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Für die Wissenschaft, die dem Sozialismus dient! UNIVERSITÄTSZEITUNG r 1 7 OKT. 1962 ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER KARL- MARX UNIVERSITÄT 6. JAHRGANG, NR. 40 LEIPZIG, 4. OKTOBER 1962 PREIS 15 PF Studenten decken den Geburtstagstisch der Republik (Seite 3) Sächsische oibllothek Fleißige Studenten Frankfurter Maßstab Foto: Koard Medizinstudenten in Kunersdorf bei der Arbeit auf der Kombine. Gedanken einer Studentengruppe 1963 mit gutem Physikum beginnen ins- Glückwunsch für Deutsche Bücherei diesem Ziel könnte von fruchtbaren Der Rektor der Karl-Marx-Universität, Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Mayer, und der Vorsitzende des Direktoriums der Leip ziger Akademie-Institute in der Permoser- Straße, Nationalpreisträger Prof. Dr. Dr. h. c. Leibnitz, setzten am Montag durch ihre Unterschriften eine Vereinbarung in Kraft, die wichtige Festlegungen zu einer Kon zentration der wissenschaftlichen Potenzen und damit zu einer Steigerung der Produk tivität der wissenschaftlichen Arbeit bei der Institutionen enthält. Suchen wir alle Reserven, um näher zu kommen. Unser VI. Studienjahr z. B. einer solch inhaltsreichen und Kleiner Hörsaal des neuen Physiologi schen Instituts am 20. September, 13 Uhr. Obwohl weder eine Lehrveranstaltung noch eine FD J-Versammlung angesetzt ist, strö men etwa 100 Freunde des 3. Studienjah res in den Hörsaal. Ein guter Gedanke der FDJ-Leitungen der Studienjahre llljA und HJ/'B: Sie haben Vertreter der Physiologie, der Anatomie und der Physiologischen Chemie zu einer Aussprache, zu einer Be ratung über das im Januar Februar 1963 abzulegende Physikum eingeladen. Bern hard Wachtarz, Funktionär für wissen schaftliche Arbeit, eröffnet die Beratung, Zu diesem Zwecke wird künftig u. a. eine Koordinierung der Forschungsthematik und die gemeinsame Nutzung wertvoller For schungseinrichtungen erfolgen. Die Partner werden sich bei der Anfertigung von Di plomarbeiten und Dissertationen unterstüt zen, indem die Akademie-Institute Arbeits Uni- der bei- Prof. Drischel, Oberarzt Dr. Leutert und Oberarzt Dr. Rötzsch sagen den Medizinstudenten des 3. Studienjahres Leistungskontrollen in den Seminargruppen notwendig — Wer nur individuell studiert, überschätzt sich oft Rektor, Universitäts-Parteileitung, Uni versitäts-Gewerkschaftsleitung und FDJ Kreisleitung richteten folgendes Gruß schreiben an die Deutsche Bücherei: Wenn sich die Angehörigen der Karl-Marx- Universität, ihre über 24 000 Professoren, Do zenten, Studenten, Arbeiter und Angestellten mit der großen Zahl der Gratulanten vereini gen, um der Jubilarin eine Ehrenpforte zu er richten, so tun sie dies im Bewußtsein der viel seitigen Hilfe, die ihre wissenschaftlichen Be mühungen der Deutschen Bücherei als einer Schatzkammer des Wissens verdanken. Die Karl-Marx-Universität betrachtet den 50. Geburtstag der Gründung der Deutschen Bücherei als einen willkommenen Anlaß, die ser für die vielfältige Förderung und Unter stützung, die sie von der Jubilarin erfahren durfte, herzlich zu danken und diesen ihren Dank mit den besten Wünschen für eine wei tere gedeihliche Entwicklung der Deutschen Bücherei zu verbinden. Seit den Tagen der Paulskirche haben sich die fortschrittlichen Kräfte in Deutschland immer wieder bemüht, eine wahrhafte Natio nalbibliothek zu gründen, wie sie andere große Nationen in Europa längst ihr eigen nannten. Provinzielle Enge im Bunde mit politischem indem er die Herren Prof. Dr. Drischel, Oberarzt Dr. Leutert und Oberarzt Dr. Rötzsch begrüßt. Das Gespräch wird zu einer fruchtbaren Plandiskussion 1963. Sollen wir uns wirk lich in den Seminargruppen um diejenigen kümmern, die noch schlechte Leistungen vollbringen? Es müßte doch heute jeder so weit sein, daß er sein Bestes gibt. Man sollte die Säumigen lieber von oben kon trollieren und zur Arbeit anhalten! Ist es richtig, nach einem feststehenden Wie derholungsplan in den Studiengruppen zu arbeiten, oder soll sich jede Studien gruppe ihren eigenen Plan machen? Ist es richtig, Freunde mit schlechten Leistungen immer weiter mitzuschleppen? Sollte man nicht lieber etwas großzügiger exmatriku lieren? Ist nicht selbständige Studienarbeit fruchtbringender als strenge Kontrolle der Arbeit durch Gruppenleitung und Lehr körper? Könnte die Wiederholung in Ana tomie nicht unterstützt werden, indem im Anatomischen Institut Präparate zur Be sichtigung ausgelegt werden? Probleme auf Probleme werden genannt. Aus den Worten der Vertreter des Lehr körpers kann man jahrelange Erfahrungen in Lehre und Erziehung heraushören: Es ist unser Wunsch, daß alle Studenten selbstän dig und ohne Kontrolle den Stoff verarbei ten. Gegenwärtig sind wir aber erst auf dem Wege dahin. Einige haben den Sinn und die Verpflichtung des Studiums noch nicht begriffen. Kontrollen von Seiten des Lehrkörpers, aber besonders die gegensei tige Kontrolle in den Studien- und Semi nargruppen sind zur Erlangung einer bes seren Einstellung zum Studium gegenwär tig unerläßlich. Jeder ist nicht nur für seine — das zwar in erster Linie —, sondern auch für die Leistungen seines Kommilito nen voll verantwortlich. Dabei wollen wir in Zukunft die fachlich besten Freunde zur Förderung der schwächeren mit einsetzen. Gleichzeitig haben wir auch die Absicht, die besten Freunde nach und nach an die Forschungsarbeit heranzuführen, indem wir sie in kleineren Gruppen über unsere For besondere die Lehrveranstaltungen für die Studierenden der Karl-Marx-Universität in technischer Chemie sowie die Vergabe von Diplomarbeiten, die Durchführung von Praktika usw. für dieses Gebiet. Dadurch erübrigt sich der Neubau eines Instituts für chemische Technologie an der Universität. Unsere Studenten werden eine Woche län ger als vorgesehen, bis zum 10. Oktober, im Bezirk Frankfurt (Oder) bleiben, um den Genossenschaftsbauern, die große Anstren gungen unternehmen, neben der Kar toffelernte auch die Aussaat des Winter getreides und die Maisernte termingemäß abzuschließen, mit studentischem Elan zu helfen. Als erste konnten die Medizin studenten in Kunersdorf, Kreis Bad Freien walde, den Abschluß der Kartoffelrodung melden. Mit großem Erfolg hatten die Studenten am Wochenende den Einsatz der Bevölke rung organisiert. Die Geschichtsstudenten in Grüntal haben 70 freiwillige Erntehelfer gewonnen. Überall hat der Wettbewerb unter der Losung „Wir schlagen die Ultras in USA und Bonn durch ökonomische Taten“ zu be geisternden Leistungen geführt. 900 DM haben die Veterinärmediziner und Land wirte in Reitwein. Kreis Seelow, von zu sätzlichen Leistungen für die Landwirtschaft Kubas gespendet. Die Mediziner in Neu- Rüdnitz haben 318 DM auf das Konto 80 080 der Deutschen Notenbank in Leipzig über wiesen. Partikularismus ließ die so verdienstvollen Bemühungen nicht über erste Ansätze hinaus gedeihen. Auch die Bismarck-Ära vermochte staatlicher seits eine National- oder Reichsbibliothek nicht zustande zu bringen. Was dem von oben geeinten Reich nicht gelang, blieb den Ver legern und Buchhändlern vorbehalten, die aus nationaler und kultureller Verantwortung her aus die Gedanken der Paulskirche aufgegrif fen und mit der Errichtung der Deutschen Bü cherei eine echte deutsche Nationalbibiothek schufen. In diesen Tagen, wo das nationale Doku ment über „Die geschichtliche Aufgabe der Deutschen Demokratischen Republik und die Zukunft Deutschlands" sowie der Grundriß der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung das Gespräch aller gutgesinnten Deutschen bilden, wird die geschichtliche Bedeutung des Wirkens einer Institution wie der Deutschen Bücherei besonders deutlich. Die Karl-Marx-Univeristät entbietet der Ju bilarin zu ihrem Feste die herzlichsten Grüße und wünscht dem Hauptdirektor der Deut schen Bücherei und seinen Mitarbeitern Ge sundheit, Schaffenskraft und weitere Erfolge in der Arbeit für den Frieden, den Sozialis mus und für das hohe Ziel der gebildeten Na tion. schungsarbeit informieren. Das etwa ant worteten die Wissenschaftler. Die Freunde, die der Studiengruppen arbeit bisher sehr wenig Beachtung schenk ten, sollten sich die Worte von Herrn Prof. Dr. Drischel und Herrn Oberarzt Dr. Leu tert durch den Kopf gehen lassen: Wir ha ben während unseres Studiums in kleine ren Gruppen gearbeitet. Nach intensivem Selbststudium haben wir dort Streit gespräche geführt und uns so den Stoff aktiv erarbeitet. Wer sich den Stoff nur individuell aneignen will, kann seine Lei stungen nicht richtig einschätzen und über schätzt sie oft. Er sollte die Prüfung seiner Leistungen in der Studiengruppe nicht scheuen. Gute Ergebnisse in den Prüfungen werden der Lohn einer solchen Arbeit sein. Außerdem wird sich die bisher wenig streitbare Atmosphäre in den Praktika ver ändern. Sie können dann auch mehr und qualifiziertere Fragen stellen. Die wissenschaftlichen Funktionäre aus den Gruppen sollten — ausgehend von die ser Beratung — zusammen mit den Leitern der Studiengruppen und in den FDJ-Grup- pen überprüfen, ob jeder die vorhandene Zeit maximal nutzt und so die besten Vor aussetzungen schafft, um das Jahr 1963 mit guten Physikumsergebnissen zu beginnen. „Die Noten des sozialistischen Studen ten sind die Eins und die Zwei“ — diese Losung ist nach wie vor unser Leitfaden. plätze zur Verfügung stellen und die versität zur Erfüllung der Aufgaben Akademie - Forschungsgemeinschaft trägt. Die Akademie-Institute übernehmet Wenn man gegen 18 Uhr an einem beliebigen lag aer vergangenen drei Wochen in den Speisesaal der Medizinstudenten aus dem I. und IV. Studienjahr in Kuners dorf trat, fühlte man sich unwillkürlich in ein Wettkampfbüro einer großen Sportver- anstoftung versetzt. Genau wie dort werden hier die besten Einzel- und Kollektiv leistungen ermittelt. Und auf einer schwarzen Tafel werden dann die Tagesergebnisse eingetragen. Einen der vorderen Plätze nimmt Eva Korasiak ein (Bild rechts). Es ver geht wohl kein Tag, an dem ihr Name nicht an dieser Tafel erscheint..— Bild links: Höchste Leistungen bei der Kartoffel- ernte, das ist das Geburtstagsgeschenk der Studenten unserer Karl-Marx-Universität Zum 13. Jahrestag der Republik. In der letzten Wettbewerbsauswertung erkämpf- ten sich die Studenten, die im Kreis Anger- münde eingesetzt sind, mit einer durch schnittlichen Leistung von 11,83 dt vor dem Kreis Seelow. der bisher führte (11,81 dt), Eberswalde (11,7 dt), Bad Freienwalde (11,4 dt), Beeskow (11,0 dt) die Spitze. Das Karl-Marx-Banner weht nunmehr in Berk holz, Kreis Angermünde. Dort haben die Chemiestudenten ihren Durchschnitt von 16,7 dt auf 20,8 dt geschraubt. Als beste Ein satzgruppen wurden weiterhin ausgezeich- Oct: Bad Freienwalde (Kreis Bad Freien walde, 16,7 dt), Giesensdorf (Kreis Beeskow, 15,4 dt), Falkenhagen (Kreis Seelow, 14,1 dt), Grüntal (Kreis Eberswalde, 13,4 dt). Am vergangenen Freitag hatten die Che- miestundenten in Berkholz einen Sonder einsatz gestartet, der den hervorragenden Durchschnitt von 31, 4 dt brachte. Die Stu- Renten Joachim Walter und Horst Sachse sammelten jeder 132 Kiepen Kartoffeln zu 30 kg. Veranstaltung mit dem Lehrkörper zur Vorbereitung des Staatsexamens nicht be richten — oder vielleicht doch? Mögen sich die FDJ-Grundeinheitsleitung und die Grundorganisation unserer Partei durch den Kopf gehen lassen, wie sie in diesem schweren Semester gemeinsam mit dem Lehrkörper das Staatsexamen vorbereiten wollen. Rolf Rothe, Erster Sekretär der FDJ-Leituns der Medizinischen Fakultät Ausbildung in chemischer Technologie künftig in der Permoserstraße Neubau eines Universitätsinstituts erübrigt sich Jetzt liegt Angermünde an der Spitze / Berkholz erreichte die Spitzenleistung von 31,4 dt Akademie und Universität vereinbarten Kooperation W ir St. nten der Seminargruppe Physik VV VIV/I pfiden uns z. Z. noch im Ernteein satz im Kreis Beeskow. Hier geht es um höch ste Leistungen bei der Kartoffelernte. Die Ernteleistungen der Studenten sind ein wich- tiges Geschenk auf dem Geburtstagstisch un serer Republik. Aber wir denken, daß der diesjährige Ernteeinsatz auch zu wichtigen Schlußfolge- Jungen für unser Studium und unsere gesell schaftliche Arbeit an der Universität Anlaß gibt. Von diesem Standpunkt aus messen wir auch der bevorstehenden Senatskonferenz über die Ausbildung und Erziehung große Be deutung bei und wollen einige Gedanken bei steuern. W enn wir es verstehen, den Schwung und * Elan während des Einsatzes auf die Ar beit in Leipzig zu übertragen, können wir ein Weiteres Stück vorankommen. Die FDJ-Arbeit Om Institut darf sich in ihrem Grundgedanken nicht von der im Einsatzort unterscheiden. Hier kämpfen wir um höchste ökonomische Ergeb nisse, um die Ausnutzung aller Reserven. Die Methode unserer Arbeit ist hier der sozialisti sche Wettbewerb, den wir von Mann zu Mann führen und täglich auswerten. In Leipzig geht es darum, die Losung zu ver wirklichen „Die Note eines sozialistischen Stu denten sind die 1 und die 2". Wir müssen mit gleichem Elan um höchste Ergebnisse ringen Wie hier. Hier haben wir uns um die Aufdeckung aller 1 'Reserven bemüht. Aber auch an unserem Institut gibt es unseres Erachtens Möglichkei ten, die im Interesse hoher ökonomischer Lei stungen genutzt werden müßten. Wir denken dabei z. B. an die Anfertigung von Diplom arbeiten. Noch viel umfangreicher als bisher könnten Themen bearbeitet werden, die von unserer volkseigenen Industrie gestellt wur den; so wie das an Fachschulen längst gang u nd gäbe ist, müßte man auch bei uns heran gehen, einzelne Diplomarbeiten in Betrieben anfertigen zu lassen. Dadurch würde gewähr leistet, daß die erzielten Ergebnisse viel Schneller in der Praxis angewandt werden könnten. Damit sind auch größere Möglichkeiten Vorhanden, Studienzeitüberschreitungen zu vermeiden. Es ist eine Tatsache, daß der Pünktliche Abschluß aller Diplomarbeiten uns (Fortsetzung auf Seite 3) Bei der Unterzeichnung der Verein barung waren von Seiten der Deutschen Akademie der Wissenschaften u. a. Natio nalpreisträger Prof. Dr. Mühlenpfordt und von Seiten der Universität Prof. Dr, Harig, Dekan der Mathematisch- Naturwissenschaftlichen Fakultät, an wesend.