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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 7.1963
- Erscheinungsdatum
- 1963
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196300009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19630000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19630000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 7.1963
-
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Band 7.1963
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Die Ehrfurcht vor dem Leben Gerald Götting über seine Besuche bei Albert Schweitzer Albert Schweitzers Werk in der Gegenwart, nannte der Generalsekretär der CDU und stellvertretende Vorsitzende des Staatsrates, Gerald Götting, seinen kurzen Vortrag, den er am 6. 5, vor Angehörigen der Theologischen Fakultät im kleinen Bachsaal des Musikinstru mentenmuseum hielt. Gerald Götting betonte wiederholt, wie fasziniert er vom Werk und der Persönlichkeit Dr. Schweitzers bei seinen Besuchen 1960 und 1961 wurde. Er wies besonders darauf hin, daß Albert Schweitzer vor allem in den letzten Jahren einen konsequenten Kampf für den Frieden führt. Sein großes humanistisches Prinzip der Ehrfurcht vor dem Leben ist der Ursprung und die Quelle seines Eintretens für den Frieden. In Europa 1913 konnte er diese Gedanken nicht verwirklichen, deshalb ging er nach Afrika. Im Urwald von Lambarene (heutiger Staat Gabon) verfolgt Albert Schweitzer aufmerksam die Vorgänge in aller Welt. Zusammen mit seinem Freund Einstein trat er gegen die Atombomben und die Gefahr eines Atomkrie ges auf. Er gestattete der DFU, den Wahl kampf mit seinem Porträt zu führen. Er dankte N. S. Chruschtschow für die Haltung der So wjetunion während der Krise im Karibischen Meer und bezeugt seine Sympathie für den Kampf des sozialistischen Lagers um den Frieden. Die Tragik Albert Schweitzers besteht dar in, daß er nicht mehr imstande ist, die stürmi sche Entwicklung Afrikas in vollem Umfang zu würdigen. Seine Auffassung vom „jüngeren Bruder", der von den nach Afrika kommenden Weißen lernen muß, steht im Gegensatz zu der vieler junger Afrikaner. Sie sind der Mei nung, daß nicht die Europäer nach Afrika kommen sollen, sondern daß man den Afrika nern Gelegenheit gibt, in Europa alle nötigen Berufe zu erlernen. Gerald Götting schloß seinen Vortrag mit den Worten: „Wir sollten mit Albert Schweitzer und mit seiner vollen Zustimmung die Ehr furcht vor dem Leben gemeinsam zum Staats prinzip machen." Anschließend sahen die Anwesenden einen Farbfilm über das Leben von Albert Schweit zer, der von ihm selbst kommentiert wurde. Wolfgang A. Weiss Wifa zog Bilanz „Für höchsten Nutzeffekt in der Wissen schaft und Forschung“ — unter diesem für Ökonomen in mehrfacher Hinsicht bedeut samen Motto stand die Veranstaltung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät am Tag der Fakultäten, zu der der Dekan, Prof. Dr. Heinze, auch Gäste aus den so zialistischen Bruderländern, wie Frau Pro fessor Dr. Pospelewa, Dekan der Wirt schaftswissenschaftlichen Fakultät der Shdanow-Universität Leningrad, und Prof. Dr. Adam, Wroclaw, begrüßen konnte. In seinem Rechenschaftsbericht umriß Professor Dr. Heinze die rasche Entwick lung der Wifa seit 1945 und im besonderen seit 1951 zu „einer festen Bastion des Mar xismus-Leninismus und einer hervorragen den Kaderschmiede“. Er verwies zugleich auf die neuen, noch höheren Aufgaben der Fakultät in der Etappe des umfassenden Aufbaus der sozialistischen Gesellschaft und auf ihre Anstrengungen, den neuen Anforderungen rasch und zielstrebig ge recht zu werden. 50 Jahre Geophysikalisches Institut Am 1. Januar 1913 wurde auf Initiative des damaligen Direktors des Physikali schen Instituts unserer Universität, Prof. O. Wiener, der den mit der zu erwar tenden Entwicklung der Luftfahrt verbun denen Aufschwung der Meteorologie er kannte, das Geophysikalische Institut ge gründet. Als erster Direktor wurde der als Hydrodynamiker und Meteorologe weltbe kannte Norweger V. Bjerknes berufen. Da mit wurde auch an der Universität Leipzig die entwicklungsbedingte Trennung der Geophysik von der eigentlichen Physik organisatorisch vollzogen. Eine wesentliche Erweiterung erfuhr das Institut im Jahre 1932, als unter der Leitung von Prof. Dr. L. Weickmann das Geophysikalische Ob servatorium am Colimberg eröffnet wurde und dadurch auch die Physik der festen Erde mehr als bisher in die Lehr- und Forschungstätigkeit des Instituts einbe zogen werden konnte. Der dritte Haupt zweig der Geophysik, die Ozeanologie, ist seit der Gründung des Maritimen Obser vatoriums in Zingst im Jahre 1957 unter der Leitung von Prof. Schneider-Carius ebenfalls in Lehre und Forschung am In stitut vertreten. Damit wurde das Geo physikalische Institut der Karl-Marx-Uni versität zu einem der wenigen Hochschul institute, an denen alle Hauptgebiete der Geophysik gepflegt werden. In diesem Jahr kann das Institut auf eine nunmehr 50jährige erfolgreiche Tätig keit zurückblicken. Fast gleichzeitig jährte sich zum 30. Mal der Tag der Einweihung des Geophysikalischen Observatoriums am Colimberg. Diese Gedenktage waren Anlaß zur Durchführung eines Sonderkolloquiums mit Absolvententreffen, das das Geophysi kalische Institut in der Zeit vom 22. bis 24. 4. 1963 im Vortragssaal des Grassi museums durchführte. Zur Teilnahme an dieser Veranstaltung waren zahlreiche Ab solventen des Instituts sowie Fachkollegen aus dem In- und Ausland erschienen. Am 22. April wurde die Tagung mit einer Festsitzung eröffnet. Nach der Be ¬ grüßung durch einen Vertreter des Staats sekretariats für das Hoch- und Fachschul wesen überbrachte Prodekan Prof. Dr. Lösche die Grüße und Wünsche der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fa kultät. Nach weiteren Ansprachen von Ver tretern des Meteorologischen und Hydro logischen Dienstes der DDR, des Instituts für Meereskunde der Akademie der Wis senschaften und der Meteorologischen Ge sellschaft in der DDR sowie der Verlesung zahlreicher Glückwunschadressen ergriff der Direktor des Instituts, Prof. (W) Dr. Kortüm das Wort zu seinem Festvortrag „50 Jahre Geophysikalisches Institut — 30 Jahre Observatorium Collm". Nach einem Rückblick auf die wechselvolle Ge schichte und Entwicklung des Instituts wurde besonders die großzügige Förderung gewürdigt, die das Institut seit Bestehen der Deutschen Demokratischen Republik erfahren hat, und auf die Probleme hin gewiesen, die gegenwärtig für die Neuge staltung der Lehr- und Ausbildungspläne für Meteorologen gelöst werden müssen. Die erste Fachsitzung am Nachmittag des 22. April war der Geophysik im engeren Sinne gewidmet und wurde vom Inhaber des Lehrstuhles für Geophysik, Prof. Dr. Fanselau, geleitet. Es wurden acht Vor träge mit Themen aus den Spezialgebieten Seismik, Geomagnetik und Physik der Hochatmosphäre gehalten. Den vielbeach teten Eröffnungsvortrag „Neue Wege geo physikalischer Erkundung“ hielt Prof. Dr. Lauterbach, Direktor des Instituts für Geophysikalische Erkundung, der selbst Schüler des Geophysikalischen Instituts war. Im Mittelpunkt seiner Betrachtungen stand das Problem, wie die vorhandenen regionalen geophysikalischen Ergebnisse durch die Anwendung neuer Methoden einer weitergehenden praktischen Nutzung zugeführt werden können. Am Vormittag des nächsten Tages wurden in der Fach- Sitzung Meteorologie, die unter Leitung des Institutsdirektors stand, sieben Vorträge gehalten. Ein Teil dieser Vorträge befaßte sich mit Problemen der atmosphärischen Energetik, eines Teilgebietes der Meteoro logie, das zu den Forschungsschwerpunk ten des Geophysikalischen Instituts gehört. Besonders erwähnenswert sind ferner zwei Vorträge, die in dieser Fachsitzung über Grundfragen der technischen bzw. Indu strie-Meteorologie gehalten wurden. Es wurde über Aufgaben und Stand dieses relativ jungen Zweiges der Meteorologie berichtet, der — am Institut ebenfalls be trieben — für Wirtschaft und Industrie von unmittelbarem Nutzen ist. In einer abschließenden Fachsitzung kam die Ozeanologie als dritter Hauptzweig der Geophysik zu Wort. In fünf Vorträgen wurden vor - allem instrumentelle Themen behandelt. Besonders interessant war die Vorführung eines Kurzfilmes über die Vereisung der Ostsee im vergangenen Winter. Die Vorträge werden geschlossen in der Wissenschaftlichen Zeitschrift der Karl- Marx-Universität, Mathematisch-Natur wissenschaftliche Reihe, veröffentlicht wer den. Vor dem Schlußwort des Institutsdirek tors wurde den Tagungsteilnehmern durch die erste Aufführung eines von der Hoch schulfilm- und Bildstelle der Karl-Marx- Universität hergestellten Filmes über die Studentenpraktika am Maritimen Obser vatorium Zingst ein Einblick in die Arbeit dieser jüngsten Einrichtung des Instituts gegeben. Am 24. April fand im Rahmen eines Ab solvententreffens eine Aussprache über Probleme des Meteorologiestudiums statt. Grundlage für die sehr rege Diskussion bildeten die von der Parteileitung der Grundorganisation Geowissenschaften ent wickelten Thesen zur Ausbildung und Er ziehung in der Fachrichtung Meteorologie. Eine Exkursion zum Geophysikalischen Observatorium Collm am Nachmittag des 24. April beschloß die Jubiläumsveranstal tung, die sicher von allen Teilnehmern als anregend und erfolgreich gewertet worden ist. Dr. Hupfer IIIIIIIEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIiilllIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII „Preis der Karl-Marx-Universität“ 10. Jahrestages der Namensgebung erstmalig verliehen wurde anläßlich des Mit dem „Preis der Karl-Marx-Universi- = tat" auf wissenschaftlichem Gebiet wurden = in Auswertung des Studentenwettstreits = folgende Kollektive und Studierende ausge- E zeichnet: I. Auf gesellschaftswissenschaftlichem = Gebiet: 1. Preis: Ein Kollektiv des 3. Studienjan- = res der Wirtschaftswissenschaftlichen Fa- = kultät: Inge Günter, Frank Eßbach, = Bernd Müller, Hans Müller und Die- = ter S t e i n b o r n. Thema der Arbeit: „Erarbeitung konkreter betrieblicher E Unterlagen, vor allem spezieller, d. h. = vom technologischen Prozeß bestimmter E Arbeitsplatzanalysen sowie Kostenver- = gleiche mit dem Ziel, ein Beispiel zur = Komplexautomatisierung der Anlage = der Schwefelgewinnung im VEB Korn- = binat ,Otto Grotewohl' Böhlen unter E Berücksichtigung des Einsatzes modern- E ster Meß- und Regeltechnik zu schaffen.“ ter Berücksichtigung der Entwicklung der Stückselbstkosten.“ Der Student des 4. Studienjahres der Fakultät für Journalistik Bernd Uhl mann. „Vielseitigkeit und Kontinuität der Information der ,Sowjetskaja Rossija' über die Errichtung der kommunisti schen Gesellschaftsordnung (Oktober bis Dezember 1962)“ 3. Preis: Ein Kollektiv des 2. Studienjah res der Juristenfakultät Gitta Bley, Re nate Jost. „Die wachsende Vergesellschaftung der Produktion beim Aufbau des Sozia lismus in der DDR — dargestellt an den Beziehungen zwischen Bau- und Bau stoffindustrie im Bezirk Leipzig.“ Die Absolventin der Fakultät für Journa listik, Christel Wild. „Neue Ergebnisse bei der schöpferi schen Auswertung der Sowjetivissen- schaft und ihre Bedeutung für das je weilige Studiengebiet sowie für die so zialistische Praxis.“ Die Studentin des 3. Studienjahres der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät In grid Oeser. „Die Möglichkeit der Einführung und die Auswirkungen des Prämienstück lohnes nach Plannormen an den Schar- = walzen in der Abteilung Schmiede (am E Beispiel des Bereiches 014 — Schar = 10 ZW). = II. Auf medizinischem Gebiet: 2. Preis: Ein Kollektiv des 5. Studienjah- = res Manfred Fiedler, Günter Eben- = r o t h. E „Die Farbsedimentationsreaktion nach = Kimbarkowski bei Toxikosen unter Be- = rücksichtigung der toxischen Granula- = tion der neutrophilen Leucocyten.“ = 3. Preis: Die Studenten des 6. Studien- E jahres Hans-Peter Kleber. E Thema der Arbeit: = „Uber den Wuchsstoffgehalt von Neu- = rospora orassa unter dem Einfluß der E N- Quelle.“ = Hans Martin E „Physiologie und Pathologie des Ma- = gnesiumsstoffwechsels sowie Magne- = sium-Serumspiegelbestimmungen bei = Preduisontherapie und Untersuchungen = zur Wirkung des Magnesiums auf die = Muskeldurchblutung bei peripheren E arteriellen Durchblutungsstörungen.“ Peter Wolf E „Geschlechtsdifferente Wirkungen von E d,l-ac-N-Tetralyl-H-allyl-ß-alanin diä- = thylamid-hydrochlorid.“ E 2. Preis: Ein Kollektiv des 4. Studienjah ¬ res der Wirtschaftswissenschaftlichen Fa kultät: Harry Drewel und Wolfgang Methner. „Zu einigen Problemen der zweckmä ßigen Ausnutzung der Grundmittel un- Wissenschaft im Dienste Afrikas Bedeutsame wissenschaftliche Arbeitstagung am Afrika-Institut Das Afrika-Institut veranstal tete in der Festwoche eine wis senschaftliche Arbeitstagung, die unter dem Motto „Die Afrika- Wissenschaften der DDR im Dienste Afrikas“ stand. Die Ar beitstagung sollte nicht nur einen Überblick über die in den letzten Jahren am Institut geleistete Ar beit geben, sie war gleichzeitig ein Beitrag zur Vorbereitung des XXVI. Weltorientalistenkongres ses, der Anfang 1964 in Neu- Dehli stattfinden wird. Die Ta gung wurde durch die Teilnahme zahlreicher Gäste von verschie denen an der Forschung der Pro bleme Afrikas interessierten wissenschaftlichen und politischen Institutionen gekennzeichnet. So konnte das Afrikainstitut mit besonderer Freude Dr. Zima vom Orient-Institut der tschecho slowakischen Akademie der Wis senschaften und Dr. Knop so wie Frau Stembergova von der Hochschule für Ökonomie Prag, begrüßen. Ferner waren Vertreter des Zentralkomitees der SED, des Ministeriums für Aus wärtige Angelegenheiten, der Deutsch-Afrikanischen Gesell- schaft, der Hochschule des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes Bernau und von verwandten wissenschaftlichen Instituten, un ter anderen der Humboldt-Uni versität Berlin und der Martin- Luther-Universität Halle anwe send. Die Union der afrikanischen Arbeiter und Studenten in der DDR war ebenfalls vertreten. Eine besondere Ehre und Wür digung der Tätigkeit des Afrika- Instituts war die Teilnahme des Stellvertreters des Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Gerald Götting, an der wissenschaft lichen Arbeitstagung. Die Tagung wurde von dem afrikanischen Lektor des Instituts, Herrn J. K. Bantu, eröffnet. Er wies darauf hin, welche große Bedeutung die allseitige wissenschaftliche Erfor schung der Vergangenheit und der Gegenwart der Völker Afri kas für deren Kampf um die endgültige Befreiung von Kolo nialismus und Neokolonialismus und für eine enge Zusammen arbeit der jungen afrikanischen Nationalstaaten mit der DDR be sitzt. Der Kommissarische Direk tor des Instituts, Dr. Kurt Bütt ner, referierte über „Voraus setzungen, Traditionen und Per spektiven der Afrika-Wissen schaften in der DDR.“ Dabei wies er nach, daß die Afrika-Wissenschaften in der DDR erstmals in Deutschland umfassend und allseitig den Interessen sowohl der Völker Afrikas als auch denen des deut schen Volkes selbst dienen, daß sie mit allen kolonialistischen und neokolonialistischen Erschei nungen der Vergangenheit rest los gebrochen haben, sich aber auf die humanistischen Tradi tionen stützen, die im Wirken einzelner hervorragender deut scher Afrikanisten der Vergan genheit zum Ausdruck kamen. Indem sich die Afrika-Wissen schaften auf die Lehren von Marx, Engels und Lenin stützen, werden sie zu echten Gesell schaftswissenschaften, deren Auf gabe es ist, die objektiven histo rischen und gesellschaftlichen Prozesse in Afrika zu erforschen und ihre Forschungsergebnisse zu lehren. Dr. Büttner stellte besonders die Grundgedanken von Marx, Engels und Lenin zum nationa len Befreiungskampf der kolo nial unterdrückten Völker dar und bewies, daß die Entwicklung in Afrika diese Lehren des Mar xismus-Leninismus voll bestä tigte, daß der Marxismus-Leni nismus die einzige wissenschaft- liehe Ideologie ist, die ein volles Verständnis für die historischen Prozesse in Afrika ermöglicht und so gleichfalls den afrikani schen Völkern hilft, bewußt ihren Weg in die Zukunft zu ge stalten. An Hand des „Grund risses zur Geschichte der deut schen Arbeiterbewegung“ hob Dr. Büttner besonders die bis lang wenig erforschten revolu tionären Traditionen der deut schen Arbeiterbewegung im Kampf gegen die Kolonialpolitik des deutschen Imperialismus her vor. Er analysierte den Kampf von August Bebel, Wilhelm und Karl Liebknecht und anderer deutscher Arbeiterführer gegen den deutschen Kolonialismus be sonders in Afrika. Bei der. Dar stellung dieser antikolonialen Kampftraditionen konnte sich der Referent u. a. auf For schungsergebnisse der Studenten aus dem letzten Praktikum stützen. Dr. Büttner behandelte ausführ lich das Forschungsprogramm der einzelnen Abteilungen des Afrika-Instituts und erläuterte es als einen Beitrag zur Klärung der Aufgaben und Perspektiven der Afrika-Wissenschaften in der DDR. ' Das Institut wird sich mit der Erforschung der Geschichte Afri kas, besonders der neuesten Ge schichte des nationalen Befrei ungskampfes und den antikolo nialen Traditionen der deutschen Arbeiterbewegung beschäftigen. Es wird sich mit dem Wirken der objektiven ökonomischen Gesetzmäßigkeiten in Afrika, mit den Formen und Methoden des Kampfes um die ökonomi sche Unabhängigkeit und rasche ökonomische Entwicklung dieser Länder befassen. Ferner werden die Rolle, die Funktionen und der Charakter der jungen afri kanischen Nationalstaaten, die Probleme ihrer Zusammenarbeit und ihres internationalen Wir kens erforscht. Besondere Auf merksamkeit gilt auch der Er forschung und Lehre der wich tigsten afrikanischen Sprachen, der Ausarbeitung neuer Lehr bücher dieser Sprachen, Gebie ten, auf denen die Zusammen arbeit mit afrikanischen Wissen schaftlern besonders gut ent wickelt ist. Zum Abschluß seines Referats setzte sich Dr. Büttner besonders nachdrücklich für die Koordinie rung der Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Afrika- Wissenschaften sowohl innerhalb unserer Republik als auch im Rahmen der sozialistischen Län der ein. Am Nachmittag tagte die Konferenz in Sektionen. Die Sektion der Historiker, zu der eine große Zahl von Bei trägen über Probleme der vor kolonialen Entwicklung Afrikas und zur Geschichte des nationa len Befreiungskampfes sowie zu afrikanischen Gegenwartsfragen eingegangen war, konzentrierte sich in ihrer Arbeit auf die Pro blematik der nationaldemokrati schen Revolution in Afrika. Diese Konzentration drückte sich so wohl in den vorgetragenen Arbeiten (Rolle der Arbeiterklasse in Nigeria und im ehemaligen Französisch-Westafrika; Fragen der nichtkapitalistischen Entwick lung in Mali) als auch in der zweistündigen Diskussion aus. Besonders zur Frage der weite ren Perspektive der national- demokratischen Revolution in Afrika — am konkreten Beispiel Mali — gab es heftige Debatten, die zu der Schlußfolgerung führ ten, daß es den Völkern Afrikas dank des veränderten Kräftever hältnisses in der Welt möglich ist, unter Umgehung des Kapita lismus einen nichtkapitalistischen Entwicklungsweg einzuschlagen. Die Problematik der nicht kapitalistischen Entwicklung war auch der Gegenstand der Arbeit der Ökonomischen Sektion, die in verschiedenen Beiträgen beson ders den Kampf der Völker Afrikas um die wirtschaftliche Unabhängigkeit herausarbeitete. Die Formen und Methoden des Kampfes der afrikanischen Völ ker gegen den nichtäquivalenten Austausch als einer Hauptform der neokolonialistischen Aus plünderung der afrikanischen Völker standen im Mittelpunkt der Diskussion. . Die Sprachsektion,. die sich wertvoller Beiträge der afrika nischen Lektoren des Instituts sowie bedeutender Wissenschaft ler aus der CSSR erfreuen konnte, beschäftigte sich mit Fragen der Hausa-Grammatik und der Ban- tuistik und gab damit eine Grundlage für die weitere Er forschung dieser Sprachen. So wurde insgesamt nach Stunden intensiver Arbeit ein Tag beendet, der die Afrika- Wissenschäften in der DDR einen beachtlichen Schritt nach vorn brachte, ein Tag, der im Zeichen einer Wissenschaft stand, die sich zur Aufgabe gestellt hat, die Ge schichte und Gegenwart der Völ ker Afrikas zu erforschen und ihre Lehre und Forschumg in den Dienst der Völker des Kontinents zu stellen. Ernst Hutschenreuter Chemische Institute: Bevor die Institutsdirektoren Prof. Dr Holzapfel. Direktor des Anorganisch-Chemi schen Institutes, Prof. Dr. Mühlstedt, Direk tor des Instituts für Organische Chemie, und Prof. Dr. Geißler, Direktor des Physikalisch- Chemischen Instituts, das Wort zur Rechen schaftslegung vor den anwesenden Wissen schaftlern und Studenten ergriffen, hielt Prof. Dr. Leibnitz eine Festansprache. Er gab einen Rückblick auf die vergange nen zehn Ausbildungsjahre und warf einige Probleme, mit denen sich Lehrkörper und Studenten auseinanderzusetzen hatten, aul In Zukunft, so führte er aus, komme es dar auf an, die Studenten so auszubilden, daß sie in der Lage sind, in allen Übergangswissen schaften vollwertig und mit ganzer Kraft z* arbeiten. Sämtliche Fachrichtungen müsse 11 es als ihren Auftrag ansehen, sich auch m. den Fachrichtungen zu befassen, die 111 ihren zukünftigen Wirkungsbereich fa len. Vorlesungen, Übungen und Seminar’ reichen dazu nicht aus. Sie könne 11 lediglich einen Überblick über das jeweilist Fachgebiet geben und die Grenzen setzen. Pflicht der Studenten ist es, den so entstal- Tag der Fakultät denen Rahmen mit einem Mosaik von Fak ten und Fachwissen auszufüllen. Es ist anzt streben, daß das akademische Berufsbild 111 zunehmendem Maße zu einem akademische Berufungsbild wird. Prof. Dr. Holzapfel führte aus, daß es 11 Zukunft besonders darauf ankomme, die An beitsproduktivität in Lehre und Forschud. zu erhöhen. Er sprach sich für die Wiedereie führung des Vordiploms nach Beendig' 1 »’ des 5. Semesters und den Wegfall der Zw schenprüfungen aus und maß den Eignunsl gespräehen vor Studienbeginn größte Bede“' tung bei. Prof. Dr. Geißler wies wie seine beid’’ Kollegen nachdrücklich darauf hin, daß dä Grundwissen der Studenten in den letzldn Jahren zurückgegangen sei und daß es ’f Studenten sehwerfalle, einzelne Probleme " Zusammenhang zu behandeln. Aufgabe aller Institute sei es, den Studen ten zu lehren, denken zu lernen. Er wies a die steigende Zahl der Diplom- und Dokion arbeiten hin, die eine erfreuliche und bea” tenswerte Bilanz darstellen. Während in d Jahren zwischen 1946 und 1958 63 Dipl» 1 ' arbeiten geschrieben wurden und 30 WissäT schattier promovierten, wurden in den Ja ren zwischen 1959 und 1963 insgesamt 105 • beiten geschrieben. Physiker: Prof. Dr. W. Hberg, Direktor des Physi lischen Instituts, rückte in seinem Rech Schaftsbericht die Probleme der Praxisy bundenheit in Forschung und Lehre ins Zn trum. Er teilte mit, daß durch die Schafftp einer klareren Organisationsstruktur des , stituts die Forschungsarbeit intensiviert de eine Zersplitterung der Kräfte vermied wird. Ferner erläuterte Prof. Dr. Hberg die Au gaben und die Arbeitsweise des Physi"al- sehen Instituts, das in die Abteilung füradn gemeine Experimentalphysik, die Abteilae Struktur der Materie (Prof. Dr. Lösche), C Abteilung Elektronik (Prof. Dr. Pfeifer) “ die Abteilung Technische Physik (Prof. Holzmüller) gegliedert ist. Insbesondere 1 er die teilweise sehr enge und fruchtbare b sammenarbeit mit Betrieben und wiss schaftlichen Institutionen hervor. So besteht auf dem Arbeitsgebiet der A breitung und des Empfangs von Mikrow® eine vertragsgebundene Zusammenarbeit dem Funkwerk Leipzig. Die Forschunge»’; dem Gebiet der Kunststoffe sind sehr - mit der Deutschen Akademie der Wisdie schäften koordiniert, und desgleichen ex“ ren gute Verbindungen zu den Buna- Leunawerken sowie auf dem Gebiet der serforschung mit dem Chemiefaser" „Friedrich Engels“, Premnitz, und dem ’ Agfa Wolfen. Im zweiten Teil seiner Ausführu wandte sich Prof. Dr. Hberg der Lehrego Ausbildung zu und erläuterte, daß S°l bei den Diplomanden als auch bei den E rerstudenten der Studienablauf neu geresde wird. Einschneidende Veränderungen eD das Lehrerstudium, in dem eine Forcintr der Fachausbildung und eine stärkere Zle• renzierung zwischen erstem und ZWSa Fach vorgesehen ist. Die Stundenzahl Fachausbildung wird gegenüber der pädpor gischen Grundausbildung auf rund das pelte erhöht. .«irf Gerhard MÜ Landwirte: Die Rechenschaftslegung der LandD schaftlichen Fakultät fand in AnweseP des Rektors der Karl-Marx-Universität. El Dr. Dr. h. c. Dr. h. c. Georg Mayer • Der Rektor legte dar. wie notwendig 6 in der Landwirtschaft die Wissenscha*' W unmittelbaren Produktivkraft zu mache, würdigte das Verdienst der Landwirtßs erste Fakultät den Begriff der Univsl f< litterarum mit einem neuen Inhalt erf“n, haben, mit der sozialistischen Gemeinss 06 arbeit. Die Zusammenarbeit z. B. misoi” Veterinärmedizinischen Fakultät sei ho* gebend für die gesamte Universität. a” Der Bericht des Dekans der Landv. schaftlichen Fakultät, Prof. Dr. GeorgEc, ler, spiegelte das Bemühen der Wissens^ • ler wider, die Verbindung der Fakult?, landwirtschaftlichen Praxis ständig 2% bessern. Die Forschungsarbeit wurde y“ verbessert, daß alle Forschungsaufträs® ihren Nutzeffekt für die Praxis geprülen 0% den. Die verschiedenen Versuchsstationed®, Fakultät sollen in Zukunft als ein Koip bewirtschaftet werden, damit ein opt ökonomischer Nutzen erzielt wird. Der Dekan konnte berichten, daß s3 einer gewissen Stagnation im VorjalereS die Zusammenarbeit mit dem RTS-B5 Badrina verbessert hat. Vor kurzem 232, der Fakultätsrat alle Institute einzube”"2 wobei die Zusammenarbeit auf alle 0, wirtschaftlichen Betriebe des Kreisesp)’ liizsch ausgedehnt werden soll. Die "p tät ist auch dazu übergegangen, die cj tische Tätigkeit ihrer Wissenschaftler zu planen. Im Rahmen dieses Planescis, in letzter Zeit 10 Prozent der Naturwob, schaftler ihre Tätigkeit in landwir®ß liehen Betrieben der Nordbezirke aultoe, men. Martin S Universitätszeitung, 16. Mai 1963, ”
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