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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 17.1973
- Erscheinungsdatum
- 1973
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197300000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19730000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19730000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 17.1973
-
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Band
Band 17.1973
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DDR-- Hochschulleben Berliner Studien für die Praxis Berlin (ADN). Mit speziellen Untersuchungen zum effektivsten Arbeitskräfteeinsatz in Industrie betrieben tragen Wissenschaftler, Aspiranten und Studenten der Berliner Hochschule für Ökonomie ..Bruno Leuschner“ zur weiteren Intensivierung der DDR-Volks wirtschaft bei. Aspiranten-Grup- pen der Hochschule beschäftigen sich z. B. im Bandstahlwerk Eisenhüttenstadt und im Walz werk „Hermann Matern“ Burg mit Fragen der Planung und des Verhältnisses von Arbeitskräfte bedarf und -angebot. Studenten untersuchen in anderen Werken die Bilanzierung des Arbeits kräftevermögens sowie Ursachen und Auswirkung der Fluktation. Konsultationen für Praktiker Berlin (ADN). Jeden Sonntag hel fen Mathematiker und Statistiker der Akademie der Wissenschaf ten der DDR und der Berliner Humboldt-Universität im direk ten Gespräch mit Praktikern Ar beitsprobleme auf schnellstem Wege zu lösen. In einem „Kon sultationszentrum. mathematische Statistik“ im Akademiezentral institut für Mathematik und Me chanik sind diese „Montagsrun- den“ während der vergangenen zwölf Monate fester Bestandteil der Bemühungen geworden, wis senschaftliche Erkenntnisse ohne Zeitverlust in der Praxis nutzbar zu machen. Mitarbeiter verschie denster Industriebetriebe, Bau ökonomen. Meereskundler, Medi ziner und Archäologen, Verkehrs planer, Landtechniker und Kri minalisten haben bereits kosten los Hinweise zur vorteilhaften Anwendung moderner statisti scher Methoden bei den rund 20 Professoren. Doktoren, Assi stenten und Studenten eingeholt. Modernes Unterrichtsmittel Ilmenau (ADN). Eine Anlage zur Kenntnisprüfung ist an der Tech nischen Hochschule Ilmenau ent wickelt worden. Ein numerisch gesteuerter Automat gestattet einen rationellen Ablauf des Wis senstests. Jedem von 30 Prü fungsteilnehmern kann eine un terschiedliche Aufgabe gestellt werden. Die sofortige Ausgabe der Ergebnisse erfolgt in Klar schrift für die Prüflinge und ge druckt für die Testkarten. Bisher wurde dieses moderne Unter richtsmittel in mehr als 30 000 Prüfungen erprobt. Studenten als Leiter Halle (ADN). Ein achtmonatiges Praktikum, das für die Studen ten des vierten Studienjahres der Sektion Pflanzenproduktion der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg ab 1. September im Rahmen eines neuen Lehrplanes eingeführt werden soll, wurde vorfristig erprobt. Die Mehrheit der Studenten wurde für etwa ein Vierteljahr mit leitenden Funk tionen betraut. Sie waren als Ar beitsgruppenleiter, Brigadier, Komplexleiter, Schichtleiter, Be reichsleiter der kooperativen Ab teilung Pflanzenproduktion, stell vertretender Produktionsleiter oder Leiter von Ernteeinsätzen tätig. Es wurde festgestellt, daß der Einsatz für 91 Prozent der Stu denten sehr effektiv war. Der stellvertretende Direktor für Er ziehung und Ausbildung der Sek tion, Prof. Dr. Gussek, nannte als entscheidend für den erfolg reichen Verlauf des Praktikums eine gründliche Vorbereitung, die als Ergebnis einer engen Zu sammenarbeit der Betreuer von Betrieb und Sektion unter Ein beziehung der Studenten in einem konkreten Arbeitsplan fest gehalten wird. Die Leitung der Sektion wird dafür Musterpläne für die einzelnen Spezialeinrich tungen erarbeiten und ihre pra xisbezogene Anwendung kontrol lieren. Internationaler Studentenaustausch Rostock (ADN). 38 Studenten gruppen der Universität Rostock werden auch in diesem Sommer ein vierwöchiges Praktikum im Ausland absolvieren. Allein 16 Gruppen sind an sowjetischen Hochschuleinrichtungen zu Gast. Weitere Gruppen reisen in die VR Polen, in die CSSR und nach Ungarn. 9999888880- : JiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiim iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiih AUF DER STATION 65 DER UNIVERSITÄTSHAUTKLINIK. Von links nach rechts Stationsarzt Diplom-Me diziner H.-J. Glander, Schwester Erika Schindler und Oberschwester Hannelore Schwinger bei der Visite. Foto: Brandt gliedern der Gewerkschalls gruppe Gelegenheit zu geben, sich mit den Aufgaben vertraut zu machen. Eine schlechte Vorbe reitung hätte für die Schwestern der Station eine zu große Bela stung bedeutet, da die Mehrzahl verheiratet ist und mehrere Kin der hat. Zur Vorbereitung teilte Stations arzt H.-J. Glander auch noch fol gendes mit: „Wir hatten den zentralen Anleitungskatalog stu diert und festgestellt, daß er haupt sächlich auf Probleme von Pro duktionsbetrieben abgestimmt war. Darum stellten wir nach Konsultation mit der Universi tätsgewerkschaftsleitung einen eigenen Arbeitsplan zusammen, der sich auf die konkrete Situa tion in unserem Bereich stützt.“ Im März wurde es dann kon kret. Die erste Veranstaltung fand zu dem Thema „Die Verbesse rung der Arbeits- und Lebens bedingungen — Forderung des VIII. Parteitages“ statt. Gründ liche Vorbereitung war Voraus setzung für das allgemein hohe Interesse. Eine Schwester der Station 65 sagte: „Als wir die Schule das erste Mal durchgeführt hatten, waren wir endgültig davon über zeugt, daß sie eine gute Sache ist. Wir hatten alle eifrig diskutiert und unsere Gedanken ausge tauscht. Das Studium der Doku mente des VIII. Parteitages und von Regierungsbeschlüssen zahlte sich aus. Jeden Monat behandeln wir nun ein anderes Thema. „Schulen der sozialistischen Ar beit" — diese Bezeichnung ist in unserer Republik zu einem Be griff geworden. Man hört von ihnen in Produktionsbetrieben und Instituten, in Kliniken und Insti tutionen. Arbeiter, Angestellte und Angehörige der Intelligenz beschäftigen sich in ihnen mit Fragen des Marxismus/Leninis- mus, studieren dazu die Klassi ker, diskutieren gegenwärtige politische Probleme und beschäf tigen sich mit Fragen ihrer tägli chen Arbeit. Auf Station 65 der Universitäts- Hautklinik der Karl-Marx-Uni versität hat man diese Entwick lung aufmerksam verfolgt, und im Januar dieses Jahres entschloß man sich, in der Gewerkschafts gruppe eine solche „Schule der sozialistischen Arbeit“ zu grün den. Der Leiter der Schule. Stations arzt Diplom-Mediziner H.-J. Glan der, erzählte dazu: „Im Oktober des vergangenen Jahres errangen ■wir nach großer Anstrengung den Titel .Kollektiv der soziali stischen Arbeit“. Alle sechzehn Mitarbeiter der Station waren auf diesen Erfolg sehr stolz. Doch wir wollten uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Darum be schlossen wir Anfang des Jahres, eine .Schule der sozialistischen Arbeit“ zu gründen und so unse ren Titel zu verteidigen.“ Das Kollektiv stürzte sich nicht planlos in die Realisierung dieser Aufgabe, sondern ging Schritt für Schritt vor, um so allen Mit Einer von uns fungiert als Dis kussionsleiter und hält auch den Einführungsvortrag. Aber natür lich vergessen auch die anderen die Vorbereitung nicht. Jeder kann das Material in Ruhe stu dieren, da der nächste Komplex immer im Vormonat bekannt ist. Na, und das Lernen hat sich wirklich ausgezahlt, denn nun verstehen wir viele Probleme in Arbeit und Politik besser.“ Das erste Halbjahr und damit die erste Etappe ist zu Ende. Die „Schule der sozialistischen Ar beit“ ist ein Erfolg. Doch das Kollektiv um Diplom-Mediziner H.-J. Glander will noch aktiver und wirksamer- werden. Es will die anderen mitreißen — es soll nicht nur eine solche Schule an der Klinik geben. „Dabei wollen wir Erfahrungen nutzen, die wir im FDJ-Studien- jahr machten, als wir durch ein attraktives und bildendes Pro gramm ein Beispiel gaben. — Das nächste Thema wird übrigens auf den Entwurf unseres neuen Jugendgesetzes eingehen, der schon jetzt lebhaft von uns dis kutiert wird. Und auch sonst haben wir viel vor“, — sagte Stationsarzt Glander. Sicher werden die Schwestern auf Station 65 auch dieses Ziel erreichen. Wir wünschen ihnen und ihrem Leiter (er eröffnet in dieser Woche sein Promotionsver fahren) viel Erfolg. E.-M. Brandt EINE mE»““ EINEN MUSIKALISCHEN ABEND führte die Sektion Mathematik vergangene Woche in der Hochschule für Musik durch. Veranstalter waren die Sektionsleitung, Sektionsgewerkschaftsleitung und die Leitung der FDJ-Grundorganisation. Als Sänger trat besonders Roland Mildner, begleitet von Johannes Maul, hervor (Bild rechts). Im Anschluß an den klas sischen Teil stellte der FDJ-Singeklub der Sektion sein Programm vor (links). aliliiIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Wer kennt sie? 960000 Bücher in einer Hand SCHON UBER 20 JAHRE arbeitet Adolf Grübler im Magazin der Universitäts bibliothek. Für seine gute Arbeit wurde er als Aktivist ausgezeichnet. Fotos: Swietek 200 Bände täglich, das sind 1000 Bände wöchentlich, das sind 4000 im Monat und 48 000 im Jahr. Summa summarum hat Adolf Grübler wäh rend seiner 20jährigen Dienstzeit in der Universitätsbibliothek 960 000 Bücher in der Hand gehalten. Ein Laie wird schier von der Masse gebundenen Wissens erdrückt, die im Magazin auf Regalen bis zur Decke gestapelt ist. Man fühlt sich verloren und gefangen wie in einem Laby rinth. Adolf Gräbler, der Magazin meister, weiß auf Anhieb den Platz jedes Buches. Wehe, wenn es aus Versehen an einen falschen Platz gestellt wurde. Jahre können verge hen, ohne daß man es wiederfindet. Wieviel Sorgfalt und was für eine Gedächtnisleistung sind notwendig, damit solche Pannen vermieden wer den! Die Universitätsbibliothek be sitzt Literatur in 60 Sprachen. Auch da findet sich Adolf Gräbler zurecht. Er erzieht Lehrlinge, leitet ein Kol lektiv und hat viele Jahre als BGL- Mitglied die Interessen seiner Mit arbeiter vertreten. Sein Hobby ist die Botanik. Früher arbeitete Adolf Gräbler als Gärtner. Heute beschäftigt er sich vorwie gend nur noch theoretisch mit der Botanik. Viel Zeit für sein Hobby bleibt nicht. Er wohnt außerhalb von Leipzig und braucht täglich vier Stunden für den Dienstweg. Seine Kollegen sagen von ihm: „Adolf Gräbler ist der bestgeeignete Mann für das Magazin: sorgfältig, fleißig und zuverlässig.“ Dorothea Busch Kunstschätze derKMU I Humanisten des 15. Jahrhunderts Porträt nach Ghirlandajo Ein interessantes Bildzeugnis der Verbreitung des Humanismus / Wiedergabe eines bedeutenden Werkes der florentinischen Wandmalerei Wenn im kommenden Jahr die neue gesellschaftswissenschaftliche Zweig stelle der Universitätsbibliothek im Gebäudekomplex am Karl-Marx- Platz eröffnet werden wird, dann ist die Bibliothek an ihren einstigen Ausgangsort zurückgekehrt. Be fand sich doch die Universitätsbi bliothek bis zum Abbruch 1893 in dem 1511—1513 westlich an die Klausur des Dominikanerklosters angefügten Bibliotheksflügel. Zur Ausstattung dieser „Pauliner Biblio thek“ gehörten neben den erhalte nen Wandmalereien Bildwerke und vor allem Gemälde. Unter ihnen das heute zu betrachtende Bild. Es er weckt unser Interesse weniger durch seine künstlerische Qualität, als vielmehr durch die Tatsache, daß es ein überaus bedeutendes Werk der florentinischen Wandmalerei des späten Quattrocento im Ausschnitt wiedergibt und mit einer charakte ristischen Landschaftsdarstellung der altdeutschen Malerei verbindet. Das Gemälde zeigt in seiner unteren Hälfte, das Bildformat in der Breite füllend, die Brustbilder von vier Männern. Drei tragen einen roten talarartigen Mantel, der vierte einen schwarzen. Auf den Köpfen haben gelo Poliziano (1454/1494) war der bedeutendste italienische Dichter des 15. Jahrhunderts. Er führte di Textkritik in die klassische Philolo* gie ein. Seine Werke verherrlichen die Familie Medici, sie zeichnen sich durch vollendete Eleganz aus; Chri| stoforo Landino endlich hatte durch seinen Kommentar zu Dantes „Gött licher Komödie“ Berühmtheit er langt. Der deutsche Maler kopierte ein Detail eines Wandgemäldes von Domenic Ghirlandajo (1449/1494) aus dem Jahre 1490. (Es handelt sich um einen Ausschnitt der Chorsammlung de? Kirche von Santa Maria Novella in Florenz, aus der „Verkündigung de Engels an Zacharias“. In die als Genreszenen aufgefaßten Darstellung gen aus dem Leben der Maria und Johannes des Täufers hat Ghirlan" dajo viele Porträts zeitgenössische» Männer und Frauen eingefügt). Ein eigenständige Zutat des Malers ist die Landschaft in der oberen Hälfte des Bildes. Die Architekturelemente der dargestellten Fachwerkhäuser weisen auf Landschaften der fränkig sehen Malerei am Ende des 15. Jahr hunderts hin. Die komplizierende Zusammenfügung italienisch-renaiss sie weiche Kappen, je zwei von roter und schwarzer Farbe. Sie sind in einer Unterhaltung begriffen. Eine Inschrift auf der Rahmenleiste be nennt diese Männer. Sie heißen „Marsilius Ficinius / Christophorus Landinus / Angelus Politianus / De metrius Grecus“. Wir begegnen also auf dem Bilde Hauptvertretern des Florentiner Humanismus aus dem Zeitalter des Lorenzo Medici, den man den „Prächtigen“ nannte: Mar silio Ficino (1433/1499) übersetzte die Werke Platos und Plotins ins Latei nische, versah sie mit Kommentaren und trug entscheidend zur Verbrei tung des Neuplatonismus innerhalb des Florentiner Humanismus bei; An ¬ sancistischer und altdeutsch-spät gotischer Vorlagen hat ein offenbar bewußt altertümelnder deutscher Maler in der Mitte des 16. Jahrhun- derts vorgenommen. Unser Bild ist ein interessantes Bildzeugnis der Verbreitung des Humanismus. Bemerkenswert ist es auch dadurch, daß es einen offen bar verbreitet gewesenen Bildtyp repräsentiert, ist doch von ihm eine zeitgenössische genaue Wiederho lung bekannt. Dipl.-Phil. Rainer Behrends, Kustos der Kunstsammlungen Rezension Historische Instrumente erklangen Über das Musikinstrumenten-Mu- seum wird heute in Zusammenhang mit dem 8. Kammerkonzert, das in Verbindung mit dem Fachbereich Musikwissenschaft durch die Kam mermusikvereinigung für Alte Mu sik am Musikinstrumenten-Museum durchgeführt wurde, berichtet. Ihr gehören nur Lehrkräfte des Fachbe reiches, so die Sängerinnen Ursula Segschneider (Sopran), Eleonore Petzoldt-Hermann (Alt), Dr. Renate Völkel (Violine), Dr. Hans-Joachim Köhler (Cembalo und Hammerflü gel) und die Studentin Eve Silge (Violoncello) an. Als einziger Gast wirkte Karl Oppelt (Violine) mit, ein ehemaliger Student des Fachbe reichs. Die Bedeutung des Konzertes lag nicht nur darin, daß die dargebo tene Altitalienische Kammermusik des 18. Jahrhunderts historisch ge treu und lebendig interpretiert wurde, sondern auch darin, daß das benutzte Instrumentarium aus wert vollen historischen Instrumenten bestand, die sonst nur in der Schau sammlung zu sehen sind. Folgende Instrumene aus dem Mu seumsbestand wurden benutzt und ließen das Konzert zu einem höchst interessanten Abend hinsichtlich wissenschaftlich fundierter Auffüh rungspraxis und historischem Klang- erlebnis werden: Violinen von Mat thias Klotz .(Mittenwald 1713) und Poalo Antonio Testore (Mailand 1740), sowie ein Violincello des be deutsamen Füssener Meisters Johann Anton Gedler aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (um 1770). Als Generalbaß-Instrument diente ein wundervoll erhaltenes und vorbild lich restauriertes italienisches Cem balo von Antonio Migliai (Florenz 1701). Daneben erklang die wohl größte Kostbarkeit des Leipziger Musikinstrumenten-Museums: der nach unserer Kenntnis älteste und unverfälscht erhaltene Hammerflü gel der Welt Bartolomeo Cristoforis vom Jahre 1726, dem Erfinder der Hammertechnik. Auf diesem „Piano e Forte“ wurden Sonaten von An tonio Piatti und Domenico Scarlatti zu Gehör gebracht. Das Kammerduett „Son io, barbara donna“ von Francesco Durante wurde in zwei Fassungen vorgeführti zunächst ohne und dann mit Verzie rungen des Komponisten, wie auch bei dem Adagio-Satz aus der Corelli- sehen Violin-Sonate erst die Fassung ohne Zusätze (was im 18. Jahrhun dert undenkbar war) erklang und anschließend die Fassung mit den Auszierungen „comme il les joue“ — „wie er (Corelli) sie spielt“, Amster dam um 1715. Dr. Karl-Heinz Viertel
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