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voIqmesevibaA Atomkrieges ausgesetzt ist, wie die Länder ihrer mili tärischen Verbündeten in Europa. Die zunehmenden wirtschaftlichen Krisenerscheinungen in den Vereinig ten Staaten, von Nordamerika und den größten NATO- Ländern in Europa und der damit verbundene ver schärfte Konkurrenzkampf der Monopole; die erfolg reiche Befreiungsbewegung in den Kolonien, die große Truppenkontingente der Imperialisten bindet und ihre Rohstoffversorgung gefährdet; die zunehmende Volks bewegung unter Führung der Arbeiterklasse gegen die Atomkriegsvorbereitungen in den NATO-Ländern dies alles offenbart mit aller Deutlichkeit die Schwäche der NATO und hindert die aggressiven Kräfte daran, ein heitlich und geschlossen zu handeln. Die zunehmende politische, ökonomische und besonders auch militärische Überlegenheit der Sowjetunion und der anderen sozia listischen Länder, die eindeutige militärisch-technische Überlegenheit auf den wichtigsten Gebieten, das rasche Entwicklungstempo der Volkswirtschaft unter streicht das veränderte Weltkräfteverhältnis und drückt der gesamten militärpolitischen Situation seinen Stempel auf. Es ist heute unbestreitbar, daß die Frie densoffensive der Sowjetunion die Pläne der aggressi ven Kreise entlarvt und die Weltöffentlichkeit auf jene Kreise orientiert, die, ohne die reale Lage zu beachten, die Politik des Krieges und der Provokationen fort setzen wollen. Unter dem Eindruck dieser Tatsachen ent wickeln die führenden Militärkreise der USA eine neue Strategie, die man als Eingeständnis für die Unter legenheit der NATO gegenüber den sozialistischen Staaten bewerten kann. Ihre neuen strategischen Ge danken sind mit wenigen Sätzen umrissen: Da das Risiko für die USA in einer Auseinander setzung mit der Sowjetunion zu groß ist, muß künftig versucht werden, das sozialistische Lager durch be grenzte Kriege, an denen die USA nicht beteiligt sind, schrittweise aufzurollen. Zu diesem Zweck ist die Untergrund- und Wühlarbeit in den sozialistischen Ländern zu verstärken, und alle NATO-Partner sind mit Atomwaffen auszurüsten. Dazu existiert das NATO-Geheimdokument „MC 70“, das vorsieht, in Europa 210 Abschußrampen für USA- Mittelstrecken-Raketen einzurichten, die europäischen NATO-Streitkräfte mit amerikanischen Kurzstrecken- Raketen auszurüsten und in Mitteleuropa 30 mit Atom waffen ausgerüstete Kampfdivisionen zu schaffen. Die führende militärische Kraft wird dabei in zunehmen dem Maße den deutschen Militaristen in Westdeutsch land übertragen. Diese Versuche, den europäischen NATO-Verbündeten eine neue Strategie aufzuzwingen, lassen unschwer die Absicht erkennen, die westeuro päischen Verbündeten in kriegerische Abenteuer hinein- zuzerrren und sie dann in Stich zu lassen. Diese neuen Pläne sind genau so gefährlich wie die alten. Provo zierte lokale Konflikte können sich sehr schnell zu Kriegen ausweiten, die den ganzen Erdball umfassen. Als Marxisten sind wir klug genug zu erkennen, daß sich jede Strategie der Imperialisten, wie sie sich auch nennen mag, gegen die Arbeiter-und-Bauern-Macht in den sozialistischen Ländern richtet und durch die poli tische, ökonomische und militärische Überlegenheit unseres Lagers zunichte gemacht werden muß. Die Strategie des sogenannten „begrenzten Krieges“ wird an der Einheit und militärischen Stärke des sozialisti schen Lagers scheitern. Die militärpolitische Lage, wie sie sich uns gegenwärtig darstellt, widerspiegelt die gesellschaftliche Überlegen heit des sozialistischen Weltsystems. Die militär politische Lage ist kompliziert und wird ständig kom plizierter durch die vielfältigen Versuche der Imperia listen, im Nahen Osten, in Nordafrika und Ostasien neue Kriegsherde zu schaffen. Aber es bestehen auch heute militärische Garantien, die Kriege unmöglich machen und mit Hilfe des politischen und. ökonomi schen Kampfes den Prinzipien der friedlichen Koexi stenz im Weltmaßstab Geltung verschaffen. Aus den vielen Überlegenheitsfaktoren auf militäri schem Gebiet sei hier nur der militärisch-ökonomische Faktor sowie die Standortverteilung der Industrie herausgenommen. Das militärische Potential ist untrennbar mit der wirt schaftlichen, wissenschaftlichen und technischen Ent wicklung, also demzufolge mit der Entwicklung und dem Wachstum der Produktivkräfte eines Landes oder meh rerer Länder verbunden. Abstrakte Zahlenvergleiche, wie sie in der NATO-Propaganda zum Ausdruck kom men, die ihre Überlegenheit beweisen wollen, sind unwissenschaftliche Effekthascherei. Selbstverständlich verfügen die NATO-Länder in ihrem Hinterland über ein sehr umfangreiches ökonomisches Potential, das ausreicht, ihre Truppen mit einer großen Menge an Waffen, Munition und Geräten auszurüsten. Auch ihre Wissenschaft und Technik sind, wenn auch im Niveau von der Sowjetunion überflügelt, hochentwickelt und in der Lage, umfangreiche Mengen von atomaren Waf fen und anderen Kampfmitteln herzustellen. Die imperialistische NATO leidet aber an einigen poli tisch-ökonomischen Gebrechen und geographischen Nachteilen, die sich ungünstig auf ihre strategische Lage gegenüber den Ländern des Sozialismus auswir ken. Die sozialistische Gesellschafts- und Staatsordnung bildet die Grundlage für die politische, ökonomische und militärische Stärke der Länder des sozialistischen Weltsystems. Die wissenschaftliche Weltanschauung des • Marxismus-Leninismus und ihre schöpferische Anwen dung und Weiterentwicklung berücksichtigen die gesell schaftlichen Entwicklungsgesetze. Diese Tatsache wider spiegelt sich unter anderen auch in der militärisch ökonomischen Überlegenheit des sozialistischen Lagers. Das Entwicklungstempo der sozialistischen Volkswirt schaft ist auch bei den größten Anstrengungen der Im perialisten nicht mehr einzuholen. Die im letzten Jahr veröffentlichten Berichte verschiedener amerikanischer Untersuchungskommissionen, die das Kräfteverhältnis USA — SU untersuchten, kamen zu der bemerkens werten Feststellung, daß 1. die SU über einen Vorrat an Kernwaffen verfügt, der groß genug ist, einen entscheidenden Schlag gegen die Versorgungszentren in Europa und in den Vereinigten Staaten von Amerika zu führen; 2. die SU alle Typen von einsatzfähigen Kurz-, Mittel und Langstreckenraketen besitzt, besonders aber interkontinentale ballistische Raketen, die als Trä ger atomarer Waffen Verwendung finden und denen die USA nichts Gleichwertiges entgegensetzen kann. Die sowjetische Flugzeugindustrie hat die Kapazi tät der amerikanischen überschritten und verfügt über hochwertige Typen von Jägern, die die Ein satzmöglichkeiten der amerikanischen Luftstreit kräfte über den sowjetischen Luftraum sehr stark einschränken; 3. der Ausbildungsstand der sowjetischen Armee, die hohe Moral ihrer Soldaten und die Ausrüstung mit herkömmlichen Waffen, wie Panzer, Artillerie und Handfeuerwaffen, ist denen der Streitkräfte der NATO überlegen. Diese Entwicklung der militäri schen Kräfte der SU war möglich dank der Vorzüge der sozialistischen Produktionsweise und des brü derlichen Zusammenwirkens der sozialistischen Völkerfamilie unter Führung der SU. Auch die übrigen sozialistischen Länder entwickeln im schnellen Tempo ihre Volkswirtschaft und tragen zur Stärkung des Verteidigungspotentials des sozialistischen Lagers bei. Das militärökonomische Potential ist mit der Standort verteilung der Industrie zu betrachten. Im Gegensatz zu den Industrieanlagen der großen kapitalistischen Mächte verteilt sich das Wirtschaftspotential der stärk sten sozialistischen Großmächte, der SU und China, auf weite Räume. Bei Ausbruch eines dritten Weltkrieges würde dieser riesige Räume erfassen. Der massenhafte Einsatz von Kampfmitteln, besonders auch atomarer Waffen, wäre für die Auseinandersetzung charakte ristisch. In das Operationsgebiet der Luft- und See streitkräfte würden auch die USA unmittelbar einbe zogen. (Der Bericht über diesen Vortrag wird in der nächsten Num mer mit einer Darstellung der militärökonomischen Verhält nisse im NATO-Lager fortgesetzt.)