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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 7.1963
- Erscheinungsdatum
- 1963
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196300009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19630000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19630000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 7.1963
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1
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- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. April 1
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- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 1. August 1
- Ausgabe Nr. 31/32, 15. August 1
- Ausgabe Nr. 33/34, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 35/36, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 12. Dezember 1
-
Band
Band 7.1963
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- Universitätszeitung
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e Kol- Folse ischatt t. daß nners- Ihr in n wer Prof >r des te der litten mluKj eichen irger? Volks ität Ehre’ irimd Hum ember lieser Todes I das ürdigt te die hilolo natik" 3egin® Erfor wand- ichafl Alma erstes ^lückMuudmit ^foUemen Pie bequemen Sessel werden von Ilona Mleßling, der Assistentin der Abtei- Ung Grundlagenstudium der Medizinischen skultät, und ihrem Mann Alfred noch zu Sten benutzt. Für Entspannen und Aus- Ahen bleibt wenig Zeit, wenn neben der 6nGen Belastung durch die Lehrveranstal- WDgen auch noch zwei Kinder und ein ent- Bschender Haushalt Versorgt sein wollen Vd nicht zuletzt eine Dissertation ihrer nllendung harrt. Ein klassisches Akade- Jerpaar. jedenfalls im gewohnten, un- srlegten Sinn, sind die beiden nicht. Al- 680 Kießlings Universitäten waren die Bdssenschlachten gegen die Faschisten ihre Kerker. Diese Zeit hat harte Spu- 383 zurückgelassen, ihn aber auch zu einem Jähne geschmiedet, der als Kommunist 40 Neuerer überall, wo er arbeitet große Lhtung genießt. Seine Frau sammelte ihre hbenserfahrungen als junge Arbeiterin 45 Gewerkschaftsfunktionärin, die den BUt fand, über die Arbeiter-und-Bauern- adkultät ihr Wissen durch ein Universi- Studium zu fundieren. Und das in 628m Alter, in dem andere meist auf sol lt? Wünsche ' aus Kleinmut verzichten. 658, im Jahr der letzten Wahl, legte sie J Staatsexamen als Diplom-Gesell- "aftswissenschaftler ab. tDas war ein Erfolg, den beide zusammen iungen haben, denn Alfred Kießling ist Passiver Zuschauer beim Studium sei- V Frau. Er hilft, diskutiert mit ihr die EDbleme und ist sich zu keiner Arbeit im Inhalt zu schade. Diese beiden Menschen 0 fachten die Entwicklungsmöglichkeiten, 3, ihnen unser Staat bietet, nicht als Nstverständliches Recht. zgie Familie Kießling sagt: Wir leben Julich. Unsere Kinder sind gesund. Wir sqen beide Arbeiten nach, die uns befrie- B32n! Aber Talent zur Selbstzufriedenheit NBen sie nicht, und es bleibt in den kom- Bhiden Jahren auch wirklich noch ein k Arbeit übrig, das sich sehen lassen ian. Ilona möchte möglichst bald promo- Sen, Man sollte annehmen, daß solchen Frauen annehmbare Arbeitsbedingungen verschafft werden. Aber wenn man über ein philosophisch-soziologisches Thema auf dem Gebiet des Gesundheitswesens schreiben soll und zur gleichen Zeit mit Lehrveranstaltungen betraut wird, die sich erst mit der Geschichte der Arbeiter bewegung und jetzt mit der politischen Ökonomie des Sozialismus beschäftigen, erleichtert das nicht, sondern erschwert den Abschluß der Dissertation. Ilona Kießling ist zwar fest entschlossen, mit den Schwierigkeiten fertig zu werden. Aber der Frauenausschuß der Universität fände wohl nicht nur bei ihr ein dankbares Arbeitsfeld für seine Bemühungen, den Frauen an allen Instituten auch bei sol- dien Fragen zu helfen. Es wäre natürlich geschwindelt, wollte man behaupten, das Leben der Familie Kießling bestünde nur aus Arbeit. Die Töchter pochen ganz entschieden auf ihr Recht, an schönen Sonntagen hinaus nach Machern, in das neue, fast gänzlich selbst gebaute Wochenendhäuschen zu fahren. Es ist bei diesen beiden Menschen jedoch gar nicht anders vorstellbar, als daß die Pro bleme ihrer Arbeit auch in den abend lichen Unterhaltungen eine große Rolle spielen, denn für sie ist die Arbeit wirk lich schon zum Bedürfnis geworden. „Seit dem VI. Parteitag spielt die Quali tät in der Produktion (allerdings ohne die Normen dabei zu senken) eine große Rolle. Wir haben aus Gesprächen mit und über Studenten den Eindruck, daß dieser Grundsatz auch für die Studenten voll gel ten muß. Manche lernen noch zu sehr für die Prüfungen. Aber echte Könner werden nur solche Studenten, die mit ganzem Her zen an unserem Leben hängen und poli- tisch keiner Entscheidung aus dem Wege gehen“. Das ist ein kluges Wort von Men schen, die beide auf ihrem Gebiet von sich sagen können, daß sie der Gesellschaft alles geben, was in ihrer Kraft steht. Klaus Thielicke :, ha große ktivi- id de auden- wuch usbil- Fakul in die en des sind ingens ichaft- is so* iwirt- ierung große: ziehef teile drich- liess’ urded Fra ■ die ie zu Lärms h der i von mittel Aus- R zur und ■ und ; eine For- chau- um- 0 wis- etwa e In- iesem e für l er- „M hätte gern studieft^ sSie hat es sich gerade gemütlich ge- G6Sh$, sitzt am, Schreibtisch und schlägt L Zeitung auf. Fast immer ist das so, 826n Erna Jacob am späten Nachmittag 46h getaner Arbeit aus der Fakultät nach kommt. Irgendwie freut sie sich auf 52 Minuten: Sie hat das Essen aufge- V > draußen in der Küche singt der kS88erkessel, die Topfdeckel tanzen leise EPPernd auf dem Dampf, sie sitzt in s68n behaglichen Zimmer und liest noch Bonal in aller Ruhe das durch, was sie SSens auf ihrer mehr als halbstündigen s^enbahnfahrt zur Arbeitsstelle nur hat Kriegen können. ksute dauert das Zeitungsstudium etwas Ve8er .als gewöhnlich. Aufmerksam liest SnpSinen Bericht von der Wahlversamm- 3% auf der Professor Dr. Budzis- 3 8 k i von Studenten, Wissenschaftlern 3 Verwaltungskräften aus mehreren Bnultäten als Kandidat für die Volks- ‘mer vorgeschlagen wurde. Das Manu- BePt der Rede, die der Professor dort 85 kannte Erna Jacob genau. Als Sekre- 4(des Instituts für Theorie und Praxis BPressearbeit an der Fakultät für Jour- B6Stik hat ie besonders viel für den In- sHtsdirektor Prof. Budzislawski zu Bsiben - seine Vorlesungen, seine Vor- seine Kommentare, Artikel und 4rEespondenzen. Es ist eine interessante 1 die ihr viel Freude macht. %2d heute sitzt sie zu Hause an ihrem SeFeibtisch, vor sich den Zeitungsbericht, B sie Zeile für Zeile aufmerksam ge- 10 hat, und läßt die Worte des Profes- “2in sich nachklingen. ,Er spricht gut, Bogt sie, so persönlich — jeder fühlt sich 8SSprochen. 300 kommt es, daß Erna Jacob, angeregt 3ö0h das, was der Professor über die Blichkeiten des Studiums in unserer Seublik sagte, Vergleiche zieht — zwi- ‘qg Jungen und Mädchen, die sie an der "utät kennengelernt hat, die sorglos ihrem Studium nachgehen können, und sich selbst; zwischen dem Leben dieser jungen Studenten und ihrem eigenen; zwi schen dem Heute und dem Gestern. Hätte man 'sie vor Jahrzehnten gefragt, ob sie studieren wolle... Aber es hat kei ner gefragt. Es ging nicht nach dem Wol len. Gern hätte sie studiert — ein techni sches Fach. Sie interessierte sich für die Elektrotechnik, wäre gern Ingenieur ge worden. Aber der Fluch jener Gesell schaftsordnung war, daß die Tore der Universitäten nur jenen offenstanden, deren Eltern es sich „leisten“ konnten. Auch Erna Jacob bekam diesen Fluch zu spüren. Ihr Vater, ein Angestellter auf dem Schlachthof, legte auf den Tisch, was er für die Ausbildung seiner Tochter ge spart hatte: Es reichte gerade für den Be such der Handelsschule — mit Mühe und Not. Ade, Studium, Ade, Ingenieurdiplom. Es war nur ein Traum. Erna Jacob wurde Stenotypistin. Natürlich, sie hat es in ihrem Leben zu etwas gebracht. Ihre Arbeit ist anerkannt. Die Medaille „Für ausgezeichnete Leistun gen“ ist dafür nur ein äußerliches Zeichen. Sie hat es gern, wenn morgens ganze Berge von Manuskripten auf ihrem Tisch liegen und abends alle samt und sonders geschrieben und erledigt sind. Das macht ihr Spaß, wenn sie sieht, was sie leistet. Vielleicht fragt sie sich deshalb manchmal, was geworden wäre, hätte sie damals stu dieren können. Es ist wahr: Man möchte noch einmal jung sein. Aber stärker als dieser Wunsch ist in ihr das Gefühl des Stolzes. Jawohl, sie ist stolz, Bürgerin eines Staates zu sein, der seiner Jugend solche Perspekti ven erschließt. Man müßte einmal darüber sprechen, denkt sie und schaut auf dem Kalender nach, wann die nächste Hausversammlung angesetzt ist. „Wenn ich es nur so könnte wie der Professor.“ Klaus Linke •4n die lür geklopft Besuche zeigen Bilanzen / Universitätsangehörige und Volkswahlen ^lüchtich äher stetige ^)eitefentnfichlung Um Herrn Prof. Dr. Edgar Lehmann zu sprechen, klopfte ich sowohl in den Nach mittagsstunden an die Tür des Geogra phischen Instituts, das Prof. Lehmann seit nunmehr drei Jahren leitet, als auch in den Abendstunden an die Tür seines so eben bezogenen Einfamilienhauses im Süden der Stadt — vergebens. Noch gegen 20 Uhr schlug er „seine große Brief- schlacht" im Deutschen Institut für Län derkunde, diktierte er als Direktor dieses Instituts Briefe ins In- und Ausland. Prof. Dr. Dr. h. c. Edgar Lehmann, der seit 1958 Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften ist, deren Sektion Geogra phie er vorsteht, der der Sächsischen Aka demie der Wissenschaften angehört und im wissenschaftlichen Beirat für Geogra phie des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen mitarbeitet, vergräbt sich aber trotz des enormen Arbeitsmaßes nicht in seiner Fachwissenschaft, sondern er gewinnt sofort unsere ganze Sympathie durch sein Interesse an allen ihm begeg nenden Wissensgebieten, durch seine Welt offenheit, seine Anteilnahme an den be wegendsten Fragen unserer Zeit. Er selbst äußerte: „Auch die Geographen leben als Wissen schaftler fest in der Gegenwart mit all ihrer schweren weltpolitischen Problema tik, und zugleich, wie jeder Wissenschaft- 10.30 Uhr Universitätsaugenklinik. Ich weiß nichts als ihren Namen. Auf merksam betrachte ich die vorübereilen den Schwestern. Welche von ihnen mag die Oberschwester sein? Man hat so seine Vorstellungen — auch von Oberschwe stern. Meine wurden völlig über den Haufen geworfen. Eine außerordentlich zierliche, schwarzhaarige, junge Frau kommt auf mich zu. Sie stellt sich vor: „Marie-Luise Polak, Oberschwester. Sie haben Glück, daß Sie mich noch erwischen, morgen stehe ich den ganzen Tag im Ope rationssaal und übermorgen fahre ich in Urlaub — nach Graal-Müritz." Als wir uns dann in ihrem Zimmer gegenübersiizen, kann ich mein Erstau nen, eine so junge Oberschwester anzu treffen, nicht mehr zurückhalten. Frau Polak bestätigt, daß sie eine der Jüngsten an der Universität in Leipzig ist, aber sie findet keineswegs etwas Außergewöhn- liches daran, schon mit wenig über 30 Jahren in so einer verantwortungsvol len Stellung tätig zu sein. „Entscheidend ist, so zu arbeiten, daß die anderen mer ken, man kann zugreifen, ist sattelfest, also versteht etwas vom Fach.“ Und das kann Frau Polak durchaus für sich in An spruch nehmen. Seit 15 Jahren arbeitet sie im Augenheilfach. Im kommenden Jahr wird sie ihr lOjähriges Jubiläum an der Universitätsaugenklinik feiern. Sie meint: „Viel hilft mir in meiner leiten den Steilung, daß ich in diesem Hause sozusagen von der Pike auf gearbeitet habe. Ich war als Schwester in allen Abteilungen, wurde Operationsschwester und dann Stationsschwester. Seit Januar dieses Jahres bin ich nun Oberschwester.“ Es steht nicht in ihrem Berufsbild ge schrieben, daß sie zweimal wöchentlich von morgens bis abends im Operations saal zu arbeiten hat. es steht dort auch nicht, daß sie in der Sprechstunde der Ambulanz helfen muß. Aber sie tut es, wenn es nötig ist. Frau Polak erzählt: „Die vergangenen fünf Jahre waren besonders ereignisreich für mich. Zu den ausreichenden prak- tisghen Erfahrungen mußten auch neue theoretische Kenntnisse kommen. Ich absolvierte die Mittelstufe und packte 1962 mit recht gemischten Gefühlen meine Koffer, um mir in einem 5-Monate-Lehr- ler. in der Zukunft.. Das geographische Schaffen stellt ja nur eine von den zahl reichen Formen schöpferischer Einstellung zum Leben dar. Kriege sind in der Gegen wart sinnlos. Eine allgemeine Abrüstung und vor allem die Ausschaltung der Ver wendung von Atomenergie zu Kriegs zwecken ist der einzige Weg in die Zu kunft. Die Verwendung der Atomkraft für den friedlichen Aufbau würde es schlagartig innerhalb einer einzigen Gene ration ermöglichen, große Räume der Erde überhaupt in Wert zu setzen oder in ihrer Nutzung um das Mehrfache zu steigern. Eines der Ziele, das zu erreichen in den Wahlprogrammen immer erneut hervor gehoben wird, ist es, den einzelnen Bür ger zu einem höchstmöglichen Leistungs grad anzuregen und anzuspornen. Hinter solcher Wahlforderung aber steht doch die Notwendigkeit, daß alle Menschen teilhaben an den Schätzen unserer Erde, und zwar nach Maßgabe der Arbeit, die sie zu ihrer Nutzung einsetzen. Hier liegt auch der politische Beitrag der Geographie, und zwar im engräumigen örtlichen wie im globalen Sinn.“ „Ich bin glücklich“, sagte uns Prof. Leh mann, „bei einem Rückblick feststellen zu können, daß die Hauptforschungsrichtun gen des Geographischen Instituts, näm lich die landschaftsökologischen Arbeiten, gang in Potsdam die theoretische Quali fikation für die Stellung als Oberschwe ster zu holen. Gemischte Gefühle deshalb, weil sich inzwischen neue Lehrmethoden entwickelt hatten und die Anforderungen gestiegen waren. Aber ich habe es ge schafft. — Die Bedingungen fürs Lernen wurden uns leicht gemacht. Man überlegt es sich ja nicht immer, aber sehen Sie, für unsere Ausbildung in Potsdam brauchten wir keinen Pfennig zu zahlen, im Gegen teil, unser Gehalt lief weiter. Ich konnte also auch beruhigt weiter meine Mutter, mit der ich zusammen lebe, unterstützen und wirklich sorglos studieren. Unser Staat gibt doch den Fleißigen und Begab ten jede Möglichkeit.“ Auf meine Frage, welche Wünsche sie weiterhin für die Zukunft habe, be komme ich die Antwort: „Wünsche habe ich viele, denn ein Mensch, der keine Wünsche mehr hat und nicht danach trach tet, sie sich zu erfüllen, ist alt. — Bei spielsweise möchte ich, daß wir im Rah men des Stationsvergleichs der Medizi nischen Fakultät auch weiterhin gut abschneiden, aber das bedarf sorgfältiger Arbeit. Im Rahmen dieses Stationsver gleiches wurde unsere Kinderabteilung ausgezeichnet. Das Dornröschenballett, das wir uns daraufhin gemeinsam an sahen, hat großen Anklang gefunden. Alle unsere guten Vorhaben aber wären zwecklos, wenn nicht mein größter persön licher Wunsch, nämlich, daß wir in Ruhe und Frieden Weiterarbeiten können, er füllt würde. Als Schwester empfindet man das ganz besonders. Sehen Sie, zu uns kom men manchmal Menschen, die fast blind sind. Mit Hilfe unserer Millimeterchirurgie und durch aufopferungsvolle Pflege konn ten wir schon viele entlassen, die dann wieder sehen können. Könnten wir uns darüber freuen oder wäre unsere Ar beit überhaupt nützlich, wenn sie durch einen Krieg zerstört werden könnte? Aber wir haben das Glück, in einem Staat, in einer Gesellschaft zu leben, deren erstes Anliegen es ist, uns den Frieden zu erhalten. Und das sind die Voraussetzungen, die mir Sicherheit und Freude in meiner Arbeit geben.“ Inge Buller die Forschungen über die Ballungs gebiete sowie die Forschungen über die geomorphologische Kartierung stetig wei terentwickelt werden konnten. Hierher gehört auch die erfolgreiche Mitarbeit des Geographischen Instituts im Rahmen des Patenschaftsvertrages mit der LPG Bad rina.“ Prof. Lehmann hebt besonders hervor, daß „es gilt, durch die eigene Tagesarbeit dazu beizutragen, daß die zeitliche Diffe renz, die zwischen dem Bau von Produk tionsmitteln und der Erhöhung der Pro duktion liegt, bei uns und in noch erhöh tem Maß in den wenig entwickelten Ländern nicht nur schnellstens überbrückt wird, sondern daß der große Wandel in der Struktur kleinster und größter Räume der sich bei der friedlichen Anwendung der Atomkraft vollzieht, erkannt wird und planmäßig in die richtigen, d. h. von der Wissenschaft vorherbestimmten Bah nen gelenkt wird.“ „Vergessen wir nicht"; betonte Prof. Lehmann und legte damit die Richtung auch seiner weiteren Arbeit in den näch sten Jahren dar, „daß es auf unserem durch die Entwicklung der Technik und in ihrem Gefolge nicht zuletzt durch die Kartographie überschaubar gewordenen Planeten Staaten gibt, deren Pro-Kopf- Einkommen hundertmal größer ist als das anderer Staaten. Die Überwindung solcher Verhältnisse, die sich in einer tiefgreifen den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen und damit zugleich landschaftsphysio- gnomischen und -physiologischen Um wandlung weiter Gebiete spiegeln wird, das ist ein Kernproblem unserer Zeit, an des sen Lösung tatkräftig mitzuwirken auch die Regierung der DDR mehrfach bekun det hat.“ Dr. U. Boldt Uie Zöchtet ies SiseMhahitefs cfteistert iie ^tgen „Ohne Wasser merkt euch das, wär’ unsre Welt ein leeres Faß“, heißt es im Lied vom Wasserträger. Wenn man jemand' vom Wasser sprechen hört, kommen einem un willkürlich Bilder in den Sinn: Oasen in der Wüste oder Herden an der Tränke of brandendes Meer. Aber es handelt sich um Trinkwasser, und eine junge Biologin, Edith Rühle, wis senschaftliche Assistentin am Zoologischen Institut, brachte uns auf unsere Über legungen. Wir kamen am Abend etwas ungelegen. Die Hausfrau verlangte ihr Recht, außer dem sollte der Koffer für den Gatten liebe voll gepackt werden. Genosse Rühle, Aspi rant und FDJ-Sekretär, fuhr nämlich mit den Studenten zum Kartoffeleinsatz in den Kreis Fürstenwalde. Also. Arbeit gibt es genug. Langeweile ist ohnehin ein unbe kannter Begriff für beide. Ernst, sachlich und hin und wieder ein Lächeln, ganz erfüllt von ihrer Aufgabe, so erzählt sie vom Leben einer Forscherin unserer Zeit. „Als Betreuerassistentin einer Studenten gruppe gibt es zu tun. Dann die For schungsarbeit über die biologische Reini gung der Abwässer einer Flachsrösterei im Thermalbad Wiesenbad im Erzgebirge — diese Arbeit soll bei der Projektierung einer Kläranlage helfen — na, und die Dissertation.“ Arbeitsgebiete, so knapp gefaßt und doch den ganzen Menschen fordernd, taten sich vor uns auf. Es ist für den Laien interes sant zu erfahren, wieviel Fleiß und Mühe darauf verwandt werden, Wasser sauber und trinkbar zu machen. In ihrer Dissertation untersucht Edith Rühle den Phosphor gehalt der in die Talsperren fließenden Wasser. Der Phosphor beschleunigt näm- lik das Wachstum von Algen. Diese Algen wiederum behindern die Technik der Was serwirtschaft, verstopfen die Filter, ab sterbende Algen geben dem Wasser außer dem einen schlechten Geschmack. Das sind Probleme, über die ein Glas Wasser keine Auskunft gibt. Doch dank der Unter suchungen unserer Biologen wird Volks- vermögen, werden Trinkwasserspeicher. Wasseraufbereitungsanlagen wirtschaft licher genutzt werden können. Verantwortungsbewußtsein spricht aus den Worten der jungen Wissenschaftlerin und auch Stolz, schon etwas erreicht zu haben: „Meine Bilanz? — Meine Bilanz ist gut“, sagt sie bestimmt. In diesem Satz liegt alles. Auch die tiefe Befriedigung darüber, die Hoffnung des Vaters — er ist Streckenarbeiter bei der Deutschen Reichs bahn im Vogtland — erfüllen zu können. Die Tochter des Eisenbahners wird zum Doktor rer. nat. promovieren, weil die Zu kunft der neuen Generation in unserem Staat auf festen Grundlagen aufgebaut ist. Die junge Frau erzählte uns auch, daß sie Mitglied der Parteileitung der Sozia listischen Einheitspartei Deutschlands in ihrem Bereich ist. Die Vorbereitung der Wahlen betrachtet sie als einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag. Und das war der wichtigste Eindruck von diesem klei nen Besuch: eine tüchtige junge Wissen schaftlerin unserer sozialistischen Republik Rudi Krombholz Universitätszeitung, Nr. 37, 19. 9. 1963, S. 3 Kollegin Jakob bei der Arbeit Foto: Dr. A. Hoffmann O&etsthwestet - \ jiiMQ an ^ahteM
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