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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 17.1973
- Erscheinungsdatum
- 1973
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197300000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19730000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19730000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 17.1973
-
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- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 9, 1. März 1
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- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1
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- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1
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- Ausgabe Nr. 37, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 25. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 15. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 22. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 29. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 6. Dezember 1
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-
Band
Band 17.1973
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*■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■ Mit goldenen Lettern in der Chronik: ===•==========••==•••=============•===••=•••-••••# Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Georg Moyer Altmagnifizenz Genosse Prof. Dr. sc. Dr. h. c. mult. Georg Mayer stand von 1950 bis 1963 als Rektor an der Spitze der Karl-Marx-Universität, Georg Mayer wurde am 26. Dezem ber 1892 in Horb/Neslar geboren. Er studierte Geschichte, Philosophie und Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Tübingen, Halle-Witten berg, Würzburg und Gießen, promo vierte 1921 zum Dr. rer. pol. und ha bilitierte sich 1928. In der 1930 ge gründeten „Arbeitsgemeinschaft zum Studium der russischen Planwirt schaft", beschäftigte er sich mit Pro blemen der Ablösung des Kapitalis mus durch den Sozialismus. 1932 fuhr er fünf Wochen zu seinem ersten Studienaufenthalt in die Sowjetunion. Der Gießener Privatdozent für wirt schaftliche Staatswissenschaft Georg Mayer wurde zum erbitterten 1 Gegner des Faschismus. Die Nazis entzogen ihm die Lehrberechtigung und stell ten ihn unter Gestapooufsicht. Nach dem Kriege wirkte Prof. Mayer zunächst in Hessen vergeblich für die Sozialisierung der Grund stoffindustrie, Im Jahre 1948 folgte er dem Ruf an die Leipziger Universität. Unter seinem Rektorat wurde die entscheidende Etappe in der Entwick lung der Alma mater Lipsiensis ein geleitet. Durch seine Ausstrahlungs kraft gelang es ihm, die Mitarbeiter der Universität anzuspornen, ihr Be stes zur Gestaltung der DDR zu geben. Bleibende Verdienste erwarb sich Altmagnifizenz Mayer mit der Forde rung des Arbeiter- und Bauernstu- diums. Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Gustav Hertz Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Gustav Hertz, der am 22. Juli 1887 in Ham burg geboren wurde, hatte von 1954 bis 1961 das Amt des Direktors des Physikalischen Instituts und einen Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Karl-Marx-Universität inne. Gustav Hertz promovierte 1911 in Berlin zum Dr. phil. und habilitierte im Jahre 1918. 1925 berief ihn die Universität Halle zum ordentlichen Professor. In den vorangegangenen Jahren kam er durch seine Forschun gen zu äußerst bedeutenden Er kenntnissen auf dem Gebiet der Atomphysik. Im Jahre seiner Berufung wurde ihm der Nobelpreis verliehen. Besonders fruchtbar für seine For schungen und seine persönliche Ent wicklung waren die Jahre seines Schaffens in der UdSSR. Hier arbei tete Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hertz von 1945 bis 1954 in einem Forschungs labor. Er erhielt unter anderem den Staatspreis der Sowjetunion. Nach seiner Rückkehr in die DDR setzte er seine Forschungen als Di rektor des Physikalischen Institutes fort. Von seinen hervorragenden Lei stungen zeugen auch hier zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Es seien nur der Nationalpreis, den er 1955 erhielt, der Vaterländische Ver dienstorden in Gold, der Titel „Her vorragender Wissenschaftler des Vol kes" und der Orden „Banner der Ar beit" genannt. Bezeichnend für sein unermüdliches Schaffen ist auch sein Wirken als Mitglied der Kommission zur friedlichen Anwendung der Atom energie. Prof. Dr. sc. Artur Lösche Prof. Dr. sc. Lösche, der am 20. Ok tober 1921 in Leipzig geboren wurde, blieb seiner Heimatstadt treu. Er be suchte hier die Schule bis zur Reife prüfung und nahm 1940 ein Studium an der Alma mater Lipsiensis in der Fachrichtung Physik auf, das er 1948 mit dem Diplom abschloß. Nach meh reren Jahren Tätigkeit als Assistent promovierte Artur Lösche 1949 zum Doktor der Philosophie, 1953 habili tierte er sich und 1955 wurde er zum Professor mit Lehrauftrag an der Karl-Marx-Universität ernannt. Besondere Verdienste erwarb sich Professor Artur Lösche auf dem Ge biet der Forschung. Hiervon zeugen zahlreiche Veröffentlichungen, zum Beispiel die über Kerninduktion. Für seine überragenden Leistungen auf dem Gebiet der Experimentalphysik wurde ihm der Nationalpreis der Deutschen Demokratischen Republik verliehen. Prof. Dr. sc. phil. Lösche ist seit September des Jahres 1969 als or dentlicher Professor an der Sektion Physik der KMU Leipzig tätig, an de ren Entwicklung zu einer sozialisti schen Universität er durch seine Ar beit großen Anteil hat. Besonders beispielhaft ist die enge Zusammen arbeit Prof. Lösches mit führenden sowjetischen Wissenschaftlern, vor al lem der Shdanow-Universität Lenin grad. Prof. Lösche ist ordentliches Mit glied der Akademie der Wissen schaften der DDR. Im Februar 1971 wurde ihm der Grad eines Doktors der Wissenschaften verliehen. Prof. em. D. Dr. h. c. Emil Fuchs Prof. Lic. Dr. theol. h. c. Emil Fuchs war von 1949 bis 1954 als ordent licher Professor und bis 1958 als Di rektor des Religions-Soziologischen In stitutes in Leipzig tätig. Als Sohn eines evangelischen Geistlichen 1874 in Beerfeld/Baden geboren, absol vierte er das Gymnasium in Darm stadt und nahm dann ein Studium der lehrenden und forschenden Theo logie in Gießen auf, das er 1897 mit dem theologischen Examen beendete. Von 1931 bis 1933 ordentlicher Professor der Pädagogischen Aka demie Kiel und später in Berlin und Frankfurt am Main tätig. Vortrags reisen führten ihn in verschiedene Länder, u. a. nach England. Im Jahre 1949 folgte Prof. D. Dr, h. c. Fuchs einer Berufung an die Universität Leipzig. In seinem Schaf fen setzte er sich mit dem Problem des Christentums in der sozialisti schen Gesellschaft auseinander. Er erkannte frühzeitig, daß die huma nistischen Ideen der christlichen Lehre erst im Sozialismus verwirklicht wer den können und auch nur dann, wenn alle gläubigen Christen mit den fortschrittlichen Kräften des Vol kes um die Erhaltung des Friedens, den Aufbau und die Festigung der sozialistischen Gesellschaft kämpfen. Diese Überzeugung vertrat Prof. Fuchs ständig in seinen Vorträgen, Predigten und Werken. Sie kam auch in seiner Mitarbeit in der Weltfriedensbewe gung zum Ausdruck. Am 15. Februar 1971 verstarb Pro fessor Emil Fuchs kurz vor Vollendung seines 97. Lebensjahres. Prof. em. Dr. sc. Dr. h. c. Anton Arland Prof. Dr. phil. Dr. agr. h. c. Arland leitete von 1949 bis 1961 das Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüch tung. Am 20. Juli 1895 in Eisenbrod/ Nordböhmen geboren, studierte er an den Universitäten in Wien und Leipzig. Er erlangte 1924 das Diplom als Saatzuchtinspektor und legte das pädagogische Examen ab. Von 1924 bis 1933 lernte und arbeitete Anton Arland unter Professor Zade am In stitut für Pflanzenbau, dem späteren Zade-Institut. Als Prof. Zade, den Prof. Arland sehr verehrte, seiner jü dischen Abstammung wegen von dem faschistischen Regime aus der Uni versität vertrieben wurde, mußte auch er auf Grund seiner antifaschisti schen Haltung Leipzig verlassen. Er ging als Privatdozent an die Techni sche Hochschule Prag. Nach dem zweiten Weltkrieg war Prof. Dr. Dr. h. c. Arland kurze Zeit in der landwirtschaftlichen Praxis tä tig. Im Jahr 1946 erhielt er eine Be rufung als ordentlicher Professor mit einem Lehrstuhl für Acker- und Pflanzenbau an die Universität Leip zig. Prof. Arnold Arland widmete seine ganze Kraft dem Ringen um neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Pflanzenzüchtung und der Pflan zenproduktion. Die von ihm und seinen Mitarbeitern gewonnenen Er kenntnisse trugen in hohem Maße zu der positiven Entwicklung der sozia listischen Landwirtschaft bei und sein Vorbild spornte viele junge Forscher an, seinem Beispiel zu folgen. Prof. Arland ist Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Silber. AM 5. MAI 1953 herrschte großer Andrang vor der Leipziger Kongreßhalle. Damals bekam die Universität den Namen „Karl Marx" verliehen. Auf unserem Foto wird das Auto des Dichters Martin Andersen Nexö von Studenten umlagert. • . . wurden in den Jahren 1946-1953 die Bedingungen für die Verleihung des verpflichtenden Na mens „Karl-Marx-Universität“. So spielten z. B. im Zuge der ersten Hochschulreform die Sonderreife- Prüfungen für Arbeiter- und Bauern studenten eine wichtige Rolle. Sie Wurden von dem damaligen Studen tenrat mit seiner bürgerlichen Mehrheit unter dem Vorsitz von Na- tonek heftig bekämpft. Den gut organisierten Aktionen der offen Segen das Arbeiterstudium auftre- 1 enden Studenten und ihren zahlrei- chen Helfern im Lehrkörper stellten wir die damals recht kampfesfreu- dige kleine Schar der Genossen und aktiven FDJler gegenüber; u. a. 'm Sommer 1947 in großen Ver- anstaltungen mit oft tumultartigen Auseinandersetzungen in der Kon- sreßhalle oder bei den öffentlichen Studentenratssitzungen an der Uni- Versität. Als bei einer solchen öffentlichen Sitzung im überfüllten Hörsaal 1 des Geschwister-Scholl-Hauses die Arbeiterstudenten und der Marxis- mus übel beschimpft und unsere Proteste von der reaktionären Mehrheit des Studentenrates miß- "ehtet wurden, verließen die Ge nossen und mit ihnen ein Teil der ■Studenten nach heftigen Auseinn- dersetzungen den Hörsaal und veran- stalteten sofort daneben im Hör- saal 2 eine Protestkundgebung, de- ten Resolution und Vorschläge die Leitung d'er Universität zu entspre chenden Maßnahmen veranlaßte. Es War für uns eine große Hilfe, daß wir solche Aktionen auch mit sowjeti schen Genossen der SMA beraten konnten. Auch kamen uns bei den damaligen Fakultätsräten der Ge sellschaftswissenschaftlichen Fakul tät die Erfahrungen im antifaschi stischen Kampf sehr zustatten; Ge nosse Rummelsburg hatte im 2. Weltkrieg als Offizier in der eng lischen Armee gegen den Faschis mus gekämpft, ich seit 1943 in der Sowjetunion zunächst bei Stalin grad und später im Nationalkomitee „Freies Deutschland“. Klassenkampf an der Universität Etwas andere Methoden erforder ten in den Jahren 1947—1953 die Einführung und Durchsetzung des Marxismus-Leninismus, zunächst in der Lehre und dann allmählich auch in der Forschung. Die großen Ver dienste meines damaligen Lehrers, Prof. Dr. G. Harig, sind in letzter Zeit wiederholt in der UZ gewür digt worden. Bei seinen' Vorlesun gen und den ersten Seminaren, an denen ich ab Herbst 1948 als Hilfs assistent mitarbeitete, kamen uns Lehrmaterialien aus der Sowjetunion und unsere Kenntnis der russischen Sprache sehr zustatten. Meine Ma nuskripte aus dreijährigem Studium Und Lehrtätigkeit in der Sowjet union waren mir damals eine große Hilfe. Auch pflegten wir von Anfang an den Erfahrungsaustausch zwi schen den Universitäten, damals vor allem mit der Universität Jena, an der Gen. Prof., Dr. W. Wolf bereits 1947 den ersten Lehrstuhl für dia lektischen und historischen Mate rialismus auf gebaut hatte. In diesen ersten Bemühungen um die Einführung der marxistischen Philosophie mußten wir uns auch inhaltlich mit den damaligen offi ziellen philosophischen Lehrveran staltungen bürgerlicher Philosophie- Professoren (Gadamer — damals Rektor, oder Litt oder H. Freyer) so wie den philosophisch stark betonten Fach-Vorlesungen von Medizinern (Prof. Bredt), Mathematikern (Prof. Kähler), Germanisten (Prof. Korff) u. a. auseinandersetzen. Gadamer benutzte 1947 gerne unsere Anfragen zu philosophischen Problemen im überfüllten Hörsaal zu spitzfindigen Ausfällen gegen den Marxismus. Die 1949 aus der westlichen Emigration an die Universität berufenen Pro fessoren E. Bloch und H. Mayer, die später unsere Republik wieder ver rieten, haben mit ihrem Pseudo- Marxismus diese Auseinanderset zungen noch erschwert. Genossen halfen Eine wesentliche Hilfe bedeuteten damals erste administrative Maß nahmen von Seiten des Senats und der damaligen Fakultätsräte zur Einführung marxistischer philoso phischer Lehrveranstaltungen und Prüfungen bereits im Studienjahr 1950/51 an fast allen Fakultäten. Un ter der Führung aktiver Genossen unterstützte die damals große Akti vität der FDJ mit ihren wiederhol ten Anträgen die oft hart umkämpf ten Beschlüsse in den Fakultätsräten und im Senat, wo Schritt um Schritt Mitglieder der Partei als staatliche Leiter und Studentenver treter Gehör sowie Sitz und Stimme erhielten. Es waren echte Kraftpro ben mit der inzwischen mehr aus dem Hinterhalt schießenden Reak tion, als mit dem Herbstsemester 1950 Vorlesungen im dialektischen und historischen Materialismus für alle Studenten in Massenveranstaltungen in der damaligen Mensa „Naumann- bräu“ begannen. Es war so, daß abends Alo Koll und Brigitte Rabalt mit ihrem Tanzorchester das Podium und Mikrofon besetzten, früh mit marxistischen Philosophie-Vorlesun gen vor 500—700 Studenten im Wech sel Prof. Harig (bis Dez. 1950) für Naturwissenschaftler und ich für mehrere gesellschaftswissenschaft- liehe Fakultäten. Für die Organisa tion und nötige Disziplin in diesen Massenveranstaltungen sorgte die FDJ. In dieser Mensa fand übri gens auch 1951 das erste marxisti sche Kolloquium für den Lehrkörper statt. Fast 100 Wissenschaftler, unter ihnen zahlreiche namhafte bürger liche Professoren, folgten unserer Einladung zur philosophischen Dis kussion über den Marxismus, insbe sondere über die Unendlichkeit der Welt. So wär seit 1946 in systema tischer Arbeit unter der Führung der Partei der Boden vorbereitet worden zur Durchführung der 2. Hochschulreform, deren Schwer punkt der Beginn des systematischen Studiums des Marxismus-Leninis mus war. Ideologischer Kampf um die Namensgebung Ein Feld echter Klassenauseinan dersetzung, vor allem im Senat und in den Fakultätsräten, war auch in den Jahren 1952 und 1953 die Vor bereitung der Namensgebung. Da wurde von einigen bürgerlichen Gruppen eifrig die fast 500jährige Geschichte der Universität studiert, um Namen aus der feudalistischen und kapitalistischen Vergangen heit vorzuschlagen. Es war nicht einfach, für die Auseinandersetzung die proletarischen, antifaschistischen und marxistischen Traditionen an der Universität freizulegen und die sen bürgerlichen Vorschlägen gegen überzustellen. Vor allem in der Se natskommission zur Vorbereitung des neuen Universitäts-Statuts, das Modell-Charakter für die DDR er halten sollte, waren Prinzipienfestig keit und taktisches Geschick in der Verhandlungsführung notwendig. Dabei konnten wir vom damaligen Rektor Genossen Prof. Dr. G. Mayer viel lernen und auch der Staatssekre tär Genosse Prof. Dr. G. Harig half vielseitig. Wie sehr der Klassengeg ner in Westdeutschland am politi schen Ringen um die Namens gebung Anteil nahm, möge eine Episode verdeutlichen. Der bürger liche Dekan einer Fakultät wurde von seinen imperialistischen Hinter männern auf einer Tagung in West deutschland scharf kritisiert, weil er zu ‘ dem einstimmigen Senats beschluß zur Namensgebung der Karl-Marx-Universität beigetragen habe. Er soll sich damit herausgere det haben, daß er während der ent scheidenden Abstimmung auf der Toilette war. Wenig später hat er dann auch unsere Republik verra ten. Aber alle Machenschaften der Gegner der sozialistischen Entwick lung an der Universität konnten er folgreich zunichte gemacht werden. Die fortschrittlichen Kräfte hatten sich durchgesetzt und die große Mehrheit für den neuen Weg als so zialistische Karl-Marx-Universität gewonnen. Es war für uns alle eine große Freude und ein echtes Erfolgserleb nis, als vor 20 Jahren unter der be- geisterten Zustimmung der fast 20 000 Universitätsangehörigen sowie gro ßer Teile der Bevölkerung Leipzigs und vieler fortschrittlicher Kräfte in der ganzen Welt unsere alma ma ter den Ehrennamen „Karl-Marx- Universität“ erhielt. UZ 17/73, Seite 5
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