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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 7.1963
- Erscheinungsdatum
- 1963
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196300009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19630000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19630000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 7.1963
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
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- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 31/32, 15. August 1
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- Ausgabe Nr. 35/36, 12. September 1
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- Ausgabe Nr. 38/39, 26. September 1
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- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1
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Band 7.1963
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2» Umversitätsfestspieie in Sicht 1 '•JA Notwendiger Streit das n2gsanges Entwicklungsprobleme der Nationalliteratur Zur Vorbereitung des Kolloquiums über Thesen zu Grundlinien und Gesetzmäßigkeiten der deutschen Nationalliteratur Die Anfrage' Di- 6 Universitätszeitung Nr. 29, 18. 7. 63, seite „Schritt der Jahrhundert- Anna Seghers „Die Ent- der Literaturwissenschaft die Eigengesetzlichkeit ziehen und das Besuch solcher den Ensembles werden, durch sichert werden sangs Prosa (Klassik wie Schlager), der Lyrik, usw. auftreten. Unsere Kulturkom- Heinrich Böll und Christian Geißler. von von von von haben wir Neuerungen Arbeit un- auf techni- technischen Verbesserungen bekanntma chen, die Wissenschaftler dafür interessie ren und damit erreichen, daß die staat lichen Leitungen die Wichtigkeit und die Potenzen des Neuerertums an der Uni versität im Interesse der wissenschaft lichen Produktion erkennen lernen. Feste der Neuerer wird es zunächst — während der ersten Hälfte der Festspiele — in den Bereichen geben. In der Vorbereitung durch die Leitun- die und ha- schem Gebiet. Wir sollten ebenfalls Neuerungen, die sich auf kulturellem wissenschaftlichem Gebiet entwickelt ben, einbeziehen. Wir wollen noch mehr Kollegen in Problem so lösen, daß der Veranstaltungen, die von der Universität bestritten unsere Beschäftigten 867 kann. Wir sind noch nicht In ihrer letzten Sitzung gelang Leitung und Mitgliedern der Hochschulgruppe des Deut schen Kulturbundes unter dem Vorsitz von Frau Prof. Dr. Eva Lips, eine offene, helfende Auseinandersetzung über bisherige Leistungen zu führen und damit zu beginnen, Probleme ihrer weiteren Arbeit zu klären, deren Richtung die V. Delegiertenkonferenz der Bezirksorgani sation Leipzig und der VI. Bundeskongreß des Deutschen Kulturbundes gegeben haben, Im Verlauf der Diskussion sprachen sich die Teilnehmer vorwiegend über die Tätigkeit der Arbeitskreise Literatur und besonders Musik kritisch aus- Sie bekam, wie Frau Prof. Lips hervorhob, sehr wesentliche Impulse durch die einleitenden Ausführungen von Hans Eisen gräber, stellvertretender Leiter der Ideologi schen Kommission der SED-Bezirksleitung. Er legte wesentliche Gedanken aus Abuschs Refe rat, besonders zu einigen politisch-ideologi schen Führungsfragen der Leitung im Deut schen Kulturbund, dar und analysierte gleich zeitig, wie Kurt Hagers Aufforderung — der Deutsche Kulturbund solle die Vertreter der verschiedensten Richtungen der Intelligenz zu sammenführen und Heimstatt all ihrer Inter essengruppen sein — von unserer Hochschul gruppe bisher verwirklicht worden ist, inwie weit sie helfend in das geistige Leben der Karl-Marx-Universität sowie der anderen Hoch schulen eingegriffen habe. Die Hochschul gruppe ist dort mitverantwortlich für die klä renden Diskussionen; sie muß teilhaben an den Streitgesprächen der Fakultäten. Ohne Zweifel war die bisherige Arbeit von Erfolg. In regelmäßigen Leitungsgesprächen beschäftigte man sich mit der Auswertung wichtiger Materialien, seien es die Beschlüsse des VI. Parteitages oder des Nationalen Doku ments. Beachtlich waren die Leipziger Hoch schulgespräche sowie die Fakultätsgespräche. Gute Erfahrungen gibt es auch mit den Aben den des Filmklubs oder den Frauennach mittagen. Die Arbeitsgemeinschaft Grafiksamm ler, die in ihren Zusammenkünften interessante Problemdiskussionen führt, zeugt davon, daß Ursache für eine fruchtbare Arbeit die klare politische und fachliche Anleitung sind, wie sie hier von Prof. Ilgenfritz und Dr. H. Schulze, Abteilung Kunsterziehung, gegeben werden. Daß dies kein Grund zur Annahme ist, die Wirksamkeit der Hochschulgruppe für die Uni versität und andere Hochschulen könne be friedigen, äußerte sich nicht allein in den Dar legungen von Hans Eisengräber, der besonders die Tätigkeit des Arbeitskreises Musik kritisch wertete und sich dabei ausführlich auf die be treffenden Artikel in der „UZ" bezog, sondern des Wechselverhältnisses Wirklichkeit — Kunstwerk am konkreten Werk zu unter suchen. Das Verhältnis Autor — Publikum; die neue Qualität der Literaturgesellschaft un- • ter -sozialistischen Bedingungen ist gleich falls ein wesentliches Kriterium für die' Periodisierung. Dies ist noch ungenügend wissenschaftlich untersucht worden. Die Institute der Universität mit Litera tur- und Kunstgegenstand sind aufgefor dert, diese Bewegung aktiv zu unterstüt zen, aus der Phase der Diskussionen „nach innen“ herauszutreten und in der Massen organisation wirksam zu werden. Die AGL in diesen Instituten sollten sehr rasch Maßnahmen festlegen, wie sie über ihren eigenen Bereich hinaus, besonders an den großen Fakultäten, durch Einsatz der Kollegen Wissenschaftler' in den Ge werkschaftsgruppen, das geistig-kulturelle Leben verbessern können. Eine gute Möglichkeit der Anleitung un serer Kulturfunktionäre und Betreuung der Gruppen sehen wir in der besseren Zusammenarbeit mit den Hochschulgrup pen des Deutschen Kulturbundes und dem Klubhaus „Kalinin“. UZ: Wir erfuhren von einem „Fest der Neuerer“ während der Universitätsfest spiele; wie wird es vorbereitet und durch geführt? Harry Möller: Feste der Neuerer sind in vielen Betrieben zu einer ständigen Einrichtung geworden. Das muß auch bei Schmiedel auf „Quo seits in Neuererwesen einbeziehen und vor allem die bisher erzielten Neuerungen und uns möglich sein. Zunächst solche Vorstellungen: Unter verstehen wir nicht nur die serer Neuerer und Erfinder nes R. Bechers mitte“ und in Scheidung". Die Aufgaben bestehen darin, UZ: Die Kulturkommission beim Aka demischen Senat beschloß, die zweiten Universitätsfestspiele vom 25. November bis 7. Dezember durchzuführen. Welche Vorbereitungen hat die UGL bereits jetzt getroffen? Harry Möller: Bereits auf unserer Dele giertenkonferenz im Mai haben wir über die 2. Universitätsfestspiele informiert. In den vergangenen Wochen haben wir auf der Grundlage der Konzeption der Senats kulturkommission und unserer Erfahrun gen vergangener Festspiele unsere Vor stellungen den Kulturfunktionären der FGL und AGL unterbreitet. Wir hatten darüber fruchtbare Diskussionen, und es zeichnet sich ab, daß die Kulturfunktio näre große Verantwortung zeigen, die Festspiele in ihren Bereichen entsprechend zu gestalten. UZ: Welchen Inhalt hat die UGL-Kon- zeption, und welche Voraussetzungen für ihre Verwirklichung sind erforderliche Harry Möller: Die Voraussetzungen, ein wirklich breites kulturelles Leben bereits jetzt zu entwickeln und es zu den Fest spielen zu einem Höhepunkt zu führen, sind, daß die kulturpolitische Arbeit der Gewerkschaft mit klarer Zielstellung er folgt und vor allem in den Gewerkschafts gruppen ihre Wirkung erzielt. Wir sind gegen eine Kultur „an sich“, sondern für eine enge Verflechtung von kulturellen, politischen und ökonomischen (fachlichen) Fragen. Seine tägliche Arbeit für den umfassen den Aufbau des Sozialismus vollbringt das Gewerkschaftsmitglied in seinem In stitut, im Kollektiv, in der Gewerkschafts gruppe. Deshalb haben wir ihr das Haupt augenmerk zu widmen und solche Auf gaben zu stellen, damit vor allem dort die kulturell-geistige Bildung vonstatten geht. UZ: Was versteht die UGL unter Ent wicklung eines geistig-kulturellen Lebens in den Gewerkschaftsgruppen? Harry Möller: Beispielsweise verstehen wir darunter eine breite Entwicklung des Lesens und Lernens. Großen Raum soll deshalb die Fortführung der Literatur und Kunstpreisdiskussion des FDGB ein nehmen. Buchlesungen und -besprechun- gen, Diskussionen über Kunstwerke (Ma lerei, Graphik, Fotografie, Schauspiel, Filme usw.) Musikhören und -diskussion sind hervorragend geeignet, sich mit den Fragen unserer gesellschaftlichen Entwick lung auseinanderzusetzen und zur Klä- hüf darüber unterrichtet, wie und in welchen' Maße die 2. Universitätsfestspiele konkret durch Senatskulturkommission und FDJ- Kreisleitung gestaltet werden sollen, In diesem Punkt sind die Gewerkschafts; funktionäre jedoch einer Meinung, da® die zentralen Ensembles und das Aka demische Orchester in die Gewerkschafts bereiche gehen müssen. Das Fürnbers Ensemble und der Musikerzieherchor haben sich bereit erklärt. Das ist zugleich die beste Werbung für den Besuch der guten Veranstaltungen unserer zentralen Kultur ensembles. tätszeitung" zu wesentlichen aufgeworfenen Problemen der Tätigkeit des Instituts und des Arbeitskreises zu schreiben. Der Hinweis Dr. Schmiedels auf seine vor liegende Konzeption für die Arbeit des Kreises konnte nicht entkräften, daß ihre ideologische Position in der Tat kritikwürdig ist, da das Programm wohl progressive Zitate enthält, die aber bisher nicht zur Grundlage des Handelns gemacht wurden- Als sehr wertvoll wurden in diesem Zusammenhang Dr. Strellers helfende Hinweise empfunden. Er legte an Hand eige ner Erfahrungen am Institut für Deutsche Lite raturgeschichte dar, daß Wortbekenntnisse zu Prinzipien und praktische Arbeit in Wider spruch geraten können, wenn man sich nicht mit ganzer Kraft persönlich für ihre Umsetzung bemüht. Bei den Literaturwissenschaftlern äußerte sich dieser Widerspruch zwischen Wort und Tat beginnend bei der Hacks-Diskussion - bei den Musikwissenschaftlern in der Inter pretation musikalischer Werke. Unvoreingenommene Einstellung zur Kritik und damit Wille zum echten Meinungsstreit sind jedoch Voraussetzung für das Heraus schälen der marxistischen, wissenschaftlichen Ansicht. Dieses richtige Verhältnis zur Kritik' bot die Leitung der Arbeitsgemeinschaft Lite ratur. Auch hier gab es prinzipielle Einwände von Seiten der Teilnehmer, insbesondere zu der aufgeworfenen Frage von Herrn Heinitz, ob die Tätigkeit dieses Arbeitskreises nicht vor allem darin bestehen müsse, vorrangig kritik würdige Werke zu diskutieren, Werke, die zum Widerspruch provozieren. Die Meinung voh Prof. Spiru, der darlegte, inwiefern die Auf fassung — am Negativen müsse man das Posi tive zeigen - ein falsches Herangehen sei, da man letzten Endes den negativen Erscheinun gen nachlaufe, wurde von den Gesprächs partnern als die richtige akzeptiert, ebenso wie die Notwendigkeit, sich mit Beiträgen der apologetischen imperialistischen Literatur aus einanderzusetzen. Frau Prof Voegt, Dr. Streller und Dr. Schuhmann schlugen vor, wie man bei der Diskussion über ein Werk auch die Aus einandersetzung über bestimmte literaturtheo retische Fragen führen kann. Streitgespräche auf diesem Niveau weiter zuführen, wie sie hier mit dem Arbeitskreis Literatur verliefen, wird die von Genossen Eisengräber betonte so notwendige ideolo gische Qualifizierung der Leitungsmitglieder durchsetzen helfen. Alle Teilnehmer stimmten mit der Meinung Hans Eisengräbers überein, der den Abend als Einleitung eines Prozesses zur höheren Verantwortlichkeit der Leitung werden ließ. Er half der Hochschulgruppe vorankommen, sowohl — wie Frau Prof. Lips abschließend betonte - in der Erkenntnis der Probleme als auch im Willen, sie zu lösen. Poe. auch in der Diskussion. Dr. Schmiedel, der den Fragen von Prof. Spiru, Prof. Beyer, Werner Wolf und Dr. Kesselbauer, was der Arbeits kreis Musik getan habe, um den Ideen unse rer Partei zur Kulturpolitik zum Durchbruch zu verhelfen, und den Einfluß der sogenannten „Moderne" unter der Dekadenz zu bekämpfen, zunächst auswich, indem er auf strittige, aber zweitrangige Fragen lenkte, bekam von den meisten Gesprächspartnern erwidert: Man muß sich endlich Gedanken machen, welchen Weg die Musikwissenschaft zu gehen hat, auch wenn man in Einzelfragen durchaus verschie dener Ansicht sein kann - so auch über einige im Artikel „Quo vadis, Musikwissenschaft?" (UZ Nr. 26), der aber als wichtigstes Material für den Meinungsstreit von allen Teilnehmern anerkannt wurde. Deshalb begrüßen diese auch die im Laufe des Gesprächs von Dr. Es erschienen die Romane „Halbzeit“ Martin Walser, „Engelbert Reinecke" Paul Schallück, „Billard um Halbzehn" Bankkonto 513 808.be kasse’Leipzig.' - Rtd entgegen. •4 Im Frühjahr 1962 wurden auf ästheti schen Kolloquien in Berlin der Stand und die Ergebnisse der marxistischen Literatur forschung und der sozialistischen Gemein schaftsarbeit auf - diesem Gebiet analysiert. A usgehend vom Ergebnis dieser Beratun- P gen wurde im Auftrag des Staatssekre tariats für das Hoch- und Fachschulwesen und der Abteilung Wissenschaft beim Zen tralkomitee der Sozialistischen Einheits partei Deutschlands eine Kommission un ter der Leitung von Genossen Prof. Dr. Hans Kauf m a n n und der Genossin Dr. Elisabeth Simons gebildet. Diese Kom mission. der Vertreter aller literaturwis senschaftlichen Institute der Republik an gehören, hat Thesen über die Grundlinien und Gesetzmäßigkeiten der deutschen Na tionalliteratur seit dem Entstehen der Ar beiterbewegung erarbeitet. Diese Thesen sind jetzt allen Interessierten zur Kennt nis gegeben worden, damit in einer gründ lichen Diskussion, im wissenschaftlichen Meinungsstreit inhaltliche Probleme erör tert werden können. Die Thesen, die als Lehrbuch veröffentlicht werden sollen, tra gen Vorschlagscharakter. Die Leipziger Literaturwissenschaftler beraten vom 22. bis 24. Juli 1963 auf einem Kolloquium über diese Thesen, damit sie gegebenenfalls noch ergänzt, erweitert oder berichtigt werden können. In einer öffent lichen Parteiversammlung bereitete sich am 5. Juli 1963 die Grundorganisation Ger- manisten/Anglisten/Romanisten auf dieses Kolloquium vor. Genosse Dr. Dietze ging in seinem Refe rat „Entwicklungsprobleme der sozialisti schen deutschen Nationalliteratur in der Gegenwart“ davon aus, daß es jetzt unbe dingt notwendig sei, einige Probleme, die schon lange Gegenstand der Diskussion sind, zu konkretisieren. In seinen Darlegungen, die mehr als nur " Versuch der Klärung waren, betonte Dr. Dietze anfangs, daß der Kunst in der gegenwärtigen politischen Etappe der so zialistischen Entwicklung eine entschei dende Bedeutung im Erziehungsprozeß der Menschen zukommt. Auf unsere Aufgaben bezogen, dienten sie der Vorbereitung des Thesenkolloquiums und der im Herbst stattfindenden Konferenz über die Litera tur der DDR und der notwendigen inhalt lichen Verbesserung der Lehrveranstaltun gen über die Literatur von 1945 bis zur Gegenwart. Genosse Dr. Dietze analysierte die drei literaturwissenschaftlichen Kategorien, die jetzt im Mittelpunkt der theoretischen Er örterung stehen: Gestaltung der Perspek tive, Gestaltung der Konflikte und Gestal tung des positiven Helden. Die Perspektivgestaltung hat im soziali stischen Realismus auf der wissenschaft lichen Grundlage des Marxismus-Leninis mus einen echten Inhalt erhalten. Die Er kenntnis der Prozeßhaftigkeit des Verhält nisses von Leben und Ideal äußert sich in der künstlerischen Gestaltung der objek tiv untrennbaren Einheit ivon Weg und Ziel. Deshalb ist die sozialistisch-reali- I n der Diskussion sprach sich Genosse Dr. •Streller dagegen aus, die neue Qualität in der Perspektivgestaltung zur einzigen Grundlage der Periodisierung zu erheben. Er forderte, die historischen Prozesse stär ker zu berücksichtigen (Periodisierungsvor- schläge des 2. Plenums) und schlug als Pe- riodisierungszäsur deshalb 1955/56 vor. Obwohl noch nicht alle Zusammenhänge geklärt sind, kann auch für die Literatur Westdeutschlands um 1955/56 eine Zäsur gesetzt werden. Genosse Pezold begründete in seinem Diskussionsbeitrag, daß die vor geschlagene Periodisierung auf die in Westdeutschland herrschende Literatur des . Antikommunismus zutrifft. 1955/56 erreicht diese Literatur inhaltlich und vor allem quantitativ eine neue Stufe, bedingt durch den Eintritt Westdeutschlands in die NATO und den Abschluß der Pariser Verträge. Die progressive antifaschistisch-huma nistische Literatur wird durch diese Ereig nisse ebenfalls wesentlich beeinflußt, d. h. daß die Ideale vieler Schriftsteller ange sichts der innenpolitischen Entwicklung von ihnen als nicht mehr realisier bar erkannt werden. Sie befinden sich in einer Krisensituation. Ihre in dieser Zeit entstandenen Werke müssen als Produkte der Resignation und Gestaltung von gesell schaftlichen Fluchtpositionen verstanden werden. Zwischen 1954 und 1958/59 er schien in Westdeutschland kein bedeuten der Gegenwartsroman mit antifaschistisch antimilitaristischer Position. Erst durch die Volksbewegung gegen den Atomtod 1958 erhalten diese Schriftsteller neue Impulse. rung der Grundfragen unserer Zeit beizu tragen. Wir schlagen z. B. solche Werke so zialistischen Inhalts zur Diskussion vor: „Der geteilte Himmel“, „Die Geschwister“, „Wir sind nicht Staub im Wind“, „Der Millionenschmidt", „Schlacht unterwegs“, „Das russische Wunder", Werke der V. Deutschen Kunstausstellung in Dres den, die von vielen Gewerkschaftsmitglie dern besucht wurde. gegebene Zusicherung, in Antwort vadis, Musikwissenschaft?" seiner einem Artikel an die „Universi- ratur der DDR. Das muß noch genauer un- tersucht werden. Genosse Günther wandte sich dagegen, daß die antikommunistische Literatur Westdeutschlands periodisiert wird, denn ihr Inhalt verändere sich nicht. Er schlug vor, die Periodisierung der humanistischen westdeutschen Literatur abhängig zu ma chen von der der DDR, weil jene von die ser beeinflußt und abhängig sei. Die Konfliktgestaltung im Drama (abge sehen vom Fernseh- und Hörspiel) ist hin ter der Epik und Lyrik zurückgeblieben. Es fehlt die Auseinandersetzung mit der Ge genwart im Drama. Die Tendenz zur Kon fliktlosigkeit, die sich im undialektischen, schematischen und mechanischen Heran gehen an die Konflikte äußert (Reduzie rung der Konflikte auf bloße Irrtümer, wo bei vor allem die Extreme — Falsch — Richtig gestaltet wurden), muß durch das Aufgreifen echter, lebenswahrer, der Wirk lichkeit unmittelbar entnommener Kon flikte, überwunden werden. Nicht jede Kon fliktgestaltung muß bis zum Ende einer prästabilierten Harmonie getrieben wer den, sondern der Leser selbst soll die Ent- 8 Whg Är Ü bereinstimmung und gleichzeitige vergenz also zur Periodisierung der Lite- mission sollte sich bis dahin vor allem kümmern, das Vorhandene weiter auszu bauen und neue Gemeinschaften ins Leben zu rufen. Der FGL der Wifa stellen wir die Aul gabe, den vor langem gebildeten „Zirkel schreibender Arbeiter“ mit Hilfe der Ger manisten arbeitsfähig zu machen; an der Landwirtschaftlichen Fakultät soll die vor zwei Jahren unter Leitung des Kollegen Dr. Röhlig aufgetretene Agitpropgruppe mit neuem Repertoire auftreten; an der Medizinischen Fakultät sollte endlich der Dramatische Zirkel seine Leistungen bc- kanntmachen, der Chor der Medizinischen Schule ein eigenes Programm bestreiten. Dort sind auch Vorbereitungen zur Bil dung eines Kabaretts getroffen. Die Musik zirkel des Physikalischen und des Herder- Instituts könnten wetteifern und in einem Programm in Erscheinung treten; die Zirkel Gesellschaftstanz können ihre Lei stungen zeigen. Den Foto-, Film-; Zeichen- und Mal zirkeln sollte ein Thema gestellt werden mit dem Ziel, um die inhaltlich beste Ge staltung zu wetteifern. Wir müssen eine solche Thematik stellen, die eine enge Verbindung zum wissenschaftlichen Gegen stand des jeweiligen Bereiches ermöglicht. Darüber hinaus machen wir den Versuch einer Gemeinschaftsarbeit, z. B. zwischen Filmzirkel und Zirkel künstlerischen Volksschaffens an der Medizinischen Fa kultät. UZ: Welche Vorstellungen gibt es bei der Gewerkschaftsorganisation zu zen tralen Veranstaltungen? Harry Möller: Die Senatskulturkommis sion muß die Lehren der Vergangenheit Am ‘om I Busur PMe * zu: “terat Arbeiti latt, beitsge "ssen Bnsere thkeil gen gilt es, alle Neuerer — und darüber hinaus alle Beschäftigten auf die vor dringlich zu lösenden Aufgaben zu orien tieren. Sie wurden in der „UZ“ Nr. 24/63 im Arbeitsprogramm der Kommission für das Neuererwesen publiziert. Mit der Er füllung dieser Aufgabe und mit der Aus stellung der Ergebnisse soll sich die Fach diskussion entwickeln und das Ziel ver folgt werden, staatliche Leiter wie Be triebe besser zu unterrichten und zu in teressieren. Die Kommission für das Neuererwesen wird bis dahin eine umfas sende Dokumentation vorlegen. Sie hilft vor allem bei der zielstrebigen Auswer tung der Ergebnisse. Diese Feste der Neuerer in den Bereichen werden kulturell umrahmt. Hier sollen die Arbeiten von Zirkeln und Interessenge meinschaften zur Geltung kommen, die Chöre, Singegruppen, Musizierzirkel und unsere Ensembles auftreten. UZ: Das Fest der Neuerer an der Uni versität ist demnach eine Leistungsschau sowohl des Neuerertums als auch der Volkskunst? Harry Möller: Alle Kolleginnen und Kollegen sollen ihren Beitrag zur Gestal tung der Universitätsfestspiele leisten. Da bei wird ihnen das Ziel, auf einem Fest der Neuerer im eigenen Bereich aufzu treten, Ansporn zu guter Leistung sein. Die besten Ergebnisse werden dann das zentrale Fest bestreiten. Wir werden Ver anstaltungen „Herzklopfen kostenlos“ haben, wo Talente der Musik, des Ge- $ v‘ n $ 8 S Interview der „Universitätszeitung“ mit Kollegen Möller, Mitglied des Sekretariats der Universitäts-Gewerkschaftsleitung . Sine de BD Bender Btbaue »räch M D Die Pbysik Risch DDR’c BD-( s J: ' r be ‛kunc S en Bme b's Sh' C^i S BseE *afti Sir C rc 9 v BTem kDe 1 V v Jal stische Perspektivgestaltung eine neue Qualität gegenüber ihrer künstlerischen Bewältigung in der klassischen deutschen Nationalliteratur und zum kritischen Rea lismus. Sie ist eine immanente, dem ganzen Kunstwerk innewohnende Tendenz. Und es wäre fehlerhaft, sie nur auf eine symbol hafte Zusammenfassung am Ende eines Werkes beschränken zu wollen, wenn sie an dieser Stelle auch besonders akzentuiert sichtbar werden kann, wie z. B. bei Bruno Apitz „Nackt unter Wölfen“. n ie neuen ästhetischen Aspekte der Per- • spektivgestaltung im sozialistischen Realismus fordern vom marxistischen Künstler außer den grundsätzlichen und allgemeinen Erkenntnissen auch die Aus einandersetzung mit der bestimmten und unverwechselbaren historischen Qualität der einzelnen Entwicklungsetappen in ihrer Spezifik. Aus diesem Grunde erweisen sich die auf einer wissenschaftlichen Konferenz im Juni 1963 diskutierten und formulier ten Kriterien (1.) Erkenntnis der Bewe gungsrichtung der Gesellschaft, (2.) Er kenntnis der Entwicklung des Kräftever hältnisses und (3.) Erkenntnis der treiben den Kräfte der Entwicklung für das rich tige Erfassen der Perspektive und ihrer künstlerischen Gestaltung als zu eng und zu allgemein. Die künstlerische Reflexion und Gestal tung der Problematik konkreter histori scher Etappen kann die Grundlage für die Periodisierung der Literatur in der V. Hauptetappe bilden. Dabei sind histo rischer Prozeß (1955/56 fand die Eingliede rung Westdeutschlands in die NATO statt, was zu einer Veränderung der Deutsch landpolitik der Partei führte) und der Pro zeß der künstlerischen Verallgemeinerung und Widerspiegelung nicht unmittelbar kongruent. Literatur ist nicht Illustration der Geschichte und Politik, sondern ästhe tisch-wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Auswirkungen dieser Politik auf die Menschen (als Wechselprozeß verstan den) und den sich daraus ergebenden indi viduellen Konflikten mit dem Ziel, dem Neuen zum Siege zu verhelfen. Die Epochenproblematik als gesellschaft licher Prozeß, ausgelöst durch die politi schen Ereignisse von 1955/56, wird deshalb in den Kunstwerken 1957/58 als eine neue Qualität sichtbar, z. B. in Franz Fühmanns „Aber die Schöpfung soll dauern", in Louis Fürnbergs „Weltliche Hymne“ in Johan- dRSem V’geb, Rat Veröffentlicht unter der Lizenz-Nt. 65 • des Bezirkes Geipzig. - Erscheint wöchenttittr Anschrift der Redaktien: Leipzig C L.t2öb Straße 26, Fernruf 79 71, Sekretariat ApParatev Duncker, m 18 138, Leipzig C 1, Fetersst2re! weg 19. - Bestellungen nimmt tedes.°SRos0 - ■ -«Mass* Scheidungsmöglichkeit mitfinden. Dadurct erhalten die Werke eine stärkere erziehe' rische Aussage, wie z. B. „Schlacht unte wegs“ und „Die Lebenden und die Toten” Es ist falsch, den Konflikt zwische? Altem und Neuem nur schematisch aul die Auseinandersetzung Bürgertum — Ar beiterklasse zu beschränken. Die Tiele eines echten Konfliktes ergibt sich heute vielmehr, nachdem die politische und m0 ralische Einheit des Volkes hergestellt ish aus dem Gegensatz von Nichtüberwindel einer früheren Position unserer geseln schaftlichen Entwicklung zu den neuer Forderungen des Tages. Bernhard Seese hat in seinem Hörspiel „Rauhreif“ di® sehr gut gestaltet. . Die Diskussion um die Definition dc positiven Helden befindet sich erst am Al fang. Es gilt, besonders das Verhältn zwischen individuellem und kollektivSo Helden und die Beziehungen untereinande genau zu untersuchen. Eine neue höhere Stufe in der künst rischen Behandlung des positiven Heldee zeichnet sich ab: die Autoren rücken d, Entwicklungsproblematik in den Mitten punkt ihrer Heldengestaltung, z. B. in de Romanen von Dieter Noll und Max Wi. ter Schulz. Die Helden sind junge geb. dete Menschen, die sich im Alltag bewäu ren (ohne vom Irrtum ausgeschlossen 1 sein) und Fähigkeiten zur Überwinduve von Widerständen entwickeln. Der positäor Held ist also ein sich entwickeln'^ Mensch, der ein sinnlich-konkretes n1u abstrakt-intellektualistisches Verhältnis wie seinen Mitmenschen hat und nicht, ' , früher oft, die ein für allemal fertige U damit statische Figur ist. F olgende Fragen müssen noch besond e • erörtert werden: Welches konkcsti- Wechselverhältnis besteht zwischen PoSEhe vem Helden und der Umwelt? Wei ästhetische Qualität zeichnet ihn besondde aus? Welche Schwierigkeiten überwind er wodurch und womit? Ged Die quantitative Fragestellung nach “5 positiven Helden ist fast überwunden, der orientierte sich auf Kriterien, die inpos- Endkonsequenz auf eine scheinbare F°2 tivität hinauslaufen. i- M it den Thesen sind alle Literatur' 5 II senschaftler angesprochen. Die Diskr sion in unserer Parteiversammlung ein Anfang für die Aussprache im grö Sar Kreise. Viele Fragen sind noch zu be“dje Worten. Es ist jetzt notwendig, an dinfen, Klärung fördernden Beiträge anzuknüpe damit im Ergebnis des wissenschaftlifr Meinungsstreites konkrete Ergebnisse us muliert werden können. Günter Al
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