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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 7.1963
- Erscheinungsdatum
- 1963
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196300009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19630000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19630000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 7.1963
-
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- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
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- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 31/32, 15. August 1
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- Ausgabe Nr. 38/39, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 12. Dezember 1
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Band
Band 7.1963
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arm und äthergeschwängert ist die Luft in diesem Raum. Stille herrscht. Nur ab und zu unter brochen von knappen erläutern- m den Worten in gedämpftem Ton. — Sechs Menschen bemühen sich hier, einen Kranken von seinem Leiden durch chirurgischen Eingriff zu eilen. Fünf Ärzte und eine Schwester. Konzentriert verfolgt jene (Bild unten) die Handgriffe des Operateurs, die Bewegun- Sen der Assistenten. Sicher reicht sie die Instrumente zu, die Tupfer. — Eine gute Operationsschwester muß jederzeit wis- En, was im nächsten Moment benötigt Vird. Oberschwester Meta, die da rechts "eben den beiden assistierenden Ärzten Seht, ist eine versierte Oberschwester, “«sonnen, gewandt und reaktionsschnell. Rrof, Dr. Dr. Bethmann, der Direktor De klinisch-operativen Abteilung der j?hn-, Mund- und Kieferklinik, weiß diese ÜSenschaften, die fachlichen Kenntnisse Siner Mitarbeiterin zu schätzen. Ihm im- nonieren Willensstärke und Zielstrebigkeit Seser, der Körpergröße nach kaum mittel- “ßen Frau. Zielstrebigkeit und Willensstärke? . Meta Karbe, 35jährig, erst zwölf Jahre ,0 medizinischen Beruf, hat in dieser kur- •n Zeit eine enorme Entwicklung genom- "en. Mit 23 Jahren begann sie als Lern- ^Wester im ehemaligen Krankenhaus Jakob, heute ist sie Hausoberschwester fr Zahnklinik. Gefaulenzt hatte Meta nicht, und nicht wischt worden.“ Anerkennend teilte sie es auch einer anderen Schwester mit. Deren Reaktion: „Neue Besen kehren gut.“ Irren ist menschlich, ließe sich darauf entgeg nen, denn der Zug der Gewissenhaftigkeit ist Mefa Karbe nach wie vor eigen. Sie geniert sich als leitende Operationsschwe ster und Oberschwester durchaus nicht, den Operationssaal einmal selbst zu schrubben. Besonders nachhaltigen Ein druck übte in jener ersten Zeit die junge Pflegerin mit ihrer fürsorglichen Wesens art auf einen gleichaltrigen Patienten aus. Nach drei Jahren gegenseitigen Kennen lernens und Prüfens heirateten sie. Hans-Joachim war damals längst aus der Klinik entlassen und arbeitete wieder als Fernmelderevisor. Schwester Meta war inzwischen in die Hals-Nasen-Ohren-Kli- nik übergesiedelt. Lernbegierig hatte sie zugegriffen, als sich ihr dort nach kurzem Gelegenheit bot, im kleinen OP neues Wis sen zu erwerben. „Die Arbeit machte mir Spaß, sie verlangte von mir mehr als auf Station.“ Es dauerte nicht lange, da übernahm Schwester Meta Amt und Pflichten ihrer ausscheidenden Lehrmeisterin. Eines Tages kursierte ein Umlauf in der Klinik. Wer Interesse hatte, so stand dar auf, im Fernstudium die Mittelstufenquali- fikation zu erwerben, sollte sich eintragen. OP-Schwester Meta trug sich ein. Gewiß, es war kein Zuckerlecken, nach dem täglichen Arbeitspensum abends über den Lehrbriefen zu sitzen und den um fangreichen Wissensstoff aufzunehmen und W 1958: Übernahme des Operationssaales der Zahn-, Mund- und Kieferklinik; 1960: Oberschwester der Kieferchirurgie; 1963: Kandidat der Sozialistischen Einheitspartei — das sind einige Daten aus dem Leben der Oberschwester Meta Karbe. Gemein sam mit unserer Reporterin Eleonore Hoffmann zog sie eine Bilanz ihrer Entwicklung und kam zu dem Ergebnis: "Viese ^afsre haben sieh gelohnt 36 den ernährenden Freier gewartet. Wo vier Geschwister sind, muß jedes zu- veSken. Vor allem dann, wenn der Vater bomißt und die Familie — Ergebnis ver- Feherischen wahnwitzigen Krieges — mit nig Hab und Gut eine neue Existenz in unbekannter Gegend gründen muß. 6 Mädchen hatte beim Bauern gearbei- S später die kaufmännische Gehilfen- BFung abgelegt, war zwei Jahre als An- dentlte tätig gewesen, hatte GÖld ver- 6n& und dennoch klopfte sie eines Tages aSt-Jakob-Krankenhaus an eine Tür fragte: „Kann ich hier als Schwester 'nen?- W kr.chen zuvor schon hatte sie daheim er- Ben Maschine schreiben! Lohn ausrech- ke Wenn ihr wüßtet, wie mich das an- 5- Ich brauche einen Beruf, der mehr 46 mir verlangt, der mich ausfüllt! Sie ’n Gelegenheit zu lernen und zu be- wkn, wozu sie sich fähig fühlte. Neds du tust, das tue ordentlich, auch Bnigkeiten, sagte sich die junge Schwe- 9 als sie nach zwölf Monaten theore- 8. Ausbildung zum praktischen Dienst ’^^ation ging. Welch aufmerksame Be- Segter Kranke sind, sollte Schwester B“bald spüren. Nachdem sie nämlich BenKrankenzimmer aufgeräumt hatte, 6"te eine Patientin: „Na, heute ist end- Wieder einmal gründlich Staub ge zu „verdauen“. Aber noch wohnte sie ja bei Muttern, in Leipzig. Schwierig wurde es erst in der Ehe. Nicht, daß Hans-Joachim ihr Steine in den Weg gelegt hätte, doch sie war nun nach Beucha gezogen, mußte jeden Tag eine Dreiviertelstunde mit dem Zug zum Arbeitsplatz fahren, hatte in be stimmtem Turnus je eine Woche lang nach dem normalen Arbeitstag nachts Bereit schaftsdienst. Hinzu kamen die Arbeiten beim Hausbau. — Die jungen Leute woll ten eine eigene Wohnung haben und hat ten damals die Chancen genutzt, die der individuelle Arbeiterwohnungsbau bot. - Dann noch das Fernstudium. Kurzum, es war ein gerüttelt Maß an Arbeit. Und jung verheiratet war man auch. Im Juli 1955 betrachtete Hans-Joachim oft verstohlen seine Frau. Sie beklagte sich zwar nicht. Aber immer öfter ver düsterte sich ihr Gesicht. Bis, ja bis „ich eines Tages den Kanal voll hatte“, wie die Oberschwester heute belustigt bemerkt, „und energisch feststellte: Schluß mit dem Fernstudium! Ich ließ Bücher Bücher sein und fuhr nicht zur Konsultation. Acht Tage fühlte ich mich unbeschwert. Dann begann ich mich zu schämen. Ich schämte mich vor mir selbst, vor meinen Kollegen, die mich delegiert hatten — ich war die einzige OP-Schwester der Karl-Marx-Uni versität, die am Fernstudium teilnahm. Ich schämte mich auch vor meinem Mann, der mich immer für so tüchtig und streb sam hielt.“ Sollte sich nicht doch ein Weg Anden? Eine Erleichterung fand sich. Mit der anderen Kollegin vom Bereitschaftsdienst vereinbarte Schwester Meta, öfters im Tur nus zu wechseln, so daß jede nur jeweils drei Nächte hintereinander „OP-Schwester vom Dienst“ war. Wo er konnte, unter stützte sie auch ihr Mann. „So kehrte ich reumütig wieder um.“ Kaum war jedoch die Krise überwun den, trat eine neue physische Belastung auf. Matthias meldete sich an, der heute achtjährige Sohn. Nun endgültig aufgeben? Nein. Zuverlässig versah Schwester Meta wei ter ihren Dienst, gewissenhaft studierte sie die Lehrbriefe. Nur die Abschlußprüfun gen fielen ins Wasser. Zeitweilig. Denn während die anderen Fernstudentinnen — Stations- und Gemeindeschwestern — mit unbehaglichem Gefühl vor der Tür auf- und abwanderten, hinter der die Prüfungs kommission saß, lag sie im Kreißsaal der Frauenklinik. Eines war später jedoch allen gemeinsam: das Gefühl der Erleich terung. Glücklich atmeten die Prüflinge nach bestandenem Examen auf, Opera tionsschwester Meta nach überstandener Entbindung. Und ihr Examen legte sie auch ab. Einige Monate danach. Dieses Jahr 1956 war für Meta und Hans-Joachim Karbe in mehrfacher Hin sicht ein erfolgreiches. Im Mai erreichte sie die Mittelstufenqualifikation. Im Juni wurde das Haus fertig, für dessen Bau ihnen der Arbeiter-und-Bauern-Staat einen Kredit gewährt hatte. Matthias wuchs und gedieh unter Omas sorgsamer Pflege. Grund zur Freude? Und ob. Abends blieb jetzt auch einmal Zeit für eine Partie Schach oder ein Buch, wenn der Mann an Radios bastelte. „Ich lese gern. Eigentlich alles, außer 25-Pfennig- Heften und Kriminalromanen.“ Es dauerte aber gar nicht allzu lange, da änderte sich das abendliche Bild im Hause Karbe ein wenig. Während die Frau liest oder strickt, sitzt der Mann am Schreibtisch — und lernt. Sollte er denn hinter ihr Zurückbleiben? Hans-Joachim hatte ein fünfjähriges Abendstudium be gonnen. Fernmeldetechniker heißt das an gestrebte Ziel. „Wenn alles klappt, mach’ ich dann noch meinen Fermeldeingenieur." Die Rollen sind getauscht. Und es ge schieht durchaus einmal, daß sie, während er über den Büchern brütet, leise aufsteht und sagt: „Also, gute Nacht, ich geh’ schla fen.“ — Vor einigen Jahren war es um gekehrt. 1958 zog Schwester Meta um. Vom Operationssaal der HNO-Klinik in den OP der Zahn-, Mund- und Kieferklinik. Es hatte ihr nicht gefallen, daß eine ehe malige Kollegin ihr durch die Blume zu verstehen gab, verheiratete Schwestern seien nicht mehr so einsatzbereit wie ledige. „Dabei hatte ich wegen familiärer Gründe kein einziges Mal den Bereit schaftsdienst versäumt, auf den sich die Bemerkung bezog,.“ Wie war das doch? Hatte Prof. Beth mann nicht nachdrücklich hervorgehoben: ..Nie betont sie persönliche oder familiäre Belange. Wenn Operationen längerdauern, gibt es kein Nörgeln wegen späten Nach- hausekommens. Erst wird der OP gründ lich in Ordnung gebracht, so, als ob sie viel Zeit hätte. Es kommt durchaus vor, daß die Familie lange auf sie warten muß. Daß es da keine Klagen oder Vorwürfe gibt, zeigt doch eine ganz bestimmte Ein stellung der Familie zur Arbeit.“ Arbeit: Schwester Meta war ihr noch nie aus dem Wege gegangen. Doch der neue Tätigkeitsbereich schrie geradezu nach umsichtig zufassenden Händen. Die Erklärung dafür Anden wir in einem Vor schlag, der die Prämiierung Schwester Metas am Internationalen Frauentag 1958 begründet. Es heißt dort u. a.: „Die lei tende Oberschwester der kieferchirurgi schen Station, Frau Erna Meta Karbe, übernahm im September 1958 die Behand lungsräume und den Operationssaal der Klinik. Sie fand ihn von ihrer republik- flüchtigen Vorgängerin in heruntergekom menen Zustand vor. Trotzdem war es ihr möglich, binnen weniger Wochen wieder normale Gegebenheiten zu schaffen und die Anordnung und Sterilisation der In strumente und Geräte so zu gewährleisten, daß zu jeder Zeit Operationen, insbesondere auch Notoperationen durchgeführt werden können.“ Und weiter lesen wir: „Schwester Meta Karbe zeichnet sich durch sicheres, gewandtes, exaktes und schnelles Instru mentieren während der Operationen aus. Auf Grund ihres , fachlichen Interesses war es ihr. möglich, binnen weniger Mo nate die Grundzüge bei kieferchirurgischen Operationen zu erlernen und die Vorberei tungen zweckentsprechend zu führen.“ Statistische Unterlagen der Klinik be sagen, daß 1962 auf der kieferchirurgi schen Bettenstation 450 Operationen mehr ausgeführt wurden als 1958. Nicht zwei oder dreimal wöchentlich wie 1958, son dern täglich war im vergangenen Jahr der Operationssaal der. kieferchirurgischen Station der Kampfplatz, auf dem ärztliche Kunst wider menschliches Leid focht. Täg lich stand OP-Schwester Meta links neben den assistierenden Ärzten, aufmerksam die Arbeit des Operateurs verfolgend, Instru mente, Catgut und Tupfer zureichend, schnell und gewandt. Und 450mal mehr mußte der OP in den Zustand versetzt werden, damit zu jeder Zeit Operationen, insbesondere auch Notoperationen durch geführt werden können. Wenn man sie zu lesen vermag, spre chen Zahlen Bände. Hier vom Anteil OP- Schwester Metas an der erhöhten klini schen Versorgung kranker Menschen. Im November 1960 erweiterte die Kli niksleitung den Verantwortungsbereich Meta Karbes. Als Oberschwester der Kie ferchirurgie oblag ihr nun die Regie über Station und Operationssaal. Wie die 26jäh- rige einst lernte, Instrumente zu hand haben, so lernte die 32jährige, Menschen zu leiten, zielbewußt und klug. Mit ihren Aufgaben ist sie selbst in die ser Zeit gewachsen. Ihr Blick erhob sich über den vertrauten Arbeitsbereich hin aus, sah Zusammenhänge zwischen ihrem persönlichen Leben, ihrer ganzen Entwick lung und der Gesellschaft, in der sie lebt. Ist es verwunderlich, wenn Oberschwe ster Meta, diese Zusammenhänge erken nend, vor einigen Monaten darum bat, sie in die Partei der Arbeiterklasse aufzuneh men? Es ist für sie eine neue Sphäre, in der sie sich nun bewegen und Fuß fassen lernt. Die Genossen der Klinik werden ihr helfen, das Vertrauen der Partei zu rechtfertigen. Denn: nichts dürfte Meta Karbe größere Sorge bereiten als das Ge fühl, nicht voll und ganz ihren Mann zu stehen. Untersuchungen auf dem Gebiete der Elek tronenmikroskopie werden seit einiger Zeit in der Zahn-, Mund- und Kieferklinik der Karl- Marx-Universität betrieben. Mit diesen moder nen Methoden ist es möglich, bei mehr als 100 000facher Vergrößerung die Strukturen von solcher Kleinheit zu erkennen, wie sie das bis her übliche Lichtmikroskop nicht darstellen kann. Auf diese Weise werden weitere wich tige Erkenntnisse bei der Erforschung des Zahnfleisches wie auch des Zahnbeins gesam melt, die der besseren Bekämpfung von Zahn- und Mundkrankheiten dienen. * In über 450 wissenschaftlichen Arbeiten und mehreren Büchern legten Ärzte der Klinik in den letzten 10 Jahren ihre zahlreichen For schungsergebnisse nieder. Etwa 270 Arbeiten kamen dabei auf die klinisch-operative Ab teilung. Eine große Anzahl von Doktorarbei ten wurden gleichfalls angefertigt. * Der praktische Nutzen, den unsere Volks wirtschaft direkt aus zahlreichen Forschungen der Klinik zieht, ist besonders erwähnenswert. So werden Operationsmaterialien und Instru mente wie auch Zangen für Zahnextraktionen erprobt und mit kritischen Hinweisen der In dustrie zur Produktion übergeben. Der VEB Keradenta-Werk ist auf Grund ständiger Zu sammenarbeit mit der Klinik in der Lage, be sonders hochwertige Porzellanzähne zu pro duzieren, die internationales Niveau haben. Eine ähnliche fruchtbringende Gemeinschafts arbeit hat sich auch mit dem Leipziger Arz neimittelwerk entwickelt. Hierbei werden unter anderem zahnärztliche Füllungsmateralien, die früher zum allergrößten Teil importiert werden mußten, bis zur Produktionsreife überprüft und verbessert und damit unserer Volkswirtschaft hohe Devisenbeträge eingespart. * Durch Herstellung von Lehrfilmen auf den Gebieten der Kiefer-Gesichts-Chirurgie, der zahnärztlichen Chirurgie, der Prothetik und Epithetik und der Kieferorthopädie hat sich die Klinik in den letzten Jahren besondere Be achtung erworben. Diese Filme sind von zen traler Stelle offiziell als Lehrfilme anerkannt, vervielfältigt und an Hochschulen zur Ausbil dung von Studenten verteilt worden. * Die Hauptaufgabe der Klinik besteht in der Ausbildung von Zahnärzten und Kiefer-Ge sichts-Chirurgen, die direkte zahnärztliche Ver sorgung der Bevölkerung durch die Klinik er folgt erst an nächster Stelle. Dennoch sind z. B. im Jahre 1962 in der gesamten Klinik 179 209 Patienten behandelt worden. 1958 wa ren es dagegen 125 460. Gegenüber dieser enormen Steigerung der Behandlungszahlen erhöhte sich der Personalstand sehr gering fügig. 1958 verfügte die Klinik über 232 Mitar beiter, 1962 hingegen über 242. Während sich also der Personalbestand nur um etwa vier Prozent erhöhte, stieg die Zahl der behandel ten Patienten um fast 50 Prozent. * 700 Operationen wurden 1962 auf der Kie- fer-Gesichts-chirurgischen Bettenstation vor genommen. 1958 waren es 250. Die Auslastung der Betten lag im Jahre 1958 zwischen 60 und 70 Prozent, während sie 1962 über 90 Prozent betrug. * Das 1907 gebaute Klinikgebäude enthielt da mals Arbeitsplätze für 100 Studenten. Unter bester Ausnutzung auch der räumlichen Mög lichkeiten werden heute in den gleichen Räu men 360 Studenten ausgebildet. Dabei handelt es sich nicht nur um Hörsäle und Demonstra tionsräume, in denen der Student sitzt und zu hört, sondern um Arbeitsplätze für die einzel nen Studenten, auf denen sie ihre dringend erforderlichen praktischen Kenntnisse und Fä higkeiten erwerben. Während früher der Stu dent der Zahnmedizin sein Instrumentarium für die Ausbildung selbst kaufen mußte, wird ihm dieses in großzügiger Weise vom Staat leihweise und völlig kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Kosten eines einzigen studenti schen Arbeitsplatzes in der Klinik können aus schließlich Instrumentarium, Behandlungsstuhl, Laborplatz usw. mit etwa 25 000 DM veran schlagt werden. Universitätszeitung, Nr. 35.36, 12. 9. 63, S. 3
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