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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 7.1963
- Erscheinungsdatum
- 1963
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196300009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19630000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19630000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 7.1963
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 25. April 1
- Ausgabe Nr. 17/18, 1. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 1. August 1
- Ausgabe Nr. 31/32, 15. August 1
- Ausgabe Nr. 33/34, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 35/36, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 12. Dezember 1
-
Band
Band 7.1963
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- Titel
- Universitätszeitung
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listen sechs s gibt mmer t, täg- en zu amen selbst durch s wer- änner. Jecken ärsche h zur e, und .ölten- e und in den : aller itlinge lungs et ist n, di« rauris leinen In, bis t keif ,d und cräfte ie Ar itling« e at5 Fraud kamp esisd lente" R lustre in de Parte' e B Maf velc ese“” nid ende’ dies® tz008 n b rerde” mdS üred r de 10 vied® hris" ikf‘ ein f ’ ne de iop®, nnij ng twi0. s d’* p er p ’ a 5 iß 0 t ed! Irit/ 3tzu0% , uh’ nve‛ Einheit von Ausbildung und Erziehung An den Leiter der Fachrichtung Physik Herrn Prof. Dr. W. Ilberg, Direktor des Physikalischen Instituts der Karl-Marx-Universität Leipzig Sehr geehrter Herr Prof. Dr. W. Ilberg! Die von Ihnen geleitete Fachrichtung Physik ist sowohl hinsichtlich ihrer Größe als auch im Hinblick auf die ihr in Lehre Und Forschung gestellten Aufgaben ein wichtiger Bestandteil unserer Universität, Und sie genießt auf Grund ihrer wissen- schaftlichen Leistungen hohes Ansehen. Wichtige Ergebnisse der Grundlagenfor- schung sowie auch die in immer stärkerem Maße unserer Industrie geleistete Hilfe Und eine enge Verbindung zu wichtigen Industriezweigen zeugen von dem unab lässigen und zielstrebigen Bemühen der Mitarbeiter des Instituts, ihre Aufgaben beim umfassenden Aufbau des Sozialis- mus, zur schnellen Entwicklung der Wis- Senschaft in Ehren zu erfüllen. Mit Genugtuung können wir feststellen, daß nach dem VI. Parteitag der SED auch in der Fachrichtung Physik die Diskussion über eine grundsätzliche Veränderung der Ausbildung der Studenten in Gang gekom- men ist. Beratungen über das Ziel der Ausbildung von Diplomphysikern, über die Möglichkeiten ihres späteren Einsatzes Und , die zu erfüllenden Anforderungen führten zu Vorschlägen zur Umgestaltung Von Lehre und Studium, um die Ausbil- dung in Zukunft auf der Grundlage der modernsten wissenschaftlichen Erkennt- hisse und in enger Verbindung mit der Praxis durchzuführen und die Einheit von Wissenschaftlicher Ausbildung und pro- duktiver Praxis herzustellen. Im Widerspruch zu diesen erfreulichen Resultaten in der Arbeit Ihrer Fachrich- tung stehen aber eine Reihe von Erschei- Tungen unter den Studenten, besonders des 2. Studienjahres, die in letzter Zeit be sannt wurden. Während sich die überwiegende Mehr tet unserer Studenten immer besser Klar- heit über ihre schöne Zukunft verschafft, die sie durch aktive Teilnahme hm sozia- istischen Aufbau mitgestaltet, sind eine Reihe Physikstudenten mit ihrer Perspek- live im Sozialismus/Kommunismus noch nicht genügend vertraut. Es muß offen ge- Sagt werden, daß einzelne Studenten von der gegnerischen Propaganda aufgeweicht sind. Diese Tatsache weist uns mit allem Nachdruck darauf hin, daß an der Uni- Versität nicht alle Möglichkeiten genützt ''erden, um den Studierenden zu helfen, Antwort auf ihre Fragen zu erhalten und sich richtig zu orientieren. Ich will einige solcher Probleme nennen, die unter den Studenten eine Rolle spiel- len. Mir geht es aber nicht darum, mich l hier mit diesen Argumenten auseinander- 2usetzen — das muß an anderer Stelle eschehen —. sondern mir ist es darum zu tun, den Kern und die Auswirkungen solcher Auffassungen zu zeigen. In unserer Zeit des grandiosen wissen- Sshaftlichen Fortschritts, der Eroberung te Kosmos und der Nutzbarmachung ge- faltiger Energiequellen, mitten in einem Entwicklungsprozeß, der offensichtlich Tacht, daß nur der Sozialismus/Kommu- Nismus die friedliche Perspektive der Menschheit und damit der Wissenschaft chert, vertreten Studenten des zweiten Studienjahres Ihrer Fachrichtung Auffas ¬ sungen, wonach die fortschreitende Be herrschung der Natur durch den Menschen mit Hilfe der Naturwissenschaft und Tech nik im Sozialismus zu „geistiger Ver flachung und Uniformierung, zur Negie rung des geistig-schöpferischen Denkens führen“ würde. Die ideologischen Wurzeln dieser „Theorie“ vom „Dämon .Technik" sind unschwer in den Kreisen der politi schen und wissenschaftlichen Reaktion zu finden. Sie stammen aus den Arsenalen des Antikommunismus. Das Unverständnis für objektive Gesetz mäßigkeiten unserer Entwicklung äußert sich auch in subjektivistischen Zügen und in einem teilweise snobistischen Verhält nis einiger Studenten zu unserer Wirklich keit und unserer Perspektive. Ich will nicht entscheiden, ob es sich um Böswillig ¬ keit oder Dummheit handelt, wenn z. B. versucht wird, das politische Vermächtnis des großen Gelehrten Albert Einstein zu fälschen, um damit unwissenschaftliche Auffassungen zu „untermauern“. Ich wage zu bezweifeln, ob gerade diese Studenten jemals eine Zeile von Einstein gelesen haben. Sonst wäre ihr Urteil nicht so leichtfertig. Das Vorhandensein solcher Erscheinun gen, die mindestens eine bedenkliche Leichtfertigkeit und Überheblichkeit in der Meinungsbildung widerspiegeln, be günstigt ohne Zweifel Oberflächlichkeit in politischen wie in fachwissenschaftlichen Fragen, lähmt die aktive Mitwirkung der Studenten im Lehrprozeß und beeinträch- die Studiendisziplin. Unter diesem Aspekt sollten meines Erachtens auch Klagen von verschiedenen Wissenschaftlern über Un aufmerksamkeit und mangelnde Studien moral betrachtet werden. So notwendig es sich im einzelnen er weist, ’ Haltlosigkeit, Unwissenschaftlich- kert und Gefährlichkeit solcher Auffassun gen nachzuweisen, die wachsende Rolle der Wissenschaft im Sozialismus/Kommu- nismus zu ergründen, die Stellung Albert Einsteins zum Fortschritt der Gesellschaft Und zum Kommunismus historisch richtig aus den Widersprüchen der gesellschaft lichen Entwicklung zu erklären, so bedarf es doch darüber hinaus der offensiv par teilichen Darlegung und Klärung der Grundfragen unserer Epoche, des Sicht barmachens und Erkennens der großen Perspektive unseres Staates und des sozia listischen Lagers und einer gründlichen Vermittlung und Aneignung des Marxis mus-Leninismus. Das wird die Studenten, die dereinst verantwortliche Stellungen in der sozialistischen Gesellschaft bekleiden werden, bereits während des Studiums bestens vorbereiten. Nur die gründliche Beherrschung des Marxismus'Leninismus wird den Studie renden die Bewältigung der weltanschau lichen Probleme wie das Eindringen in die Gesetzmäßigkeiten der gesellschaft- schaftlichen und wirtschaftlichen Entwick lung ermöglichen, was eine wesentliche Voraussetzung für ihre spätere Bewährung in ihrem Beruf darstellt. Sehl - geehrter Herr Professor! Ich habe mir erlaubt, Ihre Aufmerksam keit auf diese Probleme zu lenken, um die von Ihnen geleitete Fachrichtung zu einem weitergehenden Durchdenken der Dipl.-Chem. Jürgen Hoffmann, wissenschaft licher Assistent am Physikalisch-Chemischen Institut, bei reaktionskinetischen Messungen. Foto: HFBS listischen Gesellschaft vermitteln als schäften zu besitzen, daß einige Freunde das Universitätszeitung, Nr. 29, 18. 7. 63, S. 3 noch. Sein Standpunkt, daß bisher größten Entdeckungen von Menschen macht worden seien, die materielle gelitten hätten, und seine Folgerung, von Wissensdurst Anwendung ihrer erzogen sind, in einzudringen und Vorbild, Formuna zu sein.“ moralischen Lehr- und statten, die erfüllt sind und vom Streben nach Erkenntnisse, die dazu die Tiefe der Probleme Tra- sehr Fazit und des aas Lehr- und Erziehungsarbeit anzuregen. Sidier kann ein Teil dieser Fragen durch eine Verbesserung der Arbeit der FDJ ge löst werden, aber wir sind uns wohl einig darüber, daß der entscheidende Teil der demzufolge mit wachsendem Wohlstand der Menschen auf dem Wege zum Sozialis mus und Kommunismus die Entwicklung Mir liegt daran, gerade darauf Ihr Augenmerk zu lenken. Die geschilderten Tatsachen werfen die Frage auf, ob von Seiten des Lehrkörpers der erzieherischen Arbeit unter den Studenten genügend Auf merksamkeit geschenkt wird, ob die Mög lichkeit zur politischen und weltanschau lichen Einflußnahme auf die Studenten bewußt und parteilich genützt werden und diese Aufgabe als immanenter Bestand teil der Lehrtätigkeit gesehen wird. deutlich, welche Tendenzen es bei eini gen Freunden gibt. In einer der letzten Ausgaben der UZ wurden im Artikel „Physikstudenten im Vakuum" bestimmte Grundfragen genannt, die es in unse rem Studienjahr gibt. Warum beschwe ren sich einige Freunde, daß sie im gleichen Atemzug mit den uns bekann ten Ideologien unserer Feinde genannt werden. Doch sicher nur deshalb, weil sie bis jetzt noch nicht erkannt haben, daß sie gerade diese Ideologien in ihren betont skeptischen Auffassungen über Marxismus und Kommunismus vertreten. zei- ein Friedrich Engels?! Die Seminare im Grundstudium die ge- Not daß sondern ihnen ebenso politisch Ratgeber und Freund bei der ihres sozialistischen Bewußtseins (UZ vom 25. 10. 1961, S. 5) Sehr geehrter Herr Professor! Böhme, Sekretär der SED-Parteileitung Karl-Marx-Universität dig, daß jede Seminargruppe ein ihrer bisherigen Entwicklung zieht die Zeit des Sommerlagers und Ernteinsatzes gründlich nutzt, um neue Studienjahr vorzubereiten. Die Wirksamkeit eines akademischen Lehrers kann und darf sich doch nicht darin erschöpfen, seinen Studenten nur die physikalischen Gesetze zu vermitteln, sondern er muß darüber hinaus bestrebt sein, ihnen zu einem richtigen Verhältnis zum Leben und zu unserer Gesellschaft, in deren Auftrag sie studieren, und damit vor allem einer richtigen Einstellung zu ihrem künftigen Beruf zu verhelfen. Wo könnte besser die Liebe zur Arbeit ent wickelt’ werden, als unmittelbar im Pro zeß der Ausbildung, bei der Verbindung des Studiums mit der Produktion, wer könnte den Studierenden besser' das hohe Ethos der wissenschaftlichen Arbeit und ihre Verantwortung gegenüber der sozia- Oberflächlichkeit abzulehnen, Absolventen, deren Handlungen getragen sind von dem Bewußtsein ihrer gesellschaftlichen Ver antwortung. Sich einseitig auf die Pro bleme der Ausbildung oder der Erziehung Würden diese Zeilen den Anstoß zu ernsthaften Überlegungen zur Verbesse rung der Lehr- und Erziehungsarbeit ge ben. darin wäre ihr Zweck erfüllt. Die Veränderung des Lehrprozesses als Haupt bestandteil der Erziehungsarbeit unter den Studenten sehen wir als eine vordring liche Aufgabe an. Es geht um die bewußte Nutzung aller erzieherischen Ansatzpunkte in der Lehrtätigkeit zur politischen und weltanschaulichen Entwicklung der Stu denten und um eine enge Verbindung der Lehrkräfte zu den Studenten. Deshalb würden wir uns freuen, wenn im Fach richtungsrat Physik darüber eine kon struktive Diskussion begänne, deren Er gebnisse die Arbeit aller Fachrichtungen befruchten könnten. Solche Probleme sind unmittelbares Anliegen aller Fakultäts- und Fachrichtungsräte. Ich erachte es auch für notwendig, daß die Fragen gemeinsam mit den Wissen schaftlern der Fachrichtung Mathematik beraten werden, die ja einen Großteil der Ausbildung der Physikstudenten in den ersten Studienjahren durchführen. Da es sich bei den hier aufgeworfenen Fragen um ein generelles Anliegen der Universität handelt, erlaube ich’ mir, die sen Brief der UZ zur Veröffentlichung zu übergeben, um eine fruchtbare Aussprache an der ganzen Universität anzuregen. Mit dem Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung Unding, wenn ihr heute von mir Gegenteil behauptet. Aber die Diskussionen über das gen der FDJ-Symbolik zeigen doch In den letzten Wochen gab es im II. Studienjahr der Physik eine Vielzahl interessanter Diskussionen. Im Mittel punkt stand dabei oft die Frage: Wie ist deine Haltung zum sozialistischen Jugendverband, wie hilft er mit, daß die FDJ ihre Aufgaben bei der Ausbildung und Erziehung der Studenten erfüllen kann? Warum gibt es aber bis zum heutigen Tage noch keine klare Vor stellung in den Gruppen, wie diese Auf gaben gelöst werden können, wie jeder einzelne seinen Beitrag dazu leisten kann. Ganz einfach deshalb, weil wir uns heute mit „Problemen" auseinander setzen, die noch vor kurze Zeit als eine Selbstverständlichkeit betrachtet wurden. Zu welchem Schluß soll man denn z. B. bei solchen Freunden gelangen, die das Tragen des FDJ-Abzeichens und FDJ-Hemdes deshalb ablehnen, weil es einerseits eine private und keine poli- des wissenschaftlich-geistigen Lebens ge hemmt würde, stellt einen Rückfall in mittelalterliche Vorstellungen dar und zeugt von gefährlichem Unverständnis über das geistige Potential der sozialisti schen Gesellschaft, deren Leistungsvermö gen in jüngster Zeit durch die wissen schaftlich-technische Großtat des zweiten kosmischen Gruppenfluges erneut in ein drucksvoller Weise erwiesen wurde. Wie kommt Herr Weiß, ein junger Wis senschaftler, der erst vor wenigen Jahren sein Diplom an unserem Physikalischen Institut abgelegt hat, zu solch verschrobe nen Auffassungen? Wie konnten sich solche Auffassungen bei ihm konservieren, wo er doch in einem bewährten Kollektiv von Wissenschaftlern arbeitet und der Be weis für die Unhaltbarkeit seiner „Theo- es durchaus nötig hätten, sich intensiv mit dem Marxismus zu beschäftigen, um mit mehr Sachkenntnis ein Streitgespräch führen zu können. Ebenfalls sagteGen. Iljitschow auf dem Plenum der KPdSU: „Unsere Feinde ver breiten die böswillige Erfindung, daß der Sozialismus mit der Liquidierung des privaten Unternehmertums, die Ge sellschaft des Stimulus der Lebens fähigkeit beraubt . . ., daß der Sozialis mus die materiellen und geistigen Be dürfnisse des Menschen mißachte und die Persönlichkeit unterdrücke." Auch in unserem Studienjahr gibt es Studenten, die zu der Auffassung ge langt sind, daß mit der fortschreitenden Entwicklung zum Kommunismus eine „geistige Verflachung" des Menschen eintrete. Offensichtlich haben sie sich bisher recht wenig mit dem Programm des kommunistischen Aufbaus beschäf tigt. Sie verweisen vielmehr auf die hochentwickelten kapitalistischen Länder und machen den großen Fehler, den geistigen Niedergang der bürgerlichen Gesellschaft auf die kommunistische Gesellschaftsordnung zu übertragen. An der Universität tritt die FDJ für eine Entwicklung jedes einzelnen zur allseitig gebildeten Persönlichkeit ein, die in jeder Phase des Lebens den Auf gaben gewachsen ist. Sie wird ober nicht zulassen, daß sich Freunde in Überschraubung von persönlichem Indi vidualismus vom Kollektiv lösen, über heblich an die Fragen unserer Zeit herangehen und sich dabei unmerklich auf die Positionen unserer Gegner be- Wirklichkeit völlig falsch widerspiegeln, die die komplizierten Probleme des Klassenkampfes in Westdeutschland so völlig konfliktlos und vom Standpunkt des kleinen Mäxchens darstellen, ohne den Einspruch vieler Freunde geäußert werden? Doch deshalb, weil sie nicht erkannt haben, daß es auch heute noch und gerade jetzt darauf ankommt, um eine klare Auffassung über den Weg der DDR und ganz Deutschland zu rin gen. Es wäre doch völlig falsch zu glauben, daß der Anteil, den jeder ein zelne in der einen oder in der anderen Richtung leistet, ohne Bedeutung für den Gang der Dinge sei! Wir müßten jetzt davon abkommen, den Erfolg einer FDJ-Versammlng an der Anzahl sogenannter „interessanter" Fragen zu messen, die aber nicht ge eignet sind, die Hauptprobleme zu klä ren. Es ist notwendig, daß sich ieder bemüht, die Gruppe voranzubringen, daß er bewußt seine Kraft der FDJ zur Verfügung stellt. Das vom 2. bis 7. 9. stattfindende Sommerlager der FDJ wäre hierfür ein guter Anfang. Dort hat jeder die Möglichkeit, seine Unklarhei ten loszuwerden. Es gibt sehr viele Freunde, auf die sich die FDJ-Studienjahresleitung ver lassen kann. Mit ihrer Hilfe wird es möglich sein, einige der genannten fal schen Standpunkte im nächsten Seme ster zu verändern. Dazu ist notwen ¬ ideologisch-politischen und Erziehung der Studenten iin Studienprozeß erfolgt. geben. Das soll hier unmißverständlich zum Ausdruck gebracht werden. In welcher Form wurden viele der Diskussionen in der Vergangenheit ge führt? Es gibt zweifellos einige Freunde, die ernsthaft versuchen, auf die ihnen unklaren Fragen eine Antwort zu er halten. Wie reagieren jedoch beispielsweise die Freunde in der Seminargruppe II 4 darauf? Keiner von ihnen hat sich in der Vergangenheit bemüht, in den Dis kussionen der Gruppenversammlungen die Fragen eines Kommilitonen zu be antworten. Vielmehr ist es so, daß die Antworten der im Kreuzfeuer stehenden Genossen einer „kritischen Überprü fung" durch die übrigen Kommilitonen unterzogen werden. Warum können denn viele der Auffassungen, die auf eine Unkenntnis der Zusammenhänge hindeuten, die unsere sozialistische Sehr interessant sind in diesem Zu sammenhang die Ausführungen des Ge nossen Iljitschow auf dem Plenum des ZK der KPdSU vom 18. 6. 1963. Er nennt die Auffassungen, die für die heutige imperialistische Demagogie charakte ristisch sind. So u. a. „ . die bürger- zu beschränken oder eine Seite überzube tonen, hieße den Grundsatz der Einheit von Ausbildung und Erziehung durch brechen, den ich zu einer progressiven Tradition unserer deutschen Unniversitäten zähle und dessen Verwirklichung unter den Bedingungen der Arbeiter-und- Bauern-Macht überhaupt erst möglich wird. Gerade unsere Fachrichtung Physik hat gute Voraussetzungen, um diese Aufgaben zu erfüllen. Bereits Ende des Jahres 1961 wurde von einer Gruppe junger Wissen schaftler Ihres Instituts in einem Brief an Genossen Walter Ulbricht diese Proble matik richtig beantwortet, aber offensicht lich sind diese Erkenntnisse noch nicht Richtschnur des Handelns aller geworden. In dem Brief hieß es damals: „Unsere Schlußfolgerung aus den oben dargelegten Gedanken ist nicht nur, selbst einen festen Klassenstandpunkt zu vertre ten, sondern auch unsere Studenten dazu zu erziehen. Das bedeutet, ihnen nicht nur ein hohes fachliches Wissen zu vermitteln, liehen Ideologen versuchen erfolglos zu beweisen, daß die marxistisch-leni nistische Analyse der gesellschaftlichen Entwicklung überholt sei. . . " In unserem Studienjahr gibt es Freunde, die, anstatt die wissenschaftliche Arbeit von Friedrich Engels, den Anti- Dühring, zu lesen, den Dühring lesen und dabei versuchen, Unkorrektheiten von Friedrich Engels nachzuweisen. Auf diese Weise zu einer wissenschaftlichen Weltanschauung zu gelangen, ist nicht nur unökonomisch, sondern zeugt auch von einer ganzen Portion Überheblich keit, denn wer sollte wohl besser in der Lage gewesen sein, eine kritische Ana lyse des „Dühring“ vorzunehmen ols gen, daß es oft notwendig wäre, tieferes Wissen der Gesellschaftswisseh- tische Angelegenheit sei, zum anderen ihre Persönlichkeit zum „uniformierten Massenindividuum" degradiere. Waren sie früher nicht ehrlich genug, diese Fragen offen zu stellen, oder ist ihre ideologische Entwicklung rück wärts gelaufen? Sind sie sich wirklich nicht im klaren, welche große politische Bedeutung das Bekennen zum sozialisti schen Jugendverband in jeder Situation auch heute noch hat? Da gibt es Meinungen wie: Ich war doch früher ein guter FDJler, es ist ein rie" an seinem Institut überzeugend zu er kennen ist? Mir geht es nicht — um das ausdrück lich zu betonen — um Herrn Weiß, mir geht es um den Zustand, daß offensicht lich auch unter den Angehörigen unseres wissenschaftlichen Nachwuchses verschie dene Fragen unklar sind, aber nicht zu Ende diskutiert und geklärt werden, Im Lichte dieser Beispiele wird auch das Zö gern einiger Wissenschaftler bei der Durchführung des Komplexpraktikums im Frühjahr dieses Jahres erklärlicher. Olfen- sichtlich scheuen sie vor den Problemen der Praxis und der Notwendigkeit, sie den Studenten zu erläutern, zurück. Mir scheint, um auf einen eingangs ge äußerten Gedanken nochmals zurückzu kommen, daß bei der gegenwärtig ange strebten Veränderung der Ausbildung in viel stärkerem Maße die ideologische, die bewußtseinsbildende Seite in die Über legungen einbezogen werden muß. Unsere sozialistische Gesellschaft braucht Hoch schulabsolventen für die Kommandohöhen der Wirtschaft und Kultur, die die Be herrschung der modernsten wissenschaft lichen Erkenntnisse und Methoden mit dem bewußten und aktiven Einsatz ihrer ganzen Persönlichkeit für die Sache des Sozialismus verbinden. Wir brauchen Ab solventen von unseren höchsten Bildungs- ihre Lehrer. Sie werden mir sicher zustimmen, sehr geehrter Herr Professor, wenn ich fest stelle, daß es in dieser Hinsicht in der Arbeit Ihrer Fachrichtung noch erhebliche Mängel gibt, oder anders gesagt, daß durch die bewußtere Beschäftigung mit dieser Aufgabe bisher ungenutzte Reser ven erschlossen werden können. Ein Beispiel soll die von mir genannten Mängel verdeutlichen. Bei einigen Dis kussionen in der Gruppe II/4 war der Assistent, Herr Dipl.-Phys. Weiß, an wesend. Er trat falschen Auffassungen der Studenten aber- nicht entgegen, sondern vermehrte vielmehr die Unklarheiten Intensiver mit dem Marxismus beschäftigen! Von Hans Lohmann, Physikstudent
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