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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
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- Ausgabe Nr. 11, 11. März 1
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- Ausgabe Nr. 43/44, 11. November 1
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Band
Band 15.1971
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JZ-Kommentar Schlag nach bei Lenin, wenn's um den Wettbewerb geht Der Wettbewerb um hohe Lei stungen bei der Weiterführung der 3. Hochschulreform geht weiter. Das ist sicher für die meisten unserer Leser keine umwerfend neue Er kenntnis, aber es gibt ja auch noch Bereiche, wo der Wettbewerb ein Mauerblümchendasein führt. Und es gibt Wettbewerbsprogramme mit allerhand Formalismus. Foto: HFBS (Günther) Wir haben vor ungefähr einem halben Jahr das Wettbewerbspro gramm der Sektion Politische öko- nomie/MLO veröffentlicht. Nicht zum Abschreiben, sondern zum An sehen, Nachdenken, um allen das Nachvollziehen der Gedankengänge zu ermöglichen, die jenem Pro gramm zugrundeliegen. Unser Wett bewerb hat zwei Hauptaufgaben: Er ist unentbehrlich zur Verwirklichung unserer sozialistischen Demokratie, also zur Freisetzung aller schöpfe rischen Fähigkeiten der Menschen, die dadurch sozialistische Menschen werden. Und er ist eben deshalb der effektivste, sparsamste, beste Weg zur Lösung der ökonomischen Aufgaben. Wer das im Bewußtsein behält, kommt nicht auf die Idee abzuschreiben oder die zentralen Vorgaben undurchdacht zu überneh men, weil diese Aufgaben nur ganz konkret für jeden Bereich ange packt werden können. Das heißt also, beim Suchen nach den richti gen Formen und Methoden ist eine große Mannigfaltigkeit erlaubt und erwünscht — noch längst nicht in genügendem Maße bei uns erreicht, möchten wir einschätzen. Das „erlaubt und erwünscht“ steht übrigens bei Lenin, im ursprüng lichen Entwurf zu „Die nächsten Aufgaben der Sowjetmacht“, Kapi tel X. Nachlesen lohnt sich. Und in den Parteitagsmaterialien steht's na türlich ähnlich. Bei Lenin — nicht nur im ange gebenen Werk — steht auch, was das ist: den Wettbewerb organisieren; daß es darum geht, über die öko nomische Entwicklung exakt und umfassend zu informieren, die Er gebnisse des sozialistischen Aufbaus vergleichbar zu machen und die Wiederholbarkeit guter Erfahrungen zu sichern. Wir haben gute Ergebnisse im Wettbewerb der letzten Jahre er zielt — zu Lenins 100. Geburtstag, zum 20. Jahrestag der Republik, in Vorbereitung des XXIV. und des VIII. Parteitages. Das darf uns nicht zu Routine verleiten. Immer neue Überlegungen, neue Ideen, neue Ver suche sind gefragt. Ms. Eines der modernsten Nierenzentren der Republik Am 1. September wurde der Me dizinischen Klinik der Karl-Marx- Universität feierlich ein hochmoder- nes Nierenzentrum übergben, das mit sechs Behandlungsplätzen für die Hämodialyse (künstliche Niere) und zwei Behandlungsplätzen für die Peritonealdialyse ausgerüstet ist. Behandelt werden Patienten mit akutem und chronischem Nieren versagen. Die Projektierung und die Ausrüstung des Behandlungszent- trums erfolgte durch den VEB Kom binat Medizin- und Labortechnik, Bereich Medi-Projekt Leipzig, wobei die Verantwortlichkeit in den Hän den von Projekt-Ingenieur Ullrich Neidt lag. Durch eine sehr gute Zu sammenarbeit zwischen projektie render und ausrüstender Einrich tung einerseits und Medizinischer Klinik andererseits, ergänzt durch ein zielstrebiges Neuererkollektiv unter Dr. Willgerodt, konnte eine der modernsten Behandlungsein richtungen dieser Art in der Repu blik geschaffen werden. Mehr als 2000 Aufbaustunden leistete das Personal der Dialyse in der Bau zeit. Grundlage des Zentrums ist das Behandlungssystem „Aue II“, das erstmalig durch eine vollautomati sche Entionisierungsanlage (ge braucht werden täglich 1800—2000 Liter vollentsalztes Wasser) sowie durch eine vollautomatische Misch maschine ergänzt wurde. Beides sind DDR-Neuentwicklungen. Vor bild für die Projektierung und Ein richtung des Zentrums war das System „Hämodialyse und Peritone aldialyse“ von VEB Medi-Projekt Leipzig. Die Patienten kommen früh zur Behandlung und verlassen nach lOstündiger Dialyse ambulant wie der die Einrichtung. Vom eigentli chen Behandlungsvorgang soll der Patient möglichst abgelenkt werden, indem er fernsieht oder liest. Ziel des. „chronischen Programmes“ (d. h. der Langzeitbehandlung mit der künstlichen Niere) ist die völlige Wiedereingliederung des Patienten in seinen Beruf, seine Familie und die Gesellschaft. Bei einigen Patien ten (nicht alle sind geeignet) kann diese Rehabilitation auch durch Nierenübertragung (Nierentrans plantation) erfolgen. Das Zentrum dient außerdem der ärztlichen und studentischen Ausbildung sowie der ambulanten Betreuung (zum Teil Konsultativ-Sprechstunde) chro nisch Nierenkranker. Eine Einbe ziehung und Nutzung im Rahmen der Forschungsvorhaben wird stu fenweise gesteigert. 1972 wird im Bezirkskrankenhaus St. Georg und 1973 im Waldkranken haus Bad Düben eine weitere solche Einrichtung im Rahmen eines Stu fenprogrammes des Ministeriums für Gesundheitswesen geschaffen, wobei später alle drei Zentren zu sammenarbeiten werden. Durch die Schaffung einer Bezirksarbeits gruppe „Nephrologie und Dialyse“ unter Leitung des Bezirksbeauf tragten für diesen Problemkreis ha ben wir die Voraussetzung geschaf fen, durch Nutzung unserer hoch spezialisierten Einrichtung Ärzte des staatlichen Gesundheitswesens fortzubilden und mit speziellen Pro blemen und Forschungsergebnissen der Behandlung chronisch Nieren kranker vertraut zu machen. Am Schluß sei besonders noch mals darauf hingewiesen, daß die Behandlung pro Dialyse etwa 500 Mark kostet und diese Behand lung durch unser sozialistisches Gesundheitswesen kostenfrei ist, während in den USA diese Behand lung überwiegend privat bezahlt werden muß und dadurch nicht je dermann zugänglich ist. Dr. Lieschker Johannes Joppich Genosse Johannas Joppich, seit 1964 Mitarbeiter bei der Zeitschrift „Deutsch als Fremdsprache“ am Herderinstitut, arbeitet seit mehr als 10 Jahren mit der UZ zusammen. In dieser Zeit, genauer gesagt seit 1968, besorgt er als Hauptverant- worthicher auch den Vertrieb der Universitätszeitung am Herderinsti tut. Und das mit wachsendem Erfolg. Genosse Joppich hat in die ser Funktion, wie er selbst unter streicht, eine sehr tatkräftige Un terstützung von den Agitatoren der Parteigruppen. Er möchte bei der Bilanzierung der hervorragenden Vertriebsarbeit am Herderinstitut gar nicht so sehr im Mittelpunkt stehen, „die Genossen leisten so gute Arbeit, sie helfen so gut mit, daß ich mich fast schäme, überhaupt genannt zu werden“, fügte er im mer wieder bescheiden im Gespräch hinzu. Es ist in der Tat für ihn kein lästiges Amt, eher eine an genehme Pflicht. Mit den Agitatoren der Partei gruppen steht Johannes Joppich in ständiger Verbindung. Und wenn einmal irgendwelche Schwierig keiten beim Vertrieb auftreten, sei es bei der Abrechnung oder bei der Neuwerbung, dann kann er immer einen guten Rat geben, sozusagen einen neuen „taktischen Vorstoß“ mit seinen tüchtigen Helfern pla nen. Die Praxis zeigt, daß es immer der richtige Weg war. Genosse Jop pich erläutert dazu selbst: „Wir drängen niemandem das Abonne ment der Universitätszeitung auf, nein wir leisten in den Parteigrup pen einfach Überzeugungsarbeit. Und das geht von Jahr zu Jahr bes ser, das muß wohl auch nicht zu UZ: In vielfältigen Beziehungen sprechen wir von einem guten oder schlechten Arbeitsklima. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff „Arbeitsklima“? Dr. Richter: Vorausschicken möchte ich, daß das Arbeitsklima nichts gemein hat mit dem Be- griff Betriebsklima, wie es oft landläufige Vorstellungen gibt. Alexander von Humboldt sprach davon, daß das Klima nicht nur die aus der Atmosphäre uns er reichende Wärmestrahlung, die Luftbewegung oder die Feuchtig keit umfaßt, also nicht nur phy siche Prozesse ausmacht, sondern auch die psychische Seite des Menschen beeinflußt. Bestimmte klimatische Bedingungen veran lassen uns zu bestimmten Reak tionen, die sich z. B. auf unsere Arbeitsintensität auswirken. Diese klimatischen Einflüsse wir ken meist komplex. So wirken in den Büroräumen, im Hörsaal und in den Werkstätten der Uni versität mehrere Faktoren, die uns den Aufenthalt und die Ar beit darin erleichtern oder er schweren. UZ: An welche Faktoren denken Sie dabei? Welchen Einfluß kann man auf eine günstige Gestaltung des Arbeitsklimas nehmen? Dr. Richter: Die Leistungsfähig keit am Arbeitsplatz wird herab gesetzt, wenn dort ein Reizklima herrscht. Ein Beispiel, das bei der neuen Heizungsperiode zu UZ fragte Dr. Richter vom Institut für Arbeitshygiene: Was ist Arbeitsklima? beachten wäre. In einem warmen und trockenen Raum kommt es zu leichter Staubentwicklung. Liegt der Staub auf den heißen Heizkörpern, so wird er ther misch zersetzt. Die Luftqualität verschlechtert sich. Mitunter ist ein andauerndes Reizklima eine Ursache für einen sehr hohen Krankenstand. Wir führen auch z. B. Untersuchungen im Opera tionssaal der Orthopädischen Klinik durch, um dort Ursachen für ein ungünstiges Klima auf zudecken. Es ist möglich, sich persönlich durch zweckmäßige Bekleidung, auf das Klima am Arbeitsplatz einzustellen, es gibt jedoch ob jektive Faktoren, die das behin dern können, aber auch eine Vielzahl, die, wenn sie bekannt sind, für uns nutzbar gemacht werden können. Unsere Untersuchungen lassen uns behaupten, daß sie . den Werktätigen unserer Republik mannigfaltige Erleichterungen brachten. Dabei denke ich an Forschungen in der Stahl- und Bekleidungsindustrie. Unsere Tä tigkeit erlangt große Bedeu tung,, weil sie eng mit der Ver besserung der Arbeits- und Le bensbedingungen unserer Werk tätigen verbunden ist. letzt an der Qualität der Zeitung liegen.“ Dankeschön! Unterstützung bekommt Johannes Joppich auch von den Parteigrup penorganisatoren. In regelmäßigen Abständen führt er Anleitungen durch, in denen Fragen des UZ- Vertriebes und Fragen der Arbeit mit der UZ in ihrem Bereich be handelt werden. „Selten war es nö tig, aber wenn es in irgendeiner Gruppe Schwierigkeiten' gab, dann konnte ich auf die schnelle und wirkungsvolle Mithilfe des verant wortlichen Genossen in der Leitung rechnen.“ „Aus all dem bisher Gesagten“, so stellt Genosse Joppich weiter fest, „läßt sich erkennen, daß wir bei der großen Zahl unserer regelmäßigen UZ-Leser keine Wunder vollbringen, keinen Schweiß verlieren, sondern die nennenswerte Abonnentenzahl ist Ergebnis einer guten kollektiven Arbeit einer ganzen Reihe von Ge nossen unserer Grundorganisation.“ Winterakademie in Malchin: Erfahrungen fürs neue Jahr Im Februar dieses Jahres erhiel ten wir, die Studenten des 1. Stu dienjahres Kunsterziehung, die Mög lichkeit, an der Winterakademie in Malchin und Neustrelitz teilzuneh men./ Die Winterakademie kann schon auf eine gewisse Tradition zurückblicken. Sie entstand vor meh reren Jahren auf Initiative eines Malchiner Kunsterziehers in Zu sammenarbeit mit dem damaligen Institut für Kunsterziehung und Kunstgeschichte der Karl-Marx-Uni versität. Sie hat sich die Aufgabe gestellt, interessierte Schüler außer unterrichtlich auf freiwilliger Basis im Fach Kunsterziehung weiterzu bilden. Das ist ungefähr mit Zirkel arbeit vergleichbar. Wurde anfangs die Winterakade mie nur von den Professoren und Dozenten durchgeführt, so werden jetzt systematisch Studenten in diese Arbeit einbezogen. Die Akademie in Malchin gliederte sich in zwei Abschnitte. In der ersten Woche konnten wir uns inten siv der künstlerischen Tätigkeit widmen. Um den Unterricht ratio nell zu gestalten, wurde die Semi nargruppe aufgeteilt, so daß jede Lehrkraft etwa drei Studenten an leitete. Durch dieses günstige Ver hältnis wurde unsere Arbeit ent scheidend gefördert, denn wir konn ten uns erstmals intensiv mit prak tischen und theoretischen Proble men der bildenden und angewand ten Kunst beschäftigen. Die künstlerisch-praktische Tä tigkeit in Malchin beinhaltete drei Punkte: erstens die Vertiefung des theoretischen Wissens zur bilden den und angewandten Kunst, zwei tens die Erweiterung der handwerk lichen Fähigkeiten und drittens die Verknüpfung beider Punkte zur Vorbereitung der Arbeiit mit den Schülern. In der zweiten Woche mußten wir den Schülern unsere Erkenntnisse vermitteln. Zusammen mit Frau Prof. Meyer-Dennewitz lö sten wir unsere Aufgaben. Ihre kri tischen Hinweise trugen wesentlich zum bewußten Finden der richtigen Lösung bei. Eine solche Art, produktiv zu ar beiten, hatten wir in diesem Umfang noch nicht kennengelernt. Das ist unserer Meinung nach ein entschei dender Aspekt bei der Auswertung des Malchiner Praktikums als einer Form des wissenschaftlich-produkti ven Studiums. Welche Bedeutung hatte das Prak tikum für uns noch? Ursprünglich war nicht geplant, das Praktikum mit dem 1. Studien jahr durchzuführen, sondern dazu das zweite heranzuziehen. Bestimmt ist es aber für die Studenten des er sten günstiger, weil bei ihnen nach so kurzer Zeit die konkrete Vor stellung von einer sozialistischen Lehrerpersönlichkeit keinesfalls ausreichend entwickelt ist. In diesen Prozeß der Entwicklung zur Lehrer persönlichkeit griff das Praktikum in Malchin fördernd ein. So hatten die Studenten die Möglichkeit, ihre Vorstellungen von ihrem künftigen Beruf zu präzisieren. Das betraf wohl jeden von uns, denn wir alle hatten die Lehrtätig keit irgendwie unterschätzt. Theo retisch hatten wir zwar Vorstellun+ gen, jedoch erwies sich, daß wir praktisch damit noch wenig anzu fangen wußten. Das wurde uns erst in Malchin klar. Je früher dieser Prozeß einsetzt, um so besser für die Studenten und also später für die Schüler. So stellte das Praktikum ein wichtiges Bindeglied zwischen Theorie und Praxis dar. Es wäre aber völlig falsch zu ver gessen, daß es auch Mängel gab. Dazu zählen wir das Fehlen einer Ausbildung in der Methodik det Kunsterziehung im ersten Ab schnitt des ersten Studienjahres. Es erwies sich auch als Nachteil, daß kein Dozent der Fachgruppe Methodik am Praktikum teilnahm. Bei unserer Arbeit mit den Schü lern mußten wir feststellen, daß die 15- bis 17jährigen nicht selten einen falschen Realismus-Begriff hatten. Hier würde sich eine Auf gabe für die Fachgruppe Kunstge schichte ergeben und eine Möglich keit, an dem Praktikum mitzuwir ken. Seminargruppe 1 Volkskammerabgeordnete Prof. Gabriele Meyer-Dennewitz mit ihren Schülerinnen. Im Schulpraktikum erlebt und begriffen: die hohe Verantwortung des Klassenleiters Als Lehrerstudentin im 2. Stu dienjahr an der Karl-Marx-Univer- sität fand ich beim Studium der Materialien des VIII. Parteitages der SED und des XXIV. Parteitages der KPdSU wertvolle Hinweise, die mich zum Nachdenken anregten und mir mein Praktikum an der Ge- schwister-Scholl-Oberschule Lie- bertwolkwitz wieder in Erinnerung brachten. Es wird betont, daß die zentrale Aufgabe des Bildungs- und Erzie hungswesens darin besteht, die Ju gend im Geist der kommunistischen Ideologie zu erziehen, unter den Jugendlichen die Errungenschaften und Vorzüge der sozialistischen Ge sellschaft aktiv zu propagieren und zu erreichen, daß jeder junge Mensch ein aktiver Erbauer der neuen Gesellschaft ist. Die erziehe rische und gesellschaftliche Arbeit UZ 33-35/71, Seite 4 muß daher vpn politisch reifen, sach kundigen und fähigen Menschen ge leitet werden. Die erzieherische Ar beit in der Geschwister-Scholl-OS Liebertwolkwitz nähert sich meines Erachtens den Maßstäben, die uns der VIII. und der XXIV. Parteitag ge setzt haben. Im pädagogisch-psycho logischen Praktikum erlebte ich das erste Mal die hohe Verantwortung und Bedeutung eines Klassenleiters, dem an dieser Schule besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Der Klassenleiter wird nicht für alles, was in seiner Klasse ge schieht, verantwortlich gemacht, sondern Fachlehrer und Direktor tun ihr möglichstes, um den Klas senleiter zu entlasten. Die Tätigkeit eines Klassenleiters ist ja auch über die Zeit eines Unterrichtsfaches hinaus darauf gerichtet, die erziehe rischen Schwerpunkte und Auf gaben zur politisch-ideologischen Entwicklung des FDJ- bzw. Pionier kollektivs zu planen und ihre Ver wirklichung zu leiten. Dabei sind die Fachlehrer bemüht, spezielle Erziehungspotenzen des Faches für die politisch-ideologische Erziehung der Schüler dieser Klasse zu nutzen. Um in diesem Punkt Erfolge zu er zielen, muß das einheitliche Han deln der Pädagogen unter dem As pekt der politisch-ideologischen Ge schlossenheit und des klaren partei lichen Auftretens aller Lehrer und Erzieher im Unterricht und auch außerschulisch gesichert werden. Deshalb wird an dieser Schule vor ausgesetzt, daß alle Fachlehrer den Klassenleiterplan kennen. Sie müs sen die Punkte des Planes immer vor Augen haben und ihre Arbeit’ darauf einstellen. Ist dies der Fall, so kann eine solch gute Klassen konferenz Zustandekommen, wie ich sie erlebte. Vom Klassenleiter wurde der Stand der Erziehungsarbeit kurz eingeschätzt, die Fachlehrer ergänz ten, schwierige Schüler der Klasse wurden von allen beurteilt, und es wurde erörtert, wie diesen Schülern besser geholfen werden kann. Am Ende erfolgte vom Klassenlehrer noch eine klare Anleitung der Fach lehrer, damit die im Klassenleiter plan festgelegten Aufgaben gemein sam gelöst werden können. Die Früchte, die diese gute Zusammen arbeit von Klassenleiter und Fach lehrer trägt, werden deutlich in den gemeinsamen Elternbesuchen von Klassenleiter und Fachlehrer oder Klassenleiter und einem Mitglied der Patenbrigade. Außerdem werden von den Fachlehrern — wenn nö tig — Förderzirkel eingerichtet, die mithelfen, das Schuljahresziel „alle Schüler erreichen das Klassenziel“ zu erfüllen. Eine ausgezeichnete Unterstützung erhält der Klassenleiter auch von dem Direktor der Schule, der ziel gerichtete Anleitungen gibt, selbst die Probleme der Klassenleiter lö sen hilft. Freundschaft, Hilfe und Unterstützung, aber auch Kritik bil den eine harmonische Einheit in die sem Lehrerkollektiv, das weiter zu festigen besonders der Direktor der Schule bestrebt ist. Auf die Entwicklung des Pionier- und FDJ-Kollektivs wirken aber noch andere Erziehungsträger, von denen an dieser Schule besonders die Patenbrigaden hervorzuheben sind. Ihre erzieherische Einfluß nahme wirkt sich vor allem in der politisch-ideologischen Erziehung aus. Auf Grund ihrer großen Le bens- und Kampferfahrung sind sie in der Lage, in den Zusammenkünf ten der Klassenleiter und Fach lehrer aktiv mitzuberaten und auch ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Pionieren und FDJ-Mitgliedern herzustellen. Sie nehmen ihre erzie herische Verantwortung selbstver ständlich auch in der aktiven Mit wirkung bei Gruppennachmittagen und bei der Lösung aktueller erzie herischer Probleme wahr. Es wäre wirklich wünschenswert, wenn es überall solche interessierte und mit helfende Patenbrigaden gäbe. Um die Zusammenarbeit von Klassenleiter und Fachlehrer noch besser kennenzulernen, unterhielt ich mich sehr oft mit einigen Fach lehrern, dem Klassenleiter und dein Gruppenrat über diese Fragen. Außerdem beobachtete ich das Ver halten von Klassenleiter und Fach- lehrer zueinander in den Pausen, Freistunden und Konferenzen. Ein schätzend kann ich feststellen, daß die Zusammenarbeit von Klassen- Schule sehr gut ist und ich später leiter und Fachlehrern an dieser ähnliche Mittel und Wege finden werde, mit meinen Kollegen zusam menzuarbeiten. Ist ein solches gutes Lehrerkol lektiv an einer Schule vorhanden, so kann man meiner Meinung nach von Lehrern sprechen, die sich auch als sozialistische Leiter bewähren. Barbara Lommatzsch, 3. Studienjahr Musik/Deutsch
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