Volltext Seite (XML)
Für die Wissebschait, die dem Soziaiismus dient! UINIVERSITATSZEITUNG DER KARL MARX UNIVERSITÄT ORGAN DER SED PARTEILEITUNG 7. JAHRGANG, NR. 44 PREIS 15 PF LEIPZIG, 31. 10. 1963 cs Wie ich das lugendkommunique verstehe Von Günter Deweß, FDJ-Sekretär des Mathematischen Instituts Punkt für Punkt durch ¬ nicken und zu glauben, daß das der Meinung, 3388800000003 EA Jugendkommunique und Internat Hans-Joachim Böhme und Günter Schneider auf dem Forum der In der zweistündigen offenen Aussprache ERNENNUNGEN UND BERUFUNGEN Zwei wesentliche Mängel unserer Ar- beit sind, daß viele Freunde sich vor Aus- e >nändersetzungen scheuen und daß eine Dem 1. Studienjahr zu helfen; sich ohne Zeitverlust im Studium zurechtzufinden und wissen schaftliches Arbeiten zu lernen, ist Aufgabe sowohl des Lehrkörpers als auch der Freien Deutschen Jugend. Sie war es auch, die Studenten der Fachrichtung Slawistik/Geschichte mit Prof. Dr. Eberhard Wolfgram vom Institut für Geschichte der europäischen Volksdemokra tien und Dr. Walter vom Slawischen Institut zusammenführte, um gemeinsam über Studien probleme zu beraten. Auf unserem Bild: Prof. Dr. Wolfgram und Studenten des ersten Stu dienjahres während der Aussprache. Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen berief mit Wirkung vom 1. September 1963: Dozent Dr. jur. habil. Walter Orsche- kowski zum Professor mit Lehrauftrag für das Fachgebiet Strafrecht an der Juristen fakultät; Dr. jur. habil. Walter Poeggel zum Do zenten für das Fachgebiet Völkerrecht an der Juristenfakultät. und beauftragte Herrn Dr. phil. Wolfgang Fleischer mit der Wahrnehmung einer Dozentur für das Fachgebiet Deutsche Sprache und Ältere Das diesjährige Pressefest der „Uni versitätszeitung“ findet am 27. No vember im „Haus Leipzig“ statt. Der Eintrittskartenverkauf über die SED-Grundorganisationen beginnt in diesen Tagen. Zum ersten „Treffpunkt Marschner straße“ der „Universitätszeitung“ versam melten sich am vergangenen Donnerstag Bewohner der Studentenwohnstadt, die als ihre Gäste Hans-Joachim Böhme, Sekretär der Universitäts-Parteileitung, sowie Günter Schneider, Erster Se kretär der FDJ-Kreisleitung, begrüßen konnten. „Das Grundproblem ist“, so sagte Ge nosse Böhme u. a., „daß Ihr Euch selbst zuständig fühlt für die Wohnstadt und was in ihren Mauern geschieht. Viele der Probleme lassen sich schnell lössen, wenn Ihr sie selbst anpackt und nicht erst auf Hilfe von „oben“ wartet. Wenn Ihr den Geist erhaltet, mit dem wir die Wohn stadt aufgebaut haben, dann dürfte z. B. der Bau eines Kulturraumes keine Schwie rigkeiten machen.“ Der „Treffpunkt Marschnerstraße“ wird von nun an ein ständiges Forum sein, wo alle Probleme, die unsere Studenten be wegen, diskutiert werden. (Einen ausführ lichen Bericht finden Sie auf Seite 3) wir neben dem Einsatz der Agitatoren am Wahltag auch vorher schon eine Ausstrah lung der Studenten auf Leipzig erwar ten. Das erste Studienjahr sollte dafür sor gen, daß im Bereich der Talstraße alle Bürger in die Wählerlisten Einsicht neh men (leider ist uns das etwas spät ein gefallen). Wie war die Reaktion? Plötz lich hieß es, daß man doch erst noch über unsere Wahlen sprechen müsse, daß es noch Fragen gebe. Wir haben uns auch Gedanken über die Beziehungen zur Bevölkerung, beson ders zur Jugend der Stadt Leipzig ge macht. Wir haben unter anderem über Hauswandzeitungen diskutiert und davon gesprochen, daß auf diesen Wandzeitun gen Name und Wohnung der Herausgeber vermerkt sein soll. Da hatten einige Freunde tüchtige Sorgen, die fast das „Zeitproblem“ übertrafen. „Es geht doch um die Sache, wozu denn da der Name“! Eine ganz spezifische Verbindung zur Leipziger Jugend wollen wir durch einen Mathematikzirkel für Leipziger Mädchen schaffen, die besonders talentiert in Mathematik sind. Das ist eine gute Sache, zumal der Anteil der Mädchen unter den Mathematik- und Physikstudenten noch immer unter den Möglichkeiten liegt. Aber wir hatten uns auch da noch mit einem Argument auseinanderzusetzen, das uns entgegengehalten wurde: „Was wird denn aus den vielen Jungen, die in Ma thematik talentiert sind?“ Es gibt in unserer FDJ-Leitung ein noch unfertiges Projekt, um das heftige Auseinandersetzungen entbrannt sind. Wir wollen erreichen, daß der Lehrkör per in Zusammenarbeit mit der FDJ- Leitung monatlich einen kleinen Empfang für die neun oder zehn besten Studenten des Instituts gibt (Vorschläge durch die Gruppen), wo diese Freunde für beson dere Leistungen in der selbständigen schöpferischen und praxisverbundenen Ar beit prämiiert werden. Viele Genossen und Freunde wenden ein, daß wir nicht einschätzen können, wer unsere Besten sind. Selbst wenn das gegenwärtig so sein sollte, ist es doch nicht so, daß dieser Zustand bestehen bleiben muß. ,U niversitätszeitung’ kamen eine ganze Anzahl Probleme zur Sprache, die die Studenten in der Marsch nerstraße bewegen. Wie können wir ein geistig-kulturelles Leben in unserer Wohn stadt entwickeln? Ist das überhaupt mög- lieh, ohne die entsprechenden Räumlich keiten? Kann man hier draußen studie ren? Wo sollen die Dolmetscher lernen? Warum werden wir von der Wohnraum lenkung so unhöflich abgefertigt? Ist es überhaupt notwendig, daß wir immer erst in die Ritterstraße laufen müssen? Das waren einige der Probleme, die von den Teilnehmern des Treffpunktes aufgewor fen wurden. Ich bin jedoch der Meinung, daß das J »gendkommunique im engsten Zusam- Denhang mit unseren Bemühungen um Söchstleistungen im Studium und im Studentenwettstreit und mit der Durch- Protesterklärung Wir sind empört und fühlen uns von der Verhaftung des Verlegers und Schriftstellers Günter Hofe selbst be troffen. Dieser Terrorakt zeigt uns, wie sehr es sich die westdeutschen Behör den angelegen sein lassen, die kultu rellen Kontakte zwischen den beiden deutschen Staaten zu stören. Auf rechte Demokraten, wie der Leiter des Verlages der Nation, und antifaschisti sche literarische Werke, wie dessen Ro man „Roter Schnee“ sind den Militari sten in der Bundesrepublik wenig ge legen. Das wundert uns nicht. Sie ha ben die Publikationen des von Günter Hofe geleiteten Verlages zu fürchten; Dokumentationen über Kriegsverbrecher gehören sicher nicht zu ihrer abendlichen Lektüre. Inwieweit’ sie aber ihre anti humanistischen Absichten verwirklichen oder verwirklichen zu können glauben, ist alarmierend. Wissenschaftler und Studenten des Instituts für Deutsche Literaturgeschichte fordern, Günter Hofe sofort freizulassen und appellie ren an die westdeutschen germanisti schen Wissenschaftler und Studenten, sich dieser Forderung anzuschließen. Die Universitäts-Parteileitung lädt alle Teilnehmer des VI. Marxi- stischen Kolloquiums zur Eröffnungsveranstaltung ein, die am Montag, dem 4. November 1963, 18 Uhr, im großen Hörsaal des Physiologischen Institutes, Liebigstraße 27, stattßndet. Es spricht Prof. Dr. habil. Helmut Lilie, Präsident des Deutschen Amtes für Material- und Warenprüfung und Mitglied des Büros für Industrie und Bauwesen beim Politbüro des ZK der SED, über: Einige Probleme des neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung unserer Volkswirtschaft. Tabu für Studenten? . Im Sommerlager haben wir beschlossen, m Zirkel Junger Sozialisten Engels’ „Dia- Sktik der Natur“ durchzuarbeiten. Schon da gab es viele Argumente dafür und Ggegen. Inzwischen versuchten wir noch tinen Schritt weiterzugehen und erörter- Sen den Vorschlag, im April an unserem qstitut eine zweitägige wissenschaftliche Studentenkonferenz durchzuführen. Der Sste Tag soll dabei dem Thema „Mathe- Mik und dialektischer Materialismus“ ge widmet werden. Doch jetzt meldeten selbst Sfahrene Genossen und Freunde ihre Be- Üenken an, ob man so etwas machen könne. Ich verstehe das Jugendkommunique so, daß es keine heißen Eisen gibt, auch nicht der Wissenschaft, daß es kein Thema tibt, das für Studenten von vornherein Hbu ist. Es ist eine andere Sache, daß "ohl niemand überspannte Erwartungen $ das wissenschaftliche Ergebnis der Fonferenz stellen wird. Wer sich so eine Sattäuschung organisiert, ist selbst schuld, est steht aber auf jeden Fall, daß es Sut wäre, wenn Studenten sich an dieses Thema heranwagen. Man sollte deshalb Giesen Vorschlag nicht fallenlassen, son- Gern in größerem Rahmen beraten, wie “er Erfolg zu sichern ist. Der zweite Tag unserer Studentenkonfe- M soll unter dem Thema „Mathematik Bhd Praxis“ stehen. Dazu werden die Men Praktikumsergebnisse den wesent- Nshsten Beitrag darstellen. Wäre es aber Sjcht an der Zeit, nun doch wenigstens 3 versuchen, während der Vorlesungs- Wchen den Kontakt zu Betrieben, Klubs Mger Technikei’ oder sozialistischen Ar- Sitsgemeinschaften herzustellen? Was Ht dem im Wege? „Das Haupthindernis ist wohl, daß sich Gsher niemand fand, der an einem kon- Men Fall die ersten Erfahrungen sam- Belte — Aufgabenstellungen werden "eich am „grünen Tisch“ widerlegt. Jeh habe einmal unvorsichtigerweise die sSemerkung fallenlassen, daß vielleicht Dige Mathematikstudenten darangehen SÖnnten, das Programm für einen voll- Stomatischen Personenfahrstuhl in einem Warenhaus zu entwickeln, daß einige Phy- ^Studenten dann den elektronischen Teil Bs Problems erledigen und daß dann das kojekt verwirklicht wird. Was pflegen 'Wildenten darauf zu antworten? „Das ist 8 dermaßen einfach, das bißchen Logik M Schaltung, da fangen wir gar nicht Bst an." Auf diese Weise wird über- upt nicht angefangen. Ich bin dafür, Weber mit ganz einfachen Dingen zu be- “»nen, erst einmal Erfahrungen zu sam- Reln und dann weiter zu reden. Dann Bewinnt man auch Maßstäbe dafür, wie Sbwierig die Aufgaben sein sollen. Der Mt vielerorts herrschende Geist, keinen Mger krumm zu machen, bevor nicht tch der letzte Pessimist überzeugt ist. Jß dann nichts schiefgehen kann, ist ^nn das der Geist des Jugendkommu- "“qus? Wenn es konkret wird, kommen Fragen Ein weiteres Beispiel, an dem man nht, daß nur konkrete Anforderungen helfen, in der Arbeit voranzukommen: 8sr größte Teil der Freunde des ersten qhudienjahres meinte, eine Diskussion den Charakter unserer Wahl sei “Derflüssig, alles sei klar. Wir sagten, daß Wir brauchen Streit in den Gruppen Andere Freunde halten unserem Vor schlag entgegen: „Ihr wollt wohl Streit in die Gruppen tragen?“ Diese Freunde haben uns durchschaut. Jawohl, wir wollen Streit in die Gruppen bekommen, z. B. darüber, wer die Besten sind und warum. Im übrigen wird es sehr helfen, wenn jeder Student durch die Prämiierung er kennt, daß der Lehrkörper Wert darauf legt, daß an seinem Institut gute Lei stungen im Studium und im Studenten wettstreit vollbracht werden. Es handelt sich insgesamt also um ein Projekt, das ausgezeichnet zu den Ausführungen des Kommuniques paßt, wonach die Jugend gegen Gleichmacherei, für die Auszeich nung der besten Leistungen und für die Würdigung der Initiative ist. Wenn es im Jugendkommunique heißt, daß die Jugend Berge versetzen kann und die Aufgaben der nächsten Jahrzehnte meistern wird, so muß man erwarten, daß wir einen besonderen wissenschaftlichen Elan entwickeln und uns mit diesem Elan auf unseren Beitrag an der Entwicklung in den nächsten 50 Jahren vorbereiten. Sstzung des Prinzips „Jedem Studenten Sinen konkreten politischen Auftrag“ dis- Miert werden muß. Singt zum Pressefest Ruth Brandin deutsche Literatur an der Philosophischen Fakultät. Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen beauftragte mit Wirkung vom 1. September Dr. paed. Marianne Lange mit der Wahrnehmung einer Dozentur für das Fachgebiet Methodik des Deutschunter richts am Institut für Pädagogik. Der Staatssekretär bestätigte Herrn Prof. Dr. Wolfgang Rödel als Dekan und Prof. Heinrich Bruhn und Dr. Franz Knipping als Prodekane der Fakul tät für Journalistik. Eroße Zahl von ihnen die Dokumente der Bartei nicht tief genug durchdenkt. So übt es gegenwärtig die Tendenz, das Ju- 8endkommunique „ugehen, dazu zu daß das genügt. Eröffnung des VI. Marxistischen Kolloquiums Erster „Treffpunkt Marschnerstraße " z 8 Streitbarer Kongreß für friedliche Koexistenz der Staaten (Seites)