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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 7.1963
- Erscheinungsdatum
- 1963
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196300009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19630000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19630000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 7.1963
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 28. März 1
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- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
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- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 1. August 1
- Ausgabe Nr. 31/32, 15. August 1
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- Ausgabe Nr. 35/36, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 38/39, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 3. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 45, 7. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 12. Dezember 1
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Band
Band 7.1963
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- Universitätszeitung
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Die Universität ins Grüne verlegt Warum Peter Petjuscha heißt in Löbnitz eigentlich gute Voraussetzungen vorhanden sind. Die zehn Studenten sind in mehreren kleinen Zimmern unterge bracht und verfügen über einen Aufent haltsraum. Pflichtliteratur ist für sie die Tagespresse und die Fachzeitschriften, die in der LPG vorhanden sind. Darüber hin aus stehen auch einige Fachbücher bereit, vom Institut werden die Lehrbriefe des Fernstudiums zur Verfügung gestellt und Möglichkeiten für die Ausleihe von Fach büchern aus anderen Bibliotheken geschaf fen. Fakt ist aber die Meinung der Studen ten „Selbststudium? Bei uns fast gar nicht“. In Anbetracht dessen, daß nach Ab schluß des praktischen Abschnitts Prüfun gen bevorstehen, stimmt diese Tatsache bedenklich. Zukünftig sollten neben der Anleitung durch die betreuenden Assi stenten vor allem die FDJ-Leitungen das Selbststudium der Freunde kontrollieren. Kollege Turnier, Produktionsleiter der T Genossenschaft, den wir um seine Mei nung zum neuen Studienplan der Land wirte befragten, äußerte sich sehr opti mistisch: „Wir haben in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, daß Absolventen von Hochschulen und Universitäten zwar mit theoretischem Wissen vollgepfropft sind, daß ihnen aber die Fähigkeiten zur Anwendung dieses Wissens fehlen. Der neue Studienablauf wird sich sicher positiv auswirken, so daß die Studenten sehr frühzeitig einen Blick für die praktischen Dinge bekommen. Vor allem sammeln sie Erfahrungen im Umgang mit den Men schen. Wie wichtig das ist, zeigt unsere Genossenschaft, wo hinter jeder neuen wissenschaftlichen Erkenntnis, die wir ein führen, die 270 Mitglieder wie ein Mann stehen müssen.“ Es ist gewiß noch zu früh, Endgültiges über’ den Wert des Sommerabschnittes im Studium der Landwirte zu sagen, doch der Optimismus des Kollegen Turnier scheint uns berechtigt. Die Studenten sammeln Er fahrungen in der Praxis, erwerben die Fähigkeit, mit den Genossenschaftsbauern zusammenzuarbeiten und sie zu leiten. Die Schwierigkeiten, die es noch gibt, wenn es darum geht, die theoretische Ausbildung und die produktive Praxis wirklich sinn voll miteinander zu verbinden, sind nur natürlich. Alle drei Seiten, Lehrkörper, Genossenschaft und Studenten müssen erst Erfahrungen sammeln und nach den besten Wegen suchen. Lobenswert aber ist allein schon die Tatsache, daß an der Landwirt- schaftlichen Fakultät der neue Studien plan so schnell wirksam wurde, daß man den Mut zum Experiment hatte, denn das Wichtigste sind jetzt nicht die guten Ge danken, die es allenthalben gibt, sondern ihre Verwirklichung. Und da gibt die Landwirtschaftliche Fakultät gleichzeitig den anderen Fachrichtungen ein gutes Bei spiel. grti Kommunique der FD J-Kreisleitungssitzung vom 6. Juni 1963 In ihrer zweiten Sitzung wertete die neue FDJ-Kreisleitung das VII. Parlament der Freien Deutschen Jugend aus und zog Schlußfolgerungen für die weitere Arbeit der Kreisleitung und der Grundorganisa tionen. Günter Schneider, Erster Sekretär der Kreisleitung, bezeichnete in seinen Ausführungen die verstärkte marxistisch- leninistische Bildung und Erziehung der Studenten, die weitere Veränderung des Studiums und die gründliche Vorberei tung auf die Prüfungen, deren erste Bi lanz zu Ehren des Geburtstages des Vor sitzenden des Staatsrates der DDR, Genos sen Walter Ulbricht, gezogen werden soll, als vordringliche Aufgaben der FDJ-Orga- nisation an der Karl-Marx-Universität. Grundsätzliche Auseinandersetzungen müs sen mit allen Studenten geführt werden, die das Studium noch als Privatangelegen heit betrachten. Der konkrete Auftrag für jedes Verbandsmitglied ist gegenwärtig die Kontrolle der Prüfungsvorbereitungen. Die vordringlichste Aufgabe für alle Leitungen und FDJ-Gruppen ist in den nächsten Wochen das Studium und die Auswertung der Referate der Genossen Walter Ulbricht und Horst Schumann auf dem VII. Parlament, die die Grundlage für die ganze weitere Arbeit des Verban des darstellen. Weiterhin empfiehlt die Kreisleitung den Gruppen das Studium besonders der Diskussionsbeiträge der Ge nossen Kopeke, Lorenz. Laßner und Post ler. Zur Verstärkung der marxistisch-lenini stischen Bildung wird vor allem das Stu dium in den Zirkeln der jungen Sozia- Risten auf das systematische Studium der Universitätszeitung, Nr. 24, 13. 6. 1963, S. 4 Werke der Klassiker des Marxismus-Leni nismus, des Programms der SED und den Grundriß zur Geschichte der Arbeiter klasse orientiert. Bei der Veränderung des Studiums sieht die FDJ ihre besondere Aufgabe darin, den schöpferischen Charakter des Stu diums entwickeln zu helfen. Der Anteil der Studenten ah der „Messe der Meister von morgen“ soll in Form von Dokumen tationen und Diplomarbeiten einen Bei trag zum wissenschaftlich - technischen Höchststand darstellen. Die Kreisleitung beauftragte eine Kommission mit der Aus arbeitung eines Standpunktes zur Fortfüh rung und zum Ausbau des Komplexprak tikums. Die Kreisleitung beschloß auf ihrer Sit zung einen vom Sekretariat vorgelegten Arbeitsplan, der der Erfüllung der Be schlüsse des VII. Parlaments, der Bezirks und Kreisdelegiertenkonferenz dient. Im letzten Tagesordnungspunkt wurde die Konzeption des Sommerlagers der FDJ-Kreisorganisation der Karl-Marx-Uni versität beraten. Das Sommerlager findet vom 2. bis 7. September statt und soll den Charakter eines Ferienlagers mit sport lichen und kulturellen Veranstaltungen tragen, gleichzeitig aber auch dem Erfah- rungsaustausch und der Schulung der Ver bandsaktivisten dienen. An ihm werden alle FD J-Funktionäre, der größte Teil der Genossen Studenten sowie 15 bis 20 Pro zent der Neuimmatrikulierten teilnehmen. Über die Teilnahme der Mitglieder von Ensembles, die gleichzeitig ein Sommer lager durchführen, wird noch eine Verein barung zwischen der FDJ-Kreisleitung und dem Prorektorat für Studienangelegen heiten getroffen. Da saßen sie, verteilt im weiten Rund des großen Hörsaals und warteten ge spannt auf ihre Aufgabe, den Überset zungstext — mehr als 100 Studenten und Studentinnen, die Teilnehmer an einem Russischwettbewerb aus Anlaß des 10. Jahrestages unserer Alma mater. Bald wurde in den Wörterbüchern — den großen und den kleinen — geblättert. Der deutsche Text gewann Gestalt. Zunächst in Über legungen und dann auf dem Papier der Hundert. Am Ende war manche gute Ar beit mit dem Anspruch, grammatisch fast fehlerfrei zu sein, darunter. Einer von ihnen bescheinigte die Kommission die „Druckreife“. Es war die Arbeit Peter Ha manns, Student im vierten Studienjahr der Fakultät für Journalistik. Er war Sieger dieses Wettbewerbes. Für die Studenten, die im Herbst des Jahres 1959 ihr Studium an der Fakultät für Journalistik aufgenommen hatten — unter ihnen Peter Hamann — war die Ausbildung in Russisch schon im Vorprak tikum begonnen worden. Freilich, es gab da manchen, der den hektographierten Arbeitsplan in die hinterste Ecke des Schubkastens verbannte und erst unange nehm an ihn erinnert wurde, als wenige Wochen nach Beginn des Studiums eine größere Übersetzungsarbeit „fällig“ war. Peter sah dieser Arbeit ruhiger entgegen. Er schrieb sie dann auch fehlerfrei. Das wurde im Studienjahr so rasch bekannt wie sein „Vokabelreservoir“, das manchem als wahrer Schatz erschien, oder das kleine blaue Wörterbuch, in dem man ihn oft blättern sah, und auf das viele als das Mittel schworen, mit dem er seinen Vo kabelschatz gehoben habe. War es ein Wunder, daß Peter — dieser Russisch leistung wegen — schon bald von seinen Studienkameraden mit „Petjuscha“ ange sprochen wurde? Peter erfuhr in seinen Sprachstudien schon früh von der Bedeutung der Kontinuität der Arbeit. Er weiß auch um den Wert, den jene „berühmten“ Viertel stunden, zu oft wartend versessen und ver geudet, gerade beim Erlernen einer Sprache richtig genutzt, erlangen können. Sicher, Peter besitzt viel Sprachbega bung. Aber ohne die kontinuierliche Ar beit hätte auch er — trotz der Begabung — nicht diesen Erfolg im Wettbewerb errun gen. Er nutzte den Unterricht, die Auf gaben und schließlich jene Viertelstunden, nutzte vor allem auch die Möglichkeit, an einem Konversationskursus für Fortge schrittene der Fakultät teilzunehmen. Peter arbeitete weiter, kontinuierlich, gründlich. * Als Peter 1959 sein Studium,an der Fakultät begann, da glänzte er in Russisch. Oft aber war er in den anderen Semina ren noch zu ruhig. Gewiß, er folgte auf merksam der Diskussion, beteiligte sich an ihr jedoch nur hin und wieder mit einem kurzen, wenn auch wesentlichen Beitrag. Damals setzte Peter die zielstrebigen ra tionellen Methoden, die ihm in Russisch Z ehn Mitglieder „auf Zeit“ bekam am 16. April die LPG Löbnitz im Kreis Delitzsch — Studenten des zweiten Studien jahres der Landwirtschaftlichen Fakultät, die in dieser Genossenschaft den Sommer abschnitt ihres Studiums absolvieren. Kol lege Schönmeier, wissenschaftlicher Assi stent und Betreuer der Löbnitzer Gruppe, hatte sich mit dem Vorstand der LPG über den Einsatz geeinigt: Die Studenten sollen den Arbeitsablauf in der LPG kennenler nen. An den vier Arbeitstagen der Woche arbeiten sie wie jedes Genossenschaftsmit glied im Feldbau und erhalten Aufträge, die sie eigenverantwortlich erfüllen müs sen. Die Studenten lernen so die einzelnen Arbeitsgänge gründlich kennen, die die einzelnen Kulturen im Laufe der Vegeta tionsperiode erfordern. Dadurch, daß keine besondere Studen tenbrigade gebildet wurde, treten bei den meisten Arbeiten das theoretische Wissen der Studenten und die praktischen Erfah rungen der Genossenschaftsbauern unmit telbar in Kontakt. Gelegenheit also, das eigene Wissen zu überprüfen, Lücken fest zustellen, die noch zu schließen sind. Ge legenheit aber auch, um beides, wissen schaftliche Erkenntnisse und praktische Er fahrungen kritisch auf Hieb- und Stich festigkeit zu prüfen. S ieben Wochen Arbeit in einer Genossen schaft von fast 1500 ha sind abwechslungs reicher als der Laie anzunehmen geneigt ist. Die Studenten haben seit Beginn ihrer Tätigkeit schon mit vielen Kulturen zu tun gehabt und die Gelegenheit benutzt, sich mit den Spezialisten über die günstigsten agrotechnischen Zeiträume und die Ar beitsmethoden zu unterhalten. Einige der Studenten arbeiteten als Schichttrakto risten. Vor Pfingsten nahm das Einbringen des Futterroggens die ganzen Kräfte der Genossenschaft in Anspruch. Auch die Stu denten taten sich dabei hervor. Als sie sich = Kürzlich warfen wir mit einer Reportage über den Mathematik-Stu- | denten Laßner die Frage auf, wie die besten Studenten gefördert wer- | den sollten und wie die Arbeitsmethoden dieser Studenten allen zu- | gängig gemacht werden können. Heute veröffentlichen wir ein Echo I aus der Fakultät für Journalistik. | Wir fragen die Studenten der anderen Fachrichtungen: Wer sind eure Laßners? Wie arbeiten sie? Wie unterstützen die Besten die Schwächeren, indem sie ihre Stu dienmethoden vermitteln? Wie haltet ihr es mit intensiven Studienmethoden? Eifert ihr den Besten nach oder haltet ihr sie für unerreichbar? Wir fragen den Lehrkörper: : Welche konkreten Maßnahmen gibt es zur Förderung der Begab ¬ testen? Wie helfen die Wissenschaftler den Studenten, die besten Studien- | methoden zu finden und das Studium mit der Praxis zu verbinden? | MMlMIM|lkHIIIIMIHMIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIUIiniUIIIIIIIIIIIHM^ Wo auch immer man neue Wege beschreitet, weil das Alte nicht mehr den Anforderungen genügt, heißt es probieren, Neues wagen, Erfahrungen sammeln. So ging es auch der Landwirt schaftlichen Fakultät, als von der 14. Tagung des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, vom VII. Deut schen Bauernkongreß und von der Praxis allgemein die Forde rung erhoben wurde, neue Wege der Ausbildung der Hochschul kader für die sozialistische Landwirtschaft zu suchen. Der Ausgangspunkt war klar, die sozialistische Landwirtschaft braucht Fachleute, die eine hohe Qualität aufweisen und die in der Lage sind, als Leiter von Produktionsabschnitten die ökono mischen Aufgaben auf wissenschaftlicher Grundlage zu lösen. Der künftige Diplomlandwirt muß ein politisch denkender und han delnder Mensch sein, in der Lage, die Entwicklungstendenz un seres Staates zu erkennen, bereit und fähig, die daraus erwach senden Aufgaben gemeinsam mit den Genossenschaftsbauern zu lösen. „Die hierzu benötigten Fähigkeiten und Fertigkeiten zur konsequenten Arbeit mit dec. Menschen und zur Durchsetzung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts innerhalb der verschiede nen Bereiche der landwirtschaftlichen Produktion verlangen eine neue Qualität bei der Durchführung des Studiums.“ Zu dieser Schluß folgerung kam man an der Landwirtschaftlichen Fakultät und entwarf einen neuen Studienplan, der bereits im Herbst 1962 wirksam wurde. Das eigentlich Neue an diesem Studienplan, weil man damit die geringsten Erfahrungen hatte, ist der Sommerab schnitt. In dieser Zeit vertauschen die Studenten den Hörsaal mit der LPG, damit im gesamten Studienablauf theoretische Ausbil dung und produktive Praxis verbindend. Zum ersten Mal sind nun die Landwirtschaftsstudenten unter diesen neuen Bedingun gen im praktischen Einsatz. Wenige Wochen erst, doch genug, um einmal diese neue Studienform aus der Nähe zu betrachten. zum Erfolg verhalfen, auch in den ande ren Fächern durch. Und so begann er, auf das Wesentliche konzentriert und gleich- mäßig, die Grundlagenfächer zu studie ren. Bei einer solchen Arbeitsweise wurde Peter weder — wie anfangs andere — von der Fülle noch von der Schwierigkeit der Aufgaben erdrückt. Systematisch las Peter die Klassiker des Marxismus-Leninismus, „Das Kapital“, „Was tun?“ usw. Das Resultat: Peter formte sein Welt bild, er wurde sicherer und bereicherte die Seminare viel öfter mit wohlfundierten Beiträgen. Er erzielte bald in allen Fä chern gute und sehr gute Ergebnisse. Die ersten Semester wurden von ihm auf diese Weise gut genutzt: Peter hatte seinen zweiten Schatz — sein umfangrei ches Wissen, vor allem in den Grundlagen fächern — gehoben. Die Genossen der Fa kultät unterstützten seinen Antrag, Kandi dat der SED zu werden. * Heute ist Peter einer der besten Stu denten seines Studienjahres. Als Aus zeichnung erhielt er in diesem Jahr das Wilhelm-Pieck-Stipendium. Die Freunde seiner Gruppe schätzen Peter — ihren FDJ- Sekretär — als einen freundlichen und hilfsbereiten Kameraden. Seine Diplomar beit wurde mit „sehr gut“ bewertet. Gibt es ein Geheimnis seines Erfolges in Russisch wie in der Diplomarbeit? Vor allem wohl die Auffassung des Studiums, als gesellschaftlichen' Auftrag, seine Be harrlichkeit, die planmäßige, kontinuier liche Arbeitsweise. Peter wird in den Ferien nach seinem Staatsexamen in die Hauptstadt des Lan des reisen, dessen Sprache er so gut be herrscht, nach Moskau. Das ist der Preis für seinen ersten Platz im Wettbewerb. Studiengruppe III des Spezialseminars „Wirtschaft“ der Fakultät für Journalistik einmal in den Kopf gesetzt hatten, einen Schlag bis zum Abend zu räumen, verlie ßen sie erst das Feld, als gegen 21 Uhr der letzte Halm geborgen war. Überhaupt wird die Einsatzbereitschaft der Studenten in der Genossenschaft sehr gelobt, und die beiderseitigen Kontakte sind sehr fest' ge worden. F ür jeden der Studenten gibt es in die sem Sommerabschnitt 14 Tage, die be sondere Verantwortung mit sich bringen — 14 Tage, in denen er die Funktion des Stu dentenbrigadiers übernimmt. In dieser Zeit ist er dem Feldbaubrigadier der Genossen schaft zugeteilt und lernt an dessen Seite die Organisation der Feldarbeit kennen. Zu seinen Obliegenheiten gehört die Ein teilung der Arbeitskräfte zu den Pflegear beiten. die Sorge für den reibungslosen Einsatzseiner Kommilitonen. Gewiß, diese Tätigkeit; kann der Studentenbrigadier nur in beschränktem Umfang selbständig durchführen, gewissermaßen als rechte Hand des Feldbaubrigadiers, aber sie ver mittelt ihm auch so einen guten Einblick in die Organisationsfragen und entwickelt seine Fähigkeiten, Menschen zu leiten. Ein wichtiger Aspekt des Sommereinsat zes ist die Durchdringung ökonomischer Fragen der landwirtschaftlichen Produk tion. einmal ist sie gegeben in der Tätig keit des Studentenbrigadiers, aber die Stu denten haben darüber hinaus ständige Be rührung damit. Sie erhalten im Sommer abschnitt ein Drittel ihres Stipendiums (für Konsultations- und Selbststudientag) und werden an den vier Arbeitstagen der Woche nach dem VEG-Tarif vergütet. Jeder Student muß täglich einen genauen Lei stungsnachweis führen und bekommt somit Gelegenheit, sich Gedanken über den öko nomischen Nutzen seiner eigenen Arbeit zu. machen. n er Sommerabschnitt soll organischer Be- • standteil des gesamten Studiums sein. Vom bisherigen Praktikum unterscheidet ihn neben der Länge, daß es regelmäßige Lehrveranstaltungen gibt. Im zweiten Stu dienjahr ist dafür der Freitag freigehalten, an dem Wissenschaftler der Fakultät in drei Orten des Kreises Lehrveranstaltun gen durchführen. Es ist klar, daß bei die ser Komprimierung der Lehrveranstaltun gen auch ihr Inhalt neu gefaßt werden muß. Sie umfassen zum Beispiel Grünland probleme, Landmaschinenlehre und ar beitsökonomische Fragen, auf die die Stu denten in der Praxis stoßen. In Löbnitz zeigte sich aber, daß es unter den Studen ten sehr unterschiedliche Meinungen zu den Lehrveranstaltungen gibt. Sie reichen Nicht um eine neue Form des Stierkampfes geht es auf unserem Bild, aber wenn man auch nur eine Färse so festhalten soll, daß der Veterinärassistent die vorbeugende MKS- Impfung vornehmen kann, braucht man eine gehörige Portion Kraft. Am Tag unseres Be suches in der LPG Löbnitz trafen wir die Landwirtschaftsstudenten ausnahmsweise nicht auf dem Feld, sondern bei dieser Schwerst arbeit im Rinderstall an. von „sollte man die Lehrveranstaltungen in dieser Zeit nicht ganz weglassen“ über den Vorschlag „nur Vorlesungen zu be stimmten Problemkomplexen der pflanz lichen Produktion halten“, bis zur Mei nung, „die jetzigen Lehrveranstaltungen reichen aus“. Die Gründe für diese unterschiedlichen Ansichten liegen bestimmt nicht allein und nicht einmal in erster Linie beim Inhalt der bisher durchgeführten Lehrveranstal tungen. Der neue Studienablauf verlangt nicht nur vom Lehrkörper neue Methoden der Vermittlung des Wissens, er erfordert auch von den Studenten eine neue Einstel lung. Sie müssen lernen, selbständig zu denken, selbständig zu studieren und vor allem ihre Arbeit kritischer einzuschätzen. Ihnen hierbei zu helfen, ist die wichtigste und zugleich schwierigste Aufgabe 'der Be treuer und des ganzen Lehrkörpers. Ein gutes Hilfsmittel stellen dabei die Jahresarbeiten dar, für die an die Studen ten Einzel- und Kollektivthemen zu Pro blemen der pflanzlichen Produktion ver geben wurden. Diese Arbeiten erfordern von jedem Studenten wissenschaftliches Herangehen. Es soll ein Beispiel nicht unerwähnt blei ben, das beweist, wie wichtig diese erzie herische Seite ist. Die Studenten sollen ein Berichtsheft für ihre Arbeit führen. Ge fordert sind dabei die technischen Daten eines Arbeitsganges, die eingesetzten land wirtschaftlichen Geräte. Bearbeitungs merkmale usw. und eine kurze kritische Einschätzung der Arbeit durch den Stu denten. Darin soll er sich äußern, ob die Arbeit, nach seinen theoretischen Kennt nissen beurteilt, fachlich und ökonomisch richtig durchgeführt wurde. In Löbnitz zeigte sich, daß diese Aufgabe den Studen ten gar nicht so leicht fällt. Die meisten zogen es vor, statt der geforderten kurzen kritischen Einschätzung eine längere Ab handlung über die Bearbeitung der betref fenden Kultur zu verfassen. D er zweite „arbeitsfreie“ Tag der Woche, für das Selbststudium vorgesehen, berei tet ebenfalls noch Kopfzerbrechen, obwohl laleutew a des
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