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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
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- Ausgabe Nr. 7, 11. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 18. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 25. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 4. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 11. März 1
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- Ausgabe Nr. 39, 15. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 21. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 28. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 43/44, 11. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 18. November 1
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- Ausgabe Nr. 47, 2. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 48, 9. Dezember 1
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Band
Band 15.1971
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Das Zentralkomitee vertritt die Auffassung, daß »olle Klarheit über den Platz der Gesellschaftswis senschaften bei der Entwicklung des Sozialismus in unserer Republik von großer theoretischer wie auch Praktischer Bedeutung ist. Im Gegensatz zu allen früheren Gesellschaftsformationen wird der Sozia lismus durch das bewußte und planmäßige Han deln des Volkes geschaffen und entwickelt. Hier liegt bekanntlich auch der Kern der wirklichen Frei- heit. Bewußt handeln für den Sozialismus kann ober nur der, der sozialistisches Bewußtsein besitzt, das heißt, mit der Weltanschauung des Marxismus- Leninismus ausgerüstet ist. Und das betrifft alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Nur so ist iu gewährleisten, daß die Tätigkeit auf allen Fach- gebieten vom Ziel des Sozialismus durchdrungen ist und zu sozialistischen Ergebnissen führt. Aus dem Rechenschaftsbericht des ZK der SED an den VIII. Parteitag Den Platz der Gesellschaftswissenschaften erkennen und danach handeln Aus dem Diskussionsbeitrag von Prof. Dr. rer. oec. Theo Kießig, Prorektor für Gesellschaftswissenschaften, auf der Aktivtagung der Kreisparteiorganisation der SED Der 1. Sekretär der SED-Kreislei- tung Karl-Marx-Universität, Genos- 58 Werner Dordan, ging im Referat suf der Kreisparteiaktivtagung aus- Ehrlich auf die Bedeutung der Marxistisch-leninistischen Gesell- Shaftswissenschaften, auf Schwer- Punkte ihrer Entwicklung im allge- Meinen und an der Karl-Marx-Uni- Versität im besonderen ein. Ich un- Mrstütze die von ihm gegebene Orientierung für die kommende Arbeit unserer Gesellschaftswissen- Shaftler, möchte einige Seiten noch Anterstreichen und aus der Sicht »»ster Überlegungen einige Gedan- Ken dazu beitragen. Pie Orientierungen des VIII. Parteitages haben für Uns besonderes Gewicht „Auf dem XXIV. Parteitag der SPdSU und auf dem VIII. Parteitag her SED wurde die Forderung erho- ? n , die theoretische Arbeit der Rartei als wichtigen Teil der ge- Deinsamen internationalen revolu- NDnären Pflicht auf ein höheres Niveau zu heben. Genosse Breshnew «Viele Probleme wurden gerade ' r st umrissen und harren ihrer Endlichen Ausarbeitung. Die Par- Ii muß der Entwicklung der Theo- M noch mehr Aufmerksamkeit Renken, das Niveau der Arbeit der ^senschaftlichen Institutionen he- Sn und eine enge Verbindung der ^ellschaftswissenschaften mit der Vaxis der Arbeit von Partei und ^t, mit der Lösung der konkreten ^fgaben des kommunistischen Auf- anstreben.“ .n .* Genosse Erich Honecker unter- *rlch auf dem VIII. Parteitag diese 'orderung. .A n Sesichts der Notwendigkeit, die Shrende Rolle der Arbeiterklasse N ihrer marxistisch-leninistischen Sartei auszubauen und die ideologi- Khe Auseinandersetzung mit dem ^assengegner zu verstärken, ange- "Shts der steigenden Verantwortung, der einzelne gegenüber der Ge- Slschaft und der revolutionären Be- "egung trägt, angesichts der Diffe- Tenzierung und Spezialisierung auf sn Verschiedenen Gesellschaftsge- pen, auch der Wissenschaft, er- “0ht sich die Bedeutung der Gesell- haftswissenschaften, die Verant- WOrtung der Gesellschaftswissen- (daftler vor der Arbeiterklasse, der Vesellschaft und der Wissenschaft ““bst. Die Karl-Marx-Universität verfügt 10er ein komplexes gesellschaftswis- snschaftliches Potential wie kaum ine zweite Hochschuleinrichtung tPserer Republik. Deshalb erhalten 1’8 Orientierungen des VIII. Partei- wes für uns ein besonderes Ge- Sie gelten für die Erziehung 0d Ausbildung, Forschung und Wis- "schaftsentwicklung gleichermaßen. Von der Gesamtposition des Marxismus-Leninismus aus erziehen und ausbilden In Ausbildung und Erziehung aller Ausbildungsrichtungen muß ein größerer Effekt durch eine höhere Qualität, ein höheres theoretisches Niveau der Vermittlung gesell schaftswissenschaftlicher Kenntnisse erreicht werden. Unsere Gesell schaftswissenschaften sind Weltan schauung der Arbeiterklasse und Wissenschaft zugleich. Aber wir werden nur dann zu schöpferischen Lösungen in Theorie und Praxis kommen, wenn wir die Probleme von der Einheit, von der Gesamt position des Marxismus-Leninismus aus anfassen, wenn wir den Mar xismus-Leninismus als eine in sich geschlossene Theorie und Anleitung zum Handeln begreifen. Unsere Theorie, der Marxismus- Leninismus, hat sich überzeugend als konstruktive, gesellschaftsbil dende Kraft in den Händen der Ar beiterklasse und ihrer Verbündeten erwiesen. Deshalb werden wir in Er ziehung und Ausbildung um so wirksamer, je vollkommener wir die theoretische Vertiefung unserer Ge sellschaftswissenschaften, gemessen an den jetzt und durch die Partei gestellten Aufgaben als langfristige Aufgabe meistern. Das beginnt bei den Orientierungen über einheitliche Lehrmeinungen über Grundpositio nen, die der VIII. Parteitag gesetzt und unterstrichen hat. Fragen, auf die wir vor der Planung antworten müssen Es gibt zwischen den gesellschafts wissenschaftlichen Disziplinen hin sichtlich ihres theoretischen Niveaus noch merkbare Unterschiede. We sentliche Rückstände, auf die das Politbüro des ZK der SED 1968 hin wies, sind teilweise auf geholt. Wir brauchen jedoch ein gleichmäßig hohes Niveau. Dafür trägt auch die Karl-Marx-Universität ein hohes Maß an Verantwortung. Leider fehlen uns oft noch wissenschaftlich gesicherte Wertungen, wo wir in den einzelnen gesellschaftswissenschaft lichen Disziplinen stehen. Es ist not wendig, daß für jede gesellschafts wissenschaftliche Disziplin scho nungslos Antwort auf folgende Fragen gegeben wird: • Wo stehen wir mit unserem wissenschaftlichen Niveau? Sind wir mit der Sowjetunion kooperations fähig? Sind wir uns in unserer Ar beit der Größe der Aufgaben be wußt, um richtig orientiert die Kräfte zu organisieren? • Greifen wir immer rechtzeitig neue Fragestellungen der Partei auf, sind wir auch an den aktuellen Pro blemen unserer Politik dran? Neh men wir jederzeit mit der notwen digen Qualität und im notwendigen Umfang am Kämpf der Partei teil? • Haben wir jenes Maß wissen schaftlicher Kommunikation, Infor mation und Dokumentation erreicht bzw. fördern wir es so, daß wir den Anspruch darauf erheben kön nen, wissenschaftlich aktuell zu sein? Wir beraten gegenwärtig die Plan aufgaben der nächsten Jahre. Un sere Konzeption für die Wissen schaftsentwicklung muß dabei von einer gesicherten Analyse des Ist- Standes ausgehen. Was die Wirksamkeit und Tragfähigkeit unserer Arbeit bestimmt Die Wirksamkeit und wissenschaft liche Tragfähigkeit der theoretischen Arbeit unserer Gesellschaftswissen schaftler wird immer stärker be stimmt vom Zusammenschluß unse rer Gesellschaftswissenschaftler mit der Sowjetwissenschaft, von der theoretischen Verarbeitung der Er fahrungen der revolutionären Bewe gung und der Aneignung der Er kenntnisse der marxistisch-leninisti schen Gesellschaftswissenschaftler aller Länder. Dies gilt ebenso für die Auswertung hochschulpolitischer Erfahrungen unserer Bruderländer. Das hat Konsequenzen für die Infor mationstätigkeit, für die wissen schaftliche Kommunikation und be sonders auch für die Erziehung und Ausbildung. Komplexität, Wechselbeziehungen und brauchbare Formen Die Erfahrungen besagen, daß die marxistisch-leninistischen Gesell schaftswissenschaften immer stärker zu einem einheitlichen Komplex zu- sammenwachsen und die wechsel seitige Beeinflussung zunimmt. Das erfordert Kraft und Zeit, um be reits an der Karl-Marx-Universität durch eine umfassendere wissen- schaftliche Kommunikation zwischen den gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen und Forschungsrichtun gen, wie auch zwischen natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Dis ziplinen und Forschungsrichtungen die Vorzüge der sozialistischen. Uni versität zu nutzen. Wir dürfen nicht zulassen, daß die Universität zur Arbeitsstätte isoliert arbeitender hochspezialisierter Fach wissenschaftler wird. Wir benötigen Zeit, damit z. B. der Politökonom und der Historiker, der Kulturwis senschaftler und auch der Natur wissenschaftler gemeinsam mit dem Philosophen Probleme der marxi stisch-leninistischen Erkenntnistheo rie lösen — auch ohne daß jeder Mitarbeiter in dieser speziellen For schungsgruppe langfristig tätig wird. Wir müssen erreichen, daß sowohl bei den Wissenschaftlern als auch bei den Studenten mit steigender Spezialisierung eine ständige Ver breiterung des Grundlagenwissens verbunden ist. Das beginnt bei der Vertiefung der Grundlagen des Mar xismus-Leninismus, beim Studium der Werke der Klassiker und beim tieferen Verstehen der Partei beschlüsse. Wir haben für die Entwicklung des wissenschaftlichen Meinungsaus tausches zwischen den Gesellschafts- und Naturwissenschaftlern brauch bare organisatorische Formen, so u. a. das „Universitätspodium“, die Veranstaltungsreihen „Neu ernannte Professoren stellen sich vor“, „Ar beiterklasse und Wissenschaft“. Was wir brauchen, ist die bewußte Nut zung dieser Bedingungen und die Grundhaltung, gemeinsam für die Entwicklung unserer Wissenschaft Verantwortung zu übernehmen. Konzentration der Forschung auf entscheidende Aufgaben Der VIII. Parteitag hat bestätigt, daß sich die eingeleitete Konzentra tion auch der gesellschaftswissen schaftlichen Forschung auf aus gewählte zentrale Themen und die Zentralisierung der Forschungs leitung bewährt haben. Die Forderung der Partei geht aber noch stärker in Richtung der Forschungskonzentration auf die für unsere Gesellschaftsentwicklung und die Klassenauseinandersetzung ent scheidenden Aufgaben. Nicht die Tatsache darf bestim mend sein, daß ein Forschungsthema irgendein gesellschaftliches Bedürf nis befriedigt, daß sich ein Auf traggeber findet und dafür auch zahlt. Wir müssen in allen Sektionen und Instituten verantworten, daß unsere Forschung thematisch nach den Forderungen der Partei angelegt ist. Diese Verantwortung kann uns niemand abnehmen. Von einer antiquierten Forderung Im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich bearbeitet im Durchschnitt ein Lehrstuhl ein Thema. Die anti quierte Forderung „jedem Lehrstuhl sein Thema“ ist damit immer noch erfüllt. Ist das also eine Gesetzmäßig keit oder nicht? Brauchen wir für die zweifellos disziplinorientierte Wissenschaftsentwicklung auch diszi plinorientierte isolierte Forschungs themen? Mir scheint, das ist keines falls allgemeingültig. Wie die Lehr stühle nicht unabhängig voneinander existieren und Sektoren der Wissen schaft und Praxis darstellen, so ist es erforderlich, die Forschungs- und Wissenschaftsentwicklung komplex, wesentliche Zusammenhänge erfas send, zu organisieren. Der Ruf nach einem komplexen Angehen der Rea lität durch die Wissenschaft ist doch kaum überhörbar. Daß und wie es geht, mag ein Beispiel aus der Sektion Kulturwis- senschaften/Germanistik zeigen. Ausgangspunkt war der Auftrag, die Forschung zur Kunst der früh bürgerlichen Revolution an der Karl- Marx-Universität zu entwickeln. Man ging richtig den Weg, kunst-, musik- und literaturwissenschaft liche Arbeitsgruppen in einem For schungskollektiv zusammenzufassen, das dann in der Lage ist, die theo- retischen und methodologischen Grundprobleme der gemeinsamen Forschungsrichtung, Grundfragen der historischen Epoche und gemein same Entwicklungslinien der behan delnden Künste, theoretische Fragen ihrer Aneignung durch die sozia listische Gesellschaft und Grund fragen des ideologischen Klassen kampfes herauszuarbeiten. Was Effektivität, Bearbeitungsdauer und Nutzen beeinträchtigt In der gesellschaftswissenschaft lichen Forschung an unserer Univer sität steht im Durchschnitt hinter jedem bearbeiteten, zum Teil iso liert stehenden Thema, eine zu nied rige Forschungskapazität, die keines falls den in der Republik bereits erreichten mittleren Normen ent spricht. . Darunter leiden Effektivität, Bearbeitungsdauer und gesellschaft licher Nutzen. Das sind für uns keine günstigen Bedingungen einer rationellen Wissenschaftsorganisation in der Forschungsarbeit. Das Grundproblem scheint mir darin zu liegen, daß das Wissen schaftspotential für die Forschung an unserer Universität noch zu stark zersplittert ist, sich der Leitung, teil weise entzieht und in zu langen Be arbeitungszeiten für Forschungs- themen und Qualifizierungsvorhaben manifestiert. Es bestehen dadurch außergewöhnliche Schwierigkeiten für die interdisziplinäre Lösung komplexer Aufgaben in Forschung und Ausbildung. Meines Erachtens ist es möglich, schrittweise — und besonders auch in Vorbereitung des Fünfjahrpla nes — zwei Dinge zu tun: Erstens ein komplexes gesell schaftswissenschaftliches Forschungs angebot herauszuarbeiten, das die Potenzen der Karl-Marx-Üniversität geschlossener zum Ausdruck bringt, und dieses den forschungsleitenden Organen unserer Republik zu unter breiten. Der Übergang auf diese neuen Positionen kann natürlich nur nach entsprechender Zustimmung und. schrittweise erfolgen. Zweitens werden wir uns be« # mühen, daß die Karl-Marx-Univer- ' sität in der Forschungsleitung in un serer Republik selbst ihren Platz und ihre spezielle Verantwortung findet. Forschungsleitung bringt Mehrarbeit, wird aber helfen, das Profil der Karl-Marx-Universität, ihre Stellung im wissenschaftlichen Leben und das Niveau ihrer Arbeit in Erziehung und Ausbildung zu er höhen. In diese Richtung geht der Auf trag, die Vorlaufforschung für das marxistisch - leninistische Grundla genstudium an der Karl-Marx-Uni versität zu konzentrieren. Kapazitä ten des Franz-Mehring-Instituts, der Sektionen Marxismus - Leninismus, Philosophie/WS, Politische Ökonomie/. MLO und Geschichte werden auf eine langfristige Gemeinschaftsarbeit an einem für die marxistisch-leni nistische Bildung und klassenmäßige Erziehung aller Hochschulstudenten bedeutsamen Projekt konzentriert. Damit sind zweifellos unsere Mög lichkeiten nicht erschöpft. Wir kön nen uns beim weiteren Durchdenken dieser Problematik auf die mit der Wissenschaftsentwicklung und Pro filgestaltung an unserer Universität geleistete nützliche Arbeit stützen. Die richtige Position ist entscheidend Die Gesellschaftswissenschaften an der Karl-Marx-Universität werden nur dann wie erforderlich voran kommen, Wenn sich alle Wissen schaftler und Studenten darüber klar sind, — daß sie ihre Funktion im Auftrag der Arbeiterklasse, ihrer Partei und für sie ausüben; — daß sie den theoretischen Reich tum des Marxismus-Leninismus für die schöpferische Analyse voll nut zen und die Erfahrungen der kom munistischen und Arbeiterparteien zur Grundlage ihrer Arbeit machen müssen; — daß die Beschlüsse unserer Partei der verbindliche Auftrag der Ar beiterklasse an ihre Wissenschaftler sind; — daß sie bewußt eine schöpferische, unbürokratische Arbeitsatmosphäre sichern helfen müssen, damit sich die Schöpferkraft der Mitarbeiter und Studenten voll entfalten kann. Das scheinen mir die Positionen zu sein, von denen aus wir die neue Etappe der Entwicklung unse rer Gesellschaftswissenschaften nach dem VIII. Parteitag angehen müssen. "IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIilIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIILIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII m zweiten Teil haben wir festge- stellt, daß die BRD von der ex Dunc (gegenwärtigen) — Nichtig- "ait des Münchner Abkommens aus- 6sht, sich jedoch weigert, die ex tiDe (ursprüngliche) — Nichtigkeit 6ses Abkommens anzuerkennen. Es sUcht nun die Frage danach auf, narum die CSSR auf die Anerken- ang des Münchner Schanddiktals R8 von Anfang an nichtig durch die •D besteht. Würde man das Münchner Abkca- 0n als einen normalen und üb- fShen völkerrechtlichen Vertrag be- dchten, so könnte dies bedeuten, 0 der verbrecherischen Aggres- W sionspolitik Hitlerdeutschlands (n vertragsrechtliches Mäntelchen 10z uhängen und sie damit zu recht- Migen. Davon ausgehend dann die " pitik der Einmischung, der Ernied- kgung und Beleidigung kleiner Völ- 1", den Aggressionskrieg der USA de Indochina und anderswo als in lieh internationalen Beziehungen üb- h h und normal zu betrachten, b r Altnazi Prof. Raschofer zum resesPiel meint, der Anschluß Öster- Shs und die Annexion tschecho- enyakischen Territoriums hätten dajen fundamentalen Strukturwan- biL geschaffen, „der immer Vor- W und Rechtfertigung weitreichen ¬ territorialer Veränderungen ge- Die Nichtigkeit des MünchnerAbkommens von Anfang an Teil III - von Dr. jur. P. Terzopoulos, Institut für internationale Studien dingung abhängig machen wollen, die eigentlich eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der CSSR darstellt. Es war und ist die Rede von „Demokratisierung“ usw. Neuerdings entstand bei einigen wesen ist.“ Der führende Revan chist Becher lehnt sich gegen die Verurteilung des US-Aggressionskrie- gens in Indochina auf. Er hält es „für unangebracht, die Vereinigten Staa ten deshalb zu tadeln, weil sie es wagen, gegen die Usurpation des Rechts in fernen Erdteilen einzu treten“ ! © alle von den Hitlerfaschisten in den annektierten Gebieten der CSR getroffenen Maßnahmen als rechtmäßig anzusehen. Dabei geht es oft um Verwaltungsmaßnahmen und um solche vermögensrechtlichen Charakters. Zu diesen Maßnahmen gehört u. a. die Abführung der Steuern aus den annektierten Gebie ten an den faschisfischen deutschen Fiskus. O die nach dem zweiten Weltkrieg auf Grund des Abschnittes XIII des Potsdamer Abkommens erfolgte Aus siedelung deutscher Bevölkerungs teile aus der CSSR als rechtswidrig zu diffamieren, obwohl diese zwei felsohne schwerwiegenden Maßnah men eine Art der Durchsetzung des Grundsatzes der völkerrechtlichen Verantwortlichkeit für einen ent fachten und verlorenen verbrecheri schen Krieg sowie für begangene Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit war. Die damaligen Alliierten wollten außer dem damit die Politik der 5. Kolonne für die Zukunft unmöglich machen. Die deutsche Minderheit wurde ja vor dem Zustandekommen des Münchner Schanddiktats dazu miß braucht, um die Souveränität der CSR erheblich einzuschränken, die CSR zu erniedrigen und der faschi stischen Losung „Heim ins Reich“ zum Durchbruch zu verhelfen. Eigentlich waren die maßlosen For derungen der Henlein-Faschisten das Vorspiel für die Annexion tschecho slowakischen Staatsterritoriums. O Ansprüche vorwiegend vermö gensrechtlicher Natur gegen über der CSSR zu konstruieren. Es ist die Rede von 76 Milliarden Mark, die die Führer der ehemali gen Sudetendeutschen von der CSSR fordern. Die „Unabhängige Gemeinschaft heimattreuer Grund eigentümer im Gebiet jenseits Oder/ Neiße und im Sudetenland“ ver langte zum Beispiel in ihrem Mani fest Nummer 1 die „effektivste Wie derinbesitznahme unseres Grund eigentums“. Ferner wurde in einer Presseinformation des 19. Sudeten deutschen Tages in Stuttgart 1968 der „Rechtanspruch ... auf Rück erstattung des geraubten Vermö gens“ und die sich daraus ergebende Entschädigung unterstrichen. O dem „Recht auf Heimat“ eine pseudorechtliche Grundlage zu verleihen. Diese politische Zweckkon struktion ist offensichtlich das Ge genstück der faschistischen Losung „Heim ins Reich“. Sogar die „Neue Rundschau“ vom Januar 1971 muß zugeben, daß das „Recht auf Heimat“ als eine völkerrechtliche Norm nicht vorhanden ist. Daher wird dieses „Recht“ theologisiert und my stifiziert. So bezeichnet Prof. Kün- neth als ein „theonomes Urrecht des Menschen“: „Ein Urrecht — weil es nicht von Menschen gesetzt, weil es nicht in Ordnungen verfestigt ist, die von Menschen für Menschen errichtet sind“ (Das Recht auf Hei mat, München 1958, S. 18). Das „Recht auf Heimat“ hat dabei den Weg zu territorialen Veränderungen offenzuhalten. Auf dem vom 29. bis 31. Mai 1971 in Nürnberg stattgefundenen „Sudetendeutschen Tag“ brachte Becher dies unver blümt zum Ausdruck: „Das Sudeten gebiet gehört den Menschen, die es von alters her und rechtmäßig be wohnten.“ Die „Sudetendeutsche Landsmannschaft“ erhebt Ansprü che auf 22,4 Prozent des Staatsterri toriums der CSSR. Inzwischen ist auch der „Sudetendeutsche Rat“ zur Erkenntnis gekommen, daß mit dem Abschluß eines Vertrages zwi schen der CSSR und der BRD zu rechnen ist, und versucht seine Vertreter als Berater oder in sonsti gen Funktionen direkt oder indi rekt an den Verhandlungen mit der CSSR teilnehmen zu lassen. Das Münchner Abkommen wurde insbesondere Anfang 1968 als Mittel der Erpressung gegenüber der CSSR gebraucht. Auch gegenwärtig gibt es in der BRD Politiker, die den Abschluß eines Vertrages mit der CSSR von der Erfüllung einer Be Revanchisten ein paradoxes und zugleich raffiniertes Argument: Wenn das Münchner Abkommen von Anfang an so nichtig war, so War die am 20. November erfolgte Annahme der deutschen Staats bürgerschaft ebenfalls nichtig. Dann seien die ehemaligen Sudetendeut schen immer noch Staatsbürger der CSSR, und als solche hätten sie das Recht auf Rückkehr und auf Schaden ersatzansprüche gegenüber dem eigenen Heimatstaat! Dazu muß ge sägt werden, daß bereits die Tat sache der Aussiedelung die tsche choslowakische Staatsbürgerschaft von Personen deutscher Nationalität beendete. Abgesehen davon wurden durch das Dekret des Präsidenten der CSR, Nummer 33 vom 10. Au gust 1945 ausgebürgert. Gegenwärtig ist wichtig, daß die ehemaligen Sudetendeutschen die Staatsbürgerschaft des Staates be sitzen, in dem sie ihren ständigen Wohnsitz haben. Wohnen sie in der DDR, so besitzen sie die DDR- Staatsbürgerschaft. wohnen sie in der BRD, dann sind sie BRD- Staatsbürger. UZ 29/71. Seite 5
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