Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 6.1962
-
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 18. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 25. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 1. Februar 1
- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. [10], 8. März 1
- Ausgabe Nr. [9], 1. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 29. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 5. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 12. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 19. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. April -
- Ausgabe Nr. 18, 3. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 10. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 17. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 24. Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1
- Ausgabe Nr. 23, 7. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 14. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 21. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 28. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 5. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 12. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 2. August 1
- Ausgabe Nr. 32, 9. August 1
- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1
- Ausgabe Nr. 36, 6. September 1
- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1
- Ausgabe Nr. 39, 27. September 1
- Ausgabe Nr. 40, 4. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 29. November 1
- Ausgabe Nr. 50, 6. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 13. Dezember 1
-
Band
Band 6.1962
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Größere Aktivität der Gewerkschaft KOMMUNIQUE Von einer Beratung des Gewerkschaftsaktivs der Universität Über die Aufgaben der Gewerkschafts organisation, die sich aus dem 14. Plenum des ZK der SED und einigen bedeutsamen Beratungen zentraler Gewerkschaftsvor stände ergeben, beriet am 1. März das Ge werkschaftsaktiv der Universität. Im Referat, das der stellvertretende Vor sitzende der Universitäts-Gewerkschafts leitung, Kollege Werner Lehmann, hielt, wurde von den zwei Grundfunktionen der Gewerkschaft', „die Vertretung der Inter essen der Gesellschaft bei der Durchfüh rung der staatlichen Gesetze und Volks wirtschaftspläne sowie die Vertretung der täglichen und unmittelbaren Interessen der Arbeiter“, ausgegangen und die damit zusammenhängenden Fragen nach der er höhten Verantwortung der Leitungen der Gewerkschaft für die sozialistische Er ziehung der Mitglieder behandelt. Aus gangspunkt dafür sei die Klärung der po litisch-ideologischen Grundfragen der Ge genwart und das Verstehen unserer Poli tik für die Lösung der nationalen Frage in Deutschland. Erziehung für den Sozialismus Daraus ergebe sich die Notwendigkeit für die Gewerkschaft' an der Universität, die Fragen der vollen Verantwortung des Lehrkörpers für die sozialistische Erzie hung der Studenten offensiv zu behandeln und die Auseinandersetzung in den Mit gliederversammlungen und Leitungen zu führen. Die Einschätzung der Universi täts-Gewerkschaftsleitung zu dem provo katorischen Auftreten Prof. Kätners unter streiche die Forderung nach prinzipieller Auseinandersetzung durch die Gewerk schaft. Von großer Bedeutung sei auch die Beantwortung der Frage nach der soge nannten Einheit der deutschen Wissen schaften und der Haltung der Wissenschaft ler zum Arbeiter-und-Bauern-Staat, der Heimstatt humanistischer Wissenschaft im Dienste des Friedens und des Fortschritts. Dozent Dr. Hoyer nach Kuba Dr. Eberhard Hoyer, Dozent am Institut für Anorganische Chemie, ist zu Beginn dieser Woche für ein halbes Jahr nach Kuba abgereist. Er wird die junge sozialisti sche Republik beim Aufbau der chemi schen Ausbildung an den Universitäten unterstützen. Zur Teilnahme an einer Konferenz an läßlich des 20. Jahrestages der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei ist die wissen schaftliche Assistentin Diemut Lötzsch vom Institut für Geschichte der europä ischen Volksdemokratien nach Wroclaw abgereist. Die Leipziger Historikerin spricht zum Thema: „Die Rolle der DDR bei der Eingliederung Niederschlesiens". Vortrag über Frühgeschichte Über die Anfänge von Bodenbau und Viehzucht spricht am 23. März 1962 Frau Dr. Edith Hoffmann vom Institut für Vor- und Frühgeschichte der Karl-Marx-Uni versität im Hörsaal 40 der alten Uni versität. VERTEIDIGUNGEN 20. März 1962, 17.15 Uhr: Herr Dipl.- Phys. M. Wurlitzer; Thema: Die Diffusionsnachwirkung einiger Ni-Zn- Ferrite im Temperaturgebiet unterhalb 90° K. Physikalisches und Theoretisch- Physikalisches Institut, Hörsaal für Theoretische Physik, Linnestraße 5. Dabei geht es nicht zuletzt um die Be seitigung noch falscher Auffassungen zu Reisen in die militaristische Westzone und andere NATO-Staaten. Besonders die Gewerkschaftsmitglieder sind aufgerufen und verpflichtet, dazu beizutragen, daß die Militaristen und Im perialisten in Westdeutschland geschlagen werden. Das bedeutet u. a., mit aller Überzeugungskraft auf unsere Verwandten und Bekannten und Kollegen in West deutschland einzuwirken, ihnen durch unser persönliches Verhalten unsere Po sition klarzumachen und ihnen die ernste Situation zu verdeutlichen. Es ist an der Zeit, sich klar abzugrenzen, sich deutlich zu distanzieren von diesem System des nationalen Verrats und Ausverkaufs an die amerikanischen Monopole und mit aller Entschiedenheit seine ganze Kraft in den Dienst der sozialistischen Sache, der die Zukunft ganz Deutschlands gehört, zu stellen. Hilfe für die Praxis Die Gewerkschaft erwartet besonders von den Gesellschaftswissenschaften weit größere Aktivität in der Auseinander setzung mit feinidlichen, antihumanisti schen Theorien und Auffassungen. Für die Gewerkschaftsorganisation wurden zur Führung dieses erbitterten Klassenkampfes solche Schwerpunkte genannt: 1. Verstärkung und qualitative Verbes serung der politisch-ideologischen Massen arbeit zur Herausbildung des sozialisti schen Bewußtseins. Aufgabe der gewerkschaftlichen Leitun gen sei es, gemeinsam mit den Leitungen der Partei ein organisiertes Studium des Marxismus-Leninismus durchzusetzen. Das betreffe insbesondere die verstärkte Teil nahme parteiloser Kolleginnen und Kolle gen am Marxistischen Kolloquium, an den Zirkeln der Partei, den Lehrgängen des Bildungszentrums und an anderen auf hohem Niveau durchzuführenden Veran staltungen. 2. Für die Gewerkschaft Wissenschaft er gibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Unterstützung für die maximale Erhöhung des Nutzeffektes der wissenschaftlichen Arbeit. Das bedeutet die zielstrebige und sachkundige Fortführung der zur Unter stützung des Produktionsaufgebotes begon nenen Bewegung an- der Karl-Marx-Uni versität. Immer deutlicher haben sich in den ver gangenen Monaten drei Hauptaufgaben herauskristallisiert. 1. Eine noch klarere Orientierung und Konzentration der wissenschaftlichen Ar beit auf die wichtigsten volkswirtschaft lichen und gesellschaftlichen Bedürfnisse. 2. Eine höhere Produktivität der geisti gen Arbeit bei vollster Ausnutzung der Zeit und rationellster Nutzung der materiell-technischen Möglichkeiten der wissenschaftlichen Einrichtungen und bei breiter Entwicklung der Gemeinschafts arbeit. 3. Direkte Hilfe für die Industrie und Landwirtschaft bei der Verwirklichung des Produktionsaufgebotes. Für die Gewerkschaftsorganisation gelte es, folgende Schlußfolgerungen zu ziehen: Realere Festlegung der Termine, bessere Kontrolle und Hilfe den Gewerkschafts gruppen und anderen Kollektiven und be sondere Unterstützung des wissenschaft lichen Nachwuchses, engere und zielstre bigere Zusammenarbeit mit den staat lichen Leitungen. Zu hoher Krankenstand Eine klare Orientierung wurde dem Funktionäraktiv zur Tätigkeit auf dem Ge biet der persönlichen Interessenvertretung gegeben. Die Gewerkschaft in der DDR ist zu einem unmittelbaren Organ gesell schaftlicher Kontrolle im Betrieb und vor allem zum verantwortlichen Mitgestalter der Arbeits- und Lebensbedingungen der Werktätigen geworden. Den Leitungen und Kommissioen erwachsen aus diesen Feststellungen umfangreiche Aufgaben, so z. B. die volle Gleichberechtigung der Frau, ihre breite Einbeziehung in das gesell schaftliche Leben und die Schaffung der erforderlichen Voraussetzungen auf dem Gebiete der Sozialversorgung. Daß die Leitungen mit ihren Kommis sionen für Sozialversicherugg in nächster Zeit mehr operative Arbeit zu leisten ha ben, sei an einem Beispiel genannt: 1960 waren für Kranken-, Haus- und Taschengeld 773 490,— DM geplant, es wur den aber 332 730 DM mehr ausgegeben. 1961 waren 835 590 DM geplant — 241 170 DM wurden mehr ausgegeben. Durch Krankheit entstanden 1960 115 716 Arbeitsausfalltage, 1961 107 905 Ar- beitsausfalltage. Bei 280 Arbeitstagen im Jahr sind demnach 385 Kolleginnen und Kollegen ein ganzes Jahr ausgefallen. Bereits im Januar 1962 zeichnete sich folgender Krankenstand für die Universi tät ab: Gesamtbereich = 6,12 Prozent (Ja nuar 1961 5,41 Prozent). An der Medizini schen Fakultät sind es allein 7,54 Prozent, für die übrigen Bereiche 4,96 Prozent. Um diese Mängel zu beseitigen, dürften durch die SV-Kommissionen nicht nur ge wissenhaft registriert, sondern müssen ge- gemeinsam mit den Kommissionen für Arbeits- und Gesundheitsschutz Verände rungen herbeiführen. Alle Werktätigen zu einem hohen sozia listischen Bewußtsein, zur Arbeitsliebe und Arbeitsdisziplin, zur Wahrung der gesell schaftlichen Interessen zu erziehen und aus dem Kapitalismus überkommene Anschau ungen und Moralbegriffe zu überwinden, das ist es, worauf es in der Gewerkschafts arbeit ankommt. Ehrentag der Frauen Am vergangenen Donnerstag hatten sich die Frauen, die vielen fleißigen Mitarbei terinnen und Angestellten der Karl-Marx- Universität, zu einer Feierstunde im Ca pitol anläßlich ihres Ehrentages zusammen gefunden. Nach der Begrüßung durch den Vorsit zenden der Universitätsgewerkschaftslei- tung, Dr. Gerhard Richter, ergriff der Rek tor der Karl-Marx-Universität, Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer, das Wort. Herzlich dankte er den Frauen für die bisher ge leistete Arbeit. Rückblickend auf die Bestrebungen der fortschrittlichen bürgerlichen Emanzipa tionsbewegung und auf den Kampf Clara Zetkins, die um die Wende des zwanzigsten Jahrhunderts im Namen des Proletariats der Arbeiterklasse ihre Stimme erhob, unterstrich der Rektor, daß heute auf dem Territorium der DDR zur Realität wurde, wofür unsere Großmütter geschwärmt, wofür unsere Großväter gestritten und ge litten haben. „Was kann es Schöneres geben, als für die Idee des Friedens und der sozialen Ge rechtigkeit zu streiten!“, betonte der Rek tor. Prof. Dr. Dr. h. c. Mayer ließ es sich nicht nehmen, seine verdienstvollen Mitarbei terinnen auszuzeichnen. Im Anschluß daran begeisterte die indo nesische Musikstudentin Saly Tan mit zwei ausgezeichnet dargebrachten Gesängen über den Frieden unsere Frauen. Danach sahen die Frauen den neuen DEFA-Film „Wenn du zu mir hältst...“ E. U. über die Sitzung des Akademischen Senats vom 6. März 1962 Die Tagesordnung des Akademischen Senats vom 6. März 1962 umfaßte: 1. Bericht des Rektors. 2. Das wissenschaftliche Leben an der Karl- Marx-Universität im Spiegel wissen schaftlicher Kolloquien, Tagungen, Kon ferenzen usw. 3. Beschluß über die Bildung eines Rechen zentrums an der Karl-Marx-Universität. Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer wertete umfassend die Rektorenkonferenz vom 28. Februar aus, die aus der nationalen Situation und Perspektive für das Hoch schulwesen unserer Republik drei wesent liche Aufgaben — grundlegend qualitativ zu verändernde Leitungstätigkeit, Steigerung der Produktivität der wissenschaftlichen Arbeit mit allen verfügbaren Mitteln und Überwindung der Zweigleisigkeit von wis senschaftlich-fachlicher Ausbildung und politisch-ideologischer Erziehung — heraus gearbeitet hat. Der Rektor legte erneut den Zusammenhang von Wissenschaft und Politik und ihre diametral entgegen gesetzte Entwicklungsrichtung in den bei den deutschen Staaten dar. Damit erhielt die Diskussion die Richtung, die — syste matisch in den Fakultäten und in allen anderen Leitungen fortgeführt, jede Art gesamdeutscher Mystik beseitigen helfen soll. Aus Gründen der Selbstachtung, der maximalen Stärkung der Deutschen Demo kratischen Republik und damit im Inter esse der deutschen Nation sollten nunmehr auch die Wissenschaftler, die sich die großen Zusammenhänge noch nicht voll zu eigen gemacht hatten, den unrealen Cha rakter von Tagungs- und Kongreßreisen in das kapitalistische Ausland einschließ lich Westdeutschland erfassen und in an deren Fällen nicht länger durch Veröffent lichungen in westdeutschen Zeitschriften und Zeitungen, objektiv die Eroberungs politik des Bonner Staates unterstützen. Die Auswertung der wichtigen Rektoren konferenz durch den Akademischen Senat wird fortgesetzt. Im zweiten Tagesordnungspunkt analy sierte Prorektor Prof. Dr. Mosler, in wel chem Maße in diesem Jahre die Karl- Marx-Universität durch wissenschaftliche Konferenzen, Tagungen usw. dazu bei trägt, wissenschaftliche Erkenntnisse zu vermitteln und einen regen geistigen Mei nungsstreit zu entfalten. Die Herren De kane Prof. Dr. Wildführ (Medizin), Prof. Dr. Harig (Math. Nat.), Prof. Dr. Hussel (Vet.-Med.) und die Prodekane Prof. Dr. Quaas (Landw. Fak.) und Dr. Kramer (Wifa) gaben Berichte über Umfang, Vor bereitung und Inhalt von wissenschaft lichen Veranstaltungen. Die Diskussion er brachte schließlich Übereinstimmung, diese wichtigen Bereiche wissenschaftlicher Ar beit stärker zu nutzen, um das wissen schaftliche Niveau zu erhöhen, die Ge meinschaftsarbeit und die Praxisverbin dung der Wissenschaft zu entwickeln. Einer kritischen Einschätzung unterlagen insbesondere die gesellschaftswissenschaft lichen Disziplinen, deren wissenschaftlicher Beitrag in diesen Formen zur Lösung wich tiger Gegenwartsaufgaben im allgemeinen nicht befriedigen kann. Der Akademische Senat stimme dem Vorschlag des Rektors zu, daß die Philosophische Fakultät in der nächsten Senatssitzug einen ausführlichen Bericht über den Stand und beabsichtigte Maßnahmen zur Veränderung der gegen wärtigen Situation gibt. Aus der umfas senden Diskussion über diesen Tagesord nungspunkt werden Rektor und Senat weitere Schlußfolgerungen ziehen, um die wissenschaftliche Arbeit und die Leitungs tätigkeit zu verbessern. Im letzten Tagesordnungspunkt stimmte der Senat einem Beschlußantrag an da» Staatssekretariat für das Hoch- und Fach schulwesen zu, an der Karl-Marx-Univer sität ein Rechenzentrum als selbständiges Institut der Mathematisch-Naturwissen schaftlichen Fakultät zu gründen. Die Ein führung der maschinellen Rechentechnik wird nicht nur der Verbesserung der Aus bildung von Studenten und des wissen schaftlichen Nachwuchses verschiedener Fa kultäten zugutekommen, sondern auch für die Festigung der materiell-technischen Basis in unserem Bezirk Bedeutung er langen. Ein inhaltsreiches Leben Zum Tode von Prof. Dr. med. Walter Sülze Am 3. März verstarb der emeritierte a. o. Professor der Physiologie, Dr. med. Walter Sülze, im 83. Lebensjahr. Damit verliert das Institut für Physiologie nicht nur sein an Lebensjahren, sondern auch an Dienst jahren ältestes Mitglied. Als Schüler und junger Student in Leip zig, erlebte er eine Blütezeit des Physiolo gischen Institutes unter Carl Ludwig und seinem ersten Nachfolger Ewald Hering. Ihr Einfluß ist offenbar für das gesamte Lebenswerk Walter Sulzes bestimmend ge wesen. Nach dem Abitur 1899 studierte er in Tübingen und Leipzig Medizin. 1903 bis 1910 war er Assistent am Physiologi schen Institut in Leipzig. Darauf weilte er ein Jahr an der Zoologischen Station in Neapel. Im Jahre 1912 folgte er seinem Lehrer Siegfried Garten nach Gießen, wo er 1913 die Habilitation für das Fach Physiologie erwarb. Nach Unterbrechung durch den Krieg kehrte er zu S. Garten 1918 nach Leipzig zurück. Seitdem ist er Mitglied des Leipziger Physiologischen In stitutes, zunächst als Assistent und Ober assistent, seit 1920 als a. o. Prof, für Phy siologie. Im Jahre 1945 wurde er von den ameri kanischen Besatzungsbehörden nach West deutschland umgesiedelt, kehrte jedoch nach Leipzig zurück und übernahm trotz seines Alters die gesamte Unterrichtstätig keit und die Leitung des Institutes. Im Jahre 1950 wurde Walter Sülze emeritiert. Seitdem lebte er weiter in Leipzig und verfolgte noch immer bis kurz vor seinem Tode eigene Forschungsaufgaben. Walter Sülze war im Verlaufe seiner langen Tätigkeit am Leipziger Institut auf verschiedenen Forschungsgebieten tätig. Moderne Lehrbücher der Physiologie zitie ren seine Arbeiten über Physiologie der Stimme und Sprache, seine grundlegenden Veröffentlichungen über Einzelfragen des Erregungsablaufes am Säugetierherzen und verschiedene Abhandlungen über den Was ser- und Salzhaushalt. Auch an führenden Handbüchern der Physiologie hat Walter Sülze mitgearbeitet. Als Persönlichkeit war Walter Sülze für alle, die ihn kannten, ein bescheidener Mensch von großer Herzensgute. Durch seine aufopferungsvolle Tätigkeit gewähr leistete er den Wiederaufbau und die Fort führung des durch amerikanische Bomben stark zerstörten Institutsbetriebes. Seine wissenschaftlichen Verdienste wur den kurz vor seinem Tode durch die Ver leihung des Vaterländischen Verienst- ordens in Silber gewürdigt. Mit seinem Tode fand ein Leben — wel ches bis zuletzt von reger Anteilnahme an den wissenschaftlichen Problemen der Physiologie erfüllt war - nach vielen in haltsreichen Jahren seinen Ausklang. Die westdeutschen Imperialisten und Militaristen haben den nationalen Verrat zur Staatspolitik erhoben. Im Interesse der Durchsetzung der NATO-Politik sind sie gewillt, die westdeutschen Bauern zu opfern. Wenn es bisher bei einem Teil der westdeutschen und auch bei einigen Bauern unserer Republik noch Unklarheiten dar über gegeben hat, so wurden sie durch die Beschlüsse von Brüssel beseitigt. Es ist um so mehr zu begrüßen, daß ge rade gegenwärtig in unserer Republik eine Arbeit erschienen ist, die die antinationale bauernfeindliche Bonner Agrarpolitik ent larvt. „Die Agrarpolitik der Adenauer- Regierung, 1 ) eine Kollektivarbeit von Wis senschaftlern der Karl-Marx-Universität Leipzig, wird wesentlich dazu beitragen, die Feinde der Bauernschaft zu erkennen. Die Verfasser behandeln im ersten Kapi tel den Charakter der EWG als zwischen staatliche monopolitische Organisation und die sich aus der Einbeziehung der Land wirtschaft ergebenden Konsequenzen. Den westdeutschen Imperialisten und Militari sten geht es um die Vorherrschaft in der EWG. Die EWG ist vor allem gegen das sozialistische Lager gerichtet und stellt die ökonomische Basis der NATO dar. „Die Einrichtung der westdeutschen Landwirt schaft in die EWG bedeutet ihre Unterstel lung unter die Interessen der NATO und damit unter die politische Zielsetzung des klerikal - militaristischen Obrigkeitsstaates in Westdeutschland.“ 2 Die FWG hebt die Widersprüche zwi schen den imperialistischen Ländern nicht auf, sondern verschärft sie. Sie verschärft auch die Widersprüche innerhalb West deutschlands. Die Verfasser beweisen, daß sich 1. die Klassenwidersprüche zwischen den werktätigen Bauern und den Monopolen, Handels- und Agrarkapitalisten; 2. die Widersprüche zwischen den Agrar kapitalisten selbst; 3. die Widersprüche zwischen den Agrar kapitalisten und den Industrie- und Han delsmonopolen zuspitzen. Universitätszeitung, Nr. 11, 15, 8. 1962, S. 2 Die Agrarpolitik der Adenauer-Regierung Zum Erscheinen von Heft 9 der Schriftenreihe der Karl-Marx-Universität zu Fragen der sozialistischen Landwirtschaft Die EWG ist das Todesurteil für die westdeutschen Bauern. Davon werden be sonders die werktätigen Bauern betroffen. Der für den Kapitalismus gesetzmäßige Konzentrations- und Differenzierungs prozeß wird durch die EWG in einem bis her nicht gekannten Tempo beschleunigt. Auch die kapitalistischen Landwirtschafts betriebe werden durch diese Politik in ihrer Existenz gefährdet. Viele kleine Agrar kapitalisten wurden bereits zur Existenz aufgabe gezwungen. Im zweiten und dritten Kapitel werden die Konzentration der Produktion und des Kapitals in den kapitalistischen Großbetrie ben und die Ruinierung der werktätigen Bauern in Westdeutschland im Detail unter sucht. Der Leser erhält einen sehr guten Einblick in die westdeutschen Agrarver hältnisse. Mit wissenschaftlicher Gründ lichkeit erfolgt eine Analyse der sich gegen wärtig in der westdeutschen Landwirtschaft vollziehenden Prozesse. Ein weiterer Vor zug der Arbeit besteht darin, daß im Unter schied zu einigen bisher erschienenen Publikationen die ganze Vielfalt der Er scheinungsformen dieses Prozesses auf gedeckt wird. Im einzelnen erbringt die Arbeit folgen den Nachweis: 1. Die landwirtschaftliche Nutzfläche kon zentriert sich immer mehr in den Betrieben über 20 ha. Von 1949 bis 1960 hat in den Betrieben von 20 bis 100 ha die LN um 322 900 ha zugenommen, und gegenwärtig besitzen sie bereits über ein Drittel der ge samten landwirtschaftlichen Nutzfläche. 3 ) 2. Die Lohnarbeiter konzentrieren sich fast ausschließlich in den kapitalistischen Großbetrieben. 3. Die Mechanisierung vergrößert die Unterschiede zwischen den Groß- und Kleinbetrieben, 4. Die kapitalistischen Betriebe konzen trieren einen ständig wachsenden Anteil der Viehbestände in ihren Händen. In der Arbeit wird nachgewiesen, daß die Überlegenheit der Großbetriebe über die Kleinbetriebe und die Ausplünderung der werktätigen Bauern durch das Finanzkapi tal die Ursachen für die Ruinierung der werktätigen Bauern sind. Sehr richtig wird dabei von dem Hinweis Lenins ausgegan gen, daß unter Ruinierung nicht nur die sofortige Expropriation zu verstehen ist, sondern auch die ständige Verschlechterung der Wirtschaftsbedingungen und die wach sende Verelendung. po • -mee """ MMe“ " " Die aktuelle Rezension Sc.. . * 3-33 1. Die werktätigen Bauern werden zur Existenzaufgabe getrieben. Von 1949 bis 1960 wurden in Westdeutschland 323 200 Bauern unter 10 ha vernichtet. Die expro priierten Kleinbetriebe und kleinen Mittel bauern bewirtschafteten rund 900 000 ha LN. 4 ) 2. Die werktätigen Bauern sind gezwun gen, einen Nebenerwerb aufzunehmen, da ihnen der landwirtschaftliche Betrieb allein infolge der durchgeführten Politik keine Existenz mehr bietet. 3. Die Verschuldung der werktätigen Bauern wächst. Die tatsächliche Verschul dung der westdeutschen Landwirtschaft liegt gegenwärtig zwischen 14 und 15 Mil liarden DM, davon entfallen etwa zwei Drittel auf die Betriebe bis zu 20 ha.5) 4. Große Verluste erleiden die werktäti gen Bauern durch die Militarisierung des gesamten politischen und wirtschaftlichen Lebens. Diese Entwicklung der westdeutschen Landwirtschaft ist auf die antinationale Politik Bonns zurückzuführen. Sehr an schaulich werden in der Arbeit die einzel nen staatsmonopolistischen Maßnahmen behandelt, die zu diesen Ergebnissen führ ten. Das sind besonders die Flurbereini gungen, das Landpachtgesetz, der Grüne Plan, die Preis-, Steuer-, Markt- und Kre ditpolitik und die Notstandsgesetzgebung. Im letzten Kapitel zeigen die Verfasser die politische und ideologische Unterdrük- kung der westdeutschen Bauern und den Kampf der Bauern gegen die volksfeind liche Politik der Adenauer-Regierung. Ein gehend werden die volksfeindlichen Posi tionen der Führung des westdeutschen Bauernverbandes und der rechten SPD- Führer entlarvt. Die westdeutschen Bauern müssen sich rühren und im Bündnis mit der Arbeiterklasse den Kampf gegen die verhängnisvolle Politik Bonns führen. Die Grundlage dieses Kampfes bilden die For derungen der Kommunistischen Partei Deutschlands, wie sie im Dokument „Die nationale Bauernpolitik der KPD“ enthal ten sind. Die Arbeit enthält einige Mängel, die bei einer eventuellen Zweitauflage besei tigt werden sollten. Die Analyse z. B. der Pachtverhältnisse (S. 41) und der Konzen tration der Viehhaltung (S. 66) basiert auf den Angaben von 1949. Der Konzentra tionsprozeß wäre noch viel deutlicher zum Ausdruck gekommen, wenn neueres Ma terial verwandt worden wäre, da dieser Prozeß seit 1949 von staatlicher Seite ge waltig vorangetrieben wurde, wie die Ver fasser selbst in der Arbeit mehrmals zum Ausdruck bringen. Auf Seite 59 werden die Betriebe bis zu 15 ha LN als kleine Mittelbauern charak" terisiert, auf den Seiten 65/66 dagegen wer den die Mittelbauern nur bis zu 10 ha LN gerechnet. Ich bin der Auffassung, daß im Durchschnitt Westdeutschlands die Mittel bauern bis zu 20 ha LN gerechnet werde 0 sollten. Auf keinen Fall können jedoch die Betriebe global ab 10 ha LN zu den Groß' bauern gezählt werden. Einige Probleme konnten noch nicht 10 die Arbeit aufgenommen werden, da sie erst in der letzten Zeit auftauchten, müs sen aber in Zukunft entsprechende Bet rücksichtigung finden. Dieses sind vor allem die Beschleunigungsmaßnahmen der EWG auf dem Gebiet der Landwirtschaft (S. 16) und die Forderung des Landwirtschafts: ministers Schwarz zum weiteren Abbal der Grünen-Plan-Mittel auf dem Gebiet der sogenannten Förderung der Produk" tion und des Absatzes (S. 22). Es ist zu wünschen, daß die vorliegend® Arbeit von recht vielen Bürgern unseret Republik gelesen wird. Hier ist ein gutes Material, um die Bonner Politik auf de 10 Gebiet der Landwirtschaft zu entlarven. * Anmerkungen: ’) Die Agrarpolitik der Adenauer-Regieruns Erarbeitet von einer sozialistischen Arbeit 5 ' gemeinschaft der Karl-Marx-Universität u0 ' ter Leitung von Dr. Gerhard Müller, Schrif. tenreihe der Karl-Marx-Universität zu Frag® 0 der sozialistischen Landwirtschaft, Heft 9 VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag 196* 190 Seiten. 3) ebenda S. 17. 3) ebenda S. 39. 6 ebenda S. 102/103. 5 ebenda S. 121. Heinz vogel
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)