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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 7.1963
- Erscheinungsdatum
- 1963
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196300009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19630000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19630000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 7.1963
-
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- Ausgabe Nr. 41, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 24. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 46, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 48, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 49/50, 5. Dezember 1
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Band
Band 7.1963
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Vorposten ohne rückwärtige Verbindung Wie die Landwirtschaftliche und die Veterinärmedizinische Fakultät Verbindungen zur Praxis nutzen Man braucht wahrlich kein Fachmann zu Sein, um zu verstehen, wie den Genossen schaftsbauern gegenwärtig die Frühjahrsbe stellung auf den Nägeln brennt. Die aus gedehnte Kälteperiode und die nachfolgen den ungünstigen Bedingungen für alle Feldarbeiten haben manch gut gedachten Plan ins Wanken gebracht, einfach weil die Bestelltermine um Wochen verschoben wer den mußten. Aber gerade unter diesen schwierigen Bedingungen zeigte sich, welch gute Kollektive in den drei Jahren seit dem sozialistischen Frühling auf dem Lande in den Genossenschaften gewachsen sind. Im Brief der Genossenschaftsbauern von Holzhausen nahmen eine ganze Reihe wert voller Gedanken des VI. Parteitages Gestalt an. Die dort aufgeworfenen Fragen wie die Bildung von Spezialistengruppen, die sofortige Aufstellung neuer Pläne für die Frühjahrsbestellung, die Anwendung neuer Prämiensysteme, die dem Prinzip der mate riellen Interessiertheit auf dem Lande bes ser als bisher entsprechen, sind aber bei Weitem keine Maßnahmen, die nur in die sem Jahr von Bedeutung sind. In den Instituten unserer Landwirtschaft lichen Fakultät wurde das durchaus richtig begriffen. Neue Formen der Arbeit auf dem Lande, das bringt neue Probleme, die der Unterstützung der Wissenschaft bei ihrer Lösung bedürfen, das bringt aber auch neue Erfahrungen, die zu verallgemeinern sind, um sie überall anzuwenden. Kennen lernen aber kann man beides, Probleme und Erfahrungen der Genossenschafts bauern nur in den LPG. in der unmittel baren Praxis. So war ein deutlich spür bares Hinwenden vieler Wissenschaftler zu den neuen Problemen die Folge. In der LPG Sausedlitz halfen Agrarwis senschaftler und Studenten, die Gedanken des Holzhausener Briefes in die Tat. um zusetzen. Gemeinsam mit den Genossen schaftsbauern wurden die Richtlinien für den Wettbewerb ausgearbeitet und außer dem Spezialistengruppen für bestimmte Bestell- und Pflegearbeiten gebildet. Dabei Wurde auf bereits vorhandene Erfahrun gen anderer Genossenschaften zurückge- griffen, die Spezialistengruppen und die Feldbaubrigade materiell an der Überpro duktion zu beteiligen. Für die Frühjahrs bestellung wurden besondere Zielwettbe- Werbe organisiert, die ebenfalls auf einem Prämiensystem beruhen. L Ähnliche gute Beispiele für die Hilfe der Agrarwissenschaftler in den LPG gibt es in Löbnitz, wo das Institut für Acker- und Pflanzenbau den Plan der Frühjahrsbestel lung gemeinsam mit den LPG-Mitgliedern erarbeitete, in Brinnis, wo Wissenschaftler ebenfalls bei der Bildung von Spezialisten gruppen und der Organisierung des Wett- . bewerbs für die Frühjahrsbestellung hal-, Efen, um nur zwei weitere Beispiele zu nen- 1 den, " Freundschaftsverlrag nur eine Form Diese Arbeit der Institute der Landwirt schaftlichen Fakultät erfolgt im RTS-Be- reich Badrina auf der Grundlage des mit der Karl-Marx-Universität bestehenden Freundschaftsvertrages. Sie ist eine Form der unmittelbaren Hilfe für die landwirt- 8chaftliche Produktion, aber nicht die ein zige. Da arbeitet im RTS-Bereich Badrina z. B. ein ehemaliger Oberassistent des „Adolf- Zade-Instituts" für Acker- und Pflanzen bau, der 1962 auf Beschluß der Partei in die Praxis delegiert wurde. Genosse Dr. Erd mann Röhlig ist seitdem Produktions leiter der LPG Badrina. Ein Brief an die Fakultät Seit Aufnahme seiner Tätigkeit hat er schon eine ganze Reihe von Erfolgen zu verzeichnen, die sich durchaus sehen lassen können. Das sind z. B. die Interessengrup pen im Feldbau, die für den Anbau, die Pflege und Ernte bestimmter Kulturarten verantwortlich sind, da gibt es Gutes zu berichten über die Organisierung des sozia listischen Wettbewerbes unter den Mitglie dern. Doch der Umfang der noch zu lösen den Probleme z. B. bei der Einhaltung der besten agrotechnischen Termine und Maß nahmen, im Hinblick auf eine systematische Hebung der Bodenfruchtbarkeit und die Verbesserung der innergenossenschaftlichen Demokratie, überwiegt bei weitem noch die Erfolge. Dr. Röhlig fühlt sich bei seiner Arbeit als offizieller Vertreter seiner Fa kultät. Er möchte sie würdig vertreten, aber dabei braucht er auch ihre Unterstüt zung. Doch gerade an diesem Punkte hatte er in der Vergangenheit besondere Sorgen. Die Unterstützung der Landwirtschaft durch die Delegierung von Wissenschaftlern der Universität in die Genossenschaften muß man nämlich unbedingt unter zwei • Gesichtspunkten sehen. Einmal ist es für die Genossenschaft natürlich .ein unschätz barer Gewinn, wenn, in ihrer Leitung ein Wissenschaftler mitwirkt, der viele Pro bleme aus ganz anderer Sicht sieht als der Praktiker, und der außerdem über ein fun diertes theoretisches Wissen verfügt. Dar über hinaus aber steht hinter diesen Wis senschaftlern gleichzeitig die ganze Kraft und das Wissen ihrer Institute und der Fa kultät — oder es sollte dahinter stehen. Dieses aber war es, was Dr. Röhlig be drückte. Er schrieb seine Sorgen in einem Brief an die Parteileitung seiner Fakultät. Dieser Brief, entstanden nach einer Be ratung über die Unterstützung der Land wirtschaft, enthält die Worte: „Wir waren uns einig, daß im Kollegium und in der Parteigruppe des Fakultätsrates darüber ge sprochen und eine Linie gefunden werden muß. Das ist — ich weiß nicht warum — unterblieben. Damit fehlte mir Eure Orien tierung ...“ Zwischen den Zeilen kann man von den durchgrübelten Nächten lesen, in denen sich Genosse Dr. Röhlig Sorgen über die Erfül lung des Parteibeschlusses machte. Ohne die Hilfe der Fakultät, das stand fest, war es nicht möglich, wirklich alle notwendigen Veränderungen herbeizuführen. Was fehlte, drückte Dr. Röhlig auch an einer anderen Stelle seines Briefes aus: „Wir hier drau ßen spüren so gut wie nichts von einer di rekten Unterstützung durch die Fakultät, wenn wir uns nicht selbst bemühen ... wir warten nicht auf das Gewindeltwerden. Aber wir möchten etwas die Fürsorge der Fakultät merken, gerade weil sie uns dele giert hat, gerade weil wir uns unserer Fa kultät verpflichtet fühlen, gerade weil wir im Patenschaftsbereich unserer Universität arbeiten.“ Wird nur was lange währt gut? Dieser Kritik Dr. Röhligs an der Arbeit seiner Fakultät kann man nur zustimmen. Doch dort dachte man anscheinend anders darüber. Lange rührte sich gar nichts, ge nauer gesagt, fast drei Monate lang. Dann endlich raffte man sich im. Fakultätsrat auf, machte sich Gedanken, wie die Arbeit im -- : • • • ■ ----- S • • 5 RTS-Bereich zu verbessern sei und faßte Beschlüsse. Der bedeutendste davon ist wohl jener, der aussagt, daß in Zukunft jedes Institut für eine Genossenschaft im Bereich verantwortlich ist. Diese Arbeit in der Praxis soll mehr als in der Vergangen heit zum Wertmesser aller Institute ge macht werden. Die guten Ergebnisse eini ger Institute, die bereits oben erwähnt wur den, sind teilweise darauf zurückzufuhren. Trotzdem aber muß man die Frage stellen: Wird nur was lange währt gut? Für Dr. Röhlig selbst änderte sich auch einiges. Die Verbindung zur Fakultät ist jetzt zweiseitig geworden. Häufig sind Mit arbeiter von Instituten in Badrina anzu treffen, die den durch seine Stellung pra- xisverbundeneren Kollegen konsultieren und ihn gleichzeitig bei seinen Schwierig keiten beraten. Ein Beispiel dafür sind die Genossen des Grundstudiums, die sich un längst bei ihm zu einer Beratung einfan den, auf der nach neuen Wegen zu einer fruchtbringenden Verbindung ihrer Abtei lung mit der Landwirtschaft gesucht wurde. Und wie es sich zeigte, gibt es Pro bleme der innergenossenschaftlichen Demo kratie, die voraussichtlich mit einer Disser tation verbunden werden können. Das wäre natürlich auch eine Hilfe für Dr. Röhlig. Darüber hinaus bekam Dr. Röhlig jetzt auch seinen festen Vertrag mit der Fakul tät, denn er soll, so ist es vorgesehen, nach fünfjähriger Tätigkeit an die Fakultät zu rückkehren. Dieser Gedanke, durch die De legierung guter Nachwuchswissenschaftler in die Praxis — wobei zugleich an eine spä tere Rückkehr als Hochschullehrer gedacht ist — ist sehr wertvoll. Damit erhält die Fakultät nicht nur die Möglichkeit, während der praktischen Arbeit dieser Kollegen stän dig auf landwirtschaftliche Betriebe einzu wirken, ihre eigenen Erfahrungen für For schung und Lehre auszunutzen, sondern sie entwickelt bei richtiger Zusammenarbeit und Förderung Hochschullehrer, die in Pra xis und Theorie gleichermaßen zu Hause sind. Doch hier liegen gleichzeitig bei der Land wirtschaftlichen Fakultät entscheidende Mängel ihrer Arbeit, die auch die Veteri närmedizinische Fakultät betreffen. Die Zu sammenarbeit mit der Praxis kann sich, will man die Forderung des VI. Partei tages, die Wissenschaft zur Hauptproduk tivkraft zu machen, verwirklichen, nicht auf die Hilfe für einzelne Genossenschaften be schränken. Das Beispiel Dr. Erdmann Röh lig verspricht jetzt für die Zukunft sehr viel. In die Praxis wurde aber nicht er allein delegiert. Delegierte sich selbst überlassen Im Kreis Delitzsch, dem der RTS-Bereich Badrina angehört, sitzen auch noch der Tierarzt Dr. Rossow und die Dipl.-Land- Prof. Dr. Hensel (rechts), Vorsitzender der Senatsunterkommission für Verbindung zur landwirtschaftlichen Praxis, im Gespräch mit Genossenschaftsbauern über Probleme der Frühjahrsbestellung. Fotes: Zentralbild Die Wissenschaft und die 9 Prozent Probleme der Entwicklung der Wissenschaft zur unmittelbaren Produktivkraft wirte G,öllnitz und Uhlitzsch. Bei ihnen sieht es heute in bezug auf die Un terstützung durch ihre Fakultät noch schlecht aus, obwohl auch ihr Wirkungs bereich vor den Toren Leipzigs liegt. Eine Übersicht über die in die Praxis delegierten Mitarbeiter beider Fakultäten nennt aber auch andere Orte: Demmin, Stadtroda, Hirschfeld. Klein-Lübbenau, Wusterhausen, Hettstedt, Wesenburg, Klein-Kreutz usw. — Ortsnamen, deren Klang dem Ohr fremd ist und die über die ganze Republik verstreut sind. Man kennt an den Fakultäten die Namen der Tier ärzte und Diplomlandwirte, die dort arbeiten, denn man hat sie selbst in be stimmte Schwerpunktbereiche delegiert, um den Beschluß der Partei zu erfüllen. Wie aber ist es aufzufassen, daß man nicht einmal die genauen Adressen der Delegier ten besitzt? Gibt es denn überhaupt Ver bindungen mit jenen Wissenschaftlern, die in weiter entfernten Orten arbeiten? Um das zu erfahren, suchten wir je eine Dele gierte beider Fakultäten auf und unterhiel ten uns mit ihnen. Die Tierärztin Gelewsky wirkt seit 1962 in der Bezirkstierklinik Wusterhau sen, Bezirk Potsdam. Die Frage nach der Verbindung zu ihrer Fakultät beantwortet sie negativ: „Es gibt nur lockere persön liche Kontakte zu ehemaligen Arbeitskol legen, sonst ist hier nichts von der Fakul tät zu spüren. Aber das geht sicher nicht nur mir so, denn soviel ich weiß, hat Dr. Oelschlägel, der nach Demmin delegiert wurde, auch keinerlei Verbindung nach Leipzig.“ Die Arbeit in der Tierklinik ist sehr viel seitig, aber auch schwierig. Vorläufig sieht Kollegin Gelewsky keine Möglichkeit für systematische wissenschaftliche Arbeit. Aber sollte es wirklich keine Anknüpfungs punkte dafür geben? Wahrscheinlich doch. Wie wir erfuhren, gibt es zwischen der Medizinischen Tierklinik unserer Universi tät und Praktikern der näheren Umgebung von Wusterhausen eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Parasitologie, aus der schon wertvolle gemeinschaftliche Publika tionen hervorgingen. Auch die Tierklinik Wusterhausen orientiert sich auf diesen Schwerpunkt. Doch vorläufig gab es nur persönliche Gespräche zwischen den Leitern beider „Arbeitsgruppen“, ansonsten fährt jeder, wie Kollegin Gelewsky meint, auf seinem eigenen Gleis. Aber nicht allein um diese Probleme geht es. Kollegin Gelewsky wurde als Mit arbeiterin der Veterinärmedizinischen Fa kultät- in die Praxis delegiert. Dort arbeitet man inzwischen weiter, gewinnt neue Er kenntnisse, die für den tierischen Gesund heitsdienst große Bedeutung haben, ge winnt vielleicht gerade neues Wissen über ein Problem, bei dem die in die Praxis delegierte Kollegin nicht weiterkommt. Man könnte ihr helfen, aber man kann es nicht, weil niemand den Weg zu ihr fin det. Und genauso sieht es doch bei allen Delegierten aus. Vorläufig bilden sie nur potentielle Reserven für die unmittelbare Einwirkung der Wissenschaft auf die Pra xis. Ungenutzt, weil man die geringe Mühe scheut, mit ihnen im Kontakt zu bleiben. Kann man aber heute, wo die Entwicklung auf allen Gebieten stürmisch voranschrei tet, die Wissenschaft überhaupt noch vom Schreibtisch aus wirksam machen? Die gleiche Frage richtet sich auch an die Landwirtschaftliche Fakultät, denn ähn liches wie im Gespräch mit der Kollegin Gelewsky zeigte sich in Klein-Kreutz, wo Kollegin Brigitte Anger arbeitet. Die ehe malige Mitarbeiterin der Versuchsstation Studenten des Geographischen Instituts führten in ihrem Praktikum in drei LPG des RTS-Bereiches Badrina Bodenuntersuchungen durch. Nach Abschluß der Untersuchungen wurde zusammen mit den Genossenschafts bauern, die die Bodenverhältnisse ihrer Fluren aus langjähriger Erfahrung kennen, eine Aus wertung der Ergebnisse vorgenommen und eine Schlagnutzungskartei erarbeitet, die als Grundlage für künftige Fruchtfolgepläne die nen wird. Unser Bild zeigt den Studenten Bern hard Sittig, der mit der Lupe Bodenproben untersucht. Abtnaundorf ist seit Dezember 1962 Bri gadier der LPG-Gärtnerei. Neue Probleme stürmten von Anfang an auf sie ein, und selbst für einen Fachmann ist das Ziel, das sie sich gesteckt hat, die Rentabilität der Gärtnerei zu erreichen, nicht leicht. Wenn sie Verbindung mit einem Spezia listen des Gemüseanbaus bekommen würde, wäre ihr sehr geholfen. Doch vorläufig gibt es keine Brücken nach Leipzig. Brigitte Anger möchte sich aber auch weiterqali- fizieren, trägt sich mit dem Gedanken, an die Universität zurückzukehren. Bestimmt wäre es gut, wenn man ihr bei ersterem von Seiten der Fakultät Unterstützung an gedeihen und für das zweite feste Verein barungen treffen würde. Fragen, die eine Antwort verlangen Die Delegierung bewährter Mitarbeiter in die Landwirtschaft sollte eigentlich eine Garantie für ständige Praxisverbindung beider Fakultäten sein. Ihre Wissenschaft ler wurden nicht irgendwohin delegiert, sondern dahin, wo sie die Partei dringend brauchte, um bestimmte Probleme zu lösen. Müßte man nicht schlußfolgern, an den beiden Fakultäten interessiere sich niemand dafür, welche Probleme die Partei für die dringlichsten hält? Das bisherige Fehlen ständiger Kontakte mit den Delegierten (es mag Ausnahmen geben, doch uns wurde davon nichts bekannt) wirft diese Frage auf, darüber müssen sich alle, die es be trifft, im klaren sein. Eine weitere Frage: Wer anders als die Wissenschaftler, die in den Genossenschaf ten und im tierischen Gesundheitsdienst tätig sind, sollte in der Lage sein, beurtei len zu können, welche Probleme wert sind, im großen Rahmen wissenschaftlich bear beitet zu werden, welche Erfahrungen, die an dem einen oder anderen Ort gemacht werden, zu verallgemeinern und überall einzuführen sind? Sie kennen doch am besten die Probleme beider Seiten, der Praxis und der Wissenschaft. Doch diese Vorposten der Wissenschaft können eben nur wirksam weiden, wenn feste Verbin dungslinien nach hinten bestehen, in die Institute. Wenn die vorhandenen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, dann wird nicht nur der Parteibeschluß, die unmittelbare Hilfe der Wissenschaft für die Landwirtschaft, besonders in den Nordbezirken zu verstär ken, erfüllt, für den die Fakultäten die Verantwortung tragen. Dann werden auch ständig starke Impulse von der Praxis auf die Wissenschaft wirken. Erreicht werden kann das aber nur, wenn die Delegierun gen nicht als eine Kampagne aufgefaßt werden, die mit der Abreise des Wissen schaftlers an seinen neuen Arbeitsplatz ab geschlossen ist. J. Grubitzsch Universitätszeitung, Nr. 14, 4. 4.1963, S. 3
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