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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 18.1974
- Erscheinungsdatum
- 1974
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197400002
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19740000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19740000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 18.1974
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Band 18.1974
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Seine Ideen Ce Thälmanns revolutionierten Arbeiten Fundgrube wertvoller Gedanken ■ ■ die ■ ■ ■ ■ ■ ■ Neuere Forschungen haben im Detail ■ Prof. Dr. Helmut Seidel N ■ ii Arbeiterklasse und drittens aus bewußtseinsbildenden Funktion Schichtlicher Kenntnisse. sens können für ein mit Vernunft begabtes Wesen keine Geltung be sitzen. Verlust der Freiheit ist es, wenn die menschliche Vernunft Ge bote und Gesetze annimmt, die den Charakter der Äußerlichkeit tragen. Nur aus der Innerlichkeit, der selbstbewußten Vernunft können Gesetze moralischen Handelns ab geleitet werden. Man lernt Erich Weinert besser ver stehen, wenn man die Reden und Artikel Ernst Thälmanns kennt. Wer den Artikel, aus dem das Zitat ent nommen worden ist,-vollständig le sen will, ist weder auf die selten ge wordene Original- noch auf die kostspielige und demzufolge eben falls seltene Mailänder Reprint ausgabe der „Inprekorr" angewie sen. Er findet ihn neben 14 weite ren Reden und Artikeln des Vorsit zenden der KPD in einem handli chen Sammelband, den der Dietz- Verlag rechtzeitig im Hinblick auf den 30. Jahrestag der Ermordung Ernst Thälmanns herausgebracht lat. Das ist sehr zu begrüßen, da die Bände I und II „Reden und Auf sätze zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung" bereits in den Jahren 1955 und 1956 erschienen sind. Wenn so auch die eine oder andere Arbeit Ernst Thälmanns nach 1945 nicht das erste Mal veröffent- icht worden ist, findet das Buch dennoch großen Anklang. Heraus geber und Verlag haben die aus den Jahren 1925 bis 1933 stammen den Artikel und Reden unter das Thema „Geschichte und Politik" ge stellt. Wir wissen heute, daß die Partei der Arbeiterklasse, die SED, seit ihrer Gründung der Geschichte hre besondere Aufmerksamkeit zu teil werden ließ. Das erklärt sich einmal aus der Stellung des histori schen Prinzips innerhalb des Marxis mus-Leninismus, zweitens aus der Bedeutung historischer Erkenntnis ür die Ausarbeitung einer wissen schaftlichen Politik, einer wissen schaftlichen Strategie und Taktik der „Arbeiter horch, sie ziehen ins Feld Und schrein: Für Nation und Rasse.' Das ist der Krieg der Herrscher der Welt Gegen die Arbeiterklasse; Denn der Angriff gegen die Sowjetunion Ist der Stoß ins Herz der Revolution, Und der Krieg, der jetzt durch die Länder geht, der ge ¬ ht der Krieg gegen Dich, Prolet!" Eine Strophe aus dem Gedicht Erich Weinerts „Der heimliche Auf marsch“. Hans Eisler hat es vertont. Die Interpretation durch Ernst Busch ließ es zu den stärksten politischen Liedern der Weimarer Republik werden. Im gleichen Jahr, in dem das Gedicht entstand, 1927, schrieb Ernst Thälmann in dem Organ der Kommunistischen Internationale „Internationale Pressekorrespondenz": „Das internationale Proletariat ver läßt sich nicht auf die Friedens beteuerungen der Bourgeoisie, die öffentlich und heimlich fieberhaft zum Kriege rüstet. Die kommunisti schen Parteien in allen Ländern werden alle Kräfte mobilisieren zum Sturz der Bürgerblockregierun gen, zum Sturz jener Kräfte, die zum reaktionären Kriege rüsten, zum Kampf für Arbeiter-und-Bauern- Regierungen, die der Sowjetunion die Hand zum brüderlichen Bunde reichen werden". der Vernunft an, infolge dessen sich deren Unvernünftigkeit offen barte. Er unterwarf Verstand und Vernunft selber der Kritik, prüfte deren Vermögen und Grenzen. Diese Wendung ist deshalb von höchstem Interesse, weil hier nicht mehr die bürgerliche Vernunft die unvernünf tige Feudalität kritisiert, sondern weil hier die bürgerliche Vernunft der Kritik unterworfen wird, aller dings vom Standpunkt der bürger lichen Vernunft selber. Diese grund legende Ausgangsposition mußte gerade dank der bewunderungs würdigen Konsequenz Kants zu den Widersprüchen führen, die die Kantsche Vernunftskritik charakteri sieren: Materialistische Positionen Kants widesprechen seiner subjek tiv-idealistischen Grundtendenz, das Erfahrungswissen, dessen Objektivi tät (Notwendigkeit und Allgemein gültigkeit) Kant zu begründen ver- transzendenten, unbewiesenen We- sucht, hat Apriorismus zur Voraus- bewiesen, daß auch für die Kommu nistische Internationale und die KPD als eine ihrer Sektionen von Anfang an ein positives Verhältnis zur Ge schichte charakteristisch war. Ihre be sten Vertreter wurden ihr in dem drei- ach genannten Sinn gerecht, wobei sie in den Klassikern des Marxismus- .eninismus bewährte Vorbilder fan den. Für Ernst Thälmann waren wie ür die KPD insgesamt „Jubiläen . . . nicht leere Gedenktage, sondern Richtlinien für den Klassenkampf; Leitfäden für die Aktion". Ihn interessierte an der Geschichte wie jeden revolutionären Führer nicht die Asche, sondern das Feuer. Es ist daher nicht verwunderlich, daß sein Interesse vor allem den proleta rischen Revolutionen in der Welt geschichte, der Pariser Kommune und besonders der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution, der Novemberre volution in Deutschland und der re volutionären Nachkriegskrise galt. Auch darin war er eins mit der Kom munistischen Internationale und der KPD. Die Oktoberrevolution nahm bereits in den ersten Jahren eine zentrale Stellung im Geschichtsbild der Kom munistischen Internationale und der KPD ein. Auch Ernst Thälmann kehrt immer wieder zur Oktoberrevolution zurück, wenn er die Strategie und Taktik der KPD erläutert. Sie ist der Maßstab für den Entwicklungsstand der revolutionären Arbeiterbewegung. Andere historische Ereignisse werden mit ihr verglichen und erscheinen da- durch in einem neuen Licht. Die Arbeiten Ernst Thälmanns enthal ten eine Fülle von wertvollen Gedan ken, die heute nichts an ihrer Gültig keit und Aktualität eingebüßt haben. So schrieb er anläßlich des 8. Jah- Ernst Thälmann Geschichte und Politik Artikel und Reden 1925 bis 1933 Herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED Dietz Verlag, Berlin 1973, 238 Seiten, 4.80 Mark setzung und Agnostizismus zum Resultat. Reich der Notwendigkeit und Reich der Freiheit treten in ein unauflösbares antinomisches Verhältnis usw. Diese Widersprüche hinderten nicht, sondern förderten vielmehr die revolutionierende Wirkung der Kantschen Vernunftskritik. Die Un haltbarkeit der metaphysischen Methoden des Rationalismus und des Empirismus war offenbar ge worden, die alte Metaphysik, die das Absolute absolut, d. h. ein für allemal zu erfassen-versuchte, war zerschmettert, der dialektische Cha rakter der Vernunft war — wenn auch zunächst negativ — verkündet. Kants naturwissenschaftliche Hypo these von der Entstehung und Ent wicklung unseres Sonnensystems schlug ihrerseits eine Bresche in das metaphysische Weltbild. Mit der „Zermalmung" der alten Metaphysik, der Religion und der feudalen Gesetzgebung steht Kant am Beginn der klassischen deut schen, Philosophie, deren wichtigste Errungenschaft — nach den Worten von Lenin — Dialektik ist. Insofern Kant, eine philosophische Bewegung in Gang,setzte, die über-Fichte, Schelling, Hegel und Feuerbach zu Marx, Engels und Lenin führte, gen hört er ohne Zweifel zu den we sentlichen philosophischen Quellen der wissenschaftlichen Welt anschauung der Arbeiterklasse. Dieser progressiven und hauptsäch lichsten Wirkungsweise des philo sophischen Werkes von Immanuel Kant stehen jedoch andere gegen über. Schopenhauers pessimistische Lehre versuchte an Kant anzu knüpfen. Der Neukantianismus war bemüht, die progressive Wir kungsweise der Kantschen Philoso phie zu eliminieren und über den Revisionismus Einfluß auf die Ar beiterklasse zu erlangen, Machis- mus und Empiriokritizismus, nahmen Kantsche Fragestellungen auf, die bis in den heutigen Positivismus hineinwirken. Die-Begründer der Existenzphilosophie sahen in Kant einen ihrer Stammväter. Es gab und gibt auch heute kaum eine ernst zunehmende Strömung innerhalb der bürgerlichen Philosophie, die nicht an Kant zu partizipieren bzw. ihre Stellung zu Kant zu bestim men versucht. Das Kant-Jubiläum in diesem Jahr wird folglich vielerort und auf sehr verschiedene Weise begangen wer den; Es wird den Kampf reflektieren, der um das große philosophische Erbe ausgetragen wird; einen Kampf, der selber nur ein Moment im großen geistigen Ringen unserer Zeit ist. Wir Marxisten-Leninisten ehren in Kant einen Denker, dessen Ideen ein Zeitalter revolutionierten. Sein Erbe zu bewahren, es gegen Miß deutungen oder gar gegen Miß brauch zu verteidigen, ist unsere Aufgabe. Bewahrung des Erbes hat aber nicht nur kritische An eignung, sondern auch Weiterent wicklung zur Voraussetzung. „Un sere Partei muß nachweisen", schrieb Friedrich Engels, „daß ent weder alle philosophischen An strengungen von Kant bis Hegel nutzlos gewesen sind ... oder daß sie im Kommunismus enden müs sen." unangenehmer Verfügungen zu ge wärtigen habt." Zum anderen führt Kants kühner Angriff auf Altar und Thron zur Kri tik einer weiteren Voraussetzung der feudalen Gesetzgebung. Diese Vor aussetzung beruhte darauf, daß der Mensch eines anderen Untertan ist, daß er vom Willen eines anderen ab hängt, der ihn als Mittel zu seinem eigenen Zwecke betrachtet. Genau das aber ist — nach Kant — unver einbar mit der Würde, der Souve ränität und der Freiheit des Men schen. Vor dem Gesetz sind alle, die Menschenantlitz tragen, gleich. Niemals darf der Mensch als Mit tel betrachtet werden. Der Mensch ist sich selber höchster Zweck. Seiner Vervollkommnung hat all unser Streben zu dienen. Auf diese Weise stellt Kant seinen bürgerlichen Humanismus der feu dalen Ideologie und Gesetzgebung entgegen. Kant war ein gründlicher und ge wissenhafter Denker. Er legte an die fedale Gesellschaft und ihre Ideologie . nicht nur den Maßstab disten der KPD zwar ebenfalls diesen Gedanken, jedoch nicht in dieser Klarheit und Eindringlichkeit wie bei Ernst Thälmann und auch nicht mit den von ihm gezogenen weitreichen den Schlußfolgerungen. Eine dieser Schlußfolgerungen war: „Wer die siegreiche Revolution des Jahres 1917 in ihrer großen Bedeutung für das internationale Proletariat verstehen lernen will, darf ah den Ereignissen des Jahres 1905 nicht vorübergehen. Er muß die Geschichte unserer russi schen Bruderpartei, jeden ihrer Schritte auf dem schweren Weg bis zur Machteroberung eingehend stu dieren". Solche Gedanken sind sicherlich auch auf den Einfluß des V. Weltkongres ses der Kommunistischen Internationale und der Bolschewisierungsthesen zu rückzuführen. Nach der Oktoberrevo lution galt dos besondere Interesse der deutschen Kommunisten der No vemberrevolution. Sie legten sich die Frage vor, warum die Oktoberrevolu tion zum Siege führte und die Novem berrevolution eine Niederlage erlitt. Ernst Thälmann schrieb dazu: „Die Tragödie der deutschen Revolution bestand in dem Zwiespalt zwischen den objektiven ausgereiften revolu tionären Verhältnissen einerseits und der subjektiven Schwäche des deut schen Proletariats, hervorgerufen durch das Fehlen einer zielklaren bolschewistischen Partei, anderer seits". In Parenthese sei bemerkt, daß Ernst Thälmann wie auch andere Funktionäre der KPD Novemberrevo lution und revolutionäre Nachkriegs krise als einheitlichen Prozeß ansa hen. Das Versagen der Führung der Sozialdemokratie sowohl während der Novemberrevolution als auch wäh rend der gesamten Weimarer Repu blik wird von Ernst Thälmann zum Anlaß genommen, die revolutionären Traditionen der deutschen Sozialde mokratie im Kampf gegen die Politik der sozialdemokratischen Minister in Anspruch zu nehmen. Es ist auch beeindruckend, wie Ernst Thälmann komplizierte politische Zu sammenhänge verständlich zu erklä ren wußte, welche treffenden Ver gleiche und Bilder, die mitunter an Franz Mehring erinnern, er fand. Erika Kücklich hat in einer sehr kurz gehaltenen und präzisen Vorbemer kung die wesentlichen Elemente des in den veröffentlichten Arbeiten .sich widerspiegelnden Geschichtsbildes Ernst Thälmanns charakterisiert und die Hauptlehren, die er aus den hi storischen Ereignissen zog, treffend zusammengefaßt. Sie hat auch dar auf hingewiesen, daß nicht alle Ver allgemeinerungen, die Thälmann traf, ihre Gültigkeit behalten haben. Da das Buch für einen großen Leserkreis gedacht ist, der die Geschichte der Weimarer Republik nicht in allen Ein zelheiten kennt, wären entsprechende Erläuterungen wünschenswert. Die Kürze der Vorbemerkungen hat auch zur Folge, daß Geschichtsauffassung und Geschichtsbild Ernst Thälmanns isoliert erscheinen. Es fehlt oft die Verbindung zum Geschichtsdenken der Kommunistischen Internationale und der KPD. Das Verständnis der Reden und Ar tikel wird weitgehend durch Anmer kungen erleichtert, die zeitraubendes Nachschlagen ersparen. Die druck technische Ausstattung — ein gutes Fünftel jeder Seite ist frei - regt förmlich dazu an, den Ideenreichtum Ernst Thälmanns persönlich zu kom mentieren. Christel Gibas / Günter Katsch Sektion Geschichte pelter Weise: Kant hat nicht nur ■ „den Himmel gestürmt" und „die • ganze himmlische Besatzung über • die Klinge springen lassen" — wie ■ Heinrich Heine schrieb —, er hat ■ damit auch den Heiligenschein, den [ die Religion um die gekrönten ■ Häupter wob, das Gottesgnaden- ■ tum radikal zerstört. Kein Wunder, I wenn Friedrich Wilhelm, „von ■ Gottes Gnaden König von Preußen", ■ gegen das Kantsche Vernunfts- । urteil entschieden Einspruch erhob. ■ Wir „gewärtigen Uns von Euch", ■ heißt es in einem Specialbefehl an ! Kant, „bei Vermeidung Unserer ■ höchsten Ungnade, daß Ihr Euch ■ künftighin nichts dergleichen wer- ■ . det zuschulden kommen lassen,... • „widrigenfalls Ihr Euch, bei fort- ■ gesetzter Renitenz unfehlbar und Das Revolutionierende in der Kant schen Philosophie ist die Kritik der Feudalität und ihrer Ideologie. Vor nehmlich deshalb bezeichnete sie Marx als „die deutsche Theorie der französischen Revolution". Kant hat seine Epoche als „das eigentliche Zeitalter der Kritik" charakterisiert, „der sich alles unterwerfen muß. Re ligion durch ihre Heiligkeit und Ge setzgebung durch ihre Majestät wol len sich gemeiniglich derselben ent ziehen. Aber alsdann erregen sie gerechten Verdacht wider sich und können auf unverstellte Achtung nicht Anspruch machen, die die Vernunft nur demjenigen bewilligt, was ihre freie und öffentliche Prü fung hat aushalten können." Die freie und öffentliche Prüfung der Religion durch die Vernunft, als deren Sachwalter der Philosoph auf trat, ergab: Die Existenz Gottes ist nicht zu beweisen. Die Gebote eines Diese Haltung richtet sich gegen feudale Gesetzgebung in dop- restages der Oktoberrevolution im Zentralorgan der KPD „Die Rote Fahne": „Der 7. November 1917 ist der Beginn des größten Umschwungs in der Geschichte der Menschheit... Heute gibt es keine bedeutsame po litische Erscheinung in der Welt, die nicht durch die Existenz der Sowjet union beeinflußt wird. Eine neue Epo che in der Geschichte der Klassen kämpfe hat begonnen". Die interna tionale Bedeutung der Oktoberrevo lution sah er ferner in ihrem Einfluß auf die nationale Befreiungsbewe gung, in den Perspektiven, die sie für das Bündnis des Proletariats mit den werktätigen Bauern eröffnete und vor allem in ihrem anspornenden Beispiel für den Kampf des Proletariats um die Macht. Ernst Thälmann betonte mehrfach, daß das russische Proleta riat deshalb siegte, weil es sich in jahrzehntelangen Kämpfen den „un erschütterlichen Willen zur Macht" erworben hat und von der Partei der Bolschewiki unter Führung Lenins ge führt worden ist. Die These: „Der 7. November 1917 ist die gewaltigste Verkörperung der Leninschen Lehre von der führenden Rolle der bolsche wistischen Partei in der proletarischen Revolution", hat Leitcharakter und führt zu vielfältigen Überlegungen. In der Zeit der revolutionären Nach kriegskrise finden wir in den Arbei ten von Funktionären und Propagan- eine Epoche Zum 250. Geburtstag von Immanuel Kant Ein Jubiläum besonderer Art wurde am 28. März an der Sektion TAS begangen. Im Wissenschaftsgebiet Fremdsprachenmethodik wurde die 25. Dissertation verteidigt, die unter Betreuung von Prof. Dr. sc. H. Hell- mich entwickelt wurde. Allen die sen Dissertationen war die Aufgabe gestellt, die theoretischen und prak tischen Grundlagen für den Fremd sprachenunterricht in der DDR zu untersuchen und damit zu einem er ziehungsintensiven, dem proletari ¬ schen Internationalismus verpflich teten und kommunikativ profilier ten Fremdsprachenuntericht beizu tragen. Aus dem seit 1962 wirken den Doktorandenseminar gingen bis jetzt sieben Hochschullehrer und zwölf auf dem Gebiete der Lehrer bildung tätige Wissenschaftler ne ben verdienten Praktikern des Fremdsprachenunlerrichts hervor. Als Vertreter zu dieser Festvertei digung konnten eKemalige Doktoran den und Vertreter von Pädagogi schen Hochschulen und Universitä ten der DDR begrüßt werden. In seinem Festvortrag charakteri sierte Prof. Hellmich die künftigen Aufgaben auf dem Gebiete der Fremdsprachenmethodik und gab Rechenschaft über die erzielten wis senschaftlichen Ergebnisse, die in Lehrpläne für den Fremdsprachen unterricht. Lehrbücher. Monogra phien und Arbeitsmitteln Eingang fanden. Im einzelnen wurden Dis sertationen zu den Grundlagen fol gender Gebiete entwickelt; Ausbildung von Russischlehrern — 6 Dissertationen: Deutsch als Fremd sprache — 5 Dissertationen; Produk ¬ tive Sprachausübung — 8 Disserta tionen'. Fremdsprachige Lektüre — 4 Dissertationen; Grammatik. Theo rie und ihre Umsetzung im Fremd sprachenunterricht — 6 Dissertatio nen. Zu einem Höhepunkt wurde die Ver teidigung der Dissertation von Stu- dienrat Wolfgang Kunze mit dem Thema „Auswahl und sprachliche Aufbereitung von strukturierten (Dienstleistungs)gesprächen im Rus sischunterricht der zehnklassigen polytechnischen Oberschule — ein Beitrag zur Zielkonzeption, Stoffaus wahl und Prozeßgestaltung“. Diese Dissertation ist das Ergebnis jahre langer Untersuchungen, in denen W. Kunze die kommunikativen Si tuationen und die hieraus resultie renden sprachlichen Aufgaben er faßte, die für die russischsprachige Meisterung bei Aufenthalten von Touristen und Facharbeitern in der Sowjetunion von lebenspraktischer Bedeutung sind. Die Verteidigung zeugte von der engen Kooperation zwischen den Wissenschaftlern und Praktikern des Fremdsprachenunter richts. Sie war ein würdiger Beitrag für einen der Erziehung sozialisti scher Persönlichkeiten verpflichte ten Russischunterricht. Elke Häßler, Sektion TAS Wolfgang Kunze verteidigte als 25. auf dem Gebiet der Fremdsprachenmethodik Kaleidoskop Im Zeichen des 25. DDR-Jubiläums Moskau (ADN-Korr.). In Vorbe reitung des 25. Jahrestages der DDR widmet die sowjetische Zeitschrift „Fragen der Philoso phie“ ihre jüngste Ausgabe (3/74) ausschließlich theoreti schen Arbeiten und philosophi schen Forschungen in der DDR. Von den insgesamt 21 Beiträgen namhafter Philosophen und Theoretiker wird an erster Stelle ein Artikel von Kurt Hager über ..die Politik der Partei und die Aufgaben der marxistisch-leni nistischen Philosophie“ veröffent-« licht. Darin geht der Autor da von aus, daß die Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED den Interessen der Arbeiterklasse und aller anderen Werktätigen ent sprechen. „Sie sind Ausdruck der Philosophie des Sozialismus, die eine Philosophie der schöpferi schen Arbeit, des sozialen Opti mismus und des Friedens ist, Ausdruck der dem Marxismus- Leninismus eigenen Einheit von Theorie und Praxis, von Philoso phie und Politik“. Im Rahmen der Zusammenarbeit sozialistischer Länder im Fach bereich hatte die sowjetische Philosophiezeitschrift bereits im vergangenen Jahr in jeweils einer Ausgabe mit philosophi schen Arbeiten aus Polen und Bulgarien bekannt gemacht. „Prawda"-Rezension Moskau (ADN). In dem Ge- ' meinschaftswerk sowjetischer und DDR-Gesellschaftswlssen- schaftler „Die entwickelte sozia listische Gesellschaft: Wesen und Kriterien, Kritik revisionistischer Konzeptionen“ sind die Sphären des gesellschaftlichen Lebens unter den Bedingungen des ent wickelten Sozialismus so voll ständig wie erforderlich erfaßt. Das stellte die „Prawda“ dieser Tage in einer Rezension zu die sem Werk fest, das gemeinsam von der Sowjetischen Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der KPdSU und vom Institut für Gesellschaftswissen schaften beim ZK der SED vor bereitet und im Jahre 1973 im Moskauer Verlag „Mysl" heraus gegeben worden ist. In dem Buch waren auch Materialien eines Symposiums verwandt wor den, an dem gemeinsam mit Ge sellschaftswissenschaftlern aus der UdSSR und der DDR auch Wissenschaftler aus Bulgarien und der CSSR teilgenommen hatten. Wie in der „Prawda“ festgestellt wird, unternahm das Autorenkollektiv mit diesem Werk den Versuch, den histori schen Platz und die Hauptkrite- rien der entwickelten sozialisti schen Gesellschaft deutlich zu machen und gleichzeitig eine Kritik der revisionistischen So zialismus-Konzeptionen vor zunehmen. Einzelne Kapitel des Buches sind der Ökonomie, der Analyse der sozialen Struktur, Problemen der Demokratie und der kommunistischen Erziehung der Werktätigen gewidmet. Übergabe hunderter neuer Schulen Lima (ADN). Von Hunderten neuen Schulen konnten am 1. April, dem Beginn des neuen Schuljahres, mehr als vier Millio nen Schulkinder Perus Besitz ergreifen. Durch die Verwirk lichung des Gesetzes über die Bildungsreform werden außer dem feste Preise für Schulbücher, eine Schulreform und kosten loses Frühstück für die Kinder garantiert. In nächster Zeit sol len weitere Hunderte Schulen ihrer Bestimmung übergeben werden. Etwa 150 davon werden in entlegenen landwirtschaft lichen Gebieten des Landes er öffnet. Die grundlegenden sozialökono- mischen Umgestaltungen in Peru stellen auch das Bildungswesen vor neue Aufgaben. Neben dem „ABC“ sollen die Schüler vor al lem mit der Geschichte ihrer Heimat vertraut gemacht wer den, um so die Bedeutung der gegenwärtig im Lande vor sich gehenden Veränderungen im Interesse der werktätigen Mas sen begreifen und nach einer entsprechenden Ausbildung zum Nutzen ihrer Heimat tätig sein zu können, Besondere Aufmerk samkeit wird in diesem Zusam menhang auch der Berufsausbil dung geschenkt. Durch die Regierung sind außer dem eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeits und Lebensbedingungen sowie zur Erhöhung der Qualifikation der Pädagogen durchgeführt wor den. Während der Ferien haben bereits Tausende Lehrer des Landes in speziellen Kursen ihre Kenntnisse vervollkommnet.
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