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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
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- Ausgabe Nr. 8, 18. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 43/44, 11. November 1
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Band
Band 15.1971
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Die Zeit, in der wir leben, ist unsere Zeit Gedanken zum historischen Standort und zur Bedeutung des VIII. Parteitages Von Dr. Dietmar Keller, Sekretär der SED-Kreisleitung . „Die Zeit, in der wir leben, ist Unsere Zeit“. Dieser Satz aus dem Bericht des Zentralkomitees an den 'III. Parteitag ist mehr als eine er- Tegende, sehr sachliche und souve- fäne Bemerkung. Sie drückt die kol- Aktive Weisheit der Parteimitglie- der und die vom Leben bestätigte Gewißheit aus, daß unser Weg vom Drogrammatischen Aufruf der KPD lom Juni 1945, über den Vereini- Sungsparteitag, die II. Parteikonfe- Tenz und den VI. Parteitag richtig, Eontinuierlich und gut war. Sie be- Aätigt, daß wir auf unserem Weg die jeweils gesellschaftlich notwen- Sigen und möglichen Entscheidun- sen getroffen und sie zum Nutzen iler erfüllt haben. Wir haben der Seschichte unseren Stempel auf- Sedrückt. In diesem Sinne ist diese ßemerkung so etwas wie ein Schlüs- Se l für das Verständnis der Konti- Duität der Politik der SED und des Neuen, das uns die Beratung des Nöchsten Organs unserer Partei ge- °racht hat. Die Geschichte wird und muß Sinst einschätzen, welcher histori- Whe Platz dem VIII. Parteitag ,8im Übergang vom Kapitalismus 20m Sozialismus/Kommunismus in Ser DDR einzuräumen ist. Das fließt aber die Notwendigkeit icht aus, schon heute Standpunkte 11 äußern und zur Diskussion zu Sellen, eröffnet doch die histori- ihe Standortbestimmung des W. Parteitages gute Möglichkeiten, 10 das Wesen und die Bedeutung al- S Dokumente und Beschlüsse des RaFteitages noch tiefer einzudrin- ®n. Vom endgültigen um vollständigen Sieg Ges Sozialismus ..Danz im Leninschen Sinne — Le- In unterschied bekanntlich zwi- ■®len dem endgültigen und dem inständigen Sieg des Sozialismus — And aufbauend auf den Erfahrun- 5n der KPdSU, beschloß der AI Parteitag 1963 den umfassenden Bebau des Sozialismus in der DDR. it dem Sieg der sozialistischen hoduktionsverhältnisse 1961/62 Bstte der Sozialismus in der DDR ^gültig gesiegt, der Weg zum dnlendeten, zum vollständigen Sieg (88 Sozialismus wurde in seinen sundzügen im Programm des So- G3lismus auf dem VI. Parteitag ge- Pesen. Damit formulierte dieser zarteitag die für einen längeren Sitraum gültige strategische Auf- sbenstellung des Kampfes der rtei. Eingeleitet wurde das Programm ch die bedeutsame Feststellung: Nin neues Zeitalter in der Ge- bagchte des deutschen Volkes hat ?Sonnen: das Zeitalter des Sozia- teDus ... das Volk, das alle Werte Ghafft, gestaltet sein Schicksal, das SSchick der Nation. In der neuen "Ssellschaft gilt der Grundsatz: Al les mit dem Völk, alles durch das Volk, alles für das Volk.“ Und am Schluß des Partei programmes finden wir den aus den Erfahrungen jahrzehntelangen Klassenkampfes stammenden, aber mitunter in der wissenschaftlichen und propagandistischen Arbeit nicht genügend beachteten Gedanken, daß auch der umfassende Aufbau des Sozialismus keine bequeme Fahrt auf glatter Straße ist, sondern stän dig begleitet wird von zu lösenden Problemen und Schwierigkeiten, von neu zu beantwortenden Fragen und der Konsequenz, selbst sachlich und leidenschaftlich zugleich neue Fra gen aufzuwerfen. Konzeption für die entwickelte sozialistische Gesellschaft Ganz in diesem Sinne hat der VII. Parteitag 1967 versucht, Ant wort zu geben auf die Frage nach der konkreten gesellschaftlichen Form des umfassenden Aufbaus des Sozialismus in unserer Republik. Mit der Antwort, die entwickelte sozialistische Gesellschaft zu gestal ten, wurde unsere Partei ihrer Ver antwortung vor der kommunisti schen Weltbewegung gerecht, ist doch das Wachstum und die volle Herausbildung des Sozialismus die stärkste Potenz im Kampf um den Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus im Weltmaßstab. Das berechtigt uns zu der Fest stellung, daß im Programm des So zialismus und in den Beschlüssen des VII. Parteitages die entwickelte sozialistische Gesellschaft als Ziel konzipiert und in ihren Wesens- Zügen charakterisiert wurde. Sie fußt auf den von Marx in der „Kri tik des Gothaer Programms“ dar gelegten und von Lenin umfassend begründeten, durch die Erfahrungen der Sowjetunion und der anderen sozialistischen Länder bestätigten allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der sozialistischen Revolution und des sozialistischen Aufbaus. Antwort auf herangereifte gesellschaftliche Fragen Unser VIII. Parteitag stand nun vor der Aufgabe, die Fragen grund sätzlicher Natur, die das Leben bei der Verwirklichung des Programms des Sozialismus und bei der Gestal tung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft gestellt hatte, für einen längeren Zeitraum gültig zu beant worten. Ausgangspunkt und Ziel punkt der Antwort war dabei die bereits zitierte Aufgabenstellung des Programms des Sozialismus, die Erich Honecker zu Beginn seiner Ausführungen auf dem VIII. Partei tag in die Worte kleidete: „Wir ken nen nur ein Ziel, das die gesamte Politik unserer Partei durchdringt: Alles zu tun für das Wöhl des Men schen, für das Glück des Volkes, für die Interessen der Arbeiterklasse und aller Werktätigen. Das ist der Sinn des Sozialismus. Dafür arbei ten und kämpfen wir.“ Diesem Ziel — die strategischen und taktischen Aufgabenstellungen auf der Grundlage der theoretischen Arbeit und der praktischen Erkennt nisse und Erfahrungen vor allem der Sowjetunion, der sozialistischen Staatengemeinschaft und der kom munistischen Weltbewegung zu prä zisieren — wurde der Parteitag in Einheit von Inhalt und Methoden voll gerecht. Er gab in schöpferi scher Weiterentwicklung der Be schlüsse der 14. und 16. Tagung des Zentralkomitees auf alle herange reiften gesellschaftlichen Fragen in völliger Übereinstimmung mit den Beschlüssen des XXIV. Parteitages der KPdSU gültige Antworten. Er sprach das aus, was wissenschaftlich bewiesen ist und was dem politi schen und ideologischen Kampf der Arbeiterklasse der DDR unmittel bar und für längere Zeit dient. Da mit hat er wesentliches zur weite ren Gestaltung der entwickelten so zialistischen Gesellschaft in der DDR und zur Weiterentwicklung des Sozialismus im Weltmaßstab bei getragen. Ein markierender Höhepunkt in der Geschichte der Partei Der VIII. Parteitag ist ein mar kierender Höhepunkt in der Ge schichte unserer Partei nach dem Sieg der sozialistischen Produk tionsverhältnisse. Er steht gewisser maßen am Ende einer Phase des Ringens um theoretische Klarheit in Grundsatzfragen unserer gesell schaftlichen Entwicklung auf dem Wege zum kommunistischen Auf bau, einer Phase, die bis in den Anfang der .sechziger Jahre zurück reicht und die uns eine Vielzahl von praktischen Erfolgen und einen rie sigen Erfahrungsschatz vermittelte und dem Beginn einer Phase der Gestaltung der entwickelten sozia listischen Gesellschaft auf der Grundlage gesicherter Erkenntnisse und der völligen Einheit zwischen dem Vorrang der allgemeingültigen Grundsätze für den sozialistischen und kommunistischen Aufbau und der Berücksichtigung unserer spe zifischen Gegebenheiten. Die immer stärkere Entwicklung der Arbeiter klasse als internationalistische sozia listische Klasse und der erreichte Stand der Zusammenarbeit und Integration innerhalb der sozialisti schen Staatengemeinschaft wirft nicht nur eine Reihe neuer hoch aktueller politischer und ideologi scher Fragen auf, sondern setzt auch neue Kriterien für die histori sche Betrachtung und Wertung un serer bisherigen gesellschaftlichen Entwicklung. Geist und Buchstabe des VIII. Parteitages voll zu erfassen, heißt für uns in der politisch-ideo logischen, wissenschaftlich-theore tischen und propagandistischen Ar beit die allgemeinen Gesetzmäßig keiten und den Inhalt unserer Epoche sowie die Rolle der So wjetunion im Prozeß des Mensch heitsfortschritts zum Ausgangs punkt aller Überlegungen zu ma chen. Jede konzeptionelle und theo retische Arbeit auf der Grundlage der Werke der Klassiker, der Er fahrungen der Sowjetunion, der an deren sozialistischen Staaten und der Ergebnisse der Arbeit der mar xistisch-leninistischen Gesell schaftswissenschaftler der kommu nistischen Weltbewegung muß sich durch eine hohe Parteilichkeit, Klar heit und Solidität auszeichnen und auf der dialektischen Einheit von internationalem und nationalem beim Vorrang der allgemeingültigen Gesetzmäßigkeiten basieren. Das schließt ein, in viel stärkerem Maße eine internationalistische Denk- und Betrachtensweise zu entwickeln, in deren Mittelpunkt die Sowjetunion und die sozialistische Staaten gemeinschaft steht, aus deren Ent wicklung heraus unsere Entwick lung zu verstehen ist und zu der wir unsererseits selbst einen Bei trag geleistet haben. Die zentrale Idee: führende Rolle der Arbeiterklasse Der Sozialismus ist ein noch jun ger gesellschaftlicher Organismus, die sozialistische Gesellschaft eine äußerst dynamische Gesellschaft. Ihre innere Dynamik rührt in star kem Maße daher, daß die revolutio närste Klasse unserer Zeit, die Ar beiterklasse, die führende Kraft dar stellt. So ist es auch nicht Zufall, sondern entspricht dem Wesen und der Politik der SED, daß die füh rende Rolle der Arbeiterklasse und ihre zunehmende Bedeutung bei der Gestaltung der entwickelten sozia listischen Gesellschaft die zentrale Leitidee des VIII. Parteitages war. Diese Überzeugung erwuchs nicht nur folgerichtig aus der von Marx und Engels begründeten sowie von Lenin weiterentwickelten Gesell schaftstheorie des wissenschaftli chen Sozialismus, sondern auch aus den politischen Erfahrungen unseres eigenen gesellschaftlichen Lebens. Die Arbeiterklasse der DDR ist und bleibt die qualitativ und quantita tiv größte und machtausübende Klasse, die auf das engste mit der materiellen Produktion verbunden ist und die Mehrheit der materiellen Werte schafft. In viel größerem Maße aber als bisher wird die Ar beiterklasse bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesell schaft ihre ihr innewohnenden schöpferischen Fähigkeiten und Po tenzen freisetzen, die alle Lebens bereiche einschließlich der Bildung, Kultur und Wissenschaft erfassen und stürmisch verändern wird. Das politisch-moralische Antlitz der Nachdem die sozialistischen Produktionsverhältnisse in ul— Deutschen Demokratischen Republik endgültig gesiegt haben, hängt der gesellschaftliche Fortschritt und das Lebens niveau des Volkes davon ab, wie die Partei, der Staat, die Arbeiterklasse, die Genossenschaftsbauern und die anderen Werktätigen das ökonomische Grundgesetz des Sozialismus und die anderen ökonomischen Gesetze, insbesondere das Ge setz der planmäßigen proportionalen Entwicklung der Volks wirtschaft, das Gesetz des stetigen Wachstums der Arbeits produktivität, das Gesetz, der Verteilung nach der Leistung und das Wertgesetz ausnutzen. Die richtige Ausnutzung der ökonomischen Gesetze des Sozialismus gewährleistet"die Entwicklung der Produktivkräfte und der sozialistisqhen-Pro- duktionsverhältnisse, die Gestaltung der neuen gesellschaft- ♦ liehen Beziehungen. Die planmäßige proportionale Entwicklung der Volkswirt schaft erfordert die bewußte harmonische Entwicklung der •verschiedenen Zweige der Volkswirtschaft, ihrer Wechsel beziehungen, ihrer Größenverhältnisse und ihres Entwick lungstempos. Sie erfordert einrichtigesVerhältnis von Akku mulation und Konsumtion, von Arbeitsproduktivität und Durchschnittslohn und einen optimalen Nutzeffekt der ge sellschaftlichen Arbeit. Das Gesetz der planmäßigen propor tionalen Entwicklung der Volkswirtschaft ist die Grundlage der sozialistischen Planung. Die stetige Steigerung der Ar beitsproduktivität und die Senkung der Selbstkosten verlan gen die konsequente Anwendung der fortgeschrittensten wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Produktion, die kom- .plexe sozialistische Rationalisierung der Produktionsprozesse —m ter aktiver Mitwirkung aller Werktätigen. Ein neues Zeitalter in der Geschichte des deutschen VoIET!? hat begonnen: das Zeitalter des Sozialismus. Es ist das Zeit alter des Friedens und der sozialen Sicherheit, der Menschen würde und Brüderlichkeit, der Freiheit und Gerechtigkeit, der Menschlichkeit und Lebensfreude. Die jahrhundertealte Ausbeutung des Menschen durch den Menschen wird besei tigt. Das Volk, das alle Werte schafft, gestaltet sein Schicksal, das Geschick der Nation. In der neuen Gesellschaft gilt der Grundsatz: Alles mit dem Volk, alles durch das Volk, alles ■für das Volk. — Aus dem Programm der SED, beschlossen auf dem VI. Parteitag Arbeiterklasse, ihre menschlichen Züge und kämpferischen Qualitäten werden in immer größerem Maße auf alle anderen Klassen und Schichten ausstrahlen. Ihre inter nationalistische Solidarität, ihr aus gereifter Sinn für soziale Gerech tigkeit sowie ihr im sozialistischen Wettbewerb hunderttausendfach be wiesenes Schöpfertum werden das sozialistische Menschenbild im mer mehr bestimmen. Ganz in die sem Sinne hat der VIII. Parteitag für den weiteren Ausbau der füh renden Rolle der Arbeiterklasse die entscheidenden Maßstäbe gesetzt und Grundsätze entwickelt. Nichts geschieht um seiner selbst willen In diesem Zusammenhang ist auch die vom Parteitag formulierte Hauptrichtung der Arbeit der Par tei auf dem Gebiet der Volkswirt schaft zu betrachten. Für uns war und ist die Wirtschaft nie Selbst zweck, sondern Mittel zur immer besseren Befriedigung der wach senden materiellen und kulturellen Bedürfnisse der Arbeiterklasse und aller anderen werktätigen Klassen und Schichten. Von diesem Grund satz ließ sich unsere Partei entspre chend dem erreichten Entwicklungs stand seit eh und je leiten. In gleichem Maße aber, wie sich die sozialistische Gesellschaft gestal tet und die ökonomischen Potenzen reifen, wird der Zusammenhang zwischen Produktion und Konsum tion immer unmittelbarer wirksam. Die Erhöhung des Lebensniveaus der Werktätigen wird zu einem im mer dringenderen Erfordernis der wirtschaftlichen Entwicklung selbst, zu einer wichtigen ökonomischen Voraussetzung für die Steigerung der Produktion. Sie setzt die füh rende Rolle der Arbeiterklasse voraus, schafft ihr äußerst gün stige Bedingungen und Möglich keiten und begründet zugleich die allseitige Entwicklung der Fähigkei ten aller werktätigen Menschen. Das ist aber nicht vorrangig ein Pro blem der Proportionen oder der ökonomischen Organisation, sondern der Ideologie. So wurde auf dem Parteitag gedacht und beschlossen. Kehren wir zu unserer Ausgangs these zurück. Die Zeit, in der wir leben, ist unsere Zeit, weil wir an der Seite der Sowjetunion, in der brüderlichen Familie der sozialisti schen Staatengemeinschaft und un ter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Par tei die entwickelte sozialistische Gesellschaft schaffen. Der VIII. Par teitag hat dazu die richtigen Wei chen gestellt. Diesen Weg auch wei terhin erfolgreich zu begehen, hängt letztlich von unserer täglichen Ar beit im Sinne der Beschlüsse dieses Parteitages ab. ie miteinander kooperierenden Forschungsgruppen der Karl- W, Marx-Universität „Charakteri- 1 der sozialistischen Produktions- K^ltnisse“ und „Vergesellschaf- v° s Prozesse und warenproduzie- Ä Einheit“ vereinigen in sich cSSsenschaftler sowie Praktiker aus deZEbetrieben und gesellschaft- L. n Organisationen des Bezirkes 6Dzig zu sozialistischer Gemein- Rnftsarbeit. Sie untersuchen vor- B38ig solche theoretischen und vastischen Probleme, die für die wtere Gestaltung unserer Volks- ceEschaft von unmittelbarer Be- agtung sind. Schwerpunkt dabei ist 86 Studium des Wesens und der cheinungsformen der sozialisti- 6hen Produktionsverhältnisse in Sen Großbetreiben, besonders 848. im Bereich des PCK Schwedt, Niebsteil Böhlen. khje durch die Arbeit beider For- Srungsgruppen im Werk „Otto Eeptewohl" in Böhlen gewonnenen q6bnisse sind nicht nur repräsen- Y Weil sie infolge der volkswirt- nftlichen Bedeutung, der Größe e damit starken Konzentration N, Arbeiterklasse in diesem Werk Gemeine Schlußfolgerungen auf (^. Volkswirtschaftliche Ganze ge- Betten. Sie sind es auch deshalb, ‘omlsie in dieser verallgemeinerten tlem als Grundlagenforschung für % Lehre Eingang in die marxi- •-leninistische Ausbildung und Foiehung der Studenten im Fach u Eische Ökonomie des Sozialis- en finden und z. B. wichtige Ak- L® bei der Konzipierung des menlehrprogrammes zum Stu- Sozialistisches Eigentum und sozialistische Demokratie dium der politischen Ökonomie im gesellschaftswissenschaftlichen Grundstudium setzen. Forschungen auf dem Gebiet der sozialistischen Produktionsverhält nisse müssen selbstverständlich mit. der Suche nach Wegen und Lö sungsmöglichkeiten verbunden sein, die auf eine höhere Effektivität un serer Volkswirtschaft orientieren. Dabei spielen solche Komponenten wie Wachstüms,-, Leitungs-, Struk tur- u. a. ökonomische Fragen eine große Rolle. Nicht minder wichtig auf diesem Forschungsgebiet sind aber auch Un tersuchungen zur Planung und Lei tung der Arbeits- und Lebensbedin gungen aller Werktätigen, besonders der Arbeiterklasse, zu den objekti ven und subjektiven Bedingungen der sich herausbildenden sozialisti schen Lebensweise, überhaupt zu solchen übergreifenden Momenten, die in ihrer relativen Selbständig keit schließlich als Einheit von Po litik. Ökonomie und Ideologie ver standen werden. Gerade zu letzterem Problem kreis hatte die Forschungstagung im Juni im Klubhaus Böhlen einen wis senschaftlich interessanten Diskus sionsgegenstand von aktueller ge sellschaftlicher Bedeutung aufgegrif fen. Das Hauptreferat „Das Wesen der sozialistischen Demokratie und ihre Rolle in der Wirtschaft“, eine Gemeinschaftsarbeit von Prof. Dr. Jürgen Becher, Dr. Paul Friedrich, Dr. Uwe Harnapp und Dr. Hermann Strenge, stützte sich auf umfang reiches Untersuchungsmaterial aus dem Betriebsteil Böhlen des PCK Schwedt. Auf der Grundlage des untrennbaren Zusammenhanges von politischer und ökonomischer Macht der Arbeiterklasse, hob es besonders die dominierende Stellung des so zialistischen Eigentums hervor, wo bei das sozialistische Eigentum eine zentrale Kategorie darstellt, die für die sozialistische Demokratie und ihre Weiterentwicklung von funda mentaler Bedeutung ist. Die sozia listische Demokratie ist bekanntlich das Wesenselement des sozialisti schen Staates, „Die Demokratie fe stigt und schützt die Eigentums verhältnisse. Dem Charakter der Eigentumsverhältnisse in der jewei ligen Gesellschaft entspricht der Charakter ihrer Demokratie. Wer ökonomisch herrscht, herrscht auch politisch.“ Von diesem Gedanken des sowjetischen Rechtswissen schaftlers Tschikwadse ausgehend, zeigten die Autoren die Beziehun gen zwischen sozialistischem Eigen tum, sozialistischer Demokratie und sozialistischem Aneignungsprozeß. Dabei wurde unterstrichen, daß Eigentum und Aneignung identisch sind, weil die Aneignung eine Kate gorie der Produktion und nicht der Verteilung ist. Daraus folgt nicht nur, daß jeder Werktätige gleichermaßen für die allseitige Festigung und Weiterent wicklung der sozialistischen Produk tionsverhältnisse verantwortlich ist. Mit Bezug auf die sozialistische De mokratie folgt daraus auch, daß ihre Überlegenheit über die bürgerliche Demokratie in letzter Instanz in der gleichen Stellung der Werktätigen im Aneignungsprozeß begründet liegt. Indem das Referat darauf ver wies, daß Eigentum keine statische Größe, kein unhistorisches Element darstellt, welches nur dinglich zu fassen wäre, wandte es sich ent schieden gegen jede Reduzierung des gesellschaftlichen Aneignungs prozesses auf die Beziehungen der Menschen zu den sachlich-gegen ständlichen Elementen des Produk tionsprozesses : „Das sozialistische Eigentum realisiert sich vielmehr als dynamischer Prozeß der Aneignung und stellt somit ein sich ständig reproduzierendes gesellschaft liches Verhältnis dar.“ Auf dieser Basis gestaltet sich die' kontinuierliche Weiterentwicklung der sozialistischen Demokratie als ein bewußt gestaltetes Wechselver hältnis von marxistisch-leninisti scher Partei, Arbeiterklasse und allen Werktätigen, wobei im Mittel punkt dieses Prozesses, als einer Einheit von objektiven und subjek tiven Faktoren, die Herausbildung der sozialistischen Persönlichkeit in der sozialistischen Gemeinschaft steht. Ein wesentliches Element des subjektiven Faktors, das an Bedeu tung ständig zunimmt, ist dabei das sozialistische Eigentümerbewußtsein. Es wurde im Referat bestimmt als Widerspiegelung des gesamtgesell schaftlichen Aneignungsprozesses im Sozialismus. Dieses sozialistische Eigentümer bewußtsein ist die entscheidende Voraussetzung für die Wahrneh mung der Funktion der Werktätigen als Eigentümer, Produzenten und Machtausübende und somit zugleich ein inhärentes Moment sozialisti scher Persönlichkeitsentwicklung. Deswegen reflektiert der Begriff sozialistisches Eigentümerbewußt sein einen bestimmten Grundzug aller Formen des sozialistischen Be wußtseins, der natürlich das ökono mische Bewußtsein durchdringt, ge nauso aber das weltanschauliche, politische, moralische Bewußtsein, das Arbeitsbewußtsein und andere Formen. Diesen Grundgedanken unterstütz ten und konkretisierten die Diskus sjonsbeiträge im Plenum und in den drei Arbeitsgruppen. Die Skala der Themen reichte von der Gestaltung der sozialistischen Produktionsver hältnisse im Kombinatsbetrieb, der Beziehung zwischen den sozialisti schen Betrieben als Warenproduzen ten und sozialer Gemeinschaft zu gleich und dem Territorium, bis hin zum Vergesellschaftungsprozeß der Arbeit und der Produktion, seiner planmäßigen Beherrschung durch das Leitungs- und Planungssystem und die Systemregelung, insbeson dere durch die Ausnützung der Ware-Geld-Beziehungen. Inhaltlich wurde die Diskussion von den Aufgaben abgeleitet, die sich aus der Direktive des VIII. Parteitages für die Jahre 1971—75 ergeben. Unter dem Gesichtspunkt des Verhältnisses von sozialistischer Demokratie und Wirtschaft konzen trierte sie sich dabei auf solche Schwerpunkte wie die Erreichung einer neuen Qualität der sozialisti schen Gemeinschaftsarbeit und des sozialistischen Wettbewerbes und der Vervollkommnung der Planung und Leitung. Sie wurde damit den neuen Maßstäben gerecht. Zu gleich stellt damit die Arbeits tagung einen ersten Beitrag zur po litisch-ideologischen und wissen schaftlich-theoretischen Befähigung der Teilnehmer dar, den Gedanken reichtum der Dokumente des VIII. Parteitages in Lehre. Erziehung und Forschung auszuwerten. Dr. Horst Helbig, Lehrgruppe ML an der Sektion Rechtswissenschaft UZ 30/71, Seite 5
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