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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
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- Ausgabe Nr. 11, 11. März 1
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Band 15.1971
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D ie zunehmende Bedeutung der wissenschaftlichen Ar beitsorganisation (WAO) für unsere gesamtgesellschaftliche Entwicklung in den Jahren 1971 bis 1975 wird in den Dokumen ten des VIII. Parteitages der SED in umfassender Form hervorge hoben. In Auswertung der Mate rialien des VIII. Parteitages und im Ergebnis der bisherigen ar beitswissenschaftlichen Konferen zen und der teilweisen Ver wirklichung der wissenschaft lichen Arbeitsorgdnisation in der volkswirtschaftlichen Praxis ergibt sich die unbedingte Not wendigkeit, mit der bewußten Integration der wissenschaftlichen Wissenschaft- liehe Arbeits organisation Arbeitsorganisation in alle Teil prozesse des sozialistischen Re produktionsprozesses den Beitrag der Wissenschaft als Einflußfak tor auf Wachstum, Struktur und Leistung unserer Volkswirtschaft erwartungsgemäß wesentlich zu erhöhen. Mit dieser Forderung und Aufgabenstellung müssen wir uns als Angehörige der Karl- Marx-Universität in vollem Be wußtsein unserer Verantwortung uneingeschränkt identifizieren. Durch erhöhte Anstrengungen in Forschung, Erziehung, Aus- und Weiterbildung gilt es, die Angehörigen der Universität zu befähigen, die Erkenntnisse in der wissenschaftlichen Arbeits organisation zu erweitern sowie verstärkt und praxiswirksam an zuwenden. Die Nutzung der wis senschaftlichen Arbeitsorganisa tion zur Verbesserung der Pld- nungs- und Leitungstätigkeit in allen Phasen und Bereichen ist ein weiteres wichtiges Kriterium in unserer Aufgabenstellung. Eine durchgängige Verwirk lichung dieser Zielstellungen sehen wir im Hochschulwesen unter anderem in folgenden Maßnahmen: — rasche und rationelle Aneig nung der theoretischen Grund lagen der wissenschaftlichen Ar beitsorganisation unter Berück sichtigung der spezifischen Bedin gungen und Möglichkeiten in den Bereichen; — Einbeziehung breitester Kreise unserer Universitätsangehörigen bei der Vorbereitung und Ver wirklichung der wissenschaft lichen Arbeitsorganisation in enger Gemeinschaftsarbeit der Parteileitung, der staatlichen und der gewerkschaftlichen Leitung und den Leitungen anderer Mas senorganisationen ( einschließlich methodischer Anleitung durch Fachwissenschaftler); — Sicherung eines komplexen, ständigen Arbeitsstudiums in den Sektionen und Einrichtungen zur Schaffung langfristiger Entwick lungsreihen. exakter Zustandsbil der, von Niveaukennzahlen und technisch-organisatorischen Stan dardmodellen der Arbeitsorgani sation und -gestaltung; — Vervollkommnung der Infor- mations- und Dokumentations tätigkeit, zentralisiert und in den Bereichen. Ingeborg Wilhelm, Conrad Knespel. Abt. Arbeitsökonomie Sektion Sprachwissenschaft: Die russische Sprache erschließt uns IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII die Errungenschaften des kommunistischen Aufbaus IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIII Die wachsende Bedeutung der rus sischen Sprache für die umfassende Und schöpferische Auswertung der Errungenschaften des kommunisti schen Aufbaus in der Sowjetunion, für die allseitige Nutzung und Ver breitung der hervorragenden Ergeb nisse der Sowjetwissenschaft tritt in diesen Tagen und Wochen, da wir den XXIV. Parteitag der KPdSU Und den VIII. Parteitag der SED auswerten, mit besonderer Deutlich keit hervor. Im Rechenschaftsbericht des Zentralkomitees der KPdSU Seht Leonid Iljitsch Breshnew aus führlich auf die weitere Entwicklung der Freundschaft und Zusammen arbeit der sozialistischen Länder ein Und arbeitet anschaulich und über- Zeugend die großen Erfolge und Perspektiven der immer weiter vor anschreitenden Integration der so- zialistischen Staatengemeinschaft heraus. Die neue Qualität der Be- Ziehungen zwischen den sozialisti- Schen Bruderländern kommt z. B. darin zum Ausdruck, daß erstmalig 'n der Geschichte der sozialistischen Staatengemeinschaft bereits im Pro- 2eß der Ausarbeitung die Fünfjahr- Mane der Sowjetunion und der so- zialistischen Länder aufeinander ab gestimmt wurden. Neue, weitrei- thende Aufgabenstellungen zeichnen sich ab, wenn Genosse Breshnew sagt: „Wir treten dafür ein, daß die Zu- ^mmenarbeif der Bruderländer im- mer vielseitiger und tiefgreifender Wird, immer breitere Massen von Werktätigen erfaßt und daß die konkreten Erfahrungen aller auf Amtlichen Ebenen des staatlichen, Gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Ind kulturellen Lebens gründlicher Elidiert werden.“ 1) Was läßt sich daraus ableiten? • Quantität und Qualität der Beziehungen wachsen Immer- mehr Menschen, immer breitere Schichten der werktätigen Bevölkerung werden in den Aus- ausch, der zwischen den sozialisti- Sshen Ländern stattfindet, einbezo- Sen, Nicht nur auf Partei- und Re- Sierungsebene, auf Veranstaltungen Nissenschaftlichen oder kulturellen Sharakters und durch die Entwick- Ung des Tourismus begegnen sich die Vertreter der sozialistischen bänder, sondern in zunehmendem Paße in Arbeitskollektiven bei der Sösung gemeinsamer Aufgaben, Surch einen breiten Austausch von Freundschaftsdelegationen, bei Prak- "kumseinsätzen und in Ferienlagern Kommen Arbeiter, Genossenschafts- Quern, Wissenschaftler. Jugendliche, Studenten und Junge Pioniere aus Ser DDR mit sowjetischen Menschen Rusammen. Gleichzeitig mit diesen Stantitativen Veränderungen der ^ischenstaatlichen Kommunikation Ser RGW-Länder gehen qualitative Eozesse vor sich, die ihren Aus- Gruck in einem immer festeren Zu- 3mmenschluß des wirtschaftlichen, pissenschaftlichen und militärischen Eotentials des sozialistischen Welt- “Vstems Anden. Im Bericht der Delegation des ZK der SED über den XXIV. Parteitag einer deutsch-russischen Zweispra- der KPdSU betont Genosse Erich Ho necker : „Die Vertiefung des Bruderbundes mit der KPdSU und der UdSSR, der Ausbau der politischen Zusammen arbeit und insbesondere die fort schreitende ökonomische Integration aller sozialistischen Länder wurden auf dem XXIV. Parteitag der KPdSU erneut als jene Grundvor- chigkeit (Billiguismus), wie sie in ihren Ausmaßen, ihrer Qualität und ihrer Motivation völlig neue Züge auf weist. Stimmen bei uns Soll und Haben überein? aussetzungen charakterisiert, von denen die weitere Festigung unserer sozialistischen , Staatengemeinschaft und damit die Erhöhung des Ge wichts des Sozialismus in der inter nationalen Klassenauseinanderset zung mit dem Imperialismus ent scheidend abhängt.“ 2) Höhere Ansprüche an sprachliche Leistungen Es versteht sich, daß diese tiefgrei fenden Wandlungen quantitativer und qualitativer Art in den Bezie hungen der sozialistischen Staaten zueinander, und in unserem Falle in den Beziehungen der DDR zu den sozialistischen Bruderländern, vor al lem zur Sowjetunion, neue und weit höhere Ansprüche an unsere sprach- liehen Leistungen, über die diese Kommunikation realisiert wird, stel len. Das heißt konkret: die Aneig nung und Beherrschung der russi schen Sprache wird immer mehr zu einer wichtigen Voraussetzung für die erfolgreiche Lösung der oben skizzierten’ gesetzmäßig ablaufenden Prozesse. Übrigens resultiert aus dem Dar gelegten, daß den anderen slawi schen Sprachen wie Tschechisch, Polnisch, Bulgarisch usw. sowie den anderen Sprachen in der Sowjet union wie Ukrainisch. Belorussisch, Litauisch, Lettisch u. a. gebührende Pflege vor allem im Rahmen der an der Universität zu entwickelnden ausgewähl ten gesellschaftswissen schaftlichen Gebiete geschenkt wird. Im Mittelpunkt steht natürlich das Russische; denn es ist Inter-Unions sprache in der Sowjetunion und macht uns in dieser Funktion viele Informationen aus den verschiede nen Unionsrepubliken des Sowjet landes zugänglich. Für uns an der Universität tau chen im Zusammenhang damit eine Reihe von Problemen auf, von de nen wir hier nur einige wenige her ausgreifen wollen: Wie wird der eminenten Bedeu tung der russischen Sprache für die wissenschaftliche Arbeit, die. Lehr und Leitungstätigkeit entsprochen, z. B. durch die Auswertung der so wjetischen Literatur? Neben einer großen Anzahl von Bereichen an der Karl-Marx-Uni versität, in denen die Auswertung der russischsprachigen sowjetischen Fachliteratur einen breiten Raum einnirnmt (Journalistik, Mathematik, Geschichte, Polök/MLO, Rechtswis senschaft, Afrika- und Nahostwis senschaften, Zahnmedizin u. a.), gibt es eine geringere Anzahl von Be reichen, für die das nicht oder in nur sehr geringem (und daher un befriedigendem) Maße zutrifft: z. B. eine Reihe von Bereichen der Medi zin, in denen das Hauptaugenmerk auf die Nutzung der englischspra chigen Literatur gelegt wird. Zu einem gewissen Grad spiegelt sich diese Problematik auch in der Zahl der gegenwärtig von unserem Wis senschaftsgebiet Fachsprachen an der gesamten Universität betreuten Anzahl der Sprachkundigenkurse für Wissenschaftler und Nachwuchswis senschaftler wider. Wir beobachten zwar- eine Verdoppelung der Russisch kurse im Vergleich zu 1968/69, doch die Proportionen zwischen Russisch und Englisch entsprechen unseres Erachtens noch nicht den Anforde rungen. Die Zahl der Russischkurse muß absolut anwachsen. Das geht uns alle an Die Unterschiede in der Anwen- Verkehrssprache der sozialistischen Länder Die russische Sprache wird gleich zeitig immer mehr zur Verkehrs sprache der sozialistischen Länder. Daher genügt eine nur passive Kenntnis des Russischen (etwa zur Auswertung von Presse und Fach literatur) heute nicht. Mehr und mehr wir der aktive Gebrauch die ser großen Weltsprache Erforder nis 2 3 ), um in der Diskussion, im Ge spräch, im Dialog mit den sowjeti schen Freunden und den Vertretern aus anderen sozialistischen Ländern sich gegenseitig auszutauschen und zu bereichern. In diesem Sinne ver läuft die Entwicklung in Richtung düng und Aneignung des Russischen in den verschiedenen Bereichen sind keineswegs durch die Fachspezifik bedingt: denn auf allen Gebieten der Wissenschaft und Technik kön nen wir von der Sowjetunion ler nen. Insofern verbergen sich hinter den genannten Proportionen ideolo gische Probleme: Wie stehe ich zur führenden Rolle der Sowjetunion und der Sowjetwissenschaft? Oder genauer noch: Wie wirkt sich die Erkenntnis von der führenden Rolle der Sowjetunion und der Sowjet wissenschaft in der Bereitschaft zur Aneignung und Anwendung der russischen Sprache aus? Die Klärung dieser Fragen ist nicht nur Angelegenheit der russisch vermittelnden Lehrkräfte und Wis- senschaftler und einiger Enthu siasten, sondern sie geht uns alle als Genossen, als Mitglieder der FDJ, als Wissenschaftler und Studenten an. Natürlich haben die Russisten und Russischlektoren hier eine ganz be sondere, vor allem auch politische Verantwortung. Sie besteht z. B. darin, den Ausbildungsprozeß zu in tensivieren und zu rationalisieren, effektivere Lehrmaterialien auszu arbeiten und die hohen politisch-er zieherischen und bildnerischen Werte der russischen Sprache zu vermitteln. Intensivlehrgänge für das neue Studienjahr geplant An der Überwindung der aufge zeigten Disproportionalität wird zielstrebig- gearbeitet. So werden im Studienjahr 1971/72 auf Grund einer Vereinbarung zwischen der Sektion Sprachwissenschaft und den Direk toraten für Weiterbildung, Internatio nale Beziehungen und für Kader und Qualißkation eine Reihe neuer Rus sisch-Intensivlehrgänge für Wissen schaftler und Nachwuchswissen schaftler eingerichtet. Von einem Kollektiv der Sektion Sprachwissen schaft konnte als Initiative zum VIII. Parteitag der SED das (teil)-pro grammierte Modell der Sprachkun digenausbildung der DDR der Kreis leitung überreicht werden. Die Be reiche der Sprachlehrer- und Sprach mittlerausbildung unserer Sektion haben neue Lehrkonzeptionen für die Ausbildung von Russischlehrern, einen neuen Fachstudienplan Sprach- mittlung/Übersetzungswissenschaf- ten und ein neues Programm zur Weiterbildung von Dolmetschern ausgearbeitet. Allein mit diesen Maßnahmen ist eine entscheidende Wende in der Beherrschung und An wendung des Russischen jedoch nicht erreichbar; sondern nur durch eine grundsätzliche Änderung in der Hal tung, in der Einstellung der Univer sitätsangehörigen zur russischen Sprache im obengenannten Sinne. Wir werden die Hindernisse, die sich uns entgegenstellen, im Vor wärtsschreiten überwinden. Wir brauchen dabei aber die Unterstüt zung aller Wissenschaftler und Stu denten. Einheit von Politik und Wissenschaft Bei der Heranführung der Studen ten an die sowjetische Fachliteratur in russischer Sprache ist das aktive, beispielgebende Vorangehen der Hochschullehrer und der verantwort lichen Leitungskader von größter Be deutung. Wenn der Professor oder Dozent selbst des Russischen mächtig ist, die sowjetische Literatur stets verwertet, so ist sein Einfluß auf den Nachwuchswissenschaftler, auf den Studenten hinsichtlich des Erlernens und Anwendens der russischen Sprache ein ganz anderer, als in dem Falle, wenn er sich nur mit Überset zungen behilft und auf den Dolmet- scher angewiesen ist. Was die Empfehlungen sowjeti scher russischsprachiger Literatur für Studenten betrifft, sowie ihre Ausnutzung beim Studium, so haben wir in einer Reihe von Bereichen der Medizin und im Fachbereich Musik wissenschaft zum Teil noch erheb liche Rückstände und Mängel zu verzeichnen. Hier gilt es, die Forde rung der 3. Hochschulreform nach Einheit von Politik und Wissen schaft, von klassenmäßiger Erziehung und Fachausbildung auf hohem Ni veau konsequenter zu erfüllen, denn eine umfassende Auswertung der Sowjetwissenschaft ist nur über die russische Sprache möglich. Es geht dabei auch nicht nur um die große Bereicherung, die wir auf eigenem fachwissenschaftlichem Gebiet durch die. Erschließung der Sowjetwissen- schäft erfahren (dies ist zweifels ohne sehr wichtig!), sondern auch um die wertvollen Erkenntnisse auf dem Gebiet des Marxismus-Leninismus, der in der Sowjetunion wie in kei nem anderen Lande entwickelt und in der Praxis des kommunistischen Aufbaus umgesetzt wird, der für die weltanschaulich-philosophische Bil dung und als Methodologie für alle Wissenschaften von größter Bedeu tung ist. Aus diesem Grunde haben wir an unserer Sektion in Auswer tung des Beschlusses des Politbüros des ZK über „Die weitere Entwick lung der marxistisch-leninistischen Gesellschaftswissenschaften in der DDR", der zentralen Sprachwissen schaftlichen Tagung zu Ehren des 150. Geburtstages von Friedrich En gels und des VIII. Parteitages der SED den Beschluß gefaßt, bei der Entwicklung der marxistisch-leni nistischen Sprachtheorie im gesamten Sektionsbereich ein tiefgründiges und ständiges Studium der Sowjet wissenschaft zu gewährleisten. Ein Beispiel dafür ist die Auswertung des sowjetischen Sammelbandes „Der Leninismus und die theoretischen Probleme der Sprachwissenschaft“ 4 ) in den Kollektiven der Wissenschaft ler und Forschungsstudenten. Auf der Grundlage eines tiefgrün digen Studiums der Klassiker des Marxismus-Leninismus und der Be schlüsse der Partei, sowie der um fassenden und schöpferischen Aus wertung der Sowjetwissenschaft wird es uns gelingen, unseren Beitrag zur Entwicklung der marxistisch-leni nistischen Sprachtheorie zu leisten und die gesellschaftliche Wirksam keit der Sprachwissenschaftler zu er höhen. Dabei ist uns die Kenntnis der russischen Sprache, die in ziel strebiger Arbeit weiter zu erhöhen ist, eine große Hilfe. Nicht zuletzt aber bringen wir durch unser Bemühen um eine im mer bessere, korrektere Beherr schung der russischen Sprache auch unsere Liebe und hohe Achtung für das Russische, die Sprache Wladimir Iljitsch Lenins, und für das ganze große Sowjetvolk zum Ausdruck. 2) Rechenschaftsbericht des ZK der KPdSU. ND vom 31. März 1971. S 4 2 ) Bericht der Delegation des ZK der SED über den XXIV. Parteitag der KPdSU. ND vom 31. März 1971. S. 4 3) Vgl. den Artikel „Russisch — Welt sprache mit großer Zukunft“ in: Fremd sprachenunterricht, Heft 12 (1970). S. 562 bis 563 <) Leninizm i teoreticeskije problemy jazykoznanija; Moskva 1970 emeinschafts- Arbeit . . , (• a rtsetzung von Seite 4) gm diese in ihrer Entstehung, votwicklun, Dynamik und in ihrem ysrlauf zu beherrschen, bedarf es Sderdings nicht nur des exakten NStzplanes, sondern vor allem des Unnmäßigen Einsatzes der Menschen ?d der Schaffung aller Bedingun- yA entsprechend dem geplanten RDlauf tatsächlich wirksam zu wer- en, geDie Realisierung eines planmäßi- Kn Arbeitsablaufes mittels der ? tz Planung in der Forschung zwingt iGleich dazu, die Beziehungen zu Aeren Teilprozessen, besonders BUsbildung und Erziehung, in die Balrachtung einzubeziehen, weil sich um Wissenschaftler die Termine 1DI Aktivitäten nicht nur eines, Andern aller hochschulspezifischen N beitsprozesse kreuzen. Die Erfah- NAgen zeigen, daß die Koordinie- 20g der Teilprozesse und die Bilan- Rrung der Aufgaben in den Arbeits- NiEPPen und beim einzelnen noch Sht beherrscht werden, so daß endig die Gefahr besteht, den tqäkten Ablauf des Netzplanes zu Erehbrechen. Hieraus resultieren 48h ideologische Hemmnisse für die Peit mit dem Netzplan und ande- or Methoden der Wissenschafts- Ionisation bzw. wissenschaftlichen 4beitsorganisation. Die Planung der Rbeit mit Hilfe des Netzplanes und aqderer Hilfsmittel zwingt daher 46h die Leitungskader, dafür Sorge ittragen, daß die geplanten Aktivi- cren und Termine unverrückbare oßen sind, an denen nicht will kürlich durch ständige äußere Ein griffe Korrekturen erfolgen dürfen. Netzplanung zwingt daher zu größe rer Disziplin, Ordnung und Konti nuität. Ohne diese Bedingungen ständig zu sichern, bleiben derartige wissenschaftsorganisatorische Instru mente wirkungslos und können sie ihre Aufgabe nicht erfüllen. Es steht außer Zweifel, daß Tempo, Qualität, Produktivität und Effektivität der wissenschaftlichen Arbeit wesentlich durch die Ent wicklung der sozialistischen Gemein schaftsarbeit erhöht werden. Zusam menhängend damit gilt es, die Organisationsformen der gesell schaftlichen Produktion, die Konzen tration, Spezialisierung, Kombination und Kooperation, in der Sphäre der Wissenschaft wirksam zu entwickeln, zu nutzen und zu vervollkommnen. Es geht hierbei im übertragenen Sinne zugleich „um die Schaffung eine Produktivkraft, die an und für sich Massenkraft sein muß“, 3 ) also um die Entwicklung einer „neuen Kraftpotenz, die aus der Ver schmelzung vieler Kräfte in eine Gesamtkraft entspringt“ 3) Durch Kooperation wird das vor handene Wissenschaftspotenial er höht und effektiver genutzt; das Wissenschaftspotential sollte nicht als statisch und unveränderlich auf gefaßt werden, sondern es ist eine dynamische und entwicklungsfähige Größe. Die Durchsetzung der sozia listischen Wissenschaftsorganisation verlangt die vorherige, in der Pla nung exakt konzipierte und auf die wirkamste Aktionsfähigkeit gerich tete Formierung des Wissenschafts potentials. Dazu ist die Netzplanung ein besonders geeignetes Instrument. Erziehungsfaktoren nutzen Die Anwendung der Netzplanung übt gleichermaßen einen mehrsei tigen bewußtseinsbildenden und er zieherischen Einfluß aus. Die Kooperation wissenschaftlich tätiger Menschen bedarf eines Pla nes. Im Plan tritt den Menschen der Zusammenhang ihrer Arbeiten ideell gegenüber 4 ), den sie real in der Organisation durch ihre gemeinsame Aktion verwirklichen. Der Netzplan vermag wie kaum ein anderes Hilfs mittel die Bewegung und Entwick lung einer kollektiven, auf ein ge meinsames Ziel gerichteten Arbeit widerzuspiegeln. Damit wird der Plan zum bewußtseinsbildenden Faktor, denn jedem beteiligten Mit arbeiter — und nicht nur den Füh rungskräften — wird der Zusammen hang der „kombinierten Aktion“ (Engels), werden die Beziehungen und Verflechtungen der Teilarbeiten und -resultate, die Gliederung und Proportionalität des Gesamtprozesses sichtbar. Jeder kann seine Stellung, Abhängigkeit und seine Verantwor tung in der gemeinschaftlichen Arbeit erkennen. Netzplanung bewußt und als stän dige Methode der Führungsarbeit durchsetzen, heißt zugleich, — prinzipielle kollektive Aktions formen nach Struktur und Funktion zu prägen, — Regeln zu schaffen und zu festi gen, nach denen die Menschen kon kret und rationell als Gemeinschaft wirksam werden, — eine zweckmäßige Kommunika tion, einen planmäßigen Arbeitsstil und die Entwicklung der soziali stischen Moral der Gemeinschaften zu sichern. Bisweilen trifft man auf Abnei gung gegen die Netzplanung, vorwie gend unter der Ansicht, daß es sich bei ihr um ein formelles Verfahren handelt. Die Vertreter solcher An- schauungen sind im Unrecht, denn „bevor man... etwas formalisiert, muß geklärt werden, was... durch Formalismen und ihre Systeme aus- gedrückt werden soll.“ ... der For malisierung muß die Untersuchung der Prozesse der wissenschaftlichen Forschung und ihrer logischen Auf einanderfolge von der inhaltlichen Seite her vorangehen. 3 ) Es ist zu erkennen, daß dem Netzplan die dialektisch - logische Entwicklung einer Sache zugrunde liegt. Erkenntnisse und Aspekte Aus den ersten Erfahrungen bei der Anwendung der Netzplanung in der gesellschaftswissenschaftlichen Forschung ergeben sich u. a. fol gende Erkenntnisse: • Die Netzplanung erfordert die exakte wissenschaftslogische Durch dringung der Forschungsinhalte und -Prozesse und erzieht zur tiefgehenden Analyse, Durchdrin gung und Entfaltung des Forschungs problems, Entwicklung der Themen- und Auf gabenstruktur und -Verflechtung, Analyse des zur Bewältigung der Gesamt-Aufgabenstellung notwen digen Prozeßablaufes, Problem-, System- und prozeßorien tierten Konstituierung und Formie rung der Forschungskollektive. • Die Netzplanung ermöglicht die Verwirklichung moderner wissen schaftsorganisatorischer Erforder nisse und der Anwendung modern ster Organisationsmittel bzw. -tech- nik, z. B. Optimierung des Einsatzes des Wis senschaftspotentials, ständig höhere Verwirklichung der Konzentration, Kombination und Kooperation in der wissenschaft lichen Arbeit, Arbeitsablauf und -Zeitplanung und -Optimierung, Kostenplanung und -Optimierung, Kapazitätenausgleich, Aufdeckung von Reserven, Nutzung der EDV. • Die Netzplanung sichert bei kon sequenter Durchsetzung und An wendung dieser Methode die Er höhung der Qualität der Führungs arbeit, die Vervollkommnung der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit und die zunehmende Verwirklichung der Ökonomie der Zeit, u. a. durch zuverlässige Informationen über Stand und Schwerpunkte der Arbeit (z. B. kritischer Weg), Verbesserung der Situationsbeurtei lung und der operativen Einfluß nahme auf die gemeinschaftliche Arbeit, Erziehung zum perspektivischen und interdisziplinären Denken, Algorithmierung von Leitungs- und Arbeitsprozessen,, Enfwicklung von gesellschaftlichen Verhaltensweisen der Mitarbeiter und Kollektive und die Förderung der Zusammenarbeit und gegensei tigen Hilfe, Entwicklung der kollektiven Ver antwortung zur termin- Und quali tätsgerechten Aufgabenerfüllung, Erhöhung des schöpferischen Anteils der Arbeit. Soll die Netzplanung als wirk sames Führungsinstrument entwik- kelt und genutzt werden, so sind in der Einsatzvorbereitung und für die Anwendung folgende Voraussetzun gen zu schaffen: — Entwicklung der politisch-ideolo gischen Klarheit, Bereitschaft und In itiative zu dieser Methode; — Schaffung eines Grundwissens über die Netzplanung und ihre An wendungsmöglichkeiten ; — organisatorische Mindestregelun gen und methodische Anleitungen in der Institution. Netzplanung ist nicht als formale, klassenindifferente Methode, sondern als wirksames Instrument des Klas senkampfes zu nutzen. Ihre Anwen dung muß die ständig vollkomme nere Verwirklichung des demokra- tischen Zentralismus garantieren. Sie kann nur dann ein effektives Füh- rungsinstrument werden, wenn sie gleichzeitig als ein Hauptmittel des Kollektivs für die Herstellung, Be herrschung, Vervollkommnung und planmäßige Vollendung seiner Ge samtaktion entwickelt wird. Damit fordert und hilft die Netzplanung, vorhandene Denk- und Aktionsbar rieren zu überwinden. Die Netzplanung dient der Her stellung der Interessenidentität zwi schen Gesellschaft, Kollektiv und Individuum, und sie richtet sch da mit auf die maximale Entwicklung und Nutzung der Potenzen unserer gesellschaftlichen Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse und auf die Erreichung der höchsten Effek tivität der sozialistischen Reproduk tion. ’) Vgl. Mittag. G„ Die Bedeutung des Buches „Politische Ökonomie des Sozia lismus und ihre Anwendung in der DDR“. Berlin. 1970. S. 43 2) Marx K. Das Kapital 1. Bd. Berlin 1953, S. 346 3) Ebenda, s. 341 6 Vgl. ebenda. S. 347 5) Autorenkollektiv Logik der wissen schaftlichen Forschung. Berlin, 1969. S. 15 UZ 28/71, Seite 5
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