch die Fahrpreise senken“. 10 ) „Graf Porno und seine Mädchen". Ein Film, der alle Rekorde schlägt. Von den Sex-Parties des Grafen Porno, seinen reizenden Mädchen und den pausenlosen frivolen Gags ist das Publikum restlos begeistert. „10 000 blutige Dollar“. Ein Wir belsturm in Lust und Grauen. „Todfeinde“, Eine haßerfüllte Rache in einem ungewöhnlichen Farbwestern. So heimtückisch wurde noch nie in einem Western gemordet. In diesem Spiel ist der Tod gratis. „Reitet das rosarote Pferdchen“. Gruppensex und Partnertausch. Ein Film über das älteste und neueste Laster der Menschheit. * Der Wert der Persönlichkeit wird von Äußerlichkeiten, von sogenann ten „Status-Symbolen“ abhängig ge macht. Dazu schreibt „Die Zeit“: „Wo die Alten mit Eigenheimen, Swimming-pool, schweren Autos re präsentieren, schmücken sich die Jungen mit Ledergefranstem in kurz und lang, mit Boots und Pul lunder, mit Hot pants oder den un- Wohin wird der Weg gehen? Unsere Perspektive ist klar. Es heißt im Programm der SED: „Die kommunistische Gesellschaft ist die Gesellschaft der schöpferischen Ar beit und des Überflusses für alle, die Gesellschaft des kulturvollen und sinnvollen Lebens für alle, die Gesellschaft der vollen Entwicklung der Persönlichkeit, der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. 19) Das ist das große Ziel der Völker der UdSSR und der Bevölkerung der DDR. Wird die BRD von morgen die USA von heute sein? Wohin führt der Weg der Bundes republik? I Wenn keine Änderungen eintre ten, wird die BRD von morgen die USA von heute sein. Wie stellt sie sich dar? Die USA sind „eine leib haftige Demonstration der Fäulnis des imperialistischen Systems. Al- tanzende Derwische, nach den Klän gen einer Jazzkapelle tummeln..: Auch die verschiedenen Sparten der Kunst wird es dann, zumindest in der historischen Bedeutung des Wor tes, nicht mehr geben... Lyrik, schon jetzt auf einen kleinen Kreis von Eingeweihten beschränkt, wird es dann überhaupt nicht mehr ge ben. Auch die Belletristik, schon jetzt eine dahinschwindende Form der Unterhaltung, wird allmählich aussterben, und die Schriftsteller werden dann nur noch Drehbücher für Fernsehspiele schreiben... Die leichten Formen der Oper werden die Zeit überdauern, denn sie sind in gewissem Sinne unterhaltend, aber Komponisten wie Beethoven, Wagner und Strawinsky wird man dann vergessen haben... Alles in al lem wird es eine lustige Welt sein. Überall werden Lichter strahlen, nur nicht im geistigen Bezirk des Menschen. In pausenlosem Getöse wird die letzte Kultur sang- und klanglos untergehen.“ 21) Das ist nicht unsere Welt der Zu kunft. Die Abgrenzung schreitet un aufhaltsam voran. Sie betrifft auch und wie weit ist Frankfurt am Main? I Segen Einmischung und gegen Un- terwanderung. Es fragt sich jedoch, Qb derlei begreifliche Abschran- kung zugleich bedeuten muß, daß auch die Schranken zwischen den Menschen immer stärker und un durchdringlicher werden.“ 3) Diese beiden Zitate offenba- Fen — sieht man großzügig über die Geschichtsfälschung und Verketze- r ung hinweg — die Fragwürdigkeit und Inkonsequenz der Politik der Bonner Regierung gegenüber der DDR. Einerseits wird bezweifelt, daß der Prozeß der Abgrenzung • wie Erich Honecker auf dem VIII. Parteitag ausführte 4 ) — ob- Aktiven Charakter trägt. Anderer- Seits gesteht man zu, daß die Staats- Erenze zwischen der DDR und der BRD sogar eine Grenze zweier unter- 8chiedlicher Gesellschaftsordnungen ist, aber man weigert sich, daraus Konsequenzen zu ziehen und mit der DDR normale Beziehungen ent sprechend den Regeln des Völker- Rechts aufzunehmen. Gleichzeitig glaubt man dem Leser einreden zu können, daß die unterschiedliche Resellschaftliche Entwicklung ohne Auswirkung auf die Menschen blieb, daß eine sogenannte „Einheit der Nation“ existiere und daß besondere »innerdeutsche Beziehungen“ mög lich seien. Unser Weg ist auf Gedeih, ihrer auf Verderb gerichtet Einige Leute wollen es offenbar dicht wahrhaben, daß die DDR und die BRD einen unterschiedlichen, ja gegensätzlichen Weg zurückgelegt haben, daß sich im Ergebnis dieses Weges zwei Staaten gegenüberste- Jen, von denen der eine fest in dem I ^ertrag der Warschauer Staaten, in die Gemeinschaft der sozialistischen Staaten, integriert ist, während der | andere dem aggressiven imperialisti- Schen NATO-Pakt angehört, und daß die Gegensätze zwischen diesen Systemen und diesen Staaten mit sönliche Würde in den Tauschwert aufgelöst.. ,6) In der DDR herrscht die Arbeiter klasse mit ihren Verbündeten, ge führt von einer marxistisch-lenini stischen Partei. Die Produktions mittel sind sozialistisches Eigentum. In der BRD hat, besonders in den letzten Jahren, die Konzentration des Kapitals in der Verfügungs gewalt weniger Superkonzerne sprunghaft zugenommen. Das Bild der BRD ist gekennzeichnet durch das Entstehen eines militärisch-in dustriellen Komplexes, eine krebs artig wuchernde Rüstungswirtschait sowie durch eine Verschmelzung un geahnten Ausmaßes zwischen den Monopolen und dem Staat. 7 ) Wäh rend sich die Wirtschaft der DDR planmäßig entwickelt, haben sich alle Experimente in der BRD, der Anarchie in der Wirtschaft Hern zu werden, nur vorübergehend als er folgreich erwiesen. Die Beziehungen zwischen den Menschen in der DDR sind durch Bemühungen um kame radschaftliche Zusammenarbeit ge prägt, während der Bürger in der BRD zu Egoismus und Brutalität erzogen wird, der Mensch zum Wolf des Menschen degradiert werden soll. Während wir nach Vervoll kommnung der sozialistischen De mokratie streben, wird die Bevölke rung der BRD von allen wichtigen Entscheidungen ängstlich ferngehal ten und durch die Massenkommuni kationsmittel nicht nur des Sprin ger-Konzerns manipuliert. Unsere Beziehungen zu den anderen Völ kern beruhen auf dem proletari schen und sozialistischen Internatio nalismus. Aus dem Westen ertönt dagegen ein staatlich subventionier tes Revanchegebrüll. Chauvinismus und Überheblichkeit stehen hoch im Kurs. Die DDR ist der Bundesrepublik eine Epoche voraus. Die gesellschaft lichen Zustände in der BRD „stehen unter dem Niveau der Geschichte, sie sind unter aller Kritik, aber sie bleiben ein Gegenstand der Kritik, wie der Verbrecher, der unter dem Niveau der Humanität steht, ein Ge genstand des Scharfrichters bleibt.“ 8 ) • Mit Schlagstöcken und scharfen Hunden vertrieb ein Massenaufgebot von Polizei in Kassel 32 obdachlose kinderreiche Familien aus den von ihnen besetzten Häusern und zwang sie, in ihre früheren Notunterkünfte zurückzukehren. Die mehrtägigen Gewaltaktionen, bei denen zahl reiche Menschen sverletzt und fest genommen wurden, geschahen auf Betreiben der Bundesvermögensver waltung des SPD-Finanzministers Schiller. 11 ) e Die Lebenshaltungskosten in der BRD sind im Juni dieses Jahres ge genüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 5,2 Prozent gestiegen. Das ist die höchste Steigerungsrate in diesem Jahr. Es verteuerten sich insbesondere Nahrungsmittel, Dienstleistungen, Reparaturen und Wohnungsmieten. 12) • In der gleichen Nummer von „Die Zeit“, in der Joachim Nawrocki mit der ‘ihm verhaßten „Abgrenzung““ rang, berichtete Ruth Herrmann, wie sechs Rocker in einem nach , Hamburg fahrenden Zug zwei Män ner mißhandelten und einen aus dem Zug zu werfen versuchten. Anleitung für das Verbrechen in der BRD frei Haus Es heißt darin: „Das Schlagen konnte also anfangen. Johann häm merte ihm seine Stirn ins Gesicht. Der junge Mann blutete sofort stark aus der Nase. Er versuchte sich zu wehren, und obwohl beide Rocker auf ihn eindroschen, konnte er in ein Abteil entkommen, in dem zwei Fahrgäste saßen. Er bat sie um Hilfe. Die beiden aber verließen schnell das Abteil. Johann und Heini droschen weiter auf ihr flie hendes Opfer ein. Im Gang kamen ihnen drei der anderen Rocker ent gegen. „Haltet ihn fest!“ rief einer der Verfolger — und sie hielten ihn nicht nur fest. Alle schlugen auf den schon arg Zugerichteten ein. ma. a # A ■■ L oe9on 8 J s sorkM2 k ' 3 ce 88,86, Se $988552888 8/85683 983898868988898983.1 Menschen, die zu den der Monopolbourgeoisie ohne Folgen geblieben Die Lebensideale und Verbrechen zählt, nicht sein kann. Verhaltens- 2z Veora esbowonazrvon amwmmoeewe-28 sgsgssgag* I --e ? • - - 2 vermeidlichen Cord jeans ... Die mit riesigem Aufwand betriebene Be darfsweckung, die geschickte und gezielte Werbung, das allen Kon sumgütern beigegebene Flair von Abenteuer und Sex, von sozialem Aufstieg und zeitgemäßer Selbstver wirklichung verfehlen bei keinem ihre Wirkung.“ 15 ) Karl Marx und Friedrich Engels stellten in ihrer Schrift „Die deutsche Ideologie“ fest: „Das Be wußtsein kann nie etwas anderes sein als bewußtes Sein, und das Sein der Menschen ist ihr wirklicher Le bensprozeß. .. Nicht das Bewußtsein bestimmt das Leben, sondern das Leben bestimmt das Bewußtsein.“ 16 ) Wendet man diese Erkenntnis auf diejenigen Bürger der BRD an, die' mit dem dortigen System mehr oder minder übereinstimmen, so bedeutet das, daß die Manipulierung des ' in amrenn. Wohlfufrfs.sautn weisen vieler Bürger der BRD sind so, wie sich das die herrschende Klasse wünscht. Die jahrzehnte lange antikommunistische Hetze hat darüber hinaus dazu geführt, daß sie in der Illusion leben, gegenüber den Bürgern der DDR das bessere Los gezogen zu haben. Sie sind — vielfach ohne es zu wollen oder zu merken — zu „eindimensionalen Menschen“ (Herbert Marcuse) ge worden. - Im vergangenen Jahr erschien ein interessantes Buch unter dem Titel „Ich bin Bürger der DDR und lebe im Westen.“ 17 ) Die Herausge berin hatte ehemalige DDR-Bürger gefragt, wie sie mit ihrer neuen Umwelt zurecht gekommen sind. Die Bilanz ist eine einzige Anklage gegen das gesellschaftliche System der Bundesrepublik. Die Kritik be zieht sich vor allem auf die Ver einzelung des Menschen in West deutschland, auf die politische Un bildung der Bevölkerung als Folge der Manipulierung und auf die sich im unterschiedlichen sozialen An sehen widerspiegelende Klassenlage. Die Abgrenzung, die alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens be- --L mnmins -e-e - oom --hmummas-eemzmcasee . -hesm: 0e unser Weg! Slums in der Bundesrepublik die Vorstellungen von der. Zukunft und die Wege in die Zukunft. Die Beziehungen zwischen der sozialisti schen DDR und der imperialisti schen Bundesrepublik können nur Beziehungen zwischen Staaten un terschiedlicher Gesellschaftsordnun gen sein, die auf den Prinzipien der friedlichen Koexistenz beruhen. Welchen Wert sie für uns besitzen, und auf welchem Weg wir dazu kommen wollen, das hat der VIII. Parteitag der SED gezeigt. ) Der VIII. Parteitag, In ND, 22. 8. 1971 2) J. Nawrocki. Honeckers neuer Stil. Der neue SED-Chef plädiert für das Kollek tiv, in: Die Zeit, Nr. 26/1971 3) Th. Sommer. Kernfrage der SED. Wie viel Entspannung verträgt Ost-Berlin? in: Ebenda, Nr. 25/1971 4) Bericht des Zentralkomitees an den VIII. Pärteitag der SED. Berlin 1971, S. 23 c ) K. Marx/F. Engels, Manifest der Kom munistischen Partei, in: Revolutionäre deutsche Parteiprogramme, Berlin 1967, S. 5 7) Bericht des ZK ...a. a. O., S. 21 f. 8 ) K. Marx, Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, in: MEW, Bd. 1, Berlin 1956, S. 380 9) ND, 13. 7. 1971 10) Ebenda, 10. 7. 1971 11) Ebenda 12) LVZ, 10. 7. 1971 13) R. Herrmann, Die Lorbeeren des Rocker D. Wie sechs „Außenseiter der Gesellschaft" einen Mann aus dem Zug warfen, in: Die Zeit, Nr. 26/1971 14) K. Gasner, Pro Tag neun Leichen. Schüsse und Proteste in der bayrischen Wildweststadt „Hot Gun Town“, in: Die Zeit, Nr. 26/1971 13) S. Krause-Burger, Am liebsten kaufen sie alles. Jugend und Konsum-Revolte gibt es nur in der Theorie, in: Ebenda 10) K. Marx/F.Engels: Die deutsche Ideo logie, in: MEW, Bd. 3, Berlin 1958, S. 27 17) Ich bin Bürger der DDR und lebe im Westen. Hrsg, von B. Grunert-Bronnen, München 1970 18) Bericht des Zentralkomitees . . a. a. O., S. 23 19) Programm der SED, in: Revolutionäre deutsche Parteiprogramme, a. a. O., S. 330 . 20 ) Bericht des Zentralkomitees . . .5 a. a. O., S. 19 21) Zitiert nach UZ, Nr. 1/2, 1967 UZ 36/71, Seite 5
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