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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 7.1963
- Erscheinungsdatum
- 1963
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196300009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19630000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19630000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 7.1963
-
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- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1
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- Ausgabe Nr. 31/32, 15. August 1
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- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 44, 31. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 5. Dezember 1
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Band
Band 7.1963
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Mit Fortuna im Bund Durch besseres Satzergebnis weiter im Pokalwettbewerb Am Sonntag stellten sich die FDGB- Pokalsieger der Bezirke Gera, Halle und Leipzig sowie die in de 1. DDR-Liga derzeit drittplazierte Mannschaft von Lok Magdeburg in der Turnhalle Teichstraße zur ersten Pokalrunde im Republikmaß stab. In insgesamt sechs Spielen zu je drei Sätzen ging es um die Plätze 1 und 2 in diesem Turnier, die zur weiteren Teilnahme am Pokalwettbewerb berech tigen. Als klarer Favorit erwies sich der Magdeburger. DDR-Ligist, dem keine der teilnehmenden Mannschaften Gleichwer tiges entgegenzusetzen hatte. Lediglich einmal hatten es unsere Jungen in der Hand, einen Satz zu gewinnen. Doch die klug herausgespielte 8:2-Führung konnte nicht gehalten werden, Nervosität und überhastete Aktionen im weiteren Ver lauf des Satzes kosteten Punkt für Punkt. Dem 15:13-Ergebnis dieses Satzes fügten die Magdeburger noch ein 15:7 und 15:2 zu. Gegen Einheit Pädagogik Halle zeigte sich eine ähnliche Tendenz. Den ersten Satz gestaltete die HSG-Vertretung voll kommen eindeutig, den 15:4-Endstand verriet nicht nur die Anzeigetafel, son dern auch das Gesicht unseres „Spielbaro- meters", Trainer Harry Graneist, Der zweite und dritte Satz dagegen sah die Hallenser vorn. Das Spiel gegen Dynamo Gera war ausgeglichen, am Schluß jedes Satzes hatte unsere Mannschaft die Nase Etwas vorn und siegte 3:0. Keiner dachte mehr an einen über raschenden Ausgang des Turniers, denn Wan sah Halle schon als sicheren Sieger über Dynamo Gera und damit als Ge winner des zweiten Platzes. Die einen sehr konditionsstarken und ausgegliche- nen Eindruck hinterlassenden Geraer zwangen Pädagogik Halle überraschend Ausgleich in der 90. Minute Fußball: Wie in der ersten Serie trenn ten sich auch diesmal die HSG Karl-Mar x- Universität und Lok West mit einem 1:1. Allerdings hieß es hier bis eine Minute Vor Schluß noch 1:0 für die mit nur zehn Mann spielenden Studenten. Nach ihrem schwachen Start, wobei noch einige Spiele nachzuholen sind, ist die HSG (17:7 P.) gegenwärtig auf den dritten Tabellen- Watz abgerutscht. Spitzenreiter bleibt Tur- “'ne Leipzig (25:3) vor Einheit ..Georg Schwarz“ (20:12). Schach: In der Bezirksliga, Staffel Nord est, besiegte die HSG Karl-Marx-Univer- Sität in einem Mannschaftskampf Lok Delitzsch mit 6:2. Die Kreisklassevertretung der HSG zog dagegen in ihrem Punktkampf gegen Mo- tor Südwest mit 1,5:6,5 klar den Kürzeren Und muß damit den Abstieg in die II. Kreisklasse antreten. Rudern: Am Sonntag senkte sich am Palmengartenwehr zum erstenmal in der heuen Saison für die Wassersportler des Kreises Leipzig die Startflagge. Zuvor hatten 120 Ruderer der BSG Empor, der SG Dynamo, der HSG und der DHfK hre Kräfte in einem .Waldlauf gemessen. Dabei belegten Sportfreundin Rüdiger bei Sen Frauen und Sportfreund Hentze bei Per männlichen Jugend A jeweils die Ehrenplätze, während Ulholz (männliche Jugend C) den Sieg in seiner Klasse er- Fang. klar 3:0 nieder. HSG Universität Leipzig hieß der lachende Dritte, denn das Ender gebnis wies nach Sätzen gerechnet einen zweiten Platz und damit den Verbleib im Pokalwettbewerb aus. Der Endstand: Punkte Sätze 1. Lok Magdeburg 3:0 9:0 2. HSG Universität Leipzig 1:2 4:5 3. Dynamo Gera 1:2 3:6 4. Einheit Päd, Halle 1:2 2:7 Für die HSG spielten: Kapitän Wolf gang Trausel (Med.), Heinz Dahlitz (Med.), Klaus Meinel (Med.), Fritz Wehner (Insti tut für Körpererziehung), Dieter - Ehren burg (Ing.-Schule f. Bauwesen), Arnulf Krüger (Chemie), Bertram Nagel (Chemie). -Nagel Höhepunkte des Volkssports Vom 2. bis 4. August wird Leipzig zum viertenmal Schauplatz des Deutschen Turn- und Sportfestes sein. Die Vorberei tungen sind in aller Stille schon recht weit gediehen, das Programm steht in vielen Einzelheiten fest. Es werden wirk lich Tage des Sportes sein. Ein Fußball länderspiel zwischen den Olympiaauswah len Ungarns und der DDR, internationale Schwimm- und Leichtathletikwettkämpfe, Kunstturnen und ein Länderomnium der Bahnfahrer auf der Alfred-Rosch-Kampf bahn werden besondere Leckerbissen sein. Alles aber soll die große Sportschau überstrahlen, die am 3. August im Zen tralstadion vor sicher über 100 000 Zu schauern ihre Premiere erleben wird. Auch kulturelle Darbietungen sind mit dem Sportfest verbunden. Am 2. August zur Eröffnungsveranstaltung auf dem Markt, und im Anschluß an den Festzug am 3. August im Clara-Zetkin-Park, wird das Erich-Weiriert-Ensemble auftreten. Das Dimitroffmuseum öffnet für eine Aus stellung „Sport in der bildenden Kunst“ seine Pforten, und im Messehof werden die Fotografen gelungene Schnappschüsse zur Schau stellen. Doch das IV. Deutsche Turn- und Sport fest soll nicht nur dem Zuschauer etwas bieten, es soll gleichzeitig Höhepunkt der Volkssportbewegung in diesem Jahr sein. Am 2. und 3. August werden in Parks und auf Plätzen die Sportfestsieger im Tur nen, der Gymnastik und Leichtathletik aus den Reihen derer ermittelt, die nicht aktive Sportler, sonst nur den körper lichen Ausgleich suchen. Der erste sport liche Höhepunkt des Turnfestjahres wird aber bereits der am 30. Juni, am Geburts tag des Staatsratsvorsitzenden, Walter Ulbricht, vom DTSB veranstaltete Volks- sporttag sein. Noch ein Wort an alle, die sich gern sportliche Wettkämpfe ansehen: Die Sport ler wollen auch diesmal ihr großes Fest selbst finanzieren. Wenn Ihnen in den nächsten Wochen Sportfestlose oder die geschmackvollen' Sympathieplaketten des IV. Deutschen Turn- und Sportfestes an geboten werden, dann scheuen Sie nicht die 50 Pfennig, sondern denken Sie an die Sporthöhepunkte im August, Sie machen sich damit selbst ein Geschenk. G. Pflichtsport - ja oder nein? Gedanken zu einem Vorschlag der Historiker In ihren Vorschlägen zur Veränderung ker Lehrerausbildung fordern die Histori- "sr den obligatorischen Sportunterricht auf sne freiwillige Grundlage im Rahmen der NIG zu stellen. Welche Meinung haben wir Körper- doieher zu diesem Vorschlag? Wir sind m Meinung, daß die Historiker unter- /"ätzen, daß die Körpererziehung ein not- b^diger und organischer Bestandteil des hadungs- und Erziehungsprozesses der granwachsenden Jugend vom Kinder- srten bis zur Hochschüle ist. Die Sozia- tilische Einheitspartei Deutschlands und V& Regierung unserer Republik haben in ineten Verordnungen und Beschlüssen jner wieder auf die Bedeutung des Turn- h terrichts in allen Bildungseinrichtungen topgewiesen. Bereits 1951, als der obliga- t-tische Sportunterricht an allen Universi- m en, Hoch- und Fachschulen aufgenom- Ben wurde, hat das ZK der SED in einem ^chluß über die „Aufgaben auf dem Ge- u} der Körperkultur und des Sportes“ sstges tellt: -Um die Heranbildung des all- ünri entwickelten Menschen zu fördern hei Zu sichern, ist es notwendig, die Ein- zat der körperlichen und geistigen Er- wanung zu gewährleisten.“ Und erst vor sit;igen Wochen Dat der Staatsratsvor- Vf ende, Genosse Walter Ulbricht, auf dem • ' Parteitag wiederum die Bedeutung des In- und Sportunterrichts hervorgehoben. n le Masse unserer Studenten hat leider desh, nicht die Einsicht gewonnen, daß ben Sport bei ihnen zu einem echten Le- Bedürfnis geworden ist. Das findet nenen Ausdruck darin, daß in den Sektio- 12 - der HSG nur 800 Studenten von die°9 freiwillig Sport treiben! Besonders auf Studentinnen zeigen wenig Interesse, D; freiwilliger Basis Sport zu treiben, d ® Se Tatsache zeigt sich wiederholt in Massensportturnieren, die organisiert nurden und an denen Frauenmannschaften s ehr wenig beteiligt sind. Gafum anderen sind wir der Meinung, Spä gerade die Lehrerstudenten in ihrer Remteren Tätigkeit als Lehrer an den all- "einbildenden polytechnischen Ober- Qeröptenticht unter der Lizenz-Nr. 65 des Rates AnsBezirkes telpzig - Erscheint wöchentlich - BtrGSnnift der Redaletien: f-etpzie f 1. Ritter Bank&. 26, Fernruf 79 71, Sekretariat Apparat 264. «as,, 0 "' 0 5i3 808 bet der Stadt- una K-tespar- Durcwseipzig. - Drucke: LVZ-Druckerei „Hermann Veg “er" m 18 138. Leipzig C 1. Petersstetn- en.- Bestellungen nimmt tedes Pestamt Seen niversitätszeitung, Nr. 15. 11. 4. 1963, S. 5 schulen eine wichtige Aufgabe haben, den Sport an ihrer Schule mit zu unterstützen. An den Schulen gibt es vielfältige Auf gaben, die von einem Fachlehrer anderer Fächer (kein Sportlehrer) Kenntnisse und Fähigkeiten auf sportlichem Gebiet ver langen! Sei es in den Ferienspielen oder Kinderferienlagern, wo der Sport eine große Rolle spielt, oder in den Schulsport gemeinschaften, in denen doch die Masse der Kinder in außerunterrichtlichen sport lichen Betätigungen erfaßt werden soll, oder sei es auf Wanderungen und Ex kursionen. Auf Grund dieser Tatsache haben zwi schen dem Ministerium für Volksbildung und dem Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen Beratungen stattgefun den, wie in der studentischen Körper erziehung die Lehrerausbildung entspre chend den Anforderungen an den Schulen verbessert werden kann. Das Ergebnis der Beratungen ist ein einheitlicher Lehrplan für alle Lehrerbildungseinrichtungen un serer Republik. In diesem Lehrplan sind alle Forderungen aufgenommen worden, die jeder Lehrer auf sportlichem Gebiet an unseren Schulen erfüllen muß. Schwer punkte der Lehrerstudentenausbildung in der studentischen Körpererziehung sind: a) Erwerb der Abnahmeberechtigung für das Sportabzeichen, b) Ausbildung als Übungsleiter in ver schiedenen Disziplinen für den Schul gebrauch, c) Ausbildung als Kampf- oder Schieds richter für den Schulgebrauch, d) besondere Unterweisungen in metho dischen Fragen der wichtigsten Grund sportarten, e) eine Schwimmausbildung, die darauf abzielt, daß jeder Lehrerstudent ein Ret tungsschwimmer wird, f) Erhöhung der eigenen Leistungsfähig keit und damit Verbesserung des Gesund heitszustandes. Wir glauben, daß diese gesellschaftlichen Forderungen an die Lehrerstudenten nur durch einen einheitlichen Ausbildungs- und Erziehungsprozeß im Rahmen der studen tischen Körpererziehung erfüllt werden kann, und nicht durch eine freiwillige sportliche Betätigung. Damit sind wir auch der Meinung, daß eine zweijährige Aus bildung erforderlich ist (nach unserer An sicht sollte die Sportausbildung über alle Studienjahre gehen), um diesen Anforde rungen gerecht zu werden. Harry Graneist, Leiter der Instituts für Körpererziehung * Wird es ein Korb? Die Augen von ihr und ihm verfolgen gespannt den Flug des Balles. In diesem Fall hängt wenig davon ab, es ist nur Training. Die Basketballer un serer HSG konnten in den letzten Jahren wechselnde Erfolge vor weisen. Nicht immer gelang es, den Tradi tionen gerecht zu wer den, denn schließlich gilt Basketball in der Welt als Studenten sport Nummer eins. Warum bei uns nicht? Sollte es nur an der fehlenden Körpergröße liegen? Foto: Bergmann g Gewerkschaftswahl und Studienreform Von Günter Neumann, Gewerkschaftsleitung der Medizinischen Fakultät Von den über 500 Wissenschaftlern der Medizinischen Fakultät sind 94 Prozent ge werkschaftlich organisiert. In allen Kliniken und Instituten sind demokratisch gewählte Funktionäre für die gewerkschaftliche Ar beit auf den Gebieten der Forschung und Lehre verantwortlich. In fast allen Einrich tungen bestehen Gewerkschaftsgruppen der Wissenschaftler, deren Hauptaufgabe darin besteht, über die speziellen Fragen der Ärzte, Wissenschaftler und Hochschullehrer demokratisch zu beraten und an der Lö sung der Aufgaben beteiligt zu sein. Die gesamte gewerkschaftliche Arbeit der Wis senschaftler wird durch die FGL und ihre Kommission Forschung und Lehre entspre chend den Grundsätzen der sozialistischen gewerkschaftlichen Demokratie geleistet. Welche Aufgaben ergaben sich für die Gewerkschaft bei der Reform des Medizin studiums? Wie wurden diese erfüllt? Welche Hemmnisse stellen sich gegenwärtig noch einer erfolgreicheren Arbeit entgegen? Welche Schlußfolgerungen sind zu ziehen, damit die Gewerkschaft ihre Hauptaufgabe — Vertretung der gesellschaftlichen und persönlichen Interessen — auch auf diesem Gebiet besser erfüllen kann? Wir stellten uns die Aufgabe, über den Auftrag der Studienreform in den gewerk schaftlichen Leitungen und besonders unter den Wissenschaftlern, die Gewerkschafts funktionen innehaben, Klarheit zu schaffen und, gestützt auf die Mitarbeit vieler Wis senschaftler, einen umfassenden Vorschlag zur Durchführung der Studienreform zu unterbreiten. Die Erfüllung dieser Aufgabe fand in der von der FGL bestätigten Stel lungnahme der Kommission Forschung und Lehre zur Studienreform (veröffentlicht in der UZ vom 1. Juni 1962) ihren Ausdruck. Die Erarbeitung der Stellungnahme er folgte in einer Zeit, als es an unserer Fakul tät noch über viele Fragen der Studien reform sehr unterschiedliche Ansichten gab. Besonders wichtig für die Zielstellung der ganzen Arbeit war. daß es uns gelang, die vielfältigen guten Vorstellungen hinsichtlich des Erziehungs- und Ausbildungszieles un serer Fakultät zusammenzufassen und, da von ausgehend, konkrete Vorschläge zu seiner Durchsetzung zu unterbreiten. Diese Vorschläge bezogen sich besonders auf die Verbesserung des erzieherischen Einflusses des Lehrkörpers und des wis senschaftlichen Nachwuchses, auf die Über prüfung des gesamten Lehrstoffes und der Lehrmethoden entsprechend den neuesten Erkenntnissen der medizinischen Wissen schaft und den Bedürfnissen der sozialisti schen Gesellschaft, auf die Weiterentwick lung der sozialistischen Demokratie, beson ders hinsichtlich der Entwicklung der Zu sammenarbeit der Lehrenden mit den Funktionären der FDJ. Diesem Ziel dienten die auch heute noch nicht abgeschlossenen Streitgespräche über das Erziehungs- und Ausbildungsziel der Fakultät, über die Verantwortung der Wissenschaftler für die Entwicklung hoch- qualifizierter sozialistischer Ärzte, über die nationale Verantwortung des Arztes, über seine Aufgaben in der Periode des umfas senden Aufbaus des Sozialismus. Einige Beispiele mögen nachweisen, wie und mit welchen Methoden Wissenschaftler unserer Fakultät die Erhöhung des gesell schaftlichen Nutzens ihrer Lehrarbeit an streben. (Ich zitiere aus Berichten an die FGL.) Physiologisches Institut: „An unserem Institut wurde beschlossen und schon damit begonnen, die besten Stu denten an der Institutsforschung teilneh men zu lassen. Sie können insbesondere Experimenten beiwohnen und sich über die sie interessierenden Fragen informieren. So wurden z. B. in den letzten Wochen die 40 besten Studenten des Physikums semesters zu zweit für halbe Tage in die einzelnen Arbeitsgruppen des Instituts ein geladen. Außerdem ist ein Studenten seminar geplant, wo Studenten und Assi stenten gemeinsam über Fachprobleme sprechen.“ Klinik für Kinderchirurgie: „Die praktische Ausbildung der Medizin studenten am Krankenbett spllte grund sätzlich geändert werden. An Stelle der bisher gehaltenen Kurse, in denen auf Grund der Vielzahl an Studenten eine aus reichende praktische Unterweisung niemals gewährleistet war, wird ein sogenanntes Hauspraktikum vorgeschlagen. Wir stellen uns dies folgendermaßen vor: In dem ent sprechenden Studienjahr, in dem die klini schen Hauptvorlesungen erfolgen, sollen am Vormittag Vorlesungen stattfinden, und nachmittags werden die Studenten nach einem straff organisierten Plan wechsel weise in den einzelnen Kliniken ein soge nanntes Hauspraktikum absolvieren. Die Anleitung der Studenten in diesem Prak tikum soll von Oberärzten und wissen schaftlichen Assistenten der Kliniken unter Aufsicht des jeweiligen Ärztlichen Direk tors erfolgen. Eventuell sind die großen Krankenhäuser des Stadtgebietes darin mit einzubeziehen. So wäre Gewähr gegeben, daß ein Lehrbeauftragter nicht mehr als maximal drei Studierende zu betreuen hat. In diesem Hauspraktikum sollen die Stu denten unter Aufsicht bestimmte Krank heitsbilder beobachten, verfolgen und be handeln. Außerdem müssen sie in dieser Zeit bestimmte technische Verrichtungen (Katheterisieren, Punktieren usw.) selbst ausführen. Dieses Hauspraktikum muß sich auch auf die poliklinischen Fächer aus dehnen. wobei die Studenten ebenfalls praktisch entsprechende technische Verrich tungen ausführen.“ Erzieherischen Einfluß stärken In den von der Gewerkschaft durchge führten Aussprachen zur Studienreform — es sind jetzt fast 100 — treten natur gemäß auch Fragen auf, in denen es keine Übereinstimmung gibt, werden Probleme erörtert, deren Lösung gegenwärtig nicht möglich erscheint. In keiner Aussprache wurde der erziehe rische Einfluß der Hochschullehrer und Lehrbeauftragten auf die Studenten in Frage gestellt. In jeder Klinik und in jedem Institut wurde daher auch folgerich- tig die bedeutende Verantwortung der Lehrenden erkannt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß Ausgangspunkt und Zielstellung der Überlegung oft sehr unter schiedlich sind. Ein Problem, das stets dann auftritt, wenn über die Entwicklung der Beziehun gen zwischen Lehrenden und Lernenden, über die Verbesserung der praktischen Aus bildung oder über die sinnvollere Durch führung der Prüfungen und Dissertationen gesprochen wird, ist das zahlenmäßige Ver hältnis zwischen Studenten und Lehrenden. Wir suchen gemeinsam mit den Wissen schaftlern nach Wegen, damit die Fakultät trotz der hohen Studentenzahl, die ohne Zweifel große Anforderungen besonders an die Lehrenden stellt, alle sich aus der Stu dienreform ergebenden Aufgaben erfolg reich erfüllen kann. SO erzielte z. B. die FGL bereits mit dem Fachrichtungsleiter der Zahnklinik, Prof. Dr. Bethmann, und dem Leiter der Ab teilung Marxismus-Leninismus. Dozent Dr. Steußloff, prinzipielles Einverständnis über Maßnahmen, die zur Verbesserung der erzieherischen Arbeit mit den Studenten der Zahnmedizin führen werden. So ist u. a. von der Zahnklinik vorgesehen, daß jede Studentengruppe der FDJ durch einen wissenschaftlichen Assistenten betreut wer den soll. Nicht einheitlich ist noch die Meinung be züglich der Aufgaben, des Inhalts und des Zeitpunktes der Prüfungen. Die Kollegen am Pathologischen Institut gelangten z. B., ausgehend von der richtigen Forderung nach einer besseren Auswahl der Studen ten, zu folgender umstrittener Feststellung: „Dies kann entweder geschehen (eine bes sere Auswahl? durch eine Erhöhung der Ansprüche an die Reifeprüfung, durch eine auf die fachlichen Gegebenheiten abge stimmte, von der Fakultät durchgeführte Aufnahmeprüfung oder schließlich durch ein konsequentes Herausprüfen ungeeigne ter Studenten während des Vorphysikums bzw. Physikums. Der letztgenannte Weg scheint am geeignetsten zu sein. In jedem Falle sollte in der Studienreform festgelegt werden, daß Vorphysikum und Physikum die Hauptaufgabe haben, die intellektuell unzulänglichen Studenten unter allen Um ständen und endgültig vom Studium auszu schalten.“ Die Kollegen der Pathologie sehen offen;, sichtlich noch nicht im genügenden Maße die ständige Verantwortung der Fakultät für die Erreichung des Ausbildungs- und Erziehungszieles. Von der Kommission Forschung und Lehre der FGL durchgeführte Beratungen mit Studenten dienten erfolgreich dem Ziel, die Beziehungen der Wissenschaftler und Studenten zu entwickeln, Anregungen für die Studienreform entgegenzunehmen und die Lernarbeit der Studenten zu verbessern. Bessere Betreuung der Bevölkerung Die auf Vorschlag der FGL gemeinsam mit dem Kreisarzt durchgeführte Beratung von Wissenschaftlern der Fakultät mit den Leipziger Chefärzten (siehe UZ vom 28. 2. 1963) über die Probleme der Studienreform entsprach der Erkenntnis, daß die Reform des Medizinstudiums unter Einbeziehung möglichst aller Ärzte erarbeitet werden muß, daß die Prinzipien der Studienreform allen Ärzten des Gesundheitswesens be kannt sein müssen, damit sie ohne Zeit verzug die notwendigen Schlußfolgerungen auch für die weitere Verbesserung ihrer eigenen Tätigkeit ziehen können. Es geht dabei u. a. um folgende Fragen: Vorberei tung der Vorimmatrikulierten auf das Medizinstudium. Betreuung während der Famulaturen, Pflichtassistenz, fachärztliche Ausbildung, ärztliche Fortbildung. Wie wichtig die von uns angeregte Form der Zusammenarbeit der Hochschullehrer mit den Ärzten des Gesundheitswesens ist, geht aus folgender Feststellung des VI. Par teitages hervor: „Die weitere Erhöhung der Qualität der medizinischen Betreuung unserer Bevölke rung ist unmittelbar von einer gründlichen Reform des Medizinstudiums und ent scheidenden Verbesserung der ärztlichen Fortbildung abhängig.“ Indem wir für die Studienreform ein traten, verbesserten wir unsere gewerk schaftliche Arbeit. Gleichzeitig wurden wir mit allem Nachdruck auf die noch vor handenen Schwächen hingewiesen. Wir werden unsere Gewerkschaftsarbeit nur dann verbessern können, wenn wir diese und die daraus resultierenden Fehler offen aufdecken, ihre Ursachen ergründen und den Kampf um ihre Beseitigung organisieren. Abschließend möchte ich feststellen: Die vom VI. Parteitag gestellte Hauptaufgabe für das Gesundheitswesen, die praktischen Ergebnisse bei der gesundheitlichen Be treuung unserer Bevölkerung an das durch den internationalen Stand der Wissenschaft gegebene theoretisch mögliche Niveau her anzuführen, umreißt auch die Aufgaben für die gesamte Gewerkschaftsarbeit zur Stu dienreform. Die Gewerkschaft wird ihrer Verant wortung und Pflicht nur gerecht werden, wenn sie die politischen und fachlichen Problem^ der Studienreform in den Mittel punkt ihrer Arbeit rückt, konsequent den Kampf um die Verbesserung der Leitungs tätigkeit führt, sich fest mit allen Kollegen verbindet und ihre Initiative umfassend entwickelt.
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