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Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient! UNIVERSITÄTSZEITUNG 2 0. AUG. 1963 ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER KARL MARX UNIVERSITÄT 7. JAHRGANG, Nr. 8 LEIPZIG, 21. Februar 1963 PREIS 15 PF Streit um Lyrik (Seite 6) Produktiv tätige Studenten im Komplexpraktikum Badrina och! teuref G. L. Paris—Bonn. I ichscche Dr. phil. habil. Rigobert Günther zum Dozenten für das Fachgebiet Alte Ge schichte an der Philosophischen Fakultät. Gleichzeitig hat der Rektor im Einver nehmen mit dem Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen Herrn Dozent Dr. Günther zum Leiter der Abteilung Allgemeine Geschichte des Altertums am Institut für Allgemeine Geschichte der Philosophischen Fakultät ernannt; Dr. phil. habil. Siegfried Streller zum Dozenten für das Fachgebiet Deutsche Li teraturgeschichte an der Philosophischl® Fakultät. Dozent Dr. med. habil. Kurt Seidel zum Professor mit Lehrauftrag für das Fach gebiet Innere Medizin an der Medizini schen Fakultät; Der Produktionsleiter der LPG Saused litz, Kollege Smolin, hob im Gespräch mit Prof. Hensel , und den Praktikanten die gute Zusammenarbeit mit den Studenten hervor und erklärte, daß diese exakte Auf stellung der Futterbilanz eine gute Hilfe für die Verbesserung der Viehwirtschaft der LPG darstellt. Außerdem dient die Einhaltung des von den Studenten erarbei teten ’ Futterplans als Grundlage für den Wettbewerb zur Übererfüllung des Staats planes in der tierischen Produktion. Für diesen Wettbewerb in der LPG erarbeite ten die Studenten mit die'Bedingungen. Diese Aufgabenstellung wird dem Sinn des Komplexpraktikums gerecht, .den LPG zu helfen,' langfristige'Arbeitspläne aufzu stellen und damit reale Grundlagen für eine Verbesserung der Arbeit in der LPG zu schaffen. Die Wifa-Studenten Rüdrich und Wolf in der LPG Sausedlitz, beschäftigen sich mit der Analyse der Arbeit der Spezialisten gruppe für den Kartoffelanbau. Sie arbei ten gemeinsam mit den Genossenschafts bauern, die große Erfahrungen auf dem Gebiet des Kartoffelanbaus haben, eine der LPG entsprechende Technologie, für den Kartoffelanbau aus und weisen an diesem Beispiel den Nutzeffekt des wissenschaft lich-technischen Fortschritts nach. An Problemen der Auswirkung des Pla nes Neue Technik auf die Arbeitsproduk tivität in der LPG und Berechnungen'des Nutzens beim Einsatz von Wirkstoffkon- zentraten in der Viehzucht'arbeiten die Wifa-Studenten in Brinnis. Prof. Dr. Hen sel gab- besonders diesen Studenten sehr wertvolle Hinweise für eine Konkretisie rung dieser Themen entsprechend den Be dingungen der LPG. Er betonte, daß der Sinn der wissenschaftlichen Arbeit der Praktikanten darin bestehe, unmittelbar produktionswirksam zu werden, und daß den Studenten die Möglichkeit gegeben werden muß, für eine längere Periode in Kontakt mit der LPG zu bleiben. Nur dann können die Studenten selbst überprüfen, ob ihre Arbeit der LPG wirklichen Nutzen brachte und ihre eigenen Vorstellungen real waren. oder Pra- J.G. 25. und 26. April 1963: Wissenschaftliche Tagung Die Deutsche Demokratische Re publik verkörpert die Zukunft der deutschen Nation 2. Mai 1963: Wissenschaftliche Tagung Die Entwicklung der Wissenschaft zur unmittelbaren gesellschaft- licien Produktivkraft (wird am . Mai beendet) Große Kulturveranstaltung 4. Mai 1963: Festakt aus Anlaß des 10. Jahres tages der Namensgebung Karl- Marx-U: niver sität 5. Mai, 1963: Tag der offenen Tür der Karl- Marx-Universität (vormittags) Tag der Karl-Marx-Universität im Clara-Zetkin-Park (nachmittags) mit Fora, Vorträgen, Kulturver- Am 16. Februar besuchte Prof. Dr. Hen sel, kommissarischer Direktor des Instituts für Landmaschinenlehre sowie des Insti tuts für Tierernährung, Studenten der Wirtschaftswissenschaftlichen und der Ve terinärmedizinischen Fakultät, die in den LPG Sausedlitz und Brinnis,. RTS-Bereich Badrina, ihr Komplexpraktikum absolvie ren. An diesem Praktikum nehmen eben falls Landwirtschafts- und Geographiestu denten teil. Prof. Dr. Hensel, der Leiter des Kom plexpraktikums in Badrina ist, konnte sich in den LPG Sausedlitz und Brinnis davon überzeugen, daß die Studenten ihren Prak- Dr. phil, habil. Rudolf Große zum Dozen ten für das Fachgebiet Deutsche Philologie an der Philosophischen Fakultät und be auftragte ihn gleichzeitig mit der Wahr nehmung einer Professur mit Lehrauftrag für das genannte Fachgebiet; anstaltungen, Leichtathletik- und Turnvergleichskämpfen Universitätsball 6. Mai 1963: Tag der Fakultäten Rechenschaftslegungen und wis senschaftliche Veranstaltungen der Fakultäten, Institute und Kliniken Kulturveranstaltungen der Fakultäten 7. Mai 1963: ) Wissenschaftliche Studenten konferenz Einheit von theoretischer Ausbil dung und produktiver Praxis der Studenten Fackelzug und Kundgebung Außerdem finden am 2., 3., 4. und 5. Mai Sportveranstaltungen mit Vergleichskämp fen im Fußball, Handball, Basketball, Vol leyball und Schwimmen statt. Spiel' ITTBS . pe wo e ein« 11 Jah(* ipfe", n sid n b s Be" ropas ler 2 ühle ästhe irke® forde, udd haftel htuns Akademische Polizeibütel Prof. Dr Hensel, Dipl.-Landwiit Czarnetzki und Dr. Kesselbauer, Stellvertretender Sekretär der UPL, besuchten in der vorigen Woche die Prakti kanten in der LPG Sausedlitz. Unser Bild zeigt Prof. Dr. Hensel (rechts) im Gespräch mit dem Veterinärmedizinstudenten Hohmann (links) und Mitgliedern der LPG. Hitler . Aud Lands, n, de/ erden And e-W ■erde 11 zeigeß riege® t wer ig de t, di« macbt kam?' ß ist’ konn elehr’ ir e" Die* n de i Ja) veite ehend ikt i End« Sinterkörper, rutschende Kippen und Mineralogen (Seite 3) : mid wohl idlicl’ rärn* uer rüns‘ ! Vor einigen Tagen hörten wir aus Westberlin erneut die offizielle An kündigung, daß in der Frontstadt in naher Zukunft eine sogenannte Hilfs polizei aufgestellt werde, die sich vornehmlich aus Westberliner Stu denten zusammensetzen soll. Wir zweifeln nicht daran, daß sich unter diesen Studenten eine ganze Reihe befinden werden, denen die Jacke eines Polizeibüttels gut passen würde. Man denke nur an die Leute vom Schlage des TU-Studenten Die ter Wohlfahrt, der das „Halt! Ste henbleiben!“ unserer Grenzposten mit gezielten Schüssen beantwortete, oder seines „Kommilitonen“ Martin Sonnabend, der mit drei Kumpanen einen Grenzposten überfiel, oder an derer — Bombenwerfer, Menschen händler, Tunnel-Wühlratten —, die stets sich des Feuerschutzes der Westberliner Polizei und des Wohl wollens der Frontstadt-Prominenz gewiß waren. Jetzt sollen sie also offiziell in deren Dienste treten. Wie gesagt, wir zweifeln nicht daran, daß sich die reaktionären Teile der Westberliner Studentenschaft, die ihren Nährbo den vor allem in den Korporationen haben, bereit finden werden, für eine Politik der hemmungslosen Provoka tion und des Notstandsknüppels in Brandts Dienste zu treten. Daß aber große Teile gerade der Westberliner Studenten sich immer mehr von diesem Geiste distanzieren, zeigte kürzlich die Protestbewegung gegen die Wahl eines Waffenstuden ten zum Vorsitzenden des Allgemei nen Studentenausschusses der Dah- lemer Universität. So wurde auf einem Forum an der Universität mit Nachdruck die Tatsache verurteilt, daß Politiker von Adenauer bis Brandt (wie kürzlich geschehen) den Burschenschaften Grußbotschaften senden oder auf ihren Tagungen auf treten. „In dieser Gruppe marschiert eine recht bornierte Reaktion“, so charakterisierte der Student Barth die Korporationen. Zu verhindern, daß sie — diese bornierte Reaktion — künftig in Po lizeiuniform marschiert, randaliert und schließlich terrorisiert — ähnlich dem Marburger Studentenkorps, das während des Kapp-Putsches 15 ge fangene Arbeiter in faschistischer Manier auf offener Straße ermor dete —, ist jetzt vor allem Sache der aufrichtigen Westberliner Studenten. Es ist ihr Beitrag zur Entschärfung der Speerspitze der Achse Madrid— ERNENNUNGEN UND BERUFUNGEN Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen ernannte Prof. Dr. phil. Walter Beier zum Profes sor mit vollem Lehrauftrag für das Fach gebiet Biophysik; Angst vor der Praxis? ^wiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Das Komplexpraktikum, das zur Zeit im Kombinat „Otto Grotewohl“ Böhlen durch- geführt wird, stellt eine völlig neue Art studentischer Praktika dar. Studenten fünf Verschiedener Fachrichtungen wurden nicht an bereits abgesteckte Themen gesetzt, sie mußten vielmehr erst gemeinsam aus gro- len Problemkomplexen für jeden die ihm seiner Ausbildung nach zustehende Auf- sabe herauslösen. Für die Studenten setzt das letzten Endes ein viel tieferes Eindrin- gen in die verzweigte Praxis des Groß- Betriebes, ein umfassenderes Anwenden des bisher erworbenen Wissensstoffes voraus. Neue, größere Aufgaben für die Studen- len, das müßte eigentlich auch eine völlig neue Art in der Betreuung durch die Wis- senschaftler nach sich ziehen. Pro forma wurde dem auch Rechnung getragen. Jede der fünf Arbeitsgruppen, die einen Themen- kreis bearbeitet, wird gemeinsam von einem Wissenschaftler des Kombinates und einem Wissenschaftler unserer Universität gelei- Wohlgemerkt, gegenüber der Universi- tät sind die Wissenschaftler unserer Insti tute für den Erfolg des Praktikums verant- Wortlich. Man sollte nun meinen, daß sich unsere Wissenschaftler, für die die Probleme Böh- tuns ebenso neu waren wie für die Studen- ten, in der ersten Woche gründlich in die Probleme einarbeiten würden. Statt dessen Vertrat die Mehrzahl von ihnen die Mei- Dung, jetzt gibt es noch keine fachlichen Probleme, und Studenten anderer Fachrich tungen kann ich bei ihren Problemen so- lvieso nicht helfen, also werde ich erst im Seiten Teil des Praktikums gebraucht. Diese Ansicht scheint vielleicht auf den Ersten Blick etwas für sich zu haben. Aber üben nur auf den ersten Blick. Heute ist beispielsweise der Betreuer Günter Hein- rieh vom Mathematischen Institut gezwun- Sen, will er nur einem Mathematiker hel- len, sich erst ausführlich dessen Probleme und Aufgaben erläutern zu lassen. Eigene Anregungen sind da kaum zu erwarten. Die Studenten sind ihm einfach ein gutes Stück Voraus. Doch das ist. nur die eine Seite. Der Be- Treuer sollte, so war es vorgesehen, die Rolle des Koordinatdrs in der Arbeits- Sruppe übernehmen. Wie aber will er das lun, wenn er nicht ihre Probleme genau kennt, wenn er nicht weiß, wo der einzelne steht? Das Argument der als Betreuer täti- 8en Wissenschaftler, sie seien einzig dazu In der Lage, ihre eigene Fachrichtung zu betreuen, ist letztlich nur eine Ausflucht. Pen schlagenden Gegenbeweis liefert der Genosse Kühne, Diplomphysiker des Kom- Dinates. Er berät in seiner Arbeitsgruppe nicht nur die Physiker, sondern mit glei- Sher Selbstverständlichkeit die Mathema- Hker und Ökonomen. Er kann das, weil er Cie Probleme wirklich durchdrungen hat. Sollte ein Fachwissenschaftler unserer Universität nicht in der Lage sein, solche Betreuerarbeit zu leisten? Ich glaube doch. Der Fehler liegt in der Einstellung des je- Weiligen Wissenschaftlers zu diesem neuen Praktikum. Wer natürlich glaubt, mit eini- sen Abstechern nach Böhlen seiner Verant- "'Ortung nachkommen zu können, der irrt. Umgekehrt wird ein Schuh daraus, ständi- ger Aufenthalt in Böhlen und ab und zu in Besuch im Leipziger Institut, um sich tu einem Problem zu konsultieren aeoretisch zu arbeiten. Angst vor der Xis darf man natürlich nicht haben. tikumsaufgaben mit großer Einsatzfreude und sehr erfolgreich nachkommen. • Aufgabe der Veterinärmedizinstudenten in Sausedlitz, ist es, einen Futterplan für das Jahr 1963 aufzustellen, um die Plan- erfüllung nach der Maul- und Klauenseu- che^in dieser LPG zu gewährleisten. In mühevoller Kleinarbeit überprüften die Veterinärmediziner Hohmann und Mann, die vorhandenen Fütterbestände, unter suchten Konstitution und Milchleistung der Tiere, fertigten’ von jedem Stall Verzeich nisse des Viehbestandes an und erarbeite ten auf dieser Grundlage einen Plan für die Menge und die richtige Zusammenset zung des Futters für den Viehbestand. Forum mit Prof. Budzislawski in Böhlen Vor Mitarbeitern der Ingenieurtechni- shen Zentrale des Kombinates „Otto Grotewohl" Böhlen sprach auf einem Fo- Fum am Mittwoch voriger Woche Prof. Dr. 8udzislawski, Direktor des Instituts für Theorie und Praxis der Pressearbeit, zu dem Thema „Pressefreiheit im Kapitalis- mus und im Sozialismus“. Etwa 150 Ingenieure folgten interessiert pen einleitenden Ausführungen Prof. Dr. udzislawskis, in denen er nachwies, daß 1 will man in einem Land die Pressefrei- leit untersuchen — immer die Frage ge stellt werden muß: Pressefreiheit für wen? Prof. Dr. Budzislawski wies an eindrucks- Vollen Fakten nach, daß die imperialisti- shen Zeitungen völlig im Dienste der Monopolbourgeoisie stehen und daß die fresse bei uns immer mehr zum kollek tiven Organisator der Massen wird. In der anschließenden Diskussion wurden yon Prof. Dr. Budzislawski Fragen, z. B. u Problemen der Information und der Weiteren Differenzierung unseres Presse wesens, beantwortet. Prof. Dr. Hensel beim Besuch der Praktikanten: Studenten sollten eine längere Periode Kontakt zu LPG halten VERANSTALTUNGEN zum 10. Jahrestag Aus dem vorläufigen Programm der 10-Jahr-Feier der Namensgebung der Karl-Marx-Universität