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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 6.1962
-
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- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. [10], 8. März 1
- Ausgabe Nr. [9], 1. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1
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- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1
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- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1
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- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1
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- Ausgabe Nr. 48/49, 29. November 1
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Band
Band 6.1962
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er sozusagen persönliche Grund, D warum ich Heinrich Mann unter dem Blickwinkel der Publizistik betrachte, liegt darin, daß ich einige Jahre mit ihm eng zusam menarbeiten und rund 70 seiner Heinrich Mann als Publizist Von Prof. Dr. Hermann Budzislawski Artikel in der „Neuen Weltbühne“ abdruk" ken durfte. Damals entstand zwischen uns eine aus politischem Zusammenwirken her auswachsende, in gemeinsame politische Aktionen hinüberführende sehr enge, ver trauensvolle Beziehung, die schwer zu be schreiben ist. Von unserer ersten Begeg nung, die 1934 in Prag stattfand, bis zur Reise nach Amerika, die wir im Oktober 1940 auf demselben Schiff, dem angeblichen griechischen Dampfer Nea Hellas, von Lissabon aus antraten, sind wir viel zu sammengewesen, haben auch miteinander korrespondiert, und soweit dies angesichts der Größe Heinrich Manns, seines auch da mals schon weltweiten Ruhms und der Tat sache, daß ich 30 Jahre jünger war, mög lich ist, möchte ich sagen, daß ein nahezu freundschaftliches Verhältnis bestand zwi schen dem hanseatisch zurückhaltenden, stolz und gewissermaßen unwillkürlich auf Formen achtenden — hier drängt sich das Wort „Dichterfürsten“ ein — wird aber in diesem Zusammenhang ersetzt durch: .Ban nerträger deutschen Geistes 1 im antifaschi stischen Kampf, und seinem damals in Ta gesfragen besser bewanderten, daher not wendigen jungen politischen Berater. Meine erste Begegnung mit Heinrich Mann, irgendwann 1934, verlief schwierig, denn da saß nun def 30 Jahre ältere be rühmte Autor, und ich mußte ihm in aller Vorsicht eine Lektion halten. Aber sie endete nicht nur damit, daß Heinrich Mann die Mitarbeit in der „Neuen Weltbühne“ aufnahm und sie bei Schlamm, der inzwi schen wieder eine eigene Zeitschrift hatte, einstellte, sondern daß er allmählich, Schritt für Schritt, im Kreise der neuen Weltbüh nenautoren, zu denen auch bald führende kommunistische Politiker gehörten, einen neuen Kurs einschlug. Damals erschienen in dei „Weltbühne“ einige Beiträge von Walter Ulbricht und auch von Franz Dah lem, Kisch arbeitete mit, Weiskopf, Anna Seghers, Willi Bredel, Arnold Zweig kamen hinzu, und von heute gesehen, war die gegenwärtige Akademie der Künste gut vertreten. Brecht wurde gewonnen, und selbst Feuchtwanger, der ungern publizi ¬ stisch wirkte, schickte einige Aufsätze. So entstand eine politisch-literarische Gemein schaft, in der keiner vergewaltigt wurde, am wenigsten Heinrich Mann, dessen eigen willige Betrachtungen oft Kopfschütteln und gelegentlich heftigen Widerspruch er regten. Seine Annäherung an den Marxismus be stand nun in der Mitte der dreißiger Jahre darin, daß er mehr und mehr in der Ar beiterklasse den Träger, den Schöpfer jenen Geistes erblickte, dem die Macht zu komme. Dieser Weg vom Führungsanspruch des Intellektuellen, der ungebunden ist und angeblich über den Klassen steht, zur Erkenntnis, daß die Führung der Arbei terschaft gehöre und daß sich die Intellek tuellen mit der Arbeiterklasse verbünden müssen, vollzog sich nicht ausschließlich in der Folge der von Heinrich Mann in der „Neuen Weltbühne“ veröffentlichten Auf sätze, aber doch zu einem guten Teil. Um es nders zu sagen: Heinrich Mann hatte sich publizistisch bis zu dem Punkt entwik- kelt, daß er der naturgemäße Präsident des deutschen Volksfrontkomitees in Paris wurde. Hierdurch aber bekam er engste Fühlung mit der politischen Bewegung der Arbeiterklasse, und durch Vermittlung der kommunistischen Führung gelangten Hein rich Manns Aufsätze in illegalen Packun gen, in vielerlei Verkleidung nach Deutsch land, und auf dem Rückweg erhielt er zahl reiche Zuschriften illegaler Kämpfer. Man muß sehen, daß Heinrich Mann, als er die Rolle der Arbeiterklasse begriff, und das Bündnis mit der Arbeiterbewegung einging, als er historische und gegenwärtige deutsche Schwächen geißelte und somit eine in den dreißiger Jahren gewiß fällige nationale Selbstkritik übte, die er jedoch nicht einfach an einem imaginären Volks charakter vornahm, sondern nach Gruppen und Schichten zu differenzieren verstand, daß Heinrich Mann damals schon Mitte der Sechzig gewesen ist. Es war eine erstaun- liche Leistung, daß er die auch bei ihm in solchem Alter wahrnehmbaren Verkrustun gen überkommenden Denkens abzureißen verstand, ohne eine eigentliche Bekehrung durchzumachen. Dem Neuen, das nach Hitler kommen mußte und von ihm visio när geschaut wurde, öffnete er voll sein Herz, widmete er ganz seine Liebe, ohne verbrennen zu müssen, was ihm, dem fort schrittlichen Bürgersohn, vorher wertvoll erschien. Er hatte also nicht das Gefühl des Abdankens zugunsten einer nun un vermeidbaren höheren Einsicht, der man sich zwar nicht verschließen kann, die aber doch nicht zum Sohne eines Lübecker Se nators und Großreeders paßt. Er bekannte sich zur Volksfront als Wegbereiterin eines sozialistischen Deutschlands und folgerich tig, seinen in der Jugend eingeschlagenen Weg zu Ende zu gehen. Als Präsident der deutschen Volksfront, und, nach deren Scheitern durch die Machi nationen rechter Sozialdemokraten. ehr- Einige der besten Vertreter des deut schen Bürgertums hoben schon frühzei tig, andere später die Bedeutung der Arbeiterklasse für die Entwicklung der Nation erkannt... Die furchtbaren Erfahrungen des Un tergangs der Weimarer Republik und der faschistischen Herrschaft gaben vie len Vertretern des deutschen Bürger tums den Anstoß, sich mit denen der deutschen Arbeiterklasse zu verbünden. In der Deutschen Demokratischen Re publik schufen sie unter Führung der Arbeiterklasse und gemeinsam mit allen anderen antifaschistischen und demokratischen Kräften ein Beispiel für ganz Deutschland. Aus dem Dokument des National rates „Die geschichtliche Aufgabe der Deutschen Demokratischen Re publik und die Zukunft Deutsch lands" geiziger intellektueller Einzelgänger und intriganter Renegaten, als Ehrenvorsitzen der des 1939 in Paris gegründeten Aktions- ausschusses Deutscher Oppositioneller, in dem wir besonders eng zusammenarbeite ten, war Heinrich Mann weit mehr als etwa nur ein dekoratives Aushängeschild. Er entpuppte sich als Politiker mit hohen staatsmännischen Qualitäten, voll bewußt seiner Verantwortung für jedes gespro chene oder gar geschriebene Wort, und als ein reger Geist, der immer positiver die sozialistische Perspektive für unser Volk akzeptierte. Die Bestätigung seiner Dichtung durch den geschichtlichen Ablauf zwang dem Propheten Heinrich Mann auf, sich nicht mit der hohen Kunst und daher aufrüt telnder Widerspiegelung zu begnügen, son dern einzugreifen und die Welt unmittel bar zu verändern, also Publizist und Poli tiker zu werden. Und wieder bewährte sich sein Sehertum. Mitte der dreißiger Jahre konnte er sich die deutsche Zukunft nicht mehr als neue Auflage der Weimarer Re publik denken, sondern nur noch, um in unserer gegenwärtigen Terminologie zu feg 42069 453 Neue Wege beschritt das Akademi sche Orchester mit dem ersten Fakul tätskonzert für die Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät. Mit großem Erfolg dirigierte Gabor Baross aus Budapest als Gast (unser Bild) Werke von Georg Friedrich Händel, Georg Ph. Telemann und Ludwig van Beethoven. Solist war Klaus Schwärsky, Viola (Leipzig). Foto: F- sprechen, als antifaschistisch-demokratische Ordnung, die unter Führung der Arbeiter klasse in den Aufbau des Sozialismus münden müsse. Das verlangt eine tiefgreifende Verände rung in Heinrich Mann. Hatte er, als dich- terischer Kritiker, im Zeitroman seine Um welt skeptisch betrachtet und satirisch glossiert oder mindestens ironisiert, so konnte er demgemäß seinen Essays und den Zeitungsbeiträgen der Weimarer Zeit keinen positiven Inhalt geben. Er selbst sagt darüber im autobiographischen Werk „Ein Zeitalter wird besichtigt“: ..Meine Artikel, jeder ein Ausbruch des gequälten Gewissens, sind zahlreich ... In der Repu blik machte ich meine Warnungen dringend und stark. Das freie Wort war nunmehr von der Verfassung gewährleistet: Grenzen setzten ihm die Inserenten der Zeitungen.“ War, wie er ausdrückte, die Presse eine „Scheinmacht", so paßte sich Heinrich Mann unwillkürlich dieser Situation an: „Einge standen sei. daß ich mich nicht wirklich als einen Kämpfer fühlte. Dafür durch schaute ich zu deutlich die Vergeblichkeit des Kampfes - und begleitete meine eige nen moralistischen Übungen mit dem Lächeln des Zweifels, das allein sie mir erträglich machte.“ Obwohl 1935 und 1946 die Lage sicherlich viel verzweifelter war als zur Zeit von Wei mar und die Reichweite des in der „Welt bühne“ veröffentlichten Wortes mindestens nach Deutschland hinein sehr begrenzt, ist in jener Phase Heinrich Manns Skepsis verschwunden. An der Schwelle des Alters steht ein Kämpfer da. der im September 1935, in seinem Aufsatz „Eine große Neu heit“. den Ruf zur Einigung aller Anti faschisten ergehen läßt und im folgenden Aufsatz, betitelt „Es kommt der Tag“, „die Einheitsfront der Sozialisten“ verlangt, denn mit ihr „beginnt die Volksfront der Deutschen“. Überblicken wir rückschauend die große Zahl von Aufsätzen, die Heinrich Mann der kämpfenden Volksfront widmete, den Ille galen in Deutschland, den Internationalen Brigaden in Spanien, oder was er über Edgar Andre schrieb, wie er zur Befrei ung Ernst Thälmanns aufrief, welche Nach rufe er den namenlosen Kommunisten widmete, die unter dem Henkerbeil für seine und unsere Zukunft gestorben waren, so steckt darin freilich noch etwas anderes, nämlich Treue ohne jeden Hintergedanken, Bekenntnis zu den Märtyrern, deren Opfer auf Grund eines Kräftekalküls ab zuschreiben für Heinrich Mann gleichbe deutend mit Verrat an ihnen und Wankel mütigkeit inmitten der Schlacht gewesen wäre. Heinrich Mann, der die nationale Geschichte der Deutschen unbarmherzig zerfetzte und dabei oft die guten, die fort- schrittlichen Traditionen übersah, war ein zorniger Liebhaber seines Volkes, an des sen revolutionäre Zukunft er unerschüt terlich glaubte, und in seinen Aufsätzen, seinen Appellen, seinen Briefen, seinen Ansprachen vermittelte, bestärkte er diese kämpferische Zuversicht denen, die un mittelbar unter den Schlägen des Faschis mus zu leiden hatten. Das war nicht Tak tik, sondern Moral des echten Politikers und ehrliche Überzeugung, die trotz Ent täuschung den Krieg überdauerte und sich den aufbauenden sozialistischen Kräften in unserer Republik zuwandte. Was als weltfremd gescholten wurde, war in Wahrheit die Großkalibrigkeit seines Denkens, die innere Schau einer neuen Welt, lange bevor sie Realität wurde, und die offen ausgesprochene Warnung Heinrich Manns, sich nicht — wie der exilierte sozialdemokratische Parteivor stand es tat — durch die Parole des Anti kommunismus von der Zukunft abzuschal ten. Schon vor 1935 schrieb er dazu in der „Weltbühne“, daß im Schlagwort des Anti kommunismus die Frage stecke: „Ein Staat des Volkes, oder ein Staat gegen das Volk! Die Frage enthält schon die andere. Imperialismus oder soziale Erneuerung?' Damit warf Heinrich Mann vor 27 Jahren auf, was uns heute bewegt: die nationale Frage in ihrem sozialen, ihrem klassen mäßigen Inhalt. Und er beantwortete sie im Kern so wie wir heute, eben nicht weltfremd, beileibe nicht naiv, sondern in hoher Erkenntnis der realen Zusammen hänge. Daß Heinrich Manns Bindung an die revolutionäre Arbeiterklasse Hitlers Stuß überdauert hat, liegt an der zwar schlitt- weisen, jedoch gewaltigen Wandlung, die cf im gemeinsamen Kampf in den dreißiger Jahren durchmachte, und die ihn immer enger an die kommunistische Bewegung herantrug, ja ihn zum persönlichen Freund und Vertrauten führender Kommunisten machte. In einem Beitrag, den er 1936 in der Internationalen Literatur veröffent lichte, schrieb Heinrich Mann: „Ein ehr licher Demokrat wird, wie die Dinge sich gewendet haben, erkennen müssen, daß nur der Marxismus die Voraussetzung schaff 1 für wirkliche Demokratie.“ Mit Recht ist gesagt worden, daß Hein rich Mann mit dieser Erkenntnis von der historischen Bedeutung des Marxismus noch nicht in allen oder auch nur in den wesentlichen Auffassungen selber Marxist geworden sei. Aber die Freundschaft zum Marxismus und seinen echten Vertreten 1 blieb fortan unantastbar. Nie mehr hat er unbeachtet gelassen, was er 1937, in dem Aufsatz „Verwirklicht® Idee", geschrieben hat: „Die Zusammen arbeit der Intellektuellen mit dem Proleta riat ist dassallein Vernünftige, da das Pro letariat fortan die staatsbildende Klass® und der Träger der Kultur ist.“ Von dort ist es nicht weit zu der in def kurzen Selbstbiographie enthaltenen Fest; Stellung: „Die Sowjetunion liebe ich voll und gegenwärtig. Sie ist mir nahe - und ich ihr. Sie liest mich massenhaft, und ich sehe ihr zu, als wäre sie schon die Nac- weit, die mich kennt.“ Erst Amerika empfand er als eigentlich® Verbannung. Als ich dem Vereinsamten, der an der Westküste wohnte, zum 70. Ge burtstag schrieb, die Zeit nahe, in der wif nach ihm Straßen und Plätze benennen werden, antwortete er in seiner klaren, großen Schrift, die seinen Charakter voll wiedergab.- „Haben Sie schon bemerkt, daß der Mond, der bei uns schräg wie ein Segel am Himmel steht, hier waagerecht wie ein Boot liegt? Was doch alles anders sein kann in einem anderen Land!“ Aus diesem ach so anderen Land hat et im Mai 1945 den befreiten Berlinern ge schrieben: „Ruht nicht, bis alle lebenswich tigen Unternehmungen übergegangen sind aus der Privathand in die öffentliche! Sc- lange noch eine der großen Industrien indi vidualistisch betrieben wird, drohen eud Rechtlosigkeit und Gewalt wie je.“ Und im März 1949 hat er an Wilhelm Pieck geschrieben- „Jeder fortgeschritten« Autor schreibt, wie Ihr handelt: für di® Zukunft. Die Zukunft ist erkennbar in deP Kämpfen der Gegenwart, und auch ihre” treffenden Worten . Das einheitliche demokratische Deutschland, der gesichert® Frieden sind gesicherte Tatsachen, di® vergebens noch eine Weile verdunkelt wer den. Sie haben für sich das Leben selbst Ich bekenne mich, solange ich es habe, 211 dem Leben und freue mich, das Bekennt nis zu teilen mit euch.“ Auszüge aus der Festansprache anläslid der Verleihung des Heinrich-ManD Preises in der Deutschen Akademie de Künste am 27. 3. 1962. StuileHten$})Oft uni) unser guter 7uf Ein Wort zu den Vorbereitungen auf die Deutschen Studentenmeisterschaften im Leistungs- und Massensport 1962 in Jena Die Vorbereitungen der Deutschen Studen tenmeisterschaften laufen an allen Univer sitäten, Hoch- und Fachschulen auf Hoch touren. Durch die Ausschreibungen, welche die ADS (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Studentensport im DTSB) herausgegeben hat, nehmen die Wettkämpfe und Aus scheidungen der Studentensportler zu den Deutschen Meisterschaften der Studenten klare Formen an. Ziel der neuen Meisterschaftskämpfe ist es, den Sport unter der studentischen Ju gend als Ausdruck der untrennbaren Ein heit von geistiger und körperlicher Ausbil dung umfassend zu entwickeln. Um unsere Bemühungen um den Neuaufbau der stu dentischen Sportbetätigung zu erläutern, müssen wir nochmals eindringlich darauf hinweisen, daß es nach unserer Meinung für jeden Studenten unerläßlich ist, Sport zu treiben. Dadurch wird der Student in die Lage versetzt, mit Hilfe eines gesun den leistungsfähigen Körpers auch hohe ge sellschaftliche und fachliche Leistungen auf allen Gebieten der Wissenschaft und Tech nik zu erreichen.. Leider glauben noch viele Studenten und Studentinnen, daß sie mit der Teilnahme am obligatorischen Sportunterricht (1. und 2. Studienjahr) ihren Beitrag zur Entwick lung des Studentensports gegeben haben, und sie behaupten „Für Sport haben wir keine Zeit, wir haben soviel andere Ver pflichtungen.“ Sport ist jedoch kein Selbstzweck. Sport gehört zu einem fortschrittlichen allseitig entwickelten Menschen. Wir festigen und stärken unsere Republik, wenn wir unse ren Körper gesund erhalten und kräftigen. Wollen da einige Studenten abseits stehen? Was sagen denn die Sportfunktionäre der Gruppen und die FD J-Fakultätsleitungen dazu? Ist der Beschluß der FD J-Kreislei tung und der HSG zur Förderung des Spor- Universitätszeitung, Nr. 14, 5. 4. 1962, S. 6 tes an unserer Universität bekannt? Dort wurde deutlich' gemacht, wie der Studen tensport an jeder Fakultät, ja in jeder Seminargruppe aufgebaut werden und Früchte tragen kann. Wir würden uns freuen, wenn die Gruppenleitungen der FDJ dem HSG-Sekretariat darüber ihre Meinung schreiben würden. An dieser Stelle wollen wir noch einmal auf das Neue' in den Ausschreibungen des ADS hinweisen. Es gibt laut Ausschreibung erstmalig Deutsche Studentenmeister in den Leistungssportarten (HSG-Mitglieder, SC-Angehörige usw.) und Deutsche Stu dentenmeister im Massensport. Diesen Massensportausscheidungen gilt unsere besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge. Durch die Möglichkeit, Studen tenmeister in den Massensportdisziplinen (Fußball, Handball, Volleyball, Basketball, TT) auszuzeichnen, haben unsere Studen ten große Verpflichtungen. Können wir un sere Universität, die weit über die Gren zen unserer Republik durch große wissen schaftliche und politische Erfolge bekannt ist, gut bei den I. Deutschen Studentenmei sterschaften vertreten? Sind wir nicht ge radezu verpflichtet, ihr auch solch einen guten Ruf im Sportwettbewerb mit den anderen Universitäten, Hoch- und Fach schulen unserer Republik zu garantieren? Das hängt wesentlich von den Grundein- heitsleitungen der FDJ ab. Durch die Aus schreibungen wurde von der ADS festge legt, daß im Massensport Mannschaften auf Seminargruppenbasis, höchstens aber eine Auswahl zweier Seminare um den Ti tel eines Universitätsmeisters kämpfen sol len. Damit wird allen Studenten die Mög lichkeit gegeben, sich aktiv mit einem be- stimmten Ziel am Sportleben unserer Uni versität zu beteiligen. Die Besten werden Teilnehmer der Deutschen Studentenmei sterschaften im Juni 1962 in Jena werden. Unsere diesjährige Arbeit wird dann nur ein Anfang gewesen sein. Schon heute gilt es, die Meisterschaft des nächsten Jah res so gut und gründlich wie möglich mit einer entsprechenden Beteiligung vorzube reiten. Die HSG-Leitung wird sich bemühen, mit größerem Nachdruck als bisher sich für die Organisierung eines regen sportlichen Le bens einzusetzen, dazu gehört aber auch, daß ein Nachmittag in der Woche für diese und andere Sportveranstaltungen vorgese hen wird. Dieses Jahr haben an den Ausscheidungs kämpfen für die Deutschen Studentenmei sterschaften 52 Studentenmannschaften un serer Universität teilgenommen. Die Uni versitätsmeister in den einzelnen Mann schaftsdisziplinen werden nun in den nächsten Kämpfen zeigen müssen, aus wel chem Holz sie geschnitzt sind. Die Fahr karten nach Jena hängen hoch. Aber nicht so hoch, daß wir sie nicht ergreifen könn ten. Hanno Hoppadietz Auch im Schwimmen wird es ernst Für alle Studentinnen und Studenten, die die Karl-Marx-Universität in den Studenten meisterschaften im Schwimmen, Springen und Wasserball vertreten, findet am Freitag, dem 13. April 1962, um 19.30 Uhr. im Fichtebad eine Besprechung zur Vorbereitung der Meisterschaften statt. Alle Studentinnen und Studenten der Uni versität, die nachstehende Pflichtzeiten nach weisbar erreicht haben, werden aufgefordert, sich zu dieser Besprechung einzufinden. Herren: 1500 m Kraul 21:25. 400 m Kraul 5:00, 100 m Kraul 1:05. 200 m Brust 2:56, 100 m Brust 1:20 100 m Delphin 1:16, 100 m Rücken 1:14. Damen: 400 m Kraul 5:59, 100 m Kraul 1:17, 200 m Brust 3:11. 100 m Brust 1:29. 100 m Delphin 1:32, 100 m Rücken 1:25. Der gleiche Termin gilt für alle Studenten, die in. der Oberliga oder der DDR-Liga Wasserballspieler stad. * Am 8. April starten unsere Schwimmer er neut bei den Bezirksprüfungskämpfen der Gruppe B. Die Wettkämpfe werden vormittags 9.30 Uhr und nachmittags ab 14.30 Uhr aus getragen (Westbad). Unsere Sektion ist mit 41 Einzelmeldungen wieder sehr stark vertreten, und wir hoffen auf ein gutes Abschneiden im Kampf um die vorderen Plätze. Tsch. Wer spielt ^el)et6ull ? Würde man nur der Statistik Glauben schenken, so käme man zu dem Schluß, daß es an unserer Universität keine Freunde dieser Sportart gibt. Denn es existieren bei der HSG zwar 18 verschiedene Sektionen, aber eine Sektion Federball findet man noch nicht. Um allen Interessenten auf diesem Gebiet audim Rahmen der Universität die Möglichkeit der aktiven sportlichen Betätigung zu geben, soll sich diesbezüglich etwas ändern. Studierende und Angehörige unserer Universität (der Appell richtet sich vor allem auch an jüngere Wissenschaftler), die Federball spielen möchten, teilen dies bitte mit: Gerd Müller, Leipzig C 1, Ferdinand-Lassalle-Straße 10. Es ist verständlich, daß die neue Sektion erst gegründet werden kann und orga nisatorische Details (Training usw.) geregelt werden können, wenn sich eine be stimmte Zahl von Interessenten gefunden hat. Deshalb eine schriftliche Meldung, versehen mit genauer Anschrift und Tätigkeit des Absenders, an obige Adresse! Hinsichtlich weiterer Schritte erfolgt dann persönliche Benachrichtigung Je früher sich ein Kreis Federballbegeisterter findet, desto eher wird sich die 19. Sektion der HSG konstituieren, desto schneller wird mit einem geregelten Trai nings- und natürlich auch Wettkampfbetrieb begonnen! Mü. Sport reporter l londot" Sportsplitter Sportfreundin R. Strokosz, Sportvertreterin in der AGL des Instituts für Pädagogik, erhie" die Ehrennadel des DTSB in Silber. * Am Sonnabend, dem 7. April, fahren uns* 1 ’ Tischtennisspieler und -Spielerinnen (Masse" sport), die Sieger unserer Tischtennismeiste, schäften, zum Vergleichskampf nach Halle 96 gen die Universität Halle. * Waldlaufmeisterschaften der Karl-Mo'*’ Universität werden am Sonntag, dem 15. AP" 1962, auf der Rundstrecke im Palmengarten durchgeführt. Ausschreibungen haben d" AGL und die FDJ-Leitungen erhalten. Torfreudige Fußballer Auch Einheit Pädagogik hatte unset Elf trotz ihres Platzvorteiles nichts e0 gegenzusetzen. Sie gerieten schon in d ersten Halbzeit durch zwei vermeid^ 1 Tore in Rückstand, verfügten dann 2 dem schlammigen Platz nicht mehr übS die Kraft, den ständigen Angriffen unse. Elf auch mit verstärkter Deckung, st« 1 !’ zuhalten. So erhöhten Dunge Fran 1 ", Junge und Leopold bis zum Schlußpfiff 8 7:0, ließen aber noch eine Reihe von kle sten Chancen aus, so daß die Niederla8 für die im unteren Drittel postierten P2 agogen noch im Rahmen blieb. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 65 des Ra" des Bezirkes Leipzig. - Erscheint wöchentitcba- Anschrift der Redaktion: Leipzig c 1, Rl t Straße 26, Fernruf 77 71, Sekretariat Apparat < Bankkonto 513 808 bei der Stadt- und KreissPza kasse Leipzig. - Druck: Lvz-Druckeret “Hermä Duncker“, in 18 138, Leipzig c 1, Peterssted weg 19. - Bestellungen nimmt jedes pos™” entgegen.
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