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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 18.1974
- Erscheinungsdatum
- 1974
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-197400002
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19740000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 18.1974
-
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uz 13.Juni1974 Theorie und Propaganda 7 Rezension V. A. Jeshov Dr. Gottfried Dittrich Die kurzgefaßte Darstellung der sowjetischen Arbeiterklasse, die vor wenigen Wochen erschien, stammt aus der Feder des Leiters des Lehrstuhls für Geschichte der KPdSU und Dekans der Histori schen Fakultät unserer Lenin grader Partner-Universität. Im Untertitel als sozialpolitischer Ab riß bezeichnet, geht sie den be stimmenden Wachstumstendenzen der sowjetischen Arbeiterklasse seit dem XXIV. Parteitag der Für die Intensivierung der Pro duktion und die wachsende politi sche Bewußtheit als Erfordernisse des entwickelten Sozialismus, dürf ten dieses Thema selbst und die in der sowjetischen Geschichts wissenschaft bei seiner Bearbeitung befolgten methodologischen Grund sätze sehr bedeutsam sein. Breiten Raum verwendet J. für die Entwicklung des sozialistischen Wettbewerbs in der bisherigen Etappe des 9^Fünfjahrplanes und seiner Rolle bei der Bewältigung der Hauptaufgabe des XXIV. Par teitages. Beeindruckend für den Leser in der DDR, in welchem Maße die Arbeiter unseres Landes hier dem Vorbild ihrer sowjeti schen Klassengenossen folgen. Hier finden sich zahlreiche anschauliche Aussagen zum internationalisti schen Charakter der sozialistischen Produktionsverhältnisse. Das Zusammenwirken der Arbeiter der verschiedenen Unionsrepubli ken und in diesem Zusammenhang die Internationalisierung der sowjetischen Arbeiterklasse insge samt wie jeder ihrer Republiks abteilungen ist Gegenstand eines weiteren Kapitels. Des weiteren geht J. ausführlich der vielfältigen gesellschaftspolitischen Tätigkeit der sowjetischen Arbeiter nach — einem Bereich, der eindringlich das Anwachsen ihrer führenden Rolle verdeutlicht. Mit einem Kapitel über Ausbil dung und Erziehung der Arbeiter kader wendet sich der Verfasser wiederum einem Problem zu, das in der gesellschaftswissenschaft lichen, darunter auch historischen Forschung dey DDR m. E. unge rechtfertigt eitle Nebenrolle spielt. Weise einen sicheren methodolo gischen Ausgangspunkt, in dem er vom Wirken und dem politisch wissenschaftlichen Vermächtnis Lenins her den Gegenstand der Geschichte der sozialistischen Arbeiterklasse bestimmt. Hier findet die DDR-Geschichts schreibung, zu deren dringlichsten Aufgabe es nach dem VIII. Partei tag der SED gehört, „eine Reihe neuer Seiten und Aspekte der Ge schichte der Arbeiterklasse zu er- Jorschen“ und so auch der Ge schichte der Arbeiterbewegung „eine größere Spannweite“ zu geben 2 ) sowie jene Gesellschafts wissenschaften, deren Forschungs gegenstand die Arbeiterklasse im Sozialismus ist, eine Reihe grund sätzlicher Anregungen. Auch wenn der Verfasser dabei nicht dem Vollständigkeitsprinzip folgen konnte, ist sein Verzicht auf einige wichtige Feststellungen Lenins über die Bedeutung der zahlenmäßigen Stärke, des Kon- , nal eingliedern, das seiner Haupt tätigkeit nach mit der materiellen Produktion verbunden ist. Zugleich grenzt er sich entschieden von jenen ab, die alle Angestellten und die gesamte Intelligenz der Arbei terklasse zuordnen oder deren wachsende Führungsrolle von der Einreihung bestimmten Gruppen der Intelligenz in die Arbeiter klasse abhängig machen (S. 38 f.). Weitere Kapitel sind der KPdSU als dem politischen Führer der sowjetischen Arbeiterklasse sowie der zahlenmäßigen Stärke und inneren Struktur der Arbeiter klasse gewidmet. zentrationsgrades der Arbeiter klasse und einiger Zweiggruppen für den Verlauf der sozialistischen Revolution, über die Veränderung des Wesens der Klassen in der Epoche der Diktatur des Proleta riats bedauerlich''). Das zweite Kapitel überblickt die Hauptrichtung der Geschichts schreibung über die Arbeiterklasse der UdSSR im letzten Jahrzehnt. Hier äußert sich J. zum Problem der Erweiterung der Grenzen der Arbeiterklasse: Aufmerksamkeit verdiene die Ansicht jener Forscher, die in den Bestand der Arbeiterklasse einzelne Gruppen 'von Werktätigen, die nichtphysi sche Hilfsarbeit verrichten, sowie jenes ingenieurtechnisches Perso- KPdSU (1971) nach, wobei sie je doch häufig bis in die Mitte der sechziger Jahre zurückgreift. So er gänzt sie wirksam die bisherige Literatur zur Geschichte der sowje tischen Arbeiterklasse seit dem Sieg des Sozialismus 1 ). Mit dem 1. Kapitel über Lenin als Historiker der sowjetischen Ar beiterklasse wählt J. auf originelle Rabocij klass SSSR Social'no politiceskij ocerk Lenizdat 1974, 270 S. Den dynamischen Entwicklungen und bewegenden Problemen von materieller Lebenslage und Rechts status der Arbeiterklasse in der Sowjetunion hat J. gleichfalls ein eigenes Kapitel eingeräumt, dem als letztes eins über „Arbeiter klasse und kulturelle Entwicklung der Gesellschaft“ folgt. Zu den be stimmenden Gesetzmäßigkeiten dieses Bereichs zählt er, daß sich mit dem Vorwärtsschreiten zum Kommunismus die Einheit und die Wechselwirkung von ideologischer Arbeit, politischer Erziehung und Erhöhung des kulturellen sowie allgemeinen Bildungsniveaus der Arbeiter festigen. Ferner polemi siert er gegen die Zuordnung der über Hochschulausbildung ver fügenden Arbeiter zu einer angeb lich sich herausbildenden neuen sozialen Zwischenschicht von „Arbeiter-Intellektuellen“; viel mehr stellten Existenz und wach sende Zahl dieser hochgebildeten Arbeiter eine Seite des Entwick- ’) so z. b. Senjavskij, s. L./V. b. Tel- puchovskij, Rabocij klass SSSR 1938-1965, Moskau 1971, das der VEB Deutsche Ver lag der Wissenschalten 1974 in deutscher Ausgabe vorlegen wird. 3) Diehl, E./W. Wimmer/F. Zimmermann, Erfahrungen und Erfordernisse. Zur Ar beit des Parteihistoriker bei der Durch führung der Beschlüsse des VIII. Par teitages der SED. In: Beiträge zur Ge schichte der Arbeiterbewegung, 1972 H. 3, S. 364 und 366. 3 ) Vgl. Lenin Werke Bd. 30, S. 99 und 242-265. lungsprozesses der Persönlichkeit des sowjetischen Arbeiters dar (S. 259 f.). Für einen großen Leserkreis ge schrieben, arbeitet Jeshows Buch anhand reichen und häufig aus Leningrad stammenden Materials' überzeugend die bestimmenden, gesetzmäßigen Entwicklungen in der gegenwärtigen sowjetischen Arbeiterklasse heraus. Es ist von Anlage und Aussage her repräsen tativ für die marxistisch-leninisti schen Forschungen zur Geschichte der Arbeiterklasse der UdSSR und darüber hinaus in höchstem Maße verdienstvoll durch die komplexe Darstellung des aller jüngsten Abschnittes dieser ruhm vollen Geschichte der Vorhut des Weltproletariats. Die Arbeiterklasse der UdSSR nur der Sache der Arbeiterklasse ergeben und unter den Verhältnis sen des proletarischen Kampfes er zogen seien (vgl. 28, 392; 29. 67). Arbeiterkongresse mit immanenter Bedeutung Die Arbeiten Lenins charakterisie ren ausführlich die Rolle von Par tei, Gewerkschaften und Komsomol bei der politischen Erziehung der Arbeiter und bei deren Unterstüt- zung im Erwerb von Fertigkeit und Übung in der staatlichen Tätigkeit. Lenin schätzte die Arbeiter kongresse hoch ein, die in den ersten Jahren der Sowjetmacht zahlreich einberufen wurden und sich gesetzmäßig breit entwickelten. „Auf diese Weise entwickeln wir das Bewußtsein“, stellte er auf dem III. Gesamtrussischen Gewerk schaftskongreß am 7. April 1920 fest (30. 505). Kennzeichnend ist, daß Lenin selbst aktiver Teilnehmer vie ler Arbeiterkongresse, -konferen- zen und -Versammlungen war... Er-verwies rauch- auf die hervor ragende Rolle der Leningrader Ar beiter bei der Festigung'der so wjetischen Staatlichkeit und unter strich, wie wichtig dabei das „Ab ziehen“ der „besten Arbeiter für Funktionen im Sowjetapparat in ganz Rußland“ aus dieser Stadt war (30, 31). Zweitens maß Lenin der aktiven Einbeziehung der Arbeiter in die Leitung der Produktion eine große Bedeutung bei. Im Entwurf eines Dekrets über die Nationalisierung erhob er im Dezember 1917 gegen über den Arbeitern die Forderung, die Verantwortung für die ver staatlichten Unternehmen auf sich zu nehmen (vgl. 26,' 391 f.). In der „Ersten Skizze eines Programment- wurfs" (März 1918) lesen wir: „Die Arbeiterorganisationen (Gewerk schaft, Betriebskomitee usw.) üben unter der allgemeinen Leitung der Sowjetmacht, die allein souverän ist. die Verwaltung aus“ (27. 143). Dabei muß man Lenins Kritik an der von den ideologischen Gegnern der Partei Trotzki und Bucharin vertretenen These der sog. „Produk tionsdemokratie“ (Lenin benutzte diesen Terminus in Anführungszei chen) aufmerksam beobachten. Un ter den Bedingungen des sozialisti schen Sowjetsystems, seiner Natur nach die demokratischste Ordnung, ist die Forderung nach „Produk tionsdemokratie“ eine falsche und heuchlerische Losung, da sie dem sowjetischen Demokratismus gegen übergestellt wird. „Demokratie ist nur eine politische Kategorie“, sagte Lenin (32,9). Die „Produktions demokratie“ aber „kann im Sinne eines ' Aufschubs der gewöhnlichen Demokratie oder 1 einer Ausflucht vor ihr ausgelegt werden“ (32. 72). Mit Genugtuung vermerkte Lenin das Anwachsen der Zahl von Arbei tern in den wirtschaftsleitenden Organen. Er führte Angaben über den Grad der Einbeziehung von Arbeitern in verschiedene Leitungs organe an... (vgl, 32, 79). Die Be teiligung von Arbeiterinnen an der Leitung des Staates und an der Produktion hielt er für besonders bedeutungsvoll. In den Werken W. I. Lenins fanden die Erfahrungen, die die sowjetische Arbeiterklase bei ihrer Tätigkeit in den verschiedenen Lebenssphären der Gesellschaft sammelte, ihre erste wissenschaftliche Verallgemei nerung. Hoch schätzte Lenin die Aktivierung der Produktionstätig keit zur Versorgung der gegen In terventen und Weißgardisten kämp fenden Roten Armee mit Waffen, • Munition und Uniformen, ihre Rolle bei der Wiederherstellung der In dustrie, der Brennstoffversorgung der Wirtschaft und der erfolgreichen Durchführung des Elektrifizierungs planes ein. (zwischentitel von der Redaktion) (Fortsetzung folgt) Die „UZ" veröffentlicht das leicht gekürzte Kapitel aus der oben rezensier ten sowjetischen Neuerscheinung, weil - die Problematik der sozialistischen Arbeiterklasse zu den für Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft wichtigsten und von den Gegnern des Mar xismus-Leninismus am heftigsten attackierten Fragen zählt; - eine Reihe gesellschaftswissenschaftlicher Sektionen unserer Universität ihren Forschungsgegenstand in der Arbeiterklasse der sozialistischen Gesell schaft hat; - die Karl-Marx-Universität am 1. und 2. Oktober anläßlich des 25. Jahres tages der DDR ein Internationales Kolloquium zur Rolle und Entwicklung der Arbeiterklasse beim Übergang vom Kapitalismus zum Kommunismus veranstaltet; - der Verfasser, den wir übrigens auf diesem Kolloquium zu begrüßen hoffen, Professor und Dekan an unserer Leningrader Partneruniversität ist und die „UZ" einen weiteren Einblick in deren Arbeit geben will. Doktor der Geschichtswissenschaften V. A. Jeshov Lenin als Historiker der aÖOMMM K^acc CCCP Konsolidierung tivwirtschaften 329). Und er unterstrich, das Bündnis der Arbeiter werktätigen Bauern im Laufe sozialistischen Aufbaus festigen Proletariern und den werktäti- und ausgebeuteten Bauern“ daß und des und Auch dem vielseitigen Charakter des Prozesses der Beteiligung der Arbeiter an der sozialistischen Um gestaltung des Dorfes, schenkte Lenin Aufmerksamkeit. Erstens maß er der unmittelbaren Teilnahme der Arbeiter aus der Stadt am Klassenkampf mit den Gutsbesitzern und der ländlichen Bourgeoisie, der sich während der der ersten Kollek- mit. den gen (26. sich der industriellen Ausrüstung der Landwirtschaft und bei der Festi gung des Wirtschaftsbündnisses von Stadt und Land hervor. Überzeugend zeigte Lenin, wie be deutsam der Einfluß der Arbeiter klasse auf den Verlauf der so zialistischen Revolution auf dem Lande war. Von der allseitigen wis senschaftlichen Analyse der so wjetischen Erfahrungen ausgehend, begründete er die Führung der so zialistischen Umgestaltung auf dem Lande durch die Arbeiterklasse als objektive Notwendigkeit „Er sagte, daß die Sache des Kommunismus aussichtslos wäre, wenn nicht an der Spitze der Millionen zählenden bäuerlichen Massen, die zersplittert, unwissend und deshalb zu selbstän diger Aufbauarbeit völlig unfähig seien, die fortgeschrittene Schicht der städtischen Arbeiter stünde, die der Bauer versteht und die ihm nahestehen, die sein Vertrauen ge nießen (vgl. 28. 301 L; 29, 59). der sozialistischen Gesellschaft ein setzten. Unablässig betonte Lenin die ent scheidende Rolle der politischen Vorhut der Arbeiterklasse, der Kommunistischen Partei, die fest auf den Positionen des Marxismus • stand und in der Praxis ihre Fähig keit bezeugte, als Lehrer und Füh rer der werktätigen Massen auf dem noch unbekannten und schwie rigen Weg zum Sozialismus zu wir ken. Wechselbeziehungen Arbeiterklasse-Intelligenz Gründliche Analyse der Hauptrichtungen Zweitens verfolgte Lenin sehr aufmerksam die Patenschaft der Arbeiter über das Dorf als wirksa- mes Mittel systematischer Hilfe leistung bei der politischem, ökono mischen und kulturellen Entwick lung der Bauernschaft. Bekanntlich sammelte er Material zu diesem Problem und beabsichtigte, darüber auf dem X. Sowjetkongreß zu sprechen (vgl. 33, 450). Jedoch ver eitelte seine Krankheit diesen Vor satz und er legte seine Gedanken im Artikel ..Tagebuchblätter“ dar (vgl. 33, 451-452). Drittens hob Lenin die Rolle der Arbeiterklasse bei der Verstärkung Vielseitige Beteiligung an der Umgestaltung des Dorfes Von erstrangiger Bedeutung für den sozialistischen Aufbau Unter jenen Bedingungen, da unser Land unter Führung der Partei als erstes in der Geschichte an den Auf bau des Sozialismus ging, besaß die theoretische Ausarbeitung der Kar dinalfrage der marxistischen Lehre durch W. I. Lenin, die Frage nach dem Platz der Arbeiterklasse in der sozialen Struktur der neuen Gesell schaft, nach ihrer führenden Rolle beim sozialistischen Aufbau erst rangige Bedeutung. Deshalb gilt es, an erster Stelle hervorzuheben, daß die Arbeiten Lenins eine ausführ liche Analyse derjenigen Faktoren beinhalten, die die führende Ralle der Arbeiterklasse in einer Gesell schaft bedingen, die den Weg des Aufbaus des Sozialismus beschritt. Lenin wies nach, daß die Arbeiter klasse als führende politische Kraft durch Organisiertheit. Reife und re volutionäre Stählung gekennzeich net ist. Das Proletariat Rußlands war objektiv und subjektiv vor bereitet, die politische Macht zu er greifen und den sozialistischen Auf bau zu leiten. Geführt von den Bol schewik!, waren die Arbeiter Ruß lands gut organisiert und politisch aufgeklärt, sie verfügten über ein hohes Klassenbewußtsein und wa ren gestählt in harten Klassen schlachten. Ihren Heroismus und ihre Bewußtheit bewiesen sie. indem sie all ihre Kräfte für den Aufbau Die führende Rolle der Arbeiter klasse beim Aufbau des Sozialismus untersuchte und begründete Lenin in untrennbarrem Zusammenhang mit der Gemeinsamkeit der Ziele und Lebensinteressen von Arbeitern) Bauernschaft und Volksintelligenz. Bald nach dem Sieg der Großen So zialistischen Oktoberrevolution for mulierte er den folgenden theoreti schen Leitsatz: „ ... es gibt keine grundlegenden Differenzen zwischen den Interessen der Lohnarbeiter und den Interessen der werktätigen und ausgebeuteten Bauern. Der Sozialis mus kann durchaus die Interessen sowohl der einen wie der anderen befriedigen . . . Daraus ergibt sich die Möglichkeit und Notwendigkeit einer .ehrlichen Koalition zwischen in seinen Formen weiterentwickeln werde. Die Arbeiten Lenins enthalten eine gründliche Analyse der Hauptrich tungen, in denen der Prozeß der so zialpolitischen Annäherung und der Entwicklung des Bündnisses dieser zwei Klassen nach dem Oktober verlief. Bereits die ersten Akte der Agrargesetzgebung des Sowjetstaa tes bestätigten, daß das siegreiche Proletariat „mit revolutionärer Schnelligkeit, Energie und Selbst losigkeit alle brennenden ökonomi schen Bedürfnisse der Mehrheit der Bauern befriedigt“ (30, 254 f.). Die Arbeiterklasse nahm aufs ak tivste an der sozialistischen Um gestaltung des Dorfes teil. Lenin / hob hervor, daß sie dem Lande bewußte und systematische Hilfe erweisen muß und daß gerade das Verhältnis zwischen Stadt und Land „die grundlegende politische Frage ist ..., eine Frage, die für unsere ganze Revolution entscheidende Bedeutung hat“ ( 33, 450). sozialistischen Revolution auf dem Land entfaltete, erstrangige Bedeu tung bei. In seinen Werken finden wir die Charakteristik solcher For men der proletarischen Hilfe wie der Delegierung von Agitatoren, der t„ständige(n) Abkommandierung klassenbewußter Arbeiter auf ver schiedene Posten im Dorf“ (31, 34), der Entsendung von Arbeiterabtei lungen sowie Lebensmittelbeschaf fungsabteilungen der Arbeiter, die die Ideen des Sozialismus auf das Land trugen sowie die Dorfarmut organisierten, aufklärten und ihr halfen, den Widerstand der Bour geoisie zu unterdrücken. Diese Ver- treter der städtischen Arbeiter wirk ten auch bei der Gründung und Von großem Interesse sind Lenins Äußerungen über die Wechselbezie hungen zwischen Arbeiterklasse und Intelligenz in der sozialistischen Sowjetgesellschaft. W. I. Lenin hielt da s Heranwachsen einer neuen Volksintelligenz' sowie die Erhöhung ihrer Rolle im gesellschaftlichen Leben für gesetzmäßig und forderte, die aktivste Teilnahme der Intelli genz — im engen Bündnis mit der Arbeiterklasse — am sozialistischen Aufbau zu gewährleisten. „Für den sozialistischen Aufbau müssen Wis senschaft, Technik ... restlos genutzt werden“, sagte er auf der Tagung des Petrograder Sowjets am 12. März 1919 (29, 6). Als entschei denden Faktor für die erfolgreiche Bewältigung dieser Aufgabe be trachtete er die Zusammenarbeit von Vertretern der Wissenschaft und Arbeitern: Dem Bündnis von Wissenschaft, Proletariat und 'Tech nik wird keine noch so finstere Ge walt widerstehen können (30, 394). W. I. Lenin untersuchte die ver schiedenen Formen, durch die die Arbeiterklasse ihre führende Rolle in der sowjetischen Gesellschaft verwirklicht. Das ist erstens die staatliche Tätigkeit der Arbeiter in den Organen der Sowjetmacht. Der Staat der Diktatur des Proletariats wurde zum Hauptinstrument bei der Schaffung der neuen Gesell schaft. Lenin unterstrich, daß nicht allein und nicht hauptsächlich in der Gewaltanwendung das Wesen der proletarischen Diktatur besteht. Ihr Hauptwesen besteht in der Organisation und Diszplin der Vor hut des einzigen Führers der Werk tätigen. des Proletariats, dessen Ziel es ist, den Sozialismus zu erichten (vgl. 29, 377). „Alle unsere Erfolge sind darauf zurückzuführen“, schrieb er im September 1918. „daß die Arbeiter das begriffen haben und vermittel« ihrer Sowjets daran gegangen sind, den Staat zu regie ren“ (28,84). Lenin forderte dazu auf, entschlossene Arbeiter in die Organe der Staatsführung zu schik- ken und sich nicht vor ihrer Un erfahrenheit zu fürchten, wenn sie Text in Klammern gesetzten An gaben beziehen sich jeweils auf Bd. und Seite der vom Dietz Ver lag Berlin besorgten 40bändigen Lenin-Ausgabe). Die Bedeutung der wissenschaft lichen Analyse und Verallgemeine rung dieser Erfahrungen der Arbei terklasse des ersten sozialistischen Staates der Welt würdigen, heißt hervorheben, daß die Werke W. I. Lenins, dessen Leben und Tätigkeit nicht vom Kampf des Proletariats zu trennen sind, die wichtigste methodologische Grundlage für die Erforschung der Arbeiterklasse der UdSSR darstellen. Sie bieten ein hervorragendes Beispiel schöpferi schen marxistischen Herangehens an das Studium der Geschichte der sowjetischen Arbeiterklasse, wirk- lichen theoretischen Durchdringens der Entwicklungsprozesse sowie der Teilnahme der Arbeiterklasse am sozialistischen Aufbau. In ihnen sind die vielfältigsten Aspekte die ses Gegenstandes beleuchtet: die führende Rolle der Arbeiterklasse beim Aufbau der neuen Gesell schaft. ihre grundlegenden Entwick lungsgesetzmäßigkeiten und Tätig keitssphären (die - staatliche, poli tische. ideologische, soziale, produk tive, militärische und die kulturelle), ihre Treue gegenüber den Prinzipien des proletarischen Internationalis mus. aber auch das Wirken einzel ner. territorialer wie Zweigabteilun gen der Arbeiterklasse. Die Werke Lenins sind eine wahrhafte Enzy klopädie der Geschichte der Arbei terklasse während der ersten Jahre der Sowjetmacht. " I as Studium der Erfah- I rungen. die die so- I wjetische Arbeiterklasse I bei ihrer vielseitigen I Tätigkeit in der Periode — des Aufbaus des Sozia lismus und Kommunis mus sammelte, besitzt große und höchst aktuelle Bedeutung. Wie Le nin bereits 1918 auf dem I. Kongreß der Volkswirtschaftsräte feststellte, ist die Erfahrung der von der so wjetischen Arbeiterklasse durch geführten sozialistischen Umgestal tungen „als Errungenschaft des So zialismus in die Geschichte ein gegangen, und auf dieser Erfahrung wird die künftige internationale Re volution ihr sozialistisches Gebäude errichten“ (W. I. Lenin, Werke sowjetischen Arbeiterklasse Aus: Die Arbeiterklasse der UdSSR / Übersetzt von Dr. G. Dittrich, Sektion Geschichte A
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