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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 7.1963
- Erscheinungsdatum
- 1963
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196300009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19630000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19630000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 7.1963
-
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- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
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- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 5. Dezember 1
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Band
Band 7.1963
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Ein Abend mit den Schöpfern des „Wunders“ Es ist schon nach 22 Uhr, und der Strom der Kinobesucher zieht dich mit auf die Straße. Du bist noch ergriffen vom russischen Wun der, daß du als ganz gesetzmäßig begriffen hast. Einfache Menschen, gestern nach An alphabeten, die sich mit dem Holzpflug ab quälten, die auf den Knien rutschend die Kohle aus dem Stollen schleppten, beginnen heute, das hoch technisierte Amerika zu über holen und schicken Juri Gagarin in das Welt all. Vor dir siehst du noch das wunderbare Gesicht des Schlossers Burakow, der den Su- botnik ins Leben rief, du läßt den Lebensweg von Wassili Jemeljanow vom bettelarmen An alphabetenkind zum weltbekannten Atom physiker noch einmal an dir vorbeiziehen und begreifst: Diese Bilder stehen für den Sieg der Arbeiterklasse. Sie symbolisieren den Durchbruch aus dem Elend der barbarischen alten Zeit in eine neue, wo die Arbeit eine Freude ist, wo die Menschen hoch gebildet sind. Du willst dich unterhalten über das „Rus sische Wunder" und gehst mit vielen anderen von unserer Universität ins „Kalinin“, um An nelie und Andrew Thorndike und Kameramann Ernst Oeltze - unsere Gäste am heutigen Abend — gegenüber zusitzen. Es ist uns schon zu einer schönen Gewohnheit geworden, mit den Schöpfern erfolgreicher DEFA-Filme nach der Premiere im Capitol ins-Gespräch zu kom men. * Einer meint: „In diesem großen Dokumen tarfilm wird das Neue als siegende Macht sichtbar, besonders an der Veränderung der Menschen. Mich hat besonders der Lebensweg des Atomprofessors Jemeljanow berührt." Ein anderer: „Es klingt pathetisch, aber ich empfinde es so: Der Film ist ein Lehrbuch des Marxismus-Leninismus in Aktion, in dem für jeden klar und plastisch steht, wie innerhalb von vierzig Jahren die Welt verwandelt wer den kann." Der Film habe seine Geschichts kenntnisse erweitert und rege ihn an, über die gestaltete Zeitspanne sehr gründlich nachzu denken. * So geht es auch anderen. Einige stoßen da bei auf historische Tatsachen, die sie im Film vermissen: „Warum geht Ihr Film nicht auf die internationale Solidarität mit der jungen So wjetrepublik ein?" Oder: „Warum wurde das reiche Laienschaffen des Sowjetvolkes nur auf die Darstellung des Omsker-Amateurorchesters beschränkt?" Das Ehepaar Thorndike scheint Einwände dieser Art nicht zum erstenmal zu hören. Bei nahe amüsiert meinen beide: „Bevor wir mit dem Film an die Öffentlichkeit traten, haben wir zwei Listen aufgestellt. Auf der einen steht, was sie im Film sehen, auf der ande ren, was noch nicht verarbeitet werden--konnte. - Müssen wir noch sagen, daß die zweite viel länger ist? Wir haben sehr schöne Sujets gerade über das künstlerische Schaffen der arbeitenden Menschen. Wir waren sehr traurig, im Film auf sie verzichten zu müssen, aber was hätten wir an ihrer Stelle herauslassen sollen? Wir glauben, daß das. was wir jetzt gezeigt ha ben, zur Ausarbeitung unserer Grundidee - die Kommunisten haben Rußland verwandelt - ganz unerläßlich ist. Doch all die vielen kost baren Sujets, die wir noch haben, heben wir uns auf für Filme und Fernsehsendungen, die wir für nächstes Jahr planen.". Anders ist es mit der Darstellung der in ternationalen Hilfe „Darüber gibt es keine Fotos", erklärt Andrew Thorndike. Sie hätten zwar Fakten und Unterlagen über die Hilfe des internationalen Proletariats und fortschritt licher Intellektueller für die junge Sowjetmacht gesammelt, auch Äußerungen von Politikern gegen die Sowjetunion. „Aber wir mußten uns befleißigen, möglichst wenig Gebrauch von Schriftstücken, sogenannten Inserts, zu machen, damit der Film nicht zu große didaktische Stücke bekommt. Film ist in erster Linie Bild, und man muß sich entschließen, Dinge weg zulassen, auch die vom Leben her interessant sind, wenn es geeignetes Material nicht gibt. Widerspruch regt sich unter den Gesprächs teilnehmern als einer meint, der zweite Teil des Filmes fiele gegenüber dem ersten ab. Die dagegen sind, sagen sinngemäß: Jeder Teil ist auf seine Art ein Kunstwerk, entspre chend seinen eignen Gesetzen. Es gehört zum Wertvollsten des Gesamtwerks, daß es doku mentiert, der heutige Kampf der Menschen, ihr Heldentum ist von dem der Jahre 1917 verschieden, aber durchaus gleichwertig „Wunderbar wurde im zweiten Teil die Größe und Schönheit des Alltags eingefangen'', sogt ein Student, „ich denke an die Lebensschice sale, den Bummel durch die Stadt der Blumen und Studenten, die Szenen in der Bibliothek, den Ömsker Tanzabend. Hier bekommt die Kamera einen poetischen Blick für neue Züge unserer Gesellschaft." Wird dieser Film im Ausland erscheinen’ Annelie Thorndike bejaht: „Wir arbeiten jetzt an einer russischen Fassung. Der Film wird zU den Filmfestspielen nach Moskau kommen Auch England hat Interesse. Für dieses Land werden viele Szenen Offenbarungen einer neuen Welt sein. Denken wir nur an die Bild berichte über das Bildungswesen: Die Reak tion der Studenten auf die Umfrage der Re porter: Was bezahlen Sie für Ihr Studium? ist ungläubiges Lächeln: Wie bitte? Geld?' Nein! Auch dieses große Bedürfnis nach Ler nen in der Sowjetunion ist der westlichen Welt noch gar nicht so bekannt, und wir wünsche' 1 uns, daß sie denken, auch für ihr Land wäre es ein Glück, wenn alle lernen könnten. * Nach Mitternacht gehst du mit den ande ren nach Hause. Du erinnerst dich noch, wie ein Mädchen zu den Thorndikes sagte: »Ihr Film zeigt mir, was Menschen alles fertig brin gen, wenn Frieden bleibt und wenn die Schöp ferkraft der Menschen befreit ist zu sinnvollen froher Arbeit, wie es nur im Sozialismus, mög: lieh ist." Und dabei fällt dir die Szene mit den Leninschen Worten ein: „Wir siegen letzt; lieh durch die höhere Arbeitsproduktivität Das wird nicht nur gesagt, sondern in Tat sachen gestaltet. Und so hast du auch QU ganz besonders eindrucksvolle Weise wieder einmal erkannt: Auch das deutsche Wunde' will erarbeitet, erkämpft sein, und wir sind dazu imstande. Gasi Alijew (Bild unten) sprach für alle: „Ich danke Ihnen sehr“ Gasi Alijew, ein sowjetischer Aspirant an unserer Universität, sagte zu den Schöpfern des Films im Klubhaus Kalinin: „Ich möchte Ihnen von ganzem Herzen meine Dankbarkeit äußern für Ihren wun derbaren Film! In ihm habe ich die Ge schichte meines Landes erlebt. Ich habe sie gut studiert und fand das gestaltet, was ich darüber weiß, und wie ich es aus mei nem eigenen Leben kenne.“ Ich bin aus dem Kaukasus. Unser Dorf war so arm, wie Sie es zeigen. Nach der Macht der Sowjets hat es sich schnell ent wickelt. Meine Eltern konnten nicht lesen und schreiben. Ich verlor sie zeitig. Die Sowjetmacht hat mich erzogen. Ich konnte das pädagogische Technikum besuchen und mich später in der DDR weiterbilden. Es ist den Schöpfern sehr gelungen, das Leben unseres Landes zu zeigen. Die Sowjetmen schen, sind sehr froh und stolz, daß Deut sche einen so wunderbaren Film über un sere Heimat gedreht haben.“ Fotos: Koard Gastvorlesungen in Jena Prof. Dr. Richard Petzoldt, Leiter der Abteilung Musikerziehung des Instituts für Musikwissenschaft, wurde von der Friedrich-Schiller-Universität Jena auf gefordert, anläßlich des Wagner-Verdi- Gedenkjahres fünf Gastvorlesungen zu Oper und Drama zu halten. Veröftentncht untet aei Lizenz-Nr, 65 des Rates des Bezirkes Leipzig. - Erscheint wöchentlich. - Anschrift der Redaktin: Leipzig n 1: Ritten Straße 26, Fernruf 79 71, Sekretariat Apparat 264. Bankkonto 513 808 Dei derSiact t.p .-ipar- kasse Leipzig. - Druck: LVZ-Druckerei „Heimann Duncker*. Hl 18 138. Leipzig C i. Petersstein- weg 19. - Bestelluneen nimm oHes Postamt enteegen Universitätszeitung, 24. Mai 1963, Seite 6 Berliner „Dyskolos“-Gruppe kommt zu uns Einiges zur bevorstehenden Aufführung der römischen Komödie „Die Brüder“ von Terenz durch eine Berliner Studentenbühne in Leipzig Am 5. Juni haben wir, das heißt die ,,Dyskolos“-Gruppe das große Vergnügen, zum erstenmal in Leipzig aufzutreten. Im Herbst 1961 schlug Professor Dr. Ru dolf Schottlaender, der am Berliner Institut für Altertumskunde einen Lehr stuhl für klassische Philologie innehat, uns Studenten vor, eine von ihm übersetzte Komödie „Dyskolos“ (Das Rauhbein) von Meander aufzuführen. Die Geschichte die ses Stückes ist sehr interessant, denn . es blieb etwa 2000 Jahre lang, verschollen. Dann tauchte es, bislang nur in Fragmen ten erhalten, 1957 plötzlich vollständig auf, von ägyptischen Händlern verkauft. Es er regte sofort das Interesse der Fachwelt. Durch seine bühnengerechte Übersetzung dieser Komödie erweckte Prof. Schott laender das Interesse von uns Studenten. Schnell fand sich eine Gruppe von Kommi litonen, die zum Mitspielen bereit wär. Im Oktober 1961 begannen wir, Studenten und Assistenten des Instituts für Altertums kunde, mit' den Proben. Wir spielten das Stück vor einem Fachköngreß in Jena, der sich mit der Neuauffindung befaßte. Der errungene Erfolg durfte aber nicht überbewertet werden, denn das Publikum bestand größtenteils aus Experten, die mit dem antiken Theäterwesen bestens ver traut waren. Würde die gesellschaftliche Aussage des Stückes den Ansprüchen und Erwartungen eines modernen Publikums genügen? Als Antwort kann man in diesem Zusammen hang den Kritiker des „Neuen Deutsch land“ Henryk K e i s c h zitieren, der u. a. schrieb: „Der nun aufgefundene Dyskolos’ bietet keineswegs nur philologisches Inter esse. Es handelt sich um eine Charakter komödie mit bereits recht differenzierter Zeichnung der sozialen Verhältnisse im an tiken Griechenland und der ihnen inne wohnenden Spannungen. Das Grundpro blem ist die Bekehrung eines einzelgänge- rischen Grobians, der einsehen muß, daß nur das Zusammenwirken mit seinen-Mit menschen ihm Rückhalt im Leben ver schaffen kann.“ Gerade das Problem Einzelwesen—Kol lektiv hat auch bei uns in der. Epoche des Aufbaus des Sozialismus eine große Bedeu tung, deshalb ist es nicht verwunderlich, daß unsere Aufführungen von der Öffent lichkeit durchaus nicht als „antiquiert“ empfunden wurden. Durch den Erfolg und die wohlwollende Kritik ermutigt, über setzte unser Regisseur eine neue Komödie mit dem Titel „Die Brüder“ von Terenz, die bereits in Lessings „Hamburgischer Dramaturgie“ als eines der Meisterstücke antiken Theaters behandelt wurde. Zum bestehenden Spielerkollektiv kamen neue Kräfte, auch Studenten und Assisten ten anderer Institute hinzu. Im September 1962 begannen wir mit den Proben, und im darauffolgenden März fand wiederum die Aufführung im Zimmertheater statt. Wir waren diesmal skeptischer, denn im Ver gleich zum „Rauhbein“ ist das Stück in seiner literarischen Aussage stärker auf die unmittelbaren römischen Verhältnisse bezogen. Doch unsere Skepsis hinsichtlich des Erfolges war unbegründet. Während der bis jetzt stattgefundenen vier Berliner Aufführungen spielten wir jedesmal vor vollbesetzten Reihen. Ein Beweis dafür, daß das antike Theater auch heutzutage seine Freunde hat. Wir wären sehr daran interessiert, uns nach der Aufführung in einer Diskussion über die Fragen der Aus sage des Stückes zu unterhalten. Der größte Teil unserer Gruppe besteht aus Mitglie dern des Instituts für Altertumskunde. Sie beschäftigen sich also auch im Studienplan mit den griechischen und römischen Komö dien. . Allerdings kann eine rein fachliche Auseinandersetzung mit dem Stoff nicht den Reiz des unmittelbaren Erlebens beim Mitspielen ersetzen. Großen Spaß macht es auch, eine einstudierte, auswendig be herrschte Rolle im Original zu lesen. Hier liegen für uns Altphilologiestudenten ganz neue Methoden und Varianten der Ausbil dung, denn die Verbindung zwischen anti kem Text und frei beherrschter deutscher Übersetzung ist für das Verständnis der griechischen und römischen sozialen sowie kulturellen Verhältnisse von großer Bedeu tung. Dazu entsteht uns durch das Spiel eine Möglichkeit unser Fachgebiet einem breiten Publikum näherzubringen und nutzbar zu machen. Deshalb erhoffen wir in Leipzig ein zahlreiches, aufgeschlossenes und kritisches Publikum. Die Vorstellung findet am 5. Juni 1963, 19.30 Uhr im Haus der Volkskunst statt. Karten zum Preise von 2.05 DM sind in der FDJ-Kreisleitung,. im Klubhaus Kalinin und bei Oelsner erhältlich. Detlev Lücke Karl-Willi Brünnich in „Das Rauhbein", der ersten Inszenierung der Spieltruppe des Institu für Altertumskunde.
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