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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-196200007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19620000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19620000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust. Heft 9-10 in falscher Reihenfolge eingebunden, fehlerhaft gezählt.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 6.1962
-
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- Ausgabe Nr. 4, 25. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 6, 8. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 15. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. [10], 8. März 1
- Ausgabe Nr. [9], 1. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 15. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1
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- Ausgabe Nr. 29, 19. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 28. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 33, 16. August 1
- Ausgabe Nr. 34, 23. August 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. August 1
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- Ausgabe Nr. 37, 13. September 1
- Ausgabe Nr. 38, 20. September 1
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- Ausgabe Nr. 41, 11. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 42, 18. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 43, 25. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. November 1
- Ausgabe Nr. 45, 8. November 1
- Ausgabe Nr. 46, 15. November 1
- Ausgabe Nr. 47, 24. November 1
- Ausgabe Nr. 48/49, 29. November 1
- Ausgabe Nr. 50, 6. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 13. Dezember 1
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Band
Band 6.1962
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0 Gelungenes UZ-Pressefest An der ersten Tischreihe in der Kon- greßhalle hatten als Ehrengäste beim diesjährigen UZ-Pressefest nicht allein der Rektor, die Prorektoren und die Mit glieder der Universitäts-Parteileitung mit ihren Angehörigen Platz genommen. Auch tschechische und bulgarische Wissen- schattier, der Genosse Zimmermann als Vertreter der Parteiorganisation im VEB Kombinat „Otto Grotewohl" Böhlen und auch die Angehörigen des Instituts für Mineralogie und Petrographie, die Initia toren des Massenwettbewerbes der Uni versitätsangehörigen zu Ehren des VI. Par teitages der SED, saßen hier. Und es wurde das diesjährige Pressefest am 16. November ein wirklicher Festball der Wissenschaftler, Studenten, Arbeiter und Angestellten, der angesichts der großen Anstrengungen, die Wissenschaft zur Pro duktivkraft zu entwickeln, jenem Teil der Losung des Massenwettbewerbes, in dem es heißt: „froh und kulturvoll leben" sinn fälligen Ausdruck verlieh. Ein gelungenes Estradenprogramm und die flotten Rhyth men des Rundfunktanzorchesters Walter Eichenberg mit Helga Brauer sowie einer Studentenkapelle sorgten für die notwen dige Stimmung. Unser Bild: Im Saal wurde der schnellste UZ-Verkäufer gesucht. Fote: Bergmann Echte und unechte Traditionen Betrachtungen zum ersten Konzert des Universitätschores und zum ersten Kammerkonzert des Instituts für Musikwissenschaft in diesem Studienjahr • Seit einiger Zeit wird die Diskussion um die Schaffung einer sozialistischen Musik kultur stärker entfacht. Das ist gut und nützlich. Aber es kommt darauf an, die Werktätigen in großer Zahl in die Ausein andersetzung einzubeziehen, in Wechsel wirkung zwischen Künstlern, Wissen schaftlern und der sich ständig vergrö ßernden Zahl der Musikaufnehmenden neue Maßstäbe zu gewinnen für die Ent wicklung der sozialistisch-realistischen Mu sik unserer Zeit. Das kann aber nur ge schehen und wäre sicher auch ökonomisch, wenn man überall dort anknüpft, wo in dem reichen nationalen und internationa len Erbe, aus ferner Vergangenheit bis in die jüngste Gegenwart, vorwärtsweisende Elemente bereits vorhanden sind. Dabei kommt dem humanistischen Gehalt der Kunstwerke, in richtiger historischer Sicht, vor allen technischen und Formexperi menten der erste Rang zu. * Innerhalb der Musischen Woche gestal tete der Universitätschor im Festsaal des Alten Rathauses ein A-capella-Konzert, zu gleich erstes Universitätskonzert im Stu dienjahr 1962/63. In der stilvollen Umge bung hatte man den Eindruck, als seien die alten Meister des 16./17. Jahrhunderts selbst herbeigeeilt, um der Darbietung ihrer italienischen und englischen Madri gale zu lauschen. Und wie spricht uns diese prächtige, ausdrucksreiche und doch schon 400 Jahre alte Musik heute noch an! Auch sie gehört für uns zum wertvollen Teil des kulturellen Erbes. Im Mittelteil des Konzertes erklang das „Lamento d’Arianna“, einzig erhalten ge bliebenes Stück aus der Oper „Ariadne" (1608) des italienischen Altmeisters Clau dio Monteverdi, von ihm später in Madrigalstil fünfstimmig bearbeitet. Wel che dramatische Kraft spricht aus diesem eindringlichen Klagegesang, der vom Chor ergreifend dargeboten wurde! Zum Gedenken an Hanns Eisler brachte der Chor vier Lieder aus dem „Woodburry-Liederbüchlein" für Frauen oder Kinderstimmen zu Gehör. Die, teils humorvollen, aufs Wesentliche gerichteten intimen Genrebilder entstanden 1941 in der Emigration in New York. Sie verraten die große Meisterschaft des Komponisten. Treffend sind Episoden aus ganz persön lichem Erleben des Menschen in Miniatur form nachgezeichnet. Dem Universitäts chor gebührt Dank für die einfühlsame Darbietung aus dieser zumeist unbekann ¬ ten Seite aus dem vielgestaltigen Schaffen Eislers. Den Abschluß bildeten drei Chöre des früh verstorbenen Organisten, Chordirigen ten und Hochschullehrers Hugo Distler zu dessen Gedenken. In seinem auf der frühbarocken Polyphonie fußenden Schaf fen stellt Distler hohe Anforderungen an die Sänger. Es zeugt von guter Chorerzie hung, daß am Schluß des Programms — dessen Überlänge man kaum bemerkte — die dramatischen Spannungen im „Feuer reiter“ beinahe mühelos gehalten wurden. Die, unter Leitung von Universitätsmusik- direkter Prof. Rabenschlag, rhyth misch sehr präzise und mit innerer Ge löstheit dargebotenen Chorsätze vermoch ten bis zum Schluß zu fesseln. Trotz vor gerückter Stunde erzwangen die Zuhörer 'noch drei Zugaben. Manfred Reinelt trug mit zwei So naten von Domenico Scarlatti und — mit sicherem Sinn für die expressiven Klangballungen und die brasilianische Folklore — den „Saudades do Brazil“ von Darius Milhaud, wesentlich zum Gelin gen des Abends bei. * Ebenfalls im Festsaal des Alten Rathau ses hatte einen Abend zuvor das Institut für Musikwissenschaft sein erstes Kam merkonzert im Herbstsemester 1962 ver anstaltet, das der Institutsdirektor, Natio nalpreisträger Prof. Dr. Besseier, in sei ner Begrüßungsrede als Diskussionskonzert charakterisierte. Oberassistent Klemm gab umfangreiche und notwendige Einfüh rungen zu den erklingenden Werken. Das ist eine gute Form, um das Verständnis der oft wenig vorgebildeten Zuhörer für mo derne Musik zu wecken. Den Auftakt bildete das Konzert für neun Instrumente, op. 24, des österreichi schen Komponisten Anton Webern, ein Werk, das als Reaktion auf die Überladen heit und Schwülstigkeit in der Entwick lung der spätbürgerlichen Musik entstan den ist. In seiner mathematisch-konstruk tivistischen Art ist das gekonnt gemacht, entfernt sich jedoch ebenso —nur in entge gengesetzter Richtung — von dem echten humanistischen und folkloristisch gebunde nen Gehalt einer fortschrittlichen Musik entwicklung. Was nützt der Hinweis, daß Webern Sozialist sei? Wir finden sehr oft merkwürdige Widersprüche zwischen der persönlichen Haltung und dem Schaffen eines Menschen. Aber nehmen wir zum Vergleich Hanns Eisler. Er war, ebenso wie Webern, Schüler von A. Schönberg, beide verwen deten dessen Kompositionstechnik, beide waren Dirigenten von Arbeiterchören . .. Wie kommt es, daß Eisler für den Arbeiter ein Begriff ist, daß dieser mit seiner Mu sik, vor allem mit seinen Liedern aktiv und mit spürbarem Erfolg in den Kampf der Arbeiterklasse eingegriffen hat, wäh rend Webern so gut wie unbekannt blieb? „Wem nützt es“ (um mit Eisler zu spre chen), wenn heute bei uns öffentlich Werke aufgeführt werden, die auch nicht in Ansätzen fortschrittsbildende Elemente im Sinne des sozialistischen Humanismus aufweisen? Wohlgemerkt: .Wir wenden uns nicht gegen ein zur Gewinnung neuer Ausdrucksbereiche notwendiges gesundes Experiment, wie es nach unserer Meinung in den folgenden Werken des Abends ge geben war. Es entspricht den Kämpfen unserer Zeit, daß Komponisten nach Mitteln suchen, die unmenschliche Grausamkeit des Fa schismus und Militarismus auch musika lisch auszudrücken. So verstehen wir den Italiener Luigi Nono (geb. 1924), übrigens Mitglied der KPI, mit seinem anklagenden und ungeheuer aufrüttelnden „Per Giamila Bupascia“ für Solo-Sopran. Ebenso, als Uraufführung, Paul Dessaus „Moha med Ben Bella“ für Bariton-Solo, drei Blas- und fünf Schlaginstrumente, Klavier und Kontrabaß; hier knüpft Dessau in ge wissem Sinne an seine Musik zu Brecht- sehen Lehrstücken und an den „Lucullus" an. Schostakowitsch, zum Ver gleich, hat in seiner 7. Sinfonie mit eben so starker Ausdruckskraft die heranstür mende Walze des deutschen Militarismus musikalisch charakterisiert, aber er geht als Sozialist einen Schritt weiter, eine Stufe höher, über den bloßen Protest hin aus: Er zeigt gleichzeitig die Kräfte, die in der Zukunft den Sieg davontragen, voller Zuversicht und in lichter Klarheit, wenn gleich auch bei ihm das Ringen um neue Formen nicht abgeschlossen ist. Die Ausführenden, an erster Stelle die mit tiefinnerlicher Anteilnahme gestal tende Pariserin Simone Rist (Sopran), und Vladimir Bauer (Bariton) sowie die Mit glieder des Gewandhausorchesters, Man fred Reinelt (Klavier) und die drei Sprecher ließen unter der straffen Leitung des Dirigenten Max Pommer — Paul Dessau dirigierte sein Werk selbst — den Abend, der mit Igor Strawinskis „Ge schichte vom Soldaten“ ausklang, mit den genannten Einschränkungen zu einem nachhaltigen Erlebnis werden. —her. 1. Mannschaft wurde Halbzeitmeister Volleyball: Für unsere beiden Bezirksliga vertreter ist bis auf ein noch ausstehendes Spiel der zweiten Mannschaft (IfK) gegen Vorwärts Döbeln die erste Halbzeit der Punktspielrunde um den Bezirksmeistertitel beendet. Die schönsten Erfolge hatte dabei die erste Mannschaft zu verzeichnen, die un geschlagen mit 9:0 Punkten den ersten Platz der Tabelle einnimmt. So wurde gegen den „Angstgegner“ Rotation Süd Leipzig aus einem 1:9-Rückstand im ersten Satz ein 15:10- Sieg herausgespielt. Mit jeweils 15:2 im zwei ten und dritten Satz stellten unsere Spieler gegen den entnervten Gegner das Endergeb nis her. Am vergangenen Sonntag stand das letzte Spiel der Halbzeit gegen Vorwärts Döbeln auf dem Programm. In der Döbelner Armeesporthalle wollte ein begeistert mit gehendes Publikum seine einheimische Mann schaft siegen sehen. Die sich in eine groß artige Form steigernde Vorwärts-Sechs kam in den beiden ersten Sätzen mit 20:18 (!) und 16:14 zu einer umjubelten 2:0-Führung. Doch dann setzten sich die bessere Kondition und Übersicht unserer Spieler durch. 15:5, 15:6 und 15:6 lauteten die Resultate der nun ge wonnenen Sätze. Bester Spieler war Jürgen Nowak (Journalistik) mit einer überzeugen den Leistung im Angriff. Weiter spielten: Transei (Medizin), Paul (Wifa), Erdmann (VEB LES), Krug und Nagel (Chemie). Weniger erfolgreich spielte die zweite Mannschaft. Mit einem Sieg und sieben Nie derlagen steht schon jetzt die Frage des Klassenerhaltes. Trainer und Mannschaft er hoffen eine Verstärkung durch die rasche Veröttentlicht umei der Lizenz-Ni 65 Oes Rates des Bezirkes Leipzig. - Erscheint wöchentlich. - Anschrift der Redaktien: Leipzig C I. Ritter- straße 26. Fernruf 77 a Sekretariat Apparat 264. Bankkonto 513 808 per der Stadt- und Kr=tespur- kasse Leipzig. - Drude LVZ-Druckerei „Hermann Duncker" m 18 13» i eip71e c i. Petersstem- weg 19 — Bestellungen nimm iedes Postamt entgegen' Universitätszeitung, Nr. 47, 24.11.1962, S. 6 Einfügung der Neuzugänge aus dem ersten Studienjahr ins Kollektiv der zweiten Mann schaft. Bezirksliga (Stand vom 18. 11.) HSG Universität Leipzig Sp. Sätze Pkte. 9 27: 7 9:0 Rotation Leipzig Süd 5 12: 5 4:1 SC Rotation Jugend 4 9: 3 3:1 ASG Vorwärts Döbeln 4 8: 7 2:2 Aktivist Markkleeberg 6 10:12 3:3 Chemie Eilenburg 5 10:11 2:3 Stahl Megu Leipzig 6 8:14 2:4 Einheit Pädagogik II 3 5: 6 1:2 IfK Leipzig 8 6:23 1:7 Akt Markkleeberg Jgd. 4 5:12 0:4 Bei den Damen unterlag die Universität im Spitzenkampf der Bezirksliga dem Vize- Jugendmeister SC Rotation nach HO kampf- reichen Spielminuten knapp mit 2:3 und nimmt damit nach dem Abschluß der i ersten Serie den 2. Tabellenplatz ein. Bezirksliga Damen SC Rotation (Jugend) 24: 2 8:0 Universität Leipzig 23: 5 7:1 Lok Torgau 14:13 4:4 Traktor Leipzig 10: 3 3:1 Einheit Pädagogik (Jugend) 9:14 3:4 Motor Stötteritz 7:14 2:4 Traktor Hohenprießnitz 6:17 2:5 Chemie Eilenburg 6:15 1:5 Pädagogik II 5:21 ’ 1:7 Bei der Jugend besiegte die Vertretung der HSG die Sechs von Hohenprießnitz mit 3:0 Sätzen. Wie lange noch Punktlieferant? Kegeln: Der Tabellenführer Turbine II emp fing unsere Mannschaft, den Tabellenletzten. Aber es war beileibe kein ungleicher Kampf, fast wäre eine Sensation perfekt gewesen. Unsere Kegler lagen nach dem ersten Starter bereits mit 46 Punkten im Rückstand. Der zweite Starter holte diesen Rückstand auf und nach den 373 Punkten des Sportfreundes Schietzel führte unsere Mannschaft gar mit 29 Punkten. An den letzten beiden Keglern lag es jetzt, diesen Vorsprung zu halten oder wei ter auszubauen. Beide Sportfreunde waren nicht in der Lage, ihren Partnern einen gleich wertigen Kampf zu liefern. So mußte unsere Mannschaft, die ausgerechnet gegen den Spit zenreiter ihrem ersten Sieg sehr nahe war, eine weitere Niederlage hinnehmen. Ergebnis 2186:2152. Nächster Punktkampf: 25. 11, 1962. 9 Uhr, Siedlerheim Mockau gegen Rotation 1950 I. Heldner Guter Start in die Punktrunde Schach: Im ersten Punktspiel mußte unsere Mannschaft gegen Motor Liebertwolkwitz an treten. Nach harten Kämpfen an allen Bret tern gelang ein 5:3-Sieg. Dabei gewannen Just. Kohle, Strunk und Ortlepp ihre Partien. Schachmeister Kübart und Richter mußten sich mit Remis begnügen. Der erste Kampf zeigte mit aller Deutlichkeit, daß es sehr schwer werden wird, den Erfolg des Vor jahres, erste in der Bezirksliga zu werden, zu wiederholen. ( J—t Verfolgungsjagd geht weiter Fußball: Im Spiel gegen Lok Mitte hatte die Elf der Karl-Marx-Universität mit 1:0 das bessere Ende für sich. Die Studenten waren durch ein Tor von Junge in Führung gegangen und verteidigten diesen knappen Vorsprung mit viel Geschick bis zum Ab pfiff. Da Spitzenreiter Turbine Leipzig zur gleichen Zeit gegen Lok West mit 2:1 sieg reich blieb, geht die Verfolgungsjagd an der Tabellenspitze weiter. I. Bezirksklasse, Staffel 2 Turbine Leipzig 18: 3 16: 2 Karl-Marx-Universität 21: 4 14: 2 Einheit Georg Schwarz 20:15 11: 9 Fortschritt LWK 12:14 9: 9 Lok Mitte 10: 8 8: 8 Einheit Lindenthal 14:18 7: 5 Empor Nordwest 12:17 7:11 Lok West 17:22 7:13 Motor Mihoma 11:18 6:10 Motor Polygraph West 16:21 6:14 SC Rotation III 8:19 5:13 Kunsthistoriker für das Volk Zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Johannes Jahn Am 22. November 1962 beging Prof. Dr. phil. habil. Johannes Jahn, Direktor des Kunsthistorischen Instituts und Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissen schaften, seinen 70. Geburtstag. Gleichzei tig sind es 35 Jahre, daß er als Hochschul lehrer an unserer Universität wirksam ist. Nach seinem Studium in Leipzig und einer kurzen Volontärzeit an der Dresde ner Semper-Galerie holte ihn August Schmarsow, sein Lehrer, als Assistenten an das Institut. 1927 habilitierte er sich mit einer Arbeit über den frühen Holz schnitt. Prof. Dr. Jahn gehört zu jenen Angehö rigen der deutschen Intelligenz, die ihre humanistischen Ideale auch in der Zeit des Faschismus nicht verleugneten und die nach dessen Zerschlagung ihre Kraft dem Wiederaufbau unserer Heimat zur Verfü gung stellten. Vor allem um die Ausbil dung des kunstwissenschaftlichen Nach wuchses in unserer Republik hat sich der Jubilar verdient gemacht. Sofort nach der Wiedereröffnung der Universität nahm er seine Lehrtätigkeit wieder auf. Darüber hinaus betreute er von 1952 bis 1959 als Gastprofessor die Studenten und Dokto randen des Kunstgeschichtlichen Instituts der Martin-Luther-Universität Halle—. Wittenberg, da der hallesche Lehrstuhl unbesetzt war. Wenn sich heute die Lük- ken schließen, die der Krieg in den Nach wuchs des Faches Kunstgeschichte geris sen hatte, so hat Prof Dr. Jahn wesent lichen Anteil daran. Seine besondere Auf merksamkeit galt dei’ engen Verbindung der fachwissenschaftlichen Ausbildung mit der Praxis. Er hielt die Studierenden an, neben dem Studium kulturpolitische Ar beit am Museum zu leisten, und gibt selbst noch heute das Beispiel für die engste Verbindung zwischen Lehre, Forschung und Berufspraxis. Das zweite große Arbeitsgebiet des Ju bilars ist das Leipziger Museum der bil denden Künste. Seit 1945 steht er ihm als Direktor vor, der Wiederaufbau nach dem Kriege ist vor allem seinem Wirken zu danken. Auf Vorschlag Max Lingners wurde er als dessen Nachfolger zum Vor sitzenden der Lukas-Cranach-Kommission beim Ministerium für Kultur berufen. Professor Jahns „Wörterbuch der Kunst“, das inzwischen die 6. Auflage erreicht hat. war vom Verfasser vor allem für die Aus« bildung der Studierenden gedacht; es wurde zu einem noch nicht übertroffenen Handbuch der Kunstgeschichte, zu einem unentbehrlichen Werkzeug eines jeden Kunsthistorikers und besitzt internationale Anerkennung. Seine Arbeiten über Lukas Cranach, Rembrandt und die Leipziger Gemälde sammlung haben seinen Namen als For scher über die Grenzen unserer Republik hinaus bekannt gemacht. Sie vermitteln kunstwissenschaftliche Kenntnisse in so verständlicher Form, daß sie wahrhaft populärwissenschaftlich genannt zu wer den verdienen. Diese Werke, wie auch viele andere seiner über 200 Veröffentlichungen, zeugen für sein ständiges Bemühen, die Kenntnis der bildenden Kunst und ihrer Geschichte in breitesten Kreisen des Vol kes zu vertiefen. Die Regierung unserer Republik zeich nete Prof. Dr. Jahn in Anerkennung seiner Verdienste 1959 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber aus. Wir wünschen dem Jubilar weiterhin ungebrochene Schaffenskraft und viel Er folg in seiner gesamten Tätigkeit. Dr. Ernst Ullmann 0 Reiches Forscherleben Zum 65. Geburtstag von Nationalpreisträger Prof. Dr. Dr. Strack Am 20. 11. 1902 Vollendete Prof. Dr. med. Dr. phil. Erich Strack, Direktor des Physiologisch-Chemischen Instituts der Karl-Marx-Universität sein 65. Lebens jahr. Schon den jungen Medizinstudenten be eindruckte besonders die Möglichkeit, nor male Funktionsabläufe im menschlichen Körper durch chemische Reaktionen zu er klären. Nach seiner medizinischen Appro bation und Dissertation im Jahre 1924 trat er als Assistent in das Greifswalder Phy-' siologische Institut ein und arbeitete dort in der chemischen Abteilung. Gleichzeitig nahm er das Chemiestudium auf, um seine chemischen Kenntnisse zu vervollkomm nen. Die oftmals harte Schule unter seinem Lehrer Wrede prägte dem jungen Assi stenten ihren Stempel auf: Er lernte bei den damals kargen Forschungsmitteln ra tionell mit sparsamsten Mitteln zu arbei ten und erkannte, wie vorteilhaft die Mi kromethodik auf das Studium chemischer Umsetzungen am lebenden Organismus an wendbar ist. Mit seinen Untersuchungen über stickstoffhaltige organische Easen, de nen er nach den Verbandsexamina 1927 die chemische Dissertationsarbeit unter Helfe- rieh widmete, legte er schon damals den Grundstein zu einer großen Zahl späterer Forschungsarbeiten. Stets galt jedoch sein besonderes Inter esse den Stoffwechselvorgängen im Men schen, und so nahm er 1929 bereitwillig die Gelegenheit wahr, am weltberühmten Stoffwechselinstitut in Leipzig unter An leitung von Prof. K. Thomas arbeiten zu können. Hier gelang es ihm erstmals, mit Hilfe der Dauerinfusion künstliche Stoff- wechselgleichgewichte einzustellen und so einen tieferen Einblick in die Reaktions weise und die Regulationsvorgänge des tierischen Organismus zu bekommen, die sich zum Teil unmittelbar auf den Men- sehen übertragen lassen. — Dem Studium dieser Probleme galt auch seine Habilita tionsarbeit „Über ganz einseitige Ernäh rung“ (1931). Mit großer Liebe widmete er sich seit dem derartigen Untersuchungen und be reicherte unser Wissen über dieses Gebiet durch zahlreiche Veröffentlichungen. Als anerkanntem Fachmann in Fragen der Verdauung und Resorption wurde ihm die Bearbeitung des einschlägigen Kapitels im Lehr- und Handbuch für Physiologische Chemie übertragen. Wesentliche neue Erkenntnisse verdan ken wir in der Folgezeit einer verfeiner ten Infusionstechnik, bei der der Darm umgangen wird. Aus der Vielzahl der Be obachtungen sind besonders diejenigen her vorzuheben, die den Zuckerstoffwechsel und seine Regulation im Gesamttier betref fen. Und das nicht allein deshalb, weil der artig aufwendige Untersuchungen anders wo nicht durchgeführt werden, sondern vo allem, weil ihre Ergebnisse richtungwei send sind für die weitere Suche nach den eigentlichen Ursachen bei der Störung der Zuckerverwertung, die z. B. bei der Zucker krankheit auftreten. Neben diesen Arbeiten fand der junge Dozent aber immer noch Zeit, seine bereits in Greifswald begonnenen Untersuchungen über organische Basen und ihre biologische Bedeutung fortzusetzen. Dieses fruchtbare Schaffen, daß auch seine Tätigkeit als Hoch- schullehrer — anfangs als Privatdozent, ab 1938 als außerplanmäßiger und ab 1939 als planmäßiger außerordentlicher Professor für Stoffwechselphysiologie — umfaßt, wurde 1943 durch die weitgehende Zerstö rung des Instituts in der Liebigstraße bei einem Bombenangriff vorübergehend ge lähmt. 1945 von den Amerikanern nach Weil burg zwangsevakuiert, folgte Prof. Strack 1948 der Berufung als ordentlicher Profes sor auf den Lehrstuhl für Physiologische Chemie in Leipzig. Seit dieser Zeit stellt er unserer Universität wieder seine ganze Kraft und sein großes Können als akade mischer Lehrer und Forscher zur Ver fügung. Mit der schnellen Entwicklung unserer jungen Republik wuchsen auch die Anfor derungen an das Physiologisch-Chemische Institut sowohl als Ausbildungsstätte wer dender Ärzte wie auch als Zentrum reger Forschungsarbeit gewaltig. Obwohl Prof. Strack seit Jahren die Ausbildung von etwa 1500 Studenten leitet, findet er immer noch Zeit, sich der Qualifikation sei ner nahezu 20 Assistenten und der Hospi- tanden aus den Kliniken zu widmen. Ge rade weil ihm die Synthese aus medizini schem und chemischem Gedankengut so am Herzen liegt, sieht er in der guten physio logisch-chemischen Ausbildung angehender Kliniker eine seiner wesentlichsten Auf gaben. Auch in der engen Zusammenarbeit mit den klinischen Disziplinen und der che mische! Industrie kommt diese von ihm angestrebte Mittlerstellung deutlich zum Ausdruck. Trotz dieses großen Arbeitspensums geht Prof. Strack seinen Forschungsarbeiten mit unvermindertem Eifer nach. Für seine Er gebnisse bei der Erforschung des Zucker haushaltes im Säugerorganismus wurde er 1960 mit dem Nationalpreis ausgezeichnet. Auch seine Studien über den Einsatz von stickstoffhaltigen Basen, vor allem des Carnitins, waren erfolggekrönt, denn es ge lang ihm, einen Einfluß dieses tierischen Betains auf den Stoffwechsel nachzuweisen. So ist Professor Dr. Dr. E. Strack. Na tionalpreisträger, Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher (Academica Caesarea Leopoldina) und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, Vorstands mitglied der Sektion „Biochemie“ der Ge sellschaft für experimentelle Medizin der DDR, allen seinen Schülern ein hervor ragender Lehrer und leuchtendes Vorbild, unter dessen Anleitung sie noch viele Jahre arbeiten möchten. Dr. med. Wolfgang Kunz
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