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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 15.1971
- Erscheinungsdatum
- 1971
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19710000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19710000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 15.1971
-
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- Ausgabe Nr. 11, 11. März 1
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Band
Band 15.1971
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Chiles Universitäten (Korrespondenz aus Santiago) mehr als ein Drittel möglich. für chilenischen gilt: Andres Schriftsteller, planer und um Das die als Zen geistigen Le ist einer der bis heute in Technischen den ste- Hilfe die schöpfe- Element dem so- In diesem Jahr haben alle vom Staat finanzierten oder unterstütz ten Universitäten fast doppelt so viel Mittel erhalten wie 1970. Da durch war eine Erweiterung der Matrikel an der Universidad de Chile und der Universidad Tecnica Universität keine Spezialhochschu len gibt und das gesamte Fach schulsystem fehlt, sondern, mehr oder weniger glücklich, Bestand teil der Universitäten bildet. Auf sehen Gedankengut und progressi ven Nationalbewußtsein getragen war. Zwar konnten die Spanier zeitweilig nochmals die Oberhand gewinnen, jedoch' seit Beginn der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts nahm die neue nationale Intelli genz die Entwicklung des geisti gen Lebens selbst in die Hand. Kurioserweise war es ein Venezo laner, Lehrer Simon Bolivars, der als der eigentliche Gründer der die Uni ¬ nen: 1. Sie soll ein aktives risches und integriertes der Gesellschaft sein und zialen Fortschritt dienen. ge- den Die soll die- der soll die al- kelten ein hohes Maß an Organi siertheit und verstanden es, ihre offiziellen Verbände zu Kampf organisationen umzuwandeln. Eine spezielle Bewegung MUPT („Bewe gungs-Universität für alle“) er faßte diejenigen Jugendlichen, die aus materiellen Gründen oder we gen Einschränkung der Zulassun gen nicht zum Studium kamen. Vor allem, und das spricht für die politische Reife der Studenten bewegung, bildete sich ein neues Bündnis mit den Organisationen der Arbeiterklasse heraus. Die an der Unidad Populär beteiligten Ideologie und ein Instrument Privilegierten zu sein. Sie allen offenstehen und durch demokratische Mitbestimmung Frankreichs dem 1810 gegenüber, alle“ ist nahegerückt. Einige Universitäten, wie Universidad Catolica und die Bildungseinrichtung, trum des gesamten bens fungierte. Das Gründe, warum es Chile außer der Parteien erreichten durch schlossenes Auftreten auch an Universitäten Fortschritte, neue chilenische Universität folgenden drei Grundzielen Zukunftsaufgaben, die vor chilenischen Universitäten hen, erhofft man sich viel und Unterstützung durch ihm, ein tragbares Konzept für diese Nationaluniversität auszu arbeiten und zu verwirklichen. Im Jahre 1837 wurde die „Uni versidad de Chile“ offiziell ge gründet. Andres Bello war ihr erster Rektor. Der Werdegang des Universitätsgedankens in Chile, aber auch Bellos persönliche Er fahrungen, brachten es mit sich, daß das französische Universitäts modell übernommen wurde, d. h. die Universität war vorwiegend geistes-wissenschaftlich orientierte N ationaluniversität Bello. Als Politiker, Jurist, Bildungs- Architekt gelang es Universitäten der DDR, speziell von der Karl-Marx-Universität, die hier unlängst zu einem Sym bol freundschaftlicher Zusammen arbeit geworden ist. Dr. Eberhard Hackethal ler Universitäten geleitet werden. Auf diesem Wege sind bereits be deutende Fortschritte gemacht worden, wobei freilich die einzel nen Universitäten verschieden weit vorgestoßen sind (von 8 chi- lenischen Universitäten sind im- morhin 6 Privatuniversitäten). Fest stoht. raß die Studenten überall r M tsnrache- und Entschei- nesrerhi durchgesetzt haben, daß die Wählbarkei* der Lehr stühle verwirklicht ist und lin 2g- gressiven Kräfte mehr und mehr den Kur« der Universitäten be stimmen. Dieser Kurs wird jetzt von der Volksregierung tatkräf tig unterstützt, wenngleich die Autonomie der Universitäten streng gewahrt bleibt, Kampfziel „Universität 2. Die Universität soll das kriti sche Bewußtsein der Gesellschaft sein und in enger Verbindung mit den Volksmassen die neue Kultur des Volkes entwickeln. 3. Die Universität soll aufhören, eine Pflanzstätte bürgerlicher beeinflußt, stellten ein „Nationalinstitut“ das vom aufkläreri- Jesuitenkollegs in allen Zentren Lateinamerikas erste Schritte zur Herausbildung einer einheimischen Intelligenz unternahmen. Um die sen Prozeß zu kanalisieren und in den Dienst der spanischen Ko lonialherrschaft zu stellen, wurde 1783 in Santiago die „Königliche Universität San Felipe“ gegründet, vergleichbar den feudalen Univer sitäten in Spanien und Frankreich. Die fortschrittlichen Kräfte der Unabhängigkeitsbewegung, von den Impulsen des revolutionierten versidad Tecnica haben Verträge mit den Gewerkschaften ab geschlossen und Fortbildungskurse für Arbeiter eingerichtet. Aber auch die Studenten haben begriffen, daß man jetzt vom Protest zur konstruktiven Tat übergehen muß, um die Volksherrschaft zu stärken. In diesem chilenischen Sommer (Dezember bis März) gingen erst malig Tausende von Studenten zu freiwilligen Arbeitseinsätzen aufs Land oder in die Elendssiedlungen, um mitzuhelfen, bei der Lösung der dringendsten Aufgaben der Regierung. Das ist vielleicht der deutlichste Ausdruck für die neue Phase, in die die chilenischen Universitäten eingetreten sind und für die große politische Reife, die die „universitarios" im Verlaufe des Kampfes um die Universitäts reform erworben haben. Bei der Lösung der gewaltigen D ie traditionelle Magistrale Santiagos ist die Avenida Bernardo O’Higgins, sie heißt aber nur amtlich so, für jeden Chi lenen ist es die „Alameda — prosaisch übersetzt Pappelallee. Aus der Flanierstraße der oberen Zehntausend im 19. Jahrhundert ist längst eine breite, von Hoch häusern flankierte und von lär menden Autoschlangen erfüllte Geschäftsstraße geworden, die zu überqueren oft Geschick und Schnelligkeit erfordert, weil hier wie andernorts Fußgänger nicht zu den Verkehrsteilnehmern gerech net werden. Aber Alt-Santiago besitzt auch in der modernen „Alameda“ noch einige Repräsentanten, die würdig und museal aus vergangenen Jahrhunderten herübergrüßen. Da ist der Santa-Lucia-Hügel mit sei nen alten Mauerresten, die* San- Francisco-Kirche und auch die „Ca- sa Central“ der Staatsuniversität, der „Universidad de Chile“. Vor dem Eingang des ausgewo genen neoklassizistischen Gebäu des aus der zweiten Hälfte des vo rigen Jahrhunderts geht es zu wie vor allen Universitätsgebäuden der Welt. Zweihundert Meter weiter ist das Büro des Studentenverban des, Ort heftiger Auseinanderset zungen in den zurückliegenden Kämpfen um die Universitäts reform. Auf diesen zweihundert Metern wurde so manche Schlacht geschlagen, haben sich Demonstra tionen formiert und wurden wider- streitende Argumente nicht immer nur mündlich ausgetauscht. Die chilenischen Universitäten waren eines der Zentren der Klas senkämpfe der vergangenen Jahre, sie waren und sind voll einbezo gen in die tiefgreifenden Wand lungen, die sich in Chile vollzie hen. Das entspricht der histori schen Tradition des chilenischen Universitätslebens, das sich im Gefolge der Französischen Revolu tion entwickelte und im Verlaufe des Unabhängigkeitskampfes im ersten Drittel des vorigen Jahr hunderts Form annahm, als Be standteil einer bürgerlich-revolu tionären Bewegung. Die Anfänge des höheren Bildungswesens in Chile gehen freilich in das 17. Jahrhundert zurück, wo die diese Weise sind die drei großen chilenischen Universitäten — Uni versidad de Chile, Universidad Catolica und Universidad Tecnica — heute wahre Kolosse mit eige nen Rundfunk- und Fernsehsen dern, Sinfonieorchestern und Theatern, wobei etwa ein Drittel aller Institutionen und der dafür aufgewendeten Mittel in keinem direkten Zusammenhang mit For schung und Lehre der Univerität stehen. Andererseits umfassen sie Ausbildungszweige, die reinen Fachschulcharakter tragen wie die gesamte mittlere medizinische Laufbahn, Unterstufenlehrer, In genieure und Verwaltungsberufe. Eines der schwierigsten Pro bleme besteht gegenwärtig darin, das Niveau der Lehre zu heben, die Forschung zum festen Bestand teil des Studiums zu machen, aber gleichzeitig die Ausbildungsmög lichkeiten auf allen Ebenen schnell zu erweitern. Immer mehr wird bezweifelt, ob dies ohne die Einführung einer mittleren Lauf bahn außerhalb der Universitäten möglich sein wird. Allerdings sind diese Fragen für die chilenischen Wissenschaftler und Studenten zunächst sekundär. Sie stehen seit Jahren vor der Frage, durch eine grundlegende Universitätsreform die Universi täten aus einer bürgerlichen Insti tution für Privilegierte in eine Bildungsstätte des Volkes zu ver wandeln: das ist zu einer der Grundaufgaben der Volksbewegung und der neuen chilenischen Volls- regierung geworden und das kann nicht als Reformaufgabe ge Hen werden, sondern als revolution- Umwälzung. Seit Jahren pralle hier die Fronten hart aufeinande Bei jeder Lehrstuhlbesetzung, io der Rektorwahl wird zwischen progressiven und konservativen Kräften gerungen. Dabei werden Kampfmethoden entwickelt die ihre Wirkung nicht verfehlten: Besetzung der Institute, Streiks der Studenten und Wissenschaftler, Vorlesungsboykott, Straßendemon strationen. Die Studenten entwik- Künstliche Schwerelosigkeit für Physik bedeutungsvoll Physiker aus Charkow haben ein Gerät erfunden, mit dem künstlich Schwerelosigkeit nachgebildet wer den kann. Der Apparat ermöglicht es, die Entstehung, die Bewegungen und Wechselwirkungen bei Siede prozessen unter den günstigsten Be dingungen zu beobachten. Die irdi sche Schwerkraft wird bei diesem Gerät durch einen starken Gleich strommagneten aufgehoben. Zwi schen seinen Polen befindet sich ein durchsichtiges Dewar-Gefäß (dop pelwandiges, wärmedämmendes Ge fäß aus Glas oder Metall mit ver silberten Innenseiten) mit flüssi gem Sauerstoff und einem Heizkör per. Das Magnetfeld wirkt der Gravitation entgegen. Deshalb kön nen die Dampfblasen je nach ihren Eigenschaften an die Oberfläche treiben, zu Boden sinken oder auch unbeweglich bleiben — also dem Zustand völliger Schwerelosigkeit entsprechen. Das Gerät erleichtert die Untersuchung spezieller Aspekte des Siedeprozesses und ist von großer Bedeutung für die Physik der tiefen Temperaturen. Koordinierung der Forschung im Fernen Osten Die komplexe Erforschung des Stillen Ozeans gehört zu den Haupt aufgaben der fernöstlichen Zweig stelle der sowjetischen Akademie der Wissenschaften. Dieses For schungszentrum soll vor allem die Tätigkeit der örtlichen Institute und Organisationen koordinieren, die sich mit verschiedenen Aspekten der Meereswissenschaft beschäftigen Das noch junge Zentrum umfaßt fünf geologisch-physikalische, viel biologische, ein ökonomisches- und andere Institute. Es soll helfen, die industrielle Entwicklung des sowje tischen Fernen Ostens zu beschleu nigen. Im Direktivenentwurf des XXIV. Parteitages der KPdSU wird U. a auch diesem Forschungszentrum die Aufgabe gestellt, die Schürfung nach Erdöl, Erdgas und Mineralien an Meeresküsten zu intensivieren. Viren regenerieren sich durch Zellen Viren, die bei Tieren und Men schen Erkrankungen hervorrufe 11 ' können sich durch die Zellen, in de nen sie sich befinden, regenerieren. Zu diesem Schluß kamen Wissen schaftler des Instituts für Polio- myelitis und Virus-Enzephalitis der Akademie der Medizinischen Wis- senschaften der UdSSR. Die Wissenschaftler nehmen an daß das in tierischen Zellen vor handene Fermentsystem, das ihre Erbstrukturen vor ungünstigen Ein wirkungen der Umwelt schützt' zum gleichen Zweck auch von den Viren genutzt wird. Die Wiederher Stellung des Erbmaterials, das be schädigt wurde, und die Methoden seines Schutzes sind ein zentrales Problem der modernen Genetik. Die Aufdeckung des Funktions mechanismus der Fermente ist von großem Interesse für die Medizin und die Landwirtschaft, da diese gestatten würde, die Vererbbar keit zu steuern. In der Sowjetunion eilt das Zu wachstempo der Stromerzeugung der Entwicklung von Industrie und Wirtschaft insgesamt voraus. In dem neuen Planjahrfünft soll die sowje tische Stromerzeugung auf 1030 bis 1070 Milliarden Kilowattstunden gebracht werden. Daher gewinnt neben den traditionellen Energie quellen die Atomenergie immer mehr an Bedeutung. Im laufenden Planjahrfünft sollen die Atomkraft werke etwa 12 Prozent des gesam ten Leistungszuwachses aller in die sem Zeitraum in Betrieb zu set zenden Kraftwerke liefern. Die eigenen und ausländischen Erfahrungen beim Projektieren, beim Bau und Betrieb großer Atomkraftwerke zeigen, daß sie be reits in allernächster Zeit imstande sein werden, den Wettbewerb mit den traditionellen Kraftwerkern so gar in Gebieten mit relativ billigen organischen Brennstoffen zu be stehen. Folglich wird die grund legende wirtschaftliche Aufgabe der Kernenergetik, die darin besteht, die mit traditionellen Brennstoffen be triebenen Stromquellen an Wirt ¬ schaftlichkeit einzuholen und zu übertreffen, mit Erfolg gelöst. Offensichtlich ist der Weg zur Lösung dieser Aufgabe die Entwick lung von energetischen Brutreakto ren mit schnellen Neutronen, die es gestatten würden, den Kern brennstoff dadurch erweitert zu re produzieren, daß ein größerer Anteil des Natururans und sogar des Thoriums, dessen Vorräte nahezu unerschöpflich sind, in energeti schen Zyklus- einbezogen wird. Eine bemerkswerte Eigenschaft der Brut reaktoren ist die Möglichkeit den Kernbrennstoff zu reproduzieren. Das bedeutet, daß schon in der nächsten Zukunft der schnelle Reaktor in der Lage sein wird, nicht nur jedes verbrannte Kilogramm Plutonium zurückzugeben, sondern sogar zusätzlich gewisse Mengen dieses wertvollen Brennstoffes zu erzeugen. Es ist zu erwarten, daß Ende der 70er oder Anfang der 80er Jahre die ersten konkurrenzfähigen ' Atom kraftwerke mit Reaktoren dieses Typs mit Leistungen von etwa 1Ö00 Megawatt in Betrieb gesetzt werden können. Im Institut für Molekularbiologie in Moskau ist es gelungen, die Moleküle von Nukleinsäuren zu zer teilen und wieder zusammenzufü gen. Diese Molekülteilchen, mit de nen die Entstehung des Lebens im Zusammenhang gebracht wird, sind nach einem solchen Eingriff durch aus in der Lage, sich selbständig zu regenerieren. Das aus eigenen Kräften regene rierte Molekül weist fast alle seine ursprünglichen Funktionen auf. Welche Rolle spielen die einzelnen Molekülteile im Gesamtprozeß der Eiweißsynthese? Es wurden Experi mente mit der Ribonukleinsäure an gestellt, die für den Transport der Aminosäure Valin (Eiweißstoff- Baustein) verantwortlich ist. Die Ribonukleinsäure war aus Hefe isoliert worden. Zum erstenmal in der Welt gelang es ihre Struktur zu entschlüsseln. Sowjetische Biochemiker wollen jetzt eine lebende Zelle unter La boratoriumsbedingungen synthetisch herstellen. Nach ihrer Ansicht ha ben diese Arbeiten für die Biolo gie die gleiche epochemachende Bedeutung wie die Enträtselung des Atomaufbaus für die Physik. ------ Atom soll Kohle ersetzen Ilder Molekularbiologie NUTZUNG VON SONNENENERGIE in der Heliostation des Physikalisch-Tech nischen Instituts der Akademie der Wissenschaften der Turkmenischen SSR. Foto: ZB 902 000 Direkt-, Fern- und Abend studenten werden die 810 sowjeti schen Hochschulen in diesem Sommer immatrikulieren. Im Einklang mit den Direktiven des XXIV. Parteitages der KPdSU wird sich schon in diesem Jahr die Zahl der Neu-Immatrikulationen an den Fakultäten und Sektionen erhöhen, die Spezialisten für automatisierte Leitungssysteme, angewandte Mathe- 900000 Studenten zu erwarten matik, Elektronik und Kybernetik aus bilden. Berücksichtigt wird auch der schnell wachsende Bedarf an Inge nieuren für den Dienstleistungs bereich. In größerem Umfang als bis her werden neue Studenten ferner in die pädagogischen Institute für Be ¬ rufsschullehrer aufgenommen. 61 000 junge Arbeiter, Bauern und demobi lisierte Soldaten bereiten sich an ihnen jetzt auf die Aufnahmeprüfun gen für die Hochschule vor. Ein gutes Beispiel für die Mitwir kung von Hochschulen an der Berufs orientierung der Abiturienten ist das Moskauer Ingenieur-Physikalische In stitut, das ständigen Kontakt mit 130 Oberschulen unterhält. UZ-FEUIL Ein neues Lied, ein besseres - unser Lied Es wächst hienieden Brot genug Für alle Menschenkinder, Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust, Und Zuckererbsen nicht minder. Gewiß, nach dem Kalender sind andere Dichter und sonstige Musen kinder an der Reihe, besungen zu werden, aber ich mochte den alten Spötter schon immer gern. Und bei Licht besehen, nehmen wir ja doch jedes 100. oder 500. Wiegenfest zu vörderst zum Anlaß, in dem einen Jubilar das große Ganze zu ver ehren, das so ganz das Unsere ge worden ist. Außerdem ist’ heuer just 150 Jahre her, daß Heinrich Heine von der Universität Göttingen ver wiesen ward — kurz und gut: Wer Durst hat, findet auch den Grund zum Trinken. Und durstig sind wir, Heine sei Dank, im allgemeinen schon ganz UZ 22/71, Seite 6 schön. Das beste dabei ist, daß, wer einmal richtig gekostet hat, nicht mehr loskommt davon. Wir haben, dünkt mich, in letzter Zeit allerhand Beispiele dafür gebracht in diesem Journal — von Mensafrauen, Medi zin- und Biologiestudenten und mancherlei mehr — und gedenken’s auch weiter zu tun. Schließlich wird in kurzer Frist gerade unter dem Wahrzeichen un serer Universität bewiesen werden, daß bei uns nicht nur Brot für je den, sondern auch Schönheit und Lust für alle wächst, und es ist sicher kein ratsamer Streit, welches von beiden die größere Leistung ist, weil beide zusammen erst den So zialismus ausmachen, den wir ab und an leider ausschließlich als et was Trocken-Sachliches interpretie ¬ ren. Heines Verse, die wir uns ein gangs liehen, sind da kühner. Dabei liegt das nicht an der Poesie. Auch wenn er mal Prosa spricht, klingt das verwegen: „Es handelt sich nicht mehr um die Gleichheit der Rechte, sondern um die Gleichheit des Ge nusses auf dieser Erde.“ Eine etwas freie Übersetzung der in der Direktive genannten Haupt aufgabe des Fünfjahrplanes, aber das kann man Heine unmöglich übelnehmen, eine Prognose über mehr als 100 Jahre muß notgedrun gen im Detail etwas unscharf sein. Sie hat dafür den Vorteil, daß sie das Entscheidende um so deutlicher macht, deutlicher, als es für man chen vielleicht der Fettdruck in der ND-Beilage vermag: Der Mensch, seine Bedürfnisse, seine künftige Größe und Schönheit sind das Ziel unseres Strebens. Nun hieße es, Heine freilich bit teres Unrecht tun, unter Berufung auf seine Kühnheit zu übersehen, daß es immer wieder die nächste. Stunde ist, von der unsere Zukunft, also auch unsere künftige Größe und Schönheit abhängen. Nur müssen wir uns allzugroßen Abstandes we gen diesbezüglich doch vorwiegend ohne ihn behelfen, vielleicht eher den Texten unserer Kabaretts oder Singeklubs zuwenden — „Carpe diem“ oder „Sag mir, wo du stehst“ wären möglicherweise passend. Wir werden in einer Woche Gelegenheit haben, uns einschlägige Verse aus zusuchen. Gelegenheit haben — und auch nehmen, denke ich, denn sie macht bekanntlich Diebe, also nehmen Sie ruhig alle mit, die ihrer noch er mangeln. Ob Sie dabei etwas würde voll von der besonderen Verantwor tung des Gastgebers dozieren oder geheimnisvoll verkünden, es lohne sich auf jeden Fall (man werde schon sehen), oder schlicht und ein fach verkünden, daß es schön sei und Freude machen werde, ist einer lei. Wählen Sie ruhig das Argument, das den größten Erfolg verspricht — richtig und wahr sind alle drei und sicherlich noch ein paar mehr. Wenn es an der Höhe ihrer Dreh kräne liegt, daß es Kirow-Werker waren, die so weit in unsere Zu kunft schauen, dann haben wir mit unserem Hochhaus erst recht keine Ausrede für einen kürzeren Blick. Selbstverständlich läßt sich die Ver- antwoi-tung der Wissenschaft, der Hochschule auch anders begründen, aber darauf kommt es hier nicht an, und das Bild vom Hochhaus wirkt von dem Moment an nicht mehr ab seitig, da man sich genau in die räumliche Situation der Eröffnungs veranstaltung vom nächsten Freitag abend versetzt. Dann wird dieses Bild höchst realer Hintergrund, und mindestens die fünf- bis sechstau send, die an unserer Universität von staats-, gewerkschafts- oder anderer Institution wegen für Schönheit und künftige Größe des Menschen vev antwortlich sind, könnten daran be" sinnliche, Betrachtungen knüpft Bei dem einen möchte schon reicht daß er sich solcher Verantwortung besinnt. Der andere bedenkt viel' leicht, warum Marx, dessen Name» ja der Platz wie die Silhouette übe r ihm tragen, eben unseren Heine und sein besseres Lied „gern mit ein packen“ wollte, als er Paris verlief’ Nehmen ivir derweil an, der G e ‘ nüsse wegen, die beide für uns er sehnten und erstritten, und tun u’\ s also der „Schönheit und Lust“, die uns erwartet, weit auf. Wer das nicht fertigbringt, muß sich’s gefallen lassen, daß Heine un» ich ihn bar jedes Fünkchens Juge» 1 » sprechen: Schon knospet die Jugend, welche versteht Des Dichters Stolz und Güte, Und sich an seinem Herzen wärmt, An seinem Sonnengemüte. Damit meinte er nämlich just unS — wer mag ihn schon der Lüge uni sich der Nicht-Jugend zeihen! rom
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