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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 7.1963
- Erscheinungsdatum
- 1963
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196300009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19630000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19630000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 7.1963
-
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- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1
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Band
Band 7.1963
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Kulturelles kurz Weltliches Konzert vom Universitätschor In seinem V. Konzert bot der Universi tätschor Madrigale des 16. und 17. Jahr hunderts sowie eine ansehnliche 'Reihe von A-cappella-Stücken unserer Zeit. Damit stellte unser Universitätschor seine Aufge schlossenheit und Interpretationsfähigkeit Büch gegenüber dem zeitgenössischen Musik schaffen einmal mehr unter Beweis: So standen drei Nummern aus dem Wood bury-Liederbüchlein für Frauenstimmen von Hanns Eisler, Sätze von Otmar Gerster und Wilhelm Weismann, Stücke aus dem Brecht-Zyklus 1956 von Heinz Krause- Graumnitz, eine Goethe-Vertonung von Ernst Pepping, Stücke aus dem Möhricke- Chorliederbuch von Hugo Distler sowie der Liedzyklus „Choral Dances from Gloriana" von Benjamin Britten auf dem Pro gramm. Die Mitwirkung von Prof. Amadeus Webersinke bereicherte mit f-moll-Varia- tionen von Joseph Haydn und der Sonate für Klavier op. 24 von Viktor Bruns das A-cappella-Konzert. Der musikalische Leiter in Vertretung, Christoph Schneider, wurde dem Chorstil Prof. Dr. Friedrich Rabenschlags — des eigentlichen Chorleiters — voll gerecht. Fürnbergs im Clara-Zetkin-Park Ein Chorkonzert, ausgeführt vom Chor unseres Louis-Fürnberg-Ensembles, bekann ten Solisten, sowie Studenten der Hoch schule für Musik wurde am 4. Juli unter Leitung von Horst Irrgang im Clara- Zetkin-Park veranstaltet. Zur Aufführung gelangten „Dido und Aeneas“ — eine 1689 von Purcell geschaffene englische nationale Oper-doncerto grosso a-Moll op. 6 Nr. 4 von Händel sowie deutsche und englische Lieder und Madrigale. Mitwirkende waren Elisabeth Breul, Helmut Wolfgang Mül ler, Ursula Segschneider, Charlotte Weiland, Christel K1ug, Roswitha Trexler, Johannes Schulz, am Cem balo spielte Werner Buschnakowski. I Hat der Federball so wenig Anhänger? Am 15. Juni fand in der Turnhalle Leo- Straße das erste Werbeturnier der Sektion Federball der HSG statt. Daß das Turnier als gelungen bezeichnet werden kann, ob wohl sich nur zehn Sportfreundinnen und Sportfreunde beteiligten (eine erschreckend kleine Zahl, wenn man bedenkt, daß sich Hunderttausende in den Sommermonaten mit Federball beschäftigen), ist nicht zu letzt ein Verdienst der Kollegen aus den Werkstätten der Orthopädischen Klinik, die sieben der zehn Teilnehmer stellten. Da dort Federball ein Teil der Freizeit gestaltung einiger Kollegen ist, war das Ni veau des Turniers recht ordentlich. Ergebnisse: Dameneinzel: Altenkirch (Or thop.); Damendoppel: Grill/Kapoun (Orth./ Angl.); Herreneinzel: Haase (Inst. f. Geo physik. Erkundung); Herrendoppel: Woi- nar/Haase (Orthop./Inst. f. Geophysik. Er- kund.); Mixed: Altenkirch/Putzenhardt. Zahnkliniker mit EL beim Volks sport 7 2:0-Sieg in Grimma In ihrem dritten Freundschaftsspiel gegen eine Auswahl des staatlichen Gesundheits wesens Grimma gelang es unseren Zahn ärzten (Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kiefernkrankheiten), nach zwei Niederlagen des Vorjahres (2:0 in Grimma, 1:5 in Leipzig) dieses Spiel auf gegneri schem Platz verdient siegreich zu beenden. Trotz ungünstiger Platz- und Witte rungsverhältnisse und großen Einsatzes der Grimmaer Kollegen gab schon kurz nach Spielbeginn das 1:0 durch Schulz den Zahnärzten starken Auftrieb, so daß durch eine schöne Leistung von Dr. Junge noch vor dem Halbzeitpfif das Endergebnis er zielt werden konnte. In der zweiten Halbzeit gelang den Leipziger Zahnärzten trotz Feldüberlegen heit kein weiterer Treffer, da sich die Ab wehr der Gastgeber nunmehr auf den Leipziger Sturm eingestellt hatte. Mit diesem Sieg blieb unsere Mann schaft auch in ihrer dritten diesjährigen Begegnung ungeschlagen. Es bleibt abzu warten, ob sie sich gegen ihre Erfurter Kollegen ebenso sicher behaupten kann. Im Rahmen eines anschließenden freund schaftlich-kollegialen Zusammenseins zeig ten die Verlierer auf dem Rasen ihre Stärke bei einem Kegelwettbewerb und schlugen unsere Zahnkliniker mit einem erheblichen Punktvorsprung. Universitätszeitung, 11. Juli 1963, Seite 6 Sinfonietta giocosa aus der Taufe gehoben Akademisches Orchester bereicherte die Arbeiterfestspiele Wie UZ bereits meldete, erhielt der Leiter des Akademischen Orchesters, Horst Förster, aus der Hand des Ministers für Kultur, Hans Bentzien, den Preis für künstlerisches Volksschaffen erster Klasse. Zu den Arbeiterfestspielen brachte das Akademische Orchester unter seinem be währten Dirigenten das Cellokonzert von Haydn, die VI. Sinfonie von Dvorak und die Sinfo nietta giocosa von Fritz Geißler zur Aufführung. Uber diese überaus erfolgreichen Darbietun gen, die einmal mehr bewiesen, daß Dirigent und Orchester diese Ehrung vollauf verdienen, sprach UZ mit Herrn Schönekerl, Bassist im Rundfunksinfonieorchester, der im Aleademischen Orchester mitspielt- UZ: Herr Schönekerl, worin sehen Sie das besonders Wertvolle im Beitrag unse res Akademischen Orchesters zu den dies jährigen Arbeiterfestspielen? Herr Schönekerl: Es ist zum ersten Mal ge lungen, ein sinfonisches Werk durch ein Laienorchester uraufzuführen. Und unser Aka demisches Orchester war es, das dieses Werk aus der Taufe hob: die Sinfonietta giocosa von Fritz Geißler. Es ist ein heiteres, frisches Stück. Der Komponist hatte es . im Auftrag des FDGB und in Zusammenarbeit mit dem Aka demischen Orchester geschrieben. Mit dieser Uraufführung, in der sich die schöpferische Gemeinschaftsarbeit zwischen Komponisten und musizierenden Laien äußerte, hat das Or chester sehr bedeutsam zu den Festspielen beigetragen. UZ: Was fiir ein Echo gab es auf die dargebotenen Konzerte? Herr Schönekerl: Wir spielten vor vollen Sälen; in Weißwasser, Hoyerswerda und Dö bern. Der Beifall für die Sinfonietta war herz lich. Man hatte den Eindruck, daß sie von den Arbeitern verstanden wurde. Haydns Cellokon zert und die VI. Sinfonie von Dvorak wurden begeistert aufgenommen. Dirigent Horst För ster dirigierte Dvoraks VI. Sinfonie auswendig und beherrschte seine Partitur sehr sicher. Ge rade diese Sinfonie von hohem technischen Schwierigkeitsgrad: ebenfalls die Sinfonietta giocosa, die eines der schwierigsten modernen Stücke ist, die das Akademische Orchester bisher spielte. Man darf ohne Übertreibung sagen, daß das Auftreten des Akademischen Orchesters zu den Arbeiterfestspielen eines seiner hervorragendsten bisherigen Leistun gen gewesen ist. UZ:... was wohl um so höher zu bewer ten ist, da die Probenarbeit mitten in die Prüfungsvorbereitungen fiel — Herr Schönekerl: Auf jeden Fall. Viele Stu denten standen mitten im Staatsexamen. Trotzdem hat jeder einzelne mit eisernem Fleiß sein erhöhtes Arbeitspensum bewältigt. Die Probenarbeit war außerordentlich intensiv. Immer wieder wurden die Stücke im Einzelun terricht und in Seminaren durchgenommen. Mitglieder des Akademischen Orchesters bei einer Probe Foto: HFBS Meine Hochachtung vor den Studenten, die das schafften, weil ihre Begeisterungsfähigkeit, ihre Liebe zur Musik so groß sind, daß sie gern zusätzliche Arbeit und Opfer an Zeit auf sich nehmen, um die überaus schwierigen Stücke zu bewältigen. UZ: So sind Sie als Berufsmusiker der Meinung, daß Laienorchester prinzipiell in der Lage sind, auch sehr kompliziert zu interpretierende Musikstücke in ihr Re pertoire aufzunehmen? Das hängt wohl auch sehr von der Hilf e der Berufskünstler ab? Herr Schönekerl: Die hohen, ständig wach senden Anforderungen, die sich Dirigent und Orchester stellten, sind es ja gerade, die sie auf die heutige Höhe gebracht haben- Die Leistungen eines Laienorchesters würden stag nieren, ja in Dilettantismus verfallen, wenn es keine intensive Zusammenarbeit mit Berufs künstlern gebe. Diese Zusammenarbeit hat sich im Akademischen Orchester sehr gut aus gewirkt. So hat es als Laienorchester die Sin fonietta giocosa mit Unterstützung einiger Bläser, die als Lehrer in diesem Orchester be schäftigt sind, sehr gut gespielt; bei der In terpretation der Dvorak-Sinfonie hatte sich Osmund Schwab, Solocellist der Komischen Oper Berlin, zur Verfügung gestellt, um nur diese wenigen' Beispiele einer erfolgreichen Zusammenarbeit zu nennen. Das Orchester besitzt einen Patenschaftsver trag mit dem Gewandhausorchester, ein ande rer mit dem Rundfunksinfonieorchester ist in Vorbereitung. Es wird beispielsweise festge legt, daß die verpflichteten Lehrer in den ein zelnen Gruppen unentgeltlich Seminare hal ten und Stücke einstudieren, daß die Lehrer zum Teil mitspielen u. a. Ich verspreche bestimmt nicht zuviel, wenn ich sage, daß mit Hilfe der Berufsmusiker das Orchester noch zu viel größeren Erfolgen fähig ist, was vor allem auch der Tüchtigkeit und Begabung seines Dirigenten Horst Förster zu verdanken ist. UZ: Wir schließen uns dieser Überzeu gung an und danken Ihnen, Herr Schöne kerl, für dieses Gespräch. Poe. Porträtübung einer Studentin der Abteilung Kunsterziehung Gedichte von Studenten Bernd Dochow: Marion Herbert Gert: Mädchen mit Blumen (Nach einem Gemälde von Walter Womacka) Kein Sonnenstrahl, nicht Mond und Sterne, . nur grauer Morgen schmeichelte unseren Lippen, und in Regenperlen gebadet sprachen sie „Ich liebe dich”. Viel Regen floß inzwischen, und mit jeder nassen Perle wurden die Worte seltener auf unseren Lippen und das Wissen um unserer Liebe endlos schöner. Zinnien, rot wie Morgenglühen, Rittersporn, wie Windhauch aus des Himmels Höhn, grünes Blatt und Rosenknospe und des Tages Licht: das alles ist uns schön. Zukunftstraum in Mädchenaugen, gutes Lächeln, das auf ihren Lippen blieb, Sonnengold durchfließt die Haare und benetzt den Strauß: das alles ist uns lieb. „Dyskolos“-Gruppe bot lateinische Komödie Zur Aufführung einer Berliner Studentenbühne Im Juni führte bei uns in Leipzig eine Gruppe von Studenten und Assistenten des Instituts für Altertumskunde, des Winckel mann-Instituts und des Musikwissenschaft lichen Instituts aus Berlin unter der Lei tung von Herrn Prof. Dr. Schottlaen- der die lateinische Komödie „Adelphoe" („Die Brüder“) von Terenz auf. Diese Komödie ging zum ersten Male im Jahre 160 v. u. Z. in Rom über die Bühne, und zwar anläßlich der Leichen spiele des L. Aemilius Paulus, des Siegers von Pydna (168 v. u. Z.). Griechenland war besiegt, und in der Folgezeit drangen die griechische Wissenschaft, Kunst und Dich tung sowie die griechische Lebensweise in Rom ein, freilich nicht ohne auf Wider stand bei konservativen Römern (vgl. Cato) zu stoßen, die der verfeinerten Lebensart und der griechischen Bildung abweisend gegenüberstanden. „Die Brüder“ spiegeln diesen Kampf zwischen den Verfechtern des Altrömischen und den Philhellenen, die die griechische fortgeschrittene Kultur mit der römischen vereinen wollten, auf dem Ge biet der Erziehung wider. Der konservati ven wird die moderne Pädagogik gegen übergestellt, die für eine Erziehung zur Urbanität eintritt, verkörpert in den Brü dern Demea, der Züge des Cato trägt, und Micio, der dem L. Aemilius Paulus nach gebildet ist. Demea, ein harter, strenger und geiziger Bauer* in ständigem Arbeiten griesgrämig und bärbeißig geworden, hat einen seiner beiden Söhne, Aeschinus, dem Micio, einem städtischen und feingebilde ten Römer, zur Adoption gegeben. Der ihm verbliebene Sohn Ctesipho wird in strenger Zucht und Ordnung erzogen, während Mi- cio den Aeschinus mit Liebe, Milde und Nachsicht führt und ihm große Freiheit läßt, obwohl er/ sich im stillen um das leichtfertige Leben seines Adoptivsohnes Sorgen macht. Demea ist über das Treiben im Hause seines Bruders sehr verbittert und macht diesem fortwährend Vorwürfe, lobt dagegen seine eigenen Erziehungs methoden. Seiner Ansicht nach wird aus Aeschinus ein Tunichtgut, aus Ctesipho aber ein Mustersohn. Bald zeigt sich das Ergebnis der Erziehung beider: Ctesipho unterhält heimlich Beziehungen zu einer Musikantin, die er ohne Wissen seines Va ters Demea im Hause seines Bruders ver steckt hält und der Arbeit auf dem Felde vorzieht; Aeschinus hat dem Micio ver heimlicht, daß er ein Mädchen liebt und daß dieses ein Kind von ihm erwartet. Als Demea von dem Liebesverhältnis seines Sohnes erfährt, ist er fassungslos. Er wütet und tobt und sieht keinen Ausweg aus die ser Lage. Auch Micio ist bestürzt bei der Eröffnung, die ihm ein Verwandter des von Aeschinus geliebten Mädchens macht, aber er schaut den Realitäten ins Gesicht und nimmt die Angelegenheit so, wie sie ist. So gegensätzlich wie die Reaktion beider Väter auf die „Missetaten“ der Söhne ist, so unterschiedlich ist auch das Verhalten der Söhnp. Ctesipho ist eingeschüchtert und hält sich ängstlich vor seinem Vater ver steckt. Aeschinus dagegen erkennt seine falsche Handlungsweise gegenüber seinem Adoptivvater, gesteht ihm alles und bittet um die Hand des Mädchens. Micio jedoch hat schon ohne Wissen seines Sohnes Hoch zeitsvorbereitungen getroffen. Auch Demea bleibt nichts anderes übrig, als die Heirat Ctesiphos mit der Musikantin zu erlauben. Welchen Standpunkt nimmt Terenz ein? Hält er an der traditionellen römischen bäuerlichen Erziehung fest, oder will er dem Neuen, Fortschrittlichen, der aufge klärten, liberalen Erziehung, der Erziehung zur Urbanität, die auf den Einfluß der griechischen Kultur zurückzuführen ist, zum Durchbruch verhelfen? Terenz’ Erziehungsideal ist weder das des Demea noch das des Micio. Beide Cha raktere sind von ihm bewußt übertrieben dargestellt. Er erkennt die guten Seiten beider an und will eine Synthese aus ihnen schaffen. Das heißt, daß Terenz in der geistigen Auseinandersetzung seiner Zeit eine durchaus fortschrittliche Haltung zeigt, weil er für die schöpferische Über nahme der griechischen Kultur eintritt. Terenz hat mit seinen Komödien selbst ein Beispiel dafür gegeben, wie mit Hilfe eines griechischen Vorbildes etwas echt Römi sches entstehen kann. Die schon mit Spannung erwartete Auf ud führung der „Brüder“ des Terenz war.ater in Leipzig ein voller Erfolg. Die Da 1 ' 5 0d ler verstanden es, durch ihr lebendigestr begeistertes Spiel die Zuschauer mit- reißen. Anerkennung verdient die Kostle- und Kulissengestaltung sowie die Vo brückung der Pausen zwischen den A% durch Tonbandaufnahmen. Nicht zuletzt verdanken wir den Eas Herrn Prof. Dr. Schottlaender, der o lateinische Original bühnengerecht unPap ein unserem modernen Sprachgebrauch gepaßtes Deutsch übersetzte. Im Gesptigt, mit ihm erfuhren wir, daß er beabsichte eine andere lateinische Komödie mit der Titel „Pseudolus“ von Plautus zu übestu- zen und mit derselben Gruppe von ’ denten und Assistenten der Berliner H - boldt-Universität einzustudieren und au führen. gir Wir würden uns sehr freuen, wenn die Herrn Prof. Dr. Schottlaender und teo ,.Dyskolos“-Gruppe mit dieser geplantop Aufführung in Leipzig begrüßen könnt L. RaU Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 65 des Ch.• des Bezirkes Leipzig. - Erscheint wöchentlftt Anscritt der Redaktien: Leipzig C 1 Bt9 Straße 26, Fernruf 79 71, Sekretariat Apparasoa Bankkonto 513 808 bei der Stadt- und Krt8msoP kasse Leipzig. - Druck: EVZ-Druckerel *HecEteo: Duncker*! m 18 138, Leipzig C 1, Peter5Sstoa weg 19. - Bestellungen nimmt ledes P° entgegen.
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