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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
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Band 15.1971
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Bi Produktivkraft der Zukunft Biochemie und Aus- Aufmerksamkeit wird. Besondere der Volkswirtschaft beantworten chemischen Hochschulabsolventen künstliche Zellen Forschung wmaaneswass Neuland Dekameterwellen Auch die ältesten Sterne werden Geheimnisse preisgeben müssen ■MV nen des Krebses. Foto: ZB w iedervereinigung Formelementen des Produktion herangezogen und das Spektrum der biologisch striell synthetisierbaren Stoffe Hormone, Enzyme, Impfstoffe beträchtlich erweitert werden. wissen- zu r- Bereich die neue Studium normalen Diagnose vor allem, Biochemi- auszubilden, der diese Problematik kennt, der gewillt ist, an Fortschritten auf diesem Gebiet mitzuwirken, und der in der Lage ist, in der industriel len Praxis als Verfahrensbiochemiker seine Kenntnisse und Fähigkeiten für verbesserte Produktionsverfahren zu nutzen. Das setzt voraus, daß die biochemische Ausbildung sowohl im Inhalt als auch in der Zielsetzung nicht mehr ausschließlich auf Medizin oder Landwirtschaft ausgerichtet sein Trennung, und von Plasma und Blutes entgegen. Der Gedanke, somit gleichermaßen Möglichkeiten, Pionierleistungen für die Chemisie rung der Volkswirtschaft zu bringen. Die Direktive zum Fünfjahrplan weist uns den Weg dazu, wir müssen ihn beschreiten. von Erkrankungen anhand der ob jektiven Einschätzung von Struk turveränderungen. Während die traditionelle opti sche Untersuchung von Geweben und Organen unter dem Mikroskop aufwendig und sehr subjektiv ist, ermöglicht es „Protwa" erstmalig, die Struktur des untersuchten Ob jekts mathematisch mit Hilfe von Diagrammen und Formeln darzu stellen. wellen ist eine Unmenge schaftlicher Informationen warten. Gerade in diesem gilt den Temperaturmessungen in verschiedenen Tiefen. Bei zuneh mender Tiefe steigt die Temperatur allmählich, wobei sich die Wärme des Erdinnern bemerkbar macht, und so wird damit gerechnet, daß der Bohrer in etwa 2000 Meter Tiefe auf Feuchtigkeit stoßen wird. Eines der interessantesten For schungsobjekte im Innern der Eis massen ist die darin enthaltene prähistorische Luft. Weitere Unter suchungen werden dem Gehalt an radioaktiven Stoffen, an kosmischem Staub, den Spuren von Vulkanaus brüchen, den Sporen von Pflanzen und den Mikroorganismen gelten. „Konserviertes Klima" erwartet Im Gebiet der Station ..Wostok" in der Antarktis bildete sich die Eis decke nur langsam. Jeder Meter der Eisdicke benötigte zu seiner Bildung einen Zeitraum von etwa 30 Jahren. Somit wird auf dem „Grunde“ der Eisdecke eine Schicht erwartet, die vor mehr als 100 000 Jahren entstan den sein muß. Zu der Gruppe der hier eingesetz ten Glaziologen gehören Bohrfach leute, die eine originelle Bohrvor richtung eigens für die spezifischen Bedingungen der Eisbohrungen bei extrem tiefen Temperaturen ent wickelt haben. Bei den Bohrungen wurden be reits Bohrkerne gewonnen, deren Alter auf 14 000 Jahre geschätzt sich daraus für Forschung bildung? In der Forschung gilt es große Arbeitskollektive von Auf dem Gebiete der Ausbildung gilt es vorausschauend einen bio ¬ können. Nahezu alle Lebensäußerun gen biologischer Systeme sind im Prinzip auf chemische Reaktionen zu rückzuführen. Dabei werden Stoffe unterschiedlichster Natur mit Hilfe biologischer Katalysatoren (Enzyme) ab- oder umgebaut und neue Stoffe synthetisiert. Dieses System der che mischen Umsetzungen zeichnet sich durch einen hohen Grad räumlicher und zeitlicher Ordnung, durch eine enge Verknüpfung zwischen chemi scher Reaktion und den Struktur elementen der Zelle, durch eine große Spezifik in der Einzelreaktion und durch einen hohen thermodynami schen Wirkungsgrad aus. Die Ge samtheit dieser Problematik gehört zum Inhalt des Wissenschaftsgebietes Biochemie und zum Tätigkeitsfeld des Biochemikers. Die Nutzung der chemischen Stoff wandlung in der lebenden Zeile für die industrielle Produktion ist an sich schon sehr alt. Die Beispiele der Her- . Ein gigantisches Radioteleskop für Untersuchungen Im Bereich der'De kameterwellen ist in der Nähe von Charkow seiner Bestimmung über geben worden. Damit werden der Radioastronomie völlig neue Mög lichkeiten erschlossen. Im Verlaufe der letzten zwanzig Jahre wurden mit Hilfe der Radio astronomie zwei große Entdeckun gen gemacht — es wurden die Neu tronensterne (Pulsare) entdeckt und das sogenannte Gleichgewicht der Strahlung des Weltalls festgestellt. Ferner wurde die Strahlung von mehr als 2000 neuen Quellen regi striert, die mittels Radiowellen „sprechen“ und fast kein Licht aus strahlen. Bis zum Aufkommen der radioastronomischen Methoden war die Menschheit gleichsam in der Lage des Hörers eines Sinfonieorche sters, der die Laute nur im Bereich einer halben Oktave wahrnehmen kann. Die „Sinfonie des Himmels“ jedoch erstreckt sich über die ganze Skala der elektromagnetischen Wel len; jede einzelne der Frequenzen im Spektrum ist einmalig, und nur sie kann zuweilen über wichtige Pro zesse physikalischen Charakters im Weltall Aufschluß geben. Je größer die Anzahl der erforsch ten Frequenzen ist, desto größer ist das Ausmaß der Information über die Himmelsköper und desto voll ständiger wird das Bild von der Entwicklung der Welt. Umso größer ist daher auch die Bedeutung der neuen Anlage, da die Dekameter wellen bisher kaum erforscht sind. Auf dem Neuland der Dekameter- Die Synthese eines gewünschten Stoffes in der Zelle ist aber nur eine von vielen gleichzeitig ablaufenden Reaktionen und schwierig von außen zu steuern.. Darüber hinaus sind che mische Umsetzungen mit Zellen stets mit der Erzeugung von Zellsubstanz in großer Menqe verbunden, für die meist beträchtliche Anteile des Roh stoffs verloren gehen. Wenngleich sich dadurch die produzierenden Sy steme selbst regenerieren und stabil halten und die anfallende Zellsub stanz auch breite Absatzgebiete (vor allem als Eiweißauelle in der Tier ernährung und für simulierte Nah rungsmittel) besitzt, wird die bio chemische Produktion der Zukunft die gezielte Wandlung ohne Anwesen heit von Zellen allein mit Hilfe von stabilen biologischen Katalysatoren einbeziehen müssen. Bei dem Begriff „Nutzung biologi scher Wirkprinzipien" geht es aber im weitesten Sinne auch darum, Prin zipien der biologischen Stoffwandlung zu übernehmen und nicht allein die Stoffwandlung selbst. Das wird sogar das eigentliche Feld der Grundlagen ¬ logen und Mediziner ist Methode einsetzbar beim der Gesetzmäßigkeiten Wachstums und bei der Künstliches inneres Organ weiterentwickelt Das zur Zeit am häufigsten ver wendete künstliche Organ ist die künstliche Niere. Die bisher in der DDR geleistete Pionierarbeit in der Dialysetechnik sichere eine solide Grundlage bei Neu- und Weiterent wicklung. In den nächsten Jahren ist bei den konventionellen Dialysa toren mit einer Miniaturisierung der Geräte zu rechnen. Erfolgverspre chende Aspekte bieten erste Ver suche mit der Plasma-Dialyse, wo nach Trennung des Blutes in Form elemente und Plasma eine isolierte Dialyse des Plasmas bei hoher Um laufgeschwindigkeit in herkömm lichen Dialysatoren vorgenommen wird. Der klinischen Anwendung steht allerdings die noch nicht ge löste Frage der schädigungslosen Mikroskop in den Schatten gestellt Obj ektive quantitative Charakteri stika der Feinstruktur menschlicher Organe liefert die automatische An lage „Protwa“, die von Moskauer Wissenschaftlern entwickelt worden ist. Nach Ansicht sowjetischer Bio- An unserer Universität wird mit großem Interesse der Entwurf der Di rektive des ZK der SED zum Fünf jahrplan für die Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR von 1971 bis 1975 studiert. Für die Durchführung der Hauptaufgaben des Fünfjahrpla nes spielt die Entwicklung der Grund lagenforschung und ihr Beitrag zur kontinuierlichen und stabilen wirt schaftlichen Entwicklung eine bedeu tende Rolle. Dabei wird gefordert, daß die Grundlagenforschung auf die im Plan festgelegten und den Entwick lungsbedingungen der DDR entspre chenden Aufgaben und Teilgebiete konzentriert wird. Unter den Haupt aufgaben auf diesem Gebiet ist als einziger Komplex der biologischen Forschung „die Nutzbarmachung bio logischer Wirkprinzipien" genannt. Es steht außer Zweifel, daß damit die außerordentliche Bedeutung dieser Aufgaben gegenüber den anderen Problemen der biologischen Grund lagenforschung deutlich hervorgeho ben wird. Was ist mit der Formulie rung „Nutzbarmachung biologischer Wirkprinzipien" gemeint? Neben der Bionik sollte vor allem die Biochemie diese Frage — beson ders in Hinblick auf die Chemisierung Stellung von Alkohol (Brauerei, Kel terei), Essigsäure und viele andere charakterisieren dies am besten. Die pharmazeutische Produktion, die bio logische Abwasserreinigung, die ersten organisch-chemischen Synthesen auf biologischem Wege u. a. kamen spä ter oder in 'jüngster Vergangenheit dazu. Diese vorwiegend mikrobiologi schen Verfahren sind inzwischen alle im Industriemaßstab großtechnisch entwickelt worden. Trotzdem wird da mit nur ein verschwindend kleiner Teil der biochemischen Möglichkeiten und Potenzen lebender Systeme genutzt. Was ist zu tun? Anknüpfend an bereits vorhandene Erfahrungen in den klassischen Fer mentationen (Alkohol- und Essig produktion u. a.) und bei der chemi schen Stoffwandlung mit Hilfe von Mikroorganismen sollte die Kultivie rung von tierischen und pflanzlichen Zellen bzw. Geweben zur Naturstoff ¬ forschung der nächsten Jahre auf die sem Gebiet sein, denn dort ist ein echter wissenschaftlicher Vorlauf not wendig. Es müssen vor allem solche Prinzipien auf ihre industrielle Nutz barkeit überprüft werden, die sich von denen chemischer Reaktionen im Reagenzglas vorteilhaft unterscheiden. Nur vier von vielen Beispielen sollen dies charakterisieren. - Biologische Stoffwandlungen sind in kleine Reaktionsschritte zerlegt, wo durch hohe Energiedichten vermieden werden. Sie finden durch Hinterein anderschalten vieler Einzelprozesse in Form von Fließgleichgewichten statt. Der spezifische Wärmeaufwand ist in solchen Systemen außerordent lich gering. — Die biologische Katalyse ist durch hohe Spezifität und engen Zusam menhang zwischen Struktur und Pro zeß gekennzeichnet und vermag bei niedrigen Temperaturen abzulaufen. Es wäre wünschenswert, wenn auch ohne biologisches Material, beispiels weise durch vollsynthetische biolo gische Katalysatoren, gleichsam simu lierte biochemische Prozesse in die industrielle Produktion eingeführt werden könnten. - Biochemische Reaktionen in leben den Zellen zeigen ein außerordent lich kompliziertes und hochentwickel tes System von Selbstregulationen, deren genaue Kenntnis viele Mög lichkeiten des Eingreifens und der Übernahme solcher Prinzipien für die Steuerung industrieller Prozesse bie tet. — Die Synthese von biologischen Po lymeren geht gezielt mit Hilfe von Matrizen in räumlich hochgeordneter Form vor sich. Sie unterscheidet sich dadurch wie auch in der Art der da für notwendigen Energiebereitstellung grundsätzlich von chemischen Poly merisationen. Sollten sich solche Prin zipien nicht industriell nutzen lassen? Von Fachleuten wird vorausgesagt, daß die 70er Jahre für die Industrie durch die volle Entwicklung biochemi scher Techniken und Methoden cha rakterisiert sein werden. Geistiges Gedankengut dafür ist in bestimm tem Umfang bereits akkumuliert. Für die Umsetzung ist keine Zeit zu ver lieren. Welche Konsequenzen ergeben kann. Die sollte einen Hochschulen als Basis für die Entwicklung einer transportablen künstlichen Niere zu nutzen, erscheint als eine der vielversprechendsten Ideen, um die aktive apparative Therapie chroni scher Niereninsuffizienz zu optimie ren. Flohfossil entdeckt Der Stammvater der Flöhe war vermutlich in Australien be heimatet. In Koonwarra (Victo ria) wurde in versteinertem Schlamm aus der unteren Kreide ein fossiler Floh gefun den, der mit einem Alter von ungefähr 120 Millionen Jahren annähernd dreimal so alt ist wie die zwei kürzlich entdeckten fos silen Flöhe. Anatomisch unter scheiden sich diese beiden letz teren kaum von ihren modernen Artgenossen. Das australische Fossil hingegen zeigt einige wichtige Unterschiede. Der Kopf ist weniger abgeflacht, und die Antennen sind länger. Mit einer Körperlänge von sieben Milli metern ist das Tier im Vergleich zu den meisten modernen Flö hen größer. industrielle Biochemie festen Platz an unseren erlangen. und Ausbildung bieten kern, Chemikern,- Mikrobiologen und Verfahrenstechnikern auf diese Pro zesse festzulegen und sie mit solchen Aufgaben zu betrauen. Nur bei Ver einigung biologischer, chemischer und physikalischer Aspekte in jeder Ope ration ist maximaler Effekt garantiert. Große Teile der biochemischen bzw. molekularbiologischen Grundlagen forschung müssen auf die Möglich keiten hin überprüft werden, diesem Ziel direkt oder indirekt zu dienen. damit indu- durch u. a. Gibt es auf dem Mars Leben? EIN UNIVERSALHYSTEROSKOP entwik- kelte Dr. med. Marleschki (auf dem Foto links), Leiter der Gynäkologischen Abteilung des Betriebsgesundheits wesens Berlin-Friedrichshain, ein bul garischer Arzt. Es dient der Früherken nung des Krebses im Gebärmutterhals kanal und der Gebärmutterhähle. Die einzelnen Befunde können zur exakten Auswertung und späteren Vergleichen mittels Film- oder Fotokamera festge halten werden. Die Methode nach Marleschki ermöglicht die Feststellung verschiedenster krankhafter Verände rungen, wie z. B. Entzündungen, Miß bildungen, Polypen, gutartige Tumore, Vorkrebsstadien, Krebserkrankungen, u. a. mit höchster Sicherheit. Die durch diese Methode erzielten neuen For schungsergebnisse erregten auf vielen internationalen Kongressen im In- und Ausland die Aufmerksamkeit namhaf ter Wissenschaftler. Außer der umfang reichen praktischen Anwendung und Grundlagenforschung konzentriert sich Dr. Marleschki auf das früheste Erken- strahlen intensiv die ältesten, am weitesten von der Erde entfernten Quellen, über Entfernungen bis zu zehn Milliarden Lichtjahre. Hier kann die Entstehung und Evolution der Sternenwelt weiter erforscht werden. Schließlich kann die Untersuchung der Ionosphäre in diesem Bereich von unschätz barer praktischer Bedeutung für den Funkverkehr sein. nimale Wassermengen. In ihren Experimenten verwendeten die Mikrobiologen Bodenbakterien aus dem Pamir, der Karakum wüste und von der Dickson-Insel im Polarmeer. Gefärbte Organismen sollen das „Mars-Klima“ besser vertragen. Pigment ist ein guter Schutz ge gen die Ultraviolett-Strahlung. Von großem Interesse werden in diesem Zusammenhang die Un tersuchungsergebnisse der Station Mars 2 und 3 sein, die von Spe zialisten verschiedener Fach gebiete, insbesondere Biologen, erwartet werden. Vorerst kann man kaum etwas bestimmtes über das Leben auf dem Mars aussagen. Meteoriten reich an Quecksilber Wesentlich mehr Quecksilber als Erd- oder Mondgestein enthalten Meteoriten, die auf der Erde nieder gegangen sind. Zu dieser bemer kenswerten wissenschaftlichen Fest stellung gelangten sowjetische Ex perten nach einer chemischen Ana lyse von 50 Proben unterschiedli cher Klassifizierung aus der bekann ten Meteoritensammlung der Aka demie der Wissenschaften der UdSSR. In dieser Sammlung wurde zum Beispiel an den Bruchstücken anderer Himmelskörper ein Queck silbergehalt festgestellt, der das 100 OOOfache gegenüber dem Gehalt ausmachte, der in den Mondproben enthalten war, die „Luna 16“' zur Erde gebracht hatte. Eisenmeteoriten sind besonders arm an diesem Me tall. Die sowjetischen Wissenschaftler vertreten die Ansicht, daß der er höhte Quecksilberanteil eine Folge von Kernreaktionen ist, die sich unter Einfluß der kosmischen Strah lung vollzogen haben. U nter den rauhen klimatischen Bedingungen auf dem Mars und trotz wenig Wasser und Sauerstoff ist es nicht aus- I geschlossen, daß es dort Leben gibt, meinen die Wissenschaftler aus dem Institut für Mikrobiolo gie in Moskau. Im Institut für Mikrobiologie wurde eine Kammer konstruiert, in der die auf dem Mars herr schenden Bedingungen nachge ahmt werden: Druck bis 7 Milli meter Quecksilbersäule, Tempe raturunterschiede von minus 60 bis plus 30 Grad Celsius und mi- UZ-FEUILLETON U/ ennen Sie den Unterschied zwi~ K sehen einem Soziologen und * einem Redakteur? Erstens: Der Soziologe macht nur genehmigte Umfragen, wir genehmigen uns jede Woche (oder fast) selbst unsere „umfrage aktuell“ auf Seite 1. Zwei tens: Der Soziologe hat die Mög lichkeit „Keine Antwort“ fest ein kalkuliert. dem Redakteur reißt sie jedesmal das Herz aus dem Leibe. 1 Drittens: Beim Soziologen bleibt diese Variante in der Regel zwi schen 0,1 und 10 Prozent, uns pas siert das durchschnittlich — naja, viel öfter, wir wollen kein Dienst geheimnis verraten. Aber all das sind nur Oberflächlichkeiten; das Wesen des Unterschiedes ist: Der Soziologe behandelt seine Ergebnisse vertraulich, wir posaunen sie in die Welt hinaus oder doch in einen ihrer wesentlichen Teile. Und das bietet uns einen entscheidenden Vorteil: Während der Soziologe je nach Zweck seiner Aktion den Be- UZ 25/71, Seite 6 Die Kunst zu antworten ruf der Befragten ausdrücklich in eine dafür vorgesehene Spalte ein tragen läßt oder darauf verzichtet, ihn ’rauszukriegen, merken wir das unweigerlich an der Reaktion auf eine knappe, präzise Frage. Da gibt es Leute, die gewöhnt sind, Fragen gestellt zu bekommen und sie zu beantworten, und solche, denen das offenbar nur bei uns pas siert. Leicht einzusehen, daß die erstgenannte Kategorie Studenten sind, die auf jede kluge und weni ger kluge Frage gefaßt sind. Schwerer geht ein, daß das andere sich als untrügliches Kennzeichen für Wissenschaftler erweist. Dabei gibt es doch so viele Gelegenheiten für Fragen an sie: In manchem ge schickt geführten Seminar kommt doch vor, daß mehr als einer fragt. Hin und wieder fragt auch ein Lei ter nach der Erfüllung irgendeiner Aufgabe — Kontrolle nennt man das. Wir haben auch schon von Fo ren im Wohnheim gehört und von wissenschaftlichen Streitgesprächen an den Sektionen... Gefragt Werden kann also doch nicht ganz unüblich sein. Unser Fehler scheint, daß wir außerdem auf Antworten bestehen — im Gegensatz offenbar zu Leitern. Teilnehmern an Foren usw. Und dann passiert uns das: Entweder wir kriegen fünf Minu ten lang erklärt, daß jetzt keine Zeit ist, in dreißig Sekunden auf unsere Frage zu antivorten (länger wollen wir. sie nämlich meistens gar nicht), und haben dann Gelegen heit, über die Relativität der Zeit nachzudenken. Boshafterweise nut zen wir diese Gelegenheit zu philo sophischer Übung selten, überlegen vielmehr meist ganz praktizistisch, ob Studenten, wenn sie Fragen an ihre Wissenschaftler haben, auch ab und zu so verabschiedet werden. Oder wir hören uns im Stehen einen 5-Minuten-Vortrag zu unse rer knappen Frage an (beispiels weise: Wie oft lachen Sie durch schnittlich? Oder — genau eine Woche vor den Arbeiterfestspielen: Was tun Sie nächsten Freitag abend?), werden dann gebeten, uns zu setzen, weil jetzt die Zweitfas sung über fünfzehn Minuten kommt, erfahren dann, daß das nur die erste Konzeption für die Beantwor tung unserer interessanten Frage war, daß man darüber gern etwas zu Papier bringen werde, aber ein paar Tage brauche man schon — schließlich müsse man sich abstim men mit den Kollegen, und wie man denn die Endfassung noch ein mal zur Begutachtung bekäme, falls die Redaktion eine Bearbeitung für nötig hielte . .. Uff. Dabei haben wir meistens 30 Schreibmaschinenzeilen Platz für die ganze Umfrage — also für Frage, fünf bis acht Antworten und unse ¬ ren eigenen Kommentar einschließ lich „verbindender Worte“ zusam mengenommen. Da wissen wir nun auch wieder nie ganz genau, ob wir uns über die Gründlichkeit unserer Wissenschaft ler freuen sollen oder beim Rektor einen Intensivkurs zum Erlernen prä ziser, knapper, verständlicher Ant worten beantragen sollen. Beim Nachdenken , über solch schwierige Entscheidung fällt uns dann oft noch ein, daß wir ähnliche Erscheinungen ab und zu schon erlebt haben — wenn wir Beiträge für dieses Blatt bestellen und welche bekommen, die doppelt so umfangreich sind wie die ganze Zeitung —, daß auch andere Presseorgane gelegentlich gegen Un verständlichkeit und Wortgeprassel zu Felde ziehen... Kurz: wir neigen in solchem Falle zu Einseitigkeit der Beurteilung. Eine dritte Variante ist, daß wir zwar ausgezeichnete Antivorten be kommen, nicht aber den Namen des Antwortenden. Der will sich dann oft erst die Sicherheit verschaffen, ob im konkreten Fall soviel Demokrat^ auch wirklich angeordnet oder doch wenigstens genehmigt worden ist Und wir probieren dann immer raus- zukriegen, wo denn die schlechten Erfahrungen herkommen, schaffen e s aber in der Regel nicht, was uns natürlich besonders ärgert. Aber das sind meist keine Wissenschaftler, die machen das geschickter — siehe oben. Viertens klappt natürlich ab und zu alles, auch bei Nichtstudenten, womit zugleich feierlich erklärt ist, daß wir natürlich mächtig übertrie ben haben — aber nur, was die Zu verlässigkeit der geschilderten Be rufsermittlungs-Methode betrifft. Nachsatz: Wir werden nächste Woche an Hand des Parteitages über prüfen, was denn nun eigentlich un zeitgemäß ist: die Absicht, die wir mit unseren Fragen verfolgen, oder vielleicht doch ein paar Denkweisen, die hinter den geschilderten Arten zu antworten vorgucken. urro
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