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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 17.1973
- Erscheinungsdatum
- 1973
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197300000
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19730000
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19730000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 17.1973
-
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- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1
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- Ausgabe Nr. 37, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 18. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 41, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 15. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 22. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 29. November 1
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Band
Band 17.1973
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Gute Ergebnisse keinGeheimnis Von Doz. Dr. W. Hartinger und Sektionsdirektor Prof. Dr. C. Träger, Sektion Kulturwissenschaften und Germanistik Die Literatur- und Kunstwissenschaften müssen, da es zugleich eine Lebens frage für sie selber im Prozeß ihrer Entwicklung als marxistisch-leninistische (d. h. nicht lediglich interpretierende) Wissenschaften ist, auf die ihnen ge gebene Weise zunehmend Einfluß auf das gegenwärtige sozialistisch-realisti sche Kunstschaffen gewinnen. Das ist auch eine Notwendigkeit insofern, als die Künste und die ihnen entsprechen den Wissenschaften in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft nur zwei ver schiedene Seiten eines einheitlichen, von der Partei geführten Prozesses der gesellschaftlichen Bewußtseins- und so zialistischen Persönlichkeitsbildung so wie der Erkenntnis darstellen. Und dies bedeutet, daß die Bedingungen der Produktivität beider sich einander an nähern müssen, wenngleich im Kunst schaffen der individuelle Charakter der Tätigkeit stets stärker hervortreten wird als in der Wissenschaft. Setzen wir die objektiven Erfordernisse als Ausgangspunkt unserer Verständi ¬ gung, dann sind die Dokumente des VIII. Parteitages und der nachfolgenden Plenartagungen (vor allem des 6. und 9. Plenums), der vom Politbüro bestä tigte Forschungsplan der marxistisch- leninistischen Gesellschaftswissenschaf ten der DDR bis 1975 und der Be schluß über die Aufgaben der Agitation und Propaganda der grundlegende Wegweiser unserer Arbeit. Wir waren und sind deshalb - in den Mitglieder versammlungen, in den Parteigruppen, in allen Kollektiven — bemüht, uns diese Erkenntnisse und Richtlinien an zueignen. Bestrebt, die Grundfragen unserer Politik und Kulturpolitik zu klä ren, die Gesellschaftswissenschaften als theoretisches und politisch-ideologisches Instrument der Arbeiterklasse und ihrer Partei zu begreifen, ein höheres theo retisches Niveau und eine vertiefte Mas. senwirksamkeit der Forschung zu er reichen, gelang es, im letzten Jahr Fortschritte in den Bereichen Ausbildung und Erziehung, Forschung und Öffent lichkeitsarbeit zu erringen. Lehrkonzeptionen und Meinungsstreit Gute Ergebnisse konnten erzielt wer den, wo mit großem Verantwortungs bewußtsein, entsprechend den Anfor derungen der Partei, an der Überprü fung und Präzisierung der Lehrkon zeptionen gearbeitet wurde. Die ver antwortlichen Genossen und Kollegen im Bereich der Ausbildung und Erzie hung haben sich zielstrebig bemüht, eine engere Verbindung mit den realen Prozessen herzustellen, eine internatio nalistische Sicht zu gewinnen und die Entwicklung des Geschichtsbewußtseins zu fördern. Eine Lehrveranstaltung zu Grundfragen der Kulturpolitik der SED und Grundproblemen der Ästhetik wurde für das Lehrerstudium einge führt, eine Konzeption zu Fragen der Kulturpolitik in den sozialistischen Län dern wurde von den Slawisten vorge tragen. Durch zahlreiche kulturpolitische Einsätze in den Schulen gelang es, die Studenten frühzeitig mit ihrer späteren Praxis bekannt zu machen, über die Hospitationen durch Analysengruppen erhielt die Sektionsleitung Informatio nen über den gegenwärtigen Stand in der Ausbildung und Erziehung und konnte so verändernd in die Prozesse eingreifen. Als günstig hat es sich erwiesen, daß die Forschungskollektive in Kolloquien mit den bisher erreichten Ergebnissen an die Öffentlichkeit traten. Abgesehen vom Zwang, zu einem bestimmten Zeit punkt praktikable Ausarbeitungen vor legen zu müssen, ist die Tatsache nicht zu unterschätzen, daß dadurch die eigenen Positionen im Meinungsstreit verworfen oder bestätigt, kurz über prüft werden können und müssen. Dort, wo ein längerer Meinungsaustausch vorher erfolgt war, der Wissenschaft ler der gesamten Sektion einbezog, zahlte sich dies in den Leistungen aus. Gute Ergebnisse sind dort erzielt wor den, wo konsequent auf ein höheres theoretisches Niveau orientiert und von konkreten Erfordemissen unserer Ge sellschaft ausgegangen wurde. Aufs Ganze gesehen, haben sich die Be mühungen um ein intensiveres Klassi kerstudium verstärkt. Die Leitung des Forschungskollektivs „Kulturbedürfnisse der Arbeiterklasse" vertritt die Mei nung, daß die Haupttätigkeit des Kol lektivs im Jahre 1972 darin bestand, auf der Grundlage der Klassiker und der Parteibeschlüsse Grundpositionen erarbeitet zu haben. Im Forschungs kollektiv Germanistische Linguistik wur den regelmäßig Klassiker-Schriften stu diert. Von daher wurden offenbar die praktikablen Ergebnisse, die auf den durchgeführten Kolloquien vorgewiesen werden konnten, mitbestimmt. Die ge wonnenen Kontakte zu den Künstler verbänden im Bezirk Leipzig wirken sich ebenfalls positiv auf die wissenschaft liche Arbeit aus. Ausgehend von einer gemeinsamen programmatischen Erklä rung der Parteiorganisation der Kunst hochschulen, der Künstlerverbände und unserer Sektion (s. LVZ vom 15. 7. 1972) aus Anlaß der Auswertung des 6. Ple nums, haben in den letzten Monaten regelmäßig Aussprachen der Partei sekretäre stattgefunden, hielten Wissen schaftler der Sektion in den Künstlerver bänden Seminare zur Auswertung des 6. Plenums, wurden Schriftsteller an die Sektion eingeladen, Gespräche zwischen Wissenschaftlern sowie Studenten und bildenden Künstlern vereinbart, erst jüngst Wissenschaftler unserer Sektion zu grundlegenden Diskussionen in den Schriftstellerverband eingeladen. Das gewachsene Interesse der Künstler an dieser Verständigung und die Bereit schaft der Wissenschaftler, im Mei nungsstreit eigene Arbeitsergebnisse vorzustellen, zeugen davon, wie sich diese Partnerschaft mit wechselseitigem Gewinn zunehmend entwickeln läßt. Gute Ergebnisse wurden dort erzielt, wo die Erkenntnisse der sowjetischen Wissenschaft ausgewertet und praktisch genutzt worden sind. Nicht zufällig be stand der Wert der Arbeitstagung der slawistischen Literaturwissenschaftler darin, daß zahlreiche sowjetische Wis senschaftler für die Diskussion gewon nen werden konnten. Erst dadurch wurde es möglich, eine weitgesteckte Orientierung für die nächsten Jahre zu erarbeiten und zugleich die Überarbei tung der Geschichte der russischen So wjetliteratur in relativ kurzer Zeit abzu schließen. Auch in der Germanistischen Linguistik deuten sich unter diesem Aspekt weitere Fortschritte dadurch an, daß in jedem Semester ein größeres Werk der sowjetischen Sprachwissen schaft erörtert wird, Mitarbeiter des Forschungskollektivs regelmäßig in der „Sprachpflege" Rezensionen und An zeigen sowjetischer Fachliteratur ver öffentlichen, die im Freundschaftsvertrag mit dem Fremdspracheninstitut Moskau eingegangenen Verpflichtungen konse quent wahrgenommen werden. Öffentlichkeitsarbeit und sektioneiles „Hinterland“ a Gute Ergebnisse in der Öffentlichkeits arbeit wurden dort erzielt, wo sich die Vortrags- und Publikationstätigkeit ziel gerichtet und konzentriert entwickelte. Es hat sich als günstig erwiesen, über län. gere Zeit viele Wissenschaftler an einem Projekt zu beteiligen (Vortrags zyklen der germanistischen Literatur wissenschaftler u. a. vor den Biblio thekaren des Bezirkes Suhl, Verein barungen mit Publikationsorganen, ge meinsame Vorbereitungen auf die „Tage der jungen Literatur", gemein same Verpflichtungen im Stadtbezirk Südwest). Gute Ergebnisse wurden schließlich dort erzielt, wo die Fachbereiche und die Forschungskollektive eines sektionellen „Hinterlandes" sicher waren, also im ständigen Kontakt mit Wissenschaftlern anderer Bereiche standen. Es darf nicht vergessen und unterschätzt werden, daß nicht nur die kleinen, sondern alle Fachbereiche durch ein solches Verhält nis wertvolle Impulse, Anstöße zu neuen Fragestellungen erhalten haben. Diese Erfahrungen zu verallgemei nern, alle Bereiche auf das Niveau der besten Leistungen zu führen, bleibt als immerwährend zu lösende Aufgabe be stehen. Dabei kommt es erstens darauf an, eine schöpferische Atmosphäre zu schaffen, in der sich der wissenschaft liche Meinungsstreit zu solchen Pro blemen hin entfalten kann, die zu be wältigen Voraussetzung aller unserer Arbeit sind, d. h. der Probleme, wie sie auch wieder das 9. Plenum ins Zen trum gerückt hat; zweitens sind solche Bedingungen zu schaffen, die zur An eignung des Marxismus-Leninismus und der Sowjetwissenschaften wie auch zu einer wirkungsvollen Auseinanderset zung mit der bürgerlichen Ideologie notwendig sind; drittens müssen die Genossen und Kollegen zunehmend dazu befähigt werden, immer wirk samer und vielschichtiger in unsere Kultur- und Kunstpolitik einzugreifen. DIE UdSSR ist in der Aiternsforschung das führende Land. Große Verdienste hat der hervorragende Gelehrte Prof. Dr. Dr. F. Tschebotarew (links). Hier im Gespräch mit Prof. Dr. W. Ries. Ein alter Traum des Menschen und eine junge Wissenschaftsdisziplin Die Gerontologie oder Aiternsfor schung ist als wissenschaftliche Dis ziplin noch relativ jung, obwohl die Probleme des Alterns die Menschen schon immer beschäftigt haben. Erst in unserem Jahrhundert begannen aber die Vertreter der verschieden sten Wissenschaftszweige, wie Sozio. logen, Pädagogen, Psychologen und vor allem die Mediziner, die Gesetz mäßigkeiten des Alterns mit wissen schaftlichen Methoden zu erforschen. Den Ärzten geht es dabei nicht allein um eine Verlängerung des Lebens, sondern immer mehr um die Gesunderhaltung des älteren und alten Menschen. Mittel und Wege zu finden, das vorzeitige Altern zu verhindern, sind eine der wichtig sten Aufgaben, die es zu lösen gilt. Über den gegenwärtigen Stand der Erkenntnisse und die Hauptpro bleme der Forschungen befragten wir den Leiter der Gerontologischen Abteilung der Medizinischen Klinik der Karl-Marx-Universität, Ko ordinator des Teilgebietes Leipzig im Forschungsprojekt Gerontologie, Medizinalrat Prof. Dr. med. habil. Werner Ries. UZ: Prof. Ries, wie schätzen Sie die bisherigen Ergebnisse ein? Prof. Ries: In den letzten Jahrzehn ten hat sich die mittlere Lebens- erwartungin der DDR im . Durch schnitt ständig verlängert. Sie wird nach neuen Berechnungen 1980 auf 70 Jahre für männliche und auf 75 Jahre für weibliche Neugeborene angewachsen sein. Als Haupt gründe für diese Entwicklung kön nen die erfolgreiche Bekämpfung der Infektionskrankheiten und die Verminderung der Säuglingssterb lichkeit angesehen werden. Es ist aber bisher nicht gelungen, die Ur sachen des Alterns selbst zu erken nen und damit die Frage zu lösen, wie man diesen Vorgang beeinflus sen kann. Hier liegt eine der großen Aufgaben für die zukünftige Aiterns forschung. UZ: Im Frühjahr dieses Jahres fand der 4. Kongreß der Gesellschaft für Aiternsforschung der DDR in Berlin statt. Sie waren Teilnehmer dieses Kongresses. Welches waren die Hauptthemen? Prof. Ries: Es ging einmal um das Verhalten solcher Krankheiten, wel che in den höheren Altersstufen be sonders häufig vorkommen und da mit den normalen Lebensablauf ge fährden. Ein besonderer Schwer punkt sind in dieser Hinsicht die Herz-Kreislauferkrankungen, die sich sehr oft auf dem Boden eines all gemeinen Gefäßleidens, einer Ar teriosklerose, entwickeln. Unter die sen Störungen spielen die Krank heiten der Hirn- und der Herzkranz gefäße eine qroße Rolle, so daß ihnen auch die Gerontologie viel Aufmerksamkeit widmet. Als aefähr- licher Ausgangspunkt für Herz- Kreislaufstörungen hat sich das Über gewicht erwiesen, eine Problematik, die vor allem von den klinischen Forschunasgruppen der Karl-Marx- Universität bearbeitet wird und ebenfalls in Berlin zur Sprache kam. Am zweiten Tag der Taauhg stan. den die Probleme der Gerohygiene im Mittelpunkt der Diskussion. Die ser Zweig der Gerontoloaie be arbeitet die Zusammenhänge zwi schen Altern, Alter und Gesundheit und erforscht somit die Wege und Möglichkeiten einer gesunden Lebensführung für den älteren Men schen. Am letzten Konqreßtag kamen die Vertreter der Grundlagenforschung zu Wort und berichteten über neue Erkenntnisse, die mit dem Wesen des Alterns selbst Zusammenhängen, Auch damit befassen sich. Wissen schaftler unserer Universität. Veränderungen, die sich im Alter einstellen. Deshalb ist es so wich tig, die Grundlagenforschung zu fördern. UZ: Welche neuen Erkenntnisse wurden vermittelt? , Prof. Ries: Ich möchte aus der Fülle der Ergebnisse eine Erkenntnis her vorheben, die sich vor allem auch In den Diskussionen immer klarer herausschälte. In der Vergangenheit hat die Aiternsforschung ihre Er gebnisse meist auf der Grundlage von sogenannten Durchschnittswer ten erarbeitet. Dabei war man regelmäßig zu dem Schluß gekom men, daß sich mit zunehmenden Jahren dieser oder jener Vorgang zwangsläufig als Teil des Alterns einstellt, so z. B. die Erhöhung des Blutdruckes. Jetzt ist man zu der Er kenntnis gelangt, daß eine solche Blutdruckerhöhung nicht zu den Be gleiterscheinungen des normalen Alterns gehört, sondern daß ihre Ein Interview mit MR Prof. Dr. med. habil. Werner Ries, Leitender Arzt für Geriatrie im Bezirk Leipzig höheren Durchschnittswerte im Al ter durch einen größeren Anteil von Patienten mit einem Hochdruck bedingt sind. Die oft gehörte Regel, daß der Blutdruck dann normal sei, wenn sein systolischer Wert 100 plus Lebensalter beträgt, stimmt also nicht. Das gleiche gilt für andere Phänomene. Diese neuen Erkennt nisse sind geeignet, aus einer gewis sen Passivität herauszukommen, die man bisher fälschlicherweise man chen als „normal" deklarierten Ai ternsveränderungen gegenüber hatte, und kann damit zu einer aktiven Therapie dieser Störungen kommen. UZ: Zu den internationalen Gästen dieses Kongresses zählte auch eine starke Delegation aus der Sowjet union unter der Leitung von Pro fessor Tschebotarew. Welche Erfah rungen vermittelten die sowjetischen Wissenschaftler? Prof. Ries: Die Sowjetunion ist in der Aiternsforschung das führende Land. Sie verfügt in Kiew mit dem Institut für Gerontologie der Sowje tischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften über ein ausgezeich netes Forschungszentrum. Die sowje tischen Wissenschaftler bereicherten den Kongreß mit ihren Erkenntnis sen und Anregungen in jeder Hin sicht ungemein. Auch in der Diskussion waren sie die aktivsten Partner, hervorzuheben ist ihre Auffassung, daß es notwen dig ist, verstärkt Grundlagenfor schung zu betreiben, um hinter die Geheimnisse des Alterns zu kom men. Wer die Gesundheit der älte ren Menschen fördern und erhalten will, muß die Gesetzmäßigkeiten des Alterns kennen. Diese Meinung wurde von den sowjetischen Kolle gen eindeutig vertreten. UZ: Heißt das, daß die Ursachen des Alterns noch nicht erkannt sind? Prof. Ries: Das habe ich schon angedeutet. Da wir die Ur sachen des Alterns noch nicht ken nen, ist eine ursächliche Behand lung bisher nicht möglich. Bisher bekämpfen wir lediglich krankhafte UZ: In welcher Form wird die Zu sammenarbeit mit den sowjetischen Fachleuten fortgesetzt? Prof. Ries: Unsere Kontakte zu den sowjetischen Wissenschaftlern gehen bis in das Jahr 1965 zurück. Damals nahm eine Delegation aus Kiew an der Gründungsveranstaltung der Ge sellschaft für Aiternsforschung der DDR in Leipzig teil. Seitdem hat ten Mediziner aus der DDR immer wieder Gelegenheit, zu Kongressen, Vorträgen und Hospitationen das Kiewer Institut zu besuchen. Wir wa ren stets tief beeindruckt von den vorbildlichen Einrichtungen und den Arbeitsmöglichkeiten, welche in die sem Institut gegeben sind. Und ebenso beeindruckte uns die Be geisterung der Wissenschaftler für die Gerontologie sowie ihre Einsatz freude in der Forschung und bei der Betreuung alter Menschen. Mit großer Freude registrierten wir in Berlin die Anwesenheit von Prof. Tschebotarew, dem Direktor des Kiewer Instituts, der zur Zeit Präsi dent der Internationalen Gesellschaft für Gerontologie ist. Wir begrüß ten in ihm einen bewährten Freund der Gerontologen in der DDR, der bereits 1967 erstmals die Karl-Marx. Universität besucht hat. UZ: Sind auch gemeinsame For schungsvorhaben geplant? Prof. Ries: Ein ganz entscheidender Punkt dieser Zusammenarbeit ist der Abschluß eines Vertrages, der 1971 zwischen dem Institut für Geronto logie in Kiew und dem Forschungs projekt Gerontologie/Geriatrie beim Ministerium für Gesundheitswesen der DDR unterzeichnet wurde. Es sind ganz konkrete Forschungsthe men festgelegt, die in einem be stimmten Zeitraum zu erarbeiten sind. Von den fünf Forschungsthe men werden zwei an der Karl- Marx-Universität bearbeitet. Zwi schenzeitlich wird der Stand von bei den Seiten kontrolliert, und die Er gebnisse werden am Ende ausge tauscht. So kommen beide Partner auf diesem Gebiet schneller voran. Eine solche Besprechung fand im Anschluß an die Berliner Tagung in Leipzig statt. UZ: Welche Bedeutung haben neben den medizinisch-biologischen Faktoren die menschlichen Bezie hungen für den alternden Men schen? Prof. Ries: Erkannt wurde, daß die sozialen Verhältnisse, also die Um welt, für die Gesundheit und ein langes Leben bestimmend sind. Da bei ist die optimale medizinische Betreuung die eine Seite. Ebenso wichtig sind aber die Prinzipien einer gesunden Lebensweise, die von der Gerohygiene ausgearbeitet und vertreten werden. Der Berliner Kongreß hat in dieser Hinsicht neue Impulse gegeben und klare Maß stäbe gesetzt, die auch für die For schungsgruppen der Karl-Marx-Uni versität Gültigkeit haben. Unser be sonderes Anliegen wird darin be stehen, den älteren und alten Men schen das Bewußtsein zu geben, daß für sie alles qetan wird, damit sie sich auch im Alter als vollwer tige und geachtete Mitglieder unse rer Gesellschaft fühlen. Die Verbin dung mit der menschlichen Gemein schaft, der Familie, den Freunden und den jetzigen oder früheren Ar beitskollegen gibt auch dem Leben des alternden Menschen seinen Sinn. Notizen^ KMU-Beitrag für Poznaner Konferenz (UZ-Korr.). An einer internatio nalen wissenschaftlichen Konfe renz über „Soziale Aspekte der wissenschaftlich-technischen Re volution“ am Institut Nauk Po- litycznych der Adam-Mickie wicz-Universität Poznan haben vom Institut für internationale Studien der Karl-Marx-Universi tät die Genossen Dr. H. Ivens und Dipl.-Landwirt G. Preuße teil genommen. Der Leipziger Bei trag war ein von Prof. Dr. sc. Gerhard Müller und G. Preuße erarbeitetes Referat zum Thema „Tendenzen der wissenschaftlich- technischen Revolution in der Landwirtschaft Westeuropas, ihre Widersprüche und sozial ökonomischen Auswirkungen.“ Wissenschaftliche Vortragsreise (UZ-Korr.). Auf Einladung der Polnischen Akademie der Wis senschaften weilte Prof. Dr. sc. G. Wagner von der Sektion Bio wissenschaften zwei Wochen in der VR Polen. Er besuchte die Städte Krakow. Wroclw. Poznan, Gdansk und Warschau und hielt an verschiedenen Universitäts instituten der Akademie der Wissenschaften und der Medizi nischen Akademie insgesamt sechs Vorträge. Im Mittelpunkt der intensiven wissenschaftlichen Vortragsreise, die auch für die Herstellung neuer und Vertiefung bestehen der Kontakte von großer Bedeu tung war. standen die Problema tik von Nukleosid-Synthesen, Inhibitoren von Serum proteinasen und neue Ergebnisse bei synthetischen Arbeiten auf dem Gebiet der heterocyclischen Chemie. KMU-Gräzist in Leningrad (UZ-Korr.). Auf Einladung der Shdanow-Universität hielt Do zent Dr. J. Werner von der Sek tion Kulturwissenschaften und Germanistik in Leningrad Vor lesungen. Es war der erste der artige Besuch eines klassischen Philologen der DDR in Lenin grad. Im Lehrstuhl für klassische Philologie sprach Dr. Werner über „Griechische Sprache und nichtgriechische Sprachen im Bewußtsein der antiken Grie chen“ und über „Franz Dornseiff, ein progressiver Leipziger Alter- tumswissenschaftler", im Lehr stuhl für ausländische Literatur über „Brecht und Sokrates, Widerlegung einer These von W. Jens“, im Lehrstuhl für ger manistische Linguistik über „Griechische Wörter im Deut schen“. Den Vortrag über Dorn seiff wird Dr. Werner auf Wunsch des Leningrader Lehr stuhls für Alte Geschichte 1974 in erweiterter Form auf einer Wissenschaftlichen Konferenz wiederholen und in einem Sam melband der Shdanow-Univer sität veröffentlichen. Auf zwei weiteren Gebieten, über die Dr. Werner referierte, bahnt sich eine Zusammenarbeit mit Wis senschaftlern der Leningrader Universität an. Die Reise diente auch dem Ge dankenaustausch über hochschul politische und kulturpolitische Probleme u. a. mit den führen den Altertumswissenschaftlern der Shdanow- und der Lomo nossow-Universität sowie des Maxim-Gorki-Instituts für Welt literatur der Akademie der Wis senschaften der UdSSR. Die freundschaftlichen Kontakte, die auch zur Universität Tbilissi bestehen, werden u. a. durch briefliche Konsultationen zu Forschungsschwerpunkten, bibliographische Ermittlungen, Austausch von Fachliteratur und Einladungen zu Kongressen wei ter vertieft. Gemeinsame Konferenz 1975 in Kairo (ADN). Fruchtbare Beziehungen pflegt die Karl-Marx-Universität Leipzig u. a. mit der Ain-Shams- Universität in Kairo sowie mit den Hochschulen in Khartum, Al gier, Bagdad, Daressalam, Neu- Delhi und Colombo. So bereiten die Nahostzentren der Universi täten Leipzig und Kairo eine ge meinsame Konferenz für 1975 in der ägyptischen Metropole vor, während Experten in Bagdad die von einem Leipziger Autorenkol lektiv herausgegebene „Geschichte der Araber“ In die arabische Sprache übersetzen.
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