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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 6.1962
-
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- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1
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- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1
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- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 29. November 1
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- Ausgabe Nr. 51/52, 13. Dezember 1
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Band
Band 6.1962
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: Nur.: ■ ■ • Als ich am Abend des 16. März mit • 1 der Straßenbahn fuhr, standen neben ] • mir zwei Männer. Jeder mochte un- 1 ■ gefähr 35 Jahre alt gewesen sein. „Hast ■ J du schon gehört", fragte der eine, „die [ • Sowjetunion hat einen Sputnik hoch- 1 ■ geschossen." ■ Dies erzählte er in einem Tonfall, als [ I wolle er sagen, sein Junge habe eine [ ■ gute Zensur mit nach Hause gebracht. ■ ■ Sein Gegenüber blickte ihn fragend an [ ’ sagte: „Einen bemannten oder nur । ■ einen Sputnik?" ■ „Nur einen Sputnik?" antwortete sein 1 • Gesprächspartner. Dann sprachen sie 1 ■ über etwas anderes. Ich aber dachte ■ ■ daran, wie wir vor noch nicht allzu Ian- 1 J ger Zeit begeistert über den ersten • ■ Sputnik diskutierten. „Nur ein Sputnik" ■ ■ - drei Worte, jedoch keine Abwertung । । dieser Großtat sowjetischer Wissen- ] ■ schäft, sondern voller Wissen, daß wir ■ I es noch miterleben werden, wenn ein ■ { Sowjetmensch als erster Erdenbürger [ ■ seinen Fuß auf einen andere Planeten ■ setzt. Hans-Georg Mehlhorn 1/2 Historisches Institut a Gäste aus Freundesland Doko Dokow, Wissenschaftlicher Mit arbeiter der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften, weilt gegenwärtig zu einem halbjährigen Studienaufenthalt an der Juristenfakultät. Er interessiert sich besonders für Fragen des Staatsrechts und des staatlichen Aufbaus der DDR. Eben falls aus Bulgarien kam eine Studiendele gation des Ministeriums für Kultur unter Leitung von Prof. Dr. Iwan Nennow und Prof. Dr. Bimew, die vom 10. bis 13. März Gespräche am Herder-Institut und am In stitut für Pädagogik führte. Abgereist ist Adjunkt Dr.-Ing. agr. Ro man Moraczewski, Warszawa, der vom Oktober vorigen Jahres an Gast am Insti tut für Grünland- und Feldfutterbau der Landwirtschaftlichen Fakultät war. Er in teressierte sich dort für spezielle Probleme des Futterbaus, des Grünlandes, der Ab wasserverwertung, für Düngerfragen u. a. Großes Interesse des Gastes galt auch der sozialistischen Erziehung der Studenten und der Entwicklung der genossenschaft lichen Arbeit. VERTEIDIGUNGEN 27. März 1962: Herr Dipl.-Phys. G. Otto, Thema: „Über Untersuchungen am und mit dem Quadripol-Massen- Spektrometer“, Physikalische Institute, Hörsaal für Theoretische Physik, Linne straße 5. 28. März 1962: Frau Annegrete Jan- d a , Thema: „Der Thüringer Glasschnitt im 17. und 18. Jahrhundert“, Kunst historisches Institut, Hörsaal 11, der alten Universität. 5. April 1962, 16 Uhr, c. t.: Herr Man fred Böhm, Thema: „Über die Syn these und Spaltung von Resorcylalkyl- keton-ß-D-Glykosiden,“ Algerie algerien Glückwünsche für das tapfere algerische Volk Aus Anlaß des Waffenstillstandes in Al gerien versammelten sich am 21. März die Studierenden, Dozenten und Mitarbeiter des Herder-Instituts zu einem Meeting, auf dem voller Begeisterung zu diesem Sieg des algerischen Volkes über Kolonialismus und Imperialismus Stellung genommen wurde. Alle Redner beglückwünschten die algerischen Freunde und in ihnen das alge rische Volk. Genosse Leonhardt, stellvertretender Direktor am Institut, würdigte in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Herder- Instituts, das geboren wurde aus einer gro ßen Solidaritätsbewegung für das damals im harten Kampf stehende koreanische Volk und gegen die amerikanische Inter vention. „Wir waren stolz, als wir 1953 mit unseren koreanischen Studenten den Waf fenstillstand in Korea feiern konnten. Wir waren stolz, als wir 1954 den Sieg des viet namesischen Volkes über die französischen Interventen und als wir 1956 den Sieg des ägyptischen Volkes über die anglo-amerika- nischen Aggressoren am Suezkanal feiern konnten. Wir sind deshalb stolz darauf, weil wir wissen, daß wir, unser Institut, unsere Studierenden immer mitbeteiligt waren an diesen Siegen der nationalen Befrei ungsbewegung in der ganzen Welt.“ Der Redner führte mit berechtigtem Stolz aus, daß am Institut insgesamt bereits 150 algerische Studenten ausgebildet wurden, daß die Studierenden, Arbeiter, Ange stellte und Dozenten in zahlreichen Pro testtelegrammen für die Sache des algeri schen Volkes eintraten, daß schließlich durch Sammlungen materielle Unterstüt zung geleistet wurde. Und nicht nur einmal wurde der Unter schied, der zwischen dem Bonner Staat Am Freitag, dem 23. 3. 1962, stattete eine Delegation der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei, bestehend aus dem Leiter der Abteilung Wissenschaften des ZK der PZPR, Genossen Werblan, und dem Do zenten am Polytechnischen Institut War schau, Genossen Kacmarek, der Karl-Marx- Universität einen Besuch ab. Nachdem die polnischen Gäste vom Se kretär der SED-Parteileitung, Genossen Hans-Joachim Böhme, und vom Rektor Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer herzlich Veränderung der Arbeitszeit Den Wünschen der Mitarbeiter der Uni versität entsprechend, sind der Verwal- tungsdirektor.ynd die Universitäts-Gewerk- schaftsleitung’übereingekommen, daß am 21. 4. 1962 (Ostersonnabend) nicht gearbei tet wird. Die Arbeitszeit wird wie folgt festgelegt: Vom 2. bis 13. April 1962 montags bis frei tags 7.30 bis 17 Uhr, sonnabends 7.30 bis 13 Uhr; ab 14. April montags bis freitags 7.30 bis 16.30 Uhr, sonnabends 7.30 bis 13 Uhr. Mittagspause 30 Minuten. Die Arbeitszeit an den Kliniken und in den Versuchsstationen wird gesondert fest gelegt. und der Deutschen Demokratischen Repu blik besteht, in der Tat bewiesen. Wäh rend Westdeutschland 35 000 Legionäre zur Unterdrückung des algerischen Befrei ungskampfes den französischen Imperia listen zur Verfügung stellte, die Sahara- Atombombentest finanzieren half, die Em pörung in der ganzen Welt hervorriefen, den Krieg der französischen Imperialisten finanziell unterstützte, lieferte die DDR dem algerischen Volk Medikamente und übernahm verwundete algerische Patrioten zur Pflege in den Einrichtungen des Ge sundheitsdienstes. Die Meeting-Teilnehmer forderten lei- Den 6. Jahrestag der Unabhängigkeit Tunesiens feierten am 22. März über 600 ausländische und deutsche Studenten, Wis senschaftler und Schüler im FDJ-Klubhaus „Kalinin“. Im Vordergrund der Veranstal tung stand immer wieder die Freude über den Abschluß des Waffenstillstandes in Algerien und die feste Entschlossenheit, die endgültige Befreiung des algerischen Volkes durchsetzen. In dem mit Fahnen Tunesiens, Algeriens, Marokkos und der DDR geschmückten Studentenklub ergriffen Vertreter von elf Nationen das Wort, um den tunesischen Studenten zum 6. Jahrestag der Unabhän gigkeit zu gratulieren. Unter den zahl reichen deutschen Gratulanten befand sich u. a. auch Prof. Dr. H u s s e 1, Mitglied des Präsidiums der Deutsch-Afrikanischen Ge sellschaft. begrüßt wurden, schloß sich eine mehr stündige Aussprache an, an der ferner die stellvertretenden Sekretäre der Universi täts-Parteileitung, die Genossen Höpcke und Dr. Kesselbauer, die Prorektoren Prof. Dr. Neels und Prof. Dr. Möhle, der Ver treter des Prorektorats für den wissen schaftlachen Nachwuchs, Dr. Dietrich, der persönliche Referent des Rektors, Heinz Thiemig, und der Referent für Auslands beziehungen, Fritz Maurer, teilnahmen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen Fragen der Herausbildung eines sozialisti schen wissenschaftlichen Nachwuchses so wie der Notwendigkeit einer engen Ver bindung von Lehre und Forschung zur so zialistischen Praxis. Nach einem Besuch des Physikalischen Instituts, wo die polnischen Genossen mit Nationalpreisträger Prof. Dr. Lösche und Dozent Dr. Mühlstädt zusammentrafen, fand im Institut für Marxismus-Leninis mus ein Erfahrungsaustausch über Pro bleme des Studiums des Marxismus-Leni nismus statt,, an dem seitens der Karl- Marx-Universität Prorektor Prof. Dr. Mos ler, der Direktor des Franz-Mehring- Instituts, Prof. Dr. Beyer, sowie der kom missarische Direktor des Instituts für Mar xismus-Leninismus, Dozent Dr. Striebing teilnahmen. denschaftlich, mit dem OAS-Terror Schluß zu machen. Als neues Zeichen der Solidarität hat die Gewerkschaftsorganisation des Herder- Instituts 1000 DM für die Opfer des OAS- Terrors in Algerien gespendet. „Wir haben einen großen Sieg errungen, aber der Friede ist noch weit“, zitierte der algerische Student Boucherifi den Mini sterpräsidenten der Provisorischen Regie rung der Republik Algerien, Ben Youssef Ben Khedda. „Den Waffenstillstand haben wir teuer erkämpfen müssen, dennoch sind wir bereit, weiter zu kämpfen.“ „Wenn wir heute den Nationalfeiertag Tunesiens begehen, feiern wir zugleich die Proklamation der Unabhängigkeit Alge riens“, sagte der junge tunesische Aspirant Hahib J e n h a n i während seiner Fest rede. „Wir zweifeln nicht daran, daß das heldenhafte algerische Volk, das durch sei nen bewaffneten Kampf die Kolonialmacht Frankreich zwang, seine Unabhängigkeit anzuerkennen, auch über alle Manöver de Gaulles und alle neokolonialistischen Methoden siegen wird, und daß die feind lichen OAS-Banditen, die mit der Unter stützung der französischen Kolonialarmee jeden Tag Blutbäder anrichten, bald ge schlagen werden.“ Der zur Zeit an der Karl- Marx-Universität tätige junge tunesische Historiker würdigte anerkennend die Hilfe und Unterstützung der nationalen Befrei ungsbewegung durch die Länder des sozia listischen Lagers und insbesondere die DDR. Im Namen der staatlichen und gesell schaftlichen Organe der Karl-Marx-Univer sität hatte zuvor Kollege Fischer vom Prorektorat für Studienangelegenheiten die tunesischen Studenten zum Unabhängig keitstag beglückwünscht und ein Tele gramm des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen verlesen, in dem ver sichert wird, daß die DDR auch weiterhin alles tun wird, um eine gute wissenschaft liche Ausbildung junger Menschen aus den befreiten Nationalstaaten zu gewährleisten. Dr. Kolbe, Mitarbeiter des ZK der SED, spricht am 2. April 1962, 19 Uhr, im Hör saal 40 der alten Universität zum Thema: , „Der nationale Verrat der rechten SPD-Führung“ Die FDJ-Kreisleitung lädt dazu alle Interessenten, beson ders die Propagandisten, herz lich ein. Polnische Parteidelegation DDR - ein guter Freund Studenten feierten 6. Unabhängigkeitstag Tunesiens DDR-Wissenschaft im Dienste der Nation (Fortsetzung von Seite 1) gen. Deshalb besteht trotz aller Schwie rigkeiten, unter denen die Konferenz ver läuft, die Hoffnung, daß die Forderung der Volksmassen nach allgemeiner und voll ständiger Abrüstung durchgesetzt wird. Der Hauptwiderstand gegen die all- gemeine und vollständige Abrüstung komme einerseits von den amerikanischen Rüstungsmonopolen, die sogar suggerieren wollen, daß die Abrüstung gegen die In teressen des werktätigen Volkes sei; zum anderen aber bezeichnenderweise aus Bonn. Die Bonner Ultras fürchteten, daß ein Erfolg der Verhandlungen die Aus rüstung Westdeutschlands mit Atomwaffen vereiteln könne. Sie haben Angst davor, daß positive Ergebnisse auch den Abschluß eines Friedensvertrages und die Umwand lung Westberlins in eine Freie entmili tarisierte Stadt beschleunigen könnten. Die Regierung der DDR hat dagegen wiederholt erklärt, daß sie sich für eine vollständige und allgemeine Abrüstung einsetzt. Walter Ulbricht hat auf dem 15. Plenum des ZK der SED erneut vor geschlagen, daß beide deutsche Staaten er klären, daß sie auf Gewalt gegenüber dritten Staaten und gegeneinander ver zichten, daß eine Vereinbarung über den Rüstungsstopp getroffen wird, daß beide deutsche Staaten auf Atomrüstung ver zichten und die sofortige Einstellung der Stationierung weiterer ausländischer Atomwaffen vereinbaren. „Die Vorschläge der DDR zeigen dem deutschen Volk, daß es einen Weg zur Sicherung des Friedens gibt“, unterstrich Genosse Hager. „Deutschland ist nicht irgendein Abstraktum. Es verkörpert sich heute für einen Sozialisten und für jeden demokra tischen Deutschen in der DDR und im Kampf der friedliebenden Menschen West deutschlands, die die humanistische Ge sinnung pflegen, die den Frieden schützen, die für ein neues friedliches Deutschland wirken.“ Der deutsche Arbeiter-und- Bauern-Staat ist die Verwirklichung der jahrzehntelangen Kämpfe um ein besseres und neues Deutschland. Mit stürmischem Applaus bekundeten die Wissenschaftler der Karl-Marx-Uni versität ihre entschlossene Zustimmung zu den Worten von Prof, Hager. „Für diese Republik mußten viele Opfer gebracht werden, und deshalb werden wir diese Re publik mit Zähnen und Klauen schützen und verteidigen gegen diejenigen, die sie anzutasten wagen.“ Universitätszeitung, Nr. 13, 29. 3. 1962, S. 2 Professor Hager unterstrich, daß die So zialisten keine Verächter der Nation sind. Im Gegenteil: Wir sind Verächter des Nationalismus. Wir erziehen die Jugend zu einem echten Nationalbewußtsein im Sinne Goethes, Heines und aller Großen unserer Geschichte, zu einem sozialisti schen Patriotismus, einer Liebe zur Hei mat, die verbunden ist mit der Liebe zu den Leistungen anderer Völker und der nationalen Befreiungsbewegung. Unser Patriotismus ist verbunden mit dem Geist der Völkerfreundschaft. Genosse Professor Hager sprach dann über die Tatsache, daß in Westdeutsch land das Nationalbewußtsein bewußt ab gebaut wird und der Begriff der Nation den Zielen der amerikanischen Politik untergeordnet wird. Prof. Hager verwies dabei auf solche Apologeten des westdeut schen Imperialismus wie den Philosophen Jaspers, der die ungeheuerliche Behaup tung aufstellte: „Die Geschichte des deut schen Nationalstaates ist zu Ende“ und „Die Einschränkung unserer Souveränität ist Bedingung unserer Fortdauer“. Jaspers empfiehlt den vollen Ausverkauf der deutschen Nation und eine verbrecherische Politik der Eroberung. Gegen eine solche als Wissenschaft gepriesene Rechtfertigung der Bonner Politik gelte es energisch zu kämpfen. Ausführlich sprach Genosse Prof. Hager über die gegen die Adenauer-Politik gerich tete Opposition aufrechter westdeutscher Wissenschaftler, wie sie letztlich im „Tübinger Memorandum“ evangelischer Wissenschaftler und Theologen erneut ihren Ausdruck fand und die die guten und humanistischen Traditionen in West deutschland ausdrückt. Gleichzeitig auf die Grenzen dieser Opposition aufmerksam machend, sagte Prof. Hager, daß eine na tionale Politik nur darin bestehen könne, die Existenz zweier deutscher Staaten an zuerkennen und durch die friedliche Ko existenz in einer deutschen Konföderation zur gegenseitigen Annäherung zu gelan gen. Deshalb sei es so bedeutsam, daß mit dem nationalen Grundsatzprogramm ein Dokument beschlossen wurde, daß die Grundkonzeption einer wahrhaft natio nalen Politik enthält. Das werde auch den friedliebenden Kräften in Westdeutschland helfen, ihre Position in der nationalen Frage zu bestimmen. Das nationale Grundsatzprogramm habe auch eine hohe wissenschaftliche Bedeu tung, da es die geschichtlichen Erfahrun ¬ gen der letzten 100 Jahre in Deutschland verallgemeinere und die Anwendung der marxistisch-leninistischen Lehre auf die gegenwärtigen Bedingungen in Deutsch land darstelle. Es zeige den Ausweg, um in Deutschland den Frieden zu sichern. Alle Wissenschaftler könnten aus dem Studium dieses Dokuments viele Anregun gen erhalten. Es werde dabei helfen, ein nationales Geschichtsbild auszuarbeiten. Die nationale Frage ist eine Klassen frage. Es gehe darum, welche Klasse das Geschick Deutschlands bestimmt. Es sei endgültig klar, daß die deutsche Groß bourgeoisie mit ihrer antinationalen Politik jeden Anspruch auf die Führung der deutschen Nation verspielt hat. Die deutsche Nationalstaatlichkeit könne nur unter der Führung der Arbeiterklasse wie der hergestellt werden. „Die Zukunft der deutschen Wissen schaft, das haben wir in der DDR bewie sen, liegt nur im Bündnis mit der Arbei terklasse.“ Als eine Hauptaufgabe bezeichnete es Prof. Hager, der Souveränität der DDR Achtung zu verschaffen, damit die unfried liche Koexistenz in Deutschland durch die friedliche Koexistenz ersetzt wird, denn die unfriedliche Koexistenz berge wach sende Gefahren für den Frieden in sich. Abschließend sprach Prof. Hager über die von den Apologeten der westdeutschen Imperialisten verbreitete Fiktion von der „Einheit der deutschen Wissenschaft“. Es gehe dabei doch um die gegensätz liche Stellung der Wissenschaft in den beiden deutschen Staaten. Unsere Wissen schaft trägt den Stempel der Arbeiter-und- Bauern-Macht, des Bündnisses der Arbei terklasse mit der Intelligenz, in West deutschland dient die Wissenschaft dem Bonner Staat und seinen Monopolen. Zwi schen beiden könne es keine Einheit geben. Die unterschiedliche Stellung wäre jedoch kein Hindernis für eine wissen schaftliche Zusammenarbeit, wenn dies im Rahmen der friedlichen Koexistenz und der Anerkennung der DDR geschähe. Die Absicht der Ultras vor dem 13. 8. 1961 war die gezielte Untergrabung des wissen schaftlichen Potentials der DDR. Sie haben alles getan, um die Wissen schaft der DDR zu schädigen. In den in ternationalen Gesellschaften und auf Kon gressen versuchten sie, die DDR-Vertreter zu majorisieren. Es ging ihnen in erster Linie immer um die Diskriminierung der DDR bzw. um die Ausschaltung unserer Wissenschaft. Das entspricht ganz dem aggressiven Kurs der Bonner Regierung. Diese Politik wird dadurch nicht weniger gefährlich, daß freundschaftliche Beziehungen zwischen zwei Wissenschaftlern bestehen. Aber wir sind dafür, die Beziehungen zu pflegen. Wir wollen das Bündnis, die Freundschaft mit den humanistischen Kräften, aber die offizielle Bonner Politik ist für die Schä digung und Diskriminierung unserer Wis- senschaft. Wir treten auch auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Beziehungen dafür ein, daß das Prinzip der friedlichen Ko existenz Geltung hat. Eine echte Zusam menarbeit ist nur auf der Basis der Gleichberechtigung möglich. Der Erfolg im Kampf um die volle Souveränität der DDR hängt entscheidend von der weiteren Stärkung der DDR ab. Daran haben auch die Wissenschaftler einen großen Anteil. Was die internationalen wissenschaft lichen Beziehungen angehe, so verfolgen wir keine Politik der Autarkie, sondern werden weiterhin wissenschaftliche Ver bindungen pflegen und uns informieren. Dazu seien folgende Voraussetzungen nötig: 1. Es darf keinerlei Diskriminierung der DDR-Vertreter erfolgen. 2. Die Sicherung der vom Forschungsrat der DDR gestellten wissenschaftlichen Auf gaben muß gewährleistet sein. 3. Es müssen wertvolle wissenschaftliche Anregungen gegeben werden; durch hohe wissenschaftliche Leistungen muß das Ansehen der DDR erhöht werden. 4. Die DDR-Vertreter müssen Vertreter der betreffenden Fakultäten oder wissen schaftlichen Gesellschaften der DDR sein. 5. Jeder Wissenschaftler muß als Repräsen tant der DDR auftreten. 6. Es müssen die notwendigen Mittel für die Reisen zur Verfügung stehen. 7. Eine systematische und gründliche Aus wertung der Reisen muß gewährleistet sein. Die nationale Politik in Deutschland werde siegen, weil letzten Endes auch Westdeutschland vom Strom der gesell schaftlichen Entwicklung in der Welt er faßt wird. Prof. Kurt Hager sagte zum Schluß, daß wir alle von Optimismus erfüllt sind über die große Wandlung, die sich mit der ziel strebigen nationalen Politik der DDR in Deutschland vollzieht. „Indem die Wissenschaftler an der Er reichung dieses Zieles aktiv mitwirken, er füllen sie ihre Verpflichtung gegenüber der deutschen Nation.“ VDdt Der ^Wissenschaft Engere wissenschaftliche Zusammenarbeit Eine Beratung der Präsidenten der Akade mien der Wissenschaften der sozialistischen Länder fand vorige Woche in Warschau statt. Auf der Beratung wurden die we sentlichsten Aufgaben zur Verwirklichung einer vielseitigen Zusammenarbeit auf den Gebieten der Physik, Mathematik, Chemie, Biologie und Geschichte sowie zur Ver besserung der gegenseitigen wissenschaft lichen Information festgelegt. Die gemein samen Anstrengungen zur Fortbildung der jungen wissenschaftlichen Kader sollen verstärkt fortgeführt werden. Die ange strebte Koordinierung wird den Aufbau des Sozialismus und Kommunismus in den brüderlich vereinten Ländern begünstigen erklärten die Tagungsteilnehmer. Prof. Bernal als Akademiemitglied gewählt Das Plenum der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin hat Prof. Dr. John Desmond Bernal, London, und Prof. Dr. Erich Svoboda, Graz, zu Korrespondie renden Mitgliedern der Akademie gewählt. Als Vizepräsident der Weltföderation der Wissenschaftler hat der weltbekannte eng- lische Wissenschaftler maßgeblichen Ein fluß auf das Wirken dieser Vereinigung genommen. Als einer der ersten erkannte er die weittragenden Folgerungen aus dem Abwurf der Atombomben auf japanische Städte. Immer wieder erhebt er als Prä sident des Weltfriedensrates seine Stimme gegen die drohende Atomkriegsgefahr. Von grundlegender Bedeutung ist noch heute seine Arbeit über die Struktur des Wassers. Zur Zeit leitet er ein Wissenschaftler kollektiv, das sich mit der Eiweißforschung und den damit zusammenhängenden Fra gen sowie mit der Erforschung der Struk tur der industriell wichtigen zement bildenden Silikate und der Struktur der Eisenoxyde beschäftigt. Kybernetik-Tagung der Akademie Eine Tagung über „mathematische und physikalisch - technische Probleme der Kybernetik“ fand in der vorigen Woche in Berlin statt. An der Tagung, die von der Forschungsgemeinschaft der Naturwissen schaftlichen, Technischen und Medizinischen Institute der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin veranstaltet wurde, nahmen etwa 600 Mathematiker, Physiker, Biologen, Mediziner und Inge nieure aus Forschungsinstituten und Pro duktionsbetrieben der Deutschen Demo kratischen Republik sowie zahlreiche aus ländische Gäste aus den sozialistischen Ländern und westdeutsche Wissenschaftler teil. Die Thematik der Referate reichte von speziellen mathematischen und physika lisch-technischen Fragen bis zu den beson deren pädagogischen Problemen, die in Zukunft aus der Arbeit des Menschen mit Automaten erwachsen werden. In enger Zusammenarbeit mit den Fachkollegen des sozialistischen Auslands soll in Zukunft eine Zeitsdirift für Probleme der Kyber netik herausgegeben werden. Elektronenrechenmaschine analysiert Krankheitssymptome Mit einem Diagnosesystem für ange borene Herzfehler wurde eine Elektronen- rechenmaschine vom Typ „Ural 2“ im kybernetischen Laboratorium des Moskauer Wischnewski-Instituts für Chirurgie aus- gestattet. Die Maschine kann mit Hilf* mathematisch ausgedrückter und systema tischer Angaben über die Symptome des Krankheitsfalls analysieren. Mit Hilfe der Maschine sollen mathe matische Methoden bei der Auswertung von Kurven (Kardiogramme, Phonogramme usw.) angewendet werden, die bei der Un tersuchung von Patienten gewonnen wur den. Ferner soll die Anlage die Angaben der bei einer Operation eingesetzten Kon trollgeräte über den Zustand des Patienten summieren und analysieren sowie mathe matische Methoden für die Feststeiluni komplizierter Abhängigkeiten im Organis mus, besonders im Herz- und Kreislauf system, anwenden. Talentsuche intensivieren Größte Bedeutung wird in der Sowjet union der Auswahl und Ausbildung künf tiger Wissenschaftler beigemessen, denn der Bedarf an Physikern, Mathematikern und Chemikern für Universitäten und Forschungsinstitute nimmt ständig zu, stellte Akademiemitglied A. Kolmogorow in der „Iswestija“ fest. Die Suche nach Ta lenten müsse intensiviert werden. Kolmogorow führte als Beispiel die Me chanisch-Mathematische Fakultät der Mos kauer Universität an, die mit 7. und 8. Schulklassen eine systematische Zirkel arbeit betreibt. Aus einem 1954 gebildeten Schulzirkel legten 17 Teilnehmer im Jahr 1957 die Aufnahmeprüfung für die Mos kauer Universität ab. Schon im Jahr 1959 erschienen die ersten wissenschaftlichen Publikationen dieser jungen Mathematiker. Zu einer Verbesserung des Auswahl systems sei es notwendig, die Zahlen der Schulen, die verstärkt Mathematikunter richt erteilen, zu vermehren. Hochschulen müßten die Patenschaft über diese Schulen übernehmen. Eine Möglichkeit sieht Professor Kolmo- gorow in der Einrichtung eines vorberei tenden Studienjahres. Erst danach sollt« entschieden werden, ob sich der Student für den Beruf eines Produktionsingenieurs oder eines in der Forschung arbeitenden Physikers, für den eines Mathematikleh- rers oder den eines in der Forschung täti gen Mathematikers eignet. Die Praxis würde dann zeigen, ob vielleicht Absolven ten der Oberschule mit erweitertem Mathe matik- und Physikunterricht in der Lag« sind, eine schwierige Aufnahmeprüfung abzulegen, und gleich in das zweite Stu dienjahr aufgenommen werden können.
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