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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 18.1974
- Erscheinungsdatum
- 1974
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197400002
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19740000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19740000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 18.1974
-
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Band 18.1974
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D fe KPdSU, die sich von den Ideen Lenins und den Prinzipien des sozialistischen Wettbewerbs leiten läßt, bewältigt schöpferisch die Probleme bei seiner Vervollkommnung, wobei sie die Ver änderungen in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwick lung des Landes berücksichtigt. Neu und zutiefst wissenschaft lich behandelt wurden diese Probleme in den Beschlüssen des XXIV. Parteitages der KPdSU, des Dezemberplenums (1973} des ZK der KPdSU und im Beschluß des ZK „Uber die weitere organisatorische Verbesserung des sozialistischen Wettbewerbs" sowie in anderen Dokumen ten der Partei. Darin werden die reichen Erfahrungen der KPdSU bei der Organisierung und Lenkung des sozialistischen Wettbewerbes und der Be wegung um die kommunistische Arbeitseinstellung analysiert und die Wege zu ihrer Vervollkommnung unter den Bedingungen der entwickelten soziali stischen Gesellschaft umrissen. Der Wettbewerb und seine Stimuli Teil I von I. Rudoi, Kandidat der Wirtschaftswissenschaften Der Aufruf des ZK der KPdSU an die Partei und das gesamte Sowjet volk sowie die zu dieser Frage ge faßten Beschlüsse des ZK der KPdSU, des Ministerrates der UdSSR, des Zentralrates der Ge werkschaften der Sowjetunion und des ZK des Leninschen Kommuni stischen Jugendverbandes der UdSSR zu Fragen der Entfaltung des Wettbewerbes im Jahre 1974 be stimmen dessen Inhalt und Haupt aufgaben und sind für alle Partei-, Volksvertretungs-, Gewerkschafts-, Komsomol- und Wirtschaftsorgani sationen sowie für alle Werktätigen ein klares Aktionsprogramm. Wettstreit und gegenseitige Hilfe Zu den wichtigen theoretischen The sen, die zum Verständnis für den Charakter des Wettbewerbes ver helfen, gehört die Schlußfolgerung von Marx: der gesellschaftliche Kontakt, den die Menschen während ihrer gemeinsamen Arbeit aufneh- men, regen ihre Lebensenergie an. Diese besondere Eigenschaft der gemeinsamen Arbeit, die letztlich • deren Produktivität steigert, ist der Wettbewerb. Im Kapitalismus jedoch wird er durch die herrschenden öko ¬ nomischen Bedingungen erstickt und nimmt die verunstaltete Form der Konkurrenz an. Lediglich der Sozialismus schafft die objektiven Voraussetzungen für eine uneinge schränkte Entfaltung der Wettbe werbsbeziehungen, die sich in eine neue Form der gesellschaftlichen Bindung, aufbauend auf kamerad schaftlicher gegenseitiger Hilfe und Zusammenarbeit der von Aus beutung befreiten Menschen, ver wandeln. Das Wesen des sozialisti schen Wettbewerbs ist Wettstreit und gegenseitige Hilfe der in der gesellschaftlichen Produktion täti gen Menschen im Interesse gemein samer Ziele. W. I. Lenin sagte: „Die Organisierung des Wettbewerbes muß unter den Aufgaben der Sowjet macht auf ökonomischem Gebiet einen ansehnlichen Platz einneh- men.“ 1 ) Veränderungen und neue Dimensionen Die gegenwärtige Entwicklungs etappe des sozialistischen Wettbe werbs wird durch die Besonderhei ten des entwickelten Sozialismus, vor allem durch die tiefgreifenden Veränderungen in der Wirtschaft, durch die neuen, um ein Vielfaches gewachsenen Dimensionen der Volkswirtschaft sowie durch die sich rasch entfaltende wissenschaft lich-technische Revolution be stimmt. Der entwickelte Sozialismus schafft nie zuvor gekannte Möglichkeiten für die Entfaltung von Initiative, Schöpfertum und Aktivität der Mas sen und für ihre bewußte Teilnahme am historischen Schaffen. Er macht die weitere Verbesserung des sozialistischen Wettbewerbs not wendig und möglich. Die bedeutend zunehmende und strukturell komplizierter werdende Wirtschaft sowie die Steigerung der Effektivität der Produktion erfordern eine günstigere Verbindung von staatlicher Planung und Eigeninitia tive der Werktätigen, eine inten sivere Wechselbeziehung zwischen Produktionsplanung und Wirt schaftsinitiative von unten. Dieser Prozeß findet seinen Ausdruck in der umfassenden Erarbeitung sozia listischer Verpflichtungen durch die Betriebe gleichzeitig mit der Auf stellung des Planentwurfs, in der Ein beziehung von Selbstverpflichtungen in das Produktionsprogramm und in der Erarbeitung von Gegenplänen. So wird die Verbindung von Initia ¬ tive, Selbständigkeit, Energie Schwung von unten und freiwilli gen Zentralismus, von der seiner zeit Lenin sprach, verwirklicht. Im Aufruf des ZK der KPdSU an Partei und Sowjetvolk heißt es, daß die besondere Aufmerksamkeit im sozialistischen Wettbewerb darauf liegen muß, die Arbeitsproduktivität schneller zu steigern und die Effek tivität der gesellschaftlichen Pro duktion zu erhöhen. Der Wettbewerb ist auf die qualitative Seite der be trieblichen Tätigkeit, auf die Be schleunigung des wissenschaftlich- technischen Fortschritts und die An wendung intensiver Methoden der Wirtschaftsführung gerichtet. Auf der Grundlage von Verträgen werde im Wettbewerb die Bemühungen von Kollektiven artverwandter sowie vor- und nachgelagerter Betriebe, die durch Kooperationsbeziehungen mit einander verbunden sind, sowie von Kollektiven aus Forschung und Ent wicklung zur Lösung der wichtigsten und volkswirtschaftlichen Aufgaben vereinigt. Ohne aktive Diskussion undenkbar Als lebendiges Schöpfertum der Massen verlangt es der Wettbewerb, die Werktätigen an der Lösung der entsprechenden organisatorischen Fragen zu beteiligen. Er ist undenkbar ohne aktive Diskusion der Wett bewerbsteilnehmer für diese Fragen wie auch über andere höchst wich tige Entwicklungsprobleme der Pro duktion auf Arbeiterversammlungen und Produktionsberatungen. Mit dem Wachstum der Wirtschaft sowie des materiellen und kulturellen Lebens niveaus der Werktätigen erweitern sich die Möglichkeiten für ihre Teil nahme an der Leitung der Volks wirtschaft, Diese Teilnahme wird dann zu einem noch mächtigeren Faktor der wirtschaftlichen Entwick lung. Diesen Prozeß hatte Lenin vor Augen, als er sagte, daß der sozialistische Demokratismus „sei nen Einfluß auch auf die Ökono mik ausüben, ihre Umgestaltung fördern, dem Einfluß der ökonomi schen Entwicklung unterliegen 2 ) wird. Die demokratischen Grundlagen des Wettbewerbs weiterentwickeln heißt, alle Voraussetzungen zu schaffen, damit die im Wettbewerb stehenden Werktätigen, wenn sie sozialistische Verpflichtungen und Verträge erarbeiten sowie Maßnah men zur Prämhiierung auswerten und festlegen, hohe Aktivität zeigen. Hinter jeder Zeile einer Selbstver pflichtung, hinter jedem Punkt eines Vertrages muß die intensive Analyse der Produktionstätigkeit in den Brigaden, Schichten und Produk- , tionsabteilungen stehen, die Auf deckung von Reserven und die Be rücksichtigung der Meinungen aller Werktätigen sowie alles Wertvollen, was ihre Initiative hervorbringt. 1) W. i. Lenin, Werke, Bä. 27, Dietz Verlag Berlin, 1960, S. 195 2) ebenda, Bd. 25. S. 466 • Vor 110 Jahren kam Ferdinand Lassalle, Gründer des ADAV, ums Leben • Karl Marx über die widerspruchsvolle Person des revolutionär demokratischen Politikers und Schriftstellers Lassalle: Einer „vor dem sie Angst hatten" Aus amourösem Grunde stellte sich der noch nicht vierzig Jahre zäh lende Ferdinand Lassalle am 30. August 1864 im schweizerischen Genf einem Pistolenduell. Dabei von dem Widersacher, einem gewissen rumänischen Baron Janko von Raco- witza, schwer getroffen, mußte er am folgenden Tage der Verwundung erliegen. Zufall oder nicht. Jeden falls besiegelte dieser nicht alltäg liche Tod das Leben eines unge wöhnlichen, begabten aber auch sehr Widersprüchlichen Menschen, dessen Name mit der Geschichte der deut- schenk Arbeiterbewegung der 50er Jahre und 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts und noch darüber hinaus, fest verbunden ist. Die tiefe und ehrliche Trauer, die fortschrittliche Arbeiter um dieses Verlustes willen erfüllte, war dem Respekt vor einer Persönlichkeit ge schuldet. die energische Tatkraft Und enorme geistige Potenzen, ver bunden mit brillanter agitatorischer und Überzeugungskraft, der deut schen Arbeiterklasse zur Verfügung gestellt hatte. Die unmittelbar auf die gescheiterte bürgerlich-demokra tische Revolution von 1848/49 folgen den Jahres hatten der deutschen Ar beiterbewegung Rückschläge ge bracht. Obwohl sich ihre histori ¬ sche Kontinuität zu den Klassen kämpfen der Revolutionsjahre nie verlor, war es/ doch zu einer Sta gnation gekommen, die besonders durch die organisatorische Zersplit terung der Arbeiterklasse in zahl reiche lokale Fachvereine, Arbeiter bildungsvereine und allgemeine Ar beitervereine der verschiedensten Form, ihren allgemeinen Ausdruck fand. Ohne eigenes politisches Pro fil und ohne gegenseitige Verbin dung zueinander kam es wie es kommen mußte: die meisten von ihnen gerieten in den Sog von kleinbürgerlich eingestellten Intel lektuellen oder Vertretern der li beralen Bourgeoisie. Als klassenbewußte Arbeiter An fang der 60er Jahre die Initiative ergriffen und sich mühten,' diesen Zustand, der sie schon lange be drückt hatte, zu überwinden, allen voran der Zigarrenmacher Friedrich Wilhelm Fritzsche und der Schuh machergeselle Julius Vahlteich aus Leipzig, kam ihnen Ferdinand Las salle zu Hilfe. Lassalle war als revolutionär-demo kratischer Politiker und Schriftstel ler besonders durch seinen im April 1862 vor Maschinenbauarbeitern ge haltenen Vortrag' „Über den beson deren Zusammenhang der gegen ¬ wärtigen Geschichtsperiode mit der Idee des Arbeiterstandes“ in dr Arbeiterklasse populär geworden. In dieser auch als Broschüre erschiene nen Rede, die Lassalle selbst als „Arbeitsprogramm“ bezeichnete, for derte er die Arbeiter auf, indem er die Rolle der Arbeiterklasse für den historischen Fortschritt betonte, ihrer Zukunft mutig und optimi stisch entgegenzutreten, sich als Klasse fester zusammenzuschlie ßen, und auf dieser Grundlage eigene, von der Bourgeoisie unab hängige politische, ökonomische und soziale Ziele zu setzen. Diese Ge danken entwickelte und konkreti sierte Lassalle weiter in einem lan gen Antwortbrief auf das Ersuchen der Leitung des Leipziger Arbeiter vereins „Vorwärts“, bei der Ausar beitung eines Programmes für eine noch zu gründende überregionale Arbeiterorganisation behilflich zu sein. Als „Offenes Antwortschreiben an das Zentralkomitee zur Berufung eines Allgemeinen Deutschen Arbeiterkongresses zu Leipzig“ wurden die hier unterbreite ten Vorschläge zum poli tischen Programm des am 23. Mai 1863 in Leipzig gegründeten Allge meinen Deutschen Arbeitervereins Versammlung eines Arbeiterbildungsvereins (ADAV) erhoben, zu dessen Präsi denten man Ferdinand Lassalle wählte. Das, was Marx und Engels an Las salle schätzten, waren gerade die Momente in seinem Leben, in denen er in mutigem, tätigem Engagement für die Belange der Arbeiterklasse eintrat. Dabei übersahen sie freilich solche negativen Züge seines Cha rakters nicht, wie Geltungssucht, maßlosen Ehrgeiz oder die Faszina tion für das dolce vita der Reichen. Im Angesicht der Todesnachricht jedoch trat die politische Aversion Lassalles gegen die Bourgeoisie in den Vordergrund. Und so schrieb Friedrich Engels am 4. September 1864, also wenige Tage später, an Karl Marx: „Lassalle mag sonst ge wesen sein, persönlich, literarisch, wissenschaftlich, wer er war, aber politisch war er sicher einer der be deutendsten Kerle in Deutschland“. 1 ) Jetzt werden die Fabrikanten ju beln, fügte er hinzu, denn „Lassalle war der einzige Kerl in Deutsch land selbst, vor dem sie Angst hat ten“ 2 ) Die gleiche Ansicht brachte Marx mit den Worten zum Aus druck: „Er war der Feind unserer Feinde". 3 ) In diesem Sinne hatten sich zwischen Marx und Engels einerseits und Lassalle andererseits nicht nur Be- rührungspunkte ergeben, sondern zeitweise auch freundschaftliche Be ziehungen angebahnt, allerdings stets überschattet durch Lassalles unwissenschaftliche Auffassungen vor allem zur wesentlichen Frage über die Verwirklichung der histori schen Mission der Arbeiterklasse. Es ist darum kein Widerspruch zum Vorhergesagten, wenn Engels im gleichen Briefe an Marx mit mehr als nur kritischer Distanz den Cha rakter dieser Freundschaft beleuch tete: „Er war für uns gegenwärtig ein sehr unsicherer Freund, zukünf tig ein -ziemlich sicherer Feind,.. .$) Leider sollte sich diese Prognose nur zu bald bestätigen, denn tatsächlich erschwerte hauptsächlich der Las- salleanismus das weitere Vordringen des Marxismus in der deutschen Arbeiterbewegung. Die von Lassalle im „Offenen Ant wortschreiben“ und andere Schriften und Reden unterbreitete Konzep tion zur politischen und ökonomi schen Befreiung der Arbeiterklasse war alles andere als eine wissen schaftlich begründete Alternative zu den bestehenden gesellschaftlichen Zuständen. Zudem bedeutete das in seinem ideologischen Schwerpunkt auf der idealistischen Geschichts- und Staatsauffassung beruhende so zialreformistische Programm Lassal les nichts anderes, als das Proleta riat vom revolutionären Klassen kampf abzuhalten und ihm statt dessen die Utopie von einem fried lichen Hineinwachsen in den Sozia lismus zu suggerieren. Die gegenwärtige rechte SPD-Füh rung, die für ihre sozialreformisti sche Denkschemata, etwa in der Er scheinungsform des „demokrati schen Sozialismus“, auch historische Rechtfertigung sucht, findet deshalb zweifellos' bei Ferdinand Lassalle Ansatzpunkte. Es wundert dabei nie manden, wenn man ihn aus dieser Sicht zum Stammvater der deut schen Sozialdemokratie kürt. 5 ) Wenn jedoch dessen Dogmen als angeb liches Leitbild der deutschen So zialdemokratie im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts angegeben werden, ist das nichts anderes als eine glatte Fälschung historischer Tatsachen, die sich das Ziel gesetzt hat. den Marxismus aus der Ge schichte der deutschen Arbeiterbe wegung zu verbannen und in der westdeutschen Arbeiterklasse die Erinnerung an eine klassenkämpfe risch geprägte Vergangenheit durch kleinbürgerlich-volksparteiliches Traditionsdenken zu ersetzen. Es war der wissenschaftliche So zialismus und nicht die Ideen Las salles, der besonders nach 1875 zu nehmend der Theorie, Weltanschau ung und Politik der deutschen Arbei terpartei Inhalt und Richtung gab und sich schließlich 1891 im Erfur ter Programm manifestierte, nicht zuletzt durch die revolutionäre Überwindung des Lassalleauismus. Die modernen Sozialreformer in der BRD, die mit der Person Ferdinand Lassalles eine politisch-ideologische Brücke von damals zu heute schla gen. verschweigen oder mißachten aber gerade die Erkenntnisse und Taten — und zwar desselben Las salle —, die ihm in der Geschichte der revolutionären deutschen Arbei terbewegung einen würdigen Platz einräumen. Es ist das große historische Ver dienst Lassalles, daß er vom Stand punkt einer eigenständigen klassen betonten Politik der Arbeiterbewe gung aus, mit großem persönlichem Elan für ihre Loslösung vom Schlepptau der Bourgeoisie und des Kleinbürgertums kämpfte. Die idealistische und damit unwis senschaftliche Auffassung über das Wesen des Staates, hinderte Las salle indessen auch nicht, die Arbei terklasse von jeglichen Integrations bestrebungen in die bürgerliche Ge sellschaft zu warnen. Mehr noch: Es war seine feste Überzeugung, daß der Staat der Zukunft den Stempel der siegreichen Arbeiterklasse tra gen werde. ★ 1) Marx/Engels;, Werke, Bd; 30; Berlin 1964 S. 429 2) Ebenda 3) Ebenda, S. 432 4) Ebenda, S. 429 5) Willi Eichler, 100 Jahre Sozialdemokre- tle, Bonn 1962, S. S Neue sowjetische Bücher in der UB. Ardento, B. P. „Cto“ v sovremennom russkom jazyke KisineVQ Izd. „Stiinca“ 1973, 88 S. (73-8-12 686 Zw 1) Rosljakov, V.P. Grustno-veselo Moskva:Sovet, Pisatel’1973, 302 S. (73-8-12 631 Zw 1) Grebenikov, E. Ä. Nikolaj Kopernik k 500-letiju so dnja rozdenija Moskva: Izd. „Nauka“ 1973, 94. & (73-8-690) Smirnov, V. A. Formal’nyj vyvod i logiceskie iscislenija Moskva: „Nauka“ 1972, 269 S. (73-8-13 772) Seravin, L. N. Teorija informacii s tocki zrenija biologa Leningrad: Izd. Leningr. Univ. 197 , 159 S. (73-8-7787) Sel’skoe schozjajstvo kapitalisti- ceskich i razvivajuscichsja stran. Moskva: Izd. „Msyl" 1973, 350 S. (73-8-12 478 Zw 1) (2 Ex, 73-8-18-768 Afr) (3. +x. 73-8-40 705 Trop.) Beljaev, A. R. Golova proffesora Douelja Kisinev: Izd. „Kartja modoven- jaske" 1973, 814 S. (73-8-12 730 Zw 1) Blinov, A. D. Vremja ozidanij. Moskva: Sov. Pisatel’ 1972, 493 S. (73-8-12 681 Zw 1) Brajnina, B. J. Pamjat ‘i vremja, Moskva: Sov. Pisatel’ 1973. 607 S. (73-8-12 674 Zw 1) Petrovskij, V. I. S narodnym go vorom v ladu L ’vonv: Univ. 1969, 142 S. (73- 813 833 Zw 1) Savko, A. P. Partijnoe rukovodstvo sebtami v period stroitel’stva kommunizma Moskva: Izd. 1973, 185 S. (73-8- 13 828 Zw 1) Orlova, M.I. Revoljuvionnyj krizis 1923 g. v. Germanii i politika Kommunisti- ceskogo partii. Moskva: Univ. 1973, 430 S. (73-8- 13 824 Zw 1) Krawcov, N. I. Problemy sravnitel’nogo izucenija slavjanskich literatur Moskva: Univ. 1973, 361 S. (73-8- 13 826 ZW 1) Anton Pavloic Cechov K. stoletiju so dnja rozdenija Moskva 1960, 165 S. (73-8-13 832 Zw 1) Teorii ekonomiceskogo rosta raz vivajuscichsja stran Azii Moskva: Izd. „Nauka“ 1973, 282 S. (73-8-12 458 Zw 1) Voprosy istorii partii v trudach V. I. Lenina Moskva: I. „Mysl"" 1973, 315 S. (73-8-12 466 Zw 1) Masinnyj perevod. Tbilissi: Icn. „Mecniereba“ 1972, 84 S. (73-8-11 977 Zw 1) Sosnovskaja, R. P. Geroiceskij trud vo imja popedy Leningrad: Izd. Leningr. Univ. 1973, 167 S. (73-8-7541) Voprosy metalingvistiki Leningrad: Leningr. Univ. 1973, 135 S. Materialy sovmestnoj archeologi- ceskoj ekspedicii na Kara-tepe, Vyp 3. Moskva Izd. „Nauka“ 1972 (73-8- 688) Slavyneckyj E. Leksykon latynskyj, Kyiv: Vyd. :„Nauk. Dumka“ 1973, 539 S. (73-8-790) Eselev, N. C. Siskov Moskva: „Molodaja Gvardija“ 1973, 217 S. (73-8-12 507 Zw 1) Philologica. Issledovanija po ja- zyku i literature Leningrad: Izd. „Nauka“ 1973, 435 S. (73-8-12 465 Zw 1)
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