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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 17.1973
- Erscheinungsdatum
- 1973
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197300000
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19730000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19730000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 17.1973
-
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- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 10, 8. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1
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- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1
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- Ausgabe Nr. 37, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 18. Oktober 1
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Band 17.1973
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Fragen des Umweltschutzes Der wissenschaftlich-technische Fortschritt und die damit verbun dene stürmische Entwicklung der Produktivkräfte sowie die Anwen dung der modernen Technik in allen Bereichen des Lebens, wie Industrie, Landwirtschaft und Haushalt, führen zu Eingriffen in den Ablauf der na türlichen Prozesse. Die Umweltver schmutzung tritt in Erscheinung und greift in die Natur ein. Schon Fried rich Engels machte in der ..Dialek tik der Natur“ darauf aufmerksam: „Schmeicheln wir uns jedoch nicht zu sehr mit unseren menschlichen Siegen über die Natur. Für jeden solchen Sieg rächt sie sich an uns. Jeder hat in erster Linie zwar die Folgen, auf die wir gerechnet, aber in zweiter und dritter Linie hat er andere, unvorhergesehene Wirkun gen, die nur zu oft jene ersten Fol gen wieder aufheben.“ Es sei erwähnt, daß die Entwick lung der Industrie nicht unbedingt zur Umweltverschmutzung führen muß. Das ist in jedem Fall in den imperialistischen Staaten der Fall, in denen Profitinteressen vor allen an deren Fragen rangieren. Darin liegt die politische Relevanz der Umwelt verschmutzung. So nimmt durch die Abwässer aus Industrie, Landwirtschaft und Haus halt die Verschmutzung der Flüsse zu. Da in vielen Fällen die Flüsse wie die Donau und der Rhein meh rere Staatsgrenzen überqueren, wer den dadurch die Interessen mehrerer Staaten beeinträchtigt. Ferner ver seuchen der Rauch und die Abgase der Industrien, die sich an der Grenze befinden, nicht nur die Luft des betreffenden Staates, sondern auch die der Nachbarstaaten. Somit Werden Fragen des Nachbarrechts berührt. Durch die Zunahme der interna tionalen Transporte von Rohstoffen, insbesondere Erdöl, kommt es des öfteren zu einer gefährlichen Ver schmutzung der Meere, womit Fra gen des internationalen Seerechtes auftauchen. Die menschliche Umwelt wird ebenfalls durch die von einigen Staaten nach wie vor durchgeführ ten Kernwaffenversuche in Mitlei denschaft gezogen, wodurch Gefah ren für mehrere Staaten entstehen. Auch die Weltraumforschung kann unter Umständen die menschliche Umwelt im allgemeinen Sinne des Wortes beeinträchtigen, was Fragen des Weltraumrechtes berührt. Diese internationalen Aspekte der Gefährdung der menschlichen Um welt verlangen eine internationale Regelung der damit verbundenen Probleme, was insbesondere durch die Schaffung von allgemeinverbind lichen Normen für alle Staaten er reicht werden kann. Ausgehend da von befaßt sich die UNO seit 1968 mit einer wirksamen internationalen Lösung dieses Problems. Das wich tigste Ergebnis der UNO diesbezüg lich ist die Umweltschutzkonferenz vom Juni 1972 in Stockholm. Es wurden eine Reihe von Resolutionen und Deklarationen angenommen, wie die Resolution zur Frage der Kernwaffenversuche, die Resolution zu institutionellen und finanziellen Maßnahmen und die Deklaration über die Umwelt des Menschen. Die DDR erhob den Schutz der menschlichen Umwelt zu einem Verfassungsgebot (Artikel 15) sowie durch das Gesetz über die planmä ßige Gestaltung der sozialistischen Landeskultur zu einer gesetzlichen Pflicht. Die DDR erklärte sich fer ner bereit, bei der internationalen Losung der Umweltschutzprobleme ihren aktiven Beitrag zu leisten. D. Ubani, Wissenschaftlicher Aspi rant. Institut für internationale Studien Neue sowjetische Bücher in der UB Akad. med. nauk SSSR Brucellez Moskva: Medicina 1972. (M. Tab. u Abb. engl. Zusammenfassg.) Ioffe. I. I. Inzenernaja chemija geterogen- ngo kataliza Leningrad: Chemija 1972. 461 S. Karetnikov, L. G., Valukonis. G. Ju. Kriterii neftegazonosti Minsk: Nauka i technika 1972. 278 S. Gusak, A. A. Teorija priblizenija funkcij. Istor ocerk Minsk: BGU im V. I. Lenina 1972. 206 S. Chemiceski mutagenez i sozdanie Selekcionnogo materiala. (Red. koll.: L A. Raporort u. a.) Moskva: Nauka 1972. 367 S. mit Abb. u. Tab. Kulicenko, M. I. Nacionalnye otnosenija v SSSR i tendencii ich razvitija. Moskva: Mysl‘ 1972. 563 S. Mosnjaga, V. P. Molodoe pokolonie internaciona- listov Moskva: Molodaja gvardija 1972. 181 S. m. Abb. Beljaev, J. N.. Semenova, L. S. Socialisticeskaja integracija i mi- rovoe chozjajstvol Moskva: Mecdunar, otnosenija 1972. 253 S. m. Abb. Alekseev, M. P. Puskin. Sravnit.-istor. issledovania. Leningrad: Nauka 1972. 466 S. Zakonodatelstvo i zakonodatelnaja dejatelnost v SSSR. Moskva: Jur, Lit. 1972. 324 S. BRD-KONZERN RATIONALISIERT HÜTTENARBEITER WEG, so lautete eine ADN- Meldung am Ende des vergangenen Jahres. Die Hasper Hütte des Glöckner-Kon zerns in Hagen (Ruhrgebiet) hat aufgehört zu arbeiten. 600 Beschäftigte wurden sofort auf die Straße geworfen, weitere 1500 hatten ebenfalls ihr Kündigungs schreiben erhalten. Begründung des BRD-Konzerns: „Rationalisierungsmaßnahme“ (im Interesse höherer Profite)! - Links auf dem Foto: Hüttenarbeiter Erich Becker, 59 Jahre, Für ihn bedeutete die Kündigung, für immer aus dem Arbeitsprozeß auszuscheiden, Stempelgeld zu kassieren oder bestenfalls vorzeitig Rente zu be ziehen. - Rechts: Wuppertaler Arbeiter protestierten gegen die beabsichtigte Stillegung eines Werkes der Glanzstoff-AG. Mit schwarzen und roten Fahnen so wie Transparenten zogen die Arbeiter durch die Stadt nach Wuppertal-Elberfeld zur Hauptverwaltung der Glanzstoff-AG. ADN (ZB) Probleme der Einschätzung der Lage ' der Arbeiterklasse im Kapitalismus Von Dr, Hilmar Sachse, Sektion Wirtschaftswissenschaften II. Im 1. Teil seiner Betrachtungen beschäftigte sich der Autor damit, wie die Lage der Arbeiterklasse im neuen sowjetischen Lehrbuch „Po litische Ökonomie, Vorsozialistische Produktionsweisen“ behandelt wird („UZ“ Nr. 15, vom 12. 4. 1973). Hier nun der 2. Teil, in dem die Behand lung dieser Problematik im sowje tischen Buch „Politische Ökonomie des heutigen Monopolkapitalismus“ untersucht wird. .Hier wird die Analyse der Lage der. Arbeiterklasse im Kapitalismus eingeordnet in die neuesten speziellen Erkenntnisse der Poli tischen Ökonomie des Kapitalis mus der sowjetischen Ökonomen, die sie in den letzten Jahren auf dem Gebiet des staatsmonopolisti schen Kapitalismus und der allge- meinen Krise des Kapitalismus her- ausarbeiten konnten. e-e.v Die Aussagen dazu konzentrieren sich in dem Abschnitt, der die Über schrift „Die Arbeiterklasse unter den Bedingungen des staatsmonopolisti- sehen Kapitalismus“ trägt. Sehr gut gelungen ist auch in die sem Abschnitt die schöpferische Verarbeitung der Erkenntnisse der Klassiker. Die Lage der Arbeiter klasse wird 'hier komplex unter sucht, sowohl die sozial-ökonomi schen wie die politischen und mora lisch-ideologischen Faktoren werden verdeutlicht und die Kompliziert heit der Lage der Arbeiterklasse wird umfassend gekennzeichnet. Schöpferische Analysen Ausgehend vom Beschäftigten grad, von den Löhnen, Sozialleistun gen, Steuern, von der Dauer der Ar beitszeit, dem Urlaub, von den Ar beitsbedingungen, den Bildungsmög lichkeiten’) sowie vom Einfluß des siegreichen Sozialismus auf die Exi stenzbedingungen der Arbeiterklasse im Kapitalismus wird das absolute, allgemeine Gesetz der kapitalisti schen Akkumulation schöpferisch analysiert. Besonders gut gelungen sind insbesondere die Passagen, die deutlich machen, was dieses Gesetz als absolutes allgemeines Gesetz charakterisiert, sowie die Erkennt nisse, die die Dialektik des Wirkens dieses Gesetzes in der Gegenwart erkennen lassen. 2 ) Damit schufen die sowjetischen Genossen eine gute Ausgangsposition für eine umfas sende und reale Erfassung der Wir kungsbedingungen dieses Gesetzes unter den heutigen Bedingungen. Sie tendieren weder in Richtung der Leugnung eines Verelendungs prozesses der Arbeiterklasse im Ka pitalismus noch verfallen sie in das andere Extrem der bloßen Konstatie rung der absoluten und realtiven Verelendung der Arbeiterklasse, de ren Interpreten oft die entgegen wirkenden Tendenzen nur theore tisch anerkennen und praktisch ignorieren. Weitere Vorzüge des Buches Ein weiterer Vorzug der Unter suchungen zur Lage der Arbeiter klasse besteht in dem Buch darin, daß, nachdem die Grundlagen deut lich gemacht, wurden, einzelne wich tige Seiten der Lage der Arbeiter klasse eingehend unter die Lupe ge nommen werden. Das betrifft solche wichtige Kom plexe wie: den Beschäftigungsgrad und die Arbeitslosigkeit, den Arbeitslohn, neue Formen der Ausbeutung, Veränderungen im Klassenbewußt sein der Arbeiterklasse. Wir können im Rahmen dieses Artikels nicht im Detail auf diese Abschnitte eingehen, obwohl ge rade da auch eine Vielzahl interes santer und wichtiger Anregungen gegeben wird. Insgesamt bietet dieses Werk eine Fülle neuer Erkenntnisse, es hilft uns, auf viele Fragen Antwort zu ge ben, unsere Erkenntnisse zu erwei tern. Aufbauend auf den Erkenntnissen der beiden Werke und unter Vervoll kommnung unserer Erfahrungen und Erkenntnisse sind wir der Auffassung, daß eine Analyse der Lage der Ar beiterklasse im Kapitalismus, die den Anforderungen in Lehre und Ausbildung und darüber hinaus na türlich der gesellschaftlichen Reali tät standhalten will, folgende Aspekte umfassen muß: 1. Sie muß die Charakterisierung der Lage der Arbeiterklasse im Ka pitalismus stets in enger Wechselbe ziehung mit der auf dem Privat eigentum an den Produktionsmit teln beruhenden Mehrwertproduk ¬ tion und der damit verbundenen Ausbeutung der Lohnarbeiter be trachten und erfassen. In der Mehrwertproduktion liegt die tiefste Wurzel der Lage der Ar beiterklasse im Kapitalismus, aus ihr leitet sich die Grundtendenz der Lage der Arbeiterklasse im Kapita lismus ab. Wenn wir das erfassen, dann wer den auch Marx’ Worte verständlich, „die Lage des Arbeiters, welches im mer seine Zahlung, hoch oder nied rig, muß sich verschlechtern“. 3 ) 2. Sie muß das allgemeine abso lute Gesetz der kapitalistischen Ak kumulation komplex, d. h. in seiner ganzen Vielfalt und Widersprüchlich keit deutlich werden lassen. Das betrifft nicht nur Arbeits losigkeit oder Arbeitslohnentwick lung, sondern alle Faktoren, die Marx unmittelbar nennt und auch solche, die heute als deren Ab kömmlinge existieren und sich z. B. im Opportunismus äußern, als ein Ausdruck moralischer Degradation. Zugleich sind aber auch die Fak toren deutlich zu machen, die der Verschlechterung der Lage der Ar beiterklasse entgegenwirken. Damit schaffen wir umfassend Voraussetzungen zur gezielten Aus einandersetzung und Widerlegung bürgerlicher und revisionistischer Auffassungen. Am besten und überzeugendsten wird uns das gelingen, wenn wir, ge stützt auf Marx. Engels und Lenin, die Faktoren in den Mittelpunkt stel- len, die die Lage der Arbeiterklasse real charakterisieren. Sie sind: 1. sozialökonomisch 2. politisch 3. moralisch-ideologisch gruppiert, wobei jedem dieser Faktorenkom plexe verschiedene Komponenten zugeordnet sind. Klare, eindeutige, umfassende Aussagen Ein solches Herangehen an eine Analyse der Lage der Arbeiterklasse ermöglicht klare, eindeutige und zugleich umfassende Aussagen, es berücksichtigt zugleich, daß die Lage der Arbeiterklasse im Kapitalismus stets vom Klassenkampf in seinen verschiedenen Richtungen geprägt ist. Davon ausgehend ist es schließlich auch möglich, überzeugend nachzu weisen. daß diese Faktoren unter schiedlich. ja oft widersprüchlich wirken, daß sich damit die Lage der Arbeiterklasse in und zwischen den kapitalistischen Ländern differen ziert und ungleichmäßig entwickelt hat und auch weiterhin einer wider sprüchlichen,' differenzierten und un gleichmäßigen Entwicklung unter liegt. ') vgl. Politische Ökonomie des heutigen Monopolkapitalismus, a. a. O„ S. 724. 2) ebenda 3) K. Marx, Das Kapital, Bd. I, Dietz Ver lag Berlin 1969, S. 675 Rezension Auf den Spuren von ideellem Dynamit/ von Heinz Stern/Dieter Wolf - „Das große Erbe", - Eine historische Reportage um d Karl Marx und Friedrich Engels, I 227 Seiten, Broschur, 6,80 M Josef Schleifstein, der heutige Di rektor des Instituts für Marxistische Studien und Forschungen, Frank furt (Main), schreibt im Vorwort zu den Bänden 14 und 15 der Gesam melten Schriften von Franz Mehring, die die politische. Publizistik der Jahre 1891—1918 enthalten, also sei nem journalistischen Schaffen ge widmet sind, daß sich Franz Meh ring durch eine meisterhafte Be herrschung der marxistischen Theo rie und Methode, einen glänzenden historischen Sinn, einen unerschöpf lichen Quell an geschichtlichen Kenntnissen, einen scharfen Blick für die großen politischen Zusam menhänge und hervorragende sprachliche Gestaltungskraft aus zeichnete. Die im Februar/März 1971 im „Neuen Deutschland“ veröffentlichte Reportage „Das große Erbe“ fand deshalb einen derartigen Widerhall, weil ihre Verfasser in wesentlichen Teilen an die Meisterschaft Franz Mehrings herangekommen waren literarischen Nachlaß von z Verlag, Berlin 1972, und sich so als würdige Nachfolger des großen Vorbildes erwiesen. Sie wurden damit gleichzeitig der Größe ihres Gegenstandes — der Geschichte des literarischen Nach lasses von Marx und Engels — .ge recht. Im Dietz Verlag ist mittlerweile die auf der Leipziger‘Herbstmesse 1972 angekündigte und mit Span nung erwartete nochmalige Ver öffentlichung dieser bedeutenden journalistischen Leistung er schienen. Man hat es jetzt weder nötig, von Woche zu Woche auf die Fortsetzung dieser von innerer Spannung getragenen Geschichte zu warten, noch verlieren sich die ge sammelten Blätter unter anderen Materialien. Das kleine Buch wird jeder persönlichen Bibliothek zur Zierde gereichen. In 16 Kapiteln er zählen Heinz Stern und Dieter Wolf, mit welcher Gewissenhaftigkeit sich Friedrich Engels des literarischen Nachlasses von Karl Marx annahm, wie die Marx-Töchter und die deutsche Sozialdemokratie mit dem Erbe von Marx und Engels verfuh ren, welche Anstrengungen Lenin und die Bolschewik! unternahmen, um es wissenschaftlich zu erschlie ßen und einem breiten Kreis zu gänglich zu machen und — wie füh rende Sozialdemokraten es ver rieten. An die Traditionen der KPdSU, der Kommu nistischen Internationale und der KPD knüpfen heute KPdSU und SED an. Die Verfasser verstanden es aus gezeichnet, ihre Geschichte in die politischen Zusammenhänge des 19. und 20. Jahrhunderts einzuord nen, so daß der Leser versteht, aus welchen Motiven bestimmte Perso nen gerade so und nicht anders handelten. Aus diesem Grunde ha ben sie es auch in Kauf genom men, ein Kapitel einzufügen (Der Weg der SPD von Karl Marx zu Heinrich Deist). Die Autoren schöpften gleich Mehring aus den vorhandenen Quellen, be rücksichtigten den neuesten Stand der Forschung und befragten eine Vielzahl von Personen. Hinzu kam, daß sie ihr spezifisches journa listisches Handwerkszeug ebenfalls vorbildlich zu gebrauchen verstan den. Jedem Kapitel ist ein Spruch vorangestellt, wobei die Verfasser tief in die Weltgeschichte und Welt literatur hineingegriffen haben. Wir finden Aussprüche von Rosa Luxemburg und Epikur, von Erich Honecker und Ovid sowie Zitate aus einem Material der DKP und der Bibel. Die Aussage der Reportage wird ergänzt durch mehrere Leser briefe und Auszüge aus Leserbrie fen, über deren Wert man in dem einen oder anderen Fall streiten kann, die im Anhang veröffentlicht worden sind. Dem dient auch teil weise sehr wertvolles Bildmaterial zu den einzelnen Kapiteln. Soziolo gische Untersuchungen haben er geben, daß bei der Gestaltung des sozialistischen Geschichtsbewußt seins von der Schule und den Mas- senkommunikationsmitteln der größte Einfluß ausgeht. Daß die Werke der Historiker damit nicht konkurrieren können, ist begreiflich. Den Historikern, die von der Partei wiederholt aufgefordert worden sind, massenwirksam zu schreiben, ist mit der Arbeit der beiden Jour nalisten jedoch ein anspornendes Beispiel gegeben worden. M. D. Interessantes Wissenschaft und ans Technik‘g8 Synthese von. Genen auf chemischem Wege Moskau (ADN). Um die Synthese eines Gens mit Hilfe chemischer Methoden bemüht sich erfolgreich eine Gruppe von Wissenschaftlern und Studenten an der Mos kauer Universität. Gene — die Trä ger der Erbinformationen "in den Zellkernen der Organismen — künstlich herzustellen, ist eines der bedeutsamsten biochemischen Probleme. Die sowjetischen Wis senschaftler, Aspiranten und Stu denten haben jetzt die geeignetsten chemischen Bedingungen heraus gefunden, unter denen eine Ver bindung organischer Moleküle zu größeren Einheiten und deren an schließende Verkettung prinzipiell möglich ist. Teilprobleme dieser Forschungs aufgabe bilden die.Themen für Ab schluß- und Promotionsarbeiten der an den Untersuchungen beteiligten Studenten und Aspiranten der che mischen Fakultät. Günstige Voraus setzungen für ihre schöpferische wissenschaftliche Tätigkeit sind da durch gegeben, daß in der Mos kauer Universität Forschungslabo ratorien verschiedener naturwissen schaftlicher Fakultäten vereint wor den sind. Auf diese Weise können die jungen Forscher hochspeziali sierte Apparaturen gemeinsam nut zen und erfahrene Spezialisten kon sultieren. Herztätigkeit über 20 km hinweg meßbar Poznan (ADN). Über 20 Kilometer hinweg ist es möglich, die Herz tätigkeit eines Menschen elektro- kardiographisch aufzuzeichnen. Zwei polnische Konstrukteure vom In stitut für Automatik an der Tech nischen Hochschule Poznan ent wickelten dazu eine Einrichtung, die an einen transportablen Elektro- kardiographen angeschlossen wird, Die notwendigen. Signale übermit telt ein Radiotelefon, mit dem je der Ambulanzwagen ausgestattet ist. Die Entwicklungsarbeiten an der Einrichtung dauerten etwa fünf Mo nate. Das Musterexemplar ist be reits mit Erfolg in der Praxis an gewandt worden. Nach Meinung seiner Konstrukteure kann das ganze System, wesentlich verbessert werden, wenn man einen leichteren Transistorenelektrokardiographen verwenden würde. Rationalisierungs- effekt durch Metall schnellkleben Berlin (ADN). Das vom Zentral institut für Schweißtechnik Halle, Abteilung Rationalisierung Berlin, entwickelte „Schnellkleben“, d. h. das Kleben von Metallen und Pla sten mittels thermoplastischer Schmelzklebstoffe, hat unter den Fachleuten in der Praxis große Be achtung gefunden. Bisher zeigten 110 Experten aus 90 Betrieben fast aller Industriezweige ein außer ordentlich großes Interesse an die- ser Schnellklebetechnik. Eine enge Zusammenarbeit des ZIS mit Kleb stoffherstellern und -anwendern führte zu einer kurzfristigen Über leitung von Forschungsergebnissen in die Praxis. Bei bisher durchgeführten Er probungen zeigten sich gute Einsatz möglichkeiten mit hohem Rationali sierungseffekt. Schlafdecke - kalt und warm Prag (ADN). Eine Schlaf decke aus Glasgespinst, die mit einer Poly- esterschicht überzogen ist, wärmt oder kühlt je nach Bedarf. Die Decke ist von der tschechoslowaki schen Textilindustrie entwickelt worden und weist als Neuheit auf einer Deekenseite eine hauchdünne Aluminiumfolie auf. Liegt die Schlafdecke mit der Metallseite nach unten, fühlt sich der Schla fende wohlig warm, denn die Me tallschicht staut bis zu 90 Prozent der Körperwärme, wird jedoch die Decke mit der Aluminiumseite nach oben ausgebreitet, kann man unter der Decke auch bei größter Außen wärme gut schlafen, weil die Folie die von außen auftreffenden Wärmestrahlen reflektiert. Die Alu miniumdecke wiegt nur 55 Gramm und hat zusammengelegt in einem Kästchen — nicht größer als ein Zigarettenetui Platz. UZ 16/73, Seite 3
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