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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 7.1963
- Erscheinungsdatum
- 1963
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196300009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19630000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19630000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 7.1963
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. April 1
- Ausgabe Nr. 17/18, 1. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 1. August 1
- Ausgabe Nr. 31/32, 15. August 1
- Ausgabe Nr. 33/34, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 35/36, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 12. Dezember 1
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Band
Band 7.1963
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Post aus Moskau Schöpferische Arbeit der Studenten Über die Tätigkeit der wissens Um den Erfahrungsaustausch zu entwik- kein und die gegenseitige Unterstützung bei der Klärung von Fachfragen zu fördern; haben die Landwirtschaftliche Fakultät der Karl-Marx-Universität Leipzig und die Studenten aus der DDR an der Timirjasew- Akademie in Moskau einen Patenschafts vertrag abgeschlossen. Dabei verpflichteten sich die deutschen Studenten in Moskau, die Landwirtschaftliche' Fakultät in Leipzig ständig über entsprechende wissenschaft liche Neuerscheinungen in der Sowjetunion zu informieren sowie auch gute Erfahrun gen aus ihrem Studium selbst zu übermit teln. Im vorliegenden Artikel wollen wir über die schöpferisch-wissenschaftliche Arbeit der Studenten an der Timirjasew-Akade- mie berichten. Wir denken, daß dieses Pro blem auf das Interesse aller Studenten stößt, nicht zuletzt auch auf Grund des zur Zeit in unserer Republik laufenden Stu dentenwettstreites, dem sich auch die deut schen Studenten in Moskau angeschlossen haben. Eine bewährte Methode der Erziehung der Studenten zur wissenschaftlichen Ar beit sind die Studentenzirkel. Hier an der Timirjasew-Akademie besitzt die Tätigkeit dieser Zirkel schon eine gute Tradition. Im Jahre 1961 arbeiteten unter Anleitung von Wissenschaftlern in 75 wissenschaftlichen Studentenzirkeln auf freiwilliger Grund lage etwa 1200 Studenten (20 Prozent der Direktstudenten). In der Regel beginnt die Mitarbeit in diesen Zirkeln ab 3. Studien jahr, d. h. mit der Spezialisierung der Stu- Universitätszeitung, T T aftlichen Studentenzirkel an der denten. Die Mitglieder der Zirkel arbeiten größtenteils auf der Grundlage des For schungsprogramms der einzelnen Lehr stühle, wobei jeder Student ein eigenes Thema bearbeitet und von einem wissen schaftlichen Betreuer angeleitet wird. Dar über hinaus stellen die Zirkel für entspre- eilende Jahresarbeiten, Praktikumsberichte sowie die Vorbereitung der Diplomarbeit eine wertvolle kollektive Hilfe für den Studenten dar. Leiter der Studentenzirkel sind Wissenschaftler der jeweiligen Lehr stühle. Alle Zirkel werden in der wissen schaftlichen Studentengesellschaft organisa torisch zusammengefaßt, der ein Rat in der Zusammensetzung von 8 bis 9 Studenten und ein wissenschaftlicher Leiter vorsteht. Höhepunkt in der Arbeit der Studenten zirkel sind die alljährlich im Frühjahr stattfindenden wissenschaftlichen Studen tenkonferenzen, wo die Mitglieder der Zir kel über die Ergebnisse ihrer Forschungs- arbeit berichten. An diesen Konferenzen nehmen auch Studenten von anderen land wirtschaftlichen Hochschulen bzw. Institu ten der UdSSR teil und berichten über ihre Forschungsarbeit. Die besten Vorträge wer den ausgezeichnet und in einem jährlich erscheinenden Sammelband veröffentlicht. Vom 4. bis 9. März dieses Jahres fand an der Timirjasew-Akademie die 16. wissen schaftliche Studentenkonferenz statt. Auf ihr wurden 73 Vorträge und 21 Gastvor träge gehalten. Auch ausländische Freunde kamen zu Wort, so zum Beispiel Studenten aus Mali, Vietnam und der DDR. Die Eröffnung und der Abschluß der Konferenz geschieht auf den sogenannten Plenartagungen. Zu Beginn werden Vor- Timirjasew-Akademie Moskau träge gehalten mit einer allgemein interes sierenden Fragestellung. Die diesjährige Konferenz eröffnete z. B. ein Student des 5. Studienjahres der ökonomischen Fakul tät mit einem Vortrag über „die Bestim mung der Anbauflächenverhältnisse mit Hilfe mathematischer Methoden“. Auf der abschließenden Plenartagung wird die Arbeit der Konferenz einge schätzt. Zu den Besten gehörten dieses Jahr die Sektionen Ökonomik der Landwirt schaft; Acker- und Pflanzenbau sowie Obst- und Gemüsebau, Abschließend möchten wir betonen; daß die Forschungsarbeit in den Studentenzirkeln nicht nur zur Erweite rung und Vertiefung des Wissens der Stu denten beiträgt, sondern ihnen gleichzeitig ein schöpferisches Herangehen an theore tische und praktische Probleme lehrt und die zukünftigen jungen Spezialisten zur selbständigen, kritischen Denkweise erzieht. Dem Lehrstuhl für angewandte Atomphysik und Radiochemie der Landwirtschaftsakademie „Timirjasew“ stehen besondere Lehrlaborato rien zur Verfügung, die mit den neuesten Ge räten ausgestattet sind. Sie bieten den Stu denten die Möglichkeit, sich mit Fragen zu be schäftigen, die mit der Anwendung der Atom physik bei landwirtschaftlichen Forschungen Zusammenhängen. Auf unserem Bild bereitet A. Kolimejewa; Laborantin des Lehrstuhls, eine Lösung mit radioaktivem Phosphor vor, Foto: ZU,-TASS Prof, Dr. Emmrich: Ständiges Suchen Prof. Dr; Holzmüller Vor allem aber sollte bietende Gelegenheit abgehalten werden. Das daraus er und lege zum Betrieben Beispiel bei nicht allein Die Erziehung muß sich logisch in den Ausbildungsprozeß eingliedern und sich aus der Spezifik des Faches er geben, sie darf nicht künstlich aufge pfropft werden. Natürlich ist das ein sehr schwieriges Problem. Immerhin haben wir es bei unseren Studenten mit Menschen zu tun, die eine be stimmte Reife aufzuweisen haben. Aber die Erziehung ist selbstverständlich nicht unmöglich. So läßt sich in den Vorlesungen an unserem Institut die Politik unserer Regierung sehr gut am Beispiel der Zu lassung von Arzneimitteln demonstrie ren. Das ist eine Möglichkeit der er zieherischen Einwirkung auf die Stu denten, die sich aus der Spezifik unse res Faches ergibt. Eine weitere Möglichkeit der engen Verbindung von Erziehung und Ausbil dung an unserem Institut bietet im Herbst der dritte deutsche Apotheker tag, an dem die Perspektiven für die nächsten Jahre festgelegt werden. Es wird die Aufgabe des Lehrkörpers sein, Möglichkeit, seinen Lehrer im Umgang mit den Patienten beobachten zu kön nen, und er muß seine wissenschaftliche Arbeitsweise kennenlernen. Die ethische Erziehung kann nicht allein und nicht einmal hauptsächlich mit Worten er folgen; diese Dinge muß der Student das Ge- die Wir stellten drei Professoren die Fra gen: Fühlen Sie sich als Erzieher? Hal ten Sie Erziehung für ein Zeitproblem? Lesen Sie dazu nebenstehende Antworten. reitschaft entwickeln, sich leiten lenken zu lassen. In der Medizin ist besonders ärztliche Vorbild ein wichtiger Sichtspunkt. Der Student braucht verzichten muß. man jede sich nützen. Ich persönlich Exkursionen in Erziehens darf man also nicht nur den unmittelbaren engen Kontakt zwischen Ordinarius und Student sehen. Dazu kann zum Beispiel die Vorlesung die nen, in der man den gleichen Stoff un terschiedlich bieten kann. Als erste Vor aussetzung möchte ich sagen, muß man Eine wichtige Frage ist die nach dem „Wie“ der Erziehung. Es ist nicht so, daß man die Studenten dauernd um sich haben kann. Eigentlich trifft das nur bei den Famuli zu, die bei den Vi siten dabei sind. Als Möglichkeit des Ich glaube, jeder -wirkliche Hochschul lehrer muß sich als Erzieher fühlen, das ist wohl klar. Das Ausmaß der Erzie hung ist dabei aber , mehr oder weniger durch; die Umstände bedingt. Man muß vor allem auch sehen, um welche Per sonengruppen es geht. Zum Beispiel kann der Kontakt des Ordinarius zu den'Studenten nicht so eng sein wie zu den ‘ Assistenten. Die unterschiedlichen Zahlen, wie die Arbeitsbedingungen spielen dabei eine Rolle. Andererseits in Seminaren und Kolloquien die dort gefaßten Beschlüsse sehr gründlich mit den Studenten zu diskutieren und sie auf ihre verantwortungsvolle Tätigkeit im sozialistischen Gesundheitswesen der DDR vorzubereiten, sie mit der neuen Problematik vertraut zu machen und somit in die Lage zu versetzen, nach ihrem Studium selbst aktiv an den geplanten Veränderungen mitzuwirken. Diese erzieherische Arbeit kann natür lich nicht vom Institutsdirektor allein bewältigt werden. Einen wesentlichen Anteil an der Erziehung der Studenten haben die Assistenten, die mit einzel nen Studenten über einen längeren Zeitraum hin einen innigen Kontakt ha ben. Dieser Kontakt muß, zum Beispiel in den FDJ-Versammlungen, noch bes ser für die erzieherische Arbeit ge nutzt werden. Dabei kommt es darauf an, daß die Assistentenschaft einheitlich und geschlossen auftritt. Im vergange nen Jahr gab es dazu schon gute An sätze, als Fragen des Verkehrs mit Arzneimitteln diskutiert wurden. die Studenten in den Lehrveranstaltun gen zu fesseln verstehen. Weiter ge hört . dazu das Vorbild einer klaren und gefestigten Persönlichkeit, das der Hochschullehrer den ihm anvertrauten Studenten sein muß. Für den Studenten wird dadurch nicht nur seine eigene darauf Wert, daß die Studenten be stimmte Verfahren studieren. Sie sollen diese Gelegenheit auch nutzen, um die dort arbeitenden Menschen und ihre Probleme kennenzulernen. Beispiels weise kann man ihnen die Aufgabe stellen, zu untersuchen, wie die Ar beitsschutzbedingungen beschaffen sind, die Transportprobleme gelöst werden, wie die Energie zweckmäßig ausgenutzt wird und der Arbeitsplatz beschaffen ist. Ähnliche Möglichkeiten, die Studenten zum Denken über die relativ engen Grenzen ihres Fachgebietes hinaus an zuregen, ergeben sich auch in den Vor lesungen, in Konsultationen oder bei der Betreuung von Diplomarbeiten. Das Zeitproblem, mit dem nun einmal auch die Fragen der Erziehung ver knüpft sind, sollte man aber meiner Meinung nach nicht zum entscheidenden Faktor machen. Es kommt vielmehr dar auf an, daß sich jeder Hochschullehrer seiner Verantwortung bewußt ist und sich bemüht, erzieherisch auf die Stu denten einzuwirken. Mit den auf dieser Seite abgedruckten Bei trägen eröffnen wir eine Diskussion über die Verantwortung und die Aufgaben des Lehrkör pers bei der Erziehung der Studenten zu jungen Sozialisten, die nicht nur durch ihr Fachwissen, sondern als ganze Menschen den Aufgaben ge wachsen sind, die ihnen unsere Zeit stellt. Ziehen wir in Vorbereitung der Volkswahl auch auf dem Gebiet der Erziehung Bilanz! Wir rufen beson ders alle Angehörigen des Lehrkörpers, Profes soren und Dozenten, aber darüber hinaus auch alle anderen Angehörigen der Universität, die mit der Erziehung der Studenten zu tun haben, auf, zu den hier diskutierten Problemen ihre Gedanken zu äußern und uns ihre Erfahrungen mitzuteilen. Ausgangspunkt dieser Diskussion soll der of fene Brief des Sekretärs der Universitäts-Partei leitung, Genossen Hans-Joachim Böhme an den Fachrichtungsleiter Physik sein (Universitätszei tung, Nr. 29 vom 18. 7. 1963), in dem eine ganze Reihe von Problemen, die bei der Erziehung der Studenten auf treten, genannt wurden. Diese Pro bleme bedürfen in ihrer Gesamtheit dringend einer Lösung, wenn unsere Universität ihren Aufgaben gerecht werden will. In den meisten Fachrichtungen wurden im letzten Studienjahr die Ausbildungspläne inhalt lich überprüft. Es wurde festgestellt, daß die alten Pläne nicht mehr ausreichen, um die Stu denten zu befähigen, die ihnen später in der sozialistischen Praxis gegenüberstehenden Auf gaben zu bewältigen. Aus dieser richtigen Er kenntnis heraus wurden neue Pläne geboren, die mehr oder minder die Ausbildung im neuen Studienjahr bestimmen werden. Darf sich aber die Wirksamkeit des akademischen Lehrers auf die Vermittlung eines umfassenden Fachwissens beschränken, oder trägt er nicht vielmehr auch die Verantwortung dafür, daß er Absolventen mit einer richtigen gesellschaftlichen Einstellung, mit einem gefestigten sozialistischen WeltbiN in die Praxis schickt? Unserer Meinung nach fanden diese Probleme in der Vergangenheit nicht im mer die erforderliche Beachtung. Es geht letzten Endes darum, die Einheit von Ausbildung und Erziehung zu wahren. Deshalb sollten in unserer Diskussion die er fahrenen Hochschullehrer besonders darüber sprechen, welche Mittel und Methoden des er zieherischen Einwirkens auf die Studenten sie mit besonderen Erfolgen anwenden. Aus der Zahl der in diesem Zusammenhang auftauchen den Fragen seien nur einige genannt: Wie sind die Formen des akademischen Unterrichts wie Vorlesung, Seminar, Kolloquium usw. für die Erziehung zu nutzen; welche Erfahrungen gibt es in der Zusammenarbeit der Angehörigen des Lehrkörpers mit den Nachwuchswissenschaftlern in Fragen der Erziehung; wie kann man als Naturwissenschaftler weltanschaulich, moralisch und politisch erziehen; welche Erfahrungen gibt es in der Arbeit der Erzieherkollektive; wie kann man bei der Erziehung der Studenten mit der FDJ zusammenarbeiten usw. Die besten Erfah rungen, die an den Instituten und Fakultäten ge macht werden, sollen durch unsere Diskussion zum Allgemeingut aller werden. Wir sind der Meinung, daß es dadurch gelingen wird, gemein sam in der Erziehung der Studenten zu jungen Sozialisten einen Schritt voranzukommen. Einstellung zum Lehrer ; bestimmt, sondern auch die Einstellung zum Stu dium, zu seinem künftigen Beruf. Ich meine, das ist sehr wichtig, denn ich sehe die Erziehung als eine zweisei tige Sache an. Der Wille des Hochschul lehrers, erzieherisch zu wirken, muß zu einer Wechselbeziehung mit den Stu denten führen, zu einem gewissen Fluidum, in dem die Studenten die Be ¬ an seinen ärztlichen Vorbildern — und das müssen seine Lehrer sein — emotio nal herausfühlen. Unsere Aufgabe als Hochschullehrer besteht darin, den Studenten auf sein« ärztliche Tätigkeit vorzubereiten. Das . umfaßt sowohl die fachliche Aus bildung wie die Erziehung. Der Stu dent muß das Gefühl haben, daß er eingegliedert ist in eine Gemeinschaft der Erziehung. Daraus leitet sich für den Hochschullehrer die Aufgabe ab, nicht nur wissenschaftlich Vorbild zu sein, sondern auch auf anderen Gebie ten, z. B., um nur eines zu nennen, ge hört dazu, daß der Lehrer vor den Studenten eine klare Stellung zu sei nem Staat bezieht. Erziehung ist für uns schon ein Zeit problem. Jeder Ghef einer Klinik hat doch .praktisch drei große Aufgaben zu bewältigen — Lehre, Forschung und ärztliche Betreuung. Und die Klinik erfordert dabei nicht den geringsten Teil der Zeit. Unter diesen Umständen ist es für mich zum Beispiel praktisch kaum möglich, an Lehrveranstaltungen teilzunehmen, die von den Dozenten nach dem „Wie“ Schwierigkeit. Es sei nur auf die Hin dernisse hingewiesen, die der leider immer noch nicht ausgestorbene Büro kratismus auch für uns auf manchen Gebieten auftürmt. Es heißt also, sich die Zeit für Erziehungsfragen frei zu machen, wobei man konsequent sein, . und wenn es nicht anders geht, auch einmal auf andere Veranstaltungen Ich sehe meine Aufgabe als Hoch schullehrer nicht nur darin, die Studen ten fachlich auszubilden, ihnen physi kalische Gesetze verständlich zu machen, sondern sie zum ganzen zu erziehen. Dazu gehört, daß der Absol vent eine gefestigte sozialistische und humanistische Weltanschauung besitzt, daß er in der Lage ist, seinen Platz in der Gesellschaft richtig zu erkennen. Es gibt aber Studenten, die im allgemei nen nicht über ihren eigenen Horizont hinaussehen. Sie gehen gewissermaßen mit Scheuklappen durch das Studium. Für den Lehrkörper ergibt sich gerade daraus die Verpflichtung, den Studenten besonders zum Nachdenken anzuregen. Für eine wichtige Aufgabe des Lehr körpers halte ich in diesem Rahmen die Erziehung der Studenten zum öko nomischen Denken. Sie bekommen da mit einen weiteren Gesichtskreis und neue Beziehungen zu ihrer Umwelt. Sollen sie sich doch einmal Gedanken darüber machen, was ein von ihnen be nötigter Meßplatz kostet und wie schnell Geräte bei der heutigen raschen Entwicklung der Wissenschaft veralten, also an Wert verlieren. Ein Student, der sich darüber Gedanken macht, wird sich auch überlegen, ob seine eigene Arbeit durch ihren Nutzen den Auf wand rechtfertigt. Er wird sich dann auch überlegen, ob er nicht bereits vor handene Möglichkeiten ausnutzen kann, um zum gleichen Ergebnis zu gelangen. Diese Erziehung zum ökonomischen Denken wird nicht nur seine Einstel lung zum Studium verändern. Muß er sich denn nicht auch später in seinem Beruf von solchen Erwägungen leiten lassen? Wenn er gemeinnützig tätig sein will, gehört das unbedingt dazu. Wenn wir also allseitig gebildete Phy siker in die Praxis schicken wollen, dann können wir uns nicht allein auf die rein fachliche Ausbildung beschrän ken. Ein weiteres Erziehungsmittel, das der Hochschullehrer unbedingt nutzen muß, ist die Erziehung zum Verständ nis und zur Freundschaft mit den Men schen anderer Völker. Unser Institut besitzt zum Beispiel zahlreiche Kon takte zu Wissenschaftlern sozialistischer Länder. Sie werden gepflegt durch die Teilnahme an internationalen Fachta gungen, durch den Austausch von Wis senschaftlern, Exkursionen usw. An die sen internationalen Kontakten lasse ich im Rahmen des Möglichen auch die Studenten teilhaben, die sich für solche Begegnungen immer sehr aufgeschlos sen zeigen. Für die Nützlichkeit dieser Bemühungen mögen hier nur die Worte eines Studenten stehen, der mir gegen über äußerte: „Ich habe erst an der Universität erfahren, was für herzliche Menschen die Angehörigen slawischer Völker sind.“ Grundsätzlich sollte man für die Fra gen der Erziehung immer Zeit haben; Besondere Bedeutung für die Erzie. hung hat die Einbeziehung der SW' denten bei der Lösung bestimmter I stitutsauf gaben. So ergibt sich im kon menden Studienjahr durch den Umla unseres Instituts ein wichtiges Erzle hungsmoment, das die ganze Einsätze ' reitschaft unserer Studenten auf Ai Probe stellen wird. Da in dieser 2 weniger Praktikumsräume zur Ver» gung stehen, wird es darauf ankommee. daß die Studenten die vorhanden N® lichkeiten maximal ausnutzen, untd Umständen auch länger arbeiten W in der Zeit; in der sie nicht im Lahes tätig sind, ein intensives kontrollietgn Selbststudium betreiben. Die Studenz". müssen spüren, daß sie mit dem Uels körper gemeinsam die Verantwortran dafür tragen, trotz der besondehd Umstände die Zeit voll zu nutzen “y die Examen möglichst termingemäß 30 zuschließen. Gerade in dieser Situatje werden sich für uns sehr wirkungsvo erzieherische Möglichkeiten ergeben ¬ wachsende Problem, das natürlich am stärksten bei den Ordinarien der Hauptfächer auftritt, kann nur gelöst werden, durch eine möglichst intensie Ausnutzung der gegebenen Kontakte mit den Studenten, z. B. bei Visiten und Vorlesungen. Ein weiterer Berührungspunkt, den oft unterbewertet wird, sind die Exa mina und die Zeit des Doktorierens in den letzten Semestern. Hier wird der Student auf die Probe gestellt, inwie. weit er fähig und willig ist, wissen schaftlich zu arbeiten. Themenverge bung, die Tätigkeit in den Labors, die Abnahme und Beurteilung der Arbel bieten Möglichkeiten zur unmittelbaren Einwirkung. Auch das ist ein Teil des sen, was den Studenten formt. I® glaube, das Gesagte zeigt schon dis Vielfalt der Probleme bei der Erzie hung. Ein allgemeingültiges Schenn kann es für ihre Lösung nicht gebes, aber jeder Hochschullehrer hat Pflicht, ständig zu suchen, wie er sein erzieherische Wirksamkeit erhöhen kann. Studenten Wer ersieht sie doch in der Praxis gibt es manche findet der 'Erziehungsprozeß, der bei ■ den Studenten beginnt, natürlich bei den Assistenzärzten seine Fortführung. Verantwortung für allseitige Bildung Prof. Dr. Wagner: Erziehung mit Fachausbildung verbinden Prof I Vc bringe Jungv die E Volks! Regebe cendei lates Sagte • in den Gebiet Und c Außen Vendt Westdt 4 ber bische Sh der (nd-B: hr ha haltun llon ei ’slaw: ebend m K teuren ’Vßers Qaran, Politik ten c ’ieder Kr Der Halt 5gan Bichtig Ststar H eir c r W Bricht ionä ADsere "ft de .Aber s a Sarr r wi Smme 2m 2 feiten “gen »Dje em K aftli ieden an G’ah 6 es Whaft .Zei ß lsch ' K ein Bher vH Solut BGnete S "a q6 I ",w find . daß i Be A Bh ge 882 U
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