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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 7.1963
- Erscheinungsdatum
- 1963
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196300009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19630000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19630000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 7.1963
-
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- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1
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Band
Band 7.1963
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Ist der Dolmetscher eine technische Hilfskraft? Was heißt Parteilichkeit für den Dolmetscher? 7 Lernt alle Russisch! Parteilichkeit heißt, daß der Dolmetscher an jede Übersetzung und an jedes Dolmet schen mit einer klaren parteilichen Einstel lung herangeht. Er muß sich darüber klar werden, für wen er arbeitet. Danach muß er Verhalten und Wortwahl einstellen und auf den Teilnehmerkreis orientieren, denn der Dolmetscher arbeitet nicht irgendwo im leeren Raum. Um diese Aufgabe erfül len zu können, muß der sozialistische Dol metscher, der stets Teil der sozialistischen Verhandlungspartei ist, vom Klassenstand punkt der Arbeiterklasse ausgehen und sich auf sein gut fundiertes Wissen in den Grundlagen des Marxismus-Leninismus stützen. > So wird der sozialistische Dolmetscher immer in der Lage sein, sich sprachlich richtig auszudrücken, weil er die politi schen Zusammenhänge kennt und diese keine andere Deutung zulassen. Parteilichkeit heißt auch, daß der Dol metscher stets politisch mitdenkt und dar auf achtet, daß jede gewünschte Nuance mit den richtigen Worten ausgedrückt wird und daß sie auch richtig verstanden wird. Schwierig wird es, wenn es sich um Wortneubildungen unserer sozialistischen Gesellschaft handelt, von denen noch kein Äquivalent in den Fremdsprachen existiert. Auf keinen Fall dürfen wir hier mit veraltetem Ideengehalt verbundenen Be griffen operieren, sondern müssen eine politisch richtige, eine treffende Lösung finden. „Jugendweihe“ kann man unmöglich mit „grashdanskaja konfirmazija“ (wie es noch in manchen Wörterbüchern zu finden ist) übersetzen, denn Konfirmation ist nach wie vor mit der Kirche verknüpft, und Jugendweihe hat damit nichts gemein. Parteilichkeit im Dolmetschen und Über setzen heißt, auf der Grundlage eines fundierten, umfangreichen theoretischen Wissens auf dem Gebiet des Marxismus- Leninismus politisch einwandfreie, partei liche Lösungen für sprachliche Probleme zu finden und in der sprachlichen Ge staltung den politischen Notwendigkeiten nachzukommen. Wir sagen nicht umsonst, daß der Dol metscher keine technische Hilfskraft, son dern ein vollwertiger politischer Mitar beiter der sozialistischen Verhandlungs partei sein soll. Deshalb muß er sich jetzt schon den Klassenstandpunkt der Arbei terklasse anerziehen und gut fundierte Marxismus-Leninismus-Kenntnisse aneig nen, weil er in diesem Falle, als poli tischer Mitarbeiter, Propagandist des Marxismus-Leninismus ist. Betrachten wir einmal eine Aus landsvertretung, so gibt es hier die eigent lichen diplomatischen Vertreter, das Ver waltungspersonal und das Dienstleistungs personal. Der Dolmetscher gehört zum Ver waltungspersonal, aber zwischen ihm und den diplomatischen Vertretern soll sich eine fruchtbare Zusammenarbeit ent wickeln. Durch seine Parteilichkeit muß er den diplomatischen Vertretern helfen, ihre Aufgabe zu erfüllen. Der Dolmetscher verfügt ja über ein ausgezeichnetes Mit tel — über die Sprache. Daraus ergibt sich, daß der Dolmetscher ein allseitig gebildeter, hochqualifizierter Fachmann sein muß. Zum erstenmal haben wir in diesem Jahr zum Übersetzerpraktikum in den Betrieben und Instituten neben den Stu denten des III., auch fachlich sehr gute Studenten des II. Studienjahres eingesetzt. Bei der Auswertung haben wir einmal mehr festgestellt, daß Russisch in unse rer Arbeit Schwerpunktsache ist. Und wenn wir allen sagen: Lernt Russisch!, dann könnt ihr uns glauben, daß wir aus Erfahrung sprechen. Obwohl wir hier ausdrücklich unter streichen möchten, daß die Zusammen arbeit mit den Ingenieuren und Spe zialisten der Betriebe und Institutionen und die Betreuung durch sie ausgezeich- net waren, hatten wir auch Schwierig keiten. Wir mußten uns erst in die Ma terie einarbeiten, jede technisch® Über setzung erforderte das Studium von Fach literatur. Die Folge davon war eine län gere Anlaufzeit, in der wir nicht sehr viel geschafft haben. Als wir dann mitten drin waren, war das Praktikum auch schon zu Ende! Unser Vorschlag geht nun dahin, den Studienplan zu ändern, das bisherige Praktikum im ersten und zweiten Stu dienjahr zu streichen und dafür im drit ten Studienjahr ein praktisches Semester einzuführen. Welche Vorzüge hätte ein solches prak tisches Semester? Erstens lohnte sich die Zeit der Einar beitung. Die Produktivität, die in diesem Ein Unterricht ohne Schema F Von Karin Wagner und Gerd Pfliegner, Geschichte/Russisch III/4 Im vergangenen Praktikum haben wir ersten Mal Zeugnis davon abgelegt, Was wir bisher als Lehrerstudenten ge- ernt haben. Wir wollten einen Unterricht nach dem Deuesten Stand der Methodik und Didak- lik erteilen. Wir wollten von einem Unter- cht nach Schema F abkommen: „Der Leh- r kommt zur Tür herein. Die Klasse weiß ^ s dieid, daß er gleich das Klassenbuch ^fschlägt und eine , Leistungskontrolle Wiig 1 ist... Dann geht der Unterricht los. Per Lehrer nennt das Ziel (wenn er es Nennt), schreibt es vielleicht sogar an die Dann wird erzählt und erzählt, dann ind Wann eine Zwischenfrage gestellt. Der ^hrervortrag wird groß geschrieben. Zum ^luß werden die Hauptgedanken noch enmal zusammengefaßt. Die Stunde ist be- ^et." (DLZ 1U63, S. 3). Können wir aber pi dieser Art des Unterrichts die vom VI. arteitag gestellten Aufgaben erfüllen? yAuf keinen Fall! Deshalb nahmen wir k98 vor, als wir ins Praktikum gingen, den Tmpf gegen Langeweile und Eintönigkeit für einen interessanten Unterricht und Mitarbeit der Schüler aufzunehmen, sas Wichtigste Mittel sehen wir in der 'Ständigen Schülerarbeit. sEru ndlage dafür ist die Erkenntnis, daß P6h die menschliche Persönlichkeit nur im Dozeß der aktiven Tätigkeit herausbildet. Engels hat ja schon in seiner Schrift w e Anteil der Arbeit an der Mensch- ASdung der Affen“ nachgewiesen, daß die mOeit eigentlich erst den Menschen ge- vaidht hat. Gerade unsere sozialistische Ge- hoLschaft stellt an alle Menschen besonder? tvhe Anforderungen in bezug auf ihre ak- vS.und bewußte Mitarbeit bei der Umge- ^Ung unseres Lebens. Können die Men- denen diesen Anforderungen gerecht wer- 862a wenn sie nicht bereits vom ersten kenultag an zur Selbständigkeit im Den- und Handeln erzogen werden? % ist eine Tatsache, daß all die Kennt- ’ die sich die Schüler selbst erarbeitet GesSn (selbstverständlich unter Führung Ih Lehrers), behalten werden. Daß dafür EhiCer Vergangenheit besonders im Ge- IsE"Shtsunterricht allzuwenig getan worden ksWird wohl niemand bestreiten. Dr. L. agopsberg schreibt in seinem Buch „Päd- dergische Führung und Selbständigkeit in Bersnzialistischen Schule (unter besonderer Seitoeksichtigung des Unterrichts)“ auf tie; 33: »Für seine Erziehung muß man 88 ^ ielleich t das meiste) selbst tun, im te,2 , e ^r tätigen Anspannung der Kräfte, “Qönsigenen Muhens und Strebens, Päd- Führung ist deshalb auf Aktivität 14 \ c ^°Pf er t sc ^ Mitwirkung des Kindes \ is ^ u Qendlichen in höchstem Maße ange- bes) n “ Wir wollen in unserem Beitrag 8ehünders auf die selbständige Arbeit der Duer mit dem Lehrbuch eingehen. ‘h/2s Lehrbuch ist für die Schüler im Ge- e ptsunterricht das wichtigste Lehrmit- lensE2 ist das erste, wenn auch kleine wis- "Shaftliche historische Buch, mit dem die Schüler in Berührung kommen. Es ist mit dem Lehrplan abgestimmt und enthält die von ihm geforderten Daten. Außerdem muß es den Alterseigentümlichkeiten der Schüler entsprechen. In all diesen Punkten zeigte sich besonders die Bedeutung des Lehrbuches. Im Geschichtsunterricht ken nen wir die verschiedensten Möglichkeiten der Arbeit mit dem Lehrbuch Allerdings ist auch hier die Grundlage für eine er folgreiche Arbeit ein schrittweises Vorge hen vom Niederen zum Höheren. So lernen die Schüler zunächst den aufgegebenen Lehrbuchtext lesen und das Gelesene in haltlich wiederzugeben; den auf gegebenen Text lesen und danach auf eine Frage zu antworten, deren Antwort wörtlich oder fast wörtlich im Text stand; eine nächst höhere Stufe bestand dann darin, daß der Lehrer den Hauptgedanken an die Tafel schreibt und die Schüler ihn im Text wie dererkennen: dann erfolgt die gemeinsame Herausarbeitung des Hauptgedarkens im Unterrichtsgespräch; eine der höchsten For men schließlich ist die, daß die Schüler den Hauptgedanken selbständig herausarbei ten und auf einen Zettel niederschreiben. Wie ging es denn uns, als wir an die Uni versität kamen? Wir hatten, weder in der Grund- noch in der Oberschule gelernt, mit einem wissenschaftlichen Buch umzugehen, Exzerpte anzufertigen und einen wissen schaftlichen Text zu verarbeten. Ein gro ßer Teil von uns wird dies wahrscheinlich bi s heute nicht richtig gelernt haben. Goethe sagte einmal: „Die guten Leutchen wissen nicht, was es einen für Zeit und Mühe kostet, um lesen zu lernen. Ich habe 80 Jahre dazu gebraucht und kann noch jetzt nicht sagen, daß ich am Ziele wäre.“ Wie haben wir nun dieses Problem an- gepackt? In 14 Unterrichtsstunden wurden wäh rend des Praktikums und danach in einer achten Klasse der Oberschule II in Taucha Versuche in der Arbeit mit dem Lehrbuch durchgeführt. Dabei stützten wir uns auf Erfahrungen sowjetischer Geschichtsmetho diker und auf die guten Hinweise, die wir in den Vorlesungen und schulpraktischen Übungen bei Herrn Dr. Wermes bekom men hatten. Die Arbeit mit dem Lehrbuchtext er streckt sich keineswegs Über die gesamte Unterrichtsstunde, sondern nur über zehn bis 15 Minuten. Außerdem kann man die Schüler nicht ohne weiteres vor die Auf gabe stellen, einen Text selbständig durch zuarbeiten, wenn ihnen nicht die histori sche Situation klar ist. In der ersten Stunde ließen wir den In halt eines Textes, den die Schüler still ge lesen hatten, wiedergeben. In den folgenden drei Stunden gaben wir den Schülern einen Textabschnitt zum stil len Lesen und’ stellten danach Fragen, de ren Antwort wörtlich oder fast wörtlich im Text stand. Das Ziel dieses Versuches war, zu überprüfen, inwieweit die Schüler den Text überhaupt lesen (manche träu men auch!), den Inhalt erfaßt haben und wie sie sich an die Arbeit mit dem Text gewöhnen. Das Ergebnis war, daß fast die ganze Klasse mitarbeitete und selbst eine ganze Menge zur Aneignung des Stoffes getan hatte. Dabei ist zu beachten, daß auch die schwächeren Schüler in der Stunde zu Wort kamen und sich freuten, daß sie auch einmal etwas sagen konnten. Nach drei Stunden ließen wir zu dem durchgenom-. menen Stoif eine kurze Leistungskontrolle schreiben. Dabei konnten wir feststellen — das war für uns erst einmal befriedigend —, daß die Leistungen nicht gesunken waren. Danach gingen wir dazu über, den Hauptgedanken eines Textabschnittes su chen zu lassen. Der Hauptgedanke wurde von uns an die Tafel geschrieben, und die Schüler suchten ihn im Abschnitt. Dann schloß sich ein Unterrichtsgespräch an. Die höchste Form der Arbeit mit dem Lehrbuchtext, die wir mit den Schülern ge übt hatten, bestand darin, daß der Lehrer eine Aufgabe an die Tafel schrieb und dann die Schüler aufforderte, den Text un ter diesem Gesichtspunkt zu lesen. Ein Beispiel: In der Stunde wurde der junkerlich bourgeoise Charakter und die besondere Aggressivität des deutschen Imperialismus behandelt. Das Bündnis zwischen Junkern und Kapitalisten wurde im Lehrvortrag dargeboten und im Unterrichtsgespräch er ¬ arbeitet. Dann stellten wir die Behauptung auf: „Die deutschen Imperialisten sind be sonders aggressiv.“ Wir stellten nun den Schülern die Aufgabe, die Behauptung an Hand des unter dieser Überschrift stehen den Textabschnittes zu begründen. Die Schüler lasen den Text. Dann wurde die Behauptung schriftlich von den Schülern bewiesen. Nun waren alle Schüler sinn voll beschäftigt. In der Zeit, wo die Schüler still arbeiten, ist es dem Lehrer möglich, sich um die schwächeren Schüler zu küm mern, festzustellen, inwieweit diese Un klarheiten haben. Auf jeden Fall können aber auftretende Fehler im nachfolgenden Unterrichtsgespräch geklärt werden. Ein Problem ist dabei allerdings aufgetreten: Die begabten Schüler bewältigen die Auf gabe in der Hälfte der ihnen zur Verfü gung stehenden Zeit. Das wichtigste dabei ist, daß die begabten Schüler durch ent sprechende Aufgaben gefördert werden.Die Antworten, die von den Schülern Im an schließenden Unterrichtsgespräch gegeben wurden, waren durchweg gut. Und an Hand der Zettel, die am Ende der Stunde einge sammelt wurden, konnten wir feststellen, daß fast alle Schüler den Ausspruch Bü lows zu deuten wußten, der 1897 im Reichstag erklärte: „Deutschland hat lange genug zugesehen, wie andere Mächte die Welt unter sich aufteilen. Es muß sich nun auch einen Platz an der Sonne sichern.“ Dieser Ausspruch stand im Text und war der wichtigste. Eine Leistungskontrolle, die wir am Ab schluß unserer Versuche schreiben ließen, zeigt, daß die Schüler den durchgenomme nen Stoff recht gut beherrschen. Eine voll ständige Auswertung ist allerdings noch nicht erfolgt. Die von uns geübte Form der Arbeit mit dem Lehrbuchtext kann man bis zu der Anfertigung von Exzerpten weiterentwik- kein. Leider hatten wir wegen der Kürze des Praktikums nicht genügend Zeit, um uns mit diesen Problemen zu beschäftigen und auch die Früchte unserer Arbeit zu ern ten, da in der kurzen Zeit keine spürbare Leistungsverbesserung zu erreichen war. Schulpraktisches Semester gibt uns Forschungsmöglichkeiten Wir begrüßen deshalb den Vorschlag, das Praktikum auf ein Semester auszudehnen, da es bestimmt allen Studenten möglich ist, kleine Forschungsaufträge in der päd agogischen Praxis durchzuführen. Gleichzei tig schlagen wir vor, die Studenten mehr al s bisher mit den Problemen der pädago gischen Forschung vertraut zu machen. Denn es kommt doch schließlich und end lich unserem gesamten Schulwesen zugute, wenn wir als Studenten die Wissenschaftler bei ihren Forschungen unterstützen und gleichzeitig viele Erfahrungen für unseren Beruf sammeln, und daß wir, wenn wir später an der Schule sind, auch wissen schaftlich arbeiten können. Studenten diskutieren ; s : über ihr Berufsbild • ■ ■ Praktikum bei 70 Prozent gegenüber den Berufsübersetzern lag, stiege. Zweitens können die Studenten besser am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, sie bekämen einen tieferen Einblick in die ökonomischen Probleme des Betriebes. Außerdem könnte schon eine gewisse Spe zialisierung angestrebt werden. Wir kön nen zwar die Studenten noch nicht an den Stellen einsetzen, an denen sie später ein mal arbeiten werden, aber sie bekommen schon einen Einblick in das von ihnen ge wählte Gebiet. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind wir auch im Messepraktikum wei tergekommen. Wir können auf eine ganze Reihe sehr guter Ergebnisse zurückblicken. Der Satz: „Politische und persönliche Ge spräche wurden nicht geführt!“, ist fast völlig aus den Berichten der Studenten verschwunden. Günstig wirkte sich dabei aus, daß die Studenten zum Teil an den Ständen eingesetzt worden sind, an denen sie im vergangenen Jahr schon garbeitet hatten. Dadurch entfiel anfäng liches gegenseitiges Kennenlernen. Die Studenten konnten gleich auf der Basis des vergangenen Jahres Weiterarbeiten. Zum anderen sind wir durch die Aus einandersetzungen, die wir in der Vorbe reitung unserer wissenschaftlichen Stu dentenkonferenz geführt haben, ein großes Stück vorangekommen. Wir haben festgestellt, daß ein soziali stischer Dolmetscher, also auch der Stu dent, ein würdiger Repräsentant unserer Republik sein kann. Unsere Aufgabe be steht gerade während der Messe neben unserer sprachmittlerischen Tätigkeit auch darin, den Vertretern des Auslandes die Politik unseres Staates zu erläutern und ihnen ein reales Bild über unsere Repu blik zu vermitteln. Bei der Auswertung unseres Praktikums ist uns eine Frage auf getaucht: Ist es bes ser, daß ausgebildete Dolmetscher, die auf einem begrenzten Fachgebiet arbeiten, einen technischen Beruf erlernen, even tuell ein Fernstudium aufnehmen, um auf ihrem Gebiet vollwertige Arbeit zu leisten, oder soll bei den Fachstudenten der Fremdsprachenunterricht — vor allem Russisch— verstärkt werden, so daß sie ihre Übersetzungen selbst anfertigen kön nen? Der Fachmann muß wenigstens so viele Sprachkenntnisse besitzen, daß er in der Lage ist, den Text zu überfliegen, um festzustellen, was in dieser Arbeit neu ist. Wir wollen damit nicht sagen, daß die Dolmetscher- und Übersetzerausbildung eingestellt werden soll. Im Gegenteil! Aus dem bisher Gesagten geht eindeutig her vor, daß an die Dolmetscher und Überset zer recht hohe Anforderungen gestellt werden, daß ihre Übersetzungen in jeder Beziehung einwandfrei sein müssen. Aber Sprachkenntnisse auf begrenztem Fachgebiet sind leichter zu erwerben als Fachkenntnisse. Die sachliche Richtigkeit steht im Vordergrund. Der Fachmann kann leichter in einem Wörterbuch oder in einer Grammatik nachschlagen, wenn er die Fachtermini kennt als der Dol metscher, der auf dem betreffenden Ge biet kein Spezialist ist. (Aus dem Diskussionsbeltrag der Dolmet scher zur wissenschaftlichen Studenten- konerenz der Gesellschaftswissenschaftler) Universitätszeitung, 24. Mai 1963, Seite 5
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